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Dreams

Ich warte auf dich in unseren Träumen(Kapitel 13 ist da)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Autor: yume22
Rating: General
Disclaimer: Nichts mir, außer Calain, Somniae und Incubi.
Info: Das Ende der FF ist nahe. Ich habe eine kurze Pause von allem einlegen müssen und versuche nun wieder meine FF zu Ende zu bringen. An alle, die noch mitlesen, kommentieren, oder auch nicht - viel Spaß damit ;) Komplett anzeigen

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Liebe und Verrat


 

Kapitel 14
 

„Liebe und Verrat“
 

„Wahre Liebe fordert nicht, wahre Liebe gibt. Sie ist ein Entgegenkommen, ein Geben, aber auch ein Annehmen. Wahre Liebe ergreift nicht Besitz, sondern gibt Freiheit.“

―Marie von Ebner-Eschenbach
 

Drei Monate später
 

„Pansy. War es denn wirklich so falsch, dass wir uns -“
 

Die blonde Slytherin hob die Hand und hinderte den Rothaarigen daran weiterzusprechen.
 

„Wage es nicht es auszusprechen. Es war ein Fehler. Ich war emotional kompromittiert. Ich habe keine Gefühle für dich!“, rief sie und ließ Ron fassungslos und sprachlos stehen.
 

Sie lief direkt zum Ausgang und rannte einfach irgendwo hin.

Es war ihr sogar egal wohin sie lief.

Am Ende kam sie irgendwo auf dem großen Anwesen Hogwarts zum Stehen.

Sie ließ sich in das Gras fallen und schaute hoch in den blauen Himmel.

Warum musste alles nur so kompliziert sein?

Warum verliebte sich Draco in einen Jungen und dann auch noch in Potter?
 

Erst hassten sie sich über Jahre und dann konnten sie nicht mehr ohne einander?

Was war nur los?

Was lief nur falsch?

War es letztendliche in Fluch? Doch dieser hatte nicht Draco getroffen, sondern sie?!
 

„Warum kann ich nicht einfach glücklich sein?!“, schrie sie ihre Verzweiflung heraus und wischte sich über die Augen.
 

Sie hatte lange nicht mehr geweint.

Nein, eine Parkinson weinte nicht und ein Slytherin erst recht nicht.

Sie wollte doch immer stark sein, damit Draco sie irgendwann bemerkte, sich in sie verliebte.

Ihre Gefühle für ihn waren echt. Ja, sie waren echt, sie waren -
 

Vor ihrem geistigen Auge sah sie auf einmal Ron vor sich.

Den Jungen mit den Sommersprossen, den roten Haaren und blauen Augen.

Dieses verschmitzte Lächeln.

Warum sah sie ihn? Warum dachte sie an diesen idiotischen Weasley?
 

Doch sie wusste die Antwort darauf bereits.

Auch, wenn sie es sich nicht eingestehen wollte.

Ron war es, der sie getröstet hatte nachdem sie erfuhr, dass Draco mit Harry zusammen war.

Sogar jetzt nach drei Monaten war er für sie da.

Ron hatte sich schon daran gewöhnt, dass Harry in Draco verliebt war und trotzdem kam er immer wieder zu ihr.
 

Nein! Sie durfte sich nicht von ihm verwirren lassen.

Am Ende war das genau der Plan des Gryffindor Trios.

Granger sorgte dafür, das ihr Blaise verfallen war, Potter verwirrte Draco und dieses Wiesel sollte sich um sie kümmern!

Ja, das ginge aber nach hinten los.
 

Sie richtete sich auf und schlug mit der Faust auf die Wiese.
 

„Draco gehört zu mir! Ich lasse ihn mir nicht wegnehmen!“
 

Als sie nach oben schaute sah sie auf einmal wie sich ein Schatten über die Sonne legte, oder legte sich der Schatten gar nicht über die Sonne, sondern -

Pansy hob die Hand, so als ob sie etwas abwehren wollte, doch da war nichts.
 

Auf einmal spürte sie etwas Seltsames.

Es wurde ihr kalt und es war so, als ob sich ein Schleier über sie legte.

Sie nahm die Umgebung dunkler wahr. Vielleicht war es auch einfach dunkler geworden, oder irgendetwas stimmte nicht mit ihren Augen?
 

Anstatt aufzustehen legte sie sich auf die Wiese und schloss die Augen.

Sie wurde so müde.

Sie hatte keine Lust mehr aufzustehen. Nein, sie wollte einfach nur liegen bleiben und die Augen schließen, ein wenig schlafen.
 

Ja, vielleicht würde sie sich damit ein wenig beruhigen.
 

**~~**
 

„Hey, Ron. Was ist los?“, rief Harry und kam mit Hermine auf den anderen Gryffindor zu.
 

Zum Glück hatte Ron drei Monate Zeit gehabt sich zu beruhigen und mittlerweile schaffte dieser es sogar sich im selben Raum mit Draco aufzuhalten, ohne dass sie sich stritten.

Er hatte den Blonden sogar an seiner Seite akzeptiert.

Akzeptieren heißt aber nicht, dass sie die besten Freunde wurden.
 

Blizzard befand sich auf Hermines Arm und wurde gekrault, während Sense wachsam über ihnen flog.
 

„Du siehst nicht gut aus, irgendwie blass. Was ist passiert?“, fragte Hermine und sah Ron abwartend an.
 

„Ach nichts, ich habe mich nur mit Pansy gestritten.“
 

„Mit Parkinson? Pansy Parkinson?“, fragte Harry und zog eine Augenbraue hoch.
 

„Ja, was ist? Ist das so ungewöhnlich? Du lässt dich von Draco flachlegen also ist es doch nicht schlimm, dass ich mit ihr rede, oder?“, wütend stampfte er an Harry und Hermine vorbei.
 

„Nimm es ihm nicht übel. Es ist etwas viel für ihn in letzter Zeit.“, meinte Hermine und sah Ron noch hinterher.
 

„Ich weiß, dass er es nicht so gemeint hat. Dabei wollte ich gar nicht so überrascht klingen. Ich fände es gut, wenn er und Pansy sich besser verstehen. Ron ist ein netter Junge. Er verdient es endlich jemanden zu finden mit dem er glücklich sein kann.“
 

„Na ja, ich bezweifle, dass er diese Person ausgerechnet in Pansy gefunden hat.“, murmelte Hermine und zusammen mit Harry ging sie wieder zurück ins Schloss wo Draco und Blaise auf sie warteten.
 

„Was ist passiert? Ron kam gerade stinksauer an uns vorbei, sah mich an und schnaubte nur abfällig. Ich dachte, er hätte sich langsam daran gewöhnt, dass wir zusammen sind, Jay.“
 

Draco legte seinen Arm um Harry und beugte sich zu ihm herunter, gab ihm einen Kuss.
 

„Alles ist okay. Er ist nur etwas aufgewühlt wegen Pansy.“
 

„Pansy? Du meinst Parkinson? Sie und Ron, also -“, er fing an zu lachen und hielt sich den Bauch.
 

Sogar Blaise musste schmunzeln, hielt sich aber zurück als er Hermines Blick sah.
 

„Hör auf! Lache nicht darüber. Ich bin auch mit dir zusammen. Wie würdest du dich fühlen, wenn dich jemand deswegen auslacht?!“
 

Draco hörte schlagartig auf zu lachen.

So abwegig war es nicht was Harry sagte.

Klar, er würde jedem den Hals dafür umdrehen, der es wagte über sie zu lachen aber -
 

„Es tut mir leid. Es war falsch. Ich lache nicht mehr darüber aber an sich wäre ich froh, wenn die beiden was miteinander anfangen würden. Dann hört sie auf so besessen von mir zu sein“
 

**~~**
 

Es verging einige Zeit, die sie so glücklich miteinander verbrachten, dass Harry fast schon jeden Tag damit rechnete, dass irgendetwas passierte.

Immer, wenn er dachte glücklich zu sein passierte irgendetwas.

Doch nichts geschah. Alles war in Ordnung.

Sogar mit Cedric verstand er sich wieder und sie einigten sich darauf Freunde zu bleiben, auch wenn er in den Augen des Jungen sehen konnte, dass er sich immer noch mehr erhoffte.
 

Doch er hatte Draco und brauchte niemand anderen.

Selbst Cedric würde das irgendwann verstehen.
 

Es war der Abend nach den Prüfungen. Sie hatten endlich alle Prüfungen hinter sich und endlich genügend Zeit für sich.

Hermine befand sich bei Blaise und er war mit Draco draußen, an ihrem geheimen Platz wie sie in nannten.

Es war eine Stelle, die abgelegen war umgeben von Büschen.

Niemand außer ihnen kam hierher und niemand würde sie sehen, selbst wenn sich jemand hierher verirrte.
 

„Vater hat mir erzählt, dass er und Mutter sich wieder in seinen Träumen getroffen hätten~ Findest du das nicht auch romantisch, dass sie sich nach all der Zeit immer noch so sehr lieben?“, murmelte Harry und drückte Draco auf den Boden, krabbelte auf ihn.
 

Dann sah er ihm in die wunderschönen eisblauen Augen.
 

„Ja, es ist romantisch aber völlig logisch. Ich würde dich nach all den Jahren ebenfalls lieben. Selbst, wenn wir voller Falten wären und am Stock laufen würde ich dich lieben wie am ersten Tag.“
 

Harry wurde rot als Draco das sagte und knuffte ihm in die Seite.
 

„Ach was, wie willst du das denn wissen? Aber eigentlich ist es unwichtig. Was zählt ist nur das Hier und Jetzt. Es wird noch lange dauern bis wir wissen was die Zukunft für uns bereithält aber ja, ich gebe dir in einem Recht. Es ist alles völlig logisch~“
 

Er gab Draco einen Kuss und spürte dessen Finger an seinem Nacken, wie sie ihn zu kraulen begannen.
 

Die andere Hand des blonden wanderte weiter runter und zupfte bereits an der Hose des Schwarzhaarigen.
 

„Vor einigen Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich jemals jemanden lieben könnte, erst recht nicht den Helden der Zauberwelt aber jetzt bin ich mit dir hier und denke an nichts anderes als dir die Kleider vom Leib zu reißen und -“
 

Harry schüttelte nur tadelnd den Kopf und musste dann lachen.
 

„Du bist echt unverbesserlich.“, er begann damit Draco auszuziehen und zu küssen, während der Blonde es ihm gleicht tat.
 

**~~**
 

Blizzard, die sich bei Hermine befand, die sie erst gekrault hatte und sich dann mit Blaise beschäftigte wollte es sich gerade in einer Ecke bequem machen, da spürte sie etwas seltsames.

Sie hatte auf einmal Angst um Harry.

Während Hermine mit Blaise zusammen war und nicht merkte wie sie verschwand machte sie sich auf den Weg zu ihrem Herrn.
 

Sie kannte das Versteck der beiden und fand sie dort eng beieinander liegend, wobei Harry wie immer auf Draco lag und es sich bequem machte.
 

Gerade wollte er die Augen schließen, da sah er Blizzard.
 

„Ist etwas passiert, hm? Normalerweise bist du um diese Zeit doch immer bei Hermine.“
 

#Ich habe ein seltsames Gefühl. Du musst vorsichtig sein. Ich weiß nicht was aber ich weiß, dass etwas passieren wird.#
 

Harry streckte seine Hand aus und strich Blizzard durch ihr weißes Fell.
 

„Wir sind hier sicher, Blizzard. Mein Dad hätte uns bestimmt gewarnt, wenn irgendetwas passieren würde.“
 

Er gähnte und sah zu Draco, der schon eingeschlafen war.
 

„Du passt auf uns auf~“
 

Blizzard schaute Harry aus ihren besorgten blauen Augen und legte sich schließlich resignierend neben die beiden Jungen.

Oben erkannte sie Sense und dieser schien auch alles andere als beruhigt zu sein.
 

/Irgendetwas wird passieren, ganz sicher/
 

**~~**
 

„Wie ist es nach all den Jahren wieder hier zu sein, Tom?“
 

Calain lief vor ihm her, in seiner langen schwarzen Kutte, die seine langen hellen Haare bedeckte.

Dieser drehte sich zu ihm um und er erkannte die schwarzen Augen.
 

„Es ist ungewohnt.“, sie kamen aus dem dunklen Wald und Tom schaute sich gut um.
 

Es war wirklich viele Jahre her gewesen, dass er hier zur Schule gegangen war.

Er hatte zwar als Somniae sein jugendliches Aussehen behalten aber es konnte nicht darüber hinweg täuschen, dass er bereits seit mehreren Jahrzehnten auf dieser Welt weilte.

Doch in den Augen Calains blieb er immer nur ein Junge.

Wie alt der andere wohl sein mochte?
 

„Bald wird das Schloss dem Erdboden gleichgemacht und jeder einzelne wird zu unserer Marionette. Aber keine Sorge, Francois gehört dir. Ihn darfst du selbst töten~“
 

„Eine Marionette, so wie ich eine bin.“, flüsterte Tom und wollte an Calain vorbei, der ihn auf einmal festhielt und zu sich zog.
 

„Nach all den Jahren denkst du immer noch, dass du nur eine Marionette für mich bist?“, er beugte sich zu ihm vor und strich mit seinen Fingern über Toms Hals, umfasste diesen und drückte schließlich zu.
 

„Am Anfang war es dein Hass und dein Wunsch zu töten, der mich zu dir geführt hatte. Ja, du warst meine Marionette und ich habe es all die Jahre genossen mich an deinem Schmerz zu laben und mich davon zu ernähren aber -“
 

Er ließ von Tom ab, legte seine Hand an seinen Nacken und drückte ihn an sich, so dass er ihn küssen konnte.
 

„Mit der Zeit hast du es geschafft, dass ich nicht mehr von dir ablassen kann. Ich werde dich nicht mehr gehen lassen, Tom. Mich wirst du nie wieder los. Wir beide gehören zusammen und das für immer! Selbst, wenn du den Sohn deiner Schwester zu dir holst, wird er nicht ihren, oder meinen Platz einnehmen. Sollte er dir wichtiger werden als ich es bin, werde ich ihn töten. Ich werde jeden einzelnen töten, der dir wichtiger ist als ich es bin.“
 

„So wie du mir Loraine genommen hast?!“, schrie Tom und Calain lachte.
 

„Du Narr“
 

Ja, er ließ Tom in dem Glauben seine Schwester wäre tot um dessen Hass weiter zu schüren, doch es war wohl an der Zeit ihm die Wahrheit zu sagen.
 

„Deine Schwester ist schwach aber sie lebt. Doch das wird sie nicht mehr lange. Bald werde ich sie persönlich töten und damit die letzte noch aktive Traumwandlerin, die uns gefährlich werden könnte.“
 

Tom und Harry waren zwar selbst auch Somniae aber sie hatten keine Ahnung wie man sie besiegte, wie man gegen die Incubi kämpfte und in die Träume anderer eindringen konnte.

Somit wären sie keine Gefahr für sie und für ihn.

Außerdem und das würde er Tom niemals sagen, wäre dieser das einzige Wesen, dem er nichts antun würde.

Jedes andere Wesen hätte mit ihm als Wirt nicht einmal ein Jahr überlebt.
 

„Sie lebt?!“
 

Tom löste sich von Calain und sah diesen wütend an.
 

„Wie konntest du mich all die Jahre im Glauben lassen, sie sei tot?! Hättest du es mir eher gesagt, dann -“
 

„Ja, was dann? Dann hättest du dich versucht von mir zu lösen, was dir nicht gelungen wäre. Du wärst bei dem Versuch getötet worden. Ich habe es dir doch gesagt. Ich werde dich nicht mehr gehen lassen und ich werde nicht zulassen, dass du stirbst. Du wirst so lange leben wie ich, du wirst mein ewiges Leben mit mir teilen!“
 

Fassungslos sah er Calain an.

Was redete der Incubi? Er war doch nur ein Wirt für ihn, jemand von dem er sich ernährte, den er lenken konnte wie er wollte.

Warum hatte der andere auf einmal solche Besitzansprüche?

Calain hatte sich doch nicht etwa... ausgerechnet in ihn?
 

„Komm jetzt. Hogwarts ist nicht lange für uns zugänglich. Wir müssen uns beeilen.“
 

Als Tom hoch in den Himmel sah erkannte er wie sich mehrere Schatten breit machten. Sie waren kaum zu sehen aber er spürte sie, jeden Einzelnen.
 

Calain zog ihn an sich und beugte sich zu ihm herunter.
 

„Keine Sorge, solange ich bei dir bin wird dir niemand etwas antun“
 

Was war das?

Warum beruhigten ihn die Worte?

Er hatte es schon vor einiger Zeit bemerkt, dass er sich zu dem anderen hingezogen fühlte aber er dachte, dass es normal sei, dass es etwas mit ihrer besonderen Beziehung zueinander zu tun hatte aber anscheinend steckte da doch mehr dahinter.

Allerdings hatte sich jetzt etwas geändert.

Loraine war noch am Leben.

Seine Schwester war nicht tot und somit hatte er noch eine Chance etwas gut zu machen.

Sein Herz war noch nicht vollkommen eingenommen von dem Wunsch nach Zerstörung und dieser Wut, die sich jahrelang in ihm breit gemacht hatte.

Noch gab es ein wenig Hoffnung und er erinnerte sich noch an ihre Worte.

Solange sie lebte wäre sie für ihn da.

Solange sie lebte würde er nicht alleine sein und niemand Angst vor ihm haben...

Aber hatte er nicht selbst dafür gesorgt, dass genau das Gegenteil der Fall war?
 

„Ich habe vor gar nichts und niemandem Angst“, erwiderte er und folgte dem Incubi den restlichen Weg in Richtung Schloss schweigend und in Gedanken versunken.
 


 

**~~**
 

Es war fast unheimlich ruhig im Schloss.

Jeder schlief, sogar die Personen in den Bildern waren verschwunden.

Hatten die Incubi wirklich eine solch große Macht? Nur weil sie es geschafft hatten Loraine außer Gefecht zu setzen?
 

„Er ist nicht hier - oh der Kleine ist draußen mit seinem blonden Freund.“, meinte Calain plötzlich und steuerte wieder den Ausgang an.
 

„Was ist mit Francois?“
 

Calain schüttelte den Kopf und winkte Tom zu sich.
 

„Er kann warten. Wahrscheinlich ist er sowieso gerade bei seiner Frau und schläft den Schlaf der Gerechten. Ihn können wir in diesem Zustand nicht angreifen. Er ist geschützt aber sein Sohn ist es nicht.“
 

„Du wirst ihm nichts antun, Calain. Wir hatten abgemacht, dass ihm nichts geschieht.“
 

Der Angesprochene schwieg und verließ das Schloss, erwartete, dass Tom ihm folgte, was dieser auch tat.

Er hatte ja keine andere Wahl.
 

„Diese Närrin hat allein durch den Wunsch, dass dem Jungen Schaden zugefügt dafür gesorgt, dass wir hier eindringen konnten. Menschen sind solche emotionalen Krüppel. Sie -“, als er sah wie Tom ihn anschaute seufzte er nur und zeigte nach vorn.
 

„Dort sind sie.“
 

Er ging zu den beiden schlafenden Jungen, die zu seiner Verwunderung aber auch Belustigung halbnackt waren.
 

„Junge Liebe ist doch etwas Schönes~“, meinte er nur abschätzend und stieß Harry mit dem Fuß an, der sich nicht regte.
 

„Es wird Zeit, dass ich ihm meine Aufwartung mache bevor ich ihn vernichte.“
 

Calain hörte noch wie Tom nach ihm rief, ignorierte die Bitte aber den Jungen zu verschonen und wurde zu einem Schatten, der sich über Harry und Draco legte.
 

**~~**
 

„Dray?“
 

Wo war er nur?

Hatte seine Mutter wieder dafür gesorgt, dass er bei ihr war?

Normalerweise fand er sich auf einer Blumenwiese wieder und alles war hell doch hier war es stockdunkel und kalt.

Es war irgendwie unheimlich.

Es erinnerte ihn an einen Horrorfilm, den er mal im Fernsehen gesehen hatte bzw. sein Onkel hatte den Film gesehen.

Er hatte in einer Ecke gelegen und Schmerzen gehabt.

Ein normaler Alptraum war es aber auch nicht, sonst wäre es nicht so intensiv.
 

„Draco!“, rief er immer wieder und lief weiter.
 

Auf einmal sah er den Mond und dieser erhellte alles ein wenig.

Er befand sich auf einem Getreidefeld.

Also, schlimmer konnte es nicht kommen, oder?
 

„Somniae~ Komm zu mir, verstecke dich nicht. Ich werde dich finden. Deinen blonden Freund habe ich bereits gefunden“
 

Draco!

Dieser Kerl hatte Draco.

Vielleicht war es aber auch eine Falle?
 

„Harry! Komm nicht her!“
 

Nein, das war Dracos Stimme, also hatte der andere ihn wirklich.

War es am Ende vielleicht sogar eines dieser Wesen – ein Incubus?

Hatten sie es wirklich geschafft hier einzudringen und sie alle in ihren Alpträumen gefangen zu halten?

Warum hatten sie nichts gemerkt?

Wie konnten sie hier eindringen?
 

Harry lief so schnell er konnte in Richtung der Stimmen, die er hörte und die ihn riefen.

Sollte es eine Falle sein, dann würde er eben mitten rein laufen.

Draco war wichtiger und er musste zu ihm.
 

An seinem Ziel angekommen, anscheinend in der Mitte des Feldes, in welchem kein Getreide war, sondern eine freie Fläche stand jemand.

Es war Draco.

Sofort lief er zu ihm und umarmte ihn.
 

„Du hättest nicht kommen sollen. Er hat nur darauf gewartet.“
 

„Ich lasse ungern jemanden warten, das weißt du doch.“, erwiderte Harry schwach grinsend und drehte sich zu dem Schatten um, der sich auf einmal in ihrer Nähe befand.
 

Er sah ihn ganz deutlich.

Er sah nicht nur den Schatten. Er sah einen Mann mit langen hellen Haaren von großer Statur.
 

„Wer sind Sie?! Was wollen Sie von uns?“
 

Calain, der bemerkte wie Harry ihn ansah fing auf einmal an zu lachen.

Der Knirps sah seine wahre Gestalt. Wirklich?

Vielleicht hatte er ihn ein wenig unterschätzt.
 

„Ich bin der Tod. Das hört sich doch gut an, oder? Ihr werdet hier in eurem Alptraum versauern und nie wieder entkommen.“
 

Er hob seine Hand und auf einmal raschelte es in dem Getreidefeld.

Plötzlich sprang ein großes Untier aus dem Feld und direkt auf sie zu.

Draco griff nach Harrys Hand und rannte mit ihm los, dicht gefolgt von dem Monster, das aussah wie eine Mischung aus einem Dreiköpfigen Hund und irgendetwas anderem undefinierbarem.

Sehr genau konnten sie es sich nicht ansehen, denn sie waren viel zu beschäftigt um wegzurennen.

Calain blieb in der Zwischenzeit mitten im Feld und lachte.
 

Oh ja, so eine kleine Hatz war doch genau das Richtige~
 

Nach einiger Zeit kamen die beiden Jungen wieder bei ihm an.

Ihre Kleidung war zerfetzt, die Haut voller Kratzer und blutig.

Schnell atmend standen sie wieder vor ihm und Harry sank in die Knie.
 

„Wie hat es euch gefallen? Diese Monster sind meine eigene Kreation~ Es wartet noch mehr auf euch. Noch mehr Qualen, noch mehr Angst...“
 

Er ging auf Harry zu, doch Draco stellte sich vor den Schwarzhaarigen.
 

„Ich weiß nicht was Sie vorhaben aber Sie werden uns nicht klein kriegen. Wenn es sein muss rennen wir Jahrelang durch dieses vermaledeite Feld aber wir werden nicht vor ihnen kuschen wie ängstliche Tiere“
 

Calain schaute Draco wenig überzeugt an aber mit einer Spur aus Bewunderung.

Der Junge hatte Mut das musste man ihm lassen.

Er war lebensmüde, gab aber nicht klein bei.
 

„Denkst du das wirklich? Und was denkst du kleiner Somniae? Findest du das auch? Hältst du es solange durch?“
 

Draco schaute zu Harry, der auf einmal zu schreien begann.

Was war nur mit ihm los?
 

„Harry?“, Draco ließ sich vor ihm auf die Knie fallen und nahm das Gesicht des Jungen in die Hand.
 

„Nein! Nehmt ihn mir nicht weg! Nein, lass Draco am Leben! Draco!“, schrie Harry immer wieder und fing an zu weinen. Seine Augen wechselten immer wieder ihre Augenfarbe. Erst wurden sie heller und dann wieder dunkler.
 

„Was machen Sie mit ihm?! Lassen Sie ihn in Frieden!“
 

„Warum sollte ich? Er durchlebt gerade seinen persönlichen Alptraum und du bist der Hauptbestandteil. Er muss dich wirklich sehr lieben~ Es ist fast schon traurig, dass ich dich ihm wirklich nehmen werde.“
 

Draco wusste nicht was der Fremde damit meinte aber es war ihm auch egal.

Er wollte nur, dass Harry nicht mehr litt.
 

„Wenn du willst, dass es aufhört, dann komme zu mir und ergebe dich deinem Schicksal. Bist du bereit dafür?“
 

Menschen waren schwach.

Sie dachten nur an sich.

Er hatte es gemerkt, als er mit Tom zusammen war.

Der junge Mann hatte sein ganzes Leben lang gelitten. Es war zwar nicht so lange wie sein eigenes aber in dieser kurzen Zeit hatte er nur Schmerz erfahren.

So etwas wie die wahre Liebe gab es unter den Menschen nicht. Sie waren viel zu egoistisch dafür.

Er hatte es vor langer, langer Zeit ebenfalls am eigenen Leib erfahren müssen.

Seine Eltern, eine Somniae und ein Incubus. Eine verbotene Liebe.

Doch seine Mutter verriet seinen Vater und ließ ihn mit diesem zurück.

Sie ließ ihn alleine ohne einen triftigen Grund.

Die Somniae mussten endlich vernichtet werden, damit sie nicht noch mehr Schaden bringen konnten und so etwas wie die wahre Liebe gab es nicht.

Genau das würde er den beiden Jungen auch beweisen.
 

Doch Draco überraschte ihn erneut.

Er kam ohne etwas zu sagen auf ihn zu und sah ihn entschlossen an.
 

„Los. Machen Sie schon. Es ist mir egal, Hauptsache Harry leidet nicht mehr.“
 

„Du überraschst mich, Junge. Ja, du überraschst mich wirklich.“
 

Harry, dessen Augen wieder normal waren schaute nach vorn zu Draco, der vor dem Mann stand.

Also, ging es ihm gut?

Das alles war nur eine Illusion gewesen?

Er stand auf und wollte zu ihm, da sah er wie der Mann die Hand ausstreckte und Dracos Hals umfasste.

Er hob den Blonden hoch, als ob dieser nichts wiegen würde.

Harry rannte zu ihnen, wurde aber von einer Barriere daran gehindert näher zu kommen.
 

„Schau gut zu wie er für immer hier bleiben wird. Als eine verlorene Seele. Erst wird sein Körper in einer Art Koma liegen und danach wird er immer schwächer werden und sterben aber seine Seele bleibt auf ewig in diesem Alptraum gefangen.“
 

Harry schaute sich verzweifelt um.

Es musste doch eine Möglichkeit geben von hier zu verschwinden – mit Draco!

Was hatte seine Mutter ihm gesagt?

Er konnte aus jedem Traum auch wieder raus, wenn er es nur wollte.

Er musste es wollen und er musste sich konzentrieren.
 

*Konzentriere dich, Aiden. Konzentriere dich auf das was dir wichtig ist und was du erreichen willst*
 

Das war die Stimme seiner Mutter?
 

*Ich kann nicht zu dir, mein Sohn. Er ist zu stark für mich in meiner jetzigen Verfassung aber du kannst ihn besiegen. Konzentriere dich auf dein Ziel.*
 

Auf einmal war die Stimme wieder weg und er schaute nach vorn zu Draco, der keine Luft mehr bekam.
 

„Loraine hat die Dreistigkeit dir zu helfen? Sie ist wohl nicht so schwach wie ich dachte.“
 

„Lass Draco sofort los!“, schrie Harry auf einmal und ihre Umgebung schien sich aufzulösen.
 

Das Getreidefeld war nicht mehr vorhanden und der Himmel wurde schwarz, so wie der ganze Rest.
 

„Oh, der Kleine wird doch nicht etwa aufmüpfig?“
 

„Selbst, wenn das ein Alptraum ist. Es ist mein Alptraum. Du hast nichts darin zu SUCHEN!“, schrie er und tat genau das was seine Mutter ihm gesagt hatte.
 

Er konzentrierte sich auf seinen Wunsch mit Draco hier raus zukommen und diesen zu beschützen.

Nichts auf der Welt war ihm wichtiger.
 

Calain ließ Draco los und ging auf Harry zu, doch er kam nicht weit.

Es war so, als ob sich der Junge in einer Art Schutzfeld befand, denn er spürte, dass sich Kratzer auf seiner Haut bildeten je näher er ihm kam.
 

„VERSCHWINDE!“
 

Mit einem Mal wurde alles schwarz und Calain wusste was passierte.

Der Junge schmiss ihn doch tatsächlich aus dessen Traum.

Das war ihm noch nie passiert.
 

Wieder in der Realität lag er auf dem Boden und richtete sich in dem Moment auf als auch Draco und Harry wieder wach wurden.

Die beiden Jungen standen auf und richteten ihre Zauberstäbe auf den Mann.

Tom, der neben Calain auftauchte registrierten sie zunächst gar nicht.

Erst als dieser anfing zu sprechen und seine Kutte ablegte merkten sie, dass außer dem Incubi noch jemand hier war.
 

„Senkt eure Zauberstäbe. Es wird euch nichts bringen.“
 

Draco, der einen Zauberspruch sagen wollte kam gar nicht dazu, da hatte Tom ihn und Harry bereits entwaffnet.
 

„Sehr gut, Tom. Es scheint so, als ob ich den Jungen unterschätzt habe aber ich werde diesen Fehler kein zweites Mal begehen.“
 

Er wollte zu Harry gehen, da stellte sich ihm Tom in den Weg.
 

„Geh mir aus dem Weg, Tom!“
 

Harry schaute die beiden Männer entgeistert an.

Das war also der dunkle Lord von dem sein Vater ihm erzählt hatte und von dem jeder glaubte, dass er ihn töten wollte?

Also, machte er wirklich gemeinsame Sache mit dem Feind?

Warum wollte er ihn jetzt beschützen und brachte ihn nicht einfach um.
 

„Aiden wird nichts geschehen. Das war von Anfang an abgemacht!“
 

„Nichts war abgemacht, Tom. Er ist der Feind der Incubi. Mein Feind. Ich werde ihn nicht verschonen. Hier ging es nie nur darum Francois zu töten – wir wollen den Jungen und Loraine. Jetzt, da ich weiß, dass er dieselbe Macht hat wie seine Mutter muss ich ihn erst recht töten, oder willst du das die anderen kommen und es erledigen. Glaube mir, dann wird es wirklich ungemütlich werden.“
 

Tom schüttelte den Kopf und blieb stehen.
 

„Du wirst ihn nicht töten, Calain. Nicht, wenn ich es verhindern kann.“
 

„Du wirst es nicht verhindern! Du bist ich, ich bin du. Wir sind eins, Tom. Wage es nicht dich gegen mich zu stellen!“, schrie der Schatten und seine Gestalt veränderte sich. Gerade als er an Tom vorbei wollte sah man in der Ferne mehrere seiner Art auf sie zukommen.
 

Sie hatten gemerkt, dass die Kraft des jungen Somniae größer war als gedacht.

Nun kamen sie um sich Loraines Sohn zu holen.

Er hätte es schnell gemacht, ihn schnell getötet und wäre mit Tom von hier verschwunden.

Jetzt würde alles viel schwieriger werden, sie würden über sie herfallen wie wilde Tiere.
 

Eine ganze Horde Incubi befand sich nun um sie herum und Draco zog Harry an sich, versuchte ihn irgendwie zu beschützen, auch wenn er nicht wusste wieso.
 

Es wurde schlagartig kälter, der Wind hörte auf und alles war mucksmäuschenstill.
 

„Du hast versagt, Calain. Nun gehört er uns. Geh zur Seite.“, sprach eines der Wesen und kam auf Tom und die beiden Jungen zu.
 

Etwas scharfes blitzte in dessen Händen auf, oder war es ein Teil von dessen Hand?

Harry konnte es nicht genau erkennen aber er wusste, dass es auf jeden Fall tödlich enden würde, wenn es einen von ihn traf.
 

Irgendetwas mussten sie doch tun können.
 

„Niemand fasst den Jungen an!“
 

Tom rief mehrere Zaubersprüche auf die Wesen und diese wurden einen kurzen Moment davon abgehalten.
 

„Rennt los, wenn ich es euch sage. Rennt zum Schloss und direkt zu Francois!“, schrie er in Harry und Dracos Richtung.
 

Nach einem Spruch von ihm wurde es auf einmal hell und man hörte ein Stöhnen aus Richtung der Wesen.
 

„Jetzt! Rennt!“
 

In dem Moment als er nach ihnen rief vergaß Tom seine Deckung und hatte etwas scharfes in seiner Seite stecken.

Zuerst spürte er keinen Schmerz, was merkwürdig war.

Er sah nur das viele Blut an seiner Hand als er nach der Wunde griff.

Der dunkle Lord hat sich verletzen lassen?

Wie lächerlich war das denn?
 

Vor Wut darüber schrie er und sprach einen letzten Zauber auf sie aus und die ein Teil der Wesen verschwand tatsächlich.

Es waren aber immer noch genügend da und sie stürmten auf ihn zu.

Zum Glück bemerkten sie Dank seines Zaubers nicht, dass die beiden Jungen bereits weg waren.

Er war Lord Voldemort. Ein bisschen was hatte er schon zu bieten...
 

Tom sank auf die Knie und hielt die Hand weiter auf die blutende Wunde gepresst.
 

Als er nach vorn sah und schon dachte, dass sie über ihn herfallen würden wie Tiere über die verletzte Beute sah er Calain vor sich.

Dieser schüttelte nur den Kopf.
 

„Warum machst du immer solch einen Unsinn!“
 

Würde Calain ihn am Ende womöglich selbst töten?

Seinen eigenen Wirt? Würde er es soweit kommen lassen?
 

Tom lächelte nur und schloss die Augen, doch der letzte Schlag blieb aus.

Er öffnete die Augen wieder und sah, dass Calain gegen seine eigenen Leute kämpfte.

Calain bekämpfte seine eigene Art?
 

„Niemand fasst ihn an. Er gehört mir!“, schrie der Incubus und vernichtete einen nach dem anderen bis keiner mehr da war.
 

„Du weißt, dass dich dafür eine Bestrafung erwartet, Tom. Du hast dich sogar verletzen lassen.“, er schaute sich die Verletzung an und legte seine Hand darauf, so dass sich diese schloss.
 

Tom gehörte ihm! Wenn ihn jemand verletzte, dann war er es, wenn ihn jemand tötete, dann war er es auch und niemand anderer!
 

„Ich habe dir doch gesagt, dass du für ewig bei mir bleibst.“
 

Calain hob Tom hoch.
 

„Anscheinend bleibt der Junge doch noch am Leben...“
 

Das Schlimme war jetzt nur, dass seine Brüder ihn nun auf ihrer Abschussliste hatten und er ein Geächteter war. Immerhin hatte er jemanden von seiner Art getötet. Am Ende blieb ihm wohl nichts anderes übrig als gegen seine eigene Sippe zu kämpfen.
 

„Ich hätte dich töten sollen als ich noch nicht so von dir eingenommen wurde.“, seufzte der Halb Incubi und verschwand mit Tom aus Hogwarts.
 

**~~**
 

Harry und Draco hatten es wirklich bis in das Schloss geschafft, in welchem es totenstill war.

Anscheinend hatten es die Wesen geschafft hier einzudringen.
 

Sofort liefen zu dem Zimmer seines Vaters und Harry betrat es ohne anzuklopfen.

Sein Vater lag nicht mehr im Bett, er befand sich nicht mehr in dem Zimmer.
 

„Wo ist er?“
 

Auf einmal tauchte Blizzard neben Harry auf und schaute zu ihm hoch.
 

#Er ist bei seinem Vater, dem alten Professor#
 

„Danke, Blizzard. Draco, er ist bei Professor Dumbledore.“
 

Sie liefen schnell zu dem Wasserspeier und sahen, dass der Zugang schon geöffnet war.

Sein Vater befand sich wirklich schon bei dem Direktor Hogwarts und die beiden schienen sich zu unterhalten.
 

„Sie sind hier! Du musst die Barriere wieder instand setzen und dafür sorgen, dass sie von hier verschwinden.“
 

Harry bekam gerade noch mit wie der Professor einen Zauber sprach. Es war als ob sich auf einmal überall weißer Rauch ausbreitete.

Das ganze Schloss war vollkommen in dem weißen Rauch eingehüllt.

Plötzlich hörte man gequältes Schreien und die Wesen, die sich in den Träumen der Schüler und Lehrer eingenistet hatten verschwanden.
 

Geschwächt stützte sich der Professor an Francois ab und schaute zu den beiden Jungen.
 

„Für das erste ist die Gefahr gebannt aber sie werden wiederkommen und anscheinend sind sie nicht hinter dir her, Francois.“
 

„Vater!“
 

Harry lief zu Francois und fing an zu erzählen, ließ keine Einzelheit aus, auch nicht, dass er es geschafft hatte aus dem Alptraum wieder raus zukommen und zwar mit Draco!
 

„Ich weiß, Aiden. Deine Mutter hat es mir erzählt. Sie hat versucht dir zu helfen. Ich war bei ihr als sie über Hogwarts eingefallen sind. Ich bin vor kurzem aufgewacht und einer von ihnen war bereits in meinem Zimmer. Ich konnte ihn zum Glück in die Flucht schlagen.“
 

Während Francois dafür sorgte, dass sich sein Vater setzen konnte erzählte Harry weiter.
 

„Tom, Tom Riddle. Du hattest mir von ihm erzählt! Mein Onkel. Er war auch da mit einem von diesen Incubi. Er hat mich beschützt. Er will mich nicht töten, Dad! Dank ihm sind wir beide noch am Leben!“
 

„Er wollte dich nicht töten?“
 

Professor Dumbledore schaute Harry ungläubig an.

Sollte es wirklich so sein, dass der dunkle Lord noch so etwas wie eine gute Seite hatte?

War noch nicht alles verloren?
 

„Es ist wirklich so gewesen?“, fragte er und Harry nickte.
 

„Er hat gegen diese Wesen gekämpft und sich gegen den Mann gestellt mit dem er hierher gekommen war.“, erklärte Draco und der Professor seufzte erleichtert.
 

„Dann ist noch nicht alles verloren. Noch können wir etwas gegen sie ausrichten, Francois. Mit Harry, dessen Kraft als Somniae anscheinend erwacht ist und mit Tom, der sich seiner Kraft nur noch bewusst werden muss können wir es schaffen. Ich habe auch herausgefunden wo sich Isabelle befindet. Du musst Loraine klar machen, dass sie noch lebt damit sie ihre Schwester findet.“
 

„Was?“
 

Alle schauten zur Tür an welcher Sirius stand und entsetzt anschaute.
 

„Isabelle lebt?!“
 

Er lief zu Francois und packte ihn am Kragen.

Eigentlich war er gleich nachdem er aufwachte hierher gelaufen um herauszufinden was passierte und dann musste er erfahren, dass die Person, deren Verlust ihn fast den Verstand gekostet hatte noch lebte.

All die Jahre lebte er mit diesem Schmerz und keiner hatte es für nötig gehalten ihm etwas davon zu sagen.
 

„Wieso hat mir niemand etwas davon gesagt?!“
 

„Ich weiß es ebenfalls erst seit Kurzem. Wir konnten es dir nicht sagen. Du hättest nach ihr gesucht, dich und sie in Gefahr gebracht. Es war nur zu deinem Besten. Glaub mir, mir wäre es genauso ergangen. Ich hätte auch nach Loraine gesucht“, versuchte Francois zu erklären und sah zu seinem Vater.
 

„Es musste sein. Ich habe erst vor Kurzem erfahren wo sie sich aufhält. Ihr Körper ist in der Nähe von Loraines. Noch sind die beiden sicher aber wir müssen uns beeilen.“
 

Sirius ließ Francois los als er merkte, das seine Hände zitterten.

Seine Isabelle war am Leben.

Er erinnerte sich noch daran als er sie verlor, als ob es gestern gewesen wäre.
 

Sie hatten sich in seinem Traum getroffen, so wie immer und auf einmal wurde sie ihm entrissen.

Sie besuchte ihn nicht mehr und war wie vom Erdboden verschluckt.
 

„Sie waren es. Sie hatten gesagt, dass sie tot sei!“, schrie er den Professor an, der nur nickte.
 

„Indem ich das Gerücht streute, dass sie tot war dachten es auch die Incubi. Es tut mir leid, Sirius.“
 

Harry stand mit Draco einfach nur da und beide sagten nichts zu dem was sich hier gerade abspielte.

Das war Sache der Erwachsenen wie man so schön sagte.
 

„Wir sollten gehen.“, murmelte er und zog Draco an der Hand mit sich nach draußen.
 

„Das ist echt ein Ding was hier passiert, oder Harry?“
 

Harry beugte sich herunter und hob Blizzard auf, die vor dem Wasserspeier auf sie gewartet hatte.
 

#Sense macht sich Sorgen um dich. Er hat ein paar von diesen Wesen vertreiben können und wartet dort am Fenster#
 

Harry kraulte Blizzard und lief zum Fenster.
 

#Geht es Euch gut, Herr?#
 

„Mir geht es gut, Sense. Danke, dass du uns geholfen hast.“
 

#Ich werde Euch immer helfen.#
 

Der Falke hob wieder ab und sah noch einmal zu Harry.
 

#Jetzt, da Ihr erwacht seid braucht Ihr jede Hilfe, die Ihr kriegen könnt aber seid vorsichtig, wem Ihr vertraut. Der Verräter befindet sich in Euren Reihen#
 

Er flog los und ließ Harry verwirrt zurück.

In den Reihen seiner Freunde gab es einen Verräter?
 

„Hey, was ist los? Alles gut?“
 

Draco umarmte ihn von hinten und küsste Harry am Nacken.
 

„Du siehst so nachdenklich aus.“
 

„Alles ist gut. Es war nur ein bisschen viel auf einmal.“, er drehte sich um und gab dem Blonden einen Kuss.
 

„Legen wir uns schlafen.“
 

**~~**
 

Am nächsten Morgen schien alles wie immer zu sein.

Die Schüler wachten aus ihren Alpträumen auf und niemand hatte eine Ahnung von dem was in der Nacht passiert war.
 

Als sie sich alle auf den Weg in die große Halle machten und Harry den anderen erzählte was in der Nacht passiert war kam ihnen Pansy entgegen.

Es war ihm schon in der letzten Zeit aufgefallen, dass sie irgendwie schwächer zu sein schien und blass.

Ron war es, der auf sie zuging, doch sie stieß ihn zur Seite.
 

„Du bist ja immer noch hier!“
 

Ihre Stimme klang verzerrt und ihr Blick war voller Hass.
 

„Pansy. Ich weiß nicht was los ist aber -“
 

„Du weißt nicht was los ist?!“, schrie sie und kam auf Harry zu, bevor sie ihm jedoch eine Ohrfeige geben konnte hielt Draco ihre Hand fest.
 

„Was ist los mit dir? Spinnst du?“
 

Pansy sah Draco für einen kurzen Moment verletzt an, doch dann wandelte sich ihr Blick wieder in puren Hass.
 

„Was los mit mir ist? Schau mich an. Das ist mit mir los? Potter sollte verschwinden. Dieser Junge soll endlich aus meinem und deinem Leben verschwinden!“
 

Harry erinnerte sich an Senses Worte.

Einer von ihnen war ein Verräter.

Konnte es wirklich Pansy sein? Hatte sie sich zu einem Opfer für die Incubi gemacht.
 

„Draco. Du solltest ihr nicht zu nahe kommen.“
 

„Ja, ihr solltet mir alle nicht zu nahe kommen!“, schrie sie und lachte.
 

„Ich hasse euch alle! Was gibt euch das Recht glücklich zu sein und was ist mit mir? Habe ich es nicht verdient glücklich zu sein?“
 

„Pansy. Bitte...“, versuchte es Ron, doch als er den dunklen Schleier in den Augen der Blonden sah wusste er, dass alles was er sagte keinerlei Wirkung auf sie haben würde.
 

Die Schüler, die an ihnen vorbeiliefen hielten auf einmal in ihrem Tun inne und waren wie versteinert.

Es war so, als ob die Zeit still stünde.
 

„Ihr denkt, dass ihr das Glück gepachtet habt, oder? Das er alles bekommt nur weil er Harry Potter ist! Weil er einer von ihnen ist, von den Somniae.“
 

Ihre Stimme veränderte sich und wurde noch verzerrter.
 

„Du hast uns letzte Nacht in die Flucht schlagen können aber noch ist der Kampf nicht zu Ende.“
 

Draco, der merkte, dass er sich ebenfalls nicht mehr bewegen konnte sah verzweifelt zu Harry.

Blaise sah zu Hermine, die auch nicht wusste was los war.
 

„Ich werde es beenden. Hier und Jetzt. Der Wunsch dieser Hexe dich zu töten ist so stark, dass ich sogar die Nacht über weiter in ihr verweilen konnte. Trotz des mächtigen Zaubers, der meine Mitstreiter in die Flucht schlug.“
 

Pansy zog einen Dolch aus ihrem Umhang und lief auf Harry zu.
 

Es war jedoch nicht Harrys Brust, die von dem Dolch durchstoßen wurde.

Sie spürte wie er durch etwas hindurch glitt und stecken blieb.

Es befanden sich Hände um ihren eigenen und als ihr Blick nicht mehr getrübt war von Hass und dem Schatten sah sie endlich wen sie getroffen hatte.

Sie sah die blauen Augen, die liebevoll und hoffend auf sie gerichtet waren.

Sie sah die vielen Sommersprossen und die roten Haare, die ihm immer in das Gesicht fielen.
 

Dann sah sie auch das Blut an ihrer Hand und auch an dem Dolch, wie es auf dem Boden fiel.
 

Plitsch.

Platsch.
 

Das Geräusch wurde immer lauter.

Es hörte einfach nicht auf.

Wie konnte das sein? Hatte das Wesen nicht gesagt, dass sich niemand bewegen konnte?

Wie hatte es Ron geschafft?

Wieso hatte sich dieser zwischen Harry und ihr gestellt?
 

„Tse, Liebe. Sie ist zwar unnütz aber der einzige Weg unsere Macht zu brechen. Dagegen muss langsam wirklich eine Lösung gefunden werden.“
 

„Ron? Warum hast du das getan?“
 

Die anderen konnten sich immer noch nicht bewegen, bekamen aber alles mit und in Hermines Augen sammelten sich Tränen, die an ihren Wangen herabliefen.
 

Auf einmal schrie Pansy laut und das Wesen wurde gezwungen sich aus ihr zu entfernen.
 

„Bis zum nächsten Mal, Somniae. Dann wird uns niemand mehr entkommen.“
 

Der Schatten verschwand und die Starre löste sich langsam auf.

Ein Mädchen schrie als sie das Blut auf dem Boden sah. Pansy hatte Rons Kopf auf ihrem Schoß und weinte, sie konnte nicht mehr damit aufhören.
 

„Was habe ich nur getan?“
 

Es war so, als ob sich ein Schleier vor ihr gelüftet hätte.

All der Hass auf Harry war vergessen, die Wut auf ihn wegen Draco, der Wunsch ihn zu töten.

All die negativen Gedanken, die das Wesen in ihr geschürt hatte waren wie weggefegt.

Sie sah nur noch Ron, wie dieser sie anlächelte, ihre Hand nahm und schwach drückte.
 

„Ich habe doch gesagt, dass ich für dich da bin. Egal wann und egal wo.“, er hustete und Blut lief an seinem Mundwinkel herab.
 

„Du Dummkopf. Du verdammtes Wiesel. Das hättest du nicht tun dürfen.“
 

Sie wollte den Dolch herausziehen, doch Harry hielt sie davon ab.
 

„Nein! Nicht raus ziehen, sonst verblutet er.“
 

Pansy hielt inne und sah Harry traurig an.
 

„Es tut mir leid, es tut mir so leid. Wegen mir konnten sie hier eindringen. Ich habe sie hier herein gelassen. Wegen mir wird Ron... wegen mir ...“, sie stockte und konnte nicht mehr weitersprechen.
 

„Miss Parkinson. Sie können Mr. Weasley loslassen. Wir bringen ihn auf die Krankenstation.“
 

Professor Dumbledore tauchte auf und Mme Pomfrey kam hinter ihm vor und lief zu Ron.
 

„Nein, ich lasse ihn nicht los! Ich lasse ihn nie wieder los!“, schrie sie und schüttelte den Kopf.
 

„Das ich das nochmal zu hören bekomme.“, flüsterte Ron und schloss lächeln die Augen.
 

Vorsichtig entfernten sie Ron von Pansy, die auf dem Boden blieb und zusammenbrach.
 

Ausgerechnet Harry war es, der zu ihr kam und ihr aufhalf.
 

„Komm, Ron braucht dich jetzt.“
 

Sie sah Harry an und nickte, wusste nicht was sie tun sollte. Sie war verzweifelt, voller Schuld und Angst um Ron.
 

„Harry hat Recht.“, begann nun auch Draco und legte einen Arm um die Blonde.
 

„Was passiert ist klären wir später. Jetzt musst du erst einmal zu Ron“
 

Nickend ließ sich Pansy zu Ron auf die Krankenstation bringen und setzte sich neben dessen Bett und nahm sich vor diesen Platz nicht zu verlassen.
 

„Wird Ron wieder gesund?“, fragte Harry leise und Draco zuckte die Schultern.
 

„Ich weiß es nicht. Die Wunde war ziemlich tief.“
 

„Es liegt ganz alleine an Mr. Weasley. Wenn er wieder aufwacht wird er wieder gesund, wenn nicht, dann-“
 

Mme Pomfrey schob die beiden Jungen aus der Krankenstation.
 

„Wir sollten die beiden nun alleine lassen“
 

TBC
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AnneDream
2023-11-27T21:42:44+00:00 27.11.2023 22:42
Hey, geht die Geschichte noch weiter?
Ich würde mich sehr freuen ^•^
Von:  ReinaDoreen
2022-01-31T16:35:44+00:00 31.01.2022 17:35
Schreibst du denn noch weiter?
LG reni
Von:  Andreana
2019-02-21T21:25:11+00:00 21.02.2019 22:25
Hey tolle Story freu mich auf das nächste Kapitel LG Dana
Von:  MikaChan88
2017-12-17T18:39:24+00:00 17.12.2017 19:39
Super kapi
Freu mich schon aufs nächste

cu,
MikaChan


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