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La chiave a tuo cuore

Der Schlüssel zu deinem Herzen(Das Ende ist da)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Autor: yume22
Disclaimer: Adrian gehört mir, die Angeli di morte gehören mir, Alessia, alles andere gehört J.K.Rowling
Rating: Death, Romance, Dark
Info: Es ist vollbracht! Ich habe die FF beendet. An alle, die immer mitgelesen und die FF trotz der Jahre, die ich mittlerweile daran schreibe, mit verfolgt haben: Ein großes Dankeschön und viel Spaß beim letzten Kapitel von ‚‘ La chiave a tuo Cuore‘ Komplett anzeigen

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Wieder vereint

Kapitel 8

„Wieder vereint“

Das Leben ist schwächer als der Tod, und der Tod ist schwächer als die Liebe!

(Kahlil Gibran)


 

„Harry. Komm zu mir~“
 

Der Angesprochene, ein junger Mann mit leuchtend grünen Augen und leicht strubbligen Haaren stand gerade am Fenster und schaute raus.

Er versuchte sich an etwas Wichtiges zu erinnern. An Etwas, an das er sich vor Kurzem noch erinnern konnte.

Es waren Worte gewesen, wichtige Worte.

Gedankenverloren strich er über den Anhänger an seiner Kette, direkt neben dem Rosenanhänger, der mittlerweile blutrot war.
 

Es handelte sich um zwei ineinander verschlungene Schlangen – eine in rot und eine in grün.
 

Etwas hatte dieser Anhänger zu bedeuten, genauso wie der Ring, den er trug und partout nicht abnehmen wollte.

Es war etwas hinein graviert worden.
 

„Harry.“
 

Als Adrians Rufen immer fordernder wurde drehte sich der Schwarzhaarige um und lief lächelnd zu dem jungen Mann, der sich auf dem Bett befand und die Hand nach ihm ausstreckte.

Er ließ sich von ihm auf dessen Schoß ziehen und spürte dessen Lippen an seinem Nacken, wie sie ihn küssten und daran saugten.
 

„Warum bist du nicht gleich zu mir gekommen?“
 

Adrian war es nicht gewöhnt zwei Mal nach Harry rufen zu müssen. Normalerweise kam dieser schon nach dem ersten Rufen zu ihm, war regelrecht begierig danach von ihm berührt und geküsst zu werden.

So wie es auch sein sollte.
 

„Ich war in Gedanken, Adrian. Morgen habe ich Geburtstag~“
 

„Ja, morgen hast du Geburtstag und ich habe auch schon ein wunderschönes Geschenk für dich. Morgen wirst du nur mir gehören und ich werde dich nie wieder alleine lassen. Bis in alle Ewigkeit wirst du ein Teil von mir sein.“
 

Harry freute sich über diese Worte und lehnte sich an den Größeren.
 

„Ich bin schon gespannt darauf.“
 

Er stellte auch nicht mehr in Frage warum sie an seinem Geburtstag alleine wären, warum er keine Freunde hätte, keine Familie, sich niemand anderes für ihn zu interessieren schien.

Es war für ihn klar, dass er nur Adrian brauchte, niemand anderes.
 

Sein Hemd wurde aufgeknöpft und landete auf dem Boden, während seine Hose kurze Zeit später folgte und er schon bald nackt auf dem Schoß seines Liebsten saß.

Er drehte sich um und schaute in Adrians wunderschöne Augen.

Doch für einen Moment waren sie nicht wie immer Amethystfarben, nein sie strahlten in einem klaren wunderschönen Blau, in dem er zu versinken wünschte.
 

Die schwarzen Harre wurden blond und waren seidig weich.
 

„Harry?“
 

Adrian riss ihn aus seinen Gedanken, in dem er ihm an die Stirn stupste.

Anscheinend hatte dieser gespürt, dass etwas nicht mit ihm stimmte und so war es wirklich.
 

„Alles ist gut, Adrian~ Ich war nur abgelenkt von dir, passiert mir öfter.“
 

Der Angesprochen lächelte und küsste seinen erwählten Partner weiter, hob ihn hoch und setzte ihn dann wieder auf sich ab, aber nicht ohne das von zu erwartende Stöhnen.
 

So sollte es sein und nicht anders.

Es war normal, dass Harry ab und an Aussetzer hätte aber morgen wäre es zu Ende.

Wenn der morgige Tag endete gehörte Harry ganz alleine ihm.

Draco Malfoy wäre Geschichte. Entweder entschied sich der Kerl für den Tod und dessen Seele würde auf ewig keine Ruhe finden, oder er lebte weiter und entschied sich dafür auf Harry zu verzichten.

Viele Menschen hatten diesen Weg gewählt.

Bisher war ihm nur von einem Paar bekannt, dass es geschafft hatte den Bann zu brechen.

Er wusste nicht einmal wie es der Partner desjenigen geschafft hatte für den sich der Todesengel entschieden hatte.
 

Es war ihm auch egal.

Ihm konnte so etwas nicht passieren.

Er war vorbereitet und Draco würde nicht sterben, egal welche Wahl er traf. Er würde damit leben, dass Harry ihm gehörte.

Oh ja, mit diesem Schmerz leben war schlimmer als jeder noch so schreckliche Tod.
 

Harry lehnte den Kopf an seine Schulter als er sich in ihm bewegte und er strich sachte über dessen Hinterkopf.
 

Dieser Junge gehörte nur ihm.

Auf Ewig.
 

**~~**

Draco schlief diese Nacht unruhig.

Normalerweise wären er und Harry aufgeregt wegen morgen.

Sie hätten alles geplant, ihre Freunde eingeladen und morgen gefeiert.

Von einigen Anhängern Harrys hätte es Geschenke gegeben, Beglückwünschungen…
 

Alles wäre so normal gewesen und schön, erst recht wenn er Harry sein Geschenk überreicht hätte.

Stattdessen war Harry bei einem Todesengel und vergaß alles was mit ihm zu tun hatte.

Entnervt öffnete Draco nach dem wievielten Alptraum die Augen und richtete sich auf.
 

Es brachte alles nichts.

Schlafen wurde eindeutig überschätzt.
 

Er stand auf und ging ins Bad, duschte sich, machte sich fertig.

Er zog sich an und nahm seinen Zauberstab, steckte ihn ein, direkt neben den Dolch in seinem Umhang.
 

Hoffentlich klappte alles und Harry gehörte am Ende des Tages wieder zu ihm, wenn nicht, dann wäre er wohl tot und Harry von dem Bann befreit, der ihn an Adrian band.
 

Wie auch immer es ausging. Harry wäre wieder frei – nur das zählte.
 

Nachdem er in der Küche etwas gegessen hatte machte er sich bereit und apparierte nach Malfoy Manor.

Normalerweise hatten sie ausgemacht, dass er wartete bis Hermine, Ron und Blaise kamen aber er konnte und wollte nicht mehr warten.
 

**~~**

Immer wieder aufs Neue war es für ihn ungewohnt hier auf Malfoy Manor zu sein.

Dieses Mal ließ er sich jedoch nicht von den aufkommenden Erinnerungen seine Kindheit und Jugend, die er hier verbrachte ablenken.
 

Er hatte ein Ziel vor sich – wichtiger als alles andere.
 

Draco lief so schnell er konnte direkt in sein Zimmer, schaute sich dort um.

Anscheinend erwartete ihn Adrian nicht so früh und hatte noch keinen Hinweis hinterlegt.
 

Sich auf sein altes Bett setzend schaute sich Draco eine Zeit lang um und konnte nicht verhindern wie er in Gedanken schwelgte.

Schließlich stand er auf und setzte sich an seinen Schreibtisch.
 

Dort befand sich noch die Feder, mit welcher er die Liebesbriefe an Harry geschrieben hatte, es gab sogar noch Tinte.

Er strich mit dem Finger über ein Stapel Pergament, dasselbe Pergament auf dem er seine Briefe an Harry verfasst hatte.
 

Es war alles noch hier.

Sein Vater hatte es nicht vernichtet und seine Mutter auch nicht.

Sie haben alles so belassen wie nach seinem Auszug.
 

Er nahm die Feder und tunkte sie in die Tinte, fing an zu schreiben und hörte selbst nach drei Stunden nicht auf.

Es war inzwischen Mittag und er hatte drei Seiten fertig und einige Fehlversuche in dem kleinen Mülleimer neben dem Tisch.
 

Er besah sich die Briefe noch einmal, rollte sie zusammen, band sie zu und steckte sie in seinen Umhang.

Als er ein Knistern hörte stand er auf und schaute sich in dem Zimmer um.

Auf dem Bett lag eine schwarze Feder, nur eine einzelne und sonst hatte sich nichts in dem Raum verändert.

Vorsichtig ging er hin und just in dem Moment als er sie berührte apparierte er an einen unbekannten Ort.
 

**~~**

Draco fand sich in einem Haus wieder, im obersten Stockwerk.

Nun ja, Haus konnte man nicht sagen, es war mehr eine riesige Villa.

Er befand sich in einem Schlafzimmer.

Auf dem riesigen Himmelbett, mit samtener Bettwäsche befand sich ein junger Mann mit schwarzen Haaren.

Dieser räkelte sich auf dem samtenen Laken und hatte nichts außer Shorts an.
 

„Adrian? Bist du das?“
 

Der junge Mann stand auf und streckte sich, schaute sich suchend in dem Zimmer um.

Als er den blonden Eindringling sah erschrak er so sehr, dass er zum Tisch lief und seinen Zauberstab holte.
 

„Wer sind Sie?! Was wollen Sie hier? Verschwinden Sie, sonst rufe ich Adrian und er wird alles andere als erfreut sein Sie hier zu sehen.“
 

Harrys Herz schlug ihm bis zum Hals.

Wie kam dieser junge blonde Mann auf einmal hierher?

Was aber noch viel schlimmer war, dass dieser ihm irgendwie bekannt vorkam. Diese blonden Haare, diese blauen Augen.
 

Vielleicht war das dieser Kerl, der ihn in seinen Träumen heimsuchte und mit irgendeinem Fluch belegt hatte?
 

Draco sah Harry und hätte diesen am liebsten gleich umarmt und an sich gedrückt aber er erinnerte sich an Alessias Worte.
 

Harry erinnerte sich nicht an ihn, sah ihn als Feind an, als Eindringling.

Der Schwarzhaarige hatte Angst vor ihm und diese Angst wollte er ihm nehmen.

Adrians Abwesenheit machte ihm klar, dass das ein Teil von dessen Spiel war.

Wahrscheinlich wollte er ihn damit mürbe machen, in dem er ihm zeigte wie aussichtslos sein Unterfangen war.
 

Da hatte Adrian aber die Rechnung ohne Draco Malfoy gemacht.

Ein Malfoy ließ sich von nichts und niemandem etwas wegnehmen.

Er hatte es einmal zugelassen und beging einen Fehler stets nie zweimal.
 

„Harry-"
 

„Woher kennen Sie meinen Namen?!“
 

„Mein Name ist Draco. Draco Malfoy. Wir kennen uns, schon sehr lange. Eine gefühlte Ewigkeit. Die Kette, die du trägst, der Ring an deinem Finger, den hast du von mir. Schau, ich habe denselben Ring und auch eine Kette von dir.“
 

Harry schaute den Blonden argwöhnisch an.

Die Kette sollte er von ihm haben und auch den Ring?

Zugegeben, die Ringe sahen sich schon ähnlich.
 

„Was ist auf dem Ring eingraviert?“
 

Draco sagte es ihm und Harry wurde blass.

Es stimmte. Er hatte es erst vorhin gelesen, wie so oft, wenn Adrian nicht da war schaute er sich die Inschrift an.
 

*Liebesbriefe haben uns zusammengeführt.

 

Vertrauen hat sie gefestigt.*


 

Das konnte nicht wahr sein, oder?

Dieser Mann wollte ihn verwirren. Das war alles ein abgekartetes Spiel, so wie es ihm Adrian gesagt hatte.

Dieser Fremde wollte ihn von Adrian trennen, ihm weh tun.
 

„Das hat nichts zu bedeuten!“, schrie er und man sah Draco an, dass er nachdachte.
 

Er hatte es in Harrys Augen gesehen, dass dieser sich über dessen eigene Worte nicht sicher war.

Adrians Bann war aber noch zu stark und der rote Rosenanhänger bewies seine Vermutung.
 

Er steckte seine Hand unter seinen Umhang, fühlte den Dolch aber auch die Briefe.

Anstatt des Dolches, holte er nun die Briefe heraus.
 

„Hier. Bitte, nimm sie. Es sind nur Briefe. Lese sie, okay? Mehr verlange ich nicht. Ich…ich komme dir auch dann nicht mehr zu nahe, versprochen.“
 

Harry wusste nicht was er tun sollte.

Der Blonde hielt ihm drei Pergamentrollen hin und die ganze Szene hatte etwas so Vertrautes, das er die Zweifel kurz vergaß und näher kam.

Er machte eine schwungvolle Bewegung mit seinem Zauberstab und das Pergament befand sich in seiner Hand.
 

Als er Adrians Anwesenheit spürte versteckte er die Pergamentrollen in der Schreibtischschublade.

Es dauerte nicht lange, da befand sich der Ältere im Zimmer.
 

„Na, wie geht es euch beiden?“, fragte er gespielt freundlich und wandte sich an Draco.
 

„Ich sehe, dass du keinen Erfolg hattest aber was anderes habe ich auch nicht erwartet. Es wird Zeit, dass du dir ein wenig mehr Mühe geben musst um wieder hierher zu kommen.“
 

Bevor Draco etwas sagen konnte schnippte Adrian mit dem Finger und der Blonde war verschwunden.

Als er die Augen öffnete befand sich Draco vor der riesigen Villa und vor ihm bildeten sich Dornenhecken, ein Labyrinth und sonstige Fallen.
 

„Ist das dein Ernst?!“ schrie er und ballte seine Hände zur Faust.
 

Diese verdammten Spiele dieses Todesengels gingen ihm auf die Nerven.

Anscheinend hatte er auch dafür gesorgt, dass Magie nur bedingt funktionierte. Das wäre am Ende ja nur viel zu einfach.
 

„Ich werde es dir schon zeigen, Mistkerl!“
 

Draco sorgte mit dem passenden Spruch dafür, dass die Dornen der Hecke nicht allzu scharf waren und fing an sich den Weg in die Villa zu erkämpfen.
 

„Harry~ Zieh dir etwas an. Zum großen Finale musst du noch schöner sein als sonst~ Ich lasse dich ein wenig alleine aber nicht lange.“
 

Adrian gab Harry einen Kuss und entschied sich Dracos Bemühen in die Villa zu kommen live und in Farbe anzuschauen.

Mal sehen, ob es der Malfoy Spross schaffen würde~
 

Als Adrian verschwunden war ging Harry zum Schreibtisch und holte die Pergamentrollen raus.

Er setzte sich damit auf das Bett und fing an zu lesen.

Es war nicht viel. Nur drei Seiten aber diese las er immer wieder.

Etwas an ihnen kannte er.

Er kannte den Schreibstil, die wunderschöne geschwungene Schrift, die sorgsam gewählten Worte, die voller Liebe waren aber auch schüchtern und fast schon ängstlich.

Harry griff sich an die Kette, die im Brief erwähnt wurde, schmunzelte bei den anderen beiden und erkannte sich nicht wieder.
 

Was war los mit ihm?

Was passierte hier?

Warum hatte Adrian den jungen Mann verschwinden lassen?

Wollte dieser sie wirklich auseinander bringen, oder kannte er ihn am Ende doch?

Vielleicht – nach dem Inhalt der Briefe zu urteilen – nein, das konnte nicht sein.

Er hatte Adrian, er liebte nur ihn, wieso sollte er zulassen, dass eine andere, ihm fremde Person ihm Briefe schrieb?
 

-Mein Hass spielt die Sehnsucht nach dir wieder-
 

Warum schrieb ihm jemand so etwas?

Er hasste niemanden und wurde von niemandem gehasst.

Er hatte Adrian. Adrian sorgte dafür, dass so etwas nicht geschah.

Sich an den Kopf fassend, da er auf einmal immense Schmerzen hatte keuchte Harry und legte die Pergamentrollen beiseite.
 

„Ich darf mich davon nicht verwirren lassen.“, wiederholte er immer wieder, wusste aber insgeheim, dass es schon zu spät war.

Er hatte Zweifel an Adrian und so etwas hatte er nicht für möglich gehalten.
 

Harry zog sich an und blieb in seinem Zimmer, so wie es Adrian ihm gesagt hatte.

Dieser würde ihn abholen, wenn es so weit war und sie zusammen seinen Geburtstag feierten.

Seine Volljährigkeit.

Etwas worauf Adrian schon lange gewartet hatte wie dieser ihm immer wieder erzählte.

Ab morgen könnte sie nie wieder jemand voneinander trennen, sie waren eine Person, eine Einheit, eins für die Ewigkeit.
 

Warum beruhigten ihn diese Worte nicht mehr?
 

**~~**

Draco hatte es geschafft!

Er war wirklich durch diese vermaledeite Dornenhecke gekommen.

Jetzt sah er zwar unmöglich zerkratzt aus aber gut, das war nebensächlich.

Das Labyrinth brachte er ebenfalls hinter sich.

Allein das Labyrinth wäre nicht schwierig gewesen, hätte da nicht allerlei Getier gehaust, das ihn aufzuhalten versuchte.

Aber bitte, er war ein Malfoy, da musste sich Adrian schon mehr einfallen lassen als ein paar Drachen, Zentauren, Miniviecher und Irrwichter. Sogar ein Dementor hatte auf ihn gewartet – lächerlich.

Als, ob er sich die letzten schönen Gedanken, die er noch hatte und die Harry ausmachte, von einem Wesen wie einem Dementor nehmen lassen würde.
 

Am Ende stand er vor der Haustür der Villa, die sich öffnete sobald er auch nur in die des Türgriffes kam.

Anscheinend konnte laut Adrian das Finale beginnen?

Bitte, er war bereit dazu.
 

Draco betrat die Villa, ging zur Treppe und wollte schon hoch als er Adrian an der Tür zu einem anderen Raum sah.
 

„Bitte, hier entlang, mein Lieber~“
 

„Ich zeig dir gleich ‚Mein Lieber‘ “, knurrte Draco und folgte Adrian.
 

Anscheinend gehörte dieses Spiel dazu und die Todesengel genossen es jedes Mal aufs Neue, wenn es darum ging sich ihren Partner zu holen.
 

Der Raum war nur von Kerzen erhellt und in der Mitte auf einer Art Podest saß Harry und sah Draco verwirrt an.
 

„Das Geburtstagskind erwartet dich bereits.“
 

„Warum ist er hier, Adrian?“, fragte Harry und bekam darauf allerdings außer einem Grinsen keine Antwort.
 

Der junge Mann von vorhin sah schlimm aus, zerkratzt, blutig und es schien auch so, als ob dieser verletzt wäre, denn er humpelte leicht.
 

Warum empfand er so etwas wie Sorge für ihn?
 

„Nun, ich stelle dich vor dieselbe Wahl wie es andere Todesengel vor mir schon mit andere Menschen getan haben.“
 

Adrian kam auf Draco zu und stellte sich vor ihn.
 

„Verschwinde sofort und lebe, ohne auch nur jemals von mir Besuch zu bekommen. Es heißt, dass dir ewiges Leben zuteil wird, wenn du diesen Weg wählst. Wenn du bleibst und scheiterst werde ich dich töten und deine Seele wird auf ewig keine Ruhe finden, sie wird Höllenqualen erleiden. Immer wieder aufs Neue.“
 

Harry, der das hörte wusste nicht wie ihm passierte.

Was hatte das zu bedeuten?
 

„Adrian? Was…warum stellst du ihn vor so eine Wahl?“
 

Er war aufgestanden und wollte zu den beiden als Adrian die Hand hob und ihm andeutete sich wieder hinzusetzen.
 

„Vertraust du mir?“
 

„Ja, ich vertraue dir, Adrian. Natürlich, aber -“
 

„Dann bleib sitzen und stehe nicht auf, egal was geschieht.“
 

Widerwillig setzte sich Harry wieder hin und sah zu den beiden.

Obwohl es ihn nicht interessieren sollte wartete er auf die Antwort des blonden Mannes.
 

„Was glaubst du, Danté für was ich mich entscheide? Warum stellst du mir überhaupt so eine bescheuerte Frage?“
 

Draco ging an Adrian vorbei und sah zu Harry.
 

„Da vorne sitzt mein Leben, also was soll ich bitteschön mit einem ewigen Leben ohne Harry, das kein ewiges Leben wäre? Lieber sterbe ich und wandere als ruhelose Seele umher als kampflos aufzugeben und ihn dir zu überlassen. Ich hätte dich für klüger gehalten“
 

Adrians Augen begangen zu zucken als Draco es wagte so mit ihm zu sprechen.

Am liebsten hätte er ihn hier und jetzt zerquetscht wie eine Made aber nein, der Kerl sollte leiden, so leiden wie nie jemand zuvor.
 

„Du hast ihn durch deine Dummheit schon einmal verloren und du wirst denselben Fehler erneut begehen. Los geh zu ihm, versuch ihn umzustimmen und sehe dein Scheitern – spüre es.“
 

Das ließ sich Draco nicht zweimal sagen.

Er lief zu Harry, näherte sich diesem erst vorsichtig und schließlich als er ihm direkt gegenüberstand konnte er nicht anders als ihn zu berühren.
 

Natürlich zuckte der Schwarzhaarige zurück, doch Draco machte weiter.

Er strich ihm über die Wange und über die Lippen.
 

„Hast du sie gelesen?“, flüsterte er und Harry nickte.
 

„Das ist gut. Hebe sie gut auf und lese sie immer wieder, Jay.“
 

Er griff nach dem Dolch unter seinem Umhang und holte ihn vor Harry raus, dessen Augen größer wurden.
 

„Was?“
 

Wollte der andere ihn etwa töten? Nein, das konnte er nicht glauben.

Der junge Mann vor ihm – Draco… würde ihn niemals töten.
 

Was war das für ein Gedanke?
 

„Dein Traum? Ist er - Ist er in Erfüllung gegangen? Konnte ich dir dabei helfen?“, begann Harry auf einmal eine Passage aus seinem eigenen Brief zu erwähnen und schaute Draco fragend an.

Seine Sicht verschwamm als seine Augen nass wurden und er anfing zu weinen.
 

„Jeder einzelne Traum ist wahr geworden. Dank dir.“, erwiderte Draco und spürte, dass Harry sich endlich wieder zu erinnern schien.
 

Es würde aber nicht ausreichen. Sie hatten nicht genügend Zeit. Außerdem bemerkte Adrian was er tun wollte und kam bereits näher.
 

„Ich liebe dich, Harry. Du bist mein Traum, der wahr geworden ist, du hast mein Leben in deiner Hand und ich hoffe, dass du es mir wiedergeben wirst.“
 

„Aber-", rief Harry und konnte nicht verhindern, dass Draco sich den Dolch in die Brust rammte.
 

Immer wieder schüttelte Harry den Kopf und als Adrian zu ihm, sah was Draco getan hatte und dass dieser wirklich so dumm war sein Leben zu beenden stieß der Kleinere den Todesengel weg.
 

Es schien so, als ob seine Augen sich aufklarten und er zum ersten Mal seit langer Zeit endlich wieder richtig sehen konnte.
 

Vor ihm lag ein blonder junger Mann, Blut sickerte aus einer Wunde an der Brust, in welcher ein leuchtender Dolch steckte.

Der Gesichtsausdruck des Blonden war friedlich, zufrieden – ja, fast schon glücklich.
 

„Warum? Warum hast du das getan?!“
 

-Ich möchte daran glauben, deine Gefühle verstehen

und wieder selber welche entwickeln können und dürfen-

Die Erinnerungen kamen über ihn wie eine riesige Welle, sie schwappten über ihn und riss ihn fort.
 

-Für meinen Schutzengel. Auch, wenn du es abstreitest-


 

Er sah wie Draco sich vor ihm auf die Knie fallen ließ, wie sie lachten, wie sich endlich bei ihren Vornamen nannten.

Malfoy…Potter.

Es war Geschichte.
 

Du bist total versaut, Dray


 

Das erste Mal, dass er ihn Dray genannt hatte und er ihn Jay.
 

-Weil du jetzt das Wichtigste für mich bist. Dieser Platz ist jetzt 'unser' geheimer Platz und wenn wir uns einmal verlieren sollten, weiß der jeweils andere wo man sich befindet.-

Ihr geheimer Platz. Der Ort an dem sie sich immer wiederfinden werden.

Ihr gemeinsamer Tanz.

Das erste…
 

-Ich liebe dich-

Dann kam die Erinnerung, die am Schmerzvollsten war aber auch zu ihnen beiden gehörte. Sie war ein Teil von ihnen und auch sie sollte nicht in Vergessenheit geraten.
 

-Zieh dich an und verschwinde und merke dir eines. Weder liebe ich dich noch kümmert es mich was du für mich fühlst...Potter -

Da war sie die schmerzvollste aller Erinnerungen. Er spürte den Schmerz, den Draco ihm zugefügt hatte als sei es eben erst passiert.
 

Auf einmal schrie Harry so laut, dass sogar Adrian zusammenzuckte.

Er versuchte nach ihm zu greifen, doch ein unsichtbares Feld um den jungen Mann sorgte dafür, dass es ihm nicht gelang.
 

-Das Einzige was mir wichtig ist bist du, das Einzige wofür ich lebe bist du, der Einzige, der mich töten könnte bist du. Du hältst mein Leben in deinen Händen. Also, werfe deines nicht so achtlos weg-

-Meine Antwort ließ auf sich warten...

Ich habe deinen Rat befolgt-

„Warum hast du das getan?“, schrie Harry immer lauter und ließ sich vor Draco auf die Knie fallen.
 

„Hilf ihm, Adrian! Hilf ihm endlich. Mach, dass er wieder lebt!“, schrie er den Todesengel an, der nur den Kopf schüttelt.
 

„Nein, das werde ich nicht tun.“
 

„Tu es, oder ich werde mich umbringen!“
 

Er umfasste den Dolch, der in Draco steckte und zog ihn diesen raus, hielt ihn sich an die Brust.
 

Adrian versuchte verzweifelt an ihn ran zu kommen aber es ging nicht, er schaffte es nicht.

Beging Harry nun Selbstmord war er für immer verloren, er könnte ihn nicht mehr zurückholen.
 

„Ich kann ihn nicht zurückholen, selbst wenn ich es wollen würde. Es geht nicht. Begeht ein Wesen Selbstmord so ist es für uns verloren. Wir haben keinerlei Möglichkeit es wieder zurückzuholen. Bitte, leg den Dolch weg, Harry.“
 

Also, war Draco unwiderruflich tot?

Der Blonde hatte sich umgebracht, nur damit er sich wieder erinnerte?
 

„Du verdammter Malfoy! Warum hast du das getan? Wie kannst du mich allein zurücklassen und einfach sterben?! Warum musst du so verdammt egoistisch sein!“
 

Er wollte ihm gerade auf die Brust schlagen als er merkte, dass der Dolch merkwürdig vibrierte.

Etwas befand sich im Schaft des Dolches.

Harry drehte daran und tatsächlich ließ sich dieser öffnen.

Ein kleiner Stein fiel heraus.
 

Das konnte nicht sein, oder?

Das war ein kleines Stück des Steines, den er in seinem ersten Jahr schon in der Hand gehalten hatte.
 

Der Stein der Weisen.
 

Wie kam Draco an so etwas Mächtiges? Von wem hatte er den Dolch?
 

Er hielt den winzigen Stein in der Hand und umschloss diesen damit.

Er wurde zu Staub als er die Hand wieder öffnete und Harry wusste nicht, ob es wirklich klug war es zu versuchen aber andererseits hatte er nichts zu verlieren.
 

Draco lag hier tot vor ihm.

Es war wie Draco selbst gesagt hatte.

Auch für ihn war der Blonde sein Leben. War dieser tot gab es für ihn keinen Grund mehr um weiterzuleben.
 

Einen Versuch war es wert.
 

Er streute das Pulver über Dracos offene Wunde und diese schloss sich tatsächlich nach kurzer Zeit.

Der Oberkörper des Blonden fing an zu leuchten und auf einmal bäumte sich dieser auf.

Einmal. Zweimal und beim dritten Mal riss er die Augen auf und saß aufrecht.
 

„Du hast es geschafft? Ich…wusste, dass du es schaffen wirst, Jay.“
 

„Du Idiot! Wie konntest du das nur tun? Ich dachte, ich hätte dich verloren!“, schrie Harry und fing wieder an zu weinen.
 

Er schlug ihm an die Brust und fiel ihm um den Hals.
 

„Nie wieder werde ich dich vergessen, ich verspreche es dir.“
 

Adrian, der nur zusehen konnte was gerade geschah richtete sich auf und seufzte.

Wenigstens hatte sich Harry nicht umgebracht, so war er nicht verloren für ihn.

Er müsste nur sehr lange auf ihn warten – bis ihn der Tod holt und dessen Seele für immer mit ihm vereint wäre.
 

Das war nicht so gelaufen wie er es sich gedacht hatte aber er konnte nichts dagegen tun.

So war das Gesetz.

Draco hatte es geschafft Harry zurückzuholen und lebte noch.

Die beiden waren nun immun gegen seine Macht.
 

Harry löste sich kurz von Draco und sah zu Adrian.
 

„Ich muss mich von dir verabschieden, mein Kleiner. Ich werde die Zeit mit dir in guter Erinnerung behalten und wiederkommen, wenn deine Seele endlich mir gehören wird. Sei sicher, dass ich immer über dich wachen werde.“
 

Fast traurig sah er den Schwarzhaarigen an und verschwand in einem hellen Licht, zurück blieben schwarze Federn auf dem Boden.
 

„Ist es wirklich vorbei?“, fragte Draco und schaute Harry immer noch skeptisch an.
 

„Ja, es ist vorbei. Ich erinnere mich wieder an alle deiner Schandtaten und ich finde es übrigens wirklich zuckersüß, dass du die Briefe wieder geschrieben hast. Sie haben mitunter dafür gesorgt, dass ich mich wieder erinnert habe.“
 

Draco grinste breit und stand mit Harry auf.
 

„Ne, nicht wahr? Das war eine gute Idee von mir. Das mit dem Dolch war die Idee einer guten Freundin. Sie hatte dasselbe durchgemacht wie du. Den Stein hatte sie immer bei sich, damit der Todesengel sie nicht zu sich holen kann. Sie hat ihre Unsterblichkeit geopfert damit wir beide zusammen sein können. Wir müssen sie unbedingt besuchen.“
 

„Ja, das müssen wir unbedingt~“
 

**~~**

Harry kam mit Draco wieder zurück in ihre Wohnung wo ihre Freunde bereits auf sie warteten.

Hermine gab Draco eine so schallende Ohrfeige, dass dieser einen Abdruck davon zurückbehielt.
 

„Wir konntest du nur ohne uns gehen?!“
 

Sie war außer sich vor Sorge und fiel nach diesem Worten Draco sofort um den Hals und dann Harry.

Sogar Ron sah man an, dass er kaum geschlafen und gegessen hatte.
 

Nach diesem Vorfall trat zwar langsam aber stetig wieder Normalität im Hause Malfoy/Potter ein.

Die beiden liebten sich tagelang, gingen nicht raus, verließen das Bett nur um kurz etwas zu essen, oder um ins Bad zu gehen.
 

Draco machte ihm sogar einen richtigen Antrag und sagte, dass er es eigentlich an seinem Geburtstag vorgehabt hatte.

Er wollte ihr Versprechen festigen und auch vor dem Gesetz geltend machen.

Niemand sollte es mehr wagen sie beide voneinander trennen zu wollen.
 

Eine Woche später machten sich Harry und Draco auf zu Alessia.

Sie apparierten zu ihrem Haus, das sich nicht verändert hatte, auch die Umgebung war trist wie immer.

Etwas hatte sich doch geändert.

Draco sah es zuerst.

Eine rote Rose wuchs im Vorgarten und das Rot sah irgendwie abstrakt aus in dem ganzen Grau, es stach richtig hervor.
 

Er nahm Harry an die Hand und rannte in das Haus.

Die Tür stand offen und so konnten sie direkt hinein gehen.

Das Feuer im Kamin war aus und es war eisig kalt im Inneren des Hauses.

Als sich Draco dem Sessel näherte, in welchem Alessia gesessen hatte sah er sie.

Ihre Haare fielen ihr über die Schultern, die Augen waren geschlossen und sie hatte ein Lächeln auf den Lippen.

In ihren beiden Händen hielt sie das Bild ihres Mannes und die Tasse Tee, die sie getrunken hatte stand kalt neben ihr auf dem Tisch.
 

„Das ist sie? Dank ihr lebst du noch? Und ich erinnere mich wieder an dich?“
 

Ja, das ist – war sie. Alessia Saintclaire. Ihr Mann starb um ihr die Erinnerung wiederzugeben. Sie zerstörte den Anhänger ihres Todesengels und vertrieb ihn damit. Sie hatte den Stein um nicht sterben zu müssen. Sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben sie nach ihrem Tod bei sich zu haben.“
 

Harry drückte Dracos Hand und spürte wie traurig dieser über den Tod der alten Frau war.
 

„Sie sieht glücklich aus, Dray. So, als ob sie sich damit abgefunden hat und vielleicht hat sie auch dem Todesengel nach all den Jahren verziehen. Sei nicht traurig. Sie muss wirklich lange gelebt haben, ich denke Sie war auch froh, dass es ein Ende hat“
 

Draco nickte nur und verließ mit ihm das Haus.

Als sie kurz vor der Tür waren erkannte er die schwarzen Federn auf dem Boden.

Vorhin waren sie ihm nicht aufgefallen weil er gleich zu Alessia wollte.
 

„Wenn wir irgendwann sterben, wird Adrian dich zu sich holen.“, murmelte er leise und schaute Harry nicht an.
 

„Ja, so wird es sein. Meine Seele wird dann ihm gehören aber bis dahin, gehört sie dir. Wir haben noch ein langes Leben vor uns. Mach dir keinen Kopf darum was nach dem Tod mit uns sein wird. Wir beide bleiben zusammen, das ist die Hauptsache.“
 

Er küsste Draco liebevoll und apparierte mit ihm zurück in ihre Wohnung.

Dort drückte Draco ihn an sich.
 

„Nur zusammen – nie allein, Jay.“
 

The End



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