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Snape Rules

auch auf Deutsch
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Keine Dornröschen

12. Keine Dornröschen
 

Nymphadora lag wach in ihrem Bett und starrte durch ihre dunkelblauen Wimpern auf das lilafarbene Baldachin, das über ihr Himmelbett drapiert war. Dunkelblaue Wimpern, die sowohl zu ihrer gegenwärtigen Haarfarbe wie auch ihrer Stimmung passten. Sie fühlte sich ein wenig deprimiert aufgrund der langsamen Fortschritte, die ihre Annäherungsversuche machten, aber sie würde jetzt nicht aufgeben. Nichts außer Tod an hohem Alter (oder vielleicht eines tollpatschigen Unfalles) würde sie zurück halten. Severus Snape war definitiv nicht ihr Limit. Er konnte doch nicht wirklich ihrer charmanten, knallbunten Persönlichkeit, widerstehen; da konnte er sich wehren wie er wollte.
 

"Oh, und versuchen wird er's", grinste Tonks. Ihre Stimmung hatte sich bereits verbessert. Severus konnte der beste Duellant der Zaubererwelt sein, aber gegen Tonks' Verführungskünste würde er keine Chance haben. Ihr gewähltes Ziel würde besser davonkommen, wenn es gar nicht kämpfte, aber so würde es für Tonks mehr Spaß machen.
 

Die Decke der Kerker hing recht tief im Vergleich zur Erde und den Klassenräumen der höheren Ebenen, in denen Tonks gewesen war. Es war ehrfurchtgebietend gewesen und nicht wenig bedrückend, aber irgendwie hatte Nymphadora ihre Meinung in diesen letzten Tagen geändert. Die Decke brachte sie nicht mehr dazu, dass sie glaubte, ersticken zu müssen. Jetzt schien sie vollkommen und sicher in einer eigenen geschlossenen Art. Die praktische Seite (die besagte, dass tiefe Decken weniger Luft im Raum bedeuteten, die dann in den untergründigen Zimmern geheizt werden mussten) außer Acht lassend, schloss die Hexe, dass ihr Zimmer beinahe gemütlich war; in einer verdrehten, mittelalterlichen, Severus Snape Art und Weise.
 

Was sie wieder auf den Punkt zurückführte, weshalb sie den Tränkemeister überhaupt so aufregend fand.
 

Seine sanft verleitende Stimme war das erste gewesen, das Nymphadora bei Severus aufgefallen war; und weil sie ja als Metamorphmagus alles außer ihrer Stimme verändern konnte wie sie wollte, mochte sie diese Eigenschaft am liebsten. Ihr Gedankengang mochte vielleicht ein wenig verdreht sein, aber für sie war es absolut logisch. Sie konnte mit ihrer Augen- und Haarfarbe herumspielen, mit der Form ihrer Nase, selbst ihr Alter zu verändern war möglich; aber ihre Stimme würde sie immer verraten; es war das einzigartigste an ihr. Und das war der Grund, wieso die Stimme ihres zukünftigen Partners so eine große Rolle spielte. Vielleicht war die Rolle nicht so groß wie Snapes Nase, aber mit dieser einzigartigen Stimme war Tonks gewillt, diesen gehakten Makel zu übersehen.
 

Tonks fühlte wie ihre Augen langsam zufielen. Sie drehte sich zusammen, verkroch sich tiefer unter den dicken Decken und dachte, dass es doch ein wenig wärmer da unten sein konnte. Sie seufzte und führte eine Hand unter ihren Kopf.
 

So viel machte ihr die Kälte auch nicht aus, wenn nur ihre Decken sie warm hielten, und selbst wenn es ihr etwas ausmachte, war es nicht wichtig. Sie war ja schließlich ein Masochist.
 

Sie wurde Auror aus freien Stücken, sie nahm die VGDK Stunden mit Teenagern auf, und sie verfiel dem famosen Tränkemeister.
 

Und was war schon die kalte Luft der Kerker, wenn man sie mit Snapes Verhalten ihr gegenüber verglich?
 

Der Gryffindor-Gemeinschaftsraum war verlassen außer Hogwarts' drei berühmtesten - wenn auch nicht populärsten - Schülern; Harry, Ron und Hermione. Sie saßen vor dem leise knisternden Kamin zusammen und sprachen in leisen Wispern. Die tanzenden Flammen warfen Schatten über ihre Gesichter, und es schien, als würden sie etwas Verwerfliches planen.
 

Einen Professor mit einem illegalen Liebestrank zu vergiften, damit er einer mitarbeitenden Lehrerin verfiel, könnte vielleicht aus manchem Standpunkt aus als verwerflich bezeichnet werden, aber sicher nicht von Harry, Ron oder Hermiones.
 

Snape würde die gute (wenn auch hauptsächlich selbstsüchtige) Absicht, die sie hatten, erkennen, wenn er erst einmal sicher Hals über Kopf in Tonks verknallt war. Dann wiederum, vielleicht auch nicht, weil die Aufmerksamkeit des Tränkemeisters, nachdem er den Trank zu sich genommen hatte, ganz auf seine Liebste fixiert sein würde, und er damit keinen zweiten Gedanken an sie verschwenden würde.
 

Das wäre zu gut um wahr zu sein, ja definitiv, zu gut...
 

"Wir haben nur noch zwei Phiolen. Wir DÜRFEN NICHT versagen", sagte Hermione eindringlich. "Die nächsten Versuche müssen funktionieren! Irgendwelche Vorschläge?"
 

"Es würde nicht funktionieren, wenn wir den Trank einfach in seinen Morgentee schmuggeln würden, oder?" fragte Ron.
 

"Nein", sagte Harry. "Das wäre zu einfach. Vielleicht konnte er riechen, dass da was drin war... die letzten Male, wie wir's probiert haben-"
 

"Kein Wunder mit dem Riecher", murmelte Ron.
 

"Egal", sagte Hermione ungeduldig. "Ich stimme dir zu, Harry, wir müssen es weniger offensichtlich machen. Snape könnte realisiert haben, dass etwas falsch war; er ist ja schließlich nicht umsonst Tränkemeister, wisst ihr... Aber ich frage mich, warum er nichts gesagt hat, keine Strafarbeiten ausgeteilt hat...?"
 

"Beschwerst du dich etwa jetzt, dass wir KEINE Schwierigkeiten bekommen haben?" fragte Ron ungläubig. Manchmal war ihm Hermione mehr ein Rätsel als es Magie für Muggel war. Wie konnte ihr Verstand nur so arbeiten - und dann noch solche Noten kriegen? "Glaubste, dass du Pomfrey sehen musst? Ich auf jeden Fall schon!"
 

"Ich habe nicht gesagt, ich will Schwierigkeiten", sagte Hermione wütend. Ihre braunen Augen blitzten wütend auf - und wenn das Summen ihrer krausen Haare irgendetwas aussagte, dann stand sie wohl unter Strom. "Ich halte es sicher ohne Punktabzug oder Strafarbeit aus - nicht so wie andere, die ich hier ja jetzt nicht nennen will!"
 

"Wäre es zuviel verlangt, wenn wir morgen weitermachen?" fragte Harry düster. "Warum schlafen wir nicht einfach drüber, lassen unsere Köpfe es selbst ausarbeiten? Und da morgen sowieso Samstag ist, werden wir genug Zeit haben nach dem Frühstück - und nach unseren Hausaufgaben", fügte er hastig hinzu als er Hermiones brennenden Blick fühlte, "um uns einen unfehlbaren Plan auszudenken. Okay?"
 

Hermione nickte kurzangebunden. "Du hast Recht. Wir können Plan B sowieso nicht vor Montag starten."
 

"Ja", stimmte Ron zu und warf einen kurzen Blick auf seine Uhr. "Es ist schon nach zwölf und ich bin müde. Sogar der Sessel hier schaut so bequem aus, dass ich drin schlafen könnte." Er gähnte, stand auf und streckte seine schmerzenden Muskeln langsam. "G'Nacht", murmelte er in Hermiones Richtung; er war noch immer etwas wütend. "Kommste, Harry?"
 

Nur ein paar Minuten später waren die drei sicher in ihren Betten, schlummerten friedlich vor sich hin und träumten höchstwahrscheinlich von einer Zeit, in der Plan B Erfolg haben würde, träumten höchstwahrscheinlich von einer Zeit, in der sich Snape verlieben würde und sie endlich in Ruhe ließe, träumten höchstwahrscheinlich... von einer besseren Zeit.



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