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Harry Potter und der aufgegessene Keks

Ultimate Edition 1.2
von

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REUNITED - HARRYS ALTE GANG

REUNITED - HARRYS ALTE GANG
 

Ein sanfter Wind verteilt die milde Brise des Mittags über die bunte Schar der Häuser entlang der von spielenden Kindern in fröhlichen Gesang getauchten Straße. Am Fenster seines von draußen her trist und dunkel erscheinenden Kinderzimmers steht der neunjährige Mitchel Bangs mit einem Fernglas, das er in seinen bleichen, modrigen Händen hält, die sich seit einer halben Ewigkeit nach der belebenden Essenz des Sommers sehnen, aber von der Sturheit ihres Besitzers innerhalb der Gemäuer des Hauses gehalten werden, in dem sie nur noch schneller ihrem baldigen Tode entgegeneilen. Eine Ecke weiter, vor einer grünen Garage, im Strahl der Wasserfontäne der Bewässerungsanlage des Gartens, den sein Vater über alles liebt - mehr als ihn -, springt Ian Breckenridge auf einem Bein Seil. Ian, ein Junge, der eigentlich ein Mädchen ist - es nur noch nicht weiß -, schaut gen Himmel, woraufhin er sich im Seil verheddert, stürzt und sich beide Knie schwer verletzt. Was er sah, war eine finstere Gestalt auf einem fliegenden Besen.

"Der süße Vogel Jugend verlässt sein Nest,

breitet seine zierlichen Flügel aus

und schwebt mit der Leichtigkeit der Unschuld dem Sonnenaufgang davon.

Begleitet von Liedern der Kindheit,

taucht er ein in den Strom der Veränderung,

dem er getragen von prächtigen großen, aber traurigen Schwingen entsteigt,

dem Sonnenuntergang entgegen -

ohne jede Unschuld ..."

"Schwuchtel! Was geht'n jetz' ab, alter Sack?", fährt Harry seinen Vater Voldemort an, den er soeben wieder mal beim heimlichen Poesieren in der Vorratskammer erwischt hat. Seit dem Harry regelmäßig mit seinem Erzeuger zu schaffen hat, ist ihm so mancher viel zu sentimentaler - ja geradezu schwuchtliger - Zug an ihm aufgefallen. "Ich dachte immer, du wärst viel cooler ... Hör mal bitte auf zu dichten, sonst muss ich kotzen. Alles klar, Dad?"

"Ja, alles klar, mein Junge", schluchzt Voldemort, während er sich noch rasch die letzte Träne vom Auge wischt. "Hast ja Recht. Ich musste bloß wieder daran denken, dass du ja auch nicht mehr der kleine Bub von damals bist. Und wenn ich dann daran denke, dass ich praktisch nichts von deiner Kindheit mitbekommen habe, wird es mir gleich wieder ganz ... Buhääää!!!"

"Fuck, ey! Ich verpiss mich erst mal 'ne Runde", sagt Harry mit angewidertem Ton. "Komm du erst mal wieder klar, bis ich zurück bin."

Im Stechschritt packt Harry seine sieben Sachen, eilt vorbei an Löte, dem vor Schreck das Bügeleisen auf den Fuß fällt, Richtung Kühlschrank, wo er sich noch Knabberkram in die Hosentaschen füllt und wendet sich auch gleich zur Tür, die er mit lautem Schreckensschrei öffnet.

"Arrrrrhhh! Arrrrrrrrrrrhhhhhhhhhhhh!!!!!", knurrte eine bekannte, düstere Stimme unter einem verrosteten dunkelgrauen Motorradhelm hervor. Der zugehörige Fahrer war in einen schwarzen Reisemantel gehüllt. Das Motorrad war zu Harrys Entsetzen nicht wie üblich aus Metall, sondern aus perfekt zugeschnittenen Knochen. Hier und da lugte Harry ein Totenschädel an, dem die Augen wieder eingesetzt wurden.

"Moody!", stieß Harry atemlos hervor. "Du bist der Klapse entkommen."

"Wie wär's mit 'nem kleinen Hallo, alter Wichser?", sagte eine Gestalt mit frecher Stimme, die soeben hinter dem Fahrer Alastor Moody, dem ehemaligen Auroren und Alraunenzüchterverbandspräsidenten auftauchte. Jetzt erst bemerkt Harry den Beifahrerwagen, dem er sich vorsichtig nähert. Da nimmt auch schon der großgewachsene junge Mann den Helm ab und offenbart das seltsame sommersprossige Gesicht Ron Weasleys samt der roten struppigen Haare.

"Fick dich, Alter! Du auch?", sagt Harry beim Mustern der beiden alten Bekannten. "Das die so was wie euch beide jemals wieder rausgelassen haben, kann doch nur ein riesiges Missgeschick sein."

"Nee, hattest schon Recht vorhin - wir sind ausgebrochen", sagt Ron mit seinem hässlichen Grinsen, das übrigens eine fette Narbe entlang seiner linken Wange enthüllt, die noch vom Kampf gegen die Bastelschere des Todes stammt. "Wir sin' hier, um dich zu warnen - vor so 'nem Typ, der dich kill'n will. Er heißt -"

Doch bevor Ron sein Wort zu Ende führen kann, erscheint ein gleißend roter Lichtblitz am Himmel.

Für einen Moment scheint alles still ... da fliegen plötzlich die leblosen Körper von Kühen durch die Luft, die nun rund um Harry und Moodys Motorrad überall auf der Straße, den Dächern der Häuser und den spielenden Kindern niederprasseln. Eine groteske Szene, die nur noch von der anschließenden in ihrer Absurdität übertroffen wird.

"Rindus Megafighterformus!", schallt es durch den in rotes Licht gehüllten Himmel.

Plötzlich. Sämtliche Rinderkadaver (es müssen so um die hundert Stück sein) schleifen, wie von der unsichtbaren Hand eines mächtigen Riesen gezogen, über die Straße und durch die Gärten auf einen einzelnen Punkt zu, der keine zehn Meter vor Harrys Füßen ist.

"Heilige Satansmesse ... ", knurrt Moody, der jetzt auch seinen Helm abnimmt und sein zerfressenes narbiges Gesicht samt seiner unvollständigen Nase und seinem glubschigen magischen Auge enthüllt. Vor den Augen der drei Zauberer und einiger Muggel, denen nicht das Genick durch Kuhhagel gebrochen wurde, starren jetzt wie gelähmt auf einen schnell wachsenden Haufen aus totem Rinderfleisch, der mit zunehmender Größe immer mehr die Form eines humanoiden Titanen annimmt. Nach etwa einer Minute, die Harry eher wie 90 Sekunden vorkam, scheint die Verschmelzung beendet und Harry sieht sich selbst im Schatten einer 20-Meter-hohen Kreatur, die auf zwei Beinen stehend mit zwei mächtigen Armen und einem Stierkopf auf ihn herunterblickt. Wütend schnaubt das unheimliche Wesen ein und aus, wobei Blutfontänen aus seinen Nüstern spritzen, die ganze Autos in ein frisches Rot á la Körpersäfte deckt.

"Minotaurus-Titanen-Zombie-Zauber", sagt Moody in einem beunruhigend leisen und zugleich beeindruckten Ton. "Cool! Bloß scheiße, dass wir wahrscheinlich gleich zur Hölle fahren ..."

"Man kann alles schaffen, wenn man nur ganz fest an sich glaubt!", sagt Harry atemlos, zückt seinen 11-Zoll-Zauberstab und stellt sich dem Monster entgegen, das sich soeben in Bewegung setzt. Unter jedem seiner Schritte bebt die Erde. Die Fußspuren, die es hinterlässt, sind blutrot. Als der Minotaurus zum Schlag gegen Harry ausholt, fallen einige Kuhorgane von seinem Körper, begleitet vom Schreien besorgter Hausfrauen, die nun um ihre frisch gewaschene Wäsche bangen müssen, die sie zum Trocknen in die Vorgärten gehängt haben. Eine Salve von Innereien trifft Ron so hart, dass dieser rücklings zu Boden fällt und unter großer Anstrengung versucht sich anschließend aus einer festen Schnur Darm zu befreien.

"Schutzschild hoch!" ruft Harry und eine grünlich schimmernde Lichtwand baut sich vor ihm auf. Die Faust der Kreatur jedoch durchstößt diese mit Leichtigkeit. Allerdings wurde der Hieb wenigstens so sehr gedämpft, das Harry lediglich vier bis fünf Rippen gebrochen werden.

Während Harry versucht sich wieder aufzurappeln, kotzt er so viel Blut, dass es ihm ganz schwummerig wird und er nur noch stark verschwommen sieht, wie sich ein überdimensionaler Huf über ihm erhebt und auch gleich wieder senkt - und zwar so schnell, dass es Harry absolut nicht möglich ist aus eigener Kraft noch auszuweichen.

Eine leichte Brise. Ein kurzer Augenblick absoluter Stille - nichts außer dem leisen Geräusch im Wind tanzender Blätter.

"Quigong-Canon!"

Ein lautes Donnern, ein strahlend heller Lichtblitz.

Da steht Moody, die Arme ausgestreckt, die Hände zu einem Drachenviereck geformt. Um ihn herum schweben kleine Steine und Gedärme, als wäre er in einer unsichtbaren Kugel aus Schwerelosigkeit, um die sich gelbe Blitze züngeln. Moodys grauweiße Haare wehen in alle Richtungen und glänzen geheimnisvoll unter dem Licht der eben freigesetzten Macht.

"MUUUUUUHHHHHHHH!!!!!!!!"

Ein ohrenzerfetzendes Geschrei.

Erst da bemerkt Harry, der bis eben noch von dem Lichtstrahl geblendet war, dass dem Minotaurus anstelle des linken Beines nur noch ein zerfledderter Stummel aus dem Rumpf ragt. Durch das fehlende Gewicht der gerade verlorenen Gliedmaße kommt der brüllende Gigant gefährlich ins Schwanken. Abwechselnd wankt er nach links und nach rechts, ohne auch nur einen Blick an Harry und Moody zu verschwenden - ein Fehler! Denn schon streckt Harry seinen Zauberstab weit nach oben von sich weg. Das unförmige Bullenhaupt angepeilt, schreit er seinen Zorn aus sich heraus.

"Gulaschkanone!"

Aus Harrys Stab dringen bläuliche Schockwellen, die derart stark sind, dass unter ihrer Wucht, die Straße unter ihnen aufreißt und regelrecht verformt wird. Eine besonders mächtige, bei zunehmend zurückgelegter Entfernung anwachsende Schockwelle trifft den Minotaurus genau zwischen den feuerroten Augen und spaltet ihm den kleinbusgroßen Kopf in zwei Hälften. Ein springender Schatten erscheint über dem stürzenden Ungeheuer am verdunkelten Firmament. Es ist Ron, der sich aus seinen organischen Fesseln befreien konnte und jetzt die Bestie unter sich ins Visier seines vibrierenden Zauberstabs nimmt.

"Guter Zeitpunkt Vegetarier zu werden. BRENNE!!!"

Eine Feuerwalze entspringt Rons Zauberstab und verbrennt die durch die Luft spritzenden Kuhinnereien und einen Großteil des bis dahin unversehrten Monster-Rumpfes, wodurch die auf den Boden prallende Gesamtmasse des Titanen nur noch so gering ist, dass die entstandene Erschütterung lediglich einen Teil der umliegenden Häuser in Schutt und Asche legt. Einige Zaungäste des Kampfes purzeln kreuz und quer durcheinander, oder werden von Sachen erschlagen. Ein witziges Bild.

Die Atmosphäre wechselt vom fremdartigen Rot zurück ins natürliche Azur. Moody nimmt einen kräftigen Schluck aus seinem Flachmann und grinst stolz Ron und Harry an, die sich soeben den hochgestreckten Daumen zeigen (Harry kotzt bei dieser Aktion, was das ganze weniger cool wirken lässt, als es sein sollte).

"Tag, Harry. Hast meine Leichen-Kuh gekillt. War ja klar."

Gleichzeitig wenden sich Harry und Ron der ruhigen düsteren Stimme zu und sehen Hermine, deren Haut zerfressen und verwest ist. Kein wunder - ist ja auch 'ne Zombie-Braut.

Einige Kinder kommen zum Schauplatz des Kampfes geeilt, um mit den Überresten des Ungeheuers zu spielen. Ihre Väter haben längst die Grills aus den Garagen geholt, um ein großes Barbecue zu schmeißen. Auf dem Speiseplan steht - wie könnte es auch anders sein - Rind. Dank Ron müssen einige Steaks nicht mal mehr gegrillt werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  knispel87
2007-11-25T11:14:10+00:00 25.11.2007 12:14
Irre!
Cool geschrieben, aber ich kenn mich leider nicht gut genug mit harry Potter aus.
Von:  Yeo
2006-06-11T07:16:14+00:00 11.06.2006 09:16
Wenn ich was rauche, dann ist es die Liebe zum Schreiben.
Von:  LauraAStern
2006-05-22T13:50:35+00:00 22.05.2006 15:50
Mal ehrlich, die Geschichte wird immer schräger XD
Ein dichtender Voldi,
eine überdimensionale Kuh
Und Hermine, die Leichenbraut...
Wie kommst du nur auf so was?
Mal ehrlich, egal was du rauchst, ich will's auch XD
Von:  Z
2006-05-10T08:43:43+00:00 10.05.2006 10:43
Das ist geiiiieeel!
Von: abgemeldet
2006-04-13T18:13:09+00:00 13.04.2006 20:13
Oh nein, wie geil der Kampf gegen die Kuh!
Der Anfang von dem Kapitel war auch so geil. Was hatte das denn zu bedeuten?
Von:  Sol-X
2005-07-15T08:44:57+00:00 15.07.2005 10:44
an diesem kapitel hat mir besonders die Bemerkung gefallen, dass dank Ron das Fleisch nicht mehr gegrillt werden muss.

Ein versteckter meister der beiläufigen Bemerkungen?

Das vermisse ich übrigens schon jetzt bei deinen Fanartkommentaren.


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