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Ich habe kein Recht dazu

von

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Heirat

Titel: Ich habe kein Recht dazu

Teil: 1

Autor: Aoneal

Email: So-reih@web.de

Fandom: Yu-Gi-Oh!

Warnung: Depri, darkfic, angst

Disclaimer: Nix meins

Pairing: SetoxJoey

Kommentar: Es ist spät und ich konnte nicht schlafen. Ich bin aufgewühlt und das ist meine Art, etwas abzulassen. FFs schreiben beruhigt ungemein.
 


 

Ich stand vor den Spiegel und starrte gedankenverloren hinein. Saft fuhren meine Fingerspitzen über die kühle Oberfläche und seufzend lehnte ich den Kopf dagegen.

Als ich aufschaute, begegneten mir dunkelviolette Augen, die gerötete waren.

Aber ich hatte nicht geweint. Schon lange nicht mehr weinte ich.

Seit den Tag, an den ich erfuhr, für wen dein Herz schlug.

Ich schloss meine Augen und fühlte wieder das Brennen in ihnen.

Langsam ließ ich mich an den Spiegel zum Boden gleiten, sank auf den Teppich.
 

Heute würdest du für immer verschwinden.

Fort gehen.

Ohne mich.
 

Wieder stieg in mir der Wunsch zum Weinen hoch, doch ich unterdrückte ihn.
 

Du würdest auch nicht für mich weinen.
 

Ein Klopfen n der Tür schreckte mich auf und zögernd erhob ich mich wieder. Meine Stimme war fest, als ich die Person hereinbat, doch sie geriet ins schwanken.

Deine Erscheinung raubte mir noch immer den Atem, ließ mich wanken und bescherte mir weiche Knie.
 

"Joey...", wisperte ich und du lächelst.

Wie sehr ich dieses Lächeln liebe, wie sehr ich dich liebe.
 

Doch dein Lächeln verschwindet und ich bemerke die Sorge in deinen Augen. Sogleich drehe ich mich um, wende dir meinen Rücken zu und lasse meinen Pony mein Gesicht verdecken.
 

"Mokuba...was ist los?", fragst du mich sanft und ich erschaudere unter deiner Stimme.

"Nichts...", antworte ich dir, jedoch so leise, dass du es wohl kaum hören konntest. Doch du hast er vernommen und kommst näher.
 

NEIN!!

Komm nicht zu mir!

Komm mir nicht zu nahe!

Sonst bricht alles zusammen!
 

Doch du hörst meinen stummen Schrei nicht.

Deine Hand legt sich federleicht auf meine Schulter, doch ich habe das Gefühl, als wäre sie tonnenschwer.
 

Nicht!

Lass mich los!

Geh!

Geh zu ihn hin!
 

Vorsichtig drehst du mich um und hebst meinen Kopf an. Ich kann in deine wunderschönen braunen Augen sehen und erkenne die Sorge.
 

"Ist es wegen Seto?", fragst du mich.
 

Alles in mir schreit nein, doch ich nicke nur.
 

Wieder lächelst du mich an.
 

"Hab keine Angst, ich werde gut auf ihn aufpassen.", meinst du führsorglich.

"Ich weiß.", flüstere ich.
 

Du hast dich für ihn entschieden.

Für meinen Bruder.

Nicht für mich.
 

Du hast nur Augen für ihn.

Siehst mich nur als seinen kleinen Bruder.

Siehst in mir nicht den jungen Mann, der ich nun bin.
 

Du hast einen weißen Anzug an, Seto bestimmt den schwarzen.

Heute werdet ihr zu einer Einheit erhoben.

Versprecht euch das ewige Glück und Liebe.
 

Und dann werdet ihr gehen.

Dann wirst du gehen.

Und mich vergessen.
 

"Komm.", forderst du mich auf. Ich bin schließlich Setos Trauzeuge.
 

Der Schmerz bohrt sich tiefer in mir, allein bei den Gedanken, wie du ihn anlächeln wirst, ihn ein ,Ja' zuflüsterst und ihn dann küsst.

Galle steigt in mir hoch, doch ich unterdrücke sie.
 

Seto liebt dich.

Und du liebst ihn.
 

Ich habe nicht das Recht, mich zwischen euch zu stellen.

Nicht das Recht, deine Liebe zu fordern.

Nicht das Recht, Seto sein Glück zu nehmen.
 

Zusammen gehen wir in die Kappelle, doch du bleibst vor der Tür stehen. Ich sehe deine Augen, sie strahlen vor Glück, so dass ich ebenfalls ein Lächeln versuche.
 

Langsam gehe ich weiter, schreite auf den Altar zu und bleibe an der Seite stehen. Wenig Später tritt Seto zu mir und ich umarme ihn kurz. Auch er freut sich, ich sehe, wie seine blauen Augen funkeln. Selten haben sie diesen Glanz gehabt.
 

Ich habe kein Recht, ihnen diesen Glanz wieder zu nehmen.
 

Eine halbe Stunde ist es so weit.

Die Musik erklingt und die großen Flügeltüren öffnen sich.

Stilvoll und mit einen strahlen im Gesicht kommst du den blauen Teppich entlang, schreitest auf den Menschen zu, den du liebst.
 

Nicht mich.

Ihn.

Meinen Bruder.

Seto.
 

Die Zeremonie geht an mir vorbei, ich sehe nur dich, wie du glücklich bist.
 

Ich habe kein Recht, dieses Glück zu zerstören.
 

Wir umarmen uns und ich genieße jede Berührung von dir. Leider sind sie zu kurz, zu flüchtig.
 

Vor der Kappelle verabschieden wir uns. Ihr fahrt in die Flitterwochen und zieht nach Tokio, weil du dort Kunst studierst.
 

Mir wurde die letzte Möglichkeit genommen, dich zu sehen.
 

Du steigst ein, winkst uns aus den Wagen, bis sich die Türen schließen.
 

Ich sehe dir nicht nach, ich könnte es nicht ertragen. Still entferne ich mich von den Anderen. Keiner bemerkt was.

Wieso auch?

Soeben haben sie eine Liebesheirat miterlebt, was begossen werden muss.
 

Doch ich will nicht feiern.

Ich will nicht lachen.

Ich will mich verkriechen.

Und vergessen.
 

Doch ich werde dich nicht vergessen können.

Dein Lachen wird mich in meinen Träume verfolgen.

Lässt mich schweißgebadet erwachen.

Lässt die Sehnsucht in mir steigen.
 

Doch ich habe kein Recht dazu, nicht mal in meinen Träumen.

Denn ich fühle mich falsch und verlogen.

Ich träume von meinen Schwager.

Von dem Mann, den mein Bruder liebt.
 

Ich habe kein Recht dazu.
 


 

Ich weiß nicht so genau, ob es weiter geht. Aber so wie meine Stimmung ist, sehr wahrscheinlich.
 

Eure Aoni



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2006-02-23T18:31:52+00:00 23.02.2006 19:31
die FF war echt schön *heul*
armer Moki, er tut mir echt leid. Hat sich in den Freund seines Bruders verliebt und weiß ganz genau, das er keine chancen hát!
Hat mir echt super gefallen, mach weiter so!

cya
Von:  Andoria
2005-05-01T14:14:35+00:00 01.05.2005 16:14
*snif*
Musst du immer sowas schreiben.*heul* Ich weiß genau wie sich Mokuba
fühlen muss, denn auch ich war in jemand verliebt, der... der in meine Schwester liebt. Der einzige Unterschied, den es gibt, ist der dass ich es ihm gesagt habe.Jetzt sind sie eine paar und es tut noch etwas weh dass zu sehen aber der schmerz vergeht langsam.
Mokubar tut mir so leid.
Aber jeder hat wenigstens einmal im Leben die Chance, sich richtig zu verlieben, jedenfalls will ich daran glauben.
Ich glaub auch dass du keinen zweiten Teil schreiben solltest, im gegenteil zu carja-chan werd ich die FF jetzt allerdings nicht analysieren.*grins*
Ich vertraue einfach darauf, dass du dich richtig entscheiden wirst, und werd auch weiterhin alles von dir lesen, was mir unter die Nase kommt.

Bussi
Von:  Alistor
2004-10-20T09:52:23+00:00 20.10.2004 11:52
Wow. Deine Worte haben mich zum weinen gebracht!
Von: abgemeldet
2004-09-25T17:52:51+00:00 25.09.2004 19:52
Da bekommt man ja regelrecht Herzschmerzen, was in diesem Fall allerdings etwas durchaus positives ist. Eine der schwierigsten Aufgaben denen sich ein/e Autor/in gegenüber sieht ist Emotionen beim Leser auszulösen und das allein mit der Kunst der Worte. Wie ich finde in diesem Fall auf fabelhafte, exquisite Art und Weise umgesetzt worden. Ebenfalls hat mich auf die Pairingwahl überrascht - schön, dass es scheinbar noch Leute gibt, die das bei mir schaffen. Ich bin ja geradezu versucht es innovativ zu nennen. ^.~
Von:  Go-San
2004-09-17T16:08:41+00:00 17.09.2004 18:08
Ich galub Carja-chan hat recht. Ein zweites Kapi würd's ein wenig vermiesen. Denn das war wirklich eine der schönsten YGO-One-Shots die ich je gelesen hab ^^
Ich glaub Carja hat schon alles gesagt. Dennoch sag ich's nochmal in meinen Worten: Spitze, fantastisch und einfach schön traurig *snif* Man kann sich das ganze echt toll vorstellen. Den ganzen Schmerz Mokubas, und selbst mit den wenigen Worten über Seto und Joey kam deren Gefühlslage wunderbar zur Geltung.
Lob mal hundert! ^^

Bye, Go
Von: abgemeldet
2004-09-15T20:39:05+00:00 15.09.2004 22:39
Hallöchen,
also, ganz ehrlich?
Das ist ein hervorragender One-Shot. Und ich glaube ein zweites Kapi würde das ganze hier zerstören. Meine Meinung, vielleicht interessiert es dich, denn ich hätte da eine Idee, aber vorher die kleine Analyse.

-Inhalt: Du hast ein Thema gewählt, das ja sehr heufig vorkommt, aber!! Du hast die Rollen vertauscht, und das war eine richtig gute Idee.
Du beschreibst den kurzen, aber Gefühlsvollen Ablauf einer Hochzeitsfeier. Die Hauptperson ( hier Mokuba ) ist auch gleich der Erzähler. Finde ich echt klasse!
Über ihn erfahren wir am meisten, vorallem über seinen Seelischen zustand. Er liebt er leidet. Er will glücklichsein hat aber Gewissensbisse. Er hat Sehnsucht will aber das Glück einer Person ( hier Seto ) die er auf andere Weise liebt, wie den Mann ( Joey ) an den er sein herz verlohren hat.
Dann beschreibst du in jeweils ein zwei Sätzen die
"glücklichen" Gefühle von Seto und Joey, fand ich durch aus ausreichend, schließlich sind sie zwar ein wichtiger Teil, jedoch nicht die Hauptpersonen.

-Still: Ich nennen ihn den Fotokolagen-Still. Du schreibst in Blöcken, in vielen Absätzen, und in jeden geschieht was anderes. Für jeden Abschnitt bekommt der Leser ein anderes Bild in den Kopf projeziert. So hast du wie im Zeitraffer mehrere Stunden, vor alem das wichtigste daraus, zusammen gefasst udn auf einen Silbertablet serviert.
Hinzu kam die Schreibweise in der Ich-Form. Ich finde das macht das ganze eher persöhnlich und reist den Leser mehr mit, war also auch keine schlechte Idee.

-Okay kommen wir zu meiner Idee. Ich hatte ja schon gesagt, das ich so wie es ist als One-Shot durch aus lassen würde. Aber! Man könnte ja anstatt nem Kapitel, ne ganz neue FF schreiben. Von Anfang bis Ende. Zum Beispiel, Mokuba fängt an sich in Joey zuverlieben, muss sich sogar seinen Gefühle langsam eingestehen. Er will das nicht, wird zischen durch vielleicht sogar auf eine harte Probe gestellt. Er muss das Zusammenleben von Joey und Seto verfolgen. Muss ihre Pläne für die Zukunft mit anhören, muss die ganze Zeit den Starken spielen, weil ihn das Gewissen plagt, etc. Also so gesehen, hast du hier entweder, nen super Prolog oder Epilog. Na ja, mich würde das schon sehr interessieren, vor allem weil ich deine Schreibkünste geren weiter verfolgen würde.
Gruß Carja


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