Zum Hafen der Lichter
Als Lyney und Lynette in Liyue angekommen waren, herrschte schon reges Treiben. Kinder rannten mit Drachen aus Papier und Holz, bunt bemalt, durch die Straßen und zahlreiche Stände schienen überall wie Frühlingsblumen zu sprießen. Handwerker hämmerten Nägel in Holzbretter, als müsste die Hafenstadt der Verträge und Gesteine nach einem Krieg neu aufgebaut werden.
Die beiden Geschwister kannten einen solchen Anblick von unzähligen Festivals in Fontaine und auch von ihren eigenen Zaubershows, nur waren diese nicht so umfangreich in der Vorbereitung wie das Fest hier in der Hafenstadt. Das Fest schien ja jetzt schon voll im Gange zu sein, obwohl es mehr nach Baustelle aussah, als alles andere.
»Das Lantern Rite«, erklärte die Dame vor dem Eingang der „Bank des Nordens“, die das Ziel von Lyney und Lynette war. Ihr Vater hatte sie hergeschickt, um Informationen zu überbringen, die den Grafen betrafen. »Es findet jedes Jahr statt und ist wunderschön. Wenn Sie es einrichten könnt, sollten Sie ein paar Tage hier bleiben und es besuchen. Es ist ein Spektakel.«
Man konnte mit Leichtigkeit die Begeisterung und Vorfreude der Frau aus ihrer Stimme und ihrer Körpersprache heraushören. Dafür musste Lyney nicht einmal ein Zauberer sein. Es war zu einfach.
Lyney wollte gerade die Bank betreten, da spürte er wie etwas an seiner Jacke zog. Er blieb stehen und drehte sich zu dem Ursprung um. Es war seine Schwester. Sie hielt ihn fest, den Blick hinunter zum Hafen gewandt, wo ein Junge mit einem großen Drachen tanzte. Es sah aus wie Flammen. Kinder sprangen begeistert um ihn herum.
»Möchtest du dir das Fest ansehen?«
Lynette nickte und hauchte ein leises »Ja«. Sie hatte noch nie viele Worte benutzt, deswegen war Lyney auch so gut darin, ihre Emotionen in jeder kleinsten Kleinigkeit zu erkennen. Dieses Fest zu sehen, schien derzeit ihr Herz am meisten zu erfüllen.
»Wir können sicherlich ein paar Tage bleiben.« Er blickte zu der Dame vor dem Eingang. Sie nickte. »Natürlich. Wir werden uns um eine Unterkunft für Sie bemühen. Für wie viele Tage?«
»Bis zum Ende des Festes«, sagte Lyney und wiederholte dann noch einmal: »Ich denke wir bleiben bis zum Ende des Fests« Dann widmete er sich wieder seiner Schwester. Bevor sie hinunter zum Hafen gehen konnten, mussten sie noch etwas erledigen und er wusste, wie er sie dazu animieren konnte: »Gehen wir erst mal rein und dann schauen wir, wo wir ein paar Desserts erstehen können.«
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