Zum Inhalt der Seite

Zweifelhafte Entscheidung

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen zusammen,

ich hoffe das nächste Kapitel wird euch gefallen. :)
& gleichzeitig wollte ich mich bei meinen fleißigen Review/Kommi-Schreiber bedanken! Ich finde das so schön, dass ihr mir regelmäßig eure Eindrücke, Gedanken und Gefühle schreibt und wertschätze es wirklich sehr. ♥

So. Nun genug geplaudert. Viel Spaß beim Lesen... Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gute Miene

Kapitel 9 – Gute Miene
 

Sicht von Kagome:
 

Kaum hatten meine Füße den Boden berührt, da fiel Sesshoumaru bereits schlapp nach vorn.

»Ich hab dich«, flüsterte ich in seine Ohren. Nur er konnte es hören.

Automatisch drehte ich mich so um, sodass ich ihn auf meinem Rücken tragen konnte.

»Hmpf.«

Verständlicherweise kratzte es an seinem Stolz in seinem eigenen Hause nicht laufen zu können. Aber wenn man die andere Seite der Medaille betrachtete, war es eine herausragende Leistung gleich zwei weitere Personen über solch eine große Distanz zu transportieren.

Er brauchte sich alles andere als zu schämen. Er konnte stolz auf seine Kraft sein!

»Ich bringe dich in unser Gemach«, erklärte ich schnell und lief voran.

Die Angestellten wuselten um uns herum, aber keiner machte eine abfällige Bemerkung über den Zustand ihres Herren. So viel Respekt genoss er mittlerweile hier. Jeder wusste, was Sesshoumaru gerade geleistet hatte und das für ihre Hime des Hauses.

Es dauerte auch nicht lange und der grüne Kappa kam angeflitzt

»Sesshoumaru-sama, Kagome-sama. Ihr habt den Eremiten gefunden. Ganz wie ich es von Euch erwartet habe«, lobte er uns. Ich lächelte ihn zur Begrüßung an und schielte zu Kenta.

Dieser fühlte sich gar nicht wohl. Auch passte der alte Mann überhaupt nicht in das Bild.

»Sieht wohl so aus. Jaken, würdest du dich um ihn kümmern und ihn zu seinem Zimmer bringen?«

Der Frosch-Youkai streckte seine Brust stolz nach vorn.

»Aber natürlich. Das Gemach im Gästehaus ist bereits vorbereitet.«

Ich nickte und war froh darüber, dass der Kappa so mitgedacht hatte.

Kenta kam in diesem Moment zu uns herüber und sah wahnsinnig grimmig aus.

»Was ist das denn für eine Hütte«, brummte er. Seine raue Stimme passte zu seinem aktuellen Gemüt.

»Das ist unser Zuhause«, kommentierte ich nur.

»Pah! Ich würde niemals in so einem Haus leben wollen. Hier kann man sich doch nur verlaufen.«

Meine Güte. Konnte er nicht aufhören zu meckern?

»Ich werde dafür Sorge tragen, dass du immer in Begleitung bist. So kann das nicht passieren«, antwortete ich freundlich. Als Dame des Hauses musste ich gute Miene zum bösen Spiel machen. Es fiel mir schwer.

»Tze. Und was gedenkst du gegen diese ätzende Wärme zu tun? Mir eine Schneelandschaft bauen?«

»Das ist mir leider nicht möglich. Aber ich werde die Anweisung verteilen, deinen Raum nicht zu heizen. So hast du es wenigstens etwas kühler.«

Jaken schaute zwischen mir und Kenta aufgeregt hin und her.

»Wenigstens etwas«, maulte er weiter.

Herrjemine, wenn den nicht gleich jemand von mir weg nehmen würde, dann könnte ich für nichts garantieren.

»Kenta-sama, darf ich Euch zum Gästehaus führen?«

Und einmal in meinem Leben war ich über die schleimige Art von Jaken mehr als froh!

Erleichtert schloss ich die Augen. Rettung in letzter Sekunde. Ich konnte schon spüren, wie sich mein Temperament an die Oberfläche drückte und drohte auszubrechen.

Sesshoumaru schwieg auf meinem Rücken. Wahrscheinlich war er zu erschöpft und bekam diese Unterhaltung nur am Rande mit.

»Na wenn wir doch schon längst da wären.«

Ich zwinkerte dem Kappa zu, drehte mich um und lief in Richtung Haupthaus. Im Hintergrund hörte ich nur noch das Geplapper vom Frosch und abfällige Laute von Kenta.
 

¸.•*´ ♥ `*•.¸

Im Familienbereich angekommen, warteten bereits Yasu, Sumiko und Miroku auf uns.

»Kagome«, begrüßten sie mich erleichtert.

»Wir haben schon gehört. Ihr habt es tatsächlich geschafft!« Das Staunen von Miroku war ihm ins Gesicht geschrieben.

»Wie habt ihr das gemacht?« Während Yasu mich das fragte, öffnete er mir die Tür, damit ich mit Sesshoumaru eintreten konnte. Vorsichtig lief ich zum Bett und legte meinen Mann behutsam ab. Sumiko war sofort zur Stelle und half mir dabei.

Die Augen meines Gefährten waren bereits geschlossen. Er musste wirklich massenweise Energie verbraucht haben. Sonst schlief er nicht einfach so ein.

Vorsichtig – um ihn nicht zu wecken – deckte ich den Daiyoukai zu und führte die Anderen wieder aus dem Zimmer.

Im Besprechungsraum angekommen fing ich an zu erzählen: »Mit einer Sache hattest du absolut recht. Der Eremit ist wirklich kein geselliger Typ.«

Miroku nickte.

»Als wir dort ankamen, fanden wir einen riesigen Dämonenbaum vor. So wie andere Kronen mit Blätter geschmückt sind, war dieser voll von Köpfen«, teilte ich ihnen mit.

»Köpfe?« Sumiko erschrak.

»Etliche. Hunderte oder mehr. Auch Kinder waren dabei.« Bei der Erinnerung stieg wieder die Wut in mir hoch und ich versuchte die Bilder in meinem Kopf weg zu schütteln.

»Und wofür braucht er die?«, fragte Yasu. Ich seufzte.

»Ich will und wollte es auch gar nicht wissen. Ohne Sesshoumaru hätte ich bereits da den Verstand schon verloren und wäre auf Kenta los gegangen.« Das war die Wahrheit.

»Verständlich«, tröstete mich Sumiko. Gleichzeitig strich sie mir über den Oberarm.

»An der Hütte angekommen fing der alte Mann gleich an uns zu beleidigen oder viel mehr Sesshoumaru. Ihr könnt euch denken, wie unser Lord reagiert hat.«

»Aj.« Yasu zog scharf die Luft ein.

Kurz hing ich in meinen Erinnerungen fest, wie Sesshoumarus Biest ausgebrochen war. Aber dann fing ich mich schnell wieder.

»Wie dem auch sei. Wir konnten den Mann überzeugen, da er großes Interesse an mir hegt. Er möchte gerne wissen, wie ich zur Dämonin werden konnte«, fügte ich schnell hinzu. Mehr brauchten sie nicht wissen. Der Fakt, dass mein Daiyoukai auf mich los ging, war für ihn schon schwer genug.

»Ich verstehe«, erwiderte Miroku, »Für ihn musst du etwas ganz besonderes sein.«

Schüchtern sah ich auf den hölzernen Boden.

»Nicht nur für ihn. Für uns alle«, pflichtete Yasu bei.

»Und nun?« Sumiko schaute uns alle fragend an.

»Wir sollten schnellstmöglich mit der Heilung von Rin beginnen. Viel Zeit können wir dem Eremiten nicht zur Erholung geben. Die Kleine wird von Tag zu Tag immer schwächer«, brachte es der Lord des Südens auf den Punkt. Erschrocken starrte ich ihn an.

»Noch geht es ihr gut, Kagome«, beruhigte er mich gleich danach.

Erleichtert presste ich die Luft aus meinen Lungen. Ich dachte schon…

Aber die Betonung am Anfang seiner Aussage bereitete mir Bauchschmerzen.

»Jaken!«, rief ich nun etwas lauter. Selbstverständlich war er bereits zurück und wartete vor der Tür.

»Kagome-sama?« Allzeit bereit Befehle aus zu üben. Der Kappa war wirklich besonders und engagiert.

»Bringe Kenta bitte in das Zimmer von Rin!«

Der Frosch nickte und rannte wie von einer Biene in den Hintern gestochen davon.

Ich stand auf, klopfte mir den Staub von meiner Kleidung und band meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.

»Willst du dich nicht auch ausruhen, Kagome?«, fragte Sumiko besorgt.

»Nein. Mir geht es gut. Ich will nur noch kurz zu den Kindern und dann komme ich nach«, erklärte ich schnell. Ohne ein weiteres Wort abzuwarten verließ ich die Anderen und ging in den Garten. Ich konnte Masaru bereits hören.

»Mutter«, schrie er erfreut und kam zu mir gerannt. Yuki hatte die beiden Zwillinge im Arm.

»Hallo ihr Süßen«, begrüßte ich alle.

»Wie geht es Rin? Und warum schläft Vater, obwohl es noch Tag ist? Habt ihr denn gefunden, den ihr gesucht habt? War die Reise gefährlich und was ist alles passiert?«, bombardierte mich mein Sohn mit Fragen. Ich nahm Akira auf den Arm und sie lächelte mich gleich an.

»Rins Zustand hat sich nicht verändert. Ja, wir haben den Mann gefunden, der ihr vielleicht helfen kann. Die Reise war sehr anstrengend, dadurch schläft euer Vater jetzt. Er muss sich ausruhen um neue Kräfte zu sammeln. Also störe ihn bitte nicht«, antwortete ich ehrlich. Meine Tochter spielte derweil mit meinen Händen.

»Na meine Schöne, wart ihr auch alle brav?« Bei dem letzten Wort schielte ich zum Ältesten. Masaru kratzte sich am Hinterkopf.

»Ich denke schon.«

»Du denkst?«

»Naja…«, sagte er traurig, »es ist etwas passiert.«

Ich wartete geduldig ab, bis mein Kind weiter sprach.

»Beim Training habe ich Kouhei verletzt.«

Kurz sah ich zu Yuki, die mich aber ganz entspannt ansah. Das bedeutete wohl, dass es nichts Schlimmes war.

»Und das heißt?«

»Du verstehst nicht, Mutter! Ich habe einen Freund verletzt!«

Langsam ging ich in die Hocke.

»Ich verstehe dich Masaru. Aber so etwas kann beim Training schnell passieren. Du hast dich doch bestimmt entschuldigt, oder?« Ich durfte mir nicht anmerken lassen, dass ich mir Sorgen um die Kinder machte.

»Natürlich. Aber Kouhei hatte Tränen in den Augen und das hat mich dann traurig gemacht«, verriet er mir, »ich möchte ein Krieger werden, aber um Feinde zu besiegen und keine Freunde.«

Es berührte mich, wie mitfühlend der Kleine bereits war.

»Das ist auch gut so und daran solltest du immer denken. Aber ich glaube, dass Kouhei dir bestimmt nicht mehr böse ist.«

»Das stimmt.«

»Siehst du. Lerne aus deinen Fehlern und behalte es immer in Erinnerung. Dann wird dir so etwas nicht noch einmal geschehen«, belehrte ich Masaru und wuschelte durch sein Haar.

»Okay. Ich danke dir!« Mit einer Umarmung unterstrich er seine Aussage und knuddelte mich fest.

Wie auf ein Stichwort erschien daraufhin Kouhei und ging mit Masaru weiter trainieren.

»Ist sonst noch etwas passiert?«, fragte ich Yuki. Diese schüttelte verneinend den Kopf.

»Dann ist gut«, stellte ich erleichtert fest.

Kurz knuddelte ich ebenfalls Tadashi, ehe ich mich auf den Weg zu Rin machte.
 

¸.•*´ ♥ `*•.¸

Im Zimmer angekommen empfing mich ein eigenartiger Geruch. Als wäre ich in einem Chemielabor gelandet.

»Ah. Die feine Dame des Hauses hat sich endlich mal die Zeit genommen. Ich dachte das wäre deine Tochter? Was hast du gemacht?«, motzte mich Kenta von der Seite an.

Ohne groß darauf einzugehen ging ich zum Bett und krempelte die Ärmel hoch.

»Was kann ich tun?«

»Du kannst mir das unnütze Pack hier vom Leib halten.« Dabei zeigte er auf die anderen Heiler.

»Brauchst du sie nicht?«

»Pah! Für wen hältst du mich? Die Einzige, die ich gebrauchen könnte, wärst du. Alle anderen können verschwinden. Die nehmen mir den Raum zum atmen weg«, beanstandete er.

Ob er überhaupt jemal nichts auszusetzen hätte?

Ich schickte die Anderen jedoch fort und beobachtete weiterhin den Eremiten.

Dieser beugte sich mehrfach über Rins Kopf. Das der alte Mann ihr so nahe kam, wiederstrebte mir. Ich konnte nicht einmal sagen warum.

»Atmen tut sie ruhig«, stellte er fest. Danach sah er mich böse an.

»Wie wäre es, wenn du mitschreibst?«

Ich seufzte, griff nach der Schriftrolle neben dem Bett. Diese hatten wir bereits mehrmals genutzt um den Zustand von Rin zu dokumentieren. Es war quasi so etwas wie ihre Krankenakte.

Schnell tunkte ich die Feder in das dazugehörige Tintenfass und formulierte seine Worte.

»Ungefähr alle achtzig Sekunden lang setzt sie kurz aus. Herzschlag ist mir viel zu ruhig. Eine leicht bläuliche Verfärbung der Haut. Entzündungen an den Gelenken – Schulter, Elle und Knie.« All die Stichpunkte wurden sorgfältig von mir festgehalten.

Kenta schien zu überlegen und strich sich durch seinen langen Bart.

»Ich schaue jetzt in sie hinein«, erklärte er.

Ich nickte und sah ihm dabei zu, wie er seine schuppigen Arme über ihren schmalen Körper hob. Automatisch erinnerte ich mich an die Berührung von ihm, als er in mich hineinsah. Das unangenehme Gefühl erweckte eine Gänsehaut bei mir.

Etwas war dieses Mal jedoch anders. Es begann plötzlich zu leuchten. Irgendwelche komischen Worte murmelte er dazu auch. Ich konnte es nicht verstehen, weil er so undeutlich sprach. Es klang wie eine Zauberformel.

»Argh!«

»Was ist los?«, fragte ich hektisch. Er hatte sich bereits zurückgezogen.

»Ich komm nicht an das Gift heran. Irgendetwas blockiert mich«, unterrichtete er mich.

»Und nun?«

Er schaute Rin intensiv an und dann mich.

»Du! Ich brauch‘ dein Reiki!«

Sofort legte ich Schriftrolle und Feder beiseite und trat näher an das Bett heran.

»Was genau soll ich tun?«

»Mir deine Kraft zur Verfügung stellen«, antwortete er schnell.

Ich nickte.

Kenta zögerte nicht, umgriff meine Handgelenke und entzog mir meine heilige Energie. Es schmerzte, als stünden meine Adern in Flammen.

»Ich brauche mehr!«

Ich versuchte dieser Forderung nachzukommen, aber dies war leichter gesagt als getan.

»MEHR!«, schrie er angestrengt.

Sein Griff wurde fester, die Flammen in meinem Körper heißer. Ich hatte förmlich das Gefühl innerlich zu verbrennen. Einen Schmerzenslaut konnte ich mir dadurch auch nicht mehr verkneifen.

»Ich sagte, ich brauche mehr!«

Auch der Eremit schien Schmerzen zu haben, denn er brüllte und murrte vor mir.

Ich schloss die Augen, konzentrierte mich voll und ganz auf mein Reiki und presste die letzten Reserven heraus. Kenta nahm sie gierig an sich und übergab die Energie direkt an Rin.

Es folgten noch einige Minuten in denen ich mir wünschte in einen eiskalten See zu springen, um das Feuer endlich zu löschen. Aber ich blieb standhaft. Sobald mein Körper wieder etwas Reiki produziert hatte, leitete ich dies an Kenta weiter.

So vergingen gefühlte Stunden, bis der alte Mann mich endlich erlöste.

Seine Hände ließen mich los und wir fielen beide rücklings gegen die Wände. Völlig erschöpft, gleichzeitig aber auch erleichtert sahen wir uns an.

Ich war die Erste auf den Beinen und lief humpelnd zu Kenta.

Wortlos reichte ich ihm die Hand. Der Eremit zögerte, nahm sie jedoch nach ein paar Sekunden an und ließ sich von mir hochziehen. Kurz huschte ein Lächeln über sein faltiges Gesicht.

»Wir haben es geschafft«, stellte er fest. Irrte ich mich oder klang er tatsächlich erfreut?

Er lief wieder zurück zu Rin und nahm ein leeres Fläschchen aus seiner Tasche. Ich verfolgte seine Bewegungen. In einer kleinen Kule am Schlüsselbein der jungen Frau hatte sich eine Flüssigkeit gebildet.

»Das ist das Gift. Wir haben somit eine reine Probe des Toxins. Es ist auch nicht vermischt mit Blut und dadurch können wir nun genau herausfinden, was dagegen helfen kann.«

Voller Freude ging ich auf die Knie.

Kenta nahm seine Flasche und sammelte jeden Tropfen von Rins Haut.

Beruhigt griff ich nach den Fingern meiner Ziehtochter und drückte sie fest.

»Rin. Wir haben eine Chance dich zu heilen. Hast du gehört?«, flüsterte ich liebevoll.

Schnell kam ich zu ihr hoch und küsste ihre Stirn. Den Blick des Eremiten ignorierte ich dabei.

Diesen Moment musste ich auskosten.

»Hmpf. Freu dich nicht zu früh. Unsere echte Arbeit fängt gerade erst an!«

Selbst dieser Satz konnte meine Erleichterung nicht betrüben und die Freude über den Fortschritt nicht zerstören.

»Komm!«, befahl er streng.

Kurz streichelte ich Rins Gesicht, ehe ich dem alten Mann in den Garten hinaus folgte.

»Ich muss mich kurz erholen, aber du kannst schon alle Heilkräuter in der Umgebung sammeln und mörsern. Wir brauchen alles und jede Sorte. Es könnte entscheidend sein.«

»Selbstverständlich.«

Ich nahm seinen Befehl an und huschte zurück ins Schloss. Kenta setzte sich an einen Baum und schloss die Augen.
 

¸.•*´ ♥ `*•.¸

Als ich in unserem Kräutergarten ankam, waren dort auch die Anderen.

»Was ist passiert? Ich habe mir Sorgen gemacht. Das hat sich nicht gesund angehört«, fragte Yasu.

Ich lachte.

»Das kann ich mir vorstellen. Es war auch nicht gerade einfach«, erläuterte ich, »mit meinem Reiki und seiner Gabe konnten wir etwas vom Gift aus Rins Körper extrahieren. Es ist die reine Flüssigkeit ohne jegliches Blut.«

»Das ist hervorragend«, stellte Sumiko fest. Ich lächelte sie an.

»Ja, das ist es. Nun können wir mit der Substanz verschiedene Tests durchführen und kommen so auf eine Lösung.«

»Das ist sehr gut, Kagome.«

»Danke Miroku. Ohne deinen Hinweis wäre es niemals so weit gekommen«, sagte ich ehrlich.

»Ich freue mich, wenn ich helfen konnte. Aber leider muss ich auch wieder abreisen. Ich wollte nur bleiben um zu sehen, ob es einen Fortschritt gibt. Aber der Osten macht mir immer noch große Sorgen. Nicht das unser Dorf angegriffen wird«, rechtfertigte er sich. Ich stimmte ihm zu.

»Du solltest gehen. Ich kann dich verstehen. Grüße aber alle lieb und wir bleiben in Kontakt.«

Daraufhin verabschiedete er sich von allen und verließ uns.

Ich sammelte alles ein, was wir zur Verfügung hatten. Zum Glück hatten Rin und ich das Beet angelegt und für einen Notfall vorbereitet.

»Sag mal Kagome, was sind das für Wunden an deinem Arm?«, erkundigte sich nun Sumiko. Ich erschrak sofort. Die Verbrennungen, die mir Sesshoumarus Youki zugefügt hatte, wurden von mir vergessen. Ich hatte meine Ärmel auch noch hoch gekrempelt.

»Ach das. Das ist nichts«, spielte ich es hinunter. Hoffentlich würden sie es ruhen lassen.

»Das sieht mir aber nach einer tiefen Verletzung aus«, stellte die Lady des Südens fest.

Ich zog den Ärmel wieder nach unten und bedeckte die Brandwunden.

»Wie gesagt, es geht mir gut«, erwiderte ich bissig. Mein Tonfall tat mir auch gleich leid und ich sah sie entschuldigend an.

»Bitte verzeih. Ich bin gerade nicht ich selbst«, versuchte ich mich zu rechtfertigen.

Yasu kam einen Schritt auf mich zu.

»War das Sesshoumaru?«

Schockiert über diese Frage riss ich meine Augen auf. Aber mein Zögern war ihnen Antwort genug.

»Die Beleidigungen hat er also doch nicht einfach nur knurrend hingenommen«, stellten beide fest.

Ich seufzte. Was brachte es mir jetzt weiter zu lügen?

»Was ist passiert?«

Traurig sah ich meine Freunde an und erzählte von dem Missverständnis und der Situation in den Bergen.
 

»Soweit ist es noch nie gekommen«, sagte Yasu. Ich nickte.

»Sesshoumaru hatte sich sonst immer unter Kontrolle. Seinen Feinden vielleicht nicht gegenüber, aber seinen Verbündeten schon«, fügte Sumiko hinzu.

»Ja. Es war erschreckend zu sehen, wie sehr er litt.«

Der Lord des Südens lies das Gesagte auf sich wirken.

»Mein Biest meinte auch, dass es mittlerweile zu viel für Sesshoumaru ist. Dazu kommt noch, dass er all die Jahrhunderte lang seine Emotionen unterdrückt hat«, teilte ich mit.

»Das kann sein. Es explodiert gerade alles in ihm.« Voller Sorge hielt sich Sumiko die Hand vor der Brust.

»Du solltest zu ihm gehen«, schlug Yasu vor. Ich stimmte ihm zu. Einige Minuten konnte das mit den Kräutern auch noch warten. Kurz nach meinem Mann zu schauen, sollte ja nicht verboten sein.

»Du hast recht. Ich habe jetzt auch alles was ich brauche.«

Mit diesen Worten ließ ich das Fürstenpaar allein und begab mich zu meinem Mann.
 

¸.•*´ ♥ `*•.¸


 

Als ich ankam, war er bereits wach. Er saß am Rand des Bettes und starrte an die Wand.

»Sesshoumaru«, rief ich erfreut. Er reagierte jedoch nicht.

Sofort kniete ich mich vor ihm hin. Sein Gesicht verriet mal wieder gar nichts. Er ließ schon wieder nicht eine Emotion nach außen treten.

»Alles in Ordnung? Konntest du dich erholen?«

Erneut bekam ich keine Antwort.

Vorsichtig berührte ich seine Hand, die schlaff auf seinem Schoß ruhte. Sobald ich die Haut berührte, zuckte er zusammen.

Seine bernsteinfarbigen Iriden blickten mich einfach nur an.

»Liebster? Gibt es ein Problem? Hast du Schmerzen?«

Schweigend starrte er mir weiterhin in die Augen. Intensiv, als würde er versuchen etwas darin zu lesen.

Ich hob meine freie Hand, um ihm eine verirrte Strähne hinters Ohr zu streichen, dabei verrutschte mein Kimonoärmel. Als er meine Wunden erblickte, knurrte er laut.

Kuso! Diese Ärmel machten heute nichts als Ärger!

»Es ist alles okay«, flüsterte ich leise. Ob er sich durch so einfache Worte beruhigen ließ?

Plötzlich sprang er auf, packte mich an den Hüften und zog mich nach oben. Im nächsten Moment fand ich mich an die Wand gepinnt wieder. Links und rechts lehnte er seine Arme dagegen.

»Okay? Was soll daran in Ordnung sein, wenn ich derjenige war, der dir diese Verbrennungen hinzugefügt hat?«, raunzte er mich an. Die Verzweiflung und Reue in seiner Stimme hörte ich sofort.

Wieder fühlte sich mein Herz an, als würde es in viele einzelne Splitter zerspringen.

Gerade wollte ich meine Hand auf seine Wange legen, da drehte er seinen Kopf weg.

»Es kann doch nicht sein, dass ich dich angreife! Dann kommst du zu mir, willst mich trösten und sagst, es sei alles gut?«

»Sesshoumaru, was da passiert ist, ist nicht deine schuld!«

»Doch das ist es!«, brüllte er nun.

Grob griff er nach meinem Arm und entblößte meine Haut.

»Schau dir das doch mal an! Ich weiß, ich bin ein Monster. Ich habe nie etwas anderes behauptet. Aber nicht denen gegenüber, die ich liebe«, äußerte er sich.

Ich entzog mich seinem Griff und sah ihn nun etwas ernster an.

»Sesshoumaru. Wir alle haben die Situation da falsch verstanden. Du hast aus Wut und Eifersucht gehandelt. In gewisser Art und Weise fühle ich mich sogar geehrt. Aber das dein Biest so außer Kontrolle geraten ist, haben wir den gesamten Umständen zu verdanken. Sonst wäre es niemals so weit gekommen. Mir hätte dasselbe passieren können!«

Innerlich flehte ich meinen Mann an, dass die ausgesprochenen Worte ihn erreichten.

»So etwas passiert mir aber nicht. Ist mir noch nie passiert und sollte auch niemals so sein!«, knurrte er wieder.

Meine Hoffnung fiel nun eine tiefe Klippe hinunter. So schnell würde er sich selbst nicht verzeihen.

Vorsichtig und langsam ging ich zu ihm, berührte seine Brust.

»Ich weiß. Aber du hast auch noch nie deine Tochter fast verloren, gleichzeitig musst du einen Krieg planen und deine Frau sollte mit einem anderen Mann schlafen um dein Kind zu retten.« Das Letzteres nun ein Missverständnis war, brauchte ich nicht extra zu betonen.

»Weißt du was das Schlimme ist?«

Der plötzlich zerbrechliche Klang seiner Stimme ließ mich panisch in seine goldenen Augen schauen.

Er hatte die Stirn in Falten gelegt und die Augenbrauen zusammen gezogen. Als würde er trockene Tränen vergießen.

»Genau aus diesem Grund wollte ich nie so sein. Nicht diese Art von Schmerz spüren und mich so jämmerlich fühlen«, erklärte er. Seine Aussage versetzte mir einen Stich ins Herz. Anscheinend hatte er das gesehen, denn er erläuterte noch seine Aussage.

»Aber egal wie oft ich daran denke, wie schwächlich ich doch wirke, so möchte ich es gleichzeitig auch nicht aufgeben. Der Gedanke ohne euch zu leben - ohne dich zu existieren bringt mich um.«

Nun konnte ich nicht anders. Ich umarmte Sesshoumaru fest und drückte meine Lippen auf seine. Mein Gefährte ließ es für zwei Sekunden zu, doch dann drückte er mich weg.

»Es tut mir leid. Ich kann das gerade nicht«, versuchte er seine Zurückweisung zu begründen.

Danach drehte er sich von mir weg und lief hinaus in den Garten.

Draußen war bereits der Abend angebrochen und der Himmel tränkte alles in einen rot-orangenen Ton.

Ich folgte meinem Mann, ließ ihm aber den Abstand den er jetzt brauchte. Ich konnte ihn verstehen. Er musste erst einmal selbst damit zurechtkommen. Aber sobald er mich brauchen würde, dann wäre ich bereit.

Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich zurück zu Kenta, um mich mit dem mörsern der Kräuter etwas abzulenken. Ich brauchte das jetzt und Rin würde es schneller an ihre Erlösung bringen.

»Auch wieder da, ja?«, maulte mich der Eremit von der Seite an.

Dieser war bereits dabei mit einem Stein auf die Pflanzen zu klopfen.

»Ich musste etwas erledigen«, rechtfertigte ich mich.

»Jaja. Was kann wichtiger sein als dein Kind?«, fragte er, »alles Heuchler hier!«

Das war zu viel. Das konnte ich jetzt nicht auch noch gebrauchen. Aus. Vorbei. Meine Geduld heute mit diesem alten Tattergreis war aufgebraucht.

Ich ging zu ihm und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Mein Lieber netter Kenta.« Das betonte ich extra sarkastisch.

»Wenn du es genau wissen willst, habe ich gerade nach meinem Mann geschaut, der gerade stark leidet, da ein gewisser Eremit sich nicht ausdrücken konnte in den Bergen. Also verschone mich mit deinen zynischen Bemerkungen oder Beleidigungen. Ich kann nämlich auch ganz anders. Wenn dir hier irgendetwas nicht passt, dann gib mir Bescheid, ich werde versuchen es zu ändern. Aber lasse meine Familie endlich in Ruhe und akzeptiere, dass nicht jeder so einsam leben will wie du!«

Kenta hielt in seiner Bewegung inne, sah mich an und lächelte. Ja. Er grinste.

War ich im falschen Film?

»Na da ist doch die Miko, die ich kennengelernt habe«, sagte er keck.

Nun schaute ich dumm aus der Wäsche.

»Ich hatte dir doch gesagt, du sollst so sein, wie du bist. Diese ganze Farce hier heute hat mich richtig fertig gemacht. Ich kann es nicht leiden, wenn mir Leute unnötiger Weise in den Arsch kriechen.«

Erschöpft ließ ich mich zu Boden fallen.

»Du machst mich fertig, weißt du das?«

Wieder grinste der Eremit leicht.

»Das wurde mir in meinem Leben des Öfteren schon gesagt.«

Schmunzelnd griff ich nach den Kräutern, einem spitzen Stein und zermahlte die Wurzeln.

»Achso. Und dein Mädchen bekommen wir noch hin«, fügte er hinzu.

Damit war mein Abend soweit gerettet.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Naaaa? Was sagt ihr dazu?
Wie fandet ihr das Kapitel und was mich brennend interessiert... wie findet ihr Kenta?


LG
Francys Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Boahencock-
2023-01-23T14:18:05+00:00 23.01.2023 15:18
Sesshomaru hat eine Medaille mehr als verdient.🎖

Kagome ich kann dich gut verstehen.
Du musst dir eins merken du machst das alles für Rin.

für nichts garantieren. Kagome du musst durchhalten .
Danach kannst du ihn zerlegen.

von Tag zu Tag immer schwächer!
Neinnnnnnnnnnn 😢ich hoffe Rin wird schnell geholfen.

Sesshomaru bekommt von alldem nichts mit.
Der tut mir richtig leid auf seinen Schultern lastet so vieles.
Er trägt sehr Viel Verantwortung.

Dieser Eremit verlangt aber viel von Kagome.
Kagome gibt ihr Bestes.

Sie haben es geschafft 😥
Und jetzt ganz schnell rausfinden was gegen dem gift hilft .

Es ist nie verkehrt Kräuter an zu bauen .
Jetzt können Sie es brachen.

 Deine Frau sollte mit einem anderen Mann schlafe.
Das geht zu weit was zu viel ist ist zu viel

Sobald es Rin wieder besser geht! kann sich dieser Kenta schleunigst verpiesen.

😼😉😼
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-01-23T05:49:26+00:00 23.01.2023 06:49
Das soll mal einer Sesshômaru nachmachen. Kagome und einen....... so weit tragen.

Kagome's Temperament. Oder kommt Biest wieder zum Vorschein. Ich mag su... Kagome's hat ihr Biest doch einen Namen gegeben.

Jaken,s verhalten Kagome gegenüber hat sich gewaltig verändert. Richtig Respekt voll.

Kagome hat recht Masaru. Wo gehobelt wird fallen Späne. Seine Einstellung finde ich super. In Zukunft steht nicht nur ein entfesselter Sesshômaru/ BIEST da sondern auch noch Masaru / Biest-? Da
Das kann lustig werden. Autsch 🫣🫣🫣🫣

Unregelmäßig Atmung.
Herzschlag zu ruhig. Bläuliche VerfäRTE Haut.
Entzündungen an Gelenken, Schulter, Elle und Knie.
OKE 😠😠😠😠
DER DAFÜR VERANTWORTLICH IST IST TOT , TÖTER
AAAAAAAMMMMMMM
TOTESTENNNNNNNNNNNNNNN🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬

Hin und wieder sollte mann Ino DaiYokai seine angestaute Wut raus lassen.

Oje 😞😞😞😞 Sesshômaru ist völlig am Ende mit denn Nerven. Ist auch kein Wunder bei dem Stress.
(Tochter fast verloren, Krieg planen,
Frau sollte mit einem anderen Mann schlafen
(Missverständnis)
um Rin zu retten.
Verletzung von Kagome,
Zwei Personen zum Schloss bringen.

Ich mache mir echt Sorgen um Sesshômaru.

Für Rin schaut es gut aus
Und dein Mädchen bekommen wir noch hin.
Das hoffe ich sonst rastet nicht nur Sesshômaru aus
Kagome,
Masaru,
Yasu,
Sumiko, apropo was ist mit ihren kind ? Kohei oder so ähnlich?


😈😈😈😈


Zurück