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Gewölbe des Verlierens

Horror vom feinsten
von

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Erwachen

Die Glocke einer Turmuhr erklang und kündigte mit dem zwölften Schlag Mitternacht an. Sie öffnete langsam ihre Augen, konnte aber in der Dunkelheit nicht ausmachen wo sie war. Auch konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, warum sie in völliger Dunkelheit auf einem eiskaltem Pflastersteinboden lag.

Instinktiv prüfte sie, ob sie irgendwelche Verletzungen hatte, konnte jedoch keine entdecken. Stattdessen fand sie eine Taschenlampe, die dicht neben ihrem rechten Bein lag. Sie nahm sie in die Hand und schaltete sie vorsichtig ein. Geblendet von dem Licht, dauerte es eine Weile, bis sie sich orientieren konnte. Sie stand vom Fußboden auf und sah sich in dem engen Gang um. Er sah sehr alt aus, war staubig und voller Spinnweben. Die Decke war gewölbt und gerade so hoch, dass sie aufrecht stehen konnte. Da sie in einer Sackgasse zu stehen schien, bewegte sie sich in die einzig mögliche Richtung. Und langsam begann sie sich zu wundern. Wie kam sie in diesen Gang, in eine Sackgasse? Und noch dazu bewusstlos? Und wieso konnte sie sich an nichts mehr erinnern?

Sie lief durch die halbdunklen Gänge, nur erleuchtet durch das Licht der Taschenlampe. Schritt für Schritt tastete sie sich, durch das alte Gewölbe schleichend, vorwärts. Mehr und mehr hatte sie das Gefühl, dass sie hier nichts zu suchen hatte. "Diese Gänge sind gefährlich! Sie sind nicht für normal Sterbliche geeignet. Es sei denn, sie wollen sterben.", hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf sagen. Irgendjemand hatte sie gewarnt, aber sie hatte diese Warnung scheinbar nicht ernst genommen. Oder war sie gar nicht freiwillig hier? Wollte sie jemand tot sehen? Oder war es nur ein Versehen, dass sie hier war? All diese Fragen lenkten sie ab, so dass sie nicht bemerkte, dass das Licht der Taschenlampe schwächer wurde. Sie schreckte erst zusammen, als sie wieder in vollkommener Dunkelheit stand.

Sie schüttelte die Taschenlampe einige Male zaghaft. Jedoch ohne Erfolg. Sie stand in der Dunkelheit und es war niemand da, der ihr helfen konnte. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als sich an der Wand voran zu tasten. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit und sie konnte die Konturen des Ganges vor sich erahnen.

Angst stieg in ihr auf und allmählich begann sie Geräusche zu hören. Die Schatten um sie herum begannen sich zu bewegen und Gestalt anzunehmen. Ihre furcht wurde immer größer und so begann sie schneller zu laufen, so dass sie nun fast rannte. Sie kam zu einer Kreuzung und ohne zu überlegen bog sie nach rechts ab, hinein in den dunkelsten Gang. Sie konnte in dieser Finsternis kaum noch ihre Füße sehen. Und so kam es, dass sie stolperte und fiel.

Sie lag auf dem Boden und Tränen liefen über ihre Wangen. Sie war nun schon neun Stunden in diesem Gewölbe um her geirrt und wieder vernahm sie den Klang der Glocke, jedoch längst nicht mehr so klar wie noch vor einigen Stunden. Wie sie da nun so auf dem Boden lag, kam ihr der Gedanke, dass sie vielleicht nie wieder aus diesem Labyrinth heraus kommen würde. Bei diesem Gedanken setzte der bereits gestoppte Tränenfluss wieder ein. Auch hatte sie das Gefühl, seit Tagen nichts mehr getrunken und gegessen zu haben und so schlief sie, auf dem Boden zusammengekauert, vor Erschöpfung ein.

Der erneute Klang der Turmuhr ließ sie erneut erwachen, jedoch war sie zu sehr in Trance, als dass sie die genaue Uhrzeit wahrnehmen konnte. Sie setzte sich auf und rieb sich das, noch immer leicht schmerzende Knie. Sie brauchte wieder eine Weile, bis sie wußte wo sie war, oder bis sie realisierte, dass sie immer noch nicht wußte wo sie war. Sie betrachtete ihr Knie und bemerkte, dass sie eine Schrammen sehen konnte. Aber woher kam das Licht dafür? War es nicht so dunkel gewesen, dass sie gestürzt war? Bevor sie sich umsah, woher das Licht kam, sah sie nach, worüber sie gestolpert war.



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