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Mein Kind, dein Kind - Teil 8

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Mein Kind, dein Kind - Teil 8
 

Hallo @ all.

Okay, der achte Teil ist nun auch endlich fertig geworden. :)))

Ich hoffe mal, dass der euch gefallen wird und würde mich wie immer über Kommis freuen!! ^^ (Und hiermit auch ein RIESIGES DANKESCHÖN an alle, die mir bisher so fleißig geschrieben haben! ^__^)

Ansonsten gibt es zu dem Teil hier nichts weiter zu sagen...

Ich wünsche euch also viel Spaß beim Lesen!! :D
 


 

Vorsichtig ging er zu seiner Tochter und setzte sich neben sie. Er sah wie sie nach oben und beobachtete die Sonnenstrahlen, die sich mühsam einen Weg durch die riesige Krone des Baumes bahnten. Mini schniefte leise und rückte näher zu Inu Yasha. Er hob sie auf ihren Schoss.

"Pscht... Ist ja schon gut.", flüsterte er leise in ihr Ohr, wohlwissend, dass sie es versteht. Mini fing hemmungslos an zu weinen. Sie war eben doch nur ein dreijähriges kleines Mädchen. Auch wenn sie ihrem Alter weit voraus war. Sprich der Kraft, die sie schon jetzt hatte. Einmal schaffte sie es sogar, Tessaiga anzuheben und etwas mit ihm herumzufuchteln. Als dann ihre Oma, Frau Higurashi dazukam, war sie völlig aufgelöst und schickte Mini aus dem Zimmer, ihr sagend, dass es nicht an ihr liege. Ja, dann durfte Inu Yasha sich vielleicht ne Standpauke anhören. Kleine Mädchen sollten nicht mit Waffen spielen. Sie hätte sich verletzen können und was in ihn gefahren wäre, seine kleine Tochter mit diesem fürchterlichen Schwert, was unbedingt weg sollte, vertraut zu machen. Doch Tessaiga ließ er sich sicherlich nicht nehmen. Es lag sicher oben in den Zweigen des alten Baumes. Er hatte es an einem Ast festgebunden. So war Frau Higurashi beruhigt, dass es weg war, doch Inu Yasha wusste genau, dass das Erbe seines Vaters sich in Sicherheit befand.

Jetzt saß er wieder da und konnte nichts weiter tun, als Mini festzuhalten. Wie sollte er sie trösten? Nach dem hundertsten Mal hören sich die Worte: Sie wird sicher bald mit dir spielen selbst für ihn lächerlich an. Es war wohl an der Zeit, doch einmal mit Kagome zu reden. Obwohl er sich vor drei Jahren davon abgeschworen hatte und es eisern durchzog. Es ging wohl nicht anders...

Es dauerte dieses Mal sehr lange, bis Mini sich beruhigt hatte. Immer wieder liefen Tränen ihre Wangen hinunter und sie konnte nicht aufhören zu weinen. Dabei war es doch nun bald Normalität geworden, dass Kagome keine Zeit, angeblich keine Zeit für sie hatte.

Inu Yasha hob sie von seinem Schoss runter und stand auf. Fragend und mit geröteten Wangen schaute Yasmin ihn an.

"Wo gehst du hin, Papa?", fragte sie leise. Der Klos hing in ihrem Hals und wollte nicht weichen. Sicher liefen gleich wieder Tränen die Wangen hinunter. Mini versuchte sich zusammenzureisen.

"Mit Mama reden. Geh am besten ins Haus, okay? Dein Opa sitzt im Wohnzimmer." Mini nickte. Zum ersten Mal schien Katsan nützlich zu sein. Er hatte Urlaub, zwei Tage noch und war deswegen zu Hause anzutreffen. Mini mochte ihn, was für Inu Yasha unverständlich war. Dennoch war Katsan nun zu etwas zu gebrauchen... Langsam lief Yasmin los in Richtung Haus. Sie ging zur Tür hinein und schloss diese. Inu Yasha seufzte. Es würde sehr anstrengend werden, mit Kagome zu reden. Aber es war an der Zeit. Um ehrlich zu sein, war es schon bald zu spät.

Kagome lag dösend in der Sonne und war sich keiner Schuld bewusst. Sie genoss einfach nur die wärmenden Sonnenstrahlen, die auf ihre Haut trafen. Plötzlich waren die Strahlen verschwunden. Kagome öffnete ihre Augen, bemerkte einen Schatten und um ihn besser erkennen zu können, nahm sie ihre Sonnenbrille ab. Inu Yasha stand vor ihr.

"Du stehst mir in der Sonne.", stellte Kagome unzufrieden fest. Er setzte sich neben sie.

"Die wirst du nicht brauchen.", antwortete Inu Yasha ernst. Kagome schaute ihn verwirrt an.

"Hast du was?"

"Da musst du noch fragen?!", fuhr er sie an. Kagome wich erschrocken zurück. Wut spiegelte sich in ihren Augen wieder.

"Also wirklich. Ich kann nichts für deine schlechte Laune, also lass mich in Ruhe."

"Lass mich in Ruhe, das sagst du viel zu oft in letzter Zeit." Wieder entwich ihm ein Seufzer. Er musste aufhören sich mit ihr zu streiten. Kagome würde ihm nicht richtig zuhören und es würde nie zu einem sinnvollen Gespräch kommen. Dabei war es doch so wichtig. "Kagome, bitte hör mir zu.", begann er ruhig. Sie erwiderte nichts. "I-Ich wollte mit dir reden. So kann es nicht mehr weitergehen. Ich meine..."

"Willst du dich von mir trennen?", fragte Kagome bestimmt. "Also wenn du mir das sagen willst, dann-."

"Nein, j-jetzt hör mir bitte zu."

"Wir können beide viel Zeit sparen, wenn du gleich damit rausrückst."

"Du musst dich mehr um Yasmin kümmern. Sie vermisst dich. Du bist schließlich ihre Mutter! Ich... Ich wollte erst nicht mit dir darüber reden, will ich hoffte, dass du dich änderst, aber du hast dich nicht geändert. Du gehst mit irgendwelchen Typen aus, konzentrierst dich auf deine Arbeit und hast kaum Zeit für sie. Was heißt kaum, gar keine Zeit hast du für sie übrig."

"Du wirfst mir an den Kopf, dass ich mich nicht richtig um mein Kind kümmere, verstehe ich das richtig?" Kagomes Wut steigerte sich. "Du behauptest, ich sei eine schlechte Mutter?" Sie setzte sich auf und schenkte ihm nun ihre ganze Aufmerksamkeit. "Das willst du doch damit sagen."

"Nein, ich will dich nur daran erinnern, dass du eine Tochter hast."

"Ah, jetzt verstehe ich. Du bist eifersüchtig. Unterstellst du mir, dir nicht treu zu sein? Denkst du, ich liebe dich nicht mehr?" Kagome fing an zu grinsen. "Ich zeige dir, wie sehr ich dich liebe, Darling." Gekonnt drückte sie Inu Yasha zu Boden und setzte sich auf ihn. Sie wollte ihn küssen, jedoch war Kagome wohl die Einzige, die diese Idee gut fand.

"Hör auf!", rief Inu Yasha sauer und legte seine Hand auf ihre Stirn, um sie wegzuhalten. Kagome wurde wieder wütend.

"Was willst du, hm? Was willst du von mir?", fragte sie sauer und schlug seine hand weg. "Kannst du mir das sagen?!"

"Ich habe seit über drei Jahren den Mund gehalten, aber jetzt hörst du mir zu! Hier geht es nicht um mich, klar? Es geht um Yasmin. Ich habe dir gesagt, dass sie dich vermisst und du ihr endlich eine Mutter sein sollst, aber das einzige, an was du denkst, sind deine Bedürfnisse."

"Oh, ich merke schon. Nur weil du dich ab und zu um sie kümmerst, spielst du dich als Moralapostel auf. Ja, du bist der perfekte Vater und ich? Ich bin nichts! Yasmin bedeutet mir gar nichts - weißt du überhaupt, wie du mich damit verletzt?!"

"Weißt du, wie sehr du sie verletzt?!" Inu Yasha stand auf, wobei Kagome automatisch von ihm rutschte. Sie richtete sich ebenfalls auf.

"Ich werde dir zeigen, dass ich eine gute Mutter bin! Warte es nur ab."

"Für wie lange? Für eine Stunde? Kagome, ich will doch nicht, dass du dich dazu zwingst, mit Mini zu spielen oder dich mit ihr zu beschäftigen. Du sollst es aus freien Stücken machen. Und nicht nur für einen bestimmten Zeitraum. Sie ist deine Tochter und wird es auch immer bleiben. Also reiß dich endlich am Riemen und stuf deine eigenen Interessen zurück! Du bist keine sechzehn oder siebzehn mehr!" Kagome stiegen die Tränen in die Augen. Wütend trat sie einen Schritt zurück.

"Was bildest du dir eigentlich ein?!"

"Hör auf zu streiten!"

"Ich streite nicht! Ich bin auch keine schlechte Mutter, ich-."

"Was, was bist du?!", fragte Inu Yasha ärgerlich. Irgendwie wusste er, dass das Gespräch so ausgehen würde, doch es war notwendig. Vielleicht würde Kagome darüber nachdenken. Und das würde sie. Nachdem ihre Wut weg war, dann würde sie anfangen zu denken. Inu Yasha konnte nur hoffen, dass sie in die richtige Richtung dachte und nicht beschloss, ihn als Buhmann hinzustellen.

Kagome wollte nicht weiter mit Inu Yasha reden. Sie wollte ihn nicht mehr sehen geschweige denn seine Stimme hören. Immer verletzte er sie nur... Als wäre sie, sie, Kagome Higurashi, die schließlich einen Abschluss mit 1,3 gemacht hatte und nun einen angesehenen Job hatte, eine schlechte Mutter. Immerhin...sah sie ihre Tochter jeden Tag. Ja, morgens und manchmal abends...

Sie schluckte stark. Der würde sich noch wundern!

"Weißt du, was ich jetzt mache?", fragte sie herausfordernd. Inu Yasha zuckte mit den Schultern. "Ich werde jetzt mit meiner Tochter zum Spielplatz gehen." Inu Yashas Magen verkrampfte sich. Er hatte ein schlechtes Gefühl, eine Vorahnung. Allerdings, jetzt zu widersprechen wäre mehr als dumm gewesen. Kagome wollte mit Mini Zeit verbringen. Egal, dass der Grund nicht die Liebe zu ihrer Tochter war, sondern ihre Dickköpfigkeit, die ihr befahl, Inu Yasha irgendwie zu bestrafen, für die Frechheit, sie anzuzweifeln. "Hast du etwas dagegen?", fragte Kagome in der Hoffnung, er würde etwas sagen. Stattdessen schüttelte ihr Gegenüber seinen Kopf.

"Pass aber bitte auf sie auf."

"Ich bin nicht blöd.", antwortete die Schwarzhaarige und verließ ihr natürliches Solarium in Form der grünen Wiese und der heißen Sonne und marschierte direkt ins Haus und damit zu Yasmin.
 

Inu Yasha dachte nach. Sehr lange hatte er überlegt, was wohl für seine böse Vorahnung verantwortlich war. Er hatte Angst, dass Mini etwas passieren könnte. Um sie hatte er mehr Angst, als um Kagome. Sie war ihm wichtig, aber nicht mehr so wichtig. Nie war sie da und nach und nach hatte er sich damit abgefunden. Am Anfang war es schwer, zu akzeptieren, dass sie sich austoben musste, aber mittlerweile konnte sie ihm den Buckel runterrutschen. Aber für Yasmin musste sie da sein. Das war einfach ihre Pflicht als Mutter. Egal, ob sie ihm treu war oder nicht, es war verdammt noch mal ihre Pflicht, sich um ihre Tochter zu kümmern. Für Inu Yasha war Kagome schon ewig nicht mehr seine Freundin. Auch wenn er sich nie offiziell von ihr getrennt hatte, an dieser Kagome fand er nichts mehr, was interessant oder liebenswert für ihn war. Veränderung war eben nicht immer positiv...

Ja, manchmal kam es ihm sogar in den Sinn, Yasmin mal seinen Freunden vorzustellen. Shippo würde sicher den Mund nicht wieder zu bekommen. Und Sango und Miroku, vielleicht hatten sie mittlerweile selber Kinder? Shippo sagte ja, damals, es ist nun schon drei Jahre her, dass sie geheiratet hätten... Aber wenn er wirklich mit Mini allein auftauchen würde, käme sofort die Frage, wo Kagome denn sei. Und er wollte die Wahrheit nicht sagen. Schließlich reichte es, dass er die neue Kagome kennen lernen musste. Wenigstens die anderen sollten die alte im Gedächtnis behalten. Die Kagome, die so lieb und verständnisvoll war. Und die Kagome, die ihn liebte. Aber jetzt...jetzt war sie ein Miststück.

Inu Yasha grinste. Miststück... Nie hätte er gedacht, jemals Kagome so zu betiteln. Aber die Wahrheit durfte nicht länger verschleiert werden, auch wenn es sich hier nur um seine Gedanken handelte. Sie hat sich zu einem verantwortungslosen und triebgesteuerten Miststück geworden, das sich nur um sich kümmerte. Ja, genau das war Kagome heute.

Die Sonne ging langsam unter, als Kagome mit Mini an der Hand nach Hause kam. Mini lächelte, was Inu Yasha ein angenehmes Gefühl verschaffte. Er war erleichtert, dass es dem Mädchen gut ging. Und Kagome? Die sah gelangweilt aus, dennoch zufrieden, Inu Yasha gezeigt zu haben, dass sie eine gute Mutter war.

"So, Mini. Mama muss jetzt zu ihrem wichtigen Treffen." Das Mädchen nickte und grinste.

"Gehst du mit mir irgendwann wieder auf den Spielplatz?", wollte sie wissen. Kagome nickte, doch dachte nicht daran. Es war so langweilig gewesen. Die ganze Zeit saß sie auf der Bank und durfte sich mit alten Webern unterhalten, die unbedingt wissen wollten, wie sie in dem Alter schon zu einem Kind gekommen war. Kagome platzte innerlich bei dem Gedanken, sich als brave Hausmutter abstempeln zu lassen, doch was sollte sie schon erwidern? Diese alten Quallen sah sie eh nie wieder.

Mini war glücklich, dass ihre Mama endlich mal was mit ihr unternommen hatte. Aber was sollte sie jetzt machen? Abendbrot gab es erst in einer Stunde, hatte Mama gesagt...

Ihr Blick viel zu dem verbotenen Schuppen, in dem das böse schwarze Loch mit den vielen Monstern wartete. Vielleicht sollte sie mal schauen. Einen kleinen Blick nur riskieren. So schlimm konnte es ja nicht sein. Und wenn das Loch sie nicht sah, konnte es auch keine Monster ausspucken, die sich über sie hermachen konnten. Ganz einfach. Mini wartete, bis Kagome im Haus verschwunden war und lief dann direkt zu dem verbotenen Schuppen. Sie machte ehrfürchtig vor der alten morschen Türe halt und atmete tief ein und wieder aus. Da war ein kleines Loch, dass wohl durch Verwitterung entstanden war... Dadurch konnte sie sehen! Jawohl. Vorsichtig machte sie einen Schritt nach vorn.

Inu Yasha grinste. Er beobachtete sie von einem Ast des alten Baumes aus. Er saß dort schon eine ganze Weile und stellte zufrieden fest, dass sein Töchterchen sich nicht einschüchtern ließ. Sicher würde sie sich später einmal sehr gut verteidigen können. Nicht mehr lange und er würde ihr beibringen, wie man ein Schwert führte und wie man kämpfte. Egal, dass sie nun ein Mädchen war. Sie sollte auf keinen Fall wie ihre Mutter werden und daher musste er verhindern, dass sie irgendwann zu Schule ginge. Diese Schule hatte ihn Kagome genommen, nicht auch noch seine Tochter.

Mini brauchte lange, um sich zu trauen, durch den winzigen runden Spalt in der Tür zu sehen. Wenn das schwarze Loch sie nun schon gewittert hatte und nur darauf wartete, die Monster auf sie zu hetzen? Vielleicht sollte sie lieber doch nicht nachsehen...? Aber tief in ihren Inneren trieb sie etwas voran. Das dringende Bedürfnis, die eigene Neugier zu befriedigen. Außerdem spürte sie auch das Verlangen, sich zu wehren. Rumzutoben und... Ihr Papa hatte ihr oft Geschichten erzählt. Seltsame Geschichten, die irgendwie real klangen. Das wollte sie auch. Böse Monster besiegen, die sich eines starken Schmuckstückes bemächtigen wollten, um die Menschheit zu versklaven. Ihre Oma hatte sich immer über diese Art Gutenachtgeschichten aufgeregt, aber Papa hatte trotzdem weitergemacht. Und sein Schwert hatte er auch nicht weggeworfen, sondern im Baum versteckt.

Aber jetzt stand sie hier vor dem verbotenen Schuppen und wollte endlich das schwarze Loch mit seinen Monstern sehen. Egal, was passieren würde. Papa würde ihr helfen, ganz sicher.

In dem Moment, als sie durch den Spalt sah, wurde die Türe von innen geöffnet. Mini starrte die große Gestalt vor sich an und sie vergaß vor Angst beinahe zu atmen. Es war kein schwarzes Loch und ein Monster... war es auch nicht. Nein, ein Monster sah nicht menschlich aus, aber die Gestalt vor ihr ähnelte sehr einem Menschen. Aber nicht ganz. Bei näherem Hinsehen erkannte Mini spitze Ohren und seltsame lila Linien auf den Wangen des Unbekannten aus dem verbotenen Schuppen. Aber eines gefiel ihr an ihm. Er, war es ein er? Ihr im Moment egal, auf jeden Fall gefiel ihr der herrliche Pelz, den er um seine Schulter geschlungen hatte. Der war sicher schön weich. Genauso kuschelweich, wie das Fell des dicken Buyos.

Inu Yasha wäre fast vom Ast gefallen, als er seinen älteren Bruder plötzlich vor seiner kleinen Tochter stehen sah. Und nun war er sich sicher, dass Sesshoumaru seine schlechte Vorahnung war. Schnell sprang er von dem Baum und schnappte sich Mini, die kaum realisierte, was geschehen war. Plötzlich fand sie sich unter dem Arm ihres Papas wieder. Er schien das komische Wesen aus dem verbotenen Schuppen zu kennen. Er mochte ihn nicht, das spürte sie deutlich. Und Inu Yasha war auch aufgeregt. Sein Herzschlag ging schnell.

"Was willst du hier?", fauchte Inu Yasha sauer. Sesshoumaru sah ihn nicht an, sondern interessierte sich mehr für das kleine Mädchen unter seinem Arm.

"Ist deine Freundin geschrumpft?", fragte er amüsiert.

"Was willst du, Sesshoumaru?! Und wie kommst du hierher?"

"Die Verbindung des Brunnens wurde gestärkt, durch den Juwel, der in der Miko schlummert und den Ketten, die die alte Krähe mit der Augenklappe hergestellt hat. Dadurch können jetzt auch vollwertige Dämonen den Durchgang benutzten." Inu Yasha wusste, was er als erstes machen würde, wenn sein Bruder wieder verschwunden war. Die Kette, die seit einiger Zeit bei Tessaiga im Baum hing, zerstören. Und Kagomes? Eine alleine würde nicht viel ausrichten. Er könnte sie bei ihr lassen. Vielleicht hatte sie die Kette auch nicht mehr bei sich? Ja, sicher. Schließlich hatte Kagome sich verändert.

Mini hatte aufmerksam mitverfolgt, was die Erwachsenen gesprochen hatten. Sie verstand nur Bahnhof, wie so oft. Und langsam wurde die Position, in der sie sich befand, recht unbequem. Also fing sie an zu strampeln und signalisierte ihrem Papa, dass er sie runterlassen sollte. Inu Yasha gehorchte mehr oder weniger und setzte das Mädchen auf dem Boden ab, hielt aber ihre Hand fest. Mini wunderte sich darüber. Durfte sie etwa nicht zu dem komischen Typen gehen? War er...gefährlich? Eines der Monster des schwarzen Loches?? Mini wurde neugierig.

"Wer ist das Mädchen?", fragte Sesshoumaru und warf einen eiskalten Blick zu Mini, die zusammenzuckte. Jetzt war es doch mehr Angst als Neugierde. Inu Yasha verfestigte unbewusst den Griff, mit dem er Mini festhielt, und knurrte leise. Er sollte es nicht erfahren, oh nein! Das wäre zu gefährlich.

"Das braucht dich nicht zu interessieren." Sesshoumaru näherte sich seinem Bruder und der unbekannten Kleinen. Mini ging einen Schritt zurück und schaute ängstlich zu dem Größeren auf. Er grinste.

"Scheint so, als ob dir nicht alle Frauen fremde Kinder unterjubeln."

"Halt deine Klappe!"

"Na, ich bitte dich. Nicht solche Ausdrücke vor einem kleinen Mädchen.", antwortete Sesshoumaru. "kaum zu glauben, dass du mir verschwiegen hast, das ich jetzt Onkel bin. Du solltest dich schämen."

Inu Yasha schwieg. Er wusste nicht, was er antworten sollte. Er konnte probieren alles abzustreiten, doch er kannte seinen Bruder. Der war so berechnend, dass ihn niemand hinters Licht führen konnte. Musste er also das beste aus der Situation machen und das beste war... Diesen dämlichen Sesshoumaru vertreiben! Jawohl.

"Hau ab!"

"Ts, wie erbärmlich. Ich tu deiner Göre schon nichts."

"Grr...!" Göre...! Wie konnte der es nur wagen?!

Mini verstand immer noch nicht... Onkel? War das da etwa ihr Onkel? Aber Sota war doch ihr Onkel und nicht dieser Fremde. Und ihr Papa wurde immer wütender. Ihre Hand tat schon langsam weh...

"Du fragtest vorhin, warum ich gekommen bin. Es ist an der Zeit, es dir zu sagen.", begann Sesshoumaru. "Ich brauche dein Schwert." Inu Yashas Anspannung ließ etwas nach. Dass Sesshoumaru Tessaiga haben wollte, war nichts Neues. Nur so dumm hatte er sich noch nie angestellt.

"Soll das ein Witz sein?"

"Sehe ich aus, als würde ich scherzen?" Sesshoumaru zuckte mit keiner Miene. Ihm wahr es todernst.

"Und wozu brauchst du es diesmal?", fragte Inu Yasha. Nur aus reiner Neugierde. Kriegen würde sein Bruder sein Schwert nie! Außerdem konnte er es sowieso nicht anfassen. Wozu sollte er also eine Waffe brauchen, die er nicht berühren kann?

"Ich glaube kaum, dass dich das zu interessieren hat."

"Ha, verstehe ich dich richtig? Ich soll dir mein Schwert geben. Tessaiga, dass einzige, was mir von unseren Vater, außer dir, noch geblieben ist und ich bin es noch nicht einmal wert, dass du mir den Grund verrätst? Pah! Du hast sie doch nicht mehr alle." Sesshoumaru antwortete nicht. Er knirschte unmerklich mit seinen Zähnen. Er brauchte Tessaiga. Und die Wahrheit für sein Verlangen war zu erbärmlich.
 

Inu Yashas Bruder erinnerte sich an eine dunkle Nacht. Es war nun ungefähr drei Tage her, seit dieses unheimliche Krachen und Knistern plötzlich über ihn, Rin und Jaken hereinbrach. Ein hässlicher Fleischklops umring von lodernden Flammen, die das Fleisch zum Dampfen brachten, wie der Rauch einer Lokomotive, kroch langsam auf sie zu. Die Hände, die viel zu kurz geraten waren, als etwas greifen zu können, wedelten in der Luft, schliffen Baumkronen, die sofort zu Asche wurden. Man könnte sagen, das Monster hinterließ eine Spur des schwarzen Todes.

Jaken verkroch sich ängstlich hinter Rin, die ebenfalls zitterte. Selbst ihm, Sesshoumaru war dieses Wesen nicht angenehm. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen...

Es kroch auf sie zu, die Arme wild umherfuchtelnd. Der Atem, der aus dem schwarzen Loch, wohl sein Maul, heraustrat, war heiß und roch nach Verwesung.

"Was ist das denn, Sesshoumaru-sama?", rief Rin ängstlich. Er wusste es nicht. Noch nie hatte er etwas so abscheuliches gesehen, wie dieses Monster.

Da stand es plötzlich vor ihnen. Kleine Glubschaugen lugten aus dem Fleischhaufen hervor, fixierten Rin. Sesshoumaru bemerkte das Vorhaben des Wesens und versperrte ihm den Weg.

"Bring sie weg, Jaken!", schrie er befehlend. Das froschähnliche Wesen staunte über die Aufregung seines Herren bezüglich dieses Menschenmädchens. Er schien diese Göre bald mehr zu mögen als ihn. Jaken, der ihm so ewig treue Dienste geleistet hatte. Ja und auch diesen Dienst würde er ihm erfüllen. Jaken schnappte sich Rins Arm und zog das Mädchen, das ängstlich den Fleischklops anstarrte und sich nicht mehr bewegen konnte, mit sich. Doch plötzlich, unerwartet krachte ein Feuerball vor die Füße Jakens und stoppte so die Flucht der beiden. Ehe er sich versah, wuchs eine schleimige Hand aus dem Boden heraus und griff nach Rin. Die Hand verschwand zurück im Erdboden. Jaken blieb fast das Herz stehen. Jetzt hatte sein letztes Stündlein geschlagen. Denn wenn Sesshoumaru mitbekam, dass Rin tot (?) war, dann würde es ihm an den Kragen gehen.

Betend, hoffend und ängstlich zugleich schaute Jaken zu Sesshoumaru auf. Zwei böse Augen funkelten ihn an, verschwanden dann aber in einer Wand aus Flammen.

"Oh nein, Sesshoumaru-sama!!!", kreischte der Frosch aufgebracht. Er sprang von Bein zu Bein, als ihn plötzlich die todbringenden Augen des Monsters ansahen. Er war gelähmt, konnte nicht weg. So musste es Rin vorhin ergangen sein, schoss es ihm durch den Kopf. Gleich würde auch er im Erdboden verschwinden und sterben. Nicht durch seinen Herrn, sondern durch diesen hässlichen Fleischklops.

Es war schwarz, doch ein helles, fast grelles Licht brachte Sesshoumaru dazu, die Augen zu öffnen. Sein Kopf schmerzte ganz schrecklich und nur zu schnell kamen die Erinnerungen zurück. Das Monster, Rins Verschwinden und Jaken... Wo war Jaken? Vorsichtig stand er auf. Benommen stützte er sich an einem einzelnen Baum, der noch übrig geblieben war. Da sah er etwas. Ein kleiner Haufen. Schwarz gebrannt... Sesshoumaru ging zu den Überresten Jakens und drehte ihn auf den Rücken, indem er ihn mit dem Fuß anschob. Da lag er. Regungslos und tot. Doch nicht lange würde er so liegen müssen. Im Dreck auf dem Boden.

Minuten später war Jaken wieder am Leben. Erstaunt starrte er Sesshoumaru an. Er steckte gerade Tensaiga ein. Dies konnte nur eines bedeuten...

"...S-Sesshoumaru-sama? H-Habt Ihr mich etwa... Habt Ihr mich etwa ins Leben zurückgeholt?" Sein Herr reagierte nicht. Nein, er lief langsam, aber bestimmt einem Ziel entgegen. Nur welchem? "Sesshoumaru-sama?"

"Er hat sie." Jaken zuckte zusammen, den ein eiskalter Blick traf ihn. "Was habe ich dir befohlen?!" Der kleine Dämon schluckte stark auf. Der Schweiß rann wie Wasserfälle seine Stirn hinunter und sein Magen hing nicht in seinen Knien, sondern er war in die dunkle Tiefe der Erde unter Jakens Füßen gerutscht.

"S-Sie...R-Rin be...beschütz- en."

"Geh und hole Rat! Egal von wem!!!" Jaken dachte nicht lange nach und ergriff die Chance, sein Leben zu verlängern. Er rannte. Wohin wusste er nicht. Und nicht einmal Sesshoumaru wusste genau, wohin sein Untergebener gerannt war.
 

Nun, drei Tage später wusste er, was benötigt wurde, um das kleine Mädchen, das ihm nun doch ans Herz gewachsen war, zu retten. Tessaiga und Tensaiga mussten verschmelzen. Er brauchte das Schwert. Und seinen kleinen Bruder. Oder zumindest ein paar Tröpfchen Blut seines Bruders. Oder aber... Sesshoumarus Blick wanderte zu Mini, die sich ängstlich an das Bein ihres Vaters krallte. Ja, diese Ähnlichkeit... ,Das ist die Idee.', dachte er.

Inu Yasha hatte nicht die geringste Ahnung, weswegen Sesshoumaru so plötzlich anfing zu grinsen, als er Yasmin betrachtete. Er wusste nur, dass es ihm nicht gefiel. Kurz wanderte sein Blick zu dem alten Baum. Da oben war Tessaiga. Es würde wohl zum Einsatz kommen müssen. Nur Mini müsste er in Sicherheit bringen.

"Inu Yasha, was hältst du von einem Kompromiss?"

"Gar nichts!"

"Ts, ungeduldig wie immer. An deinen Tugenden solltest du noch arbeiten." Wieder betrachtete Sesshoumaru Mini gierig. "Und Weibergeschichten sind keine Tugenden."

"Halt dein Maul!!" Mini schaute zu ihm auf. Fragend und verwundert. Weibergeschichten... Das klang nicht gut. Neulich hatte ihr Urgroßopa eine Kalkshow, oder Walkshow, oder Talkshow gesehen. Da war eine Frau böse auf ihren Ehemann. Sie warf ihm vor, untreu oder so ähnlich gewesen zu sein. Sie hatte geweint und das Wort WEIBERGESCHICHTEN benutzt. Hatte ihr Papa ihrer Mama etwa auch wehgetan, mit diesen WEIBERGESCHICHTEN? Mochte Mama deswegen keine Zeit mit ihr und ihm verbringen? War es alles Daddys Schuld? Unweigerlich schritt Mini einen Schritt von Inu Yasha zurück. Kleine Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. WEIBERGESCHICHTEN... weinende Frau, untreu...

Ein Zeitungsartikel, den Opa Katsan Oma vorgelesen hatte, hieß: Die Untreue der Männer zerstört Familien. Schon wieder untreu... Oma hatte nur den Kopf geschüttelt, aber vielleicht nur, weil sie sie selbst, Mini, schonen wollte? War die Wahrheit zu schwierig? Wollte Oma nicht, dass Mini ihren Papa nicht mehr lieb hatte, weil er Mama verletzt hatte? Sicher... Und bestimmt war es auch so, dass Mama gern etwas mit ihr unternahm, ihr Papa sich aber in den Weg stellte, um Mutter und Tochter zu trennen...?

"Sieh einer an.", sagte Sesshoumaru triumphierend.

"Mach, das du wegkommst! Ich gebe dir Tessaiga nicht!", schrie Inu Yasha wütend. Er machte sich Sorgen um Mini. Irgendetwas schienen die Worte seinen bescheuerten Bruders in ihr bewirkt zu haben. Sie weinte und entfernte sich von ihm. Wusste sie etwa... Nein, das war unmöglich. Ein drei-jähriges Kind konnte das Wort Weibergeschichten noch gar nicht kennen. Und außerdem war es noch nicht einmal wahr! Gut, einmal hatte er Kagome getrogen. Ein einziges Mal, während sie ihn vielleicht schon hundert Mal betrogen hatte.

Ein böser Schmerz fuhr durch Inu Yashas Herz. Er dachte wieder an Kagome... Wie sehr sie ihn verletzt hatte.

,Nein, daran darf ich jetzt nicht denken...'

"Bist ein seelisches Wrack, hm? Ich gehe. Aber wenn du noch ein kleines bisschen Gehirn in deinem Schädel hast, wirst du mir folgen. Und ich hoffe bald, denn das Leben eines kleinen Mädchens steht auf dem Spiel." Sesshoumaru rannte zurück zum Schrein, sprang in den Brunnen und war aus der Gegenwart verschwunden.

Inu Yasha stockte der Atem. Nein, niemals würde er zulassen, dass Mini auch nur ein Härchen, sei es auch noch so winzig, gekrümmt würde.

Mini hörte auf mit weinen. Sie sah Angst in den Augen ihres Vaters. Hatte sie je zuvor Angst in seinen Augen gesehen? Aber sicher bedeutete das nichts Gutes. Schließlich war er daran Schuld, dass ihre Mutter sich abgrenzte. Wie einsam musste sie sich fühlen?

Inu Yasha riss sich zusammen. Es gab Wichtigeres. Yasmin brauchte ihn. Sicher hatte sie dringendes Bedürfnis auf Erklärungen. Doch als er sich zu dem kleinen Mädchen drehte, schaute sie ihn böse an.

"Warum hast du Mama wehgetan?!", rief Mini sauer. Inu Yasha war verwirrt.

"Von was redest du, Mini?"

"Du hast Mama wehgetan! Wegen deinen WEIBERGESCHICHTEN!" Dieser hasserfüllte Blick...von seinem eigenen Fleisch und Blut. "Ich hasse dich, Papa!", schrie Mini aus Leibeskräften und rannte heulend ins Haus zurück.

Leise ließ sich Inu Yasha auf seine Knie sinken. Wütend schlug er mit der Faust auf den Boden. Das würde Sesshoumaru noch bereuen!!! Ein kleiner salziger Wassertropfen fiel ins Gras.

"Das wirst du mir büßen!!!"
 

Kagome wollte sich gerade auf den Weg machen. Eigentlich wollte sie sich ja heute mal ein bisschen ausruhen, aber auf dem Spielplatz kam ihr schon der Gedanke, sich doch einmal wieder mit Nick zu verabreden. Deswegen erwähnte sie das auch Mini gegenüber. Jetzt stand der Termin und sie würde sicher zu spät kommen, wenn sie sich nicht beeilte. Nur noch die Schuhe... Da kam plötzlich Mini auf sie zu und klammerte sich an ihre Beine. Sie schniefte und schluchzte. Genervt versuchte Kagome sie wegzuschieben. Es gelang ihr nicht.

"Mini, was machst du denn? Ich komme noch zu spät."

"Papa hat... Er hat...", schniefte Mini. Kagome hatte ihr nicht zugehört, doch als unter des vielen Schniefern Papa herauszuhören war, bekam Mini ihre Aufmerksamkeit. Vorsichtig beugte sich Kagome zu ihr auf den Boden. Inu Yasha würde sich noch wundern, was für eine klasse Mutter sie war!

Sacht strich sie Mini die Haarstränen aus dem Gesicht.

"Was hat Papa denn gemacht, hm?", fragte die Schwarzhaarige nacht. Mini schluckte stark und die Tränen flossen immer weiter.

"Er hat...dir wehgetan, o-oder?" Kagome überlegte. Wann hatte Inu Yasha ihr wehgetan? Nein, er provozierte sie nur, aber verletzt...? Oder doch. Ja, früher. Als er noch in diese Kykyou verliebt gewesen war. Doch das war heute anders. Und Mini kannte Kykyou nicht. Es muss ein anderer Grund sein...

"Wann hat Papa mir denn wehgetan?"

"Mit...Mit seinen WEI-WEIBERGESCHICHTEN." Kagome hielt kurz inne. Betrog Inu Yasha sie etwa? Ja, das bewies auch, warum er sie heute weggeschoben hatte. Er war ihr untreu!

"Woher weißt du das, Mini?"

"Da war...so ein ko-ko-komischer Kerl... Er...Er ähnelte Papa." Kagome wusste bescheit. Thomson musste heute wohl warten müssen.

"Mini, pass auf. Du gehst jetzt in mein Zimmer, legst dich auf mein Bett und versuchst ein bisschen Ruhe zu finden. Ich komme dann gleich. Du bist nicht allein, okay? Und mit Papa rede ich gleich." Yasmin nickte und gehorchte ihrer Mutter.

Inu Yasha war wütend. Er wusste, dass man solche Worte nicht all zu ernst nehmen sollte, denn Kleinkinder gaben ihrer Wut schnell freien Lauf, aber trotzdem verletzte es ihn. Es war auch so unnötig gewesen! Sicher war der Plan seines Bruders, der offensichtlich durchschaut hatte, dass Mini seine Nichte war, ihr vertrauen ihm gegenüber zerstören, damit sie leichter anzugreifen ist. Er wollte sie töten. Doch Inu Yasha musste sein Kind beschützen. Sie war doch noch viel zu klein um sich zu wehren...

Plötzlich spürte er ein Handfläche auf seiner Wange, die hart aufprallte. Kagome starrte ihn wütend und angeekelt an.

"Was hast du getan?!", brüllte sie. Inu Yasha fuhr leicht zusammen.

"Von was redest du?"

"Ich dachte, ich könnte dir vertrauen und du betrügst mich einfach!"

"Das sagt genau die Richtige!"

"Hey, ich betrüge dich doch gar nicht!"

"Pah! Ich bin nicht dämlich." Kagome holte erneut zum Schlag aus, hielt aber inne. So ging es nicht. Sie musste seinen weichen Kern anregen. Und das schaffte sie nur mit Tränen. Mit aller Kraft versuchte sie loszuheulen,. Es gelang Kagome auch. Zwar waren es nur kleine Tropfen, aber immerhin. Inu Yasha schaute sie mitgenommen an.

"Ich habe dir vertraut!", schniefte Kagome und setzte sich ins Gras. Inu Yasha legte eine Hand auf ihren Rücken und setzte sich zu ihr.

"Hör auf zu weinen, Kagome. Bitte..."

"Nimm deine Finger weg!" Sie schlug seine Hand weg. "Reiche ich dir nicht? Hast du deswegen mit einer anderen rumgemacht?"

Inu Yasha wollte nicht recht glauben, was er sah. Seit wann interessierte Kagome sich denn wieder für ihn... Und warum, war sie eifersüchtig? Aber es gab da noch eine Frage: Weswegen war es ihr gestattet, mit anderen zu schlafen und ihm nicht? Nicht, dass Inu Yasha es wollte, aber trotzdem war es eine Frechheit von ihr, sich einfach solche Dinge herauszunehmen. Doch jetzt saß sie weinend vor ihm und war eindeutig deprimiert. Das konnte sie doch nicht spielen. Obwohl es zu der neuen Kagome passen würde... Vielleicht hockte die alte Kagome als kleines Häufchen Elend vor ihm? Die Kagome, die er über alles liebte und die er schon so ewig nicht mehr gesehen hatte...nicht mehr berührt hatte und nicht mehr diese Wärme, die von ihr ausging, gespürt hatte. Dieses wunderbare Mädchen, dass er die ganze Zeit über beschützt hatte. Das ihm unterstützt hatte und ihm endlich gezeigt hat, dass er andere brauchte. Sollte jetzt vielleicht alles so werden, wie er es sich all die Jahre gewünscht hatte?

Kagome war stolz auf sich. Er fiel drauf rein. Kein Wunder, denn weinende Frauen waren seine Schwachstelle.

"Das...Das ist schon ewig her, Kagome. Da war...Mini noch nicht einmal geboren."

"Glaubst du, dass es mir weniger weh tut, wenn es vor zwei Jahren passierte?!"

"Mini ist drei Jahre alt." Kagome ging nicht weiter drauf ein.

"Ist doch egal! Du hast mich betrogen. Dabei bin ich dir doch treu... All die Jahre!" Inu Yasha schwieg. Schon wieder sagte sie, sie sei ihm treu... War es ein Fehler von ihm gewesen, anzunehmen, Kagome würde mit anderen ins Bett steigen? War es wirklich seine Schuld?

"Es...Es tut mir Leid.", sagte er stockend. Der Geistesblitz kam Inu Yashas Meinung fast zu spät. Aber nur fast... Ohne länger zu überlegen küsste er Kagome und umarmte sie kurz danach. "Es tut mir so Leid, Kagome. Ich liebe dich... Es war alles meine Schuld." Die Schwarzhaarige grinste leicht. Das klappte ja noch besser, als sie gedacht hatte. Aber irgendwie tat er ihr auch Leid. Kannte sie doch seinen Stolz und wenn er es schon fertig brachte, sich bei ihr zu entschuldigen, musste Inu Yasha wirklich am Ende sein. Aber sollte er ruhig büßen, dass er sie betrogen hatte. Ihre Ehre hatte er beschmutzt. So was durfte Mann mit ihr nicht einfach anstellen. Aber eines interessierte Kagome doch... Wer war wohl das Mädchen, mit dem er ihr untreu war? Sie hatte ja schon einen leisen Verdacht, aber es wahr unmöglich. Kykyou war tot... oder zumindest sollte sie es sein.

"Wer...?", schluchzte Kagome gekränkt. Inu Yasha umarmte sie weiterhin und schloss seine Augen. Damals schwur er sich, Kagome es nicht zu sagen um ihr nichts anzutun, aber es ging jetzt nicht mehr anderes. Sicher hätte er es ihr schon viel eher sagen müssen, um die alte, die liebe Kagome zurückzubekommen.

"...Kykyou..." Kagomes Vermutung bestätigte sich. Das konnte doch nicht wahr sein... Ihre ärgste Rivalin hatte es doch wirklich geschafft.

Kykyou lebte... Sie war am Leben. Egal, ob es nun über zwei oder drei Jahre her war, es spielte nicht die geringste Rolle. Viel schlimmer war, das Kagomes Ego Schaden nahm. Kykyou war nicht zu unterschätzen, diese Schlange. Das weckte ihren Ergeiz. Sie würde Inu Yasha nicht freigeben, auf keinen Fall.

Leicht drückte Kagome Inu Yasha von sich.

"War sie...besser als ich?"

"Nein! I-Ich... ich liebe doch dich und nicht sie." Ja, verdammt! Er liebte Kagome. Die alte, die jetzt wieder zurück war. Er hatte sie all die Jahre lang geliebt. Und er wollte sie nie wieder loslassen!

Kagome antwortete nicht. Traurig hatte sie ihren Blick auf den Boden sinken lassen. Nur gespielt. Aber etwas...tief in ihr... Es pochte. Nein, das durfte nicht passieren! Sie musste es unterdrücken. Diese Stimme, die in ihrem inneren nach draußen wollte, weinte, schluchzte, kämpfte. Das würde nicht passieren! All die Jahre wusste sie, wie es zu unterdrücken ging. Der Plan würde vollendet werden.

Kagome seufzte, legte ihre Hände auf seine Schultern und schob Inu Yashas roten Kimono über dessen Arme.

"Verzeihst du mir...?" Immer noch keine Antwort von seiner Gegenüber. Sie machte sich jetzt daran mit ihren Händen auch noch unter den weißen Stoff zu wandern. Inu Yasha hielt sie am Handgelenk fest. Ernst sah er sie an. "Kagome... es tut mir wirklich Leid. Ich liebe dich und... Ich hätte schon eher mit dir reden müssen. Es ist alles meine Schuld." Inu Yasha schaute zur Seite. Kagome lächelte aufmunternd und stoppte mechanisch die Tränen. Sie nahm ihre Hand zurück und fuhr über Inu Yashas Lippen.

"Ich verzeihe dir. Aber nur, wenn du mir schwörst, mich nie wieder zu betrügen."

Ein komisches Gefühl wanderte durch seinen Magen. Das war doch jetzt nicht wahr, oder? Kagome verzieh ihm und... Sie war wirklich so wie früher. Zumindest dachte Inu Yasha das seine Kagome zurück war.

Seine Gegenüber erfreute sich an ihrem Triumph. Sie hatte ihn nach Strich und Faden an der Nase herumgeführt. Und es war ihr geglückt. Wer weiß, was sie mit dieser neuen Situation alles anfangen konnte. Es schien, als wären ihr gleich einhundert Türen auf einmal geöffnet worden.

Tu ihm das nicht an, ich liebe ihn doch!

"Ich tue es nie wieder, versprochen." Die Schwarzhaarige lächelte und drückte Inu Yasha auf den Boden, um sich über ihn zu beugen und ihn zu küssen.

Wie ewig war es her gewesen, dass sie ihm so nah war? Jetzt, nachdem sie zurück war, schienen es Inu Yasha mindestens einhundert Jahre gewesen zu sein. Kagome unterbrach ihre Zweisamkeit, indem sie aufstand.

"Ich hab noch eine wichtige Verabredung, die ich jetzt nicht mehr absagen kann. Aber ich beeile mich. Wartest du...bitte?" Ein böses Gefühl breitete sich in Inu Yashas Magen aus. Schon wieder! Hatte er sich etwa getäuscht? Nein, dann würde Kagome ihn nicht bitten, zu warten.

Also nickte Inu Yasha, trotz des schlechten Gefühls. Kagome schien ihm dankbar zu sein, denn bevor sie ging bückte sie sich und küsste Inu Yasha wieder.

"Ich beeil mich."

"Okay."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2005-04-06T13:32:08+00:00 06.04.2005 15:32
schnieeeeeeeeef

diese miese.... >.< wha ich mag kagome EIGENTLICH, aber wie du sie hinstellst... interessante perspektive muss ich sagen... das wirft ein neues licht auf die beziehung!

ich hab so viele neue ideen XD natürlich für MEINE ff aber ich klaue keine ideen....-.- wirklich nicht...

oki sessi war echt n arsch o.O und das sag ich ungern, denn ich bin der ultimative-fluffy fan, aber das ging wohl echt zu weit...

>.< inu tut mir so leid... er ist so lieb... diese neue Kagome hat ihn gar nicht verdient...-.-*

mach weiter so ^^ du bist wirklich ne inspiration X3

mach schnell weiter damit ich seh wies weiter geht *ggg*

liebe grüße a-chan
Von: abgemeldet
2005-03-13T20:46:46+00:00 13.03.2005 21:46
klasseeeee!! bitte bitte weiter so, aber flot!^^
Von: abgemeldet
2005-03-13T18:00:13+00:00 13.03.2005 19:00
Das wird ja immer besser-.-
Aber das Kap war super.
Schreib schnell weiter.
Bye, InuTaishou
Von: abgemeldet
2005-03-13T16:43:11+00:00 13.03.2005 17:43
Cooooooool!!! =)
Mach bitte schnell weiter so... ^^
hoffentlich wird Kagome wieder die alte :))

Ciao Kago-chan
Von: abgemeldet
2005-03-13T16:16:53+00:00 13.03.2005 17:16
*erste*
super kapi^^
nur weiter so..^^
aber flott!!!

du. .das mit dem tu ihm das nicht an.. usw
das war doch die alte kago oder?

LG Kadda *gald dolle knuddel* hdgggdl


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