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Tantei Ken - Lord Inu Yasha ermittelt

der erste Mitratekrimi mit Inu Yasha
von

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Inu Yashas Lösung


 

I

nu Yasha erhob sich und trat zu dem Grundriss des Hauses. „Hier liegt einer der Schlüssel. Der innere Garten ist umgeben von dem Haupthaus, den beiden seitlichen Trakten und dem Badehaus, ergänzt um ein Stück Mauer hier, mit einer Tür, durch das die Haushälterin zum Badehaus gehen kann. Bitte behalten Sie im Blick, dass es nur einen Zugang zum inneren Garten gibt, obwohl die Veranda außen herum läuft, die Treppe genau vor dem privaten Arbeitszimmer. Das hat übrigens Glastüren bis zum Boden, man kann von dort aus jederzeit sehen, was sich auf der Veranda oder im inneren Garten abspielt. Der zweite Schlüssel liegt in dem strikten Zeitplan des Haushalts. Das Opfer beachtete ihn streng und verlangte das auch von allen anderen.“

Er wandte sich um. „Jeden Tag, und dieser Zeitplan war allen bekannt, brachte Frau Takanabe durch die Seitentür Handtücher und Bademantel um 16.15 in das Badehaus um sie anwärmen zu lassen. Dann geht sie in die Küche um das Abendessen vorzubereiten.“

„Der Bademantel wurde vergiftet,“ meinte der Inspektor. „Das kann nur jemand aus dem Haus gewesen sein.“

„Korrekt, auch, wenn ich eher an eine Vergiftung eines Handtuches denke. War da die Spurensicherung schon dran?“

„Ja, Lord Inu Yasha,“ erwiderte Frau Nakamura prompt. „Laborergebnisse liegen noch nicht vor, sollten heute aber kommen.“

„Wieder laut Zeitplan holen Nanako und Frau Hasebe den kleinen Haru um vier vom Kindergarten ab. Sie sind immer zu zweit, damit eine Haru holen kann, die andere im Notfall um den Block fahren kann. Die Parkplatzsituation ist da wohl unbefriedigend. Wenn sie zurückkommen, so gegen 16.20 bis 30, je nach Verkehr, hat Frau Hasebe frei und geht in ihre Räume, um ihren eigenen Haushalt zu erledigen. Nanako aber, und das haben Sie wohl übersehen, Herr Inspektor, geht mit ihrem Sohn in ihre Zimmer, damit er die Kindergartenuniform auszieht und duscht. Sein Vater kommt um 17.00 und der Kleine soll dann privat sein. Jedenfalls, Nanako kann nicht das Handtuch vergiftet haben, sie war nicht mehr allein.

Damit wir allerdings wissen, wer die Möglichkeit zur Vergiftung hatte, sollten wir auch auf den Zeitplan des Opfers sehen. Denn ausgerechnet am Abend seines Todes wich Herr Okabe von seinem Schema ab. Er aß immer mit der Familie von achtzehn bis neunzehn Uhr, dann ging er Baden. Nur an diesem Abend ging er zehn Minuten früher, was allen auffiel. Die Frage des Warum ist relativ leicht zu klären. Er wollte seinen Plan wie immer durchführen, eine Stunde Baden, aber hatte danach noch etwas vor, für das er zehn Minuten veranschlagte. Um was es sich dabei handelte, dürfte auch klar sein. Gewöhnlich ging er nach dem Baden um die Veranda in sein Schlafzimmer, legte sich hin und las. Was also tat er in seinem privaten Arbeitszimmer? Und, nicht zuletzt, wie kam er hinein? Die Terrassentür kann nur von innen geöffnet werden. Ging er bereits also nach dem Essen durch das Arbeitszimmer und so zum Badehaus? Oder nahm er seinen gewöhnlichen Weg durch sein Schlafzimmer? Und wurde er bei seinem Rückweg von der Person in seinem privaten Arbeitszimmer erwartet, mit der er dieses Zehn-Minuten-Gespräch führen wollte?

Jedenfalls war die Person, die ihn unter einem sicherlich dringenden Vorwand sprechen wollte, auch die Person, die das Gift ausgelegt hatte.“

„Was macht Sie so sicher?“ fragte Jiro Mori prompt.

„Das Gift muss bereits gewirkt haben. Man kann durch die Glastüren sehen, wie er auf einen zukommt, spätestens im Arbeitszimmer sollten Symptome eingesetzt haben. Und doch rief dieser Jemand nicht den Notarzt oder zumindest Dr. Kawasaki. Mit Sauerstoff, Herzmittel und so hätte Herr Okabe bestimmt gerettet werden können.“

„Schreckliche Vorstellung,“ flüsterte die Polizeiassistentin. „Man bricht zusammen, weiß vermutlich, dass man sterben wird, und bei einem steht der Mörder. Wie muss diese Person ihn gehasst haben.“

„Ja.“ Inu Yasha gab gerne zu, dass er in seinem Leben auch schon so einige Leute auf dem Kerbholz hatte, aber die hatten ihn oder seine Freunde überfallen, ihn fressen wollen. Aber so kaltblütig darauf zu warten ...kaltblütig oder verzweifelt. „Das führt uns dazu, wer ihn denn dazu hätte bewegen können, gegen den Plan noch in sein privates Arbeitszimmer zu kommen, mit einer vermutlich wichtigen Botschaft. - Fangen wir an. Frau Takanabe räumte auf und bereitete Frühstück vor. Sie ist zu pflichtbewusst um den Plan zu stören oder ihre eigenen Aufgaben zu vernachlässigen. Bei Herrn Hasebe hätte es das Opfer nicht geglaubt, der sitzt den ganzen Tag ja praktisch neben ihm und könnte jederzeit mit ihm sprechen. Frau Hasebe hätte als Ansprechpartner entweder Nanako oder aber Chizu Okabe, eher letztere als Hausherrin. Chizu selbst? Warum sollte er ihr abnehmen, dass sie mit ihm unbedingt in seinem Arbeitszimmer reden muss, wenn sie ein gemeinsames Schlafzimmer haben und auch, wenn sie momentan bei Daiichi im Kinderzimmer schläft, ein Gespräch jederzeit möglich wäre. Ryoichi und Nanako geben sich und Haru gegenseitig ein Alibi. So bleibt nur eine Person übrig, der er vertraute und die er sicher nicht abweisen würde.“

„Seine Schwester? Ayame?“ Jiro Mori ließ sich zurücksinken. „Aber, diese alte, altmodische Frau.... wie sollte sie an Gift gelangen? Über diese traditionellen Heiler?“

„Daher stammte vermutlich ihre Idee. Aber sie erinnern sich: es war Ayame, die den Garten anlegen ließ, Ayame, die laut ihrem Sohn ihn auch immer aktuell halten ließ. Wie einfach, dem Landschaftsgärtner zu sagen, oh, diese Blumen hätte ich gern. Sie hatte Zugriff auf die Bücher ihrer Schwiegertochter. Und, vergessen Sie ihre Anmerkung nicht, sie habe Biologie angefangen zu studieren. - Es war einfach für sie. Sehen Sie sich den Grundriss an. Sie öffnet die Schiebetür zum Garten, das ist unverdächtig und lugt hinaus. Als die Haushälterin das Badehaus um 16.15 verlässt, ist es für sie ein Leichtes aus dem ersten Zimmer des Traktes die wenigen Meter zur Treppe zu gehen und durch den inneren Garten zum Badehaus. Sie kann sich relativ sicher fühlen. Ihr Bruder und der Sekretär sitzen vorne in den offiziellen Arbeitsräumen, Schwiegertochter und Frau Hasebe holen Haru, ihr Sohn ist noch in der Arbeit. Die Einzige, die sie hätte sehen können, wäre Chizu, wenn diese genau dann zufällig in den Garten gesehen hätte. Aber selbst wenn, was sollte daran verdächtig sein? Dass Ayame ein Faible für Gärten hat, ist ja bekannt. Dann ruft sie ihren Bruder an und bittet aufgeregt um ein dringendes Gespräch noch heute Abend. Vielleicht sagt sie, sie hätte Beweise für Chizus Untreue gefunden, von der sie ja überzeugt scheint, denke Sie an ihre Aussagen uns gegenüber. Akira Okabe weiß natürlich, warum seine Frau so plötzlich schwanger wurde und plant nur zehn Minuten für das Gespräch ein, vermutlich in der Annahme seine aufgeregte Schwester beruhigen zu können.“

„Aber warum wollte sie ihn sterben lassen? Das Motiv.“ Jiro Mori hob die Hand. „Ja,ja, Sie sagten Wie ...aber bei Gericht zählen auch Gründe.“

„Das Erbe,“ schlig Namiko Nakamura vor. „Sie glaubt ja offenkundig, dass Daiichi nicht ihr Neffe ist. Sie wollte verhindern, dass Akira das ihm hinterlässt und stattdessen Sohn und Enkel versorgen.“

„Ich wünschte, es wäre so,“ meinte Inu Yasha leise. „Das wäre ein reales Motiv. Ich denke an etwas anderes. Die Geschwister standen sich nahe, lange Zeit, so nahe, dass nach dem Tod des Ehemannes der Bruder die Schwester samt Sohn aufnahm. Sie übernahm die Rolle der Hausherrin und fühlte sich damit sehr wohl. Auch da, Friede und Eintracht. Dann heiratete Akira unerwartet. Ayame versuchte Chizu zu unterdrücken, um nicht zu sagen, weg zu beißen. Akira beschützte seine junge Frau, als er das mitbekam. Ich denke, zu diesem Zeitpunkt wurde Ayame klar, dass ihre Lebenslüge der letzten Jahre zusammenbrach. Sie war eben nicht die ehrenwerte Frau Okabe, die Ehefrau eines bekannten Unternehmers, sie war nur die Schwester, die er in seiner Güte aufgenommen hatte. Keine Dankbarkeit mehr, Hass.“

„Sie hätte Chizu umbringen sollen,“ murmelte Jiro Mori in Gedanken. „Wieso ihren Bruder.“

„Bei aller Bitterkeit ….dass Chizu sich an Akira gemacht hatte, konnte sie der wohl kaum zuschreiben. Schuld war ihr Bruder. Und dazu, denke ich, kam durchaus Nanako. Sie ist selbstbewusst und lässt sich von der Schwiegermutter wenig sagen. Ayame fühlte sich vermutlich weiter zurückgesetzt. Mit dem Tod Akiras wollte sie Rache für sich und Versorgung für ihren Sohn und Enkel. Ich bin sicher, wenn ihr Zimmer durchsucht wird, wird man einen Mörser und Salbengrundlage finden.“

„So eine vornehme Dame?“ Inspektor Mori klang fast erschüttert.

„Keine Dame,“ korrigierte der aus adeligem Haus stammende Berater sofort. „Nur eine Bürgerliche, die sich dafür hält. Und dafür über Leichen geht. - Frau Nakamura, rufen Sie doch bitte im Haus Okabe an. Herr Hasebe soll sich mal an diese Nummer wenden...“ Er gab der Polizeiassistentin den Zettel.

„Erst nach der Durchsuchung und gegebenenfalls Festnahme,“ erwiderte der Inspektor prompt. „Kennen Sie die Hasebes etwa?“

Inu Yasha war klar, dass das als befangen gedeutet werden konnte. „Nein. Aber sie werden wohl die Villa der Okabes verlassen müssen. Und das wäre eine andere Wohnung, die ich zufällig gestern kennen lernte. Ich verdiene nichts, ehe Sie fragen.“

„Schon gut.“ Dieser Halbmensch war zu schlau um sich bei etwas erwischen zu lassen, dachte der Inspektor ein wenig missmutig und griff zum Telefon, um den Staatsanwalt anzurufen.

 

Am folgenden Tag erschienen die Zeitungen und Newspapers im Internet mit der überraschenden Lösung des Falls. Natürlich wurde der Berater stets erwähnt und Inu Yasha fand einige Anfragen zu Interviews auf seinem Handy, bis er auf die Idee kam, das seinem Büroleiter zu überlassen. Das Ablehnen. Denn eine Mitteilung auf dem Mobilphon konnte er kaum ignorieren. Und die bereitete ihm wirklich Vergnügen.

„Bring mir Satos Buch.“

Keine Unterschrift, aber er wusste, von wem es kam. Bruderherz fand anscheinend er habe genug gelernt. Auch eine Form der Anerkennung. Nun gut. Am nächsten Wochenende würde er Richtung Westen fahren. Sein Blick glitt zu einem Schwert in einer schmalen Scheide an der Wand. Das würde ein amüsantes Wochenende werden.

 

 
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sanguisdeci
2023-05-28T07:10:16+00:00 28.05.2023 09:10
Wie schön! Diese Geschichte liest sich wirklich wunderbar!
Ich hoffe, es folgen weitere <3 Das Gespann aus Mori und InuYasha ist zu schön :D


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