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Die Wette

Seto x Joey
von

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Das Geständnis

Hallöchen, nicht wundern das ich mich hier so dreist an den Anfang dränge, aber ich muss kurz was los werden. Später kommt ein Abschnitt in diesem Text, der in solche ~ ~ ~ gepackt ist. Das bedeutet, was da zwischen steht, ist eine Erinnerung, ein Flashback, nicht das ihr euch wundert.

Viel spaß beim lesen!
 

PS. dieses Kapitel hab ich yalandra zum Geburtstag geschenkt, bzw sie durfte es als aller erste lesen. Wenn ihr mehr über sie wissen wollt, ihre FF Lonley Days ist echt der Hammer schlecht hin, so plastisch und mitreißend, wie sie schreibt, das verlangt stetig nach mehr!!!
 

Yugi und Joey gingen durch die Straßen, die vom gelblichen Licht der Laternen spärlich erhellt wurden. Über ihnen schienen die Sterne, doch war noch kein Mond zu sehen und so blieb sein helles, reines Licht aus. Gerade bogen sie in die Straße, in der auch Yugis Großvater sein Geschäft hatte und somit Yugis Zuhause war. Yugi war die ganze Zeit damit beschäftigt Joey über seine Pläne für die Ferien aus zu fragen, doch so recht wollte Joey damit nicht rausrücken. Was den kleineren der beiden doch recht wurmte, schließlich wollte er alles über seine Pläne, insbesondere die mit Kaiba wissen. Vor dem Geschäft, das sie nach wenigen Minuten erreicht hatten, blieben sie stehen. Hier war dann auch schon die letzte Chance für Joey mit seinem besten Kumpel zu reden, dafür musste er aber erst mal dessen Redefluss unterbrechen.

"Und hast du vor Seto noch mal in die Disco zu schleifen? Ich fand ihn ja zu steif für solche ..." "Yugi hörmal, ich glaube wir sollten bevor du in den Urlaub mit Yami fliegst noch etwas klar stellen." "Und das wäre?" Verwundert sah der Junge mit der Punkfrisur in das Gesicht einige Schritte vor ihm. "Sind wir noch Freunde Yugi?"

//Guter Anfang Joey, mach weiter so, bloß nicht mit dem Presslufthammer auf Yugis Gefühle losgehen. ... Ich weiß, dass ich gut bin <g>. ... Eigenlob stinkt. ... Ich hab mich gewaschen. ... Wann? ... Heute Morgen, aber nun hör mal lieber Yugi zu.\\

"Natürlich sind wir Freunde, was denkst du denn?" Ziemlich irritiert verlagerte er sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, seine Hände in die Hosentaschen geschoben. "Also bist du immer "nur" mein bester Freund?" Genaustens betrachteten braune Augen die Gefühlsregungen, die sich in den Gesichtszügen von Yugi widerspiegelten. Leider schwieg dieser zu dieser Frage und Joey musste ihn mit einer weiteren aus seiner Starre holen. "Du und ich sind seit Jahren die besten Freunde, ich hab dich lieb wie einen kleinen Bruder. Und ich dachte, du würdest eben so fühlen, nur vorhin da hatte ich einfach Zweifel, ob das auch stimmt. Vielleicht könntest du mir darauf eine Antwort geben." "Wir, ... lass uns rein gehen." Yugi drehte sich um und ging auf die Haustür zu, schloss sie auf und ohne sich um zu drehen, ging er ins Haus. Joey folgte ihm mit gemischten Gefühlen. Sie gingen hoch in Yugis Zimmer, wo sie sich auf dessen Bett nieder ließen. Einige Minuten verstrichen ohne das einer der beiden was sagte, Joey wollte, dass Yugi sich genau überlegte, was er gleich sagen sollte. In der Zeit lehnte er sich an die Wand zurück und saß nun einmal quer überm Bett. Während Yugi im Schneidersitz am Kopfanfang saß und immer noch schwieg. Den Kopf gesenkt starrte er auf die Bettdecke, auf der sie saßen und kämpfte mit sich was er Joey sagen sollte.

"Wir haben doch immer offen reden können, warum dann auf einmal dieses Schweigen?"

Unterbrach Joey die Stille, denn irgendwie musste es ja weiter gehen und wenn Yugi nicht freiwillig mit der Wahrheit rausrücken wollte, dann eben unter Druck. "Was ist eigentlich mit Yami? Ich dachte immer du seist in ihn verliebt?" Mit einem kräftigen Ruck fuhr der strubbelige Kopf nach oben und feucht glänzende Augen fixierten einen gerade etwas erschrockenen Joey. Damit hatte der nämlich nicht gerechnet, anscheinend hatte er doch etwas zu tief gebohrt? "Das mit Yami hab ich dir anvertraut, weil ich dir vertraue." "Ich weiß, und ich hab es auch keinem erzählt wenn es dich beruhigt. Aber was ist denn nun?" Joey verschränkte die Arme hinterm Kopf, weil die Wand einfach so zu unbequem war ließ den anderen jedoch keine Sekunde aus den Augen. "Das hast du doch gesehen, oder? Yami ist ... in Tea ... verliebt." Mit jedem Wort war Yugi etwas leiser geworden und trauriger, denn das Thema tat ihm irgendwie immer noch weh. "Hast du es ihm gesagt?" "Nein, wo denkst du hin? Natürlich nicht." "Dann darfst du dich jetzt auch nicht wundern." "Tu ich ja nicht. Und die Sache hat sich auch erledigt." "Heißt das, du bist nicht mehr verliebt?" "Nicht mehr in Yami."

"Und in wen dann?" "Dich." Kam es wie von selbst aus Yugi raus. Er sah erwartungsvoll zu Joey rüber, der erst mal tief ein und ausatmen musste. Er überlegte wie er das hier am besten in den Griff bekommen sollte, schließlich war das Letzte, was er wollte seinen Kumpel zu verletzen. "Seit wann?" "Hmm, noch nicht lange. Ich glaube, als du gesagt hattest du und Kaiba seid ein Paar, da ist mir erst aufgefallen, dass du ... na ja mehr für mich bist, als nur mein bester Freund." Okay, hieß das nun, dass er sich selber in diese Lage gebracht hatte? Weil er Kaiba einen vorgesäuselt hatte, um eine Wette zu gewinnen?

//Ohoh....Klasse Joey, wirklich klasse.\\

"Also, ich bin ja vom anderen Ufer, also schwul und ..." "Jetzt echt? Ich meine das hatte ich ja schon so im Gefühl, aber gesagt hattest du es mir ja noch nie." "Na ja, ich hatte nicht das Gefühl, dass es wichtig sei und da du ja eh in Yami verliebt warst, hab ich es wohl überspielt. Tut mir leid." "Muss es nicht, ganz im Gegenteil." "Hää, wie... Yugi?"
 

<Klick> ... <quiiiiiik>

//Scheiß Tür, ich wollte sie doch schon vor Wochen an den Scharnieren geölt haben. ... Lauschen! Lauschen! Dann kannst du dich immer noch aufregen. ... <wart> Nichts zu hören und es stinkt zwar, aber nach alten Zigaretten und Alkohol, Dad müsste ehe noch auf Sauftour sein. Also nix wie rein, bevor die Nachbarn sich wieder über den Gestank beschweren kommen.\\

Joey schloss hinter sich die Tür, und betrachtete den Hindernisparkur, der sich über den gesamten Flur erstreckte. Normalerweise zog man seine Schuhe ja aus, bevor man seine Wohnung betrat, aber hier? Da käme er ja gleich unter die Kategorie Selbstverstümmeler hier gab es so viele Tretminen in Form von gesplittertem Glas, Bierdeckeln und Dosen, sogar Rasierklingen konnte man hier auf dem Boden finden, schließlich musste der Herr des Hauses ja gepflegt mit seinen tollen Säuferkumpels die Kneipen abklappern.

Also auf ans Werk, erst mal ab in die Küche, dort nen blauen Sack holen und alles was man durch Pfandgeld umtauschen konnte einsammeln und vorerst im Wandschrank verstaun. Morgen nach der Schule konnte er sie dann zum Kiosk um die Ecke bringen.

Danach im Kühlschrank nach ner Flasche Wasser für die Nacht suchen, wenn überhaupt noch was da war, von dem Sechserpack, den er sich gekauft hatte. Dann ab ins eigene Zimmer, ein wenig schlafen, nicht vergessen die Wecker zu stellen. Wenn er Glück hatte, würde sein Alter eh erst Morgen am späten Nachmittag, wenn er irgendwo seinen Rausch ausgeschlafen hatte, wieder kommen. Natürlich nicht bevor noch einige Liter nach getankt waren, damit er auf der Wohnzimmercouch weiter schnarchen konnte. Ja, ja nirgends schläft es sich besser, als im trautem Heim, oder? Er hatte sich schon den sichersten Weg durch das vermüllte Schlachtfeld gebahnt erspäht und wollte sich in Richtung Küche begeben, als hinter ihm was knackte.

<Klick> ... <quiiiiiiik>

//Scheiße ... Hau ab! ... Das schaff ich nicht mehr.\\

"JHOSEP! DU VERDAMMTER BASTARD! WAS TREIBST DU HIER SCHON WIEDER?"

//Nix sagen, der will das eh nicht wissen. Der sucht nur nach nem Grund, dich wieder an zu schreien.\\

Und dann ging es auch schon los, die erste Ohrfeige war ja noch nicht so schlimm, brachte Joey nur etwas zum Schwanken und ein gequältes Stöhnen kroch seine Kehle hoch. Der zweite Schlag, mit dem Handrücken der Hand von der ersten Ohrfeige. Leider schon sehr viel fester und Joey fand sich mit einem mal an der Wand wieder, an der er sich versuchte ab zustützen und gleichzeitig seinen Kopf von seinem Vater weg zu drehen. Ein misslungener Versuch als eine raue Hand sich schmerz haft in seine Schulter krallte und zurück riss, so dass er mit dem Rücken zur Wand in dem Grauen direkt gegen über stand.

Joey sah genau wie sich der Mund seines Vaters bewegte, auf und zu, sich zu laut gebrüllten Worten, wie bei einer Grimasse verzog, doch hörte er nicht eins dieser Worte. Sie erreichten ihn schon lange nicht mehr, wieso auch? Nicht nur, dass er alle Beschimpfungen hin und auswendig kannte, sie waren doch nix anderes als das, was er immer empfand.

Leere. Stille wenn er alleine war und das war nun. Er war alleine, alleine mit seinem Vater.

Konnte man das denn Einsamkeit nennen? Eigentlich nicht, aber Joey empfand es so.

"DU VERFLUCHTER BASTARD!"

Da war es wieder, dieses eine Wort. Kein anders sprach Mr. Wheeler so verachtend aus, wie dieses eine, warum nur? Er war doch sein Sohn, sein eigen Fleisch und Blut, er besaß genau fünfzig Prozent seiner Gene. Warum verachtete er ihn so?

Ein drückender Schmerz durch einen Faustschlag in seinen Bauch ließ ihn, nach Luft japsend, eine Hand schützend drüber legen. Langsam rutschte er an der Wand runter, weil seine Beine ihn nicht mehr aufrecht zu halten vermochten. Dann folgten die unkontrollierten Tritte in die Rippen. Als Joey auf die Seite fiel, trafen die verdreckten Schuhe seinen Rücken, seine Schultern. Seine Arme, im Versuch sich ein wenig zu schützen, eng um den Körper geschlungen, dienten ebenfalls als Zielscheibe der Schuhsohlen, genauso wie seine Beine. Überall, wo man hintreten konnte, bekam er die schmerzlichen Beweise eingeprügelt, in welcher Beziehung er zu seinem Vater stand, oder besser umgekehrt.

Alles hat ein Ende, eine Minute, eine Stunde, ein Tag, ein Jahr.

Alles ist vergänglich, die Schulstunde, oder auch der gesamte Schultag, die Woche und auch ein ganzer Monat.

Nichts wehrt ewig, Freude, lachen, Leid und Schmerz und auch das Leben. Das ganz besonders!
 

//Du sitzt schon wieder hier. ... Lass mich. Ich will noch nicht denken. Ich will überhaupt nie wieder an etwas denken. ... Auch nicht an deine Freunde? ... Für die gibt es doch nur Friede, Freude, Heiterkeit. ... Na ja, bei Yugi würde ich das nicht so sehen. Dem geht's jetzt garantiert dreckig. ... Selber Schuld, was macht der auch so nen Scheiß. ... Er ist in dich verliebt. ... Der ist bloß frustriert, weil er Yami nicht bekommen hat, dann nervt ihn der immer freundlicher werdende Kontakt zu Seto. Ganz ehrlich, ich werde nicht Lückenbüßer für Yugi spielen, schon gar nicht nach der Aktion vorhin. ... Du meinst, als er versucht hat bei dir ... Ja das. ...

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" "Na ja, ich hatte nicht das Gefühl, dass es wichtig sei und da du ja eh in Yami verliebt warst hab ich es wohl überspielt. Tut mir leid." "Muss es nicht, ganz im Gegenteil." "Hää, wie... Yugi?" So schnell hatte Joey gar nicht reagieren können, wie der kleine sich bei ihm auf den Schoß gesetzt hatte, sein Gesicht in die Hände nahm und mit seinem immer näher kam. "Ich liebe dich Joey." Hauchte Yugi kurz vor seinem Mund und war schon kurz davor Joey zu küssen. Eine schnelle Bewegung und Yugi wurde zurück geschoben. An den Schultern hielt Joey ihn zu erst mal auf Abstand und schaute ihn reichlich entgeistert an. "Sag mal was soll das denn? Hä?" "Ich wollte ... also ich dachte." "Nix hast du und schon gar nicht nachgedacht. Du hast nur geschlussfolgert, das ist alles." "Aber..." "Nix aber, jetzt hörst du mir mal zu. Zuerst lässt du mein Gesicht los. Danke. Dann setzt du dich bitte wieder neben mich." Damit schob Joey den doch recht leichten Yugi von sich runter. Dieser schaute extrem traurig, erst recht als Joey auch noch aufstand und sich verkehrt herum auf den Schreibtischstuhl setzte. Nun saß er nicht nur weiter weg, sondern auch noch so ne dumme Stuhllehne trennte die zwei deutlich von einander.

"Gut, als nächstes würde ich es nett finden, wenn du mich auch mal reden lässt, dann hätten wir diese dumme, peinliche Situation vermeiden können. Nein, du lässt MICH jetzt reden, sonst geh ich." Yugi hockte sich auf sein Bett und schnappte sich sein Kopfkissen, in das er seine Hände krallte. "So, ich weiß ja nicht, was dich geritten hat aber lass dir eins gesagt sein, das einzige, was ich für dich empfinde ist Freundschaft. Und mehr ist da nicht und wird in absehbarer Zeit auch nicht sein. Ich liebe dich nicht, ich liebe jemand andern und nur, weil Yami..." "Wen?" Joey wurde grob unterbrochen und musste selber erst mal sortieren, was er da gerade gesagt hatte. Aber für ihn stand es fest er hatte sein Herz an jemand andern verschenkt. "WEN?" Nun wurde Yugi auch noch laut, er schrie seinen besten Kumpel redlich an. "In Seto!" Jetzt war auch Joey geladen, was bildete sich Yugi eigentlich auf einmal ein? So hatte er ihn noch nie erlebt und wenn der glaubte er würde sich von ihm hier so anbrüllen lassen hatte der sich gewaltig geirrt. "In den? Sag mal geht es dir noch gut Joey? Wie kannst du dich denn in den verlieben, bitte? Schon vergessen, wie der dich immer nieder gemacht hat?" "Das hab ich nicht vergessen, aber Menschen können sich ändern. Auß..." "Du glaubst doch nicht, dass ein Seto Kaiba sich ändern wird? Und schon gar nicht wegen jemandem wie dir! Und erst recht nicht wegen so einer dummen Wette." "Was soll das denn heißen?" "Das soll heißen, dass du entweder blind, naiv oder dumm bist, vielleicht auch alles in Kombination. Du ... hey was machst du?" "Ich gehe." Joey hatte eindeutig genug gehört und er hatte weiß Gott genug Stress zu Hause, als dass er sich auch noch hier mit seinem eigentlich besten Freund rumärgern wollte. Yugi wollte aufspringen und ihn aufhalten, als Joey schon vor der Tür stand, die Klinke in der Hand, sich noch mal zu ihm umdrehte. "Ich weiß nicht was mit dir passiert ist. Früher hast du dich nicht so aufgeführt, wenn ich dir was anvertraut habe. Und damit du es weißt, nur weil es dich stört, werden sich meine Gefühle für Seto nicht ändern. Ob das richtig ist, oder nicht, werde ich selber herausfinden müssen. Eigentlich hatte ich gedacht du seist mein Freund und ich könnte mich immer auf dich verlassen, aber so wie es jetzt ausschaut, hab ich mich da wohl gewaltig geirrt. Ich für meinen Teil, hab dich sehr lieb, als Freund und nicht mehr. Und wenn dir das was bedeutet, dann denk bitte noch mal drüber nach was hier eben passiert ist. Wir sehen uns, Yugi." Mit diesen Worten öffnete Joey die Tür und ging auf den Flur. Draußen konnte er noch hören wie etwas Hartes gegen die Tür donnerte, doch drehte er sich nicht mehr um. Das brachte ja eh nix, sollte der kleine doch seine Einrichtung zerdeppern, darüber wollte er sich jetzt gewiss nicht den Kopf zerbrechen. Auf dem Weg zur Haustür traf er Yami, der Tea noch nach Hause begleitet hatte. Dieser fragte was sei, doch Joey wollte ihm nichts sagen und ging. Zurück blieb ein verwunderter Yami, ein wütend, enttäuschter Yugi und ein verwüstetes Kinderzimmer.
 

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Tja soviel zum Thema bester Freund. Der hätte Yami sagen sollen was er fühlt, dann hätte der mit Sicherheit nicht Tea ins Visier genommen. ... Kannst du jetzt auch nicht ändern. Aber was machst du nun? ... Wegen Yugi oder ihm? ... Wenn du mit "ihm" meinen Ex-Vater meinst, kann ich nur eins sagen. Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte ich mal meine Mutter fragen was das alles soll. ... Die hasst dich, bis aufs Blut. ... Blut! Das ist gut, genau darum geht es doch. ... Weil du keinen Tropfen von deinem Vater hast? ... Du hast es doch gehört, er ist nicht mein Vater. ...
 

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"BASTARD! BASTARD! BASTARD!" Das einzige Wort das Joey hörte, alle andern waren stumm, nur dieses ein vernahm er und er fragte sich warum? Warum gerade immer dieses eine Wort? Er wollte es wissen, er musste herausfinden warum sein Vater ihn immer wieder so beschimpfte. Vielleicht war es eine Ahnung, ein Verdacht, ein verdrängtes Gefühl, dass ihn dazu antrieb, die Antwort hier drauf haben zu wollen.

"Wieso?" Brachte er zwischen gequälten Lauten hervor, in der Hoffnung, der Mann über ihm würde, wenn auch nur kurz aufhören und ihm die Frage beantworten. "Was?" fragte dieser gereizt und Joey konnte wirklich einen Moment tief durch atmen. Ängstlich sah er rauf in das Wut verzerrte Gesicht seines Vaters, das auf Grund einer zerfressenen Leber, mehr gelb als hautfarben war. "Warum ... sagt du das immer?" Erst stand der ältere Mann nur da und starrte verachtend auf das Bündel blauer Flecke zu seinen Füßen, dann aber begann der Brustkorb sich unregelmäßig, zuckend auf und ab zu bewegen und aus der Kehle das Mannes ertönten widerliche, abwertende Lachgeräusche. "Das weißt du immer noch nicht? Du kannst es dir nicht denken, du verfluchtes Kuckucksei? Ja, genau, das bist du. Deine Mutter hatte es auf einmal so eilig zu heiraten und ich Schwachkopf hab es nicht mal geahnt, dachte natürlich sie würde meinen Sohn da zur Welt bringen. Aber Fehlanzeige, sie hat dich mir untergejubelt und so getan als wenn alles in Ordnung wäre. Wie ich es erfahren habe? Ganz einfach sie hat es mir gesagt, ich wollte wissen warum sie dich immer so abweisend behandelte, und erst recht nach dem deine Schwester geboren wurde. Oh ja, sie hasst dich, weil du der Grund dafür bist, das sie mich heiraten musste, weil sie mit mir das Bett teilen musste und dergleichen. Sie hasst dich, weil sie dich nie haben wollte, weil du ihr Leben zerstört hast. Weißt du sie wollte mich ja nicht heiraten, sondern deinen wirklichen Vater. So ein komischer Musiker, ständig auf Achse, nur wollte der kein Blag haben, da hat er die gute Frau einfach verlassen. Sitzen gelassen, mit ihrem Braten in der Röhre. Er ist abgehauen, weil er dich genau so hasste wie sie es tat. Nur leider konnte sie nicht abtreiben, weil irgendwas bei ihr nicht stimmte, sie hätte bei dem Eingriff sterben können und das wollte sie ja nicht, sie wollte wegen dir nicht ihr Leben verlieren. Tja, da hat sie sich entschieden mich, den dummen, naiven Student, der ich war, einfach mal als Daddy aus zugeben. Ich habe mein Studium wegen dir und ihr geschmissen, mir nen unterbezahlten Job gesucht, um meine kleine Familie über die Runden zubringen. Während dieses verwöhnte Stück von Frau sich ein schönes Leben gemacht hat. Sie hat mein Leben zerstört, nur wegen dir, weil sie dich im Bauch hatte, du verdammter BASTARD!"
 

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Und soviel zum Thema Familie. ... Aber du hast immer noch Serenity, die dich liebt. ... Ich darf sie aber nicht sehen, erst wenn sie volljährig ist, kann ihre Mutter da nichts mehr zu sagen. ... Ich bin allein. Ganz allein. Ich hab mich jahrelang von einem Fremden verprügeln lassen, der nicht mal mit meinen Fußnägeln verwandt ist. Er hat schon Recht, ich bin der Grund, warum es ihm heute so geht. Wegen mir haben sich meine "Eltern" getrennt. ... Was konntest du dafür, dass deine Mutter jeden X-Beliebigen unter ihren Rock gelassen hat. Und seh es doch mal so, wenn du nicht hier wärst, wer würde Seto dann das Leben schwer machen? ... Irgendwer anderes. ... Bitte? Du denkst doch nicht etwa, dass dich jemand ersetzen könnte? ... Natürlich könnte das einer. ... Aber sicher, jeder zweite Mensch auf dieser Erde rennt auch mit braune Hundeaugen durch die Gegend, und jeder zweite hätte es auch geschafft den großen, schlauen und berühmten Seto Kaiba aus der Haut fahren zu lassen. ... Ich will nicht über ihn nachdenken. ... Warum nicht? So wie ich das sehe, ist er derzeit das einzig positive in deinem Leben. ... Für die nächste Woche vielleicht noch, und dann? ... Red mit ihm, was anderes wird dir nicht übrig bleiben. Bei deinen Gefühlen für ihn bist du dir ja weningstens schon mal sicher. ... Aber was ist mit ihm? ... Na ja, wenn er dich nicht weningstens ein wenig leiden könnte, würde er sich doch nicht mit dir heute Abend alleine verabreden, oder? ... Vielleicht nerven ihn aber auch nur die anderen. ... Dann hätte er das anders gesagt, findest du nicht? Und denk an gestern Abend, beim Video schauen, wie er und Yugi sich angegiftet haben wegen dir. Der war eifersüchtig, Seto hätte mit Sicherheit gerne getauscht. ... Und da bist du dir sicher? ... Ja, natürlich. Obwohl, bestätigen lassen würde ich es mir ja schon noch mal. ... Sprich ich soll mit ihm reden. ... Schlaues Bürschchen. ... Tja, muss ich nur noch irgendwie zur Schule kommen, oder besser erst mal nach Hause, wenn ich das noch so nennen darf. ... Solange dein Ex-Daddy dich da wohnen lässt, aber du solltest zusehen von dort weg zukommen. Oder eine andere Lösung zufinden, denn so kann es nicht weiter gehen. So schlimm war es noch nie, der hat dir bestimmt ein paar Knochen gebrochen. ... Laber nicht, das sind nur blaue Flecken, mehr nicht, und die werden mich nicht umbringen. Aber du hast Recht, jetzt hat sich eh alles geändert, und nur damit der Alte das Kindergeld für seinen Suff weiter einheimsen kann, werde ich mich nicht weiter quälen lassen. Außerdem muss ich meine Mutter zur Rede stellen. Ich habe gehört, man kann in betreuten Wohnungen so ne Art WG leben, wenn man Probleme zu Hause hat, aber nicht ins Heim will und weiter in die selbe Schule gehen möchte. Ich sollte so schnell wie möglich, am besten Heute nach der Schule zum Jugendamt gehen und mich erkundigen. Meinen Namen brauch ich ja vorerst nicht zu nennen, und da ich in dem Sinne nur noch eine Mutter habe, kann ich die auch mal freundlichst zur Kasse bitten, weil von ihm würde ich unter den Umständen keine müde Mark sehen. ... Stimmt leider, der ist nicht dazu verpflichtet dich finanziell zu unterstützen. ... Vielleicht sollte ich mir mehr ein Beispiel an Seto nehmen, der hat das auch alles geschafft sogar mit kleinem Bruder. Der hatte es auch nie leicht, dafür bewundere ich ihn immer mehr. ... Dafür liebst du ihn, weil er so stark ist und sich nie unterkriegen lässt. ... Auch, vielleicht sollte ich mal mit ihm reden. Obwohl, ich will ihn damit nicht unnötig belasten. Ich warte erst mal ab was die vom Jugendamt sagen. ... Du hast noch eine Woche, in der Seto alles machen muss was du willst. ... Das weiß ich. ... Und du hast noch zwei Sachen bei ihm gut, erinnerst du dich? ... Jaaaa, worauf willst du hinaus? ... Nun ja, willst du weiter im Park auf einer Bank schlafen, oder Gefahrlaufen auf dem Weg in dein Zimmer auf dem Flur dem Schlägertyp zu begegnen? ... Du willst doch nicht etwa, dass ich mich bei Seto einniste? ... Na ja, so auch wieder nicht, aber wenn da nachher nichts bei raus kommt, beim Jugendamt. Ich meine ja nur, du musst vielleicht doch ein wenig egoistisch und dreist sein, oder willst du so die nächste Zeit überhaupt kein Auge zumachen? Du bist ja jetzt schon völlig ausgepowert. ... Ich will Seto nicht zu sehr auf die Nerven gehen, der hat auch so schon viel zu tun. Aber fragen kann man ja, aber nur wenn beim Jugendamt nichts raus kommt, okay? ... Einverstanden. Und nun? ... Nun tun wir das, was wir immer tun, wenn wir hier sind und nachgedacht haben. ... Schön.\\

Die Lieder über den braunen Augen hoben sich leicht und Joey konnte wieder sehen. Mit geschlossenen Augen, angewinkelten Beinen, um die er seine Arme geschlungen hatte, saß er mal wieder im Park auf der Bank vor dem See. Wieder sah er sich das Schauspiel an, als die ersten rötlichen Sonnenstrahlen auf die schwarze Wasseroberfläche trafen. Was in der Nacht wie tiefschwarzes Pech ausgesehen hatte, verwandelte sich nun in glühende Lava. Die dunklen Schatten um ihn herum entpuppten sich als Bäume, Sträucher, Büsche, Gräser. Die Stille wurde durch das muntere Zwitschern unterschiedlichster Vögel verdrängt und mit jedem Funken Licht, kehrte die Wärme in Joeys durchkühlten Körper zurück. Aber dieses Mal war alles anders. Er hatte beschlossen ein neues Leben zu beginnen, es nun endlich selber in die Hand zu nehmen und sich nicht mehr auf sein Glück zu verlassen. Aus dem naiven Jungen war in dieser Nacht ein junger Mann geworden, der sein Leben nicht mehr für überflüssig und ersetzbar hielt.
 

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Hier möchte ich mich wie immer bei allen bedanken die so fleisig waren und ein Kommi unter das letzte Kapitel gesetzt haben. Und als Dankeschön hatte ich mir das hier für euch vorgestellt.
 

Joey lauschte noch einen Moment Seto gleichmäßigem Atem, bis er sich trauten ihn vorsichtig an zusprechen. "Seto?" "Was?" Ohne den Blick von der Wand zu nehmen riss Joey ihn aus den Gedanken und ließ ihn mit sanfter Stimme nachfragen. "Bist du mir böse?"

"Weshalb?" Joey zuckte mit den Schultern und öffnete einwenig seine Augen. "Weil du mich hier her bringen musstest, vielleicht?" "Nein, deswegen bin ich nicht sauer." "Aber wütend bist du?" "Ja." "Auf mich?"
 

Hoffe es hat die gewünschte Wirkung!

Gruß Carja



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von:  -Yami
2004-10-12T12:30:42+00:00 12.10.2004 14:30
So schnell schon der neue Teil on? O.o Der Futzi Yugi is ja voll aufmüpfig geworden in diesem Kap... >.<'
Joey wird mir irgendwie imma symphatischer. ^^ Der tut mir irgendwie voll Leid, bei dem was er da durchstehen muss. ;_; Aba ich finde es echt schön, dass er er beschlossen hat, dass er jetzt sozusagen sein Leben selbst in die Hand nimmt und er eingesehen hat, dass er absolut einzigartig und unersetzbar is. *nick* (wat für'n Satz XD) Dafür mal an dickes Plus an dich, Carja. ^-^

Sakura
Von:  cg
2004-10-11T19:39:10+00:00 11.10.2004 21:39
ein echt geniales kapi
mach schnell weiter
Von:  Soffel
2004-10-11T19:29:20+00:00 11.10.2004 21:29
wow endlich ein neues kapi^^
*freu*
*jubel schrei von sich gib*
aber joey tut mir so leid
*snief*
is wieder ein supi kapi geworden^^
*smile*
freu mich schon wahnsinnig aufs nächste^^
*___________*
mach schnell weiter so
*süchtig ist*
Von: abgemeldet
2004-10-11T17:27:20+00:00 11.10.2004 19:27
JAAAA!!! mach weiter so! *fähnchen schwing*
Von:  KC8
2004-10-11T17:13:06+00:00 11.10.2004 19:13
Tscha was soll
ich da noch groß zu sagen!
einfach klasse mal wieder dein capi.
bye,KC8
Von: abgemeldet
2004-10-10T19:15:02+00:00 10.10.2004 21:15
Glückwunsch! Ist dir mal wieder richtig gut gelungen.Das depressive passt zu meiner Stimmung, muss aber nicht unbedingt mehr davon geben.
Joey tut mir echt leid, man konnte richtig mitfühlen.
Aber das Ende klang doch recht positiv, vorallem die Vorschau lässt hoffen.

Schreib schnell weiter.*schon freu*
ciao Wanze
Von: abgemeldet
2004-10-10T18:14:31+00:00 10.10.2004 20:14
*heul*
der arme Joey....
aber echt klasse die gefühle von joey hast du rübergebracht!
*klatsch*
Echt super geil^^
Von: abgemeldet
2004-10-10T17:39:03+00:00 10.10.2004 19:39
Mich gibt es auch noch. *schnell ein Kommi schreibe*

Was kann ich noch sagen? *mir die vorherigen Kommis angucke und nicht weiß was ich noch anfügen könnte* Gut dann fange ich mal an:
Wie soll es auch anders sein? Einfach klasse, super ...!
Wie schon von den Anderen kommentiert ist das "Gespräch" zwischen Yugi und Joey sehr gut beschrieben (schlüssig und nachvollziehbar halt).
<Hauchte Yugi kurz vor seinem Mund und war schon kurz
davor Joey zu küssen. Eine schnelle Bewegung und Yugi wurde zurück geschoben.> Joey gehört halt nur zu Seto. Selbst Yugi kann daran nichts ändern. Er kommt halt nicht an Seto ran (nicht einmal von der Größe *lol*).
Echt fies uns so neugierig zu machen, indem du uns so ein super Teil als Vorschau gibst. *schon ganz aufgeregt auf nächsten Freitag bzw. Samstag warte, bis das nächste Kapi on ist. Gibt es noch was zu sagen? Ich glaube nicht, außer der Aufforderung schnell weiter zumachen.
*MfG*
Seth_girl
Von: abgemeldet
2004-10-10T08:41:27+00:00 10.10.2004 10:41
>.< armer Joey >.< ICh aknn mir schon so halb vorstellen was passiert *nyahahaha* also lad schnell das nächste Chapi hoch damit ich schauen kann obs wirklcih soist wie ich denk XD

Izukura
Von:  Go-San
2004-10-10T08:21:18+00:00 10.10.2004 10:21
Du hast echt nicht zu viel versprochen ^^
In diesem Chap hat sich echt viel geändert. Es war richtig mitreißend. Mir persönlich sagte besonders das Gespräch mit Yugi zu. Es war irgendwie verdammt realistisch und hat mich begeistert ^^
Die Aufklärung über die Beschimpfung 'Bastard' hat mich dann echt überrascht. Ganz gegen die anderen all so beliebten Daddy-drischt-Joey-FF's. Und wie immer wurde das ganze von dir hervorragend umgesetzt ^^

Bye, Go


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