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Harry Potter und der aufgegessene Keks

Ultimate Edition 1.2
von

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AUF GOETHES SPUREN

AUF GOETHES SPUREN
 

Der Sonnenaufgang taucht den Kontinent in ein goldenes Licht. Die ersten warmen Strahlen lassen ein rasend schnelles Objekt auf einer langen schwarzen Straße, die sich durch die weiten Landschaften Hollands zieht, silbern glänzen. Es ist als wollte die Sonne dem Planeten ein Abschiedsgeschenk überreichen, so schön lässt sie ihn an diesem Morgen erscheinen - als wüsste sie, dass es sein letzter Tag wird, der in diesem Moment anbricht ...

Darkness Arise funkelt in diesen frühen Stunden, als wäre es der Erzengel Gabriel. Die wunderschönen warmen Farbtöne, die ihm durch den Stern am Tageshimmel verliehen werden, lassen einen ganz vergessen, dass es sich um ein paar Tonnen menschlicher Gebeine handelt, die da als Panzer umfunktioniert einen Haufen total Verrückter in den Krieg transportieren.

Moody hält das knochige Lenkrad locker in der linken Hand, während er mit der rechten lässig und praktisch ohne jedes Rythmusgefühl zum Takt des Songs, den das Radio vermittelt, auf das Armaturenbrett klopft. Sein magisches Auge ist Richtung Schädeldecke abgetaucht, um durch diese den anmutigen azurblauen Himmel zu begutachten.

"And my father organized for me a collage in the east, but I went to California - the sunshine and the beach ...", dudelt die Anlage über die Besatzung von Darkness Arise, die da wären Ron (träumt anscheinend von Frauen, da er die ganze Zeit im Schlaf die Hüften kreisen lässt), Hermine (träumt davon, dass sie was isst - scheinbar durch das sehnsüchtige Verlangen nach dem Leben zum Vorschein gebracht) und Patrice (träumt nichts Spektakuläres, möchte man meinen) - Harry, der Vierte im Bunde der jungen Wilden kriegt heute kein einziges Auge zu. Neben Ron in der zweiten Reihe sitzend, starrt er die ganze Fahrt, seitdem sie Amsterdam verlassen haben, verträumt aus dem Fenster. Ihm geht in diesem Moment seine eigene kleine Melodie im Kopf herum.

Leise rinnt ihm Wort für Wort über die Lippen: "I touched the fire

,And it freezes me

I looked into it

And it's black

Why can't I feel

My skin should crack and peel

I want the fire back
 

Now through the smoke

She calls to me

To make my way across the flames

To save the day

Or maybe melt away

I guess it's all the same
 

So I will walk through the fire

'Cause where else can I turn

I will walk through the fire

And let it -"

"Halt mal bitte die Klappe, Harry", knurrt Moody leise nach hinten, während er sich ohne Rücksicht auf Verluste am Lautstärkeregler seiner Anlage befriedigt, indem er das Rädchen mit der Aufschrift Volume im Uhrzeigersinn dreht, als gäbe es kein Morgen (eine Vorahnung?). "Jetzt kommt grad wieder einer meiner Lieblingssongs."

Das Radio meint zu dieser Angelegenheit:

"Such a shame to believe in escape

A life on every face and that's a change
 

Till i'm finally left with the eight.

Tell me to relax

I just stare

Maybe I don't know if I should change

A feeling that we share.
 

It's a shame

Such s shame

Number me with rage.

It's a shame

Such a shame ..."
 

Jedes Mal, wenn Darkness Arise durch eine Ortschaft rollt, drückt Moody den Unsichtbarkeitsknopf, damit niemand das fremdartige Gefährt sieht und womöglich noch die Nato ruft, denn so 'ne Scheiße braucht Moody nie nie wieder. Harry kennt diesen Schalter noch aus dem alten Ford Anglia, den er mal zusammen mit Ron von dessem Vater - möge er in Frieden ruhn - geklaut hatte. Aber eins ist sicher: Darkness Arise ist viel taffer als diese rostige Schrottlaube, die wahrscheinlich immer noch im verbotenen Wald von Hogwarts nachts Teenagern auflauert, um sie totzuparken, oder gar zu verspeisen, sofern so etwas bei Autos überhaupt möglich sein sollte. Forscher streiten in dieser Beziehung. Was Harry aber doof findet an Darkness Arise, ist der Fingerknochen, der ihn ein tiefes Loch in die rechte Pobacke bohrt und den Sitz unter ihm blutrot färbt, aber schmerzen findet er dann doch wieder so was von nicht unbedingt verkehrt, dass er doch tatsächlich beginnt, die brennenden Qualen zu genießen - und siehe da - unser kleiner Harry wird von Vater Morpheus ins Land der Träume gezogen (die USA).

Die USA: Harry traut sich beim texanischen Schwulen-Rodeo mitzumachen. Das ist wie richtiges Rodeo, nur, dass man nicht auf den pöösen Ochsen reitet, sondern einem rosa Pudel die Haare frisiert. Mister George Bush, dessen Vater und ein weiterer Ami, den Harry als Mister X verbuchen muss, da er absolut keinen Schimmer hat, wer der Typ mit den Mörderkoteletten und dem Palmenanzug sein könnte bzw. zu sein vermag. Ein Mysterium, dass den kleinen Harry immer weiter in einen Tunnel der nichtjugendfreien Welt der medialen Samstagabendunterhaltung zieht, bis plötzlich der laute Schmerzensschrei einer sterbenden Zollbudenfrau ihn wieder in die kranke Realität zieht - es ist 10 Uhr! Er hatte satte fünf (oder weniger) Stunden den homoerotischen Träumereien gefrönt, wie auch immer das zu verstehen ist.

Verdutzt schaut er aus dem Fenster und erkennt, dass Moody beim Passieren der Grenze zwischen den Niederlande und Deutschland eine Frau in Uniform zermatscht hat, die jetzt langsam vor sich hin blubbernd ihre letzten Atemzüge macht. Jaja, denkt er sich. Nur weil Darkness Arise unsichtbar ist, ist es noch lange nicht weg - nur transparent, um nicht zu sagen unsichtbar! Egal - über vergossenes Blut braucht man keine Tränen vergießen, sagte Harrys Papi immer und irgendwie ... war das schon 'n ziemlich bescheuerter Spruch, aber - es war ... definitiv ein Spruch - und damit muss man - gottverdammtnochmal - leben!
 

"Ich will deutsches Bier trinken und Bratwurst essen!", lärmt Ron schon seit geraumer Zeit. Alle fühlen sich genervt, schließlich würden sie alle viel lieber die wunderschöne Landschaft genießen, die sie ja in ihrem tristen England nicht zu bieten bekommen. Eine Schande ist das doch, denkt sich Harry und nimmt sich fest vor, daran etwas zu ändern - nur wie?

Ein Zwischenstop, um deutsche Gastronomie zu erproben und auszutreten (kacken).

Es geht weiter. Ron nervt jetzt nicht mehr, da er genug zu tun hat; beim Verzehr der heißersehnten Bratwurst hat er es irgendwie geschafft, sich eine Gabel tief unter die Haut zu rammen, die er jetzt wieder aus seinem ... Arm herauszuoperieren versucht - ein Himmelfahrtskommando! Schließlich bricht er die Gabel letztendlich einfach per Zauberspruch an der Einstichstelle ab - soll der Mist doch von alleine rauseitern! Patrice und Hermine spielen auf der Rückbank "Ich seh etwas, was du nicht siehst, du beschiss'ne Zombiebraut / du verdammter Froschfresser" (Froschfresser sagt man ja eigentlich nicht, politisch total inkorrekt) und so hart sich das auch anhört, es scheint trotzdem eine Menge Spaß zu machen. Harry hatte die beiden schon lange nicht mehr so lauthals lachen hören. Bei Hermine konnte er sich an das letzte Mal noch sehr gut erinnern. Sie waren damals auf einem dieser Schulbälle bei denen man immer diese tuntigen Keider tragen musste. Na, jedenfalls hatte Hermine ihrer Erzrivalin Pansy Parkinson, deren Augapfel und abgetrennte Hand (beziehungsweise, was von der der Hand übrig ist) Harry übrigens immer noch mit sich rumschleppt, magisches Abführmittle, das Rons verstorbene Brüder Fred und George für sie zusammenbrauten, in den Punsch gemixt, was dazu führte, dass sich die ehemalige Slytherin-Schülerin mitten auf der Tanzfläche erbrach. Was sie erbrach war jedoch keine Kotze - nein. Das war Scheiße! Aber um jetzt nicht zu fekalhumorverherrlichend zu werden, wird diese Geschichte schlagartig abgebrochen und wir denken alle an Häschen.

Hmmm ... Jetzt denkt Harry darüber nach, wann er Patrice das letzte Mal so herzhaft lachen gesehen hat und da bemerkt er erst, dass die beiden sich doch erst seit etwa neun Stunden kennen. Neun Stunden von denen Harry mehr als die Hälfte der Zeit geschlafen hatte. Und trotzdem findet Harry, dass der flachsblonde Patrice trotz verkokelter Pudelmütze 'ne echt dufte Type ist!

Scheinbar sind hier magische Kräfte am Werk, denn Patrice muss gerade den selben Gedankenweg wie Harry gegangen sein. Freudigen Gemüts verkündet er fröhlich und frivol: "Äscht, Leutè. Ihr seide so sèr - wie sagt man auf Inglisch - dope! Cette nom, oui! Et ... Isch meine und Harry - da iste etwas, das isch dir gèrne sagèn moschtè. Und swar, dass isch schtols sein kann, dass du die Papa von mein Nischte und - wie sagt man - äh - Nischtern bist. Weil du bist viel mehr cool wie die beschissen Drècksau, mit die war mein Schwestè Fleur vor dir susammen. Wie die dumme Schweinfossè hieß? Ah ja! Er 'at ge'eißen Bill. Bill Weeslybee. Oui! Die alte Scheißèfressè!"

"Äääähhhhm", meint Harry, der etwas rot wird wie all die anderen in Darkness Arise, außer Patrice, der immer noch schelmisch lächelt. "Darf ich dir vorstellen: Ron Weasley, Bills Bruder."

Während Harry höflich auf seinen Banknachbarn verweist, färbt sich Patrices Gesicht magnolienrot. "Oh fuck!", meint er verlegen, aber deutlich. "Ey, Alter. Ès tut mir äscht -"

"Ist schon gut", meint Ron interruptionierend. "Schon gut. Ich war ja selber nicht mehr so gut auf den zu sprechen, nachdem er die Nacktfotos von mir im Internet veröffentlicht hatte. www.nuderatboy.com ...Von der Kohle, die er damit verdient hat, hab ich auch nie was geseh'n. Dieser Hurensohn!"

"Ron, du bist ja so blöd", sagt Hermine, die hinter Harry sitzt, gelassen. "Wenn Bill ein Hurensohn ist, oder besser gesagt war, dann bist du das genauso." Auf Rons fragenden Blick hin, muss Hermine fortfahren: "Ihr habt die selbe Mutter, verstehst du?"

...

"Ach so!", sagt Ron dumm grinsend. Ein Triumph des Geistes. Aber eigentlich weiß niemand, ob er wirklich kapiert hat, was er vorgibt, kapiert zu haben. Armer Ron - ist so dumm wie Brot mit Stroh.

Fahr. Fahr. Fahr.

"Mad-Eye", sagt Hermine mit ansteigender Stimmlage. "Wenn wir in Kleinschmöllnau ankommen, sollten wir alle schick aussehen. Wir sollten noch 'ne Runde shoppen."

"Hast Recht", stimmt Moody ausdruckslos zu, zieht Darkness Arise quer über die Straße nach links, wobei beim Durchbrechen der entgegengerichteten Fahrspur ein Auto gerammt und einige Meter mitgerissen wird - ohne dass dessen Fahrer weiß wie ihm geschieht, da er ja das transparente Panzergefährt gar nicht hat kommen sehen. Als eben dieser Fahrer gegen abend des selben Tages wieder zu Bewusstsein kommt, klagt er erst noch über den tragischen Verlust seiner Beine und schildert dann den netten Herren von der Polizei, die extra ins Krankenhaus kommen, um seine Aussage abzunehmen, dass eine unsichtbare Macht für seinen Unfall verantwortlich war und nicht etwa der erhöhte Alkoholspiegel, den er angeblich beim Fahren noch hatte (so die Polizei, Beweise gibt es nicht für einen erhöhten Alkoholspiegel, doch das interessiert die Herren Polizisten nicht). Am Ende des Tages, als der beinlose Fahrer endlich vor Schmerzen einschläft, kann man sich zwischen Polizei und Ärzten friedlich darauf einigen, dass eine Irrenanstalt das Beste für den Patienten/Unfallfahrer wäre. Ironie! Jemand der aus gutem Grund in der Irrenanstalt war und dort ausgebrochen ist, sorgt dafür, dass jemand, der vollkommen normal im Kopf ist, unschuldig ins Irrenhaus eingeliefert wird. Ein Zusammenhang über den sich Moody aber überhaupt keine Gedanken macht, da er von der ganzen Geschichte gar nix weiß. Stattdessen trägt er bunte Hemden und lange Reisemäntel Probe.

Neu eingekleidet (u.a. haben Moody einen neuen schwarzen Mantel und Patrice eine Pudelmütze mit Pinguinmuster) und ohne einen Cent weniger in den Taschen verlässt das Chaos-Quintett das Kaufhaus. Jawohl - sie sind allesamt 1A-Diebe. Gesindel, Abschaum, absolut assozial! Die alte Schule eben. Briten und Franzosen. Ups!
 

Man hat es kaum bemerkt, doch plötzlich (etwa gegen 17 Uhr) reißt die Raumzeit um Darkness Arise, wobei sich die komplette Umgebung schlagartig deformiert und die Gang samt Gefährt befindet sich nicht mehr in der mitteldeutschen Pampa, sondern auf einer prunkvollen Schlossanlage, die im Glanz der nachmittäglichen Sonne in allen Farben glänzt. Geschmackvoll mit Gargoyles, Greifen und weiterem fantastischem Getier verzierte Türme ragen bis weit in den leicht bewölkten Himmel. Ein Schwarm Tauben landet neben Moody, der als erster ausgestiegen ist, auf dem frischgemähten Rasen, der die Größe von mindestens einem Dutzend Quidditschfeldern hat. Harry folgt seinem alten Kumpel und erblickt jetzt die volle Pracht des mächtigen Schlosses, welches sich am Ende der Wiese aufbäumt. Ihm ist klar, dass sie Kleinschmöllnau erreicht haben. Es ist ja so viel riesiger und auch schöner als Hogwarts (als dieses noch existierte natürlich).

"Fuck it!", meint Ron, der just in diesem Moment nach draußen tritt und direkt auf die Schnauze fällt. Dabei bohrt sich sein Zauberstab, den er falsch in der Hose verstaut hatte, in seine Hüfte, woraufhin sein neues kastanienbraunes Designerhemd, das fast auf Geschmack hätte schließen lassen können, völlig versaut wird.

Patrice folgt Ron auf schnellen Sohlen und eilt sofort zu einer enormen formvollendeten Eiche nicht weit vom Eingangstor, um seine französische Blase zu entleeren. Er hatte kurz zuvor sage und schreibe einen Kasten Bier versoffen. Es war ein Wetttrinken mit Harry, welches Patrice ganz klar für sich entscheiden konnte, doch zu welchem Preis?



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