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Gewölbe des Verlierens

Horror vom feinsten
von

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Verlust

Geweckt wurde sie nicht wie sonst immer vom Licht der Würmer, sondern von Geräuschen, vielleicht sogar Stimmen. Plötzlich schoß eine Fröhlichkeit in ihr auf und zusammen mit neuem Mut, wurde diese zu Übermut und Unvorsichtigkeit. Erregt sah sie sich in der Sackgasse um. Sie musste feststellen, dass hier lediglich ein Geflecht aus Wurzeln und Spinnweben die Abzweigung verdeckte. Da sie mittlerweile gut mit dem Schwert klar kam, brauchte sie nur einmal ausholen, um das Gestrüpp aus dem Weg zu haben. Zügig lief sie nun den neu entdeckten Gang entlang, die Taschenlampe fest in der Hand und das Schwert hinter sich her ziehend.

Schließlich weitete sich der Gang zu einem Gewölbe, das, trotz einiger Kerzen, dunkler zu sein schien als die Gänge, die sie hierher gebracht hatten. In der Hoffnung nun endlich Antworten und den Weg in die Freiheit zu finden, betrat sie ohne jede Vorsicht den Raum. Ein lautes "Zing" ertönte.

Die Taschenlampe fiel zu Boden. Das Glas zerbrach und die Würmer verteilten sich auf dem Fußboden. Eigentlich hätte sie schreien müssen, aber der Schreck steckte zu tief in ihren Gliedern. Entsetzt blickte sie auf die Taschenlampe, die noch immer von ihrer linken Hand umklammert wurde. Eine Blutlache hatte sich mittlerweile um die Taschenlampe herum gebildet. Blut tropfte von ihrem Handgelenk und von der, rechts neben ihr hängenden Klinge. Eine Falle, wie konnte sie nur so unvorsichtig gewesen sein?

Sie schüttelte die anfliegende Ohnmacht von sich ab und versuchte wieder klare Gedanken zu fassen. Sie umklammerte das Schwert jetzt um so fester und blickte sich im Raum vor sich noch einmal genauer um. Es schien Niemand da zu sein. Vorsichtig und zugleich enttäuscht, betrat sie den Raum, immer bemüht, das Getorkle aufgrund der Schmerzen, einzustellen.

Plötzlich ertönte eine laute schrille Lache, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Eine Stimme erklang über ihrem Kopf, "Du hast es also bis zum Ausgang geschafft, ohne zu verhungern. Respekt. Aber wie ich sehe, hast du Verluste erlitten. Hast sowohl Hand, als auch Gedächtnis verloren. Du warst wohl zu unvorsichtig."

Entsetzt von der Kälte der Stimme blickte sie nach oben durch ein Gitter, das wieder in die Außenwelt führte. Über diesem konnte sie nur eine dunkle Gestalt mit Kapuze sehen. Das Gesicht war nicht zu erkennen, vielleicht wegen der Dunkelheit, vielleicht aber auch wegen dem hohen Blutverlust. Sie ging in die Knie und wieder ertönte hämisch die Stimme. "Du wirst doch jetzt nicht schlapp machen, meine Kleine. Nicht so kurz vor der Freiheit. Du musst nur noch eine Aufgabe erfüllen, bevor du wieder hier heraus kommst. Ich verspreche dir auch, dass du dich wieder an alles erinnerst. Aber erst musst du am Wächter vorbeikommen." Und er ließ wieder das kalte Lachen durch den Raum schallen.

Auf dieses Gelächter folgte ein Grummeln und Knurren. Erschrocken sah sie sich wieder im Raum um. Nichts. Sie schien noch immer allein zu sein.

Mit Mühe stand sie auf und stützte sich mit ihrer rechten Hand auf das Schwert. Sie starrte in den dunklen Raum hinein, sie hatte nicht das Gefühl, als wenn sie allein in diesem Raum wäre. Die schwer in der Dunkelheit differenzierbaren Schatten bewegten sich, wandten sich ihr zu. Sie wollte zurück weichen, doch selbst wenn ihre Beine nicht nachgegeben hätten, wäre sie nicht entkommen. Der Gang durch den sie gekommen war, war durch ein Gitter versperrt.

Sie erhob sich erneut, ihren Körper auf das Schwert stützend vom Boden. Dann blickte sie wieder in die Dunkelheit. Von dort sahen sie mittlerweile zwei gelbe Augen an. Kein freundliches erheiterndes Gelb, nein, eine bedrohliche Farbe, die sie von innen zu lähmen schien. Sie wusste, wenn sie jetzt nicht kämpfen würde, wäre sie auf ewig verdammt in diesen Gängen umher zu irren. Sie atmete schwer und es fiel ihr immer schwerer, vor sich etwas klar zu erkennen. Nur die Augen blitzten sie als gelbe Punkte aus der Dunkelheit an.

Sie mobilisierte all ihre restliche Kraft und konzentrierte sie in ihren Beinen und in ihrem rechten Arm. Aus der Dunkelheit heraus kamen die Augen näher und mit ihnen eine zwei Meter große Gestalt. Gekrümmt laufend, die Hände auf dem Boden schleifend, kam es auf sie zu.

Ihr Mund war trocken aufgrund ihrer schnellen Atmung, ansonsten hätte sie wahrscheinlich schwer geschluckt. Das Etwas stand jetzt direkt vor ihr, aus seinem Maul, gespickt mit spitzen Zähnen, tropfte Speichel direkt vor ihre Füße und vermischte sich mit ihrem Blut.

Der Wächter holte mit einer seiner Pranken aus, um ihr den Kopf abzuschlagen. Aber sie duckte sich, schwang das Schwert und schlug ihm den Arm ab. Ein erneuter Schwall von Blut bedeckte den Boden, während der Wächter einen fürchterlichen Schrei von sich gab. Dann drehte er sich plötzlich um und schlug ihr seinen Schwanz ins Gesicht, so dass sie sich torkelnd von ihm abwandte. Blut lief jetzt auch aus ihrer Nase und ihrem Mund.

Sie wollte sich gerade wieder umdrehen, als drei spitze Krallen über ihren Rücken fuhren. Ein brennender Schmerz ließ sie aufschreien und sie fühlte, wie warmes Blut über ihren Rücken lief.

Sie hörte wieder das kalte Lachen über sich, während sie sich umdrehte und mit dem Schwert ausholte.In diesem Moment senkte der Wächter seinen Kopf und das letzte, was sie sah, bevor ihr Körper leblos zu Boden fiel, war ein gigantisches Maul voller Zähne.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Melfice_1
2006-11-16T16:29:47+00:00 16.11.2006 17:29
Cooles Ende, erinnert mich son biss an ein Spiel, aber trotzdem Cool!
Von: abgemeldet
2005-08-11T22:43:09+00:00 12.08.2005 00:43
Blutig... o.Ô *beeindruckt ist* Also.. jao! ich glaub ich verzieh mich in mein Bett und schrei ein wenig! XDD *lol*
Hat die jetzt wirklich... ihren Arm...? O.O" *staun* Du bsit ja brutal! ><" Und grauuuuuuuuuuuuusam! Und.. ich hab mich über die wortwörtlichen "Glühwürmer" nur noch gekringelt vor Lachen! XDDDD Die Vorstellung da kriechen so Leuchtende Würmchen! *wechlach* Aber.. die Essen *würgs* Bäh! x_x Da wurds mir anders... ekalhaft.. aber gut! XDD Wirklich, wirklich gut! XDD
Von:  BlastedKing
2005-07-25T18:41:47+00:00 25.07.2005 20:41
Voll geil! *erfürchtig*
^^ Für einen Stephen King fan genau das richtige!!
Von: abgemeldet
2005-06-22T19:42:57+00:00 22.06.2005 21:42
*g* Ich liebe sowas!
Gut geschrieben. Kannst sowas echt gut!

*knuddel*
Von:  MrsLondon
2004-12-02T16:16:06+00:00 02.12.2004 17:16
wow, is echt geil. Den wechter wie du beschrieben hast musste ich irgendwie an E.T. denken^^ so mit de armen am boden schleifen :D

is echt geil

CELI *knuddl*
Von: abgemeldet
2004-11-30T22:39:02+00:00 30.11.2004 23:39
Coole Grusel-Story! Etwas blutig *in Ohnmacht fall* aber ansonsten richtig gut gelungen. Du hast nen guten Spannungsaufbau drin und es passiert das Unerwartete.
So muss es ja auch sein bei einer Horrorgeschichte vom Feinsten! Weiter so!
Etwas mehr Aufklärung der Zusammenhänge (warum war sie dort? wer hatte etwas gegen sie? warum musste sie sterben?) wäre wünschenswert gewesen. Aber das hast Du ja bewusst nicht getan - dennoch als Tipp für Deine weiteren Storys gedacht...
Warte schon sehnsüchtigst auf Deinen nächsten Fan Fic.
Hoch damit!

Grüße
Dein Dich liebender Yugi-Elch(gott)


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