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Zwei Jäger

AvP
von

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Mission

Es war einer der üblichen, extrem heißen Sommertage. Die Zikaden zirpten, die Luft war zum Atmen fast zu heiß, und die Straßen waren so leer gefegt, dass man glauben könnte, die Stadt wäre vollkommen verlassen.

Den Mann in Schwarz der auf der Parkbank saß, interessierte das aber wenig. Akabane war froh, dass ihm die Hitze nichts anhaben konnte, und auch die fehlende Gesellschaft machte ihm nichts aus. Bis auf einen älteren Herrn, der auf einem Liegestuhl auf der Wiese hinter ihm lag, war der Park leer. Außer der Musik aus einem Radio und den Zikaden war es nahezu gespenstisch ruhig.

Die Musik endete, und die Nachrichten begannen. Nichts Außergewöhnliches zu berichten. Doch eine Meldung interessierte Akabane sehr.

"...war von der Polizei nicht zu erfahren. Das Verschwinden mehrerer Personen steht jedoch laut Informationen, die unserer Redaktion übergeben wurden, mit den brutal zugerichteten Leichen in Verbindung. Die Behörden raten aber von jeglicher Aufregung ab. Und nun, das Wetter..."

Wieder einige Tote mehr, dachte er. Die Erinnerung an die Decke unter dem Komplex der Yutani Corp war in den zwei Wochen, die mittlerweile vergangen waren, nicht verblasst.

Er hatte sich immer wieder gefragt, welcher Mensch so etwas tun würde, ob es überhaupt ein Mensch war. Und, unausweichlich, ob es sich ihm stellen würde.

Den Koffer, den die Transporter beschaffen sollten, konnten sie am folgenden Tag nicht abliefern. Der Yakuza-Boss, der ihn haben wollte, war laut Aussagen seiner Leute nicht aufzufinden, und bis vor drei Tagen hatte man keine Spur von ihm gefunden. Dann fand die Polizei einen geheimen, unterirdischen Bunker, mit zerstörten Waffenschränken, und Leichen, die allesamt gehäutet und an der Decke aufgehängt waren. Der Boss konnte nur durch seinen Unterkiefer identifiziert werden, den man unterhalb seiner Leiche fand. Sein restlicher Schädel fehlte seiner Leiche ebenso wie die Hälfte seines Rückgrats.

Akabane musste wieder daran denken, was Himiko von dem schrecklich zugerichteten Wärter erfahren hatte. Er konnte sich mit den Informationen, auf die er zufällig in der Datenbank gefunden hatte, die Geschehnisse selbst zusammenreimen.

Forscher der Yutani experimentierten in diesem Bunker mit Technologie, die man in den tiefsten Wäldern gefunden hatte, in einer Lichtung, die allem Anschein nach von einem abstürzenden Flugzeug stammte. Ein Wrack war nicht zu finden, doch die Einwohner eines nahen Dorfes erzählen schon seit Jahrhunderten die Geschichte eines tapferen Samurai, der in den Wäldern auf etwas Furchtbares stieß. Er sollte einem gefallenen Stern folgen, da der Schmied seines Herrn jenes Metall für ein besonderes Schwert brauchte, das nur in gefallenen Sternen gefunden wird. Der Krieger aber kehrte eines Tags blutüberströmt aus dem Wald zurück, und schrie nur, dass ein Oni, ein Dämon vom Himmel gefallen ist, dass der Wald verflucht sei. Er starb binnen weniger Minuten an schweren Verbrennungen, doch kein ausgesandter Späher konnte eine Brandstelle finden. Als drei der fünf Späher nicht zurückkehrten, riefen die Dorfleute einen Priester, der den Waldzugang vor Dämonen versiegelte. Keiner der Dorfbewohner ging je wieder im Wald jagen, und bis zu dem Tag, an dem die Yutanis zwei Waffen mit Technologie entdeckten, die der menschlichen weit voraus war, kehrte im Wald Ruhe ein.

Ein Mann in einem beigefarbenen Smoking näherte sich Akabane.

"Dr. Jackal?"

Akabane richtete sich auf.

"Sie haben den Koffer noch. Gut. Wir bieten ihnen die Bezahlung, die sie für den Koffer erhalten hätten, plus einen Bonus von 28 Millionen."

Akabane richtete einen fragenden Blick auf den Boten.

"Was soll ich tun?"

Der Mann lächelte.

"Nun, wir möchten, dass sie die Mordserie beenden, die Shinjuku und Umgebung in Angst und Schrecken versetzt."

"Legen sie einen 108er Satz ihrer neuen, titanverstärkten Keramikskalpelle drauf, und ich bin dabei."

Der Bote dachte kurz nach, und nickte bejahend.

"Ich werde das nicht wie die üblichen Leute erledigen, das wissen sie."

"Die Yutani Corporation weiß sehr wohl von ihren speziellen...Talenten. Da sie den Koffer haben, müssen sie sich nur in der Nähe der Tatorte aufhalten, um den...Jäger anzulocken."

Er wandte sich von der Bank ab, im Begriff zu gehen.

"Grüßen sie Yutani von mir."

Der Bote hielt inne.

"Sagen sie ihm, in Zukunft sollte er bei "ähnlichen Fällen" keine metallenen Skalpelle verwenden. Zu leicht auszunutzen. Er wird wissen, was das bedeutet."

Der Bote sah Jackal kurz an, nickte, und ging zügig zum Parkausgang.

Akabane lehnte sich zurück. Im Radio des alten Mannes spielte "Beast of Blood". Unter dem Schatten seines Hutes breitete sich wieder das bekannte Fuchsgesicht aus.

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-06-03T19:27:02+00:00 03.06.2005 21:27
Bitte schreib weiter *bettel*!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Von:  Xell
2005-04-16T17:41:42+00:00 16.04.2005 19:41
Wie mysteriös... Ich bin gespannt was es mit dem Koffer und dem vermeintlichen Monster auf sich hat. Schreib weiter!


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