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Snape Rules

auch auf Deutsch
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Bye, Bye, Bye

17. Bye, Bye, Bye
 

Severus erwachte mit einem seltsamen Gefühl. Abgesehen von dem Krampf in seinem Rücken (und seinem Nacken und Beinen und Schultern-) fühlte er sich warm und sogar - wagte er es zu denken - zufrieden. Da war keine logische Hitzequelle, weil da kein verräterisches Knistern von Feuer war, und Severus' langsamer Verstand brauchte ein paar Minuten, um den einkommenden Informationsüberfluss zu bearbeiten.
 

Er saß noch immer in seinem Armsessel wie er es letzte Nacht getan hatte, und wenn ihn seine langsam zu sich kommenden Sinne nicht täuschten, dann war da ein warmer Körper an seinen geschmiegt. Arme um seine Mitte geschlungen, lange Beine über seinen Schoß geworfen, eine Wange in seinen Hals geschmeichelt und spitze, grausam bunte Haare kitzelten ihn.
 

Severus hob seinen Kopf leicht und starrte den Eindringling finster an als er sich an die Geschehnisse der letzten Nacht erinnerte. Ein kurzer Blick auf seinen Eingang bestätigte, dass es kein Traum gewesen war; die junge Frau, die ihn hielt, war auch recht verräterisch.
 

Tonks war wirklich jemand; Severus schüttelte seinen Kopf, unsicher ob er aufgrund ihrer Verbissenheit lieber verärgert oder leicht amüsiert sein sollte. Wie ein Wirbelwind war sie in sein Leben gerauscht, eine Welle der Verwüstung hinter sich herziehend, und Severus wusste nicht einmal *wieso* sie bei ihm bleiben wollte. Sollte sie nicht dankbar sein, dass er krank war - wie jeder andere? Severus schüttelte wieder seinen Kopf, dann runzelte er leicht die Stirn als er realisierte, dass das Trommeln vorbei war, der Trank hatte endlich Wirkung gezeigt, und er konnte sogar wieder frei atmen - trotz der Einschränkungen von Tonks' Todesgriff. Hatte sie die ganze Nacht über über ihn gewacht? Falls er es nicht besser wüsste, würde Severus fast sagen, dass sich sein Herz bei dem Gedanken zusammenzog. Warum sollte sie so etwas tun? Severus konnte nicht mit einem einzigen Grund aufwarten.
 

Tonks' Gewicht wurde langsam aber sicher unbequem, und der Tränkemeister atmete langsam, um ruhig zu bleiben, aber er wusste gar nicht so recht warum er ruhig bleiben wollte.
 

Das war der Zeitpunkt als er es roch; einen süßen, schweren Geruch, der durch seine Nasenlöcher floss, irgendwie bekannt, aber Severus konnte nicht sagen weshalb. Tonks neigte den Kopf zur Seite, die Bewegung brachte ihre knalllila Haare dazu, im fahlen Licht, das durch die hohen Fenster einfiel, aufzuleuchten. Severus Augen verengten sich als er zwei und zwei zusammenzählte und seine Antwort erhielt.
 

Tonks *stank* geradezu nach dem Parfum, das sein geheimer Verehrer benutzt hatte, um seine Nachrichten zu tränken; sie mussten ein und dieselbe Person sein - niemand sonst würde freiwillig diese Duftnote tragen.
 

Für einen Moment überdachte er die verlockende Möglichkeit, Tonks einfach von seinem Schoß zu stoßen, aber dann entschloss er sich dagegen. Tonks könnte den physischen Kontakt, den er initiieren musste, (nun, er *musste* sie ja anfassen, falls er sie runterschieben wollte) vollkommen falsch interpretieren, und Severus dadurch in noch schlimmere Schwierigkeiten katapultieren. Alleine in den Kerkern zu leben, wo niemand nah genug war, um seine Hilfeschreie zu hören, hatte also tatsächlich auch seine Nachteile.
 

"Nnn", gähnte Tonks ächzend und spannte ihre Muskeln an. "G'Morgen."
 

"Raus hier. Sofort." Der Ton duldete keine Widerrede, und Tonks blinzelte lächelnd auf.
 

"Kein Morgenmensch, was?" fragte sie. Sie war sich der wachsenden Bedrohung nicht bewusst.
 

"Raus! Bevor ich mich vergesse!"
 

"Oh!" keuchte der nunmehr Grünschopf. "Ich dachte, du wärst nur erkältet! Bist du gefallen und hast deinen Kopf angeschlagen?" Sekunden später war Severus' Gesicht wieder in Tonks' Busen vergraben, und er fühlte flinke Finger, die seinen Hinterkopf abtasteten und offensichtlich nach einer verräterischen Beule suchten.
 

"Genug", kam sein gedämpfter Protest.
 

"Lass mich nur-"
 

"Ich sagte genug!" schnappte Severus und stieß Tonks von sich. Sie verlor ihr Gleichgewicht und plumpste zu Boden.
 

Severus streckte seine Arme harsch. Er war wütend - wegen Tronks' Handlung und aufgrund des unerklärlichen Gefühls der Schuld wegen *seiner* Handlung. Er wollte nur in Frieden gelassen werden; war das zuviel verlangt?
 

Tonks sah zu ihm auf, ihre Augen rund und verletzt. Sie presste ihren blutigen, gebrochenen Arm zu ihrer Brust- nein, er brauchte nicht noch mehr Grund, sich schuldig zu fühlen, ohne dass Tonks ernsthaft verletzt war, was nicht der Fall war.
 

"Ich wollte nur sicher gehen, dass du in Ordnung bist", wisperte sie. Ihre Augen brannten mit unvergossenen Tränen. "Es tut mir leid, falls ich dich belästigt habe... Ich werde gehen." Tonks senkte den Blick, raffte ihre Roben tollpatschig und kam auf die Füße. Sie drehte sich um und floh geradezu wobei ihre Haare aufgrund ihres seelischen Tumults die Farbe wechselten.
 

Severus hatte das "Warte!" bereits auf der Spitze seiner Zunge, aber er konnte nicht, nein, würde es nicht laut sagen. Nicht, wenn er endlich hatte, was er sich ersehnt hatte: Ruhe und Frieden. Er ersehnte sich auch eine reparierte Tür und neue Humanoidabwehrzauber, aber der Tränkemeister würde mit dem glücklich sein, was er bekam.
 

'Seltsam', dachte Severus dann. Er fühlte sich nicht sonderlich glücklich.
 

~+#+#+~
 

Voriger Tag, später Abend.
 

"Was meinst du, das Ablaufdatum ist überschritten?" fragte Ron.
 

Hermione antwortete nicht während sie vor dem Feuer Kreise lief. Die züngelnden Flammen hinter ihr ließen sie wie eine antike Rachegöttin erscheinen. Crookshanks kroch unauffällig davon, Schwanz zwischen den Beinen.
 

"Wir hätten die fünfte Phiole verwenden sollen, die vierte war nutzlos..." murmelte das Mädchen; ihr Verstand arbeitete frenetisch, um mit einem alternativen Plan aufzuwarten.
 

"Leider gibt's keine fünfte Phiole mehr", sagte Ron.
 

"Wie wahr", murmelte Hermione. Dann gab sie ein gespieltes Gähnen zum Besten und kroch Crookshanks hinterher, der sich im Mädchenschlafsaal verschanzt hatte. "Ich bin sehr müde. Ich schätze, ich gehe jetzt zu Bett. Morgen ist früh genug, um nach einer Lösung zu suchen."
 

Ron nickte und erhob sich. "Nacht, Mione."
 

"Ja", antwortete das Mädchen abwesend und ging brüsken Schrittes auf ihr Zimmer.
 

Augenblicke später war der Gemeinschaftsraum leer; da waren keine potentiellen Zeugen mehr.
 

"Miau!"



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