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Durch die Dunkelheit

von

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Kapitel 1

Disclaimer: Mal im Ernst, es glaubt doch eh keiner, dass mir LotR gehört, oder? *ggg* Schade... Na ja, aber Kúrbúk ist meiner, soweit ich weiß (nicht dass ich jetzt großen Wert darauf legen würde, einen Uruk-hai zu besitzen... so als Haustier... "Mama, ich geh mal eben mit dem Uruk-hai Gassi!" *lol*... neee...besser nicht...).
 

*am Kopf kratz* Ich habe meine Faulomanie für den Moment überwunden und doch nochmal ein Kapitel online gestellt. Ich versuche, auch die restlichen innerhalb der nächsten Zeit hochzuladen, damit die Geschichte wenigstens abgeschlossen ist. Fertig geschrieben ist sie ja...
 

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Das Land war dunkel, dunkel und kahl. Der Boden war voller Staub, nicht einmal ein kleines Pflänzchen wuchs hier. Dunkelbraune Felsen ragten steil in die Höhe, schroffe Steine bedeckten den Weg. Hier und da waren Reste eines vertrockneten Flussbettes zu sehen, manchmal sogar ein abgestorbener Zweig. Der Himmel war mit dunkelbraunen Wolken bedeckt und ein fauler Geruch hing in der Luft. In der Ferne waren Schritte zu hören, schwere Stiefel stampften auf vertrockneten Grund.
 

Wenn man nach rechts sah, konnte man die Umrisse eines Berges erkennen, unheilvoll glühend, links ragte ein schwarzer, furchteinflößender Turm weit in den Himmel. Ein plötzlicher Wind trug eine Stimme mit sich, flüsternd, Worte in einer verdammten Sprache, die jedem, außer jenen, die sie sprachen, das Blut in den Adern gefrieren ließ.
 

...Ash nazg durbatulûk...ash nazg gimbatul, ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul...
 

Dunkelheit ergoss sich wie Wasser aus einem umgestoßenen Kelch über das Land. Nichts war mehr zu erkennen, außer jenem gewaltigen Turm. Er war, obgleich schwarz wie jene Dunkelheit, deutlich und in allen Einzelheiten zu erkennen, jedes kleine Fenster, jede Scharte. Und oben, ganz oben, auf einer Plattform, die das Dach darstellen sollte, zwischen zwei entfernt an Dreiecke erinnernden ,Pfeilern' schwebte Es, ein riesiges, flammendes, lidloses Auge.
 

Sauron...
 

***
 

Haldir erwachte mit einem Schrei, was die Uruk-hai um ihn herum laut auflachen ließ. Derjenige, der ihn trug, versetzte ihm einen Stoß ins Gesicht und fragte höhnisch "Na, gut geschlafen, Ratte?"
 

Haldir antwortete nicht, zwar hatte er verstanden, was der Uruk gesagt hatte -worüber er sich sehr wunderte-, doch er beschloss, seine Kraft nicht sinnlos zu verschwenden. Er spürte, dass sein Körper unter der Rüstung -seit wann trug er sie eigentlich wieder?- schweißüberströmt war, gleichzeitig merkte er, dass etwas warmes sein Gesicht herunterlief und schmeckte einem seltsamen, unbekannten Geschmack in seinem Mund. Was war es?

Der Uruk schlug Haldir ein zweites mal ins Gesicht, der Elb war sich nun sicher, dass die warme Flüssigkeit Blut war, und einer der anderen Uruk-hai rief etwas in seiner dunklen Sprache. Haldir wusste nicht, was er sagte, aber er konnte es sich denken. Ein weiterer Uruk stimmte ein, sagte etwas und zeigte auf den Elben. Augenblicklich brachen die Kreaturen in Gelächter aus und Haldir wurde das Gefühl nicht los, dass sie sich grade über ihn lustig machten. Eigentlich, dachte er, sollte ihn das nicht kümmern, aber etwas in ihm, Stolz genannt, fühlte sich verletzt und gedemütigt.

***
 

Wie lange sie bereits unterwegs waren, wusste Haldir nicht, und eigentlich interessierte es ihn auch nicht. Was nützte es zu wissen wie lange die Qual bereits andauerte, war doch kein Ende in Sicht? Hinter den Hügeln war bereits vor längerer Zeit die Sonne aufgegangen, sie stand nun im Zenit, doch ihre Strahlen vermochten nicht, das Herz Haldirs zu erwärmen. Auch wo sie waren ließ sich schwerlich ausmachen, denn er kannte sich in Rohan nicht aus, wusste nur, dass sie sich in Richtung Norden bewegten. Doch das Ziel war klar: Isengard- wohin sollten sie auch sonst gehen?
 

Etwas später, als die Sonne bereits tief stand, kamen am Horizont Berge in Sicht. Haldir bemerkte sie erst lange nach den Uruk-hai, sein Blick war immer noch verschwommen. Langsam schien auch das Mittel der Uruks nachzulassen, oder vielleicht war es auch die Nähe zu Isengard -sie waren doch auf dem Weg dorthin?-, auf jeden Fall fühlte er, dass er bei jedem Schritt der Kreaturen schwächer wurde, und die Tatsache, dass sie rannten, machte das ganze nur noch schlimmer. Seine Rüstung drückte bei jedem Schritt schmerzhaft in sein Fleisch, gleichzeitig tat sein Rücken furchtbar weh. Wenigstens hatten die Uruk-hai allmählich das Interesse daran verloren, sich über ihn lustig zu machen, doch er zweifelte nicht daran, dass es bei der nächsten Gelegenheit wieder aufflammen würde.
 

Irgendwann schien dem Uruk, der ihn trug, genug zu haben und gab ihn an einen anderen weiter, der sich daraufhin lauthals über die harte Rüstung des Elben beschwerte. Der Kommandeur der Uruk-hai ignorierte ihn erst vollkommen, dann aber schien ihm das Gejammer auf die Nerven zu gehen, und er befahl, Haldir die Rüstung endgültig abzunehmen. Haldir selber bekam von der ganzen Sache kaum etwas mit, merkte nur, dass etwas fehlte. Die Schmerzen verringerten sich dadurch nur geringfügig, denn nun wurde er ständig gegen die Uruk-Rüstung gedrückt.
 

Erst später, aus irgendeinem Grund schienen sich seine Kräfte ein wenig erholt zu haben, bemerkte er zum einen, dass er seine Rüstung nicht mehr trug, und zum anderen, dass seine Hände gefesselt waren. Es schien Haldir seltsam, dass anscheinend irgendwer einen Fluchtversuch oder etwas ähnliches von ihm erwartete. Er, der er nicht einmal mehr aus eigener Kraft stehen konnte, würde sicher nicht einmal daran denken, zu fliehen. Oder...?
 

***
 

Der Himmel hatte sich bereits dunkelblau verfärbt -und Haldir hatte mittlerweile ein zweites mal von dem Uruk-Gebräu trinken müssen und wurde nun wieder von einem anderen Uruk-hai getragen-, als der Turm in Sicht kam. Orthanc, hieß er nicht so? Unheilvoll ragte die düstere Silhouette in den Himmel, Saurons schwarzem Turm verblüffend ähnlich.

Die Uruk-hai blieben bei diesem Anblick stehen und brüllten triumphierend, Haldir dagegen verspürte das dringende Verlangen, sich Augen und Ohren zuzuhalten und dem nahenden irgendwie Unheil zu entfliehen. War es Angst, jenes Gefühl, dass nun seinen Körper beherrschte?
 

Die Antwort erhielt er unerwarteterweise von dem Uruk-hai, der ihn trug. Er sah dem Elben ins Gesicht und fragte dann spöttisch "Fürchtest du dich, Elb?"
 

Haldir brachte nur ein schwaches Kopfschütteln zustande, und selbst das erstaunte ihn. Einige umstehende Uruks hatten die Reaktion des Elben gesehen und lachten nun, einer rief "He, Kúrbúk, sieht aus als hättste den Kerl gesprächig gemacht!"
 

Kúrbúk lachte rau "Vielleicht hat er ja jetzt Lust uns etwas zu erzählen..." Er versetzte Haldir einen Schlag in die Rippen. "Na, was meinst du?"
 

Der Elb stöhnte leise, zeigte aber sonst keinerlei Reaktion. "Jetzt hast du ihn beleidigt!" meinte ein anderer Uruk grinsend und verzog das Gesicht "Ooohh... armer Kerl..."
 

"Er hat wohl wirklich Angst!" rief ein weiterer.
 

"Ja!" stimmte ein fünfter Uruk zu, trat vor Kúrbúk, sodass Haldir direkt in sein hässliches Gesicht sah, schrie etwas, das der Elb nicht verstehen konnte, und schnitt eine Grimasse.
 

"He!" rief der erste Uruk-hai "Lass das! Er kriegt noch Alpträume davon!"
 

Nun lachten sämtliche Uruks, etwa zwei Dutzend nach Haldirs Schätzung, und ihr Gelächter hallte in den Bergen wieder. Haldir bemühte sich, nicht hinzuhören, doch da war er wieder, jener Stolz, der sich böse verletzt fühlte. Dass dieses Gefühl so stark in ihm war, verwunderte ihn, hatte er es doch noch nie wirklich bemerkt.
 

Es dauerte einige Zeit, bis die Uruks sich beruhigt hatten und weiter zogen. Haldir war in eine Art Halbschlaf gesunken und nahm seine Umgebung nur noch bruchstückhaft wahr. Doch das was er sah, erschrak ihn sehr. Er war einmal, vor langer Zeit, es musste mindestens 200 Jahre her sein, wenn nicht sogar 300, in Isengard gewesen, als Bote der Herrin des Waldes. Damals war das Land hier grün gewesen, voller Bäume und Leben, zwar nichts im Vergleich zu Lothlórien, doch von einer eigenen Schönheit. Nun war die Erde aufgewühlt, weit und breit kein einziger Baum und kein einziges Lebewesen zu sehen. Schön war hier nichts mehr, weder die tote Erde noch die nackten Felsen um sie herum. Haldir hätte getrauert, hätte geweint, wenn er noch genügend Kraft in seinem Körper gehabt hätte und ihm dies nicht wieder den Spott der Kreaturen eingebracht hätte- sein Stolz würde es nicht zulassen.
 

Und dann war da noch etwas anderes, das er wahrnahm, nur am Rande, doch genug, um schließlich seine Aufmerksamkeit zu erwecken: etwas lag in der Luft. Es fühlte sich seltsam an, irgendwie bedrohlich und doch auch... beruhigend. Auch die Uruk-hai schienen es zu merken, beunruhigt sahen sie sich immer wieder in alle Richtungen um. Haldir beschloss es ihnen gleichzutun, seine plötzlich wiedererwachte Neugierde überwog dieses mal seinen Stolz. Unter großem Kraftaufwand hob er den Kopf und blickte genau in das Gesicht des Uruks, der ihn trug. Der Uruk-hai grinste, und durch seine lückenhaften Zähne schlug Haldir ein fauler Geruch entgegen. Haldir ertappte sich dabei, dass er sich fragte, wie man es schaffte so zu stinken. Aber so schnell wie er gekommen war entschwand dieser Gedanke wieder seinem Geist, stattdessen schaffte er es, einen einigermaßen angewiderten Gesichtsausdruck aufzusetzen. Der Uruk war einen Moment lang verdutzt, dann begann er schallend zu lachen, und es hallte von den Felswänden als höhnisches Echo wieder.
 

War es nur eine Sinnestäuschung- was Haldir durchaus wahrscheinlich erschien- oder klang im Gelächter des Uruks tatsächlich Nervosität mit?
 

Das Gelächter des Uruk-hai brach abrupt ab, als dieser merkte, dass niemand mitlachte. Einige Sekunden lang war es ganz still, Haldir hörte nur noch das schwere Atmen des Uruks und seine eigenen, ruhigen Atemzüge. Dann durchschnitt eine barsche Stimme die Luft. Derjenige, den Haldir für den Anführer der Truppe hielt, stand vor dem Uruk und herrschte ihn in seiner faulen Sprache an. Der Uruk erwiderte etwas, woraufhin der ,Anführer' fauchte und Haldir brutal am Hals packte. Der Elb stöhnte schmererfüllt auf, als er rücksichtslos von seinem Träger weggezerrt und einem anderen Uruk-hai übergeben wurde, der ihn widerwillig über seine Schulter warf. Ein Nebel bestehend aus Schmerzen schien sich in seinem Körper zu bilden, ihm wurde schwarz vor Augen, beinahe hätte er das Bewusstsein verloren. Der Anführer sah den Körper des Elben erschlaffen und herrschte den Uruk-hai an, der Haldir daraufhin murrend in eine weniger schmerzhafte Position brachte. Dann schritt der Anführer wieder zu dem anderen Uruk und zog seine Waffe.
 

Haldir hörte nur das entsetzliche Geräusch, als Eisen auf Fleisch traf, Knochen durchtrennte und schließlich etwas hartes auf den Boden prallte. Er brauchte nicht aufzusehen um zu erfahren, was geschehen war. Der Uruk hatte die Strafe für sein scheinbar ungehöriges Benehmen erhalten.
 

Langsam setzte sich die Uruk-hai Truppe wieder in Bewegung, ihre schweren Schritte stampften in einem gleichbleibenden Rhythmus auf den kahlen Boden. Haldir schloss die Augen und versuchte durch den neu aufsteigenden Nebel der Schmerzen über die plötzliche Vorsicht der Uruks nachzudenken. Oder war es keine Vorsicht, nur Respekt vor ihrem Meister? Sicher nicht, beschloss Haldir. In seinem Geist hatte sich das Bild Sarumans gebildet, eine verzerrte Fratze, das personifizierte Böse, nur noch von Sauron und, in früheren Zeiten, Morgoth übertroffen. Wie konnte man vor so etwas Respekt haben? Als Haldir merkte, was er da dachte, lenkte er seine Gedanken schnell in eine andere Richtung. Er wusste es, aber wollte es sich nicht eingestehen: er hatte Angst vor Saruman.
 

Dann geschah etwas.
 

Der Boden schien zu beben- oder war es der Uruk-hai, der zitterte? Haldir entschied sich nach einigen Sekunden für ersteres. Ein Erdbeben also? Ein scharfes Sirren fast direkt neben seinem Gesicht ließ ihn erschreckt zusammenzucken -insofern das möglich war. Der Uruk-hai hatte seine Waffe gezogen, und als Haldir seinen Blick kurz über die Truppe schweifen ließ, sah er, dass die anderen Uruks es ihrem Artgenossen gleichgetan hatten. Das ließ eigentlich nur eine Schlussfolgerung zu:
 

Sie wurden angegriffen!?!
 

Tbc



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