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Harry Potter - Wishing you were somehow here again

von

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Dreaming of a White Christmas

Ciao!!!

 

°sniff° Das hier ist schon das letzte Mal WYWSHA- ich werde diese kleinen Kurzgeschichten vermissen. Nun ja, dann kann ich ja endlich wieder an Kapitel 14 von DZP arbeiten, das ich sehr vernachlässigt habe (aber daran ist semprini auf schnoogle Schuld!!!).

Weder Ron noch Hermine kommen hier zu Wort, da sowohl sie als auch Harry im Weihnachtskapitel von DZP, zu dem WYWSHA eigentlich eine Extension ist, eine große Rolle spielen. Stattdessen... mein Lieblingscharakter unter den Neuen in OotP. Enjoy reading!!!

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Dreaming of a White Christmas
 


 

- Nymphadora Tonks -
 


 

"Tonks bitte, nur Tonks!" flehte sie die 'Mutter des Ordens', Molly Weasley an während ein Weihnachtsornament nach dem anderen aus seiner Schachtel auf den Tisch wanderte. Von selbstbemalten Holznikoläusen bis zu von Feenstaub glitzernden Sternen fand sich im gemeinsamen Vorrat der Weasleys, Tonks' und Blacks jedes nur erdenkliche Schmuckstück für die acht Fuß hohe Tanne. Tonks war aus dem Zimmer verbannt worden während Remus und Kingsley den harzigen, magisch verschnürten Baum aufstellten. Molly Weasleys Kommandostimme- "Mehr nach rechts! Zu viel, jetzt ist er wieder schief! Nein, nicht so, so fällt sie nach hinten! Ja, so... halten!"- gab ihr wenigstens eine Vorstellung von dem, was dort vorging. Sie hätte so gerne geholfen- aber nachdem sie auf dem Rückweg vom Tannenkauf acht Mal über die Zweige gestolpert und sieben Mal von Remus aufgefangen worden war hatte ihr Freund ihr mit einem lieben Blick nahegelegt, ihre und seine Gesundheit zu schonen und sich lieber nachher beim Schmücken nützlich zu machen, wenn sie ihren Zauberstab einsetzen konnte (es war Tradition, daß der Baum ohne Zauberei aufgestellt wurde). Sie sollte ihn dabei ersetzen, da er sich in den Keller zurückziehen mußte- der Vollmond war herangekommen.

"Warum mußte es ausgerechnet am Weihnachtsabend sein?" grummelte Tonks und rotierte die Spitze ihres Zauberstabes ein wenig zu heftig. Ein Papierengel flog bis hinauf zum Kronleuchter und wurde nur durch Mollys beherztes Eingreifen vor dem Feuertod gerettet.

'Auror Tonks', dachte die junge Frau mit dem weihnachtlich rot-grün gestreiften kurzen Haar, 'das ist eigentlich deine Aufgabe!' Dennoch grinste sie ihre Retterin an und verteilte weiter fröhlich Mistelzweige über allen Fenstern und Türen. Wenn Remus aus seinem Verlies im Kerker kam sollte er sofort liebevoll begrüßt werden- von jedem Wesen in der Umgebung!

Tonks lächelte wehmütig. Es war Sirius gewesen, der ihr die besten Tricks beigebracht hatte, andere unter den Mistelzweig zu locken. James und er waren Meister darin gewesen! Die kleine Tonks (die trotz schmutziger Knie und ständig gespaltener Lippen alle, die ihren Vornamen benutzten wie eine Furie angriff) hatte den beiden Scherzbolden aufmerksam zugesehen und war bald ebenso gut wie ihre Vorbilder.

'Und ich kann nicht einmal deinem Patensohn das beibringen, was du mir gezeigt hast,' dachte sie. Harry mußte seine Weihnachtsferien bei den Dursleys verbringen, alles im Namen der Blutzauber, die ihn vor Voldemort beschützten. Tonks konnte sich nicht entscheiden, ob sie deswegen wütend sein sollte oder nicht- zwar nahm es ihr die Gelegenheit, Remus' Patenkind näher kennenzulernen, aber dafür kam sie Remus selbst näher...

"Tonks! Würdest du bitte die Mistelzweige von der Lampe herunternehmen?" Oh. Sie hatte wieder einmal vergessen, was sie eigentlich tun sollte und hatte ein Chaos veranstaltet.

"Entschuldige, Molly." Inzwischen waren auch Hermine, Ron, Ginny und die Grangers mit dem Schmücken des Weihnachtsbaumes beschäftigt, der sich dank ihrer gemeinsamen Anstrengungen in ein festliches Gewand aus roten Schleifen, bunten Glaskugeln, heraufbeschworenen Feenlichtern und glitzernder Lametta kleidete. Tonks befestigte den letzten Mistelzweig über dem hohen Fenster zum Hinterhof und ließ sich dann seufzend in einen wohl von Dumbledore beschworenen (weil weich und roten) Armsessel fallen.

"Uh! Oh nein!" Nur um gleich wieder wie von der Tarantel gestochen aufzuspringen und die Überreste der Strohsterne, die Helen Granger am Nachmittag erst gekauft hatte, von ihrer Jeans abzuklopfen.

"Weißt du was, Tonks- geh Remus besuchen!" schnappte Molly. Die Weasley-Matriarchin zeigte alle Anzeichen schwersten Weihnachtsstresses. Tonks beschloß, daß sie lieber nicht der Grund für einen Streit sein wollte und zog sich zurück.

Die Muggel hatten ihre Fenster ebenfalls geschmückt. Blechengel und silberne Rentiere wechselten sich mit siebenarmigen Leuchtern und tropfenden Kerzen ab. Einer ihrer Nachbarn hatte sogar eine echte Laterna Magica aufgestellt, die Szenen aus der Weihnachtsgeschichte zeigte.

Tonks kannte die Weihnachtsgeschichte, hatte sie doch selbst in ihrer Muggel-Grundschule beim Krippenspiel mitgemacht. Ihr Vater, der muggelgeboren war, hatte darauf bestanden, daß seine Tochter wenigstens die Grundzüge einer Muggelausbildung bekam (und Tonks war später froh darüber, denn die Mathematik erleichterte ihr das Studium der Arithmantik ungemein). Nun, ihre Zeit in der Muggelschule war so gut verlaufen, wie sie für ein Kind mit dem Namen Nymphadora nur verlaufen konnte. Beim Krippenspiel, dem einzigen, bei dem sie mitmachen durfte (sie war schon als kleines Kind recht ungeschickt) hatte sie den Verkündungsengel gespielt. Nach ihrem Auftritt war Marias rotblaues Kleid zerrissen, die Sterne von ihren Schnüren hoch über der Bühne gefegt worden und die Flügel sämtlicher Engel des Engelschores zerrissen. Ihre Lehrerin war den Tränen nahegewesen und alle anderen Kinder hatten geweint... aber wenigstens war ihr Krippenspiel noch besser verlaufen als das der Parallelklasse, in der ein Junge die Maria gespielt hatte und meinte, er müsse die Jesuspuppe stillen. Das hatte im Gegensatz zu Tonks Schlagzeilen gemacht.

Seltsam, wie schnell Gedanken von einem Ende des Emotionsspektrums zum anderen springen konnten, dachte Tonks, als sie bei der Erinnerung an ihre Grundschulzeit kichern mußte. Eben noch zu Tode betrübt, dann wieder himmelhoch jauchzend... vielleicht sollte sie wirklich Remus besuchen. Selbst wenn sie von ihm durch eine Wand und eine Tür getrennt war, er übte doch einen beruhigenden Einfluß auf sie aus. Er war ihr Ruhepol, ihre Erdung. Der einzige Mann, der sie als sich selbst liebte und nicht als das, was sie sein konnte.

Tonks fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und durch die Haare, nahm ihr naturgegebenes Aussehen- schulterlange, schwarze Haare, dunkle Augen und ein zierlicher Körperbau- an. Sie hatte nie einen Mangel an Freunden oder Partnern gehabt, während sie in Hogwarts war, und sie hatte ihre Gabe dazu benutzt, sich noch beliebter bei den Jungen zu machen. Erst, als einer ihrer Freunde sie vor dem Sex bat, sich in eine Klassenkameradin zu verwandeln erkannte sie, daß sie von ihnen ausgenutzt worden war. Sie hatte dazu gedient, ihre Phantasien zu erfüllen. Wo sie sich in Kontrolle glaubte war ihr in Wirklichkeit jeder Einfluß genommen worden.

Beschämt, verschreckt, verärgert, wütend, zornig, traurig und verletzt hatte sie sich von der Welt abgeschottet. Tonks hatte wie eine Wilde gelernt und die nötigen UTZe erzielt, um Auror zu werden- keine einfache Leistung, da seit Jahren vor ihr und in Jahren nach ihr niemand mehr in das Programm aufgenommen worden war. Sie hatte ihre Metamorphmagus-Fähigkeiten auf ihrer Bewerbung bewußt verschwiegen- und wiegte sich in der Sicherheit, es aus eigener Kraft und nicht wegen ihrer Gene geschafft zu haben.

Remus war der Erste, den sie wieder an sich heranließ. Unter den Auroren war sie 'eine der Jungs', ein androgynes Wesen, das durchaus weiblich war aber dank ihrer schrillen Farben und jugendlichen Unbekümmertheit als... nicht reif für eine ernsthafte Partnerschaft gesehen wurde. Remus hatte hinter den Schild geblickt, die verletztliche, verletzte junge Frau gesehen und sie aus ihrer selbst gewählten Gefangenschaft befreit.

Es lag an seinem Fluch, da war sich Tonks sicher. Niemand konnte derart einfühlsam sein, wenn er nicht selbst mit einer ähnlichen Situation konfrontiert wurde. Niemand konnte wissen, wie sich ein Mensch, der nur in einer Maske lebte, fühlte, wenn er nicht selbst so handelte, handeln mußte. Remus wußte es, tat es- und Harry ebenso.

Merlin, sie vermißte ihre beiden Männer. Der Wolf, der momentan wohl vor der Feuerstelle hinter dieser schweren, eisenbeschlagenen und mit Schutzzaubern verstärkten Tür lag mußte sich ähnlich einsam fühlen, sie spürte die Wellen des Schmerzes, die von dem Platz in ihrem Herzen ausgingen, an dem Remus zu Hause war. Der Werwolf vermißte sein Junges- Remus vermißte seinen Harry.

Von oben drangen Weihnachtslieder und Lachen in den Keller hinunter, aber Tonks registrierte dies nur am Rande. Zu tief war sie in ihre Gedanken versunken, Gedanken, die nur um ein Thema kreisten- die Familie, die sie sich erwählt hatte.

Sie kannte den Jungen, der der Retter der Zauberwelt sein sollte, nicht wirklich gut. Als Wächterin über den Ligusterweg hatte sie einen Blick auf sein Leben mit seiner leiblichen Familie werfen können, der Familie, die ihn nur widerwillig in ihr Haus treten ließ. Nach seiner Gefangenschaft hatte sie ihn in der Erholungsphase erlebt, als einen typischen Sechzehnjährigen, der seine Gefühle vor der Welt verbarg und der niemanden an sich heranlassen wollte. Sie hatte ihn in seinen schlechtesten Zeiten gesehen- aber sie hatte noch nie gesehen, daß er lebte, lachte, fröhlich war. Während ihres Trainings in Hogwarts war er ernst, zielstrebig, beinahe fatalistisch. Das einzige Mal, daß sie ihn ohne den Schild vor seinen Augen gesehen hatte war, als er ihr zur Beziehung mit Remus gratuliert hatte.

Und dennoch- sie spürte die Wärme, die von ihm ausging, verstand, warum ihr Remus ihn mehr als sein eigenes Leben liebte. Nach nur einer kurzen Zeit in seiner Gesellschaft hatte er es geschafft, ihre Loyalität in einem Maße zu binden, das an das Dumbledores heranreichte. Sie würde ihn beschützen, würde für ihn sterben- genau wie Remus, genau wie für Remus.

Ihr Remus... er wartete dort hinter der Tür auf sie. Leise- einNlick auf die uhr verriet ihr, daß es schon weit nach Mitternacht war- schlich Tonks aus dem Keller, die Treppenstufen hinauf in ihr Zimmer und holte die Geschenke für alle im Grimmauldplatz, um sie unter den Weihnachtsbaum zu legen. Über ihren Arm schlug sie eine Decke, ihr Kissen legte sie sich auf den Kopf und balanciert so leise, wie sie konnte (sie schlug sich nur einen Zeh an) die Treppen hinunter.

Die Decke verwandelte sie in ein Bett, das genau vor der Tür zu Remus' Verlies stand. Und dann... dann ruhte auch Auror Nymphadora Tonks, Metamorphmagus, Freundin eines Werwolfes, Wahl-Ersatz-Pseudo-Mutter eines Teenagers und ganz normale Frau und träumte- träumte von einer weißen Weihnacht, die nicht von Krieg, Schmerz, Gewalt und furchtbaren Flüchen bestimmt wurde. Sie träumte sicher und ruhig, beschützt von dem uralten Zauber der Weihnacht, den nicht einmal Voldemort brechen konnte, denn...

Es war die Nacht vor Weihnachten, und im ganzen Haus rührte sich niemand, noch nicht mal 'ne Maus...
 


 


 

Finite Incantatem!
 

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Und damit schließt Wishing you were somehow here again. Ich hoffe, die letzte dieser kleinen Geschichten hat euch genauso gut gefallen wie die vorherigen sechs- und wenn ihr die Zeit dazu habt, könntet ihr mir ja eventuell in einem Review sagen, welche Geschichte ihr am besten fandet. Meine Lieblinge waren jedenfalls Remus und Tonks...

Fröhliche Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr!!!

Bis zum nächsten Mal bei DZP!
 


 

Love from

Neli



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shadow_Gaia
2004-12-30T22:33:33+00:00 30.12.2004 23:33
Salut! :)

So, hiermit belästige ich dich das letzte Mal in dieser FF! ^^ (Ein Wunder, is ja auch das letzte Kapitel... *hust*)

Würde sagen... genau der richtige Abschluss! :D
Tonks finde ich sowieso nett und dieses Kapitel war echt sehr aufschlussreich! ^^ Ich mein, es muss zwar nicht sein, dass JKR das genauso sieht wie du, aber für DZP eben ^__^

Hier hat man ja echt mal ihre andere Seite gesehen, und nicht nur die lustige, verplante, die sie immer vor anderen Leuten zeigt. ^^

Das Ende war auch wieder totaaal schön weihnachtlich, zu schade, dass der 24. schon wieder vorbei ist! :)
Dann gibts jetzt von meiner Seite nix mehr zu sagen (*erleichtertes Aufatmen von allen Seiten* ^^'''), außer, dass diese FF gleich mal zu meinen Favoriten kommt!! :D

LG,
Gaia / Kati
Von:  Azu
2004-12-29T21:09:15+00:00 29.12.2004 22:09
"Wahl-Ersatz-Pseudo-Mutter eines Teenagers"...so was nenne ich eine gelungene Phrase!
Uhm...welche Geschichte mir am besten gefallen hat...ja...wie ich schon im anderen Kommi geschrieben hab sicher die von Remus...und ja, Tonks war auch klasse, aufschlussreich und interessant!
Am wenigsten konnte ich mit Helena Granger (hoffe, der Name stimmt so...) anfangen...weiß auch nicht warum, aber ist eben so...*schulterzuck* ich freu mich schon auf Chap 14 von DZP! Das ist sicher!
Achja...zwischendurch hab ich mich echt gefragt, seit wann es Wellensittiche mit Höhenangst gibt...aber deiner Erzählung zufolge, scheint nichts unmöglich zu sein *smile*

Azu


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