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Ein Tag im Leben eines Königs

von

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Epilog

EPILOG
 


 

An und für sich war das Treffen ein großer Erfolg. Es ging tatsächlich um Finanzen und Friedenspolitik, oder so, das kann ich im Nachhinein nur sehr schwer sagen; ich war zu sehr abgelenkt, weil ich mehr damit zu tun hatte, jedem einzelnen Satz meiner Mitreisenden zu lauschen, anstatt diesen wichtigen Leuten um mich herum zuzuhören. Und es war teilweise sehr schwierig, alle drei im Auge zu behalten, auf jedes ihrer Worte zu achten, und dabei immer noch einen interessierten Eindruck zu machen und so zu tun, als wüsste ich, worum es ging. Aber ich schaffte es, schließlich sagt man: Mit leerem Kopf nickt es sich leichter.
 

Zu meinem Glück gab es nicht sehr viele Fotos von mir, die mich nach der Landung zeigten, und die meisten davon waren noch dazu von miserabler Qualität. Stellte sich nur noch die Frage: Woran lag es? War es purer Respekt? Gab es keine schöneren Fotos? Oder bangten diese Zeitungsfritzen einfach nur um ihre Existenz? Vielleicht war einfach nur zu viel Abstand gewesen zwischen mir und den Fotoapparaten, oder keiner dieser Deppen hatte ein Teleobjektiv dabei. Wie dem auch sei. Jedenfalls konnte ich beruhigt sein.
 

Dagegen gab es einige sehr gute Fotos vom Treffen: Ein Bild zeigte mich, wie ich irgend einem Kerl die Hand geschüttelt habe, ein anderes präsentierte meine tolle Rede (oder besser: die Rede, die extra für mich geschrieben wurde), auf einem weiteren Bild waren alle wichtigen Leute samt mir und Serenity als tolles Gruppenfoto zu sehen, und so weiter. Ich wusste von der Existenz eines Bildes, dass geschossen worden war, als Serenity sich gerade ein großes Stück Kuchen in den Mund schieben wollte, das Stück aber von der Gabel gefallen war und Serenity sich dann auch noch aus Versehen in die Backe gestochen hatte. Aber natürlich wagte keiner, dieses Bild zu veröffentlichen. Schade eigentlich. Ich hätte es eingerahmt und irgendwo aufgehängt. Schadenfreude ist die schönste Freude, denn nur sie kommt von Herzen. Aber vielleicht kann mir irgendwer die Telefonnummer dieses Reporters besorgen?
 

Außerdem erinnere ich mich, mindestens ein Blitzlicht gesehen zu haben, als ich Serenity möglichst unauffällig meinen Spinat rüber geschoben habe mit den Worten: "Dein Geburtsname ist nicht umsonst Usagi. Da kannst Du diesen Karnickelfraß gerne haben. Guten Appetit!" Mann, hat die ein dummes Gesicht gemacht! Schlussendlich ist der ganze Spinat dann auf ihrem Teller liegen geblieben. Ich frage mich, ob sich die Kellner gewundert haben, dass auf ihrem Teller am Schluss doppelt so viel Grünzeug lag wie am Anfang!
 

Das Schönste waren aber die Glückskekse nach dem Essen. In meinem fand ich einen Zettel mit der Aufschrift: "Deine Glückszahl lautet 948160375164. Halte überall danach Ausschau!"
 

Dann stand uns irgendwann auch der Rückflug bevor. Was Serenity nicht wusste: Ich hatte unbemerkt ihren rosa Plüschhasenwecker mitgehen lassen. Es hatte mir die größte Freude bereitet, ihn im stillen Kämmerlein zu bearbeiten: ich steckte unzählige Nadeln in ihn, trennte etliche Nähte, nahm die Digitaluhr auseinander, durchkappte sämtliche Drähte, die ich finden konnte, verbrannte eines seiner Ohren, bearbeitete seine Blechbecken mit einem Hammer, riss ihm die Augen heraus und schmierte ihn mit Matsch ein. Es war so befreiend! Dann endlich, am Tage unsres Abfluges, schaffte ich es tatsächlich, mich kurze Zeit von der Gruppe abzusetzen und den kümmerlichen Rest des "Hasen" unter einem Reifen des Flugzeugs zu verstecken. Ich grinste wie geisteskrank, als wir alle eingestiegen waren und uns angeschnallt hatten. Als das Flugzeug sich dann in Bewegung setzte, lachte ich los wie bekloppt, denn ich hatte mir sogar eingebildet, ein leises Knirschen zu hören, und ich beruhigte mich erst, als der Flieger längst über den Wolken war. Mir war vollkommen gleichgültig, was die anderen dachten! Die meiste Zeit des Fluges war sehr angenehm, denn jedes Mal, wenn die Maschine wackelte und meine Angst stieg, erinnerte ich mich nur an das, was vielleicht vom Hasen noch übrig geblieben war, und sofort war ich wieder vergnügt.
 

Als wir dann wieder zu Hause angekommen waren und Serenity meine schändliche Freveltat bemerkte, war sie so sauer mit mir, dass ich eine Woche auf der Couch schlafen musste. Mir war das egal, wir besaßen glücklicherweise sehr komfortable Möbel. Und einen Plüschhasen weniger...

Jedenfalls hat sie sich wieder mit mir versöhnt, nachdem ich ihr einen riesigen (und noch dazu sehr leisen) Stoffhasen gekauft hatte.
 

Natürlich wollte die Kleine Lady darauf auch so einen Hasen haben. So besorgte ich ihr einen ohne jegliche Widerworte. War besser so. Somit entwickelte sich meine Tochter also zu einem weiteren verwöhnten, Ressourcen verschlingenden Kind auf einem überbevölkerten Planeten, das in erschreckendem Ausmaß von Hollywood und der Werbung großgezogen wurde, und nun zusammen mit seinen zynischen, entfremdeten Altersgenossen darauf lauert, die Macht über die Welt zu ergreifen, wenn die jetzigen Erwachsenen alt und schwach sind.

Unheimlich, was?

In solchen Momenten fragte ich mich immer, was wohl geschehen wäre, wenn Serenitys Eltern unfruchtbar gewesen wären?

Unfruchtbarkeit ist erblich.

Wenn Deine Eltern keine Kinder hatten, wirst Du auch keine kriegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Feuerblut
2012-02-16T20:42:22+00:00 16.02.2012 21:42
Echt genial!! Das war mal eine etwas andere Fanfiction!!
Wirklich sehr amüsant! Ich habe wirklich sehr lachen müssen!!
Vor allem fand ich schön, dass du diese einzelnen Aspekte am Ende nochmal zusammengeführt hast auf dem Foto: Mit dem aufgerissenen Ärmel, dem verrotzten Umhang und so weiter...
Wirklich toll!!

Liebe Grüße

Lisa-Marie91
Von:  mondsternchen_c
2008-05-18T21:41:38+00:00 18.05.2008 23:41
GENIAL ist bei der Story wirklich nur ein Hilfsausdruck!!
In jeder Hinsicht top! ^^d
Von:  Nadi
2007-05-28T22:50:58+00:00 29.05.2007 00:50
Einfach nur geil! Herrlich!
Von: abgemeldet
2007-01-30T21:11:58+00:00 30.01.2007 22:11
Endgeil deine Story. Wirklich ganz toll, woher nimmst du nur diesen Humor??? Ich konnte nicht mehr vor lachen. Es ist super, dass du über Endymion schreibst, möchte gern mehr über ihn bzw. Mamoru lesen.
Danke für die FF, Lg
Von:  Usagi0786
2005-10-16T11:48:44+00:00 16.10.2005 13:48
hi also ich find deien geschichte voll cool echt zum feiern
wie du endymion beschrieben hast wie er füllt und was er denkt das ist dar hammer ich kriegte mich schon garnicht mehr ein vor lachen
also RIESEN LOB von mir
Von: abgemeldet
2005-01-01T18:27:22+00:00 01.01.2005 19:27
Einfach herrlich, hab tränen gelacht. Die Sprüche....einfach einzigartig. Hoffe das du noch mehr schreibst, wie wäre es mit einer Fortsetzung? Mach weiter so!!!

Viele Grüße Steffinator
Von: abgemeldet
2004-12-13T08:21:08+00:00 13.12.2004 09:21
*vor lachen immer noch am boden lieg und mich rumroll*

und ja, es ist mir egal, dass ich grad in der schule bin O.o

herrlich, einfach herrlich, bitte mehr storys in der art.
Von:  June
2004-12-01T10:25:49+00:00 01.12.2004 11:25
Ich fand das ja sowas genial! Die Sprüche, dieses Weicheigetue und die zerstörte Coolnis unseres allseits gehassten Mamo-mamo-kun. Ach, die FF kommt in meine Favourite Liste. Wirklich sehr gut geschrieben. Muss mal schauen, was du noch so geschreiben hast ^.^ *empfehl*
Von:  Moonprincess
2004-11-30T18:07:21+00:00 30.11.2004 19:07
Was soll man sagen? Einfach ne tolle Story ^^.
Du zeigst die Charas, insbesondere Endymion, und wie sie mit dem ganz normalen Alltagswahnsinn umgehen und das auf eine Art, die zum Lachen anregt, aber nicht lächerlich ist. Mehr davon ^^!
Auch RS, Grammatik und Stil sind super, großes Lob.
Von:  Furu
2004-11-26T14:49:44+00:00 26.11.2004 15:49
Erstmal: Danke Cherubin, dass du mir die Ff empfohlen hast! *smile*

Hm... ich fand sie echt supi, auch wenn ich zeitweise dachte, dass Mamoru leicht OOC geraten ist. Doch diese Momente hielten immer nur ganz kurz an, weil alles in sich gefasst so bündig war, dass man es ihm ohne weiteres zutraut. Es war schön mal eine FF zu lesen, die Mamoru beinhaltet. In einigen ist er ja n totaler Nebenchara... *drop* Dabei ist er soooooo knuffig und überhaupt der allerbeste. (gemeinsam mit Motoki)
Mir gefiel auch Bunny richtig gut. Irgendwie schien sie mir hier die vernünftigere zu sein.
Und die Stelle wo du auf die Nacht zuvor eingehst. *lach* Wirklich genial... *g*
Und ich mochte, dass Mamoru an seinem Kleidungsgeschmack zweifelt. *die Anzüge auch seltsam find*
Stilistisch usw. war die FF top! *g*
Und es gab doch eine Szene, wo irgendwas von Mamoru in Boxershorts steht. *sehen will*
Auf jeden Fall ist die Story echt schön! Danke dafür! *g*


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