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Sieben Leben, 7 Menschen und viele Herausforderungen

18.02 New Chapter uploadet ^^
von

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Neu in Tokyo

Hallo Leute
 

Willkommen zum ersten Teil von Leben ist Leben.

Da dies meine erste Fanfic im Bereich J-Rock/J-Pop ist und ich keine AHnung habe, wie Dir en grey, Gackt und Hyde im echten Leben sind, möchte ich euch bitten darauf etwas Rücksicht zu nehmen.

Ich möchte mich nicht länger mit ewigen Vorgeplapper aufhalten, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
 

Mata ne

Yingzi
 

Diclaimer
 

Autor: Yingzi (alias Ray-chan)

Titel: Leben ist Leben

Teil: 1/?

Genre: Drama, Shonen-ai

Warning: Crossover

Disclaimer: Nix mir, nix Geld! Alle Darsteller gehören sich selbst!

Pairing: lasst euch überraschen ^^
 

***
 

Kapitel 1: Neu in Tokyo
 

Genervt stöhnte er auf, ließ seinen Kopf auf das harte Holz seines Tisches sinken. Das Quietschen der Tafelkreide interessierte ihn nicht im Geringsten. Seine Gedanken kreisten nur um das eine Thema. Wann war diese blöde Unterrichtsstunde endlich vorbei? Ein Blick zur Uhr, erneutes Stöhnen.

"Niimura-kun. Passen Sie bitte etwas mehr auf!", drang die Stimme der Lehrerin in sein Ohr. Kyo machte sich nicht mal die Mühe aufzusehen. Ablehnend hatte er die Arme auf dem Tisch verschränkt und seinen Kopf darauf plaziert. Die Lehrerin schüttelte nur mit dem Kopf und fuhr mit dem Unterricht fort.

Aber es dauerte nur wenige Minuten, da wurde sie erneut unterbrochen. Dieses Mal war es das Klopfen der Tür, die mit einem leisen Geräusch geöffnet wurde und ein hochgewachsener Mann das Klassenzimmer betrat.

"Sumimasen für die Unterbrechung Miyahara-san, aber es ließ sich nicht vermeiden."

Neugierig sahen die Schüler von ihren Tischen auf. Es kam selten vor, dass der Unterricht unterbrochen wurde, noch dazu vom Direktor persönlich.

Auch Kyo hatte seine Aufmerksamkeit von seinen schwarz lackierten Fingernägeln abgewandt und sah auf, jedoch mit weit weniger Interesse als seine Mitschüler. Aber sein Interesse hob sich etwas, als ein junger Mann von schlanker Gestalt das Zimmer betrat. Sofort stach Kyo das blond gebleichte Haar ins Auge. Er ließ seinen Blick kurz über die ganze Gestalt des Jungen wandern und hatte schnell sein Urteil gefaßt. Gutaussehend, aber charakterlich der falsche Umgang! Allein der Gesichtsausdruck des Fremden machte ihm klar, wer auch immer das war, mit dem würde er so manche Probleme bekommen.

"Wenn ich Ihnen vorstellen darf: Das ist Gakuto Camui und er wird ab heute ihre Klasse besuchen." Damit deutete der Direktor auf den blonden Jungen hinter sich. Kurz darauf verließ er das Klassenzimmer. Miyahara warf einen kurzen Blick auf den Neuankömmling und lächelte etwas zögerlich. "Konnichiwa Gakuto-kun. Erzähl uns etwas über dich?" "Name: Gakuto Camui, Alter: 17, geboren in Kyoto, Blutgruppe: A." Mehr entkam nicht dem Mund des Jungen. "Ähm... gut. Dann such dir bitte einen Platz."

Aus den Augenwinkeln beobachtete Kyo, wie Gakuto sich mit desinteressiert umsah und schließlich den Weg in seine Richtung einschlug. ,K'so. Der setzt sich jetzt aber nicht neben mich.' Leider schien es ganz den Anschein zu haben, doch Kyo war nicht gewillt diesen Neuling neben sich zu dulden. Demonstrativ packte er seinen Rucksack auf den freien Stuhl neben sich, als Gakuto Anstalten machte sich niederzulassen. Die blauen Augen des Jungen blitzen Kyo gefährlich an, doch sagte er nichts, setzte sich statt dessen auf die Bank vor dem anderen.

Der Unterricht verließ ohne weitere Störungen, nur das Kyo ganz und gar nicht damit zufrieden war, dass seine Sicht nun von den blonden Haaren Gakutos versperrt wurde.
 

***
 

"Scheiß Tag!" Ungeachtet knallte der Rucksack auf die Mauer. Etwas verwirrt sah Kaoru auf. "Was denn mit dir los? Mit dem falschen Fuß aufgestanden oder was?" "Iie. Hab nen Neuen in die Klasse bekommen. Total der Angeber." Kyo schnaubte. "Ach so und ich dachte es sei was ernstes." Er ließ den Blick wieder senken, sah auf seine Uhr.

,Wo bleibt Die bloß?'

"Ein bißchen mehr Anteilnahme würde es auch tun.", maulte Kyo und setzte sich neben den Violetthaarigen auf die niedrige Mauer. Es herrschte kurze Stille, die aber von einem lauten Ruf beendet wurde. "KYO~OOOO!!" Und sofort katapultierte es den Blonden von der Mauer. "Totchi!", stöhnte Kyo gequält auf und versuchte sich von dem dunkelhaarigen Jungen zu befreien. Toshiya sah auf und smilte Kyo freudig an. "Wie geht's?" "Besser, wenn du endlich von mir runter gehst!", knurrte er und schob Toshiya von sich. Diesem gefiel es gar nicht, war es doch so gemütlich auf dem kleinen Blondschopf.

"Na Totchi, mal wieder Kyo-Umknuddeln gespielt?", kam es plötzlich von oben und sowohl Toshiya, als auch Kyo und Kaoru sahen auf. Die rote Mähne Dies und ein mehr als zweideutiges Grinsen zeichneten die Anwesenheit Big Reds aus. "Anstatt dumme Witze zu reißen könntest du mir helfen, dieses blaue Etwas von mir runter zu bekommen! Das Atmen fällt nämlich langsam etwas schwer!", keuchte Kyo und zerrte weiter an Toshiyas Klamotten. "Naaah Kyo. Soll das heißen ich bin fett?" Die braunen Augen des Jungen nahmen einen Ausdruck tiefster Bestürztheit an. Kyo stöhnte. "Iya Totchi. Du bist nicht fett. Du hast eine traumhafte Figur. Nur geh endlich von mir runter!" Sofort hellte sich die Miene des anderen wieder auf und er erhob sich von dem anderen, zog Kyo sogar in derselben Bewegung mit auf die Beine. Kaoru und Die sahen sich nur an und brachen in schallendes Gelächter aus. "Haltet den Mund oder ich stopf ihn euch!", knurrte Kyo, dem diese Behandlung gar nicht gefiel. "Och ist Kyo-chan böse, weil Klein Totchi ihn wieder umgerannt hat?", stichelte Die, der genau wusste, wie leicht der Blonde aus der Fassung zu bringen war. Aber bevor Kyo auf Dies Bemerkung reagieren konnte, kam ein weiterer Junge zu ihnen. "Ohayo.", kam es etwas leise. "Hey Shin.", begrüßte Kaoru den Jungen freundlich. Toshiya war bereits im Begriff sich mit einem lauten "Shiiiiiiiiiin" auf den braunhaarigen Jungen zu stürzen, aber Kyo hielt ihn gekonnt zurück, indem er nach dem engen T-Shirt griff und den übermütigen Teenager zurückzog. "Ein schmerzender Kopf reicht, findest du nicht auch Totchi?" Leicht verwirrt sah Toshiya den Blonden an, verzog sein Gesicht dann aber zu einem Schmollmund. "Mo Kyo. Du bist gemeeein." "Lieber gemein, als ein Unglücklicher mehr.", entgegnete Kyo ohne eine Miene zu verziehen, da half auch Toshiyas berühmter Bambiblick nicht mehr. Erneut brach Gelächter aus. Beleidigt setzte Toshiya sich auf die Mauer und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Wut verflog aber so schnell, wie sie gekommen war, als seine Augen etwas erfaßten. "Oi. Seht euch mal den Typen da drüben an. Ist der neu hier?" Kyo, Kaoru, Die und Shinya blickten Toshiya an und dann in die Richtung, in die der Blauhaarige deutete. Kyos Meine verfinsterte sich und er stöhnte. "Oh no."

Keiner seiner Freunde schenkte seinem Kommentar Beachtung. Allesamt starrten sie auf den Jungen, der Toshiyas Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte. "Woah. Heißer Feger!", entkam es Die. Ihm fiel keine andere Bezeichnung für das ein, was er sah.

Vielleicht dreißig Meter von den Jungengruppe entfernt stand ein schlanker Junge, der trotz seiner Größe noch Stiefel aus dunklem Leder trug, lässig an der Wand gelehnt und rauchte. Aber dieser Junge hatte etwas an sich, was andere förmlich dazu anstachelte ihn anzustarren.

Lange schlanke Beine, eingepackt in eine enge, kunstvoll zerrissene Jeans. Ein enges schwarzes Oberteil, dass fast nur aus Fetzen bestand, umspannte den zierlichen Oberkörper des Jungen und betonte dessen feine Muskelstränge. Ebenso das aufwendig gestylte blonde Haar. Aber noch interessanter anzusehen war das Gesicht des Blonden. Die fein ausgeprägten Gesichtszüge, die schmal gezogenen Augenbrauen, die gerade Nase und die vollen Lippen sorgten dafür, dass es mehr dem eines Mädchens glich, als dem eines Jungen. Beeindruckend war, dass die schwarze Schminke um die Augen, die sich stark von der hellen Hautfarbe abhob, den leicht femininen Touch noch verstärkte. Doch trotz dieser Schönheit wirkte der Gesichtsausdruck gelangweilt und die Haltung des schönen Blonden glich der einer Abwehr.

"Ist das der Junge von dem du gesprochen hast?", fragte Kaoru nach kurzer Zeit des Schweigens. Augenblicklich richteten sich drei Augenpaare auf Kyo, der nur leise knurrte. "Hai. Das ist er.", antwortete er knapp. Und schon hatte er erneut Toshiya an sich kleben. "Woher kennst du ihn, Kyo-chan? Erzähl!", forderte der Blauhaarige und anhand dessen Blickes erkannte Kyo, dass er ihn nicht eher los sein würde, würde er eine Antwort geben. "Der Typ geht in meine Klasse. Seit Heute." Bestimmt schob er den großen Kleinen von sich. "Coooool und wie ist er?" Genervt starrte Kyo dem Blauhaarigen direkt in die Augen. "Welche Drogen sie dir auch immer geben, damit du so gute Laune hast, sieh zu, dass du sie los wirst." Toshiya setzte gerade dazu an, etwas zu sagen, doch das Klingelzeichen unterbrach ihn, noch bevor das erste Wort seine Lippen erlassen hatte. Diesmal war Kyo der Schulglocke dankbar.
 

***
 

"Möchte bloß wissen, was ihm wieder über die Leber gelaufen ist." Kaoru sah Die verwundert an. "Wen meinst du?" "Na Kyo. So, wie er Totchi angepflaumt hat, war da sicher wieder etwas los.", antwortete Die. "Aah das meinst du. Er war nur gereizt wegen dem Blonden, der heute in seine Klasse gekommen ist." "Du meinst diesen Schönling vom Schulhof?" "Hai, Kyo sagte doch, dass er neu hier ist und er scheint wieder ein voreiliges Urteil gefaßt zu haben." Die stöhnte. "Wenn das jetzt wieder so losgeht, wie vor zwei Jahren, als er uns kennen gelernt hat, na dann Trost Mahlzeit. Hoffentlich stiftet Kyo keinen Ärger." "Höre ich da etwas so etwas, wie Sorge in deiner Stimme, Die?", stichelte Kaoru, der diesen Tonfall gar nicht von dem Rothaarigen kannte. "Iie was denkst du von mir? Ich habe nur keinen Bock auf dasselbe Theater wie damals.", platzte es aus Die heraus. Kaoru konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, kannte er doch die Gefühle seines besten Freundes fast genauso gut, wie seine eigenen. Er wollte etwas erwidern, als ein schwarzer Haarschopf vor seinen Augen auftauchte. "Oi Kao, hi Die. Sagt mal, ihr habt nicht zufällig die Mathehausaufgaben, oder?" "Oi Hyde. Hast du sie schon wieder nicht gemacht?" Der dunkle Haarschopf des Kleineren wippte auf und ab, während er den Kopf schüttelte. "Na ja, ich hatte gestern Abend keine Lust mehr." "Wohl wieder zulange rumgetrieben, was Haido!" Die beugte sich nach vorn und wuschelte Hyde durchs Haar. "OIII DIEE!!! Hör auf damit!", beschwerte sich der andere. Die lachte. Kaoru schüttelte nur den Kopf, kramte kurz in seiner Tasche und zog seinen Mathematikhefter hervor. "Hier. Aber beeile dich. Wenn Akabane-san dich erwischt, gibt es Ärger." "Arigatou Kao!", rief Hyde, befreite sich von Dies Sticheleien und wollte nach Kaorus Hefter greifen, als eine laute Stimme das Klassenzimmer durchbrach. "Takarai-kun. Der Unterricht hat bereits begonnen, falls Sie das überhört haben sollten. Aber da Sie schon einmal stehen, kommen Sie bitte nach vorne und zeigen uns ihre Hausaufgaben. Und Sie Niimura-kun legen ihren Hefter bitte auf den Tisch." "K'so.", entfuhr es Hyde. ,Tja Haido. Das hast du nun davon.'
 

***
 

Die schwarzen Haare verdeckten seine Augen vollständig, während er mit hängendem Kopf durch die Straßen lief.

,Shimatta! Wie soll ich das bloß meinem Vater beibringen? Schon bei der letzten Fünf in Mathe hat er ein Theater abgezogen. Oh man du solltest echt mehr für deinen Abschluß tun, Haido!' Völlig in seine Gedankenwelt versunken, merkte Hyde nicht, wie die Ampel vor ihm von Grün auf Rot schaltete. Nur ein heftiger Ruck, der ihn zurückriss, verhinderte, dass er mitten auf die Straße lief.

"Oi! Willst du als neue Beschichtung für den Straßenasphalt enden?" Verwundert sah Hyde auf. Er hatte noch nicht begriffen, was beinahe passiert wäre. Das musste man ihm auch angesehen haben, denn sein Gegenüber schüttelte den Kopf. "Du wärst beinah in ein Auto gerannt, Kleiner." "Nani?" Kurz herrschte noch Verwirrung in den dunkeln Augen Hydes, doch dann wich diese einem entsetzten Ausdruck. Erst jetzt dämmerte es. "Dann... dann hast du mir das Leben gerettet." "Gut kombiniert.", kam es trocken zurück. "Arigato honto ni domo.", sagte Hyde etwas eingeschüchtert. "Keine Ursache Kleiner. Also dann, mata ne. Und pass besser auf, wo du hin läufst." Der Druck, der bisher auf dem Arm des Dunkelhaarigen gelastet hatte, löste sich und der andere Junge wand sich zum Gehen, doch Hyde hielt ihn zurück. "Warte, wie ist dein Name?" "Gakuto Camui.", antwortete der große Blonde und wollte seinen Weg fortsetzen, aber wieder verweigerte Hyde diesen Entschluß. "Was ist denn noch?", fragte Gakuto gereizt. "Na ja, ich wollte dich fragen, ob du nicht mit mir etwas trinken gehen möchtest? Schließlich wird mir nicht jeden Tag das Leben gerettet.", antwortete Hyde und ein schüchternes Lächeln legte sich auf die Lippen des Dunkelhaarigen. Gakuto merkte, wie viel Überwindung es den Kleineren gekostet hatte, ihn das zu fragen.

,Eigentlich habe ich keinen Bock, aber es ist schon irgendwie niedlich, wie er sich bemüht.'

"Daijobu ich komme mit. Aber vorher würde ich schon noch gerne wissen, mit wem ich mich abgebe.", antwortete der Blonde nach kurzer Überlegung und bedachte nun seinerseits den Dunkelhaarigen mit einem fragenden Blick. "Mein Name ist Takarai Hideto, aber alle nennen mich Hyde.", stellte er sich schließlich vor und seine Zunge leckte neckisch über die obere Zahnreihe. "Also Hyde, hai?" "Hai und du, hast du einen Nickname oder soll ich dich Camui-kun nennen?" Gakuto kam nicht umher über den kleinen Dunkelhaarigen zu lächeln. "Du bist ganz schön direkt, aber gut. Nenn mich ruhig Gackt. Ich habe es nicht so mit Förmlichkeiten.", sagte er schließlich. "Super!", freute sich Hyde. Das Erlebnis mit der Ampel hatte er bereits wieder vergessen.
 

Wenig später saßen die beiden vor einem Café und während Hyde sich eine Cola schmecken ließ, begnügte Gackt sich mit einem Glas Wasser. Beide waren in ein Gespräch vertieft, welches jedoch hauptsächlich von Hyde geführt wurde.

"Und du bist erst letzte Woche aus Kyoto hierher gezogen und das mitten im Schuljahr?" "Hai. Mein Vater ist Unternehmer und ein ziemlich hohes Firmentier. Er hat vor hier eine neue Abzweigung seines Farmakonzerns in Kyoto aufzubauen. Heißt im Klartext. Er wird immer zwischen Kyoto und Tokyo hin und her pendeln.", antwortete Gackt bereitwillig. "Oh klingt nicht danach, als würde dein Vater viel Zeit haben." "Iie hat er auch nicht. Wie gesagt er ist Unternehmer und ständig für seine Firma in ganz Japan unterwegs. Meine Mutter ist dann auf sich allein gestellt und muss sich um uns kümmern." "Uns? Du hast Geschwister?", fragte Hyde. "Eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Außerdem noch einen Halbruder, von dem ich aber nicht mehr weiß, als das er nur ein paar Monate jünger ist als ich. Wenn ich ehrlich bin, will ich auch gar nicht mehr von ihm wissen. Es reicht schon, dass mein Vater jeden Monat Unterhalt für ihn zahlen muss." Gackt lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Belustigt beobachtete der Blonde Hydes Reaktion. Der kleine Dunkelhaarige klappte seinen Mund auf und zu, ohne dass ein Wort seinen Hals verließ. Erst beim dritten Versuch hatte er die Sprache wiedergefunden. "Das... das heißt ja, dass dein Vater..." "Noch bevor ich geboren wurde, meine Mutter mit einer anderen Frau betrogen hat. Richtig.", beendete Gackt Hydes angefangenen Satz. "Und du kommst damit so ohne weiteres klar?" Hyde verstand nicht, wie Gackt so locker damit umgehen konnte. "Ich habe es akzeptiert und ich weiß, dass mein Vater selbst heute noch nicht treu ist. Saa, ändern kann ich es nicht und fertig. Nun haben wir aber lange genug über mich geredet. Du weißt inzwischen mehr als jeder andere Mensch in Tokyo von mir. Jetzt will ich auch etwas von dir wissen." Damit war dem Blonden ein gekonnter Themenwechsel gelungen.

"Ähm, was soll ich denn erzählen?" "Keine Ahnung. Wie alt du bist zum Beispiel. Du siehst sehr jung aus, aber ich denke, dass du älter bist als ich." "Ich bin 18, wenn ich auch nicht so aussehe.", bestätigte Hyde Gackts Gedanken.

Noch eine geraume Zeit blieben die beiden vor dem Café sitzen, bis es für Gackt Zeit wurde nach Hause zu gehen.
 

***
 

Das Erste, was Kyo sah, als er das Klassenzimmer betrat war ein blonder Haarschopf mit der dazugehörigen Person. Nicht das ihn diese Tatsache gestört hatte, was ihm nur missfiel war, dass dieser Haarschopf eindeutig auf dem falschen Platz saß. Er ballte seine Hand zur Faust und schritt auf den Blonden zu. "Hey. Das ist mein Platz, falls du das vergessen haben solltest." Mit einem Deathglare, wie ihn nur Kyo aussenden konnte, besah er nun den Jungen vor sich. Dieser reagierte gar nicht auf die Worte Kyos, konzentrierte sich statt dessen weiterhin auf das Heft auf dem Tisch. Wenn es etwas gab, was Kyo mehr hasste, als dumm angemacht zu werden, dann war es dass, völlig ignoriert zu werden. Ohne lange zu überlegen, griff er nach dem Schriftstück und zog es dem anderen vor der Nase weg. "Ich rede mir dir!", fauchte der kleine Blonde gereizt. Langsam drehte sich der Kopf des anderen und nur wenige Augenblicke später traf gelangweiltes Blau auf gereiztes Braun.

"Hier ist noch ein Platz frei und wenn du es noch nicht bemerkt haben solltest, meiner ist besetzt." Gakuto nickte in die Richtung ohne jedoch seinen Blick von Kyo zu nehmen. Widerwillig sah Kyo nach vorn und tatsächlich. Auf dem Platz, den Gakuto in den letzten zwei Tagen für sich beansprucht hatte, saß ein schwarzhaariges Mädchen und feilte sich die Nägel. Ihr Name war Yumiko gewesen, so weit sich Kyo erinnerte. Ihn hatten seine Mitschüler nie sonderlich interessiert, aber er wusste, dass sie eine Woche lang krank gewesen war oder etwas in der Richtung.

"Siehst du. Und da kein anderer Platz frei war, habe ich mich eben hier niedergelassen. Tut mir ja leid, wenn du damit ein Problem hast, aber lässt sich ja nicht ändern. Könnte ich dann bitte mein Heft wiederhaben?" Total gleichgültig, nein sogar etwas arrogant waren diese Worte über die Lippen des Blonden gekommen. Kyo knurrte unverständliche Worte, drängelte sich unsanft an Gakuto vorbei, wobei es ihm egal war, dass er dabei mit dem Ellenbogen gegen den Kopf des Blonden stieß. Das Heft schmiss er provokativ vom Tisch. So gab er Gakuto zu verstehen, was er von der ganzen Sache hielt. Dieser sagte kein Wort, doch während er sich nach dem Heft bückte, zog er an dem Riemen der zerschlissenen Tragetasche Kyos, die jener einfach auf den Tisch geknallt hatte und sorgte so dafür, dass die Tasche vom Tisch rutschte und auf den Boden fiel, dort ihren gesamten Inhalt verteilte.

"Gomen, war keine Absicht.", grinste der Blonde, als Kyo sich erneut an ihm vorbeistiess, ihn diesmal jedoch absichtlich anrempelte.

Mit zittrigen Fingern sammelte Kyo seine Schulsachen ein. Er war wütend. Sehr wütend! Kaum das er seine Sachen beisammen hatte und wieder auf seinem Platz saß, öffnete sich die Tür ihres Klassenzimmers und die Lehrerin betrat den Raum. Der Unterricht begann.

Noch nie hatte Kyo der Unterricht interessiert, doch heute gelang es ihm nicht einmal ansatzweise sich auf die Ereignisse zu konzentrieren, die ihre Lehrerin versuchte, ihnen zu erklären.

Er versuchte die Wut in seinem Inneren herunterzuschlucken, aber es gelang ihm nicht. Es blieb nur eine Möglichkeit seinem Druck Luft zu machen. Er langte in seine Tasche und zog den kleinen Block hervor, der nun, dank des Ausfluges auf den Boden, recht ramponiert aussah. Ungeachtet dessen nahm Kyo sich einen Stift und fing an zu schreiben. Die neugierigen Blicke seines neuen Tischnachbarn bemerkte er gar nicht.

Gakuto dagegen las im Stillen die ersten Worte, die der kleine Blonde neben ihm schrieb und er wusste nicht, was er davon halten sollte.
 

Dreck
 

Die gelben, gefräßigen Insekten

Sind meine frustrierten Sympathisanten

Verrottete Äpfel in meinen Magensäften

Willst du die Suppe sexuellen Verlangens nicht probieren?

Die tropfende, triefende pinke Made

Getränkt in die Flüssigkeit von sadistischem Verlangen

Verrottete Erdbeeren darin

Eine saure Marinade zubereitet mit Blut*
 

Dem Blonden entging keinesfalls, dass die Hand des anderen heftig zitterte und deshalb auch die Schriftzeichen krakelig und kaum zu lesen waren. Entschlossen riss er ein Blatt aus seinem Heft. Schnell hatte er eine kurze Nachricht geschrieben und schob diese nun Kyo zu.

Der kleine Blonde blickte erst verwundert auf den kleinen Zettel mit den wenigen Worten

»Ist alles in Ordnung?« Dann aber zog er seine Augenbrauen zusammen, stieß die Luft zwischen den Zähnen hervor und schrieb zurück. »Kümmere dich um deinen Dreck!«

Diese Antwort war unwiderruflich. Und obwohl Gakuto sie verstanden hatte, beobachtete er den Kleineren weiterhin aus den Augenwinkeln, dachte sich seinen Teil.
 

***
 

Das schnurlose Telefon in der einen, ein Glas Wasser in der anderen Hand. So lag Gackt auf dem weißen Ledersofa. Den Kopf hatte der Blonde auf die Lehne gelegt. Schweigsam lauschte er der Stimme seines besten Freundes. "Na ja, Ren, Masa und den anderen geht es gut. Ich soll dir von allen viele liebe Grüße ausrichten und von Ren noch etwas anderes, was ich jetzt aber nicht sagen werde. Du weißt wie er ist. Mit der Band geht es weiter, auch wenn uns deine schöne Stimme und deine Ideen schrecklich fehlen. Wir alle vermissen dich hier. Es ist richtig langweilig, seit du weg bist. Sag, wie geht es dir in Tokyo?" Leise seufzte Gackt, hoffte aber, dass You es nicht hörte. "Es ist nicht schlecht hier. Jedenfalls habe ich es mir schlimmer vorgestellt. In der Schule ist soweit alles in Ordnung, nur mein Banknachbar scheint ein bißchen durch den Wind zu sein. Er kann mich nicht leiden, soviel ist klar, aber mich stört das nicht weiter. Einen Freund habe ich auch schon gefunden, jedenfalls denke ich es. War schon irgendwie ne coole Sache, wie ich ihn kennen gelernt habe." "Echt? Erzähl mal." "Na ja. Ich habe ihm das Leben gerettet. Er wäre beinahe in ein Auto gerannt und ich hab ihn zurückgezogen." "Cool. Jetzt bist du sogar schon der Retter eines Menschenlebens. Erzähl mir von dem Kerl." "Sein Name ist Hyde und er ist eine Stufe höher als ich, aber 20 cm kleiner. Er ist recht lustig, jedenfalls war er der erste, der es geschafft hat, mich zum Lächeln zu bringen.", sagte Gackt und bei dem Gedanken an den kleinen Dunkelhaarigen musste er erneut Lächeln. "Oha, Ga-chan. Da bahnt sich doch nicht etwas an, oder?", fragte You und das Interesse war deutlich zu hören. "Iie. Dafür ist es viel zu früh. Ich habe ihn erst einmal gesehen, wenn man von der Schule absieht. Außerdem hänge ich immer noch an ihm." Ein kleiner Stich durchfuhr Gacks Herz. Ein leises Seufzen war zu hören. "Ga-chan schlag dir Mana aus dem Kopf. Du weißt genau, dass er dich bereits mehrfach betrogen hat und jetzt wo du weg bist, hat sich das für ihn sowieso erledigt. Such dir lieber in Tokyo etwas hübsches."

"Ich weiß ja, dass du recht hast, You, aber es ist so schwer. Außerdem vermisse ich euch so schrecklich und besonders die Band." Die Traurigkeit war deutlich aus Gackts Stimme zu hören. "Gibt es denn bei euch niemanden, der einen Sänger sucht? Deine Stimme ist einzigartig." Gackt wusste, dass You ihn aufheitern wollte, aber er war nicht in der Stimmung zu lachen. "Ich habe mich noch nicht erkundigt. Vielleicht sollte ich auch erst mal aufhören zu singen. Ich muss mich erst mal richtig hier einleben." "Gönn dir ruhig eine Pause. Aber wenn du was gefunden hast, greifst du zu. Auf jeden Fall darfst du nicht aufhören Musik zu machen. Ist das klar!" "Ai, ai Sir.", sagte Gackt und ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht. War es You also doch gelungen ihn etwas aufzuheitern. "Genau so will ich dich hören, Ga-chan. Leider muss ich jetzt auflegen, aber wenn ich das nächste Mal anrufe geht's dir besser und ich will mehr über deinen Banknachbarn erfahren, daijobu?" "Daijobu. Mata ne You." "Mata ne und viel Glück." Damit legte Gackt auf. Es hatte so gut getan, wieder einmal Yous Stimme zu hören. Erneut wurde ihm bewusst, wie sehr er seine Freunde aus Kyoto vermisste. Er erhob sich vom Sofa und ging zum Fernseher. Es bedurfte nur einiger Tastenkombinationen und schon flimmerte das Video ihres letzten Auftritts über die Bildschirmscheibe. Gackt versank in Erinnerungen und ohne dass er es merkte, begann er zu dem Video mitzusingen. Seine dunkle Stimme erfüllte den Raum mit einer melancholisch traurigen Melodie.
 

***
 

Das war auch schon der erste Teil.

Über Comments und Feedbacks freue ich mich
 

* Dies ist die erste Strophe der deutschen Übersetzung zu Filth



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Aijou
2005-12-20T05:25:40+00:00 20.12.2005 06:25
das is sowas von fies....ich will weiter lesen! >.< aba is schon halb sieben morgens und ich hab noch kein stück geschlafen oO und ich muss früh aufstehen <.< weia...*sigh* aber dein schreibstil is toll. dein kyo is geil XDDD genau wie toto *lacht*
Von: abgemeldet
2005-06-05T12:18:03+00:00 05.06.2005 14:18
jai die is wirklich der wahnsinn^^
besonders sweet fandsch die reaktion von toto XD
du hast die jungs aba auch zu niedlich dargestellt^^

kommi kommt leider etwas verspätet..aba ich seh da is auch schon des nächste kapi on...
*gleich ma schauen geh*^^

baba Sora
Von: abgemeldet
2005-05-31T16:09:16+00:00 31.05.2005 18:09
*grumml und murr*
weiterlesen wiiiiiiiiill!!!! >.<
*totchi umknuddell und mit ihm wegrenn* XD~
*zettel dalass*
: schneeeell!!! ich find die idee supaa XD ich will weiterleseeen...
ich bin voll gespannt, wie das alles so abläuft und was so passiert *.*

dat kitty ^-^
Von:  KeiC
2005-05-31T14:36:39+00:00 31.05.2005 16:36
Echt eine suuuuper Idee!! ^^ (Gackt, Hyde und Diru in der Schule)
Dein Schreibstil ist gut und die Charaktere sind richtig glaubwürdig. Besonders Kyo und Gackt! Die beiden hast du echt super getroffen!! *großes Lob*
Ich freu mich schon riesig auf die Fortsetzung!!

mata ne
gekkou
Von: abgemeldet
2005-05-30T20:27:14+00:00 30.05.2005 22:27
Wow
Das ist echt genial, ich hab mich schon total gefreut als ich nur gelesen hab, wer alles dabei ist (auch wenn ich erst Zweifel gehegt hab, immerhin gibts nicht viele gute Stories in denen so viele JRocker vorkommen ~.^) Aber schon das Lesen der Profile hat unheimlich Spaß gemacht ^^ Mir gefällt der Schreibstil wirklich sehr gut, die Mischung der verschiedenen Charaktere ist wirklich super gelungen und die Charaktere an sich sind überzeugend, wirken weder übertrieben noch ooc. Sprich man kann sich gut vorstellen, dass es wirklich so gewesen ist ^^
Freu mich ebenfalls schon sehr aufs nächste Kapitel und hoffe dass noch viele weitere folgen werden ^_____^

*wuschel* Gilly
Von:  Enah
2005-05-21T18:45:33+00:00 21.05.2005 20:45
WEITER!!!

Die Story ist genial!
Mir gefällt die Mischung gut. Dir en grey und Gackt FFs gibts ja nicht so viele und Hyde ist auchnoch dabei *freu*
Und auch das es zu Schulzeiten spielt verlangt einen weiteren Sympathiepunkt ^^
Die charakterlichen Eigenschaften, die du ihnen verpasst hast, finde ich auch recht passend.
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel! ^______^
Schreib schnell weiter!!

ChuChu Enah


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