Zum Inhalt der Seite

Chaos unterm Mistelzweig

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chaos unterm Mistezweig

“Was genau machst du da, Ryu?”

Der Angesprochene dreht seinen Kopf und blickt hinunter, ehe ein breites Grinsen auf seinem Gesicht erscheint.

“Das ist doch offensichtlich, oder, Daichi?”

Der runzelt seine Stirn. Offensichtlich? Ja, das schon. Immerhin steht Ryu auf einer Leiter zum Eingang der Turnhalle. In seiner Hand hält er einen Mistelzweig, den er gerade befestigt. Trotzdem …

“Was du da machst, ist mir klar. Ich will wissen, warum!”

“Ich bin mir ziemlich sicher, dass du auch das weißt, Dai.”

“Klappe, Suga”, murrt Daichi seinen besten Freund augenblicklich an. Natürlich ist ihm klar, was ihr Außenangreifer mit seiner Mistelzweig-Aktion bezweckt. Vermutlich hofft er damit darauf, dass er Shimizu unter einen davon bekommt und ihr einen Kuss entlocken kann. Ob er sie vorwarnen sollte?

“Das ist Daichi so was von bewusst”, reißt eine vorwitzige Stimme ihn aus seinen Gedanken. Noya, der die Leiter festhält, auf der sein bester Freund steht, grinst den Kapitän an.

Der runzelt nur seine Stirn, ehe er unwirsch seinen Kopf schüttelt.

“Ich weiß nicht, wie toll die Lehrer es finden, geschweige denn der Konrektor, dass du einen Mistelzweig aufhängst.”

“Ach Dai”, Suga stößt seinem besten Freund den Ellenbogen in die Rippen und die goldbraunen Augen funkeln vergnügt, “wegen eines Mistelzweiges wird nun wirklich keiner etwas sagen.”

Hmm … so Unrecht hat Suga gar nicht, oder? Daichi erwidert den Blick für einen Moment, möchte gerade zustimmen, dass es schon passen kann, als …

“Wie als ob wir nur einen Mistelzweig aufhängen würden, was, Ryu?”

“Richtig, Noya. Wir verteilen mindestens zehn Stück. Damit erhöhen wir meine Chance auf einen Kuss von unserer wunderschönen Kiyoko.”

Abrupt reißt Daichi seinen Blick von den funkelnden, goldbraunen Augen los und starrt Ryu an.

“Das tut ihr nicht! Ihr hängt nicht noch mehr Mistelzweige auf! Der eine hier, okay. Aber dann lasst ihr das!”, knurrt er. Er hat keine Lust darauf, wieder einmal, mit dem Konrektor sprechen zu müssen. Das hat er oft genug müssen, und auch, wenn dieser dem Volleyballclub ein wenig besser zugetan ist, seit sie beim Regionalturnier gewonnen haben, ist er immer noch nicht ihr größter Fan. Dazu ist zu viel vorgefallen. Unter anderem, Daichis Blick huscht nach hinten, fällt auf Hinata und Kageyama, die sich wie so oft fetzen, ihretwegen. Und auch, die Aufmerksamkeit richtet sich wieder auf die beiden Chaoskrähen vor sich, Ryu und Noya sind nicht unschuldig daran, dass der Konrektor sie genaustens beobachtet. Sie dürfen sich nichts zuschulden kommen lassen. Und er ist sich sicher, dass in der Schule verteilte Mistelzweige nichts sind, was diesem gefallen werden.

“Macht, dass ihr die Mistelzweige wieder einsammelt”, erteilt er mit lauter Stimme einen Befehl, der von einem blitzenden Blick begleitet wird. Damit dreht sich Daichi herum, um davonzugehen.

“Echt jetzt?” Schmollend schiebt Ryu seine Unterlippe nach vorn.

“Das machen wir sicherlich nicht”, knurrt Noya und stemmt die Hände in die Seiten.

Beide sehen ihrem Kapitän hinterher, der gerade zu Hinata und Kageyama tritt und diesen einen Einlauf verpasst.

“Psst”, zieht Suga die Aufmerksamkeit der beiden Zweitklässler auf sich. “Lasst die Mistelzweige hängen. Solange der Konrektor nicht weiß, dass ihr die aufgehängt habt, wird da sowieso nichts passieren.”

“Meinst du wirklich?”

“Echt?”

Suga grinst seine Freunde breit an, während sein Kopf auf und nieder schnellt.

“Oh ja. Und Daichi überlasst ihr mir.”
 

~~~
 

“Keiko!”

“Hitoka, was ist los?”

“Hast du es schon mitbekommen?”

“Was denn?”

“Tanaka und Nishinoya haben in der Schule überall Mistelzweige verteilt!”

“Wirklich?” Keikos Augen leuchten auf. Mistelzweige? Das bedeutet … Als ihre beste Freundin nickt, klatscht sie begeistert in die Hände. “Oh, das ist super. Das ist die Chance, Kei dazuzubekommen, dass er mich auch hier in der Schule küsst! Bisher weigert er sich ja. Er meint, es reicht, wenn er mich zu Hause küsst, wo uns keiner sieht. Aber unter einem Mistelzweig kann er sich nicht rausreden! Weißt du, wo es einen hat?”

“Zumindest hat es einen an der Eingangstüre der Turnhalle.”

Die Turnhalle? Vor den Augen seiner Teamkameraden? Keiko runzelt ihre Stirn. Ob sie ihren Freund wirklich dort dazubekommt, sie zu küssen?

“Oh. Das ist der Einzige?”

“Nein, ich glaube, es sind mehrere. Zumindest hat Hinata mir das vorher gesagt.”

“Dann los, lass uns einen suchen gehen!” Und schon läuft Keiko unternehmungslustig los.

Hitoka blickt ihr nachdenklich hinterher, ehe sie ihr folgt. Vielleicht ist ein Mistelzweig auch eine Chance für sie. Für sie und Yamaguchi …
 

~~~
 

So, er und Ryu haben alle Mistelzweige verteilt. Und dieser hier hängt strategisch perfekt. Zufrieden blickt Noya zu dem Mistelzweig über sich auf. Wenn jetzt hier im Schulflur ein hübsches Mädchen um die Ecke kommt, trifft es genau auf ihn. Träumerisch schließt Noya die Augen.

Er steht hier, nichts ahnend. Und dann tritt sie um die Ecke, läuft direkt in ihn hinein. Ein leiser und erschrockener Aufschrei entkommt ihr, als sie nach hinten fällt. Doch gerade noch rechtzeitig streckt er seine Hände nach ihr aus, hält sie fest und zieht sie an sich. Ihre Augen leuchten, als sie zu ihm aufsieht. “Du bist mein Held.” Ihr Worte kommen leise über ihre Lippen, dringen dennoch bis zu seinen Ohren. Und da fällt ihr Blick auf den Mistelzweig über ihnen beiden. “Da, der Mistelzweig. Das bedeutet …” Sie sieht ihn wieder an und ihre Arme schlingen sich um seinen Nacken. “Du weißt, was das bedeutet”, haucht sie, als sie ihm näher kommt. “Natürlich”, flüstert Noya zurück. Und dann kommt sie ihm noch näher, ihre Lippen sind dicht vor seinen und …

Ein Seufzen entkommt Noya während seines Tagtraumes. Da erklingen Schritte. Er spitzt seine Ohren, stellt sich in Pose. Gleich ist sie da und dann werden sie einen wundervollen Kuss …

“Nishinoya? Was stehst du so hier herum? Mach, dass du in deine Klasse kommst!”

Mit aufgerissenen Augen starrt Noya den Konrektor an, der ihn ebenso aus kleinen Augen mustert.

“Ich …” Augenblicklich bricht der Schweiß aus. Ohne etwas Weiteres zu sagen, dreht sich Noya herum und rast los. Wo war das hübsche Mädchen, das er unter Mistelzweig küssen wollte? Ein lautes Heulen entkommt ihm, während er weiter durch den Gang läuft. Da dringt eine laute Stimme bis zu ihm durch.

“Nishinoya! In den Fluren wird nicht gerannt!”
 

~~~
 

“Kei, jetzt komm schon mit!”

“Keiko, was ist los?” Er kann es nicht lassen, sich etwas gegen seine Freundin zu stemmen, die ihn an der Hand gepackt hat und durch den Schulflur zieht.

“Was hat Izumo denn, dass sie Tsukki so mit sich zerrt?” Yamaguchi blickt schüchtern neben sich, wo Hitoka läuft. Gemeinsam folgen sie ihren besten Freunden. Ihre Wangen färben sich rot und schüchtern blickt sie den Größeren an.

“Keiko will ihm zu einem der Mistelzweige bringen.”

Überrascht bleibt Yamaguchi stehen.

“Einem der Mistelzweige, die Tanaka angebracht hat?”

“Genau.” Sie nickt verhalten. “Ich habe ihr davon erzählt und da meinte sie, dass sie Tsukishima … nun ja.”

“Oh.” Er blinzelt, ehe er wieder nach vorn blickt, wo das Paar stehen geblieben ist. Man erkennt, wie Keiko über sich zeigt, wo tatsächlich ein Mistelzweig im Flur an der Decke hängt. Tsukishima blickt auch auf und Yamaguchi ist überzeugt, das laute Stöhnen bis hierher zu hören. Und auch, wenn er nur den Rücken seines besten Freundes sehen kann, ist ihm bewusst, dass dieser nun die Augen verdreht. Es ist offensichtlich, dass Keiko auf ihren Freund einredet. Tsukishima schüttelt jedoch immer wieder nur den Kopf. Und dann überrascht er sie alle, in dem er einen seiner Arme, die er inzwischen miteinander verschränkt hat, über sich hebt und nach dem Mistelzweig greift. Dank seiner Größe erreicht er ihn fast problemlos und reißt ihn einfach herunter.

Auf diese Aktion herrscht Stille. Ungläubig und mit offenem Mund starren sowohl Keiko, Hitoka als auch Yamaguchi Tsukishima an. Und da findet Keiko ihre Stimme wieder. Eine laute Beschimpfung tönt durch den Flur und sie sticht Tsukishima den Finger in die Brust. Doch dieser weiß offensichtlich, wie er mit seiner Freundin umzugehen hat. Im nächsten Augenblick beugt er sich hinunter und verschließt ihren Mund mit seinem. Das bringt sie eindeutig zum Schweigen. Kaum, dass er sich wieder von ihr löst, drückt er ihr den Mistelzweig in die Hände.

“Nimm ihn mit nach Hause”, dringen seine Worte durch den Flur, gefolgt von einem Kichern seiner Gegenüber. Keiko ist die Freunde anzusehen und ihre Augen leuchten. Sie hat bekommen, was sie sich gewünscht hat.

Yamaguchi schielt neben sich. Ob er vielleicht auch einen Mistelzweig suchen sollte? Und dann durch Zufall mit Yachi darunter treten? Das wäre eine gute Begründung, sie zu küssen, oder? Sein Herz rast bei diesem Gedanken und er ballt seine Fäuste in seinen Hosentaschen. Schnell senkt er seinen Blick wieder. Nein, das traut er sich nicht. Das kann er nicht. Er ist eben nicht so cool wie sein bester Freund. Vielleicht schafft er es irgendwann, aber nicht an diesem Tag.
 

~~~
 

Mit einem lauten Knall kommt der Volleyball auf dem Boden auf, prallt von diesem wieder ab und fliegt in Richtung der Eingangstüre der Turnhalle.

“Der war sooo Swooosh. Hast du den gesehen, Kageyama?” Hinatas Stimme hallt laut durch die Halle.

“Der war nur so gut, weil ich ihn dir zugespielt habe.”

“Bitte? Ich habe ihn gut geschlagen!”

“Wie gesagt, nur, weil ich ihn dir zugespielt habe.”

“Boah, du nervst, Kagetrottel!”

“Komm du nur her, ich drehe dir sofort den Hals um!”

“Ahhhh!”

Zwei Augenpaare sind auf die Chaoskrähen gerichtet, von denen die kleinere durch die Turnhalle gejagt wird.

“Warum können die sich nicht einmal zusammenreißen?”, knurrt eine Stimme.

“Du kennst sie doch. Ich glaube nicht, dass die außerhalb des Spielfeldes so gut harmonieren.”

“Suga. Sie befinden sich aktuell auf dem Spielfeld.”

“Ähm … ja …”

Während Daichi Hinata und Kageyama mit einem finsteren Blick verfolgt, die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, seufzt sein bester Freund.

“Hey, Hinata! Kageyama!”, tönt da bereits Daichis Stimme durch die Halle.

Die beiden Jüngeren halten bei dem harschen Tonfall sofort inne. Mit eingezogenem Blick richten sie ihre Aufmerksamkeit auf ihren Kapitän. Der deutet zum Ausgang. “Sammelt den Volleyball wieder ein!”

“Natürlich.”

“Sofort.”

Schon hetzen beide zum Eingang, an dem das nächste Gerangel entsteht. Doch schließlich hält Kageyama den Ball in den Händen.

“Oh, schau mal, Kageyama. Was ist das denn?” Hinata hält etwas Grünes in die Höhe.

“Ähm … eine … Pflanze? Autsch. Die pikst!” Kageyama zieht augenblicklich seine Hand zurück, mit der er gerade das Teil in Hinatas Händen angefasst hat.

“Hat nicht Tanaka die vorher aufgehängt?”

“Kann schon sein.”

“Hmm … weißt du, wofür das gut sein soll?”

“Nö. Aber gib her, ich mach es da oben wieder fest.” Kageyama tauscht die Gegenstände, die sie beide festgehalten haben. Während er sich streckt und das seltsame Teil wieder über der Eingangstüre befestigt, hält nun Hinata den Volleyball zwischen den Händen.

“Wisst ihr etwa nicht, was das ist?” Suga kommt neugierig näher. Auf seine Frage schütteln die beiden Jüngeren die Köpfe. Er hebt seine Hand und zeigt auf das Grün, das nun wieder über der Eingangstüre hängt. “Das ist ein Mistelzweig.”

“Aha. Und was macht der? Frischere Luft oder so?”

“Ach quatsch. Der soll sicher Glück bringen, oder, Suga?”

Kageyama runzelt die Stirn, mustert den Kleineren missmutig.

“Glück? So ein Schwachsinn. Außerdem brauchen wir kein Glück. Wir sind auch so gut genug. Ich zumindest.”

“Pfft, von wegen.”

“Ich geb dir gleich von wegen!”

“Hört ihr gefälligst auf hier zu streiten?” Wieder tönt Daichis Stimme laut durch die Halle und ein weiteres Mal ziehen sowohl Kageyama als auch Hinata die Köpfe ein.

“Daichi, hör auf, ihnen immer so Angst zu machen”, ruft Suga über seine Schulter, ehe er sich wieder seinen Küken zuwendet. “Kennt ihr die Bedeutung eines Mistelzweiges?” Weiteres, synchrones Kopfschütteln. “Wartet, ich zeige sie euch. Daichi, komm mal her.” Suga winkt seinem besten Freund zu, der verwundert zu ihnen tritt.

“Was ist, Suga?”

“Ich erkläre den beiden nur, was ein Mistelzweig ist.”

“Und warum brauchst du mich dazu?”

“Na zu Vorführungszwecken.”

“Häh?” Die Verwirrung ist dem Kapitän sowohl anzuhören als auch anzusehen. Es fehlt nur noch, dass sich die imaginären Fragezeichen über seinem Kopf kristallisieren und zu sehen sind.

“Es gibt einen Brauch, den Mistelzweig betreffend”, richtet Suga an Hinata und Kageyama, gleichzeitig greift er mit einer Hand nach Daichis Oberteil und zieht daran. Der stolpert überrascht nach vorn und landet direkt unter dem wieder befestigten Mistelzweig. “Es heißt, wenn sich zwei Personen unter einem Mistelzweig treffen, müssen diese sich küssen. So ungefähr.” Auch Suga tritt nach vorn, sodass er neben Daichi unter dem Mistelzweig zu stehen kommt. Der sieht ihn verwirrt an.

“Suga, was …”

“So!” Noch ehe Daichi seinen Satz beenden kann, greift Suga mit beiden Händen nach dessen Wangen, zieht ihn zu sich und presst seine Lippen im nächsten Moment schon auf die des Größeren. Dessen Augen weiten sich und seine Hände bewegen sich rechts und links durch die Luft, wie als ob er nicht weiß, was er damit anfangen soll. Schließlich legt er sie an Sugas Seiten ab. Und dann schließt auch er, wie schon sein Gegenüber, die Augen.

Ungläubig beobachten sowohl Kageyama als auch Hinata die Szene vor sich.

Schließlich löst Suga den Kuss und tritt einen Schritt nach hinten, wendet sich dabei seinen Küken zu.

“So funktioniert das. Genauer gesagt, das macht man, wenn man sich unter einem Mistelzweig trifft.”

Hinata und Kageyama sehen verunsichert zu dem Mistelzweig auf, ehe sie beide einen Satz nach hinten machen, um nur weit genug von ihm wegzukommen. Es zeigt eindeutig, was sie von dem Brauch halten – und dass sie nicht daran teilnehmen wollen. Suga wendet sich wieder Daichi zu. Dessen Augen sind weit aufgerissen und der Mund steht ungläubig offen. Er ist völlig durch den Wind. Suga hebt seine Hand und schließt seine Finger sogleich erneut um den Stoff von Daichis Pullover.

“Komm, Dai. Ryu hat insgesamt zehn Mistelzweige verteilt und ich habe die Absicht, dich unter jedem davon zu küssen. Also los.”

Fassungslos sehen Hinata und Kageyama ihrem Kapitän, der vom Vize-Kapitän gezogen wird, hinterher. Nach einem Moment landen ihre Blicke aufeinander.

“Lass uns trainieren”, murmelt Kageyama.

“Ja. Und lass uns bloß Abstand von diesem Ding halten.”

“Auf jeden Fall!”
 

~~~
 

Den Blick auf den Boden gerichtet, die Lippen aufeinander gepresst und die Hände um das Band seiner Tasche geschlungen, schlürft Ryu in Richtung Ausgang der Schule. Er hat sich so viel Mühe gegeben. Und doch … Enttäuschung wallt durch ihn, ist dem leisen Seufzen, das über seine Lippen dringt, deutlich zu entnehmen. Er hatte große Hoffnung. Einen großen Wunsch. Und er war sich sicher, dass seine Aktion mit den Mistelzweigen Erfolg bringen würde. Und doch … Er hat genug andere Paare gesehen, die sich unter den von ihm drapierten Mistelzweigen geküsst haben. Sogar Daichi und Suga hat er entdeckt. Doch das, wofür die Mistelzweige eigentlich vorgesehen waren, ist nicht geschehen. Er hatte sie nutzen wollen, um endlich die Frau seiner Träume zu küssen. Stattdessen … Immerhin sind andere glücklich damit gewesen. Und trotz dieses Gedankens ballt Ryu seine Hände so stark zusammen, dass man das Weiß seiner Fingerknöcheln erkennen kann. Sein Kopf sinkt noch tiefer, als er weiter schlürft, jeder Schritt ihn niederer zu drücken scheint.

“Ryunosuke?”

Als sein Name erklingt, bleibt er abrupt stehen, sein Kopf schellt herum und erstaunt sieht er die Frau an, die hinter ihm steht.

“Kiyoko!”

Sie kommt mit diesem kleinen Lächeln, das er an ihr so mag, näher.

“Ich habe gehört, was du heute angestellt hast.”

“Das … ähm … findest du wirklich, dass ich etwas angestellt habe?” Seine Stimme ist leise und damit das genaue Gegenteil zu dem, wie er sonst spricht. Normalerweise ist er laut, ungestüm. Doch jetzt gerade nicht …

Sie lacht leise, was ihn noch mehr erstaunt.

“Nein, das finde ich tatsächlich nicht. Eigentlich finde ich es sogar ganz süß. Ich bin mir sicher, heute hat das ein oder andere Paar zusammengefunden.”

Ja, das sicherlich. Auch Suga und Daichi …

Wieder senkt sich Ryus Kopf enttäuscht.

“Doch das, was du gehofft hast, ist nicht eingetroffen, was?”

Klingt ihre Stimme etwa tröstend? Verwirrt hebt Ryu seinen Kopf wieder. Als er ihren Blick auf sich bemerkt, laufen seine Wangen rot an. Was soll er sagen? Sie weiß es doch, oder? Und daher schüttelt er einfach nur seinen Kopf, antwortet ansonsten nicht auf diese Frage, zumindest nicht laut.

“Dann … ist es vielleicht ganz gut, dass ich das hier mitgenommen habe?”

Kiyoko hebt ihre Hand, zeigt Ryu, was sie meint. Dessen Augen weiten sich ungläubig. Wirklich? Überrascht sieht er sie an, ehe sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitet. Sie hält ihm einen der Mistelzweige entgegen, die er mithilfe von Noya verteilt hat. Erfüllt sich sein Wunsch nun doch noch?
 

~~~Ende~~~
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch allen schöne Weihnachten. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RinRainbow
2024-01-06T10:25:55+00:00 06.01.2024 11:25
Wie süß<3
Tanaka bekommt sein Happy End, das hat der Gute aber auch verdient!

Trotzdem, am besten ist - wie immer - Suga xD
Antwort von:  Tasha88
06.01.2024 21:12
das hat er wirklich verdient :D
und suga, der oberchaot XD
hach, der ist schon zum lieben XD
Von:  Centranthusalba
2023-12-21T22:55:35+00:00 21.12.2023 23:55
Oh wie schöööön für Tanaka 😍😍😍
Und die beiden Chaoten 😂😂😂😂 bessere Luft 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣

Ich bin ja sonst in diesem Fall Team Tsukki 🤷🏻‍♀️
Antwort von:  Tasha88
06.01.2024 21:12
ahh, wie ich erst jetzt merke, dass du hier keine Antwort bekommen hast o.O
entschuldige bitte :(

jaaa, bessere Luft - der gefällt mir immer noch sooo gut :D


Zurück