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Harry Potter und der aufgegessene Keks

Ultimate Edition 1.2
von

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SHIN-ZANTETSU

SHIN-ZANTETSU
 

Vanillefarbene Wolkenfetzen hängen dösig am Himmel, aus dem es weiß glühende Funken regnet. Überreste der beiden vernichteten Zombie-Titanen. Die Morgensonne kitzelt die verbliebenen Kämpfer wie eine zärtliche mongolische Nutte ihren Freier, solange dieser einen Fuffie extra springen lässt. Keine Ahnung, was ein Fuffie in mongolischer Währung wert ist ... Haben die überhaupt Geld?

Bismarck nimmt seine Angriffsposition ein. In seine verbrannten, zerrissenen Lumpen gehüllt, macht er doch einen anmutigen, souveränen Eindruck. Die klaren Bergseen, die man in seinen Augen erkennen konnte, sind jetzt tiefe, bitterkalte Eismeere. Es ist, als würde der Hass jede seiner Zellen durchströmen. Mit so viel Gegenwehr hatte er nicht gerechnet.

Unseren Helden voran begibt sich Moody in eine aggressive Körperhaltung. Sein schwarzer Reisemantel weht leicht in einer sommerlichen Morgenbrise.

"Jetzt darf der wohl wieder, oder was?", raunt Voldemort und sieht dem neuen Alastor Moody bei dessen Vorbereitung zu. Mit fast unscheinbaren Bewegungen vollzieht er eine Art Ritual und ohne den Einsatz eines Zauberstabs lässt er eine warme Energie erscheinen, die man zwar nicht spürt, aber umso mehr fühlt.

"So willst du gegen mich antreten? Mit alten fernöstlichen Chi-Attacken", fragt Bismarck unbeeindruckt. Er kratzt sich mit dem goldenen Zauberstab an der Schläfe. "Ich habe die zwei legendären Zauberstäbe Rheingold und Fenrirs Rache. Über Jahrhunderte hinweg wurden sie mit mystischer, antiker Energie genährt und in einigen der größten Duelle der Zaubererwelt praktisch erprobt. Du kannst der Natur noch so viel Kraft entziehen und gegen mich verwenden, aber du kannst nichts außer mein Lachen erwarten, alter Mann. Na los! Zeig mir deine lächerlichen Tricks!"

"So sei es! Masenko!!"

Eine Art Luftkugel blitzt auf Bismarck zu, dieser benutzt seinen ersten Zauberstab, um die Attacke zu parieren. Der abgefälschte Energieball jagt in einen Trümmerhaufen und lässt diesen bersten. Abertausende Geröllbrocken fliegen durch die Luft, während Bismarck seinen zweiten Zauberstab ausladend schwingt und "Impedimenta-Blast!" ruft, woraufhin der Zauberstab wie eine Art Düsenantrieb fungiert und Bismarck tief über den Boden fliegen lässt. Mit der Geschwindigkeit eines Torpedos rast er auf Moody zu. Dieser springt mit einem gewaltigen Satz in die Lüfte und weicht somit aus, doch im selben Moment verschwindet Bismarck und an der Stelle, wo er eben noch war, schlägt eine unsichtbare Kraft einen Krater in den Boden. Harry, der versucht den beiden Kämpfern mit seinen Blicken zu folgen, spürt einen jähen Energieanstieg hoch oben in der Luft. Moody, der noch immer schnell und falkenartig nach oben steigt, spürt dasselbe wir Harry, wendet seinen Blick gen Himmel und sieht, wie Bismarck plötzlich wieder erscheint und beide Zauberstäbe auf seinen Gegner richtet.

"Gemini Solaris Blast!"

Zwei Energiestrahlen werden von den beiden Zauberstäben abgefeuert und verbinden sich zu einer Spirale, die Moody scheinbar mit einem Volltreffer erwischt, doch bei genauerem Betrachten fällt auf, dass lediglich Moodys schwarzer Mantel mit einem gewaltigen Loch in der Luft schwebt. Eine Staubwolke erscheint direkt neben Hermine, die einen starken Luftzug neben sich spürt und dessen Bewegungsrichtung mit ihrem Blick folgt. Nach einigen Metern, nur wenige Hundertstelsekunden später, erscheint die nächste Staubwolke und der Luftzug ändert die Richtung, und noch einmal und ein weiteres Mal. Harry versteht jetzt, dass Moody die Luftzüge durch seine pfeilschnellen Bewegungen verursacht und die Staubwolken zeigen, an welcher Stelle er einen Haken schlägt. Er ist so schnell, dass man ihn nur noch als einen schwarzen Schatten wahrnimmt, wenn überhaupt.

Bismarck, der die Situation ebenso wie Harry durchschaut hat, versucht mit Fluchattacken von der Luft aus, Moody zu erwischen, indem er seine Laufrichtung vorher ahnt, doch plötzlich erscheinen zwei Staubwolken gleichzeitig an verschiedenen Orten. Aus den zwei Staubwolken werden schnell drei.

Ist Moody so schnell, dass er praktisch an drei Orten gleichzeitig ist, fragt sich Harry.

"Ein Trick!", sagt Bismarck und plötzlich schlägt ihm Moodys aus dem Nichts auftauchende Faust mit voller Kraft ins Gesicht, das es zu einer lang gedehnten Grimasse verzehrt und nach hinten wirft. Sofort verschwindet Moody wieder, um praktisch im selben Moment hinter Bismarck wieder aufzutauchen und ihm einen gewaltigen Handkantenschlag ins Genick zu verpassen. Bismarck spuckt Blut und fängt sich soeben einen Schlag von oben, der ihn zurück auf den Boden katapultiert. Mit einem lauten Knall schlägt er ein wie ein kleiner Meteorit. Dabei wirbelt er so viel Staub auf, dass die Zuschauer den Überblick verlieren, nur Voldemort wendet seinen Blick schnell in eine Richtung, die entgegengesetzt zum Krater steht. Die anderen folgen seinem Blick und spüren sogleich ein leichtes Beben unter ihren Füßen. Eine Feuerkugel von der Größe eines Medizinballs schießt aus der Erde in die Luft, wo sie verschwindet. Ein schneller Schatten folgt ihr und verschwindet ebenfalls. Moody, der langsam auf den Boden zurück gleitet, dreht sich schnell in der Luft und überkreuzt seine Arme. Wie auf Stichwort erscheint ein Felsbrocken aus dem Nichts und prescht auf Moody zu, der mit seiner Kreuzabwehr den Brocken zwar zerbricht, aber dadurch für einen Moment die Übersicht verliert. Ein Moment, der schon zu lange gedauert hat, denn Bismarck erscheint hinter dem zerspringenden Fels und schießt einen gewaltigen Zauber auf Moody, der diesen volle Breitseite auf die Brust trifft. Benommen torkelt Moody zu Boden und Bismarck will es gerade zu Ende bringen, als Ron einen Heliopathen-Fluch auf den Deutschen abfeuert. Unbeeindruckt durchfliegt dieser einfach das tosende Feuer als wäre es nichts weiter als ein warmes Lüftchen (in der Tat sind Rons Feuer-Attacken sonst stärker gewesen) und schießt einen weiteren mächtigen Zauber auf seinen Gegner. Dieses Mal durchfliegt der Fluch Moodys Körper jedoch und trifft lediglich die Kleinschmöllnauer Ruinen.

"Alles klar mit dir?"

"Yo, thanx a lot!", knurrt Moody und hustet leicht. Er muss schnell atmen. "Was denn los hier? Elendich dünne Luft!"

Harry hatte die halbe Sekunde, in der Bismarck durch Rons Feuer-Attacke die direkte Sicht auf Moody genommen wurde, genutzt, um seinen Kumpel mit einem Accio-Zauber blitzschnell zu sich zu ziehen.

"Geht´s noch, oder sollen wir übernehmen", fragt Harry besorgt.

"Nee, ich wollt nur erst ma guck´n, was der Knabe so drauf hat. Erst dachte ich eigentlich, Chi-Attacken müssten reichen, aber ich krieg heute nicht genug Power zusammen. Egal! Ich hab noch ´ne kleine Überraschung. Neo-Masamune ..."

"Was? Was´n das? Noch ´n geheimer Zauber?"

"Nee, ´n Katana. Geschmiedet in einer japanischen Schmiede in der Nähe von Kyoto. Dort hängen ´n paar alte Kumpels von mir rum. Samurai-Magier. Übelste Spinner, aber irgendwie cool. Die sind absolute Dragonball-Fans. Yu-Gi-Oh finden die albern. Das Schwert wurde aus den Überresten des legendären Schwerts Masamune, das die Schmiede vor ein paar Jahren bei eBay ersteigern konnten, geschmiedet und mit ordentlich magischer Essenz versehen. Ich konnte das Schwert in meinen Besitz bringen, indem ich den japanischen Kollegen die fetten Bäuche aufgeschlitzt habe. Nee, Spaß. Ich hab´s geklaut. Oder besser gesagt getauscht. Da, wo das Schwert war, liegt jetzt ein Früchtekorb. Du weißt ja, wie teuer in Japan Obst ist. Die freu´n sich bestimmt über den Fraß. Hab ich auf der Hinfahrt in China billig eingekauft und dann durch den Zoll geschmuggelt. Na gut, geschmuggelt is ´n biss´l übertrieben. Ich hab die Typen beim Zoll klein gehackt. Die müssen doch spinn´! Übersensible Kerlchen war´n das. Echte Heulsusen. Ich hab eh kein Wort verstanden, von dem Gebrabbel, das sie von sich gegeben haben, als ihre Knochen so laut geknackt haben, dass es selbst mir fast unangenehm war. Ach, ich verarsch dich schon wieder. Wo war´n wir? Ach ja, ich wollt nur sicher gehen, ob es sich lohnt, so krasse Geschütze gegen so einen Rotzlöffel aufzufahren."

"Wo isses denn, dein Schwert?"

"Ach so, ja ..."

"Und?"

"Scheiße."

"Was?"

"Scheiße, ich hab´s vergessen!"

"WAS?!"

"War nur Spaß", knurrt Moody heiter und führt seine rechte Händ an seine Hüfte als würde er sich einer unsichtbaren Schwertscheide zuwenden. Und tatsächlich zieht er aus dem leeren Raum ein eindrucksvolles Prachtstück von einem Schwert. Ein reich verziertes, rot glänzendes Katana. Kanji-Schriftzeichen sind in die Klinge eingeprägt. Am Griff wurden Lederriemen mit Tigern und Drachen darauf angebracht, die frisch frivol im Wind wedeln. Sieht echt toll aus! Etwas neidisch macht Voldemort im Hintergrund gut vernehmlich: "Pff!"

"Let´s fetz!", brummt Moody und verschwindet schon wieder.

Erneut verraten lediglich Staubwolken, wo er seine Haken schlägt, aber lange versteckt er sich nicht. Mit einer anmutigen Schlittereinlage gleitet er über den Boden und wendet sich Bismarck entgegen, der einige Meter entfernt steht und jetzt einen seiner Zauberstäbe wieder in den Hosenbund steckt. Den anderen hält er vor sich hin, murmelt ein paar unverständliche Worte und aus dem güldenen Zauberstab wird ein prächtiges europäisches Schwert mit eingefassten Juwelen, das in der Morgensonne majestätisch glänzt.

Ein schwacher Wind wirbelt ein wenig Staub auf und im nächsten Augenblick verschwinden die beiden Kontrahenten. Ein lautes Klirren, das durch aufeinander schlagendes Metall entsteht, erklingt und die beiden Kämpfer erscheinen wieder, nur auf den entgegengesetzten Ausgangspunkten, Rücken zu Rücken. Einen Moment bewegen sie sich nicht. Absolute Stille.

Sprotz!

Über Moodys Rücken tut sich eine Blutfontäne auf und sein Katana zerbricht in viele Stücke, die klirrend zu Boden fallen. Moody macht es seinem Schwert gleich und sinkt ebenfalls hinab. Nur nicht in vielen Teilen. Zum Glück!

"Na, das war doch mal eine willkommende Abwe-", beginnt Bismarck, als plötzlich auch ihm das Blut an der Schulter gespritzt kommt. "Fuck it! Wie kann das sein?"

Er will sich eben umdrehen, als drei Splitter vom zerbrochenen Neo-Masamune auf ihn zu rasen. Zwei der kleinen Klingen durchbohren ihn am Rumpf, eine von ihnen dringt an der Rückseite wieder am Körper aus und der dritte Splitter trifft ihn direkt zwischen die Augen und bohrt sich in sein Hirn. Kurz bleibt er regungslos stehen und sinkt dann langsam zu Boden, Blut tropft aus seiner Nase, die Eismeere in seinen Augen weichen einem trüben weißen Nebel.

"Was in aller Zombie Namen ...?", sagt Hermine erstaunt und reibt sich die Augen, um sich anschließend erneut des am Boden liegenden Bismarcks zu vergewissern, unter dem sich eine tiefrote Blutlache ausbreitet.

"Shin-Zantetsu!", bellt Moody mit so einer Art Lachen und steht langsam wieder auf. Die Wunde über seinem Rücken ist wie ein Rasensprenger, bis es sich nach einer kleinen Handbewegung von Moody ausgeblutet hat. Ein derart hoher Blutdruck ist sehr ungewöhnlich, Moody scheint das aber nichts auszumachen. Er hebt den Daumen, um zu signalisieren, dass alles cool ist. "Shin-Zantetsu, das ist ein ultimativer Vernichtungsschlag. Kein Entkommen möglich, nicht mal für unsern Kumpel mit dem Hirn-Frikassee. Hab ich oben auf Hokkaido gelernt. Auf halbem Weg zwischen Monbetsu und Abashiri bin ich ein paar Samurai begegnet, die dort im tiefsten Schnee ihre Körper gestählt haben. Die hatten noch den alten Shinsengumi-Style drauf."

"Und du hast mit denen trainiert?", fragt Hermine.

"Nö, da hätte ich doch gar nicht die Zeit und die Lust zu gehabt", brummelt Moody. "Ich hab denen einfach das Wissen entzogen. Aber nur das Samurai-Wissen, sonst wär ich ganz knicke im Kopf geworden."

"Was ist aus den Samurai geworden?"

"Die haben sich gewundert, warum sie halbnackt unter einem Wasserfall meditieren. Ich konnte das nicht mit anschauen und habe sie gegessen."

"Du hast was?!", schreit Hermine entsetzt.

"War nur Spaß", brummt Moody. "Aber das, was ich gemacht habe, war richtig. Bei mir kommen die Schwertkünste wenigstens zum Tragen. Die Typen haben Tag und Nacht trainiert, aber ich vergewissere euch, dass die ihre Fähigkeiten nie benutzt hätten. Die machen so was, >um ihren Geist zu stählen< ... So´n Scheiß! Schwertkünste sind verdammt noch mal zum Metzeln da!"

"Neuer Körper. Alter Spinner!"

"Yo. Das stimmt."

Draco stößt einen grellen Ton aus, als er Bismarcks leblosen Körper betrachtet. "Schlecht sah der nicht aus, aber der war ganz schön böse, nicht wahr, Harry-Schatz?"

"Ey, Leute, ich will ja nicht die Feierlaune verderben", wirft Harry ein, "aber mal ganz ehrlich: Wann war der Typ bis jetzt wirklich mal tot, wenn wir dachten, es wäre endlich zu Ende?"

"Naja ...", macht Ron zögernd.

"Stimmt schon", knurrt Moody. "Ich spür noch was. Was Großes, das aber irgendwie noch schlummert. Ich kann mich noch erinnern, als ich Bismarck damals vor gut zehn jahren das erste Mal begegnet bin - für euch war das ja gestern. Da war er scheiße stark, heute ist er aus der Memoria-Dimension wieder zurück gekommen und war natürlich auch scheiße stark, aber anders scheiße stark, und vorhin hat er nicht alles gegeben. Ich denke vielmehr, der war mit irgendwas abgelenkt."

"Abgelenkt?" Harry rückt sich die Brille zurecht. "Mit was denn?"

"Vielleicht auch ´ne Beschwörung wie mein Biber", fügt Hermine ein. "Dann wär´s aber echt erstaunlich, dass er sich nebenbei noch so gut auf den Kampf konzentrieren konnte. Ihr habt ja gesehen, wie das bei mir lief."

"Das is immerhin Bismarck", weist Harry hin. "Beschwörung. Wär möglich. Aber was beschwört er?"

"Wie wär´s mit dem kompletten Kleinschmöllnauer Schlossgrund?", sagt Ron mit zittriger Stimme und wendet seinen Blick in alle Richtungen.

Harry schaut auf den verwirrten Ron. "Wie meinst du d- ... oh ... Scheiße!"

"Da zieht´s dem Palastorchester die Hosen aus", staunt Draco und sieht sich nun genauer um.

Der Himmel zieht in Windeseile an den Ruinen der Akademie vorbei und hinter den Trümmern sind keine weiten, saftig grüne Wiesen mehr. Es ist, als wäre hinter den Schlossgründen das Ende der Erdoberfläche.

"Wir sollten wohl mal nach dem Rechten schauen", weist Harry an und Hermine, Ron und Draco folgen ihm schnellen Fußes zum Ende der Schlossgründe. Moody hinkt etwas hinterher. Die Wunde scheint ihm doch mehr zu schaffen zu machen, als er zugeben wollte. Voldemort sieht das klägliche Bild und entscheidet sich dazu, bei ihm zu bleiben. Moody schiebt den Griff von Neo-Masamune, an dem noch ein winziger Rest Klinge hängt, in die unsichtbare Schwertscheide zurück und setzt sich auf einen Felsbrocken, in dem noch stückweise eine Verzierung erkennbar ist, wahrscheinlich ursprünglich ein Teil der Schlossmauer.

"Du brauchst gar nicht so zu tun, als hättest du eben eine Chance gegen den Kleinen gehabt", sagt Voldemort mit einem etwas arroganten Ton und sieht sich seine Hände an. "Wenn ich nicht schon so viel gekämpft hätte und noch ´n biss´l Kraft in diesen Fäusten stecken würde, wär es längst vorbei."

"Du brauchst gar nicht so tun ... ningelningelningel", äfft Moody Voldemort nach und zückt seinen Flachmann aus seiner Gesäßtasche, weil er beim Sitzen stört. Da er ihn nun schon mal parat hat, nimmt er auch gleich einen zünftigen Schluck daraus und rülpst wie ein beckenkranker Berhardiner. "Weiß ich doch selber, dass der kleine Arsch uns im Skat drücken kann und weißte was? Das kotzt mich verfickt noch mal an! Und da brauchste auch gar nicht so großkotzen wie der Graf Monster Super, oder was weiß ich, und statt dessen das Beste aus dem raus holen, was drinne is."

"Immer noch der alte Geiferhannes", brummt Voldemort. "Da nützt der junge Körper ´nen alten Scheißdreck, wenn dann doch wieder der alte Sack drin steckt."

"Selber alter Sack", knurrt Moody. "Bist ja nur zickig, weil du mich damals nicht killen konntest, als ich noch ´n Auror war. Weil ich nämlich zu pfiffig war für dich lahme Ente."

"Wer nämlich mit h sagt, is nämlich dämlich!"

"Häh?"

"Ich hätte dich schon killen können, aber is ja jetzt auch egal. Hast meinem Sohnemax ´n paar Mal den Arsch gerettet, als ich nich da sein konnte. Das war schon in Ordnung so."

"Na siehste", knurrt Moody, sichtlich ruhiger, als noch vor ein paar Sekunden. "Wir ham nun mal ´ne komische gemeinsame Geschichte und die besten Kumpel werden wir wohl nicht mehr, aber die Scheiße hier müssen wir noch gebacken kriegen."

"Seh ich irgendwie auch so."

"Ich auch."
 

"Fick doch das Schwein von hinten und stell dir vor, es wär der Weihnachtsmann, Süßer", stößt es Draco über die Lippen, als er mit den anderen über die Klippe nach unten schaut.

In etwa dreihundert Metern Höhe ziehen die Schlossgründe über deutsche Felder, Wälder und Siedlungen hinweg. Wie Ameisen geraten die Menschen auf dem Erdboden in Panik und laufen hin und her. In regelmäßigen Abständen bebt die Erde da unten und Risse tun sich auf.

"Schweben die Schlossgründe etwa durch den Himmel?", fragt Ron bestürzt.

"Das erklärt wieder einiges", verkündet Hermine. "Klar! Wir waren die ganze Zeit weit oben. Darauf hätte ich kommen müssen! Moody beschwert sich über zu dünne Luft und darüber, dass er seiner Umgebung zu wenig Energie für seine Attacken entziehen konnte. Kein Wunder, wenn die Natur so weit von ihm entfernt ist. Dann die Wunde auf seinem Rücken. Die hat doch so start gespritzt! Das passiert, wenn man hohen Blutdruck hat; hohen Blutdruck bekommt man, wenn man weit oben ist. Ich hab´s echt nich geschnallt!"

Harry schaut in die Richtung, aus der sie gekommen sind, nachdem er während Hermines Vortrag ein paar weitere Male bemerkt hat, dass außerhalb seines Blickfelds, unter den Schlossgründen, der eigentliche Erdboden bebt. Er sieht da unten zu seinem Erstaunen gigantische Abdrücke, die sich tief in den Boden gegraben haben.

"Das sind Fußspuren! Scheiße, verdammte! Die Schlossgründe haben Beine und Füße!"

Hermine, die es nun auch geschnallt hat, überlegt kurz, während die Jungs zuschauen, wie sich unter ihnen auf einer Autobahn ein Stau bildet und Menschen aus ihren Autos steigen, um hektisch zu fliehen. Unverwandt sagt sie: "Bismarck hat vorhin Zombie-Magie angewandt, das hier ist auch irgendein Zombie-Titanen-Beschwörungszauber. Aber was?"

"Das Ding, was er beschwört hat, musste tot sein, nicht wahr", wirft Harry ein.

"Ja."

"Wie wär´s mit ´nem motherfucking großen Golem?"

"Möglich wär´s, aber wie kommst du darauf?"

"Ich dachte, es spielt keine Rolle, aber vorhin in der Memoria-Dimension, da hab ich unter anderem miterlebt, wie das Kleinschmöllnauer Schloss errichtet wurde. Aus was es errichtet wurde ..."

"Ein Golem?"

"Jepp, und wie gesagt: Der war motherfucking groß! Ein paar Schwarzmagier in Kutten haben den in Brocken gehaun, nachdem ein einzelner ihn vorher getötet hat. Aus den Brocken haben die die Gemäuer gemacht. Und Souvenir-Krempel."

"Aber wie kann der aus den Gemäuern wieder den Golem machen, wenn doch immer noch die Schlossruinen da sind", fragt Ron, der erstaunlich gut mitgedacht hat.

"Guck mal genauer hin", meint Hermine und zeigt auf die Trümmer hinter ihnen. "Der braucht erst mal nur genügend Geröll für zwei gigantische Beine und denkst du nicht, dass dafür das Gestein reicht, aus dem die Kellergewölbe gemacht wurden? Das riesige Labor, in dem ich mit Draco in der Memoria-Dimension war, war unterirdisch. Alleine das hätte schon locker für ein dreihundert Meter hohes Bein gereicht. Locker!"

"Verstehe. Scheißwurst!" Ron überlegt eine Weile. Man kann ihm richtig ansehen, wie sein Gehirn arbeitet. Rotze tropft ihm aus der feuerroten Nase und Schweißtropfen perlen auf seiner fettigen Haut. "Und warum verwendest du nicht einfach deine Zombie-Magie, um das Ding zu stoppen, Hermy?"

"Hermy? Du musst doch Sand in der Möse haben, mich so zu nennen", giftet Hermine erst, beruhigt sich aber schnell. "Ich weiß schon, was du meinst, aber das is echt nich drinne. Hast´s doch gesehn, als die Fusion vorhin die Kanonen für´s Deathgun Overkill Massacre aus den Kleinschmöllnauer Schlossgründen hervor gezaubert hat. Das ist hier alles seit Ewigkeiten in Besitz der Schlossherrenblutslinie. Soll heißen, der junge Bismarck hat die souveräne Kontrolle über das Ding. Das heißt übrigens auch, dass er nicht verreckt ist, als sich die Splitter von Neo-Masamune in seinen Leib und sein Hirn gebohrt haben."

"Aber wie is´n das jetze so richtig?", fragt Harry. "Die Zombie-Titanen, die ihr ständig beschwört, die sind doch nur so lange aktiv, solange die mentale Verbindung zu dem, der sie beschworen hat, nicht abreißt?"

"Das ist so richtig, Harry."

"Na, dann ist die Sache doch geklärt. Wir müssen Bismarck kill´n und die Schlossgründe können Deutschland nicht mehr kaputt trampeln. Obwohl´s mir eigentlich egal ist, ich will bloß nicht, dass der abgefuckte Wichser seinen Willen durchsetzen kann. Einfach so, weißte?"

"Schon klar, aber wie-"

Hermine verstummt jäh, als Harry seinen Zauberstab zieht. Er spürt etwas.

Zack!

Ehe er sich versieht, wird Ron neben ihm von einer unsichtbaren Schockwelle von den Beinen geholt und über die Klippe geworfen. Schnell schnappt sich Harry seine Hand und rettet ihn somit davor, auf einem Parkplatz unter ihm, Karriere als breiige Masse, die nur schwer wieder weg zu kratzen ist, zu machen.

"Nicht loslassen!", ruft Harry und versucht unter großem Kraftaufwand seinen Kumpel wieder nach oben zu ziehen, doch der Wind weht Ron hin und her und droht, ihn Harrys Hand zu entreißen. "Helft doch mal mit, verdammich!"

Draco eilt zur Hilfe und will Harry nach hinten ziehen, dabei berührt er ihn jedoch so unsittlich, dass Harry der Geduldsfaden reißt und er mit einem plötzlichen Kraftschub Ron in einem Zug nicht nur nach oben zieht, sondern ihn auch gleich als Waffe gegen seinen schwulen Hintermann einsetzt. Schwer von Ron getroffen, sickert Draco benommen zu Boden und brabbelt dabei dummes Zeug.

"Er ist endlich zurück, der Mistkerl!", wird es Harry nun düster gewiss. In Erwartung allen, was möglich ist, blickt er über die eigene Schulter und gleichzeitig bebt es unter seinen Füßen und erneut schwebt der riesige Kopf des geisterhaften Embryos empor, auf dem Bismarck bereits einige stunden zuvor thronte, bis die Fusion die zauberhafte Erscheinung zerstörte. Zwar sind Bismarcks Lederjacke und seine anderen Kleider nach wie vor blutgetränkt und verschmort, doch alles Organische an ihm scheint wie durch Zauberhand geheilt. Ein dummer Vergleich - natürlich wurde es durch Zauberhand geheilt.

Mit seinem ätzend souveränen, süffisanten Lächeln sagt er: "Drei."

Harry, standhaft und entschlossener denn je, erwidert ohne eine Miene zu verziehen: "Zwei."

Mit einem roten Lichtblitz verschwindet das Embryonenhaupt und Bismarck landet galant auf festem Boden: "Eins."

Beide zücken die Waffen. Harry seinen dunklen Zauberstab mit der Macht des Phönix Fawkes und Bismarck den blutroten mit der Macht des Drachen Fenrir.

Beide: "NULL!!"

Im Bruchteil einer Sekunde jagen zwei Zauber aufeinander zu, ohne, dass sie vorher akkustisch vernehmbar aufgerufen werden mussten. Ein jäher Luftstoß und ein Funkenregen. Harry sieht in Richtung seiner ausgestreckten rechten Hand, in der er nun nur noch einen verbrannten Holzfetzen hält. Sein Zauberstab, einer der mächtigsten, die je geschaffen wurden, ist zerstört.

"Na, prima!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-06-18T10:59:19+00:00 18.06.2006 12:59
Das ist... einfach genialst xD
Aber wo bleibt Viktor Krum? ._.
Schreib schnell weiter ^.-

Wa salam
Sawsan
Von:  Yeo
2006-05-17T08:24:19+00:00 17.05.2006 10:24
Ich müsste mal wieder was machen, aber ich hab doch keine Zeit, meine Lieben.
Von:  plaspoo
2006-04-21T21:18:05+00:00 21.04.2006 23:18
super cool sag ich da nur.

deine story gefällt mir total!
Von:  Bösauge
2006-04-19T06:57:10+00:00 19.04.2006 08:57
Ich fand das mit dem Schwert gerade cool. Ein wenig weg von der Magie, das gibt dem ganzen einen besonderen Reiz.

Der Streit zwischen Moody und voldemort war sehr, sehr geil!
Wie kleine Kinder.
Von: abgemeldet
2006-04-08T20:32:15+00:00 08.04.2006 22:32
kriegen sie den kerl jetzt endlich mal tot oder was??? also die idee mit moody und dem schwert ist irgendwie nicht so dolle, die passt irgendwie nicht in die bisherige story, aber sonst... endlich die fortsetzung!!!!


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