~ der Junge im Schatten~
Es war still in der klasse. Der Lehrer saß mit gefalteten Händen am Pullt und sprach leise ein gebet.
Die Schüler starten in die Luft, immer noch geschüttelt von dem Schock.
Sie hören dem gebet zu den tröstenden Worten des Lehrers, sie verstanden es nur schwer was gerade passiert war.
Plötzlich wurde die stille zerrissen. Ein Mitschüler sprang auf und rannte aus der Klasse.
Traurig wurde ihm hinterhergeschaut. Alle wußten es und ließen ihn für sich alleine, wie er es wollte.
Der Schüler saß auf einer Bank der Raucherecke, eine Zigarette in der Hand.
Schweigend setzten sich zwei weitere Mitschüler neben ihm.
Ließen ihn noch alleine in seinen Gedanken.
Die stille wurde zerbrochen als der Schüler anfing zusprechen:
"Warum ist es soweit gekommen? Warum ist er nicht hier geblieben? Hier wäre es doch nie soewit gekommen!!"
Die anderen zwei wußten das der Schüler verzweifelt war, wußten das er es einfach nicht verstehen wollte.
"Er war seelisch total fertig. Er konnte es in Paris einfach nicht mehr aushalten. Er war zu allein!", eine Hand
streichelte mitfühlend über seine Schulter.
Tränen liefen lautlos über die Wangen, fielen auf den Boden und trockneten schnell in der warmen Luft.
Hinter sich hörten sie wie die Tür des Klassenzimmers auf geschlagen wurde und weitere Schüler heraus kamen.
Sie hörten das Getuschel: " Für ihn ist es besonders schlimm! Sie waren die besten freunde!"
" Immer haben sie was zusammen gemacht!"
"Armer Floh!"
Floh senkte den Kopf. Seine Hände zitterten als er sie auf sein Gesicht legte.
Der Lehrer kam nun auch aus der Klasse er sagte zu den anderen Mitschülern, das sie Floh jetzt stützen sollen!
Das er es jetzt sehr nötig braucht.
Die Schüler nickten.
Der Lehrer ging hinaus zu Floh und legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Wenn du mit jemanden reden möchtest ich bin für dich da, genauso wie meine Frau!
Du kannst auch nach hause gehen, ihr werdet heute und morgen keine arbeiten mehr schreiben!"
Floh nickte, er hob den Kopf ein kleines Stück und sah in das Gesicht des Lehrers.
"Danke!", flüsterte er leise mit gebrochener Stimme.
Der Lehrer lächelte matt und ging.
Die anderen der Klasse kamen nun auf den Raucherbalkon und schauten Floh mitfühlend an.
Eine Woche später war die Beerdigung des Jungen in Deutschland.
Die Klasse Stand in der Klasse in Jakarta.
Sie hatten eine Art Altar vor dem Lehrer Pullt auf gestellt.
Auf dem Altar stand ein großes Bild von dem, nun toten Jungen.
Auf einem Stein davor stand:
"Ein Junge im Schatten sprang am 18.10.2004
von dem Dach der deutschen Schule in Paris,
weil er das Sonnenlicht, das er hier auf der Dis Jakarta gefunden hatte,
verloren hatte
und nicht wieder finden konnte."
Die Klasse sahst am Boden davor und schwieg.
Der Lehrer stand hinter ihnen an der Wand und laß einen Text aus einem Buch vor.
Der Text wieder spiegelte deutlich die Situation des Jungen im Schatten.
Jeder hatte etwas für den jungen mitgebracht, auch die, die Neu waren und den
Jungen nicht gekannt hatten.
Die Blumen wurden nun vor den Altar gelegt und mit Weihrauch begossen.
Nach einander wurden Abschieds Worte gesprochen und aus der Klasse gegangen.
Sie verließen die Schule und gingen nach Hause.
Nur Floh saß noch lange vor dem selbst gebauten Altar und weinte.
Schließlich stand er auf und wisperte:
"Wir sehen uns bald wieder mein Freund! Doch noch nicht jetzt!"
morg
