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Krankenbesuch

von

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Alle Jahre wieder, heißt es so schön in einem christlichem Weihnachtslied.
 

Alle Jahre wieder. Oder wie man in Kiyoomis Fall sagen würde: Ein Mal im Jahr.

Ein Mal im Jahr kann der Profisportler nicht verhindern sich eine Erkältung einzufangen.

Bereits als Kiyoomi mit brennenden Hals aufgewacht ist, konnte er die Vorboten nicht ignorieren. Im Badezimmer starrte er dann in sein blasses Spiegelbild und begutachtet so gut wie es geht den Zustand seiner Mandeln und tastet die Seitenstränge entlang des Halses ab.

Alles dick, rot und entzündet. Seine eh schon blasse Haut gleicht jetzt seinen Bettlaken und die rot unterlaufenden Augen sprechen ebenfalls Bände.

Aus dem Spiegel heraus sieht er hinter sich ein Entchen auf den Badewannenrand sitzen, welches ihn gefühlt dreist angrinste. Ein Geschenk von Tendou als es ihm das letzte Mal erwischt hatte.

Er drehte das Spielzeug schnaufend zur Wand und als er sich zur Küche schleppte um sich einen Tee zu kochen überlegte er wo er sich die Viren eingefangen hatte.

Waren seine Haare noch zu feucht gewesen als er letzte Woche nach dem Spiel nicht die Geduld hatte sie trocken genug zu föhnen? Oder war es im Izakaya wo die Mannschaft noch den Sieg gefeiert hatte anschließend? Ist dort etwa die Maske verrutscht?

Zumindest konnte Kiyoomi ausschließen, dass er sich bei einem Kind angesteckt hatte wie es bei dem letzten Mal der Fall gewesen war. Mittlerweile zwingt er die Kinder, die er anfassen muss, ihre Bakterien beladenen Hände zu desinfizieren ehe sie zusammen auf das Spielfeld gehen.

Wenigstens ist eine potenzielle Gefahrenquelle ausgeschlossen.
 

Kiyoomi weiß, dass es ab den Zeitpunkt nur noch bergab gehen wird für die nächsten drei oder vier Tage und seine hypochondrische Art verbietet ihn jetzt schon sich weiter zu verausgaben.

Also wird kurzum eine Nachricht an den Trainer Foster verschickt. Kommt ja zum Glück nicht so häufig vor, dass er komplett krank machen muss. Direkt danach wird der Kalender gecheckt ob es noch weitere Termine zum absagen gibt.

Und tatsächlich gab es heute Abend ein Treffen, dass es fast zu schade war um es abzusagen.

Kiyoomi seufzte und hielt seine Absage neutral, denn beim letzten Mal hatte es besagte Person geschafft, sich zutritt zu verschaffen als er so krank war. Nicht mal Motoya wagt es sich ihm auf 100 Meter zu nähern, wenn er so drauf ist.
 

Wieso überrascht es Kiyoomi nicht, dass er keine Antwort erhält aber dafür pünktlich nach 2 Stunden nach Abschicken seiner Nachricht ein Klopfen an seiner Tür hört. Wie bitteschön schafft es Tendou Zutritt ins Haus zu verschaffen?

Mit finsterer Miene öffnet er die Tür und wie erwartet verbarg sich der Chocolatier dahinter.
 

„Hallöchen~“, flötet die allbekannte gutgelaunte Stimme von Tendou und ehe Kiyoomi die Türe zu schlagen kann, stellte er sein Fuß zwischen die Angel.

Zugegeben beim letzten Mal hatte er ihn in einem weit aus schlimmeren Zustand gesehen. Dieses Mal war er wenigstens einigermaßen gekleidet, auch wenn ganz anders wie er den Dom sonst kennt. Nicht ganz so rotzig wie im Jahr zuvor und trotzdem war seine Nase bereits rot verfärbt vom ständigen schnäuzen.
 

„Umeboshi“ , war einzig die Antwort, die heiser von seinen Lippen kommen konnte. Daraufhin strahlte Tendou nur umso mehr und hebt eine Tüte gefüllt mit Einkäufen.

„ Ich hab mir schon gedacht, dass du das sagen wirst und hab dir welche besorgt, Sir!“
 

Nicht nur , dass Umeboshis zu Kiyoomis Lieblingsessen gehört und gerade wenn er erkältet ist die eingelegten Pflaumen nur so inhaliert, hat dieses Wort noch eine weitere spezielle Bedeutung.

Es ist sein Safeword.

Tendou weiß das und ignoriert die Tatsache absichtlich!
 

Der Chocolatier huscht an Kiyoomi vorbei und benimmt sich als würde er selber hier wohnen als er zielstrebig zum Tisch eilt und stolz präsentiert was er alles für den Lockenkopf besorgt hat.
 

Natürlich zuallererst das riesige Einmach-Glas gefüllt mit Umeboshis ohne diese er keinen Einlass in die Wohnung bekommen hätte. Dann holte Tendou verschiedene Sorten Tee aus der großen Einkaufstüte, gefolgt von Erkältungsmedikamente und diverse Vitamine.

Kiyoomi schnaubte frustriert. Als ob er nicht selber immer perfekt vorbereitet ist für den Fall der Fälle.

„ Na gut. So Schlimm ist es dieses Mal aber wirklich nicht. Du hättest nicht vorbei kommen brauchen“, grummelt der Volleyballer in seinen nicht vorhandenen Bart.

Es war wirklich nicht ganz so schlimm wie beim letzten Mal. Das erkennt man allein schon daran, dass er die Türe öffnen konnte gekleidet wie ein halb anständiger Mensch. Letztes Mal kam er aus den Pyjamas nicht heraus und öffnete die Tür eingewickelt in seiner Bettdecke.

Heute hat er sich zumindest gemütliche Kleidung übergezogen. Tendou beäugt ihn kritisch und lässt seinen Blick von oben bis unten gleiten. Zugegeben, es ist nicht das Outfit welches Tendou von ihm gewöhnt ist. Jogginghose und ausgeleiertes T-Shirt strahlt halt keinen Respekt aus.
 

„Lass dich doch einfach auch mal von mir verwöhnen, Ki~yoo~mi~“, trällert Tendou viel zu amüsiert über Sakusas Zustand.

„Ich könnte dir ja wieder ein Bad einlassen.“

Tendou besitzt die Dreistigkeit ihn auch noch anzuzwinkern nachdem er ihn einfach so frech mit dem Vornamen angesprochen.
 

„Nein Danke“.
 

„Ooooh~ Dabei habe ich quasi über ein Jahr warten müssen bis ich dir endlich das geben kann..“

Der Schelm griff noch einmal in den Beutel um eine weitere Quiete-Ente herauszuziehen.

Diese hatte einen Aufdruck von einen Anzug darauf, welche eindeutig an Kiyoomi erinnern sollte, während die Andere mit dem Shibari auf Tendou deutet.

Ähnlichkeiten gibt es ansonsten keine, außer das der Schlips der neuen Bade-Ente den gleichen roten Ton hat wie Kiyoomis Krawatte. Ein Hilfmittel welcher schon häufiger während ihrer Sessions Gebrauch gefunden hat.
 

„ Damit die Andere nicht mehr einsam ist“.

Sein Grinsen wird bei der Erwähnung noch breiter.

„Ich hab sie als Paar gekauft und musste soooo lange warten bis ich sie endlich wieder vereinen kann.“

Kiyoomi hätte das Spielzeug längst entsorgen sollen.
 

„Jedenfalls ist das alles nicht nötig.“ Er zeigte mit dem Finger auf alle Besorgungen.

„ Ich brauche nur etwas Ruhe und Schlaf. Danke für den Einsatz“, sagte Kiyoomi reserviert und sein strenger Blick sagte tatkräftig aus, dass er kein aber durchlassen wird. Ein Blick den der Rotschopf nur allzu gut kennt.

Er führt den Anderen bestimmend mit leichten Druck am Rücken zurück zur Tür. Eine körperliche Berührung, die er sonst nur im Spielzimmer zulässt.
 

Ehe Tendou noch irgendwelche Einwände sagen konnte, unterbricht ihn Kiyoomi mit den Worten: „ Grüß mir Wakatoshi-san“ und schließt sofort die Türe nachdem er den Störenfried hinaus geschoben hatte.
 

Trotzdem erwischt er sich selbst dabei, wie er über Tendous Fürsorge lächelt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hypsilon
2024-03-25T17:04:48+00:00 25.03.2024 18:04
Absolut herrlich, dass ich mir das Kapitel aufgemacht hab und die Playlist direkt mein Lieblingsweihnachtslied losspielt xD
Schicksal einfach nur.

So viele schöne kleine Details ins doch vergleichbar wenig Worten. Ich liebe es! Und ich liebe es, dass die Ente nun nen Partner bekommen hat <3 zu geil einfach.
Am allerschönsten war aber Sakusas Lächeln am Schluss. Ich sehs vor mir, aber auch, wie er sich selbst dafür verurteilt :D
Die Umeboshi wurden auch so nice eingebaut.

Super Folge OS!


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