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Internat der Verliebten

Langweiliger Geschichtsunterricht?
von

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Ein morgen mit Folgen

"Hey, Da bist du ja endlich, ich dachte schon, du wärst verstorben!" Mit offenen Armen, einem Strahlen im Gesicht trat Cecile ihrem Schatz entgegen. Hier und da drängelte sie den einen oder anderen Fünftklässer zur Seite des Flures. "Wie süß, da hat sich ja jemand Sorgen gemacht um den verstorbenen Ehemann" stichelte Thomas, mit einem dazugehörigen Tatscher über Chris frisch gegelten Haare. "Haha, wie lustig, du Schwuchtel raus aus meinen Haaren, sonst gibt's Klatschen." Chris beschleunigte etwas seinen Schritt und umarmte seine Freundin, gab ihr einen zärtlichen Kuss. "Guten Morgen, na gut geschlafen?" Fragte er lächelnd. "Klar, ich glaube, ganz im Gegensatz zu euch, wenn ich mich euch so begucke!" Sie ließ ihre Blicke belustigt an Chris und seinen beiden Freunden, die sie auch erreicht hatten, heruntergleiten.

"Ja, das ist alles Phils Mum Schuld, die musste ja wieder mitten in der Nacht anrufen, wahrscheinlich wieder nur um zu fragen, ob auch alles ja in Ordnung sei und er auch schön brav sei! Man, du musst dir das mal vorstellen, mitten in der Nacht dieses Handy und dann findet dieser Spackmat das noch nicht mal!" Thomas regte sich wieder wild gestikulieren und total übertrieben über den frühen Anruf auf, was die ganze Gruppe trotz begleitender Müdigkeit aufheiterte. Phil erwiderte erst gar nix darauf, er wusste ja wie sein Kumpel das meinte, stattdessen lachte er mit. Er musste leicht schmunzeln, so war seine Mutter halt, immer etwas leicht besorgt.

"Aua, pass doch auf!" Riss sie aus ihrer Unterhaltung. Phil wurde wie so oft von einem dieser kleinen Kinder, oder auch Drecksbiester, wie die Oberstufe sie nannte, angerempelt. "Boah, können wir nicht bitte woanders hingehen, diese Kinder hier gehen mir wirklich auf die Nerven!" Bittend schaute er in die Runde. "Yo, gerne!" Antwortete Thomas, der gerade wieder eine Truppe kleiner Fußballspieler auswich. Gemeinsam traten sie Richtung Speisesaal-Saal der Zwölftklässler. Ein größerer heller Raum mit neun hell-braunen Esstischen und Stühlen, gelb-blau gestreifte Gardinen an der langen Fensterfront, die auf den Garten blicken ließ. In den Ecken und auf den Fensterbänken standen Blumenvasen und Blumenkübel mit bunten Blumen. Vereinzelt tummelten sich schon einige Schüler vorm Mittagessen an den Tischen. Chris und seine Freunde setzten sich an ihren Stammplatz, der Tisch längst direkt am Fenster.
 

"Habe ich einen Hunger, das glaubt mir keiner!" Durchbrach Thomas die Stille der Vier. "Und ich erst, ich hatte schon um halb zwölf Hunger!" Stimmte Chris mit ein.

"Mein Gott, ihr tut ja grade so als wärt ihr ausgehungert!" Bemerkt Cecile. "ja, vielleicht solltest du auch mal was essen. Hättest es mal nötig." Mischte sich Phil mit ein und deutete auf die schlanke Figur des Mädchens. "Nee, keine Panik, ich esse schon genug, aber ich bin nicht so ausgehungert. Baer ihr könnt ja sowieso immer essen und werdet eh nicht dicker davon!" Verteidigte sie sich, wenn es auch etwas zickig rüberkam. Wieder einmal vielen ihr die vielen Vorteile ein, die der männliche Körper so gegenüber dem Weiblichen hatte und was den Männern so alles erspart blieb.

Aber andererseits wurden ihr schlagartig auch wieder die weiblichen Vorteile bewusst, als sei Chris' Arm um ihre Taille spürte. "Hallo, träumst du gerade von Essbergen, oder von Diätplänen?" Neckte er sie. "Du Spinner, ich war grade irgendwie in Gedanken. Ich geh mal fragen, was es denn heute so Leckeres gibt, was euren animalischen Hunger dann, hoffe ich, stillen kann. Mit einem sanften Kuss auf die Stirn ihres Freundes sprang sie auf in Richtung Essenausgabe.
 

Alle drei Blicke folgten ihr: "Chris, du Glücklicher, ich versteh nicht, wie man so unglücklich aussehen kann, wenn man so eine Freundin hat, bist du eigentlich blind, oder so!?!" Thomas musterte seinen Freund von der Seite. "Dieser antwortete trocken: "Nein, aber ich kann mich noch beherrschen und muss sie nicht die ganze Zeit betatschen, wenn du das meinst."

"Aja, ich dachte schon, vielleicht bist du ja auch schwul und leistest dem hier Gesellschaft! Aber das Thema hatten wir ja schon, war nur nen Joke!" Fügte er schnell an, als er das ernste Gesicht seines Freundes vernahm. Dieser nickte nur, versank wieder in Gedanken. Thomas lag doch gar nicht so falsch!

'Scheisse, wieso musst du auch noch genau ins Schwarze treffen!?! Wieso muss das Alles nur so kompliziert sein, ich halt das langsam nicht mehr aus! ' Seine Stimmung verbesserte sich nicht gerade, als Oliver Chevalier den Speisesaal betrat, ein fröhliches Hallo in den Raum flötete. Sein typisches Lächeln auf den Lippen, was Chris so den verstand raubte, ihn nicht mehr losließ. 'Oliver, was machst du denn hier!?!' Es klang, wenn auch nur in seinem Kopf, vorwurfsvoll, wenn er ihn schon nicht lieben konnte, wollte er ihn auch nicht mehr sehen!
 

"Chris, guck doch mal wer da kommt, Thomas Lieblingslehrer!" Phils schrille Stimme holte ihn aus seiner Gedankenwelt zurück, er grinste zu seinen Freunden. Es war Zeit ihnen und sich wieder etwas vorzuspielen!

Wie es natürlich auch noch kommen musste, trat Oliver an den vereinzelten kleinen Schülergrüppchen vorbei zu den drei Jungen.

"Hallo, war wohl eine lange Nacht, euren Gesichtern nach zu urteilen!?!" Lächelte er sie an. "Sehen wir so scheisse aus", fragte Phil etwas pikiert. Er wollte bei aller Liebe nicht schlecht aussehen. "Ja, kann man so sagen", bestätigte Thomas die Vermutung des Lehrers. "es hielt sich in Grenzen", fügte Chris an. Lächelte zurück, erwiderte dieses freundliche warme lächeln des Lehrers, auch wenn er es zu unterdrücken versuchte, machte es ihn auch irgendwie glücklich. Diese Augen, dieser Mund, das ganze Gesicht hypnotisierten ihn, hielten ihn gefangen, mit der Absicht ihn nie mehr freizulassen. Oliver schien wohl etwas länger bleiben zu wollen, er zog einen der braunen Holzstuhle vom Tisch, setzte sich gegenüber der drei Schüler. Chris erkannte, wie der Blick des Referendar durch den verschneiten Garten fuhr, er glaubte sogar Faszination darin zu lesen, die im nächsten Augenblick bestätigt wurde: "Der Garten sieht richtig wundervoll aus, so schön verschneit! Besser als manch Wetter im Flachland, dort gibt es nur so ekligen Matsch." Chris ging auf das Thema ein, ihm gefiel es: "Sie kennen das doch gar nicht anders, sie waren doch ihr ganzes Leben, oder?" Der junge Mann blickte zu seinem Ansprechpartner, ein kurzer Blick in die Augen, in diese tiefen dunklen Ozeane: "Naja, nicht ganz, ich habe in Deutschland in einer Großstadt studiert, dort war im Winter, wenn es mal ein wenig geschneit hatte, nut Matschwetter, bei weitem nicht diese Schönheit wie hier." Er deutet mit der Hand Richtung Fensterfront.

Chris grinste plötzlich, seine schlechte Laune war allmählich verflogen: "Ja, das richtige Wetter um andere Leute mal richtig einzuseifen!" Ein Schlag freundlicher gegen Thomas' Schulter folgte. Der erwiderte genauso: "Ja, klar, Leblanc, soll das eine Herausforderung sein, möchtest du ehrlich heute als Verlierer dastehen?" Doch bevor Chris antworten konnte, warf Phil ein: "Ich finde, wir könnten echt ne Schneeballschlacht machen!?1" Er grinste wie ein kleines Kind über beide Ohren, geradezu bettelnd waren seine Augen auf seine beiden Freunde gerichtet.

"Ach ne, wie süß, Phil möchte eine Schneeballschlacht machen, habt ihr gehört!?!" Mit diesen Worten trat Cecile wieder zu ihren Begleitern. Fügte aber begeistert hinzu: "Ja, das machen wir, das wird bestimmt super-lustig!" Die andern nickten zustimmend. Oliver beobachtete sie lächelnd, wie gern wäre er noch mal jung gewesen, so jung um eine vergnügte Schneeballschlacht zu machen, mit einem mal fühlte er sich mit seinen 27 Jahren unbegründet alt.

'Ich habe eine Idee, ich frage einfach, ob er nicht mitmachen will, was soll schon schief gehen. ' "Herr Chevalier, sie machen doch sicherlich mit, oder täusche ich mich da?"

Oliver überlegte trotz seiner vorherigen Zweifel nicht lange, wenn er schon angesprochen wurde und das auch noch von Chris, konnte er wirklich nicht nein sagen. "Ja, aber sicher doch, da sage ich doch nicht nein. Die Chance lasse ich mir nicht entgehen, mich für eure Schülerstreiche zu rächen!" Ein kurzes Augenzwinkern. "Haha, wer peinigt uns denn hier jeden Tag bis aufs Blut?" Forderte ihn Chris mit einem etwas zu gewagten Augenaufschlag auf. Eine Gruppe Schüler, die denn Raum betraten und zu ihrem Tisch kamen, um sich zu setzten, unterbrach ihre Konversation. Oliver machte einer zierlichen blonden Schülerin Platz, dessen Stuhl ihr ihm Speisesaal zugeordnet war. Mit einem Lächeln verabschiedete er sich. "Um halb vier unten:" Rief ihm Phil noch hinterher.

Chris stattdessen hätte diesen Schülerschwall erwürgen können, wieso mussten sie denn auch gerade jetzt kommen, wenn er sich mit Oliver unterhielt!?! Doch er konnte sich nicht lange aufregen, eine warme Hand legte sich ihn seinen ausgekühlten Nacken, streichelte die empfindliche Haut. Cecile beugte sich zu ihm herunter, hauchte einen Kuss auf seine Wange, lächelte ihn an. Er lächelte zurück, seine Gedanken waren schon bei der Schneeballschlacht am Nachmittag. Wovon niemand wusste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-03-15T19:11:57+00:00 15.03.2004 20:11
*Freut sich total, dass sich Markus und Phil gekriegt haben* kleine frage, könntest du vielleicht mal Bilder ins Web stellen, wie du dir sie vorstellst? Müssen ja nicht unbedingt selber gemalt sein, ein Bild aus einem manga, oder ein echtes Foto geht ja auch.


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