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The Shortest Distance

von

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★ 3 ★

Kiyoomi wusste nicht, warum er sich auf diese Einladung eingelassen hat, aber etwas an Konoha machte ihn neugierig. War es dieses fast schon vulgäre Grinsen? Oder das verführerische Funkeln in seinen Augen? Oder die Stimme, in deren Klang etwas Aufregendes mitschwang? Vermutlich war es die Kombination aus allem und ihm hätte auch nur eine Sache gereicht.
 

Beim Betreten des Wohnhauses zog er seine Maske auf und folgte Konoha über eine enge Treppe drei Stockwerke nach oben. Das Geländer fasste er dabei nicht an. Durch das Schlüsseldrehen erkannte er, dass Konoha zwei Mal abgesperrt hat. Das war gut. Das war sicher.

Die Hausschuhe, die ihm drinnen angeboten wurden, sahen rein aus, wie er es erwartet hatte. Auch der Fußboden war gewischt. Sauber. Die Jacken wurden ausgezogen und aufgehängt und Kiyoomi folgte Konoha, entschuldigte sich sogleich, das Badezimmer aufsuchen zu wollen, um sich die Hände zu waschen. Er hatte zwar unterwegs nichts angefasst, aber es gehörte zu seiner Routine. “Tun Sie sich keinen Zwang an”, wies ihm Konoha die entsprechende Tür.
 

Das Badezimmer war klein, wie auch der Rest der Wohnung. Aber es hatte alles Notwendige: Eine Dusche, in der je genau eine Flasche Duschgel und Shampoo auf einer Ablage stand. Ein Waschbecken mit einem Spiegel. Dort sah er auch Konohas Zahnbürste. Mit einer Schutzkappe, was er sehr anziehend fand. Er zog ein frisches kleines Handtuch aus dem Hochschrank vis-a-vis des Waschbeckens und des Spiegels und hing es beim Verlassen ordentlich am Handtuchheizkörper auf.
 

Als er die kleine spärliche Küche passierte, blieb ihm das Herz stehen beim Blick in die Spüle. “Ich hab’ keinen Geschirrspüler und hab’ heute morgen nicht gewusst, dass ich noch Besuch bekomme”, sagte Konoha und erklärte die Kaffeetasse, die mit abgestandenem Wasser gefüllt war. Auch im Teller stand das Wasser bis zum Rand. Ein Messer wog darin.
 

“Tee?”, fragte Konoha und setzte Wasser auf. Bei dem kühlen Wetter konnte Kiyoomi eine Tasse Tee gut vertragen. Konoha hatte sogar Grüntee in seiner kleinen bescheidenen Auswahl und bot ihm auch Honig zum Süßen an, doch den lehnte Kiyoomi ab.
 

Konoha bat ihn weiter ins Wohnzimmer, in dem sich in einem abgetrennten Teil eine Schlafkoje befand. Niedere Ausstattung und wenig Wohnraum waren für Kiyoomi kein Tabuthema, doch dass, soweit er sah, das Bett nicht gemacht war, das war eines. Genauso wie die Glasränder, die sich am Wohnzimmertisch abgesetzt haben.
 

“Warum haben Sie mich eingeladen?”, fragte er und ließ sich, wie ihm gewiesen, auf der Couch nieder. Natürlich erst nach einem Kontrollblick, der positiv ausfiel.
 

"Um Ihnen zu zeigen, dass meine Wohnung nicht perfekt ist, aber, dass sie perfekt zu mir passt. Ein bisschen Chaos hat noch niemandem geschadet. Ich hab’ meines im Griff. Und ich wäre gerne das bisschen Chaos, das Sie in Ihrem Leben im Griff haben”
 

Kiyoomis Blick fiel wieder auf das unordentliche Bett. Einerseits störte es ihn so sehr, dass er sich gerne umgehend darum kümmern wollte, auf der anderen Seite spielten ihm seine Gedanken Bilder vor, in denen er mit Konoha dafür verantwortlich war, dass die Laken so zerdrückt waren und die Decke gen Boden rutschte. Er wünschte sich in diesem Moment, er hätte die Maske aufgelassen, denn wieder wurde seine Unterlippe zur Mitleidenschaft gezogen
 

Konoha war das perfekte Chaos.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2023-11-24T13:24:32+00:00 24.11.2023 14:24
Es ist lustig, wie so kleinigkeiten dafür sorgen, dass Kiyomi zufrieden ist - -aber es ist IC und das macht es so gut :)
na dann? ist jetzt das bett dranß XD
Antwort von:  Hypsilon
24.11.2023 14:28
Dass ich Kiyoomi IC schreibe ist wirklich ein tolles Lob für mich, danke <3
Tja, das scheint so oder? Lass dich überraschen. Nächste Woche Freitag dann^^


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