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Schicksalsfaden der Liebe

von

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„Aki.“ kam es aufgeregt von Towa. „Was ist passiert? Geht es dir gut?“ wollte sie wissen und wollte ihr auf helfen, doch Aki machte eine abwinkende Handbewegung und setzte sich auf.

Sie rieb sich kurz durch das Gesicht und blickte dann verwirrt in die Runde, als sie feststellte, dass es bereits hell war.

„Wie lange war ich weg?“ fragte sie.

„Ein paar Stunden.“ antwortete Miroku.

„So lange? Ich war doch gerade mal höchstens eine halbe Stunde dort.“ sagte Aki.

„Wo genau warst du?“ wollte Sesshomaru dann wissen.

„Ich weiß es nicht. Erst war alles schwarz. Dann hörte ich ihn.“ sagte sie und erklärte, was sie gesehen, gehört und wen sie dann getroffen hatte.

Die Anderen, bis auf Sesshomaru, sahen sie schockiert an, als sie mit ihrer Erzählung fertig war. Gerade Inuyasha war fassungslos über die Tatsache, dass Ryuga offensichtlich ein alter Feind ihrer Väter war.

„Kennst du ihn?“ fragte Inuyasha seinen Bruder.

„Nein.“ antwortete er lediglich.

Und ehe noch jemand etwas sagen konnte war er auch schon verschwunden.

„War ja klar.“ sagte Inuyasha.

„Inuyasha.“ mahnte Kagome ihn dann an und nickte kurz in Richtung Towa und Setsuna.

„Er fragt sicher seine Mutter, ob sie Ryuga kennt.“ sagte Aki, deren Blick auf der besorgten Towa lag. „Keine Sorge, Towa.“

Das war das erste Mal, dass Setsuna hörte, dass Aki so einfühlsam mit Towa sprach. Überhaupt hatte sie Aki bisher nie in dieser Art und Weise reden hören. Doch sie sagte nichts dazu.

„Lasst uns weitergehen. Sesshomaru wird uns schon finden.“ sagte Aki dann, die sich erhob und das Feuer aus machte.

Die Anderen taten ihr gleich und dann setzte die Gruppe ihren Weg fort. Towa lief neben Aki, ein wenig hinter den Anderen. Hin und wieder spürte Aki Towa´s Blicke, doch die junge Halbdämonin sagte nichts.

„Was ist los, Towa?“ wollte Aki dann wissen, ohne sie anzusehen.

Towa zögerte kurz, ehe sie antwortete. „Du kannst Setsuna nicht ausstehen, oder?“ fragte sie schließlich.

Nun war es Aki, die ihre Antwort wohl überdachte. „So ganz stimmt das nicht. Setsuna und ich haben Schwierigkeiten uns anzunähern, da hast du Recht. Aber, dass ich sie nicht ausstehen kann stimmt nicht.“

„Was ist es dann?“ wollte Towa wissen.

„Hat sie nicht mit dir darüber gesprochen?“ fragte Aki, doch Towa schüttelte den Kopf. „Nun, das wundert mich ehrlich gesagt nicht. Sie kommt ganz nach eurem Vater und eurer Großmutter. Sehr in sich gekehrt. Jedes Wort ist wohlüberlegt und ihre Gefühle haben sie stets im Griff. Sie sind das genaue Gegenteil von dir, deinem Onkel, Moroha und deinem Großvater. Und ebenso das Gegenteil von mir. Vielleicht liegt es daran.“ vermutete Aki.

„Aber unseren Vater liebst du doch.“ stellte Towa fest, was Aki einen leichten, roten Schimmer auf die Wangen legte.

Sie räusperte sich kurz. „Ja, das stimmt. Aber das hat seine Zeit gebraucht.“

„Wirklich?“ hakte Towa nach.

„Ja, wirklich.“ antwortete Aki wieder, die das Mädchen dann ansah. „Lass mich raten. Du willst die ganze Geschichte, richtig?“

Towa nickte. „Wenn es dir nichts ausmacht, ja. Wir wissen so wenig. Setsuna will davon glaube ich gar nichts wissen, aber ich möchte mehr über unsere Familie erfahren. Und wenn ihr heiraten wollt, oder auch nicht, ich weiß es ja nicht... dann würde ich gerne wissen, wie und wann das angefangen hat.“ gab sie zu.

„Wie du ja weißt, war ich viele Jahre allein unterwegs. Ich hab meine Heimat verlassen, trainiert, Menschen, schwächere Dämonen und auch Halbdämonen vor bösen Dämonen beschützt. Eines Tages traf ich in einem Dorf auf deinen Onkel. Genau wie ich spürte auch er sofort unsere Verbindung.“ sagte Aki und Towa sah, dass sie bei dieser Erinnerung grinste. „Damals war Shippo noch dabei. Er war ein kleiner Fuchsdämon, dem Inuyasha und die Anderen geholfen hatten. Ich schloss mich ihnen an, denn ich wollte ihnen dabei helfen den Halbdämon, den sie jagten, zu töten.“

„Naraku.“ sagte Towa, worauf Aki nickte.

„Ganz genau. Eines Tages waren wir wieder unterwegs, kurz, nachdem Kagome wieder aus ihrer Zeit kam. Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau, keine einzige Wolke sah man am Himmel. Ich glaube, es war der schönste Tag in diesem Sommer damals. Plötzlich tauchte Sesshomaru vor uns auf. Damals war er mit der Verteilung von Tensaiga und Tessaiga mehr als unzufrieden. Er hielt Tensaiga für nutzlos und wollte Inuyasha Tessaiga abnehmen. Als ich ihn an diesem Tag das erste Mal sah, ich kann es gar nicht beschreiben. Ich fühlte sofort, mit dem ersten Blick, dass es zwischen uns eine Verbindung gab. Anders als die Verbindung zwischen Inuyasha und mir. Damals dachte ich noch, dass er mich gar nicht bemerkt hätte. Einige Zeit dachte ich, dass das eine völlig einseitige Liebe ist. Wir Katzendämonen können uns in unserem teilweise doch sehr langen Leben natürlich öfter verlieben. Doch es gibt nur ein einziges Mal diese eine, besondere Liebe. Und das ist die Liebe, die ich für ihn empfinde. Vom ersten Augenblick an. Für mich hatte es nie jemanden gegeben und auch in den Jahren nicht, nachdem er mich von sich gestoßen hatte. Und ich denke, dass es wohl auch nie jemanden geben wird. Als er eure Mutter gerettet hatte und ich ihn danach das erste Mal wieder sah, da wusste ich, etwas in ihm hatte sich verändert. Wir näherten uns an. Trafen uns auch ohne das Wissen der Anderen. Er erwiderte meine Gefühle. Er hat es nie gesagt, aber das brauchte er auch nicht. Ich wusste es. Ich werde den Tag nie vergessen, als er gekommen war, um Tessaiga zu stehlen. Wie sich unsere Blicke kurz trafen. Es war wie ein Blitzeinschlag. Ich hatte nur Augen für ihn, auch danach, jedes einzelne Mal, wenn ich ihn sah. Ich war jedes Mal wie in einer anderen Welt. Wie das nun mal so ist, wenn man verliebt ist. Man hat Schmetterlinge im Bauch. Es ist einfach magisch.“ führte Aki aus, die gar nicht bemerkte, dass Sesshomaru längst wieder da war und hinter ihr und Towa lief.

„Du übertreibst.“ stellte Sesshomaru dann plötzlich fest.

Aki fuhr erschrocken um. Noch nie hatte sie so etwas in seiner Anwesenheit gesagt. Towa und Inuyasha lachten, denn sie hatten das natürlich mitbekommen. Auch Kagome, Moroha, Sango und Miroku schienen amüsiert.

„Wie lange bist du schon hinter uns?“ wollte Aki wissen, die langsam rot anlief.

Sesshomaru blickte unbeeindruckt drein, ebenso wie Setsuna. Doch er fühlte sich dennoch geschmeichelt. Immerhin hatte sie ihr Herz gerade vor seiner Tochter vollends geöffnet. Und die Dinge, die sie sagte, waren genau die Dinge, die auch er fühlte und an die auch er hin und wieder zurück dachte.

„Eine Weile.“ antwortete er dann und folgte ihnen weiter.

„Warum hast du nichts gesagt?“ fragte sie, drehte sich wieder nach vorne und man merkte, dass sie sich ertappt fühlte und deshalb ein wenig sauer war.

„Ich wollte dich nicht unterbrechen.“ sagte er.

Aki schnaubte nur kurz. „Was hat sie gesagt?“ wollte Aki dann im Bezug auf Kami das Thema wechseln. „Kennt sie ihn?“

Sesshomaru nickte. „In der Tat. Viel hat sie nicht erzählt. Er soll äußerst stark sein. Wir sollen uns vor seinen Pfeilen in Acht nehmen.“

„Wieso das?“ wollte Towa dann wissen.

„Sie sagt, dass diese Pfeile alles und jeden töten. Und, dass er sein Ziel noch nie verfehlt hat.“ antwortete er.

Aki hatte sich schon gedacht, dass Kami nur das Wichtigste an Informationen herausgeben würde. Es war für sie also keine Überraschung, dass sie nicht mehr erzählt hatte. Sie gingen ihren Weg weiter, Kagome unterhielt sich mit Sango und Moroha, Inuyasha lief schweigend neben Miroku und Setsuna ging vor Aki und Towa und hinter ihrem Onkel und dem Mönch. Plötzlich blieb Aki stehen und starrte vor sich hin, regungslos. Vor ihrem Inneren Auge sah sie Bilder. Bilder, die zu einer Art Vision wurden. Sie sah Ryuga, der eine Frau beschützte. Vor den Angriffen von Taisho und Raidon. Auch andere Männer, die Ryuga zur Seite standen, beschützten die Frau, die jedoch ebenfalls kämpfte. Und dann starb sie. Sowohl durch Tessaiga als auch Fenikksujin. Gleichzeitig wurde sie von den Schwertern durchbohrt. Doch so, wie Aki es in dieser Vision gesehen hatte, hatten Raidon und Taisho gar nicht vor die Frau zu töten, sondern Ryuga. Sie hatte sich vor ihn geworfen, um ihn zu retten. Aki hörte nur noch, wie Ryuga ihren Namen rief, ehe sie wieder zu sich kam. Kaida. Auf ihre Nachfrage erklärte Aki den Anderen, was sie gesehen hatte. Und nun ergab das alles auch einen Sinn. Wieso Ryuga zurückgekehrt war und sich Aki gegenüber so verhalten hatte. Allen war klar, jetzt, wo er Aki kannte, dass Ryuga wohl an ihr Rache üben wollen würde. Und wenn er erfuhr, wer Inuyasha, Moroha, Sesshomaru und die Zwillinge waren, so würde er auch an ihnen Rache üben wollen.

„Klingt nicht sonderlich aufbauend.“ warf Setsuna beiläufig ein.

Aki sah sie ein wenig schockiert an. Sie fragte sich, wie Setsuna so ruhig bleiben konnte. Auch sah sie kurz zu Sesshomaru, der hinter ihr ging und einen ebenso ruhigen Eindruck machte. Aki rollte kurz mit den Augen und wunderte sich nun nicht mehr über Setsuna.

„Und du bist dir sicher, dass Ryuga allein ist?“ fragte Miroku nach.

„Sicher bin ich mir nicht.“ antwortete Aki. „Ich weiß nicht, ob die Anderen aus der Vision bei ihm sind oder nicht.“
 

Am Abend kamen sie bei Kouga und Ayame an. Aki hatte sie in den vergangenen Jahren, in denen sie allein unterwegs war, einige Male besucht. Hin und wieder war sie im Norden wegen vereinzelter Dämonen unterwegs, die dort Menschen angriffen. Zu Kouga und Ayame hatte sich bisher jedoch keiner dieser Dämonen gewagt. Wahrscheinlich wussten sie, dass sie sich mit dem Stamm der Wolfsdämonen lieber nicht anlegen sollten. Auch, wenn Kouga nicht zu den Stärksten zählte, so war er doch immer noch um einiges stärker, als diese herumstreunenden, Chaos stiftenden Dämonen.

Kouga und Ayame freuten sich über diesen unangekündigten Besuch. Sie hatten ihre Freunde, bis auf Aki, seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Umso erstaunter waren sie, als sie die Kinder von ihnen sahen. Aki hatte ihnen gegenüber nichts erwähnt, was Kouga und Ayame schon ein wenig komisch fanden. Doch sie wussten auch, dass Aki sich von ihnen ferngehalten hatte.

„Hey Leute.“ kam es von Ayame, die sie nacheinander fröhlich umarmte. „Wie kommt es, dass ihr uns gleich alle besucht? Und wieso habt ihr euch vorher nicht schon sehen lassen?“

„Ja, genau.“ warf Kouga ein. „Aki war die Einzige, die uns hin und wieder mit ihrer Anwesenheit erfreut hat.“ fügte er an und die Freunde bemerkten den leichten Vorwurf, der in seiner Stimme lag.

Sesshomaru stand abseits, wie so oft. Doch er konnte Aki ansehen, dass ihr Kouga´s Aussage nicht sonderlich gefallen hatte. Und er sah auch, dass Inuyasha sie ein wenig vorwurfsvoll ansah.

„Nun, es sieht so aus, als hätten wir uns einiges zu erzählen.“ stellte Ayame fest, nachdem ihr und Kouga die kurze, unangenehme Stille aufgefallen war.

Plötzlich rannte an Sesshomaru ein kleines Kind vorbei. Gefolgt von noch noch weiteren vier Kindern, die alle etwas älter waren. Verwundert sah er zu, wie das kleinste Kind zu Aki rannte und ihr in die Arme sprang. Es waren, wie man kurz darauf feststellte, die Kinder von Kouga und Ayame.

„Da wart ihr Beiden aber fleißig.“ stellte Kagome fest, worauf Kouga breit grinste.

Dem Wolfsdämon konnte man den Stolz durchaus ansehen. Inuyasha, der ein wenig verärgert herum stand, sah zu Aki, die mit dem kleinsten Kind spielte. Sie wirbelte es umher und das Kind, welches den Namen Yumi trug, lachte beinahe unaufhörlich.

„Wie alt sind eure Kinder?“ fragte Kagome, als sie sich mit Ayame, Sango und Miroku hingesetzt hatte.

„Yumi ist gerade Vier.“ sagte sie und deutete auf die Kleine, die nun auf Aki´s Arm hing und an deren Katzenohren spielte.

Ayame stellte auch ihre anderen Kinder vor. Die zwei Ältesten hießen Ikuya und Sakura. Ikuya war zwei Jahre älter, als seine Schwester und bereits sechzehn Jahre alt. Er sah aus, wie sein Vater und machte auch den selben, draufgängerischen Eindruck. Sakura war vierzehn und somit im selben Alter, wie Moroha. Sie hatte rote Haare, wie ihre Mutter und setzte sich gerade erfolgreich gegen ihren älteren Bruder zur Wehr, der begonnen hatte sie zu ärgern. Die Mittlere, Kaji, war zwölf und Shigure, der mit Kaji ein wenig abseits saß, war sieben. Kagome war erstaunt über die Anzahl der Kinder. Sie hatte schon immer geahnt, dass es bei Kouga und Ayame mehr als ein Kind geben würde, doch mit fünf Kindern hatte sie nicht gerechnet.

„Ihr habt meinen vollsten Respekt.“ stellte Miroku fest, der sich durchaus auch noch mehr Kinder mit Sango hatte vorstellen können.

Doch der Dämonenjägerin hatten drei Kinder völlig ausgereicht, wie sie den Wolfsdämonen auf ihre Nachfrage hin erklärt hatte. Ayame konnte gar nicht fassen, dass schon so viel zeit vergangen war, seit Naraku vernichtet worden war. Sie erinnerte sich noch gut daran, als wäre es erst ein paar Tage her, dass Kagome und Aki Kouga dazu gedrängt hatten sich an Ayame zu halten. Sie lächelte, als sie daran zurückdachte.

„So und nun zum eigentlichen Thema.“ sagte Kouga, der nun etwas ernster klang. „Warum genau seid ihr zusammen in den Norden gekommen?“

Aki, die Yumi einfach nicht loswerden konnte, ging zu den Anderen. „Ist euch nichts aufgefallen?“ fragte sie dann skeptisch.

„Aufgefallen? Was meinst du?“ hakte Ayame nach, worauf Aki kurz seufzte.

„Hier treibt sich ein Dämon herum. Ein äußerst starker sogar.“ sagte sie, woraufhin sie die Beiden aufklärte.

Ayame und Kouga hörten ihr aufmerksam zu und konnten nicht glauben, was sie da hörten.

„Nun ja, gespürt haben wir schon etwas. Aber wir haben es als nicht so bedrohlich wahrgenommen, wie du es schilderst. Deswegen haben wir uns keine Sorgen gemacht.“ antwortete Ayame.

„Braucht ihr Unterstützung?“ fragte Kouga, doch Inuyasha schüttelte den Kopf.

„Nein, Kouga. Wir wollten uns nur davon überzeugen, dass es euch gut geht.“ antwortete Inuyasha.

Ayame versuchte derweil Yumi, die sich mit aller Macht festklammerte, von Aki los zu bekommen. Nach einigem Hin und Her klappte es dann auch. Setsuna, die sich wie Towa und Moroha ruhig verhielt, huschte ein leichtes Lächeln über die Lippen.

Als sie sich noch kurz unterhalten und dann verabschiedet hatten verließ die Gruppe die Höhle und trat den Weg in Richtung Ryuga an, der sich wohl am nördlichsten Punkt der Gegend aufhielt.



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