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A complicated love

von

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Sport ist Mord & Die Klette ist nicht allein!

„I’m the god of hellfire...“, summte Angie Kai wach. Sie hatte ihren Kopf auf ihre Hände gestützt und starrte mit glasigen Augen auf die Glatze des kleinen Biolehrers, der gerade seinen Unterricht mit der Tafel hielt, nicht mit der Klasse. „...and I bring you fire..“, vollendete Kai den Anfang des Liedes mit einem Grinsen. Er gähnte hinter vorgehaltener Hand und grinste Angie an.

Diese lächelte: „Ich würde mal sagen das du nicht der einzige bist, auf den er ne einschläfernde Wirkung hat.“, sie blickte zu Tyson dessen Kopf auf dem Tisch ruhte und laute Schnarrchgeräusche verursachte. In den hinteren Reihen steckten mehrere Schüler die Köpfe zusammen und unterhielten sich angeregt über irgendetwas.

„Tja, wen wundert’s... was haben wir nach Bio?“, fragte Kai.

„Ähm, erst mal Pause und dann Sport.“, sagte Angie und musterte Kai, dann Tyson. „Ich glaube, dass wird er nicht besonders gerne hören, dass mit Sport, oder?“ „Ja, da hast du wohl recht. Aber das ist nicht mein Problem...“

Mit einem Blick auf die Tafel erkannte Kai, dass das Thema der Klasse zur Zeit Darwins Evolutionstheorien waren. Bei einem anderen Lehrer eindeutig ein interessantes Thema. Aber da es im allgemeinen keine anderen Lehrer gab...

Endlich klingelte es zur Pause. Alle stopften ihre Schulsachen in die Taschen oder Rucksäcke und strömten erleichtert aus dem Klassensaal. Tash kam sofort angerauscht und schnappte sich Kais Arm. „Komm, Kai! Lass mich dir die Schule zeigen!“ Sie lächelte dümmlich.

„Oh – nein, danke... ich habe mir schon alles angesehen. Eigentlich würde ich lieber - “, Kai schaute sich hilflos nach Ray um, der ihm zuzwinkerte. „- ähm etwas mit Ray besprechen... ähm... Teamsache und so!“

Tash wirkte begeistert. „Au ja! Danke, dass du mich mitnimmst!“

„Wa-?“, fing Kai an, wurde aber schon von Tash zu Ray gezogen. Diesen nahm sie mit der anderen Hand und zerrte sie den Gang entlang bis zu einem leeren Klassenraum. „So... und was gibt es zu besprechen? Das ist ja sooooo spannend!“

Kai und Ray wechselten entsetzte Blicke. „Ähm, Tash. Es ist wirklich Teamsache und ich würde das gerne ohne dich mit Kai besprechen. Wie wäre es, wenn wir uns in fünf Minuten auf dem Schulhof treffen? Sei uns nicht böse, aber so läuft das nun mal bei uns.“, erklärte Ray.

Natürlich zog Tash sofort eine Schnute und quengelte, aber letztendlich zog sie ab.

Erleichtert seufzte Kai und ließ sich auf einen der Stühle fallen. „Oh Gott, ich glaube ich muss sterben. Die tickt doch nicht richtig. Andauernd diese Klette am Hals zu haben ist so was von ätzend!“, beschwerte sich Kai bei Ray und schloß entspannt die Augen.

Dieser zuckte nur mit den Achseln und grinste. „Tja, Pech gehabt, Kumpel. Ich wäre genauso wenig begeistert von dieser Zicke, wenn ich sie als Austauschpartnerin hätte. Apropos Austauschpartner... wusstest du, dass Tala und Bryan kommen? Es sind doch deine Freunde und ich bin auch ein Kumpel von dir... mir hättest du’s wenigstens sagen können. Tyson wird ausflippen...“ Den letzten Satz fügte er fast erfreut hinzu.

Kai öffnete sein linkes Auge. „Du sagst es, Ray. Auch Tala wird sich freuen Tyson zu sehen. Ach, und wer Bryan bekommt tut mir Leid... er verträgt gar nix. Du brauchst ihm nur ein paar Hütchen billigen Tequilla vor die Nase zu setzen und er nippelt dir bald ab... ganz zu schweigen von ‘ner kleinen Runde Gorbatschow. Ich sag dir, einfach peinlich! Und sowas will ein Russe sein...“, Kai schüttelte verwundert den Kopf.

Ray räusperte sich. „Klar, Kai, dass du das nicht verstehen kannst. Du würdest zusammen mit Tala jeden Saufwettbewerb gewinnen. Wenn ich daran denke, wie du mich das erste mal unter den Tisch gesoffen hast. War gar nicht schön, der Tag danach... ich hab gedacht mir platzt die Schädeldecke weg...“

Der Russe grinste zufrieden. „Will ich doch hoffen, dass ich dich bei weitem übertreffe. Du verträgst ja noch nicht mal ein Schlückchen guten Sake.“ „Hahaha... untertreib es bloß nicht, Kai.“, Ray verdrehte die Augen und lachte trocken. „Ach ja. Vielleicht fülle ich Tash ja ab und setz sie dir vor. Bestimmt ist sie dann noch viel geselliger als ohnehin schon.“

„Hör damit auf. Langsam wird’s wirklich ekelig. Sie verfolgt mich andauernd...“, knurrte Kai beleidigt.

„Und, freust du dich auf Sport? Vielleicht will sie dir ein bisschen unter die Arme greifen!“, feixte Ray, zwinkerte Kai zu und stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Seite. „Ich sag nur, viel Spaß!“

Während Kai sich Rays Worte durch den Kopf gehen ließ wurde ihm schlagartig klar, dass dieser Recht hatte. Diese Tash war anscheinend richtig süchtig nach ihm – aus welchem Grund auch immer, er sah jedenfalls keinen – vielleicht auch weil sie hoffte von Paparazzis fotografiert zu werden . Mit Kai, versteht sich.

Schließlich fand sich Kai fünf Minuten später, von Ray dahin getrieben, in Tashs Armen wieder. Sie empfing ihn freudig. Mary-Kate saß hinter ihr auf einer Bank und winkte Kai grinsend zu. Kai verdrehte die Augen so, dass nur Mary-Kate ihn sehen konnte. Ihr Grinsen wurde immer breiter.
 

Natürlich verzog sich Ray so schnell er konnte. Der Arme, dachte Ray und grinste höhnisch. Es war immer amüsant zusehen, wie Kai von Tash herumgereicht wurde. Geradezu auf die Art: Das ist MEIN Kai! Kannst du ihn sehen? Er ist toll, nicht? Er ist berühmt! Wir werden heiraten und Kinder haben...

Ray grinste noch breiter. Der Austausch versprach sehr, sehr interessant zu werden.

„Was gibt’s den zu Grinsen, Austauschpartner?“, sagte Angie und störte somit Rays Gedanken.

Dieser zuckte kurz zusammen, dann schaffte er es sein Grinsen noch etwas breiter werden zu lassen. „Ich dachte nur daran, wie viel Spaß Kai während der Sportstunden haben wird...“

Angie sah ihn schief an. „Und du willst sein bester Freund sein? Also, ein bisschen mehr hätte ich da schon erwartet. Aber du wirst es bestimmt als sehr unterhaltsam empfinden, wenn Tash an ihm hängen wird wie eine Klette. Trotzdem wäre ich mir nicht so sicher in ihrer Gegenwart. Solltest du einmal nicht aufpassen, wird sie auch dich zu Tode knuddeln.“

„Jetzt hab ich aber Angst!“, sagte Ray und schaute sie zwinkernd an. Angie war toll! Sie schaffte es, dass er sich schon am ersten Tag heimisch fühlte. Am Morgen hatte sie es sogar geschafft, ihn aus den Federn zu bewegen (obwohl er noch sehr an seinem Jetlag litt) – mit Hilfe des auf volle Lautstärke gedrehten Fernsehers (auf MTV kam gerade die Wiederholung der letzten VivaLaBam-Sendung – er wusste, dass Kai neidisch auf ihn wäre, wenn er davon wüsste...), auch eine von Kais Lieblingsweckaktionen. Dann fügte er lachend hinzu: „Und falls sie sich dann doch mich schnappen sollte, baue ich natürlich auf deine Hilfe!“ „Ich hoffe doch, dass ich dich nicht enttäuschen muss! Aber höchstwahrscheinlich wird es sowieso nicht dazu kommen! Wir haben getrennt Sport.“, Angie lächelte zuversichtlich.

„Kai wird sich freuen das zu hören.“, brummte Ray. „ Ich hoffe, er hat in der Zwischenzeit Todesängste ausgestanden, wenn er an die Sportstunden gedacht hat.“

„Seinen Freunden sollte man immer nur das beste wünschen!“, Angie grinste.

„Du sagst es.“
 

Nach fünf unendlich langen Minuten ertönte die rettende Schulglocke. Kai atmete erleichtert auf, denn soeben hatte ihm Tash mit einer Trauermine eröffnet das man getrennt Sport hatte. „Wie tragisch...“, murmelte Kai auf russisch und Tash, die sein Gemurmel als Ausruf der Enttäuschung interpretierte gab ihm einen Wangenkuss, wobei ihr halber Lipgloss an ihm hängen blieben. Dann taxierte sie ihn zur Sporthalle und ließ ihn dort widerwillig bei Ray und Tyson stehen. (Tash: Es ist so doof das wir nicht alle zusammen Sport haben! *Ausschnitt tiefer zieh*...)

Mary-Kate lächelte nur amüsiert. Er tat ihr wirklich Leid. Es war ihr ein Rätsel, wie er nur so eiserne Nerven beweisen konnte, bei dem Gezerre und Geplappere das Tash veranstaltete.

„Warum müssen wir Engländer auch so verdammt... wie sagt man noch gleich? So...kooperativ sein?“, zeterte sie.

„Ähm.... es heißt konservativ...“, verbesserte Mary-Kate sie vorsichtig.

„Das weiß ich selbst!“, fauchte Tash beleidigt, schnappte sich ihr Tasche und schwebte hinternwackelnd zu der Mädchenumkleide bei der Gymnastikhalle.
 

Erschöpft wischte sich Tyson einige Schweißtropfen von der Stirn. „Mann, ist das hier Kindergartensport! Ihr müsstet mal sehen wie uns der da“ – er zeigte auf Kai, der keineswegs außer Atem seine Sit-Ups absolvierte – „zusetzt! Mindestens doppelt soviel Sit-Ups! Und das war nur die Aufwärmübung!“

„Echt?“, Matthew nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. „Das kann ich mir vorstellen! Ihr seit die Beybladeweltmeister, da muss man schon fit sein!“ „Allerdings! Ich bin der Champ!“, rief Tyson grinsend.

„Okay, genug bla bla von deiner Seite Tyson! Wenn du so fit bist, wärst du ja, da du von meinen tyrannischen Methoden erzählt hast, so gut diese auch einmal vorzuführen! Bestimmt sind alle brennend daran interessiert, das Training eines Weltmeisters mitzuerleben! Oder nicht?“, fragend sah Kai die Engländer an. James spendete begeistert Beifall und sofort war kollektives Klatschen zuhören.

„Pech gehabt, Tyson!“ Max stieß seinen unglücklichen Teamkameraden in die Seite. Plötzlich stand Kai hinter ihm. Unheilverkündend breitete sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht. „Du willst ihm doch bestimmt Gesellschaft leisten!“

Max schluckte. „Will ich das?“

„Und wie du das willst!“

„Okay!“, gab er kleinlaut von sich. Nun war es an Tyson seinem Freund in die Seite zu boxen. „Das hast du davon!“

„Klappe, Tyson! Hier wird nicht gequatscht, hier wird dein geniales Können präsentiert!“, unterbrach in sein Teamchef bestimmt.

Der Sportlehrer, ein älterer Mann und leidenschaftlicher Hobbybeyblader, klatschte begeistert in die Hände. „Fabelhafte Idee! Okay Jungs! Alle machen mit, was uns Herr Hiwatari zeigt! Wenn ihr alle Übungen zehn mal hinbekommt ist das völlig ausreichend! Wer mehr schafft hat eine ausgezeichnete Kondition! Verraten sie mir eines, Herr Hiwatari, machen sie täglich 50 Liegestützen oder 60? Mich würde es interessieren! Ich habe in einer Fachzeitschrift, dem Englischen „BayMag“, gelesen das sie sogar 70 am Tag machen!“

„Ach ja? Find ich seltsam. Eigentlich trainiere ich nur einmal in der Woche... 40 Stück.“, Kai kratzte sich am Hinterkopf.

„Die meiste Zeit sagt er uns, was wir zu machen haben und telefoniert mit seinen russischen Kumpels! Können Sie sich das vorstellen? Er muss zu gottlosen Uhrzeiten dort anrufen! Und außerdem hat er bestimmt die lausigste Kondition von uns allen! Naja... vielleicht besser als Kenny...“, empörte sich Tyson und kassierte einen Schienbeintritt von Kenny. „Wie war das? Kais Leistungen sind erstaunlich, er hat die Werte eines Olympiasportlers! Die Kondition eines Fußballspielers einer Nationalmannschaft!“ Kenny fing an Kais Pulswerte herunterzubeten und in den höchsten Tönen von ihm zureden. Anscheinend gab er sich nicht mit Tysons Bemerkung über sich selbst ab.

„Beeindruckend! Wie schaffen Sie so etwas nur? Es scheint mir, das sie eine angeborene Sportlichkeit besitzen.“

Kai zuckte mit den Achseln. „So wird’s wohl sein! Aber wir sollten jetzt anfangen, sonst komm ich noch nicht mal über die Aufwärmübung heraus.“

Er stellte sich nun vor die Engländer und erklärte, das zum Aufwärmen nur dreißig Liegestützen nötig waren. Allerdings sollte man vierzig Sit-Ups machen. Nebenbei bemerkt, waren bei den Liegestützen einarmige erfordert, aber falls man dies nicht hinbekam, sollte man, Kai zu Folge, einfach sechzig normale machen. Kai kam nicht ins Schwitzen, er schimpfte allerdings während seiner zwölften bis zu seiner achtundzwanzigsten einarmigen Liegestütze über Tyson der sich, seiner Erkenntnis zufolge anstellte „wie eine Frau bei der Schwangerschaftsgymnastik“.

Darauf brach Ray lachend zusammen und hörte erst nach einigen Minuten auf, da er Seitenstechen bekommen hatte und sich zwischen kurzen Lachsalven die Unterlippe blutig biss.

„Schwangerschaftsgymnastik! Genial Kai, den muss ich mir merken.“, grinste James, der faulerweise nur zehn Liegestützen gemacht hatte.

Tyson weigerte sich weiter zumachen, da er sich nicht weiter solchen unerhörten Beleidigungen aussetzen wolle. Er sei Beybladeweltmeister, egal ob er nun Schwangerschaftsgymnastikexperte war, oder nicht.

„Hast du schön gesagt, Tyson! Du weißt das ich heute noch nett bin, aber wenn wir erst wieder in Japan sind, fangen wieder die Saisonmatches an. Du willst doch nicht wieder so erbärmlich verlieren, wie damals als wir Ozuma kennengelernt haben...“, sagte Kai und lächelte, was kein gutes Zeichen war.

„Du warst da nicht dabei, du weißt gar nicht wie unfair es war!“, zeterte Tyson.

„Unfair, Tyson?“, Kenny schüttelte den Kopf. „Du hast ihn einfach nur unterschätzt. Und er war sowieso zu dem Zeitpunkt zu gut für dich.“

Verzweifelt wandte sich Tyson nun zu Max: „Sag doch mal was! Wir waren doch zu dem Zeitpunkt alle zu schlecht für die!“

„Ähm. Kai nicht, er hat ein Unentschieden geschafft und vielleicht hätte er auch gewonnen wenn ihm nicht Wyatt im Weg gewesen wäre.“, verbesserte ihn Kenny und schob in der uns wohlbekannten Bewegung seine Brille nach oben. „Oder nicht, Kai?“

„Hm, in der Tat. War irgendwie ärgerlich...“, bestätigte der Angesprochene. „Allerdings sollte es jetzt wohl weiter gehen! Ähm, Tyson! Dreißig Klimmzüge! Außerdem würde dir ein bisschen Sparring ganz gut tun. Am besten mit Max. Danach noch zehn Minuten gemütliches Joggen, dann fünf Runden Sprint und...“
 

„Mensch, ihr seht aber fertig aus!“, bemerkte Hilary und nahm vorsichtshalber Abstand von Tyson, der immer noch schnaufend Schweiß von seiner Stirn wischte.

„Das haben wir unserem Spezialisten zu verdanken!“, warf Max ein. Er sah nicht ganz so fertig aus wie Tyson, trotzdem hatte Kai ihm viel abverlangt.

Kai grinste. „Jaah, so ist’s gut! Denn Dank, dass ist das mindeste was ich für die Anstrengungen mit euch erwarten kann.“ Er sah frisch wie eh und je aus und um ihn lag ein angenehmer Deogeruch. Auch Ray schien nicht sonderlich angestrengt worden zu sein. Er suchte nach Angie und fand sie schließlich auch.

„Hey Angie! Wie war eure Sportstunde?“

„Wie immer! Wir haben Handball gespielt und Tash ist in Hysterie ausgebrochen als ihr ein Fingernagel eingerissen ist.“

„Die Ärmste. Du musst wissen, ich kann wirklich mit ihr mit fühlen! Ein kaputter Fingernagel! Eindeutig ist die Apokalypse wünschenswerter...“ Ray lachte lauthals los. „Jetzt ehrlich. War sie wirklich so hysterisch?“

Angie nickte. „Natürlich... wobei du kennst sie ja nicht. Also es war etwa so: Der Ball kommt auf sie zu, sie duckt sich schreiend weg und stolpert. Als sie sich abfängt, bricht ihr Nagel ab, oder was auch immer und dann kommt das .... Oh NOOOOOOOOOO! Ich hab mir doch gestern erst für Kai meinen neuen Nagellack gekauft! Silver Metallic, das ist doch zur Zeit soooooo modern! Oh NOOOOOOOOOOO! Ich muss heute zu Roberto! Er muss uuuuuuuuuunbedingt sofort etwas machen! HILFE! Mary-Kate! Was soll ich machen?! Oh NOOOOOOOOOOOOOOO!“, Angie imitierte gekonnt Tashs schrille Stimmlage und lief hektisch vor Ray auf und ab und umklammerte ihren linken Ringfinger.

„Lass mich raten, Angie, ich sehe hier eine untertriebene Version von einem Tash-Dorsey-Anfall!“ Kai applaudierte. „In originaler Lautstärke hätten wir sie eigentlich hören müssen. Naja, aber Tysons Gestöhne und Gepruste war auch äußerst penetrant.“

Ray nickte zustimmend. „Kai, ich sag nur: Schwangerschaftsgymnastik!“

Die beiden Freunde kriegten sich kaum mehr ein vor Lachen und Angie schaute sie irritiert an, während Ray und Kai schnell auf japanisch über den Stand von Tysons Schwangerschaftswoche diskutierten. Eindeutig achte oder neunte Woche. Oder vielleicht erst siebte?

„Jungs? JUNGS!“, sie sah Kai und Ray beleidigt an. „Ich hab euch doch schon mal gesagt, das ihr wenigstens langsam sprechen sollt. Und außerdem will ich wissen was an Schwangerschaftsgymnastik so lustig ist.“

„‘Tschuldigung... aber die Vorstellung von Tyson im elften Monat IST lustig.“, erklärte Kai.

Angie schaute die zwei verwirrt an. „Ja klar ist das lustig. Aber genauso lustig könnte ich mir DICH im elften Monat vorstellen. Männer können nicht schwanger werden...“

Der Chinese seufzte. „Mahhhn, das ist doch einer der Witze dabei. Der andere ist eher, das Tyson abartige Verrenkungen anstellt wenn er Liegestützen versucht...“, machte er Angie klar, die allerdings immer noch verständnislos den Kopf schüttelte. Was waren das nur für Typen? Machten sich anscheinend pausenlos über Teamkameraden lustig.
 

„Das Mittagessen schmeckt suuuuuuuper!“, dröhnte Tyson, der sich einen Hamburger auflud. „Bei uns gibt’s immer nur so total vitales Grünzeug. Echt nervig!“

Yuri schüttelte lachend den Kopf. „Tyson, du bist unverbesserlich!“

„Wie seine Kondition.“, brummte Kai. Sein Tablett war noch leer, genauso wie das von Tash. Immerhin eines hatten sie gemeinsam. Einen solchen Fraß zogen sie sich beide nicht rein. Auch Ray hatte sich nichts genommen, aber dafür hatte Angie ihm eine Lunchbox mitgegeben, wie auch sie selbst eine hatte. Allmählich merkte Kai, dass sein Magen protestierte.

Verdammt... ich hätte eigentlich dran denken müssen, das die hier nur so abartiges Zeug haben. Sieht man ja oft genug im Fernsehen, dass die Amerikaner und die Engländer total Fast Food- süchtig sind. Oder magersüchtig! Seine Gedanken ließen ein breites Grinsen auf Kai’s Gesicht erscheinen. „Kai-chan, wenn du willst, kannst du dir natürlich etwas nehmen...“ Tash sah angewiedert auf die von Fett triefenden Pommes.

„Oh! Die sehen aber lecker aus!“, brachte Kai heraus. Was tat man denn nicht alles um Tash zu ärgern. Er würde aus ihr noch ein fettes Schwein machen. Natürlich wäre er nur zu gerne Tashs Beispiel gefolgt und hätte nichts gegessen... aber der Hunger trieb es rein. Und der Ekel, den Tash dann für ihn empfinden würde.

„Ich setze mich zu Ray, Tash! Bis später!“ Kai versuchte sich, so schnell wie es nur möglich war, zu verdrücken. Natürlich hatte er die Rechnung ohne Tash gemacht, die ihm lächelnd folgte. „Ich setzte mich zu euch!“

Kai verdrehte die Augen und suchte Ray. Dieser saß zwischen Tyson und Angie. Dann konnte er sich nicht neben Ray setzten, dass war schlecht. Bestimmt würde Tash ihn jetzt zwingen, sich nebeneinander zu setzten. Sie würde darauf bestehen ihn mit den Pommes zu füttern... angewidert schüttelte Kai den Kopf.

Da bemerkte er Mary-Kate die mit Francis an einem Tisch saß. Bei ihnen saßen noch zwei Typen, die er nicht kannte. Erfreut stellte Kai fest, dass neben Mary-Kate, die auf der einen Seite des rechteckigen Tisches saß, noch ein Platz frei war. An den beiden Kopfseiten saßen jeweils Francis und ein dunkelhaariger Typ, der selbstgefällig grinste. Gegenüber von Mary-Kate saß der andere Typ, der mit übertriebenen Gesten die Aufmerksamkeit seiner Freunde auf sich ziehen wollte.

„Hey, Tash! Ich setz‘ mich zu deine Freunden. Du musst sie mir sowieso vorstellen.“ Kai quetschte sich zwischen den Tischen zu dem Platz an Mary-Kates Seite durch.

„Hi.“ Er hob die Hand zu einem Gruß und grinste in die Runde. „Kann ich mich neben dich setzten, Mary-Kate?“

„Klar, Kai!“, sie lächelte einladend. „Und bitte nenn mich Mary. Ich hasse meinen Doppelnamen.“

Kai ließ sich auf dem Stuhl nieder und steckte sich eine Pommes in den Mund.

Dann warf er einen Blick in Mr. Übertriebene-Gestik’s Richtung. Sein Blick wanderte danach zu Mr. Ich-gefalle-mir-selbst-also-auch-euch.

„Ich heiße Kai Hiwatari. Ich bin Tashs Austauschpartner aus Japan.“

„Kai-chan!“, Tash umrundete den Tisch, da sie festgestellt hatte, dass kein Platz neben ihrem ach so geliebten Austauschpartner war. Sie setzte sich, mit betrübter Miene, neben Mr. Übertriebene-Gestik. Dieser musterte ihn kurz und sagte dann: „Hey Kai. Ich bin Crisdean, Tashs Exfreund.“

Die Worte sprachen Bände. Kai zog eine Augenbraue nach oben und verlieh sich so das Aussehen des nichts verstehenden Ausländers. In Wirklichkeit bewunderte er die überdimensionale Eifersucht des Typen. Aus seinen Worten schlussfolgerte Kai, dass Tash es war, die Schluss gemacht hatte. Höchstwahrscheinlich war sein Ego angekratzt.

„Cris, Halt die Klappe.“, warf Mary genervt ein. „Kai wird schon nicht versuchen Tash anzugraben.“

Eher andersherum, dachte Kai.

Mr. Ich-gefalle-mir-selbst-also-auch-euch sah Kai neugierig an. „Zack Williams.“ Er machte eine bedeutungsvolle Pause. „Ich kenne dich aus dem Fernsehen. Du bist ein berühmter Beyblader.“

Kai sagte dazu nichts und schob sich stattdessen noch eine Pommes in den Mund.

Francis, die das Geschehen aufmerksam verfolgt hatte, sah fragend zu Kai. Dieser bemerkte ihren Blick und schob ihr den Teller Pommes hin. „Willst du auch?“

„Ähm, danke, Kai!“, sagte Francis lächelnd und steckte sich eine Pommes in den Mund.

„Bitte!“

„Hey, Kai! Du hast bestimmt endlos Kohle, oder? Wie ist es, wenn einem tausende Weiber zuschreien?“ Zack ließ nicht locker. Innerlich beneidete er diesen Typen. Er sah, wie Zack fand, wenn man das als Junge zugeben durfte, ohne schwul zu wirken, ziemlich gut aus. Wenn er ein Mädchen wäre, was er zum Glück NICHT war, würde er ihn eindeutig toll finden. Diesen Gedanken bestätigte Tash, die Kai versuchte mit ihren Blicken auszuziehen.

Kai zuckte mit den Schultern. „Man kann damit leben. Meine Eltern und ich sind Fans von Spendengala, von daher verprassen wir auch alles was wir reinbekommen. Und was deine zweite Frage betrifft – unheimlich laut, und, du wirst es mir nicht glauben, absolut nervig.“, sagte Kai, als rede er über die Farbe der Kantinenwand. Natürlich fand man es schmeichelhaft von Mädels umschwärmt zu werden, allerdings musste man sich immer vor Auge heben, dass die meisten einen nur toll fanden, weil man berühmt war.

Während Zack ihn entgeistert musterte, schaltete sich Crisdean in das Gespräch ein. „Du hast doch bestimmt sowieso ’ne Freundin!“

Kai dachte nach. Fast hätte er Nein! gesagt, aber da fiel ihm ein, dass er ja Tash etwas anderes erzählt hatte. „Ja, hab ich.“

„Wie sieht sie aus? Woher kommt sie? Bestimmt ein Fangirl von dir...“, fragte ihn Zack. Was er mit ‚Fangirl‘ meinte, war Kai sofort klar. Innerlich empörte er sich, ob er den wirklich so aussah, als würde er irgendwelche daher gelaufene Groupies vögeln.

„Sie ist groß, nur ein paar Zentimeter kleiner als ich und hat blaue Augen. Sie kommt wie ich aus Russland. Und sie ist kein Fangirl, sie ist die Schwester von Bryan Kutznetsov, falls dir der Name was sagt.“, beantwortete Kai seine Frage und betonte ‚kein Fangirl‘ sehr bestimmt.

Zacks Gehirn arbeitete kurze Zeit auf Hochtouren, aber Crisdean kam ihm zuvor. „Das ist doch der von den Blitzkrieg Boys, oder? Da wo auch dieser komische Typ mitmacht, dieser Freak... der mit den roten Haaren... ähm... Tala Ivanow!“

„Jaah, Tala macht da auch mit. Er und Bryan sind meine besten Freunde.“, sagte Kai in einem scharfen Ton. Man sah ihm an, das er Crisdean und Zack soeben zu unsympathischen Idioten erklärt hatte. Und er hatte auch allen Grund, schließlich waren sie keineswegs freundlich, sondern überheblich und beleidigend.

Mary sah die beiden kurz strafend an. „‘Tschuldigung, Kai, aber die beiden haben die Eifersucht für sich gepachtet...“

Kai winkte ab und stand auf. „Man sieht sich...“ Tash, die Crisdean böse anschaute und ihren Ausschnitt etwas tiefer zog, stand auf und folgte ihrem Kai-chan.
 

„Ihr seit echt mies, Jungs...“ Mary schüttelte den Kopf. „Echt, das war doch mal völlig daneben. Seht ihr den nicht, dass er Tash noch nicht mal mag?“ Francis prustete vor lachen. „Er hasst sie!“ „Quatsch, der Typ ist einfach zu schüchtern... ich mein... Bryan Kutznetsov hat doch überhaupt keine Schwester, oder?“, verteidigte sich Zack.

„Kein Plan. Vielleicht hat er eine, vielleicht auch nich‘! Wen interessiert das überhaupt hier? Fakt ist doch, dass er sich voll an Tash ranmacht!“ Crisdean schnaubte. „Wenn er was versucht, ist er so gut wie tot.“

„Das sind aber schöne Aussichten für Kai.“, sagte Mary mit leichter Ironie in der Stimme.

„Haha.“, brummte Zack. „Na, meinetwegen is‘ er nich‘ in sie verknallt. Aber er findet sie geil.“ „Gibt es da denn einen Unterschied?“, fragte Francis genervt.

Crisdean sah sie gespielt entsetzt an und Zack antwortete: „Natürlich! Ich bin mir sicher das Britney voll dumm is‘ und ich mich niemals in sie verlieben könnte, aber trotzdem hat sie geile Titten, oder?“

„Das fragst du mich?“ Mary schüttelte den Kopf und sagte wie zu sich selbst: „Typisch Mann. Total oberflächlich.“ Und dann sah sie Crisdean und Zack tadelnd an: „Ihr solltet mal lernen über den Tellerrand zu sehen...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (22)
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Von:  sweetangle
2007-02-16T18:29:58+00:00 16.02.2007 19:29
das kappi war mega geil!!!!!!
Ha tmir sehr gut gefallen.
Schrie schnell weiter iuch freu michshcon auf die fortsetzung.

bussi sweety
Von:  PandaPri
2007-02-15T13:18:35+00:00 15.02.2007 14:18
Ich find die Idee cool, das Tala und etc. auftauchen
*smile*

Hoffentlich gehts bald weiter
*schon total freu*
Sag mir bitte bescheid ^^
Von: KatieBell
2007-02-12T14:40:32+00:00 12.02.2007 15:40
WOW^^
deine FF ist der hammer XD
WEITER!!!!

Bey Bey
Sari^0^

Ps: Meld dich bitte wieder wenn's weiter geht - Danke^^
Von: abgemeldet
2007-02-01T19:19:36+00:00 01.02.2007 20:19
is ein echt gutes Kappi^^ hab a bissl lang braucht bis ich zum lesen kommen bin aber besser zu spät als nie^^
mach weiter so ich freu misch schon auf das nächste Kappi^^
Von: abgemeldet
2007-01-19T19:00:41+00:00 19.01.2007 20:00
Hallo!!!!

Ich finde es echt geil, wie du schreibst. Einfach genial.
Der arme Kai!! Wieso lässt du ihn sooooo leiden?? XD
Ich hasse diese Tash! So eine verwöhnte, billige Hure (sorry) Was bildet die sich ein? Glaubt die echt, Kai würde auf so ne Bohnenstange wie sie stehn? Das ist ja lächerlich *rofl*
Es ist voll cool, dass auch noch Tala und Co. kommen. Ich möcht zu gern Bryans Gesichtsausdruck sehen, wenn Kai ihm erklärt, dass er mit seiner SChwester zusammen ist. *rofl*
Sag mir Bescheid, wenns weiter geht, okay??

Bussl
Von: abgemeldet
2006-12-08T18:23:07+00:00 08.12.2006 19:23
Supi wenn die Blitzkriegboys auch noch kommen. Vor allem, wie will Kai denen klar machen, dass er mit Brys Schwester zusammen ist? Ganz ohne Bildliches also Praktisches Beispiel kapiert Tash (und leider auch ihr EX) die Situation doch nicht, oder??? XD
Von: abgemeldet
2006-12-05T16:36:06+00:00 05.12.2006 17:36
Na endlich...und ich dacht schon das würd nie was werden...^-^ nee, aber jetz mal im Ernst: Geil wie immer, was soll ich da schon großartig sagen...außer vielleicht: Beeil dich bloß mit dem nächstn Kappi!
Liebe Grüße und viel Spass beim weiterschreiben!
Von:  Kirjava
2006-12-05T14:12:55+00:00 05.12.2006 15:12
Das die Russen auch noch dazu kommen find ich super, vorwärts Blitzkrieg Boys!
Und außerdem bin ich schon mal gespannt, mit wem sich Tala und Bryan rumärgern dürfen. Wobei man die Frage vielleicht eher anders stellen müsste... Wer darf sich mit den Russen abquälen?
Auf jeden Fall hat kai dann wohl den größten Vorteil, mit seinen 3 Sprachen und Lehrer kann man wohl auch gut auf die Schippe nehmen, wenn man im englischen Unterricht sich auf russisch oder japanisch die Lösungen sagt... ^__^
Dass Tash nicht so einfach von Kai ablässt, war wohl klar, aber warum Kai noch nicht ausgerastet ist, versteh ich nicht? xD
Die Idee mit Bryans Schwester ist gar nicht so ungefährlich für Kai, das kann leicht ins Auge gehen.

Nya, ich warte voll Spannung aufs nächste Kapitel, damit mien Lachmuskeln wieder in Bewegung kommen.
Bis denn
Von: abgemeldet
2006-12-03T15:03:59+00:00 03.12.2006 16:03
Geil!^^
Ich find's lustig dass Tash so bescheuert is!^^
Von: abgemeldet
2006-12-03T14:31:04+00:00 03.12.2006 15:31
Geiles Kapi!!!
Ich hoffe du schreibst mehr davon!!!
Schreib mir bitte wenns weitergeht!


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