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Der Tod ist nicht das Ende

von

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Die ersten Schritte

Hier kommt das nächste Kapitel, da meine Ferien jetzt leider zu Ende sind und ich nicht genau weiß, wie schnell ich weiterschreiben kann.

Viel Spass beim Lesen!
 

Disclaimer: Alle Personen gehören J.K.R. und nicht mir.
 

* * *
 

KAPITEL 3 - Die ersten Schritte
 

Etwas wacklig auf ihren Beinen stand sie nun neben dem schwarzhaarigen Mann am Abgrund und blickte in die Ferne.

"Wenn du möchtest, dass sich deine Umgebung ändert, dann musst du es dir wünschen", sagte Sirius. "Stell dir die Gegend einfach in deinen Gedanken vor, Hermione."

Fragend blickte sie ihn an. "Was soll ich bitte tun?"

"Du sollst dir deine Umgebung vor deinem inneren Auge vorstellen."

Immer noch verwirrt schaute sie zu Sirius auf.

"Okay", sagte er lachend, "ich sehe schon, dass diese Übung für den Anfang wohl etwas zu schwer für dich ist. Wir werden das anders machen. Ich werde mir eine Umgebung vorstellen und, wenn du dich nicht dagegen sperrst, dann wirst du sie auch sehen können."

"Danke, ich glaube, dass wäre wirklich einfacher."

Freundlich blickte er sie aus seinen grauen Augen an. Dann schaute er konzentriert geradeaus in das Nichts und plötzlich formte sich ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen. Vergnügt blickte er zu Hermione, die ihn immer noch erwartungsvoll anblickte.

Langsam erlosch das Strahlen auf seinem Gesicht.

"Du kannst es nicht sehen, oder, Hermione?"

"Was, die Umgebung hat sich für dich schon verändert? Für mich sieht sie immer noch gleich aus." Jetzt blickte sie sich prüfend um, als sie Sirius aber wieder anblickte, war eine Spur von Kummer auf ihrem Gesicht zu erkennen.

"Bitte sei nicht traurig. Wir werden das Problem anders angehen. Du lässt dich noch nicht vollständig auf deine Umgebung ein. Schau geradeaus und schließe deine Augen. Ich werde dir jetzt die Landschaft beschreiben, die ich mir vorgestellt habe, die also für mich sichtbar ist. Du musst dann versuchen, sie dir vor deinem inneren Auge vorzustellen."

Schon fing er an, die schottische Landschaft zu beschreiben, durch die der Hogwarts Express immer auf dem Weg zur Schule fuhr. Er hatte Hogwarts selbst und auch die direkte Umgebung der Schule mit Hogsmeade in seiner Vorstellung weggelassen, weil er es nicht riskieren wollte, dass Hermione dadurch böse Erinnerungen wieder ins Gedächtnis gerufen werden würden.

"Hast du das Bild in deinem Kopf?"

"Ja...", antwortete Hermione zögernd, "ich glaube, ich habe es fertig."

"Gut, dann öffne jetzt ganz langsam die Augen, konzentriere dich aber weiter auf dein Bild."

Sehr vorsichtig, als wäre es das erste Mal in ihrem Leben, öffnete Hermione ihre Augen. Zuerst konnte Sirius an ihrem Gesicht nicht erkennen, ob sie die Landschaft nun wahrnahm oder nicht, als er aber ein erleichtertes Lächeln auf ihrem Gesicht bemerkte, musste auch er wieder lachen.

"Du siehst es also, ja?"

"Ja, ich sehe es und es ist wunderschön."
 

Die beiden standen immer noch an dem Abgrund, der Fels unter ihnen war aber nun einer blühenden Frühlingswiese gewichen, die leicht abfallend einen Weg ins Tal bildete, und unter ihnen erstreckte sich, anstatt einer gähnenden Leere, eine wunderschöne, grüne Hügellandschaft mit vereinzelten kleinen Wäldern und dies alles wurde von einem blauen Himmel überstrahlt.

"Sirius, wie ist das möglich, dass man sich hier seine Landschaft selber bestimmen kann?"

"Weißt du, hier spielen deine Gedanken und Vorstellungen eine wichtige Rolle. Durch deine Vorstellung kannst du hier sehr viel beeinflussen und dein weiteres Schicksal bestimmen.

Wenn du dir dein schlimmstes Erlebnis auf der Erde vor Augen hältst, dann wirst du es auch wieder erleben. Wenn du dir dein schönstes Erlebnis vor Augen führst, dann kannst du auch das erleben. Das heißt, man kann von seinen Erinnerungen leben, wird aber diesen Ort nicht wirklich kennen lernen. So ist es dir bis jetzt ergangen. Aber auch das Leben in den schönsten Erinnerungen führt letztendlich zu nichts Gutem, da man irgendwann keine Erinnerungen mehr hat, von denen man zehren kann."

Aufmerksam blickte Sirius Hermione an, um herauszufinden, ob sie ihm bei seinen Erläuterungen folgen konnte. Zuerst schaute Hermione zum Horizont, aber an ihrem Blick konnte Sirius erkennen, dass sie über seine Worte nachdachte. Dann drehte sie sich zu ihm.
 

"Ähm... auch wenn das nichts mit deinem kleinen Vortrag zu tun hat. Können wir vielleicht einen Spaziergang machen. Meine Beine tun nicht mehr so weh, aber ich würde mich gerne bewegen und da wir hier eine so schöne Landschaft haben..."

Mit gespielter Empörung blickte Hermione Sirius an, der neben ihr stand und schamlos lachte.

"Sirius, glaubst du etwa, dass das ein Scherz war?"

Weil er immer noch nicht aufhörte zu lachen, boxte sie ihm in die Seite.

"Hey, keine tätlichen Angriffe bitte!"

Freundschaftlich legte er seinen Arm um ihre Schulter und führte sie die Wiese herunter.

"Es tut mir Leid, dass ich gelacht habe, aber es ist toll, dich wieder so zu sehen, wie du früher warst. Ich habe schon länger nicht mehr so gelacht."

Noch einmal holte er tief Luft, um sich von seinem kleinen Lachanfall zu erholen, als Hermiones Worte ihn auffahren ließen.

"Was ist denn passiert, bevor ich hierher kam?"

"Bitte, Hermione!", jetzt war Sirius stehen geblieben und hatte sie an den Schultern gepackt. Fast flehend blickte er in ihre braunen Augen, konnte aber den traurigen und besorgten Ausdruck nicht verbergen, "frag mich vorerst nicht mehr danach. Du wirst alles zu einem gegebenen Zeitpunkt erfahren. Jetzt musst du aber zunächst deine eigenen Schwierigkeiten überwinden. Ich kann dir das im Augenblick einfach noch nicht erzählen. Es würde keinem von uns helfen."

Hermione war erschrocken über seine ernsten Worte, doch verständnisvoll - und auch mitfühlend - blickte sie ihn an, und senkte wie zu einem Nicken ihren Kopf. Dann spürte sie, wie Sirius sie in die Arme nahm, doch nicht, um sie zu trösten, sondern um selber von ihr getröstet zu werden. Stumm umarmte auch sie ihn und so standen sie eine Weile auf der Wiese, während ihre Haare durch den spielerischen Wind ihre Köpfe umwehten.

Als Sirius sich wieder von ihr löste, bemerkte sie noch, wie er sich Tränen von seinem Gesicht wischte, doch tat sie so, als hätte sie es nicht mitbekommen, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen.
 

"Wollen wir weitergehen, Mione?"

Freudig blickte sie in sein nun wieder lächelndes Gesicht, auch wenn er die Traurigkeit in seinen grauen Augen nicht ganz hatte verstecken können. Er hatte sie bei ihrem alten Spitznamen genannt. Mione. Er hatte irgendwann einmal angefangen sie so zu nennen, weil Hermione ihm angeblich zu lang war. Sie war damals aber der Meinung gewesen, dass er sie nur etwas hatte ärgern wollen. Dann waren sie aber bei dem Spitznamen geblieben und, dass sie das nun wieder aus seinem Mund hörte, bedeutete ihr sehr viel.

Die ersten paar Meter legten sie schweigend zurück, hielten sich aber an den Händen, einfach um das Gefühl zu haben, dass sie nicht alleine waren.
 

"Sirius!" Zögernd sprach Hermione ihn an, aber ohne ihn anzublicken. "Kann ich dir vielleicht noch ein paar Fragen zu diesem Ort stellen?"

"Natürlich, was möchtest du denn wissen?"

"Was ist das genau für ein Ort?"

Erst antwortete Sirius ihr nicht, so dass sie schon befürchtete, er hätte sie nicht verstanden. Aber genau in dem Moment, als sie beginnen wollte zu sprechen, erklang seine Stimme.

"Dieser Ort ist eine Art Zwischenstation. Die meisten Menschen, die sterben, kommen hierher. Erst einmal müssen sie dann zu sich selber finden und ihr vergangenes Leben überdenken. Manche brauchen dafür länger als andere, und wieder andere schaffen diesen Schritt leider nie. Das sind die Menschen, die der Vorstellung der Muggel nach in der Hölle sind. Andere Menschen wiederum, so wie der Fast Kopflose Nick, haben sich schon vor ihrem Tod dafür entschieden, als Geister auf der Erde zu bleiben.

Wenn du es geschafft hast, dich hier zurechtzufinden, dann kannst du den nächsten Schritt nehmen und in den sogenannten Himmel kommen.

Dort kannst du dann für einen gewissen Zeitraum leben, zusammen mit deinen Freunden, die auch dort sind, oder dich dazu entscheiden, sofort wiedergeboren zu werden. Das bleibt letztlich dir überlassen.

Wenn du wiedergeboren wirst, dann kommst du als neue Person auf die Erde. Es gibt sicherlich noch Ähnlichkeiten zwischen dem Charakter, der man vorher war, und dem neuen. Aber trotzdem können sich die meisten nicht mehr an ihr Leben davor erinnern.

Wenn du hier bleibst, dann kannst du wie Oliver und ich anderen Personen, die du auf der Erde gekannt hast, helfen, ihre eigenen Probleme zu lösen.

An diesem Ort geht es nicht nur darum, sein eigenes Seelenheil zu finden, sondern auch anderen Menschen dabei zu helfen."

Danach schwieg Sirius und auch Hermione dachte erst einmal über seine Worte nach, bevor sie die nächste Frage stellte.

"Aber was ist dann der Unterschied zwischen diesem Ort, dem Himmel und der Erde?"

"Vieles, was man auf der Erde tun kann, ist hier nicht möglich. Das Sein auf der Erde ist eher physisch. Man wird geboren, wächst auf, verändert sich sowohl geistig als auch körperlich und stirbt letztendlich. Man kann körperliche Erfahrungen machen, die hier nicht in solchem Maße möglich sind, und Kinder zeugen und zur Welt bringen. Dafür gibt es aber auch viele negative Erfahrungen, wie Gewalt, Tod und Mord.

Das Sein an diesem Ort ist eher psychisch. Vieles läuft hier auf der geistigen Ebene ab. Wenn man möchte, dass sich seine Umgebung ändert, dann ist das mit einem Gedanken möglich. Wenn man sein Aussehen ändern möchte, dann ist auch das hier möglich, doch es gibt hier keine Weiterentwicklung wie auf der Erde, man altert nicht. Auch Gewalt gibt es hier eher selten und die Dispute, die man auf der Erde hatte, erscheinen hier letztendlich unbedeutend. Es kommt sogar vor, dass man sich mit seinen ehemaligen Feinden anfreundet... aber diese ganzen Unterschiede wirst du am eigenen Leib noch erfahren.

Im Himmel dagegen lebt man von einem Tag zum nächsten und bekommt kaum noch etwas von der Zeitrechnung auf der Erde mit. Das ist auch der Grund, warum viele Menschen wiedergeboren werden wollen. So etwas wird auf die Dauer ein wenig eintönig."

Schon wieder verstummte Sirius und Hermione konnte nicht glauben, dass das alle Unterschiede sein sollten.

"Aber Sirius, ist das wirklich alles? Ich meine... irgendwie kapier' ich das ganze noch nicht."

"Mione, das ist alles viel zu kompliziert, als das es ein einzelner Mensch nachvollziehen könnte, egal wie intelligent er... oder sie ist. Außerdem bin ich auch nur ein unvollkommener Mensch und habe jetzt sicherlich die Hälfte von dem, was ich dir eigentlich noch hätte erzählen können, vergessen. Auf deiner Reise werden dir noch einige Dinge begegnen, die du nicht sofort verstehst, aber dann wird sicherlich immer jemand da sein, der dir hilft."

Auch dann schwieg Sirius wieder und auch Hermione wollte erst einmal nicht mehr wissen. Sie fragte sich, warum sie im Leben geglaubt hatte, dass das Leben nach dem Tod einfacher wäre und der Tod die Lösung ihrer Misere sei. Bis jetzt hatte ihr der Tod nicht wirklich weniger Probleme präsentiert. Okay, sie hatte Sirius wiedergetroffen, den sie sehr vermisst hatte, aber auch auf der Erde wären Menschen gewesen, die ihr einmal etwas bedeutet hatten und ihr vielleicht auch jetzt noch nicht ganz egal waren. Wie hatte sie diesen Menschen das antun können?
 

"Hermione!"

Wie hatte sie so egoistisch sein können?

"Hermione!" Langsam drang eine Stimme in ihr Bewusstsein, die besorgt ihren Namen rief. Sie liefen nicht mehr, sondern ihr Begleiter stand ihr gegenüber und hatte sie an den Schultern gefasst. Die grauen Augen blickten sie sorgenvoll an.

"Hermione, alles in Ordnung?"

"Ja... natürlich."

"Setz dich erst mal."

Behutsam führte Sirius sie zu einer Bank, die wie aus dem Nichts neben ihnen aufgetaucht war und half ihr vorsichtig, sich zu setzen.

"Was ist los, Sirius?"

Traurig blickte er sie an.

"Ich glaube, du hast beinahe einen Rückfall erlitten. Es war wohl etwas zu viel für dich heute. Wir sollten für eine Weile hier bleiben und uns ausruhen und du solltest vielleicht versuchen, ein wenig zu schlafen."

Zuerst war Hermione bestürzt darüber, was das für Folgen für sie gehabt haben könnte, wenn Sirius sie nicht aus ihren Gedanken gerissen hätte, aber dann fiel ihr erst auf, was er da gerade gesagt hatte.

"Hier muss man auch schlafen?"

Jetzt lächelte Sirius sie wieder an.

"Eigentlich nicht, aber die meisten tun es, um einen geregelten Rhythmus zu haben. Vor allem Menschen, die noch nicht lange hier sind, sollten sich nicht überanstrengen. Glaubst du, dass du jetzt einschlafen kannst, ohne noch über irgendetwas nachzudenken?"

Eigentlich wollte Hermione mit 'Nein' antworten, aber im selben Moment überkam sie Müdigkeit, so dass sie ein Gähnen nicht unterdrücken konnte. Ihr Kopf schien tatsächlich innerhalb kürzester Zeit von allen Gedanken leergefegt worden zu sein.

Freundlich schmunzelte Sirius sie an, holte eine Decke aus dem Nichts hervor, die er auf dem Boden ausbreitete, und bedeutete Hermione sich auf diese Decke legen. Wenn ihre Sinne sie nicht völlig täuschten, dann war der Himmel um sie herum auch schon dunkler geworden. Sorgfältig breitete dann Sirius eine zweite Decke über der jungen Frau aus, aber als er sich gerade erheben wollte, hielt sie ihn zurück.

"Willst du nicht schlafen?"

"Ich weiß nicht, ob ich das jetzt könnte."

"Du bist mindestens so fertig wie ich, also solltest du auch schlafen." Sie bedachte ihn mit einem eindringlichen Blick, dann fügte sie etwas leiser hinzu: "Außerdem würde ich mich freuen, wenn du mich zum Einschlafen in die Arme nehmen würdest. Das haben meine Eltern früher immer gemacht, wenn es mir nicht gut ging."

Bei dieser Bitte erschien auf Hermiones Wangen ein rötlicher Schimmer.

"Möchtest du auch noch eine Gute-Nacht-Geschichte hören, oder reicht ein Lied?"

Für diese Bemerkung streckte Hermione ihm die Zunge raus, als sie aber eine dritte Decke entdeckte, die er aus dem Nichts hervorholte, strahlte sie ihn wieder an.

Dann kuschelten sich beide aneinander und Sirius musste feststellen, dass Hermione Recht gehabt hatte, denn innerhalb kürzester Zeit war er eingeschlafen.
 

* * *
 

Kapitel 3 ist wahrscheinlich bis jetzt das Kapitel, für das ich am längsten gebraucht habe, weil ich es schwierig fand, diese Zwischenwelt zu beschreiben. Aber das war ja erst der Anfang, also REVIEWT und das nächste Kapitel wird kommen....
 

Grüße,
 

Milandra



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-04-06T12:02:58+00:00 06.04.2005 14:02
Das ist eine tolle Gesschicht!!Ich hoffe Hermine wird bald Harry und Ron finden!!Schreib bitte schnell weiter!!Freu mich schon!!!

TSCHÜSS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


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