Kono ai ga todokanai
Kapitel 3: Kono ai ga todokanai
(diese Liebe erreicht dich nicht)
von Das-Chibi
Shinya saß schweigend am Fenster und betrachtete die verregnete Landschaft.
Außer ihm und Kaoru war noch niemand im Proberaum. Es war 9: 30Uhr am Morgen. Die Anderen würden wahrscheinlich erst in den nächsten 20 Minuten eintreffen. Das war eigentlich immer so wenn sie früh morgens Probten.
Kaoru war gerade dabei seine Gitarre zu stimmen weswegen Shinya leise, melodische Töne von hinten vernahm. Es herrschte eine schöne Atmosphäre im Raum, das Rauschen des Regens und die Gitarren-Töne vermischten sich zu einer ganzen, beruhigenden Melodie und in der Luft hing der Geruch der, gerade erst erblühten Kirschblüten.
Für einen kurzen Moment schloss Shinshin seine Augen, während er seinen Kopf an die kühle Fensterscheibe lehnte und entspannte sich ein bisschen. Vor seinen Augen erschien ein schönes, vertrautes Gesicht und seine Haut fing an zu kribbeln, dort wo der Bassist ihn letzten Morgen berührt hatte. Wieso?
Eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn wieder aufschauen. Kaoru lächelte ihn an und hielt ihm einen Kaffee vors Gesicht. "Ah, arigatou." Bedankte das Chibi sich höfflich.
"Noch müde?" wollte Kao wissen.
"Iie, ich wollte mich nur kurz entspannen..."
"Aha..." sagte Kaoru nur und setzte sich Shin gegenüber.
Er schien etwas sagen zu wollen war sich aber, wie es schien, nicht ganz sicher, ob er es tun sollte.
"Kao, willst du mir irgendetwas sagen?" nachdem Shinya beobachtet hatte wie sich die Stirn ihres Leader-sama's immer mehr in Falten legte, konnte er sich die Frage nicht mehr verkneifen (auch Kaoru's armer Stirn wegen).
Kaoru machte ein etwas erstauntes Gesicht "Wieso? Sehe ich so aus?"
"Hai." War Shinyas Knappe Antwort. Auf einmal lächelte ihr Leader Shinya an.
"Ich wollte tatsächlich etwas mit dir besprechen."
"Na dann schieß los."
"Na ja, ich bin mir aber wegen der Sache nicht so sicher, vielleicht interpretiere ich auch zu viel hinein. Das würde doch zu mir passen. Manchmal mache ich mir wirklich zu viele Sorgen, die auch noch vollkommen Unbegründet sind, oder?" druckste der Schwarzhaarige herum.
"Kao, du machst mich gleich wahnsinnig. Sag doch einfach, was dir auf der Seele liegt." Das passte so gar nicht zu Kaoru, dass er um den Brei herum redete. Normalerweise sprach er alles direkt an und brachte es sofort auf einen Punkt. Es musste schon was ernstes sein, wenn er es nicht gerne ansprach.
Oder etwas Persönliches, was sie eigentlich gar nichts anging.
"Ich weiß ja nicht ob du es auch bemerkt hast aber ich finde...na ja, Die und Kyo-" "Verhalten sich seltsam." beendete das Chibi den Satz für Kaokao.
"Ja, genau... Du hast es also auch bemerkt!" Kaoru schien erleichtert.
Aber sogleich verfinsterte sich seine Miene. "Dann stimmt ja wirklich etwas nicht...Das ist-" im selben Moment flog die Tür auf und eine strahlende, nasse, rote Sonne betrat, vollkommen aus der Puste, den Raum.
"Ha! Ich bin Erster!" schrie sie und guckte stolz zur Tür, durch die nur kurze Zeit später Toshiya rein gerannt kam. Er war ebenso nass und aus der Puste.
"Das war unfair, Daidai, du bist ohne Vorwarnung losgelaufen!" beschwerte er sich lauthals. "Na und? Wer von uns hat denn hier die längeren Beine?"
"Lass meine Beine aus dem Spiel! Immer wird es auf meine Beine geschoben! Pah!!" erwiderte Toshiya beleidigt.
Dai lachte woraufhin Toshiya ihn ansprang und anfing auf ihn einzuhämmern(wie brutal). Auf diese Attacke nicht vorbereitet, verlor BigRed das Gleichgewicht und beide landeten mit einem kreischen auf dem Boden, wo sie sich sogleich lachend hin und her wälzten.
Kaoru und Shinya, die das ganze erst etwas erschrocken beobachtet hatten, (sie hätten fast einen Herzstillstand erlebt als Die so plötzlich reingestürmt kam) sahen jetzt sehr belustigt aus, immerhin kriegte man nicht jeden Morgen einen Kampf zwischen Godzilla (alias Toshiya) und Kingkong (alias Die) zu sehen. Und dann auch noch Umsonst.
Das Gerangel auf dem Boden ging noch eine Zeit lang weiter bis schließlich Kao und Shin gar nicht mehr darauf achteten.
Kaoru widmete sich wieder seiner Gitarre und Shin nahm seinen Platz hinter dem Schlagzeug ein.
Zusammen versuchten sie sich wenigstens ein bisschen einzuspielen, die Kampf- und Hilfeschreie im Hintergrund nicht beachtend.
Das Ganze ging dann noch ungefähr 5 Minuten lang so bis die Tür zum Proberaum, zum zweiten Mal an jenem Tag, unsanft aufgerissen wurde und ein triefnasser, böse blickender Kyo vor ihnen stand.
"Kyo!" Kao war leicht irritiert. " Was ist denn mit dir passiert? Du siehst aus als ob du in einen Fluss gefallen wärst."
Es musste wohl, genau während der letzten 5 Minuten angefangen haben stärker zu regnen und so wie Kyo aussah, hatte er wohl unfreiwillig, eine Dusche bekommen.
Die, der Toshiya gerade im Schwitzkasten hatte, ließ diesen sofort los, als er Kyos Namen vernahm. Toshiya sah den Rotschopf etwas verwirrt an. Gerade schien Die noch so gut gelaunt doch jetzt war sein Grinsen, das er so oft im Gesicht kleben hatte, einem ernster Ausdruck gewichen. Er ging stumm zu seiner Gitarre rüber und hängte sie sich schon mal um.
"Kami, ich bin ja sooo schlecht gelaunt..." zischte das Warumono, immer noch im Türrahmen stehend, gefährlich. Die Anderen nickten nur schnell.
Kein Wunder. Wer mochte es schon bis auf die Knochen nass zu werden? Shinya verschwand kurz im Nebenraum nur um kurz darauf, mit einem Handtuch bewaffnet, wieder zukommen.
Er klatschte es Kyo mit den Worten: "Hier, trockne dich schnell ab sonst erkältest du dich noch!" sanft auf den Kopf, dann nahm er wieder Sicherheitsabstand ein. (Man konnte ja nie sicher sein wie Kyo reagieren würde.)
Kyo murrte nur ein bisschen worauf er dann begann, Shinyas Rat zu befolgen.
Die konnte nicht mehr. Er wollte es nicht mehr sehen, wie sich Shinshin so rührend um Kyo kümmerte und dessen Reaktionen darauf, die fast immer so untypisch für Kyo waren. Diese waren immer viel zu...freundlich. Wenn z.B. Toto, Kaokao oder Die ihm ein Handtuch auf seine, süße, strubbelige Haare geklatscht hätten, wäre der Blonde gaaanz sicher ausgerastet. Da war sich Daidai sicher.
Immer! Immer war es Shinya, der sich um Kyo kümmerte, war ja eigentlich kein Wunder, immer hin waren die Beiden schon zu High- School- Zeiten beste Freunde aber trotzdem,...mussten sie immer so aneinander kleben?? `o´
//Kuso, Die!! Du bist ja so was von NICHT Eifersüchtig!// Worte voller Ironie hallten immer wieder in seinem schönen Kopf.
Er registrierte gar nicht, dass er angefangen hatte auf seiner Gitarre zu spielen und auch die fragenden Blicke Toshiyas kamen nicht bei ihm an.
Kyo hatte es sich während dessen auf einem der Verstärker gemütlich gemacht und war immer noch fleißig dabei sein nasses, kleines Köpfchen abzurubbeln. Ab und zu schielte er verstohlen in Dies Richtung aber Big Red schien nichts um sich herum mit zu bekommen. //Und dich wird er wahrscheinlich gar nicht mehr beachten.// dachte er bitter. //Er hatte ja schon Panik als ich endlich Mal mit ihm reden wollte...Wenn ich gewusst hätte, dass er so reagiert, hätte ich damals überhaupt nicht versucht mit ihm zu reden... Ich hätte nie erwartet, dass er mir nicht einmal zuhören würde...Und wir haben seit damals kein Wort mehr mit einander gewechselt... Ich traue mich aber auch nicht ihn wieder darauf anzusprechen.//
Die Lage war einfach nur beschissen.
Mit einem leisen Grunzen sprang er von dem Verstärker runter, warf das Handtuch aufs Sofa und tapste langsam auf sein Mikro zu.
Kaoru zerrte noch Toto zu seinem Bass dann begannen die Fünf mit der Probe.
Sie hatten zwar ihr letztes Konzert erst kurz hinter sich aber die Lieder für das Neue Album waren so gut wie fertig, was hieß, dass sie eigentlich auch schon bald auf neue Touren gehen konnten.
Es war schon ziemlich anstrengend ein Member von Dir en grey zu sein. (<__<)
Bei der Probe konnte es Toshiya (wieder mal) einfach nicht vermeiden zu Shinya rüberzuschielen. Der Drummer zog seinen Blick geradezu an und seine Gedanken kreisten eh schon seit einer ganzen Weile nur um den Jüngeren. Wenn er nur zufällig in Shinyas Gesicht sah, dessen warme Augen, die vollen Lippen, konnte er seine Gedanken nicht mehr kontrollieren.
Besonders nicht nach der Nacht, in der er Shinya in seinen Armen gehalten hatte. Zwischen den Beiden hatte es schon seit längerem nicht mehr so einen engen Kontakt gegeben und Toto hatte immer noch den süßen, sanften Geruch Shinya's in Erinnerung. Und auch das Gefühl der weichen, samtenen Haut des Drummers unter seiner Hand wollte nicht so Recht aus seinem Kopf heraus.
Während er spielte, dachte Toto über seine Gefühle nach.
Diese Gefühle, das plötzliche Verlangen den Drummer an sich zu ziehen und ihn nie mehr loszulassen, ihn zu küssen, ihn ganz einfach zu fühlen, kamen vor ungefähr vier Monaten von einem Tag auf den anderen. Sie waren ganz plötzlich und vor allem unerwartet, da.
Toshiya konnte es sich selber nicht so recht erklären. Er mochte Shinya zwar seit ihrer ersten Begegnung sehr gerne aber das war's dann auch schon. Damals.
Und der schwarzhaarige war sich nicht sicher, ob es gut so war, wie es jetzt war... Er war sich eigentlich sicher, dass es nicht gut war... Weder für die Band noch für ihn selber. Nicht etwa, weil Shinya ein Mann war, Toto wusste schon immer, dass er auch eine Schwäche für Männer hatte, sondern weil Shinya eindeutig keine Gefühle für ihn zu haben schien, jedenfalls nicht dieselben wie Toto für ihn. Und das war doch einfach nur unfair, fand er.
*********
"Toto was ist denn los?" Der Lead-Gitarrist von Dir en grey kam in der kurzen Pause,
die er seinen Freunden nach zwei Stunden Probe vergönnte, zu ihm und sah ihn fragend an.
Toshiya, der sich mit einer Kippe bewaffnet, an das Fenster gelehnt hatte, sah fragend zurück.
"Was meinst du?" "Na, deine Seufzer eben!" "Seufzer??" "Toto, du hast so laut geseufzt, dass ich meine Gitarre fast nicht mehr hören konnte. Und du willst mir jetzt klar machen, dass du es selber nicht bemerkt hast?" scherzte Kaoru. "Jetzt im Ernst, ist irgendwas?"
Langsam aber sicher ging es Toshiya auf den Geist, dass er nicht mehr bemerkte was er tat. Erst das Selbstgespräch bei Kao und jetzt das...
"Nee, Kao-kun, es ist ehrlich nichts...Ich habe nur an ...äh, " - an Shinya gedacht- konnte er jetzt schlecht sagen, oder?
"Heee, Toto! Kann ich eine Zigarette von dir haben? Ich habe meine, blöderweise zu hause liegen lassen...glaube ich" mischte sich- zur Freude von Totchi - Kyo in das Gespräch der Größeren Wesen ein.
"Klar, Kyo-kun." schnurrte Toshiya daraufhin sofort "Du kannst von mir haben was du willst..." Er konnte es einfach nicht lassen.
"Oho." machte das Warumono nur und griff nach Toshiyas Jacke um darin nach Zigaretten zu wühlen.
Im Hintergrund schlich ein rotes Etwas den Proberaum auf und ab. //Verdammt!! Was soll ich bloß tun? Ihn darauf ansprechen? ...Nachdem ich ihm nicht zugehört habe? Vor ihm weggerannt bin?// Er bemerkte gar nicht die Person, die sich, nun zufrieden, mit einer Kippe an ihm vorbeidrängte
//Aber...ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm dieses Mal zuhören würde.
Wenn's um dieses Thema geht, mutiere ich zum echten Schisshasen!
Aber andererseits ertrage ich die Stimmung, die seit dem Konzert zwischen uns herrscht, nicht mehr länger. Wer hätte den gedacht, dass er mich ignoriert...
Oooch, Daisuke, wie konntest du es dir nur selber so versauen???//
"Die, würdest du, bitte aufhören so herumzuschleichen, das macht mich nervös!"
Die blieb abrupt stehen und sah zum Sofa. Dort lag ein kleines Geschöpf, welches ihn von oben bis unten schüchtern musterte. "Oh, gomen..." Eigentlich hätte sich der Rothaarige fragen sollen, wie es Kyo geschafft hatte auf dem Sofa zu landen ohne, dass Die ihn gesehen hatte, musste man doch an ihm vorbeigehen, wenn man es sich dort gemütlich machen wollte, doch ihn beschäftigte etwas wichtigeres - Kyo hatte mit ihm gesprochen! - Für einen Moment war er unschlüssig, was er jetzt tun sollte, dann entschloss er sich jedoch sich neben Kyo zu setzen.
Kyo setzte sich sogleich auf und schaute in eine andere Richtung. Er wusste selber nicht so recht warum er das tat und er kam sich deswegen irgendwie doof vor. //Was soll das denn, Kyo? Warum redest du nicht einfach weiter mit ihm, so wie früher auch.
Hat es dich denn so verdammt verletzt, dass er- ausgerechnet er- dir nicht zugehört hat?
Außerdem...
Was soll dieses Scheiß-Herzklopfen??//
Die war entgangen, wie Kyo wegschaute, denn er sah ihn selber nicht an...(Denen ist echt nicht zu helfen >___<) Gerade wollte er zu einem Satz ansetzten, als auch Kyo sich umdrehte und das gleiche tat. "Die" - "Kyo" fingen sie gleichzeitig an und hielten grinsend inne. "Du zuerst." "Nein, du." "Kyoo..." "Diee..." "Sagt mal, was soll das werden wenn's fertig ist? Ein Reim-Spiel?" Kaoru war vor ihnen aufgetaucht. Er sah sie beide an und redete, ohne ihre Antwort abzuwarten weiter "Kyo, ich glaube du solltest deine Zigarette so schnell wie möglich los werden oder willst du, dass unser Chibi die Nerven verliert?" "Uups!!" Kyo machte ein Schuldbewusstes etwas genervtes Gesicht und drehte seiner Zigarette die Luft ab, indem er sie in das Holz des Tischchens, welches neben dem Sofa stand, rammte. "Ja, sag mal, geht's noch?" beschwerte sich Kao. "Du kannst doch nicht einfach die Möbel hier ruinieren!" Kyo schaute ihn an, überlegte und sagte dann seelenruhig " Doch."
Die lächelte, Kaoru streckte Kyo die Zunge aus und wuschelte ihm durchs Haar, was diesen zum grunzen brachte. "Frech wie eh und je, unser kleiner Kyo!" "Hey, was war das bitte?" Alle drei lachten.
In dem Moment kam Shinya, der kurz im Nebenraum war, um sich noch einen Kaffee zu holen, wieder in den Proberaum.
Kaoru wand sich ihm sofort mit einer gespielt hilflosen Miene zu. "Shiiin" begann er "Der böse Kyo da " Er zeigte auf diesen "hat den armen Tisch hier " er zeigte auf den Tisch "gebrandmarkt."
"Alte petze." kam es vom Kyo dem Bösen. Die kicherte wieder leise.
Shin lächelte und fragte sich gleichzeitig, ob Kaoru jetzt ernsthaft von ihm erwartete, dass er Kyo zu Recht wies oder ob er es einfach so gesagt hatte. Der Ältere wusste doch, dass Shin es nicht mochte in Streitereien miteinbezogen zu werden, endete er am Ende doch meistens selbst als Opfer.
Und was das zu Rechtweisen anging, so würde Kyo von ihm verschont bleiben, er selbst fand den Tisch sowieso schon immer schrecklich.
Da Kao sich nach Kyo's Bemerkung auf diesen stürzte und Shin nicht mehr beachtete, schlussfolgerte dieser, dass von ihm nichts verlangt wurde und tappte, seufzend auf sein Schlagzeug zu. Von dort betrachtete er den Haufen auf dem Sofa noch einmal.
Hey, Die und Kyo saßen nebeneinander- aber sie unterhielten sich nicht. Noch vor ein paar Tagen gingen sie vollkommen unbekümmert miteinander um und jetzt...Es wirkte so trostlos, wie sie da saßen, beide über Kaoru's Witz lachten, es aber vermieden einander anzusehen oder gar anzufassen. //Wie ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen, für die es schon was Peinliches ist neben dem anderen zu sitzen...// dachte Shinya. Er fing an leise auf seinem Schlagzeug zuspielen und dachte weiter über seine beiden Bandmitglieder nach. //Mal sehen... Am Tag des Konzertes habe ich nichts mitbekommen aber während dem Konzert herrschte schon diese Atmosphäre zwischen ihnen, also musste, das, was zwischen ihnen vorgefallen war, sich ganz kurz vor dem Konzert abgespielt haben, oder?
Kaoru scheint es auch erst vor kurzem gemerkt zu haben...Und Toshiya erst nachdem ich ihn darauf angesprochen habe... Ich frage mich nur was es ist, weswegen die beiden auf einmal so verklemmt sind... Hoffentlich nichts gravierendes.// Er hatte zwar eine klitzekleine Vermutung aber die war ... na ja...nicht sehr gut für Kyo...
Toshiya stand immer noch am Fenster des Proberaums.
Dass seine Kippe schon aufgeraucht war, realisierte er nicht richtig da sein Blick auf seinem besten Freund und ihrem Vokalisten ruhte und er zog immer noch, geistesabwesend an dem abgebrannten Kippenstummel.
Er lächelte leicht über die unbeholfene Art der Beiden auf dem Sofa.
Jetzt, wo er von Shinya darauf aufmerksam gemacht wurde, bemerkte auch er die Distanziertheit zwischen Die und Kyo.
Er konnte beim besten Willen keinen Grund finden, der ihm erklärte, wieso die Zwei sich auf einmal so verhielten. Waren sie doch immer das Paradebeispiel für eine unkomplizierte, spaßige Freundschaft.
//Das verlangt ja gerade nach einem Gespräch unter besten Freunden.// Dachte sich Toto ernst. //Und ich bräuchte auch mal einbisschen Ablenkung...sonst komme ich noch vor Sehnsucht und Verlangen nach *meinem* Shinya um.// Toshiyas Gedanken drohten wieder in ungewollte Sphären (eher gesagt in die- Shinya- Sphäre) abzudriften doch er schüttelte entschlossen seinen Kopf und so auch die unerwünschten Gedanken fort.
Nachdem er sich fest vornahm, sich Die für den heutigen Abend auszuleihen, schnippte er seinen Kippenstummel aus dem offenen Fenster und ging rüber zu seiner Bassgitarre, da er sah, dass auch (sein süßer)Shinya schon wieder an seinem Schlagzeug saß.
Nur kurze Zeit später beendete Kao die Pause und die Probe ging weiter...
Und ging weiter...und ging weiter...
Bis ein völlig entnervter Kyo, drei Stunden später, sein Mikrophon, zum Staunen der anderen, in eine Ecke des Raumes pfefferte, so das es kaputt ging(oho) und mit den gekreischten Worten: "Verdamm noch mal, Kao, wie lange willst du uns denn noch abquälen?!?" so etwas wie ,er hat keine Lust mehr' verkündete. (Jedenfalls nahmen die anderen das so auf.) Daraufhin erwachte besagter aus der Trance, in die er fast immer, bei der Probe und bei den Konzerten verfiel und verkündete leicht verwirrt, dass sie alle abhauen könnten wenn sie wollten aber bitte, die Probe am übernächsten Tag nicht vergessen sollten.
Kaum waren die Worte seinem Mund entwichen, waren schon alle auf dem Weg zur Tür. (*-*)
"Duu, Daidaiii, " Toshiya hackte sich bei dem Akustik-Gitarristen seiner Band ein und sah diesen mit glänzenden Äuglein an. "Was ist denn, Totchi-chan?" Die bemühte sich um ein echt aussehendes Lächeln. Er war noch ein bisschen von Kyos Aktion irritiert und fragte sich, was in dem kleinen Köpfchen des Sängers so alles herumspuckte, dass er so ausrastete. Toshiya entging Dies leichte Abwesenheit zwar nicht aber er tat so, als ob er es nicht bemerkt hätte. "Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend mit mir Ausgehen willst. Einen Trinken, oder so." Fragte der Schwarzhaarige mit einem süßen Lächeln auf den Lippen.
Die war echt nicht nach ausgehen zumute...aber...wenn Toto schon das Wort ,trinken' erwähnte... Genau das richtige, wie Die fand.
"Hmm, ich hätte nichts dagegen. Wann denn?"
"Wann passt's denn?" schnurrte Totchi.
"Wann es dir passt." Entgegnete Daidai lächelnd.
"Zu freundlich."
"Aber immer doch."
"Dann bin ich um 20:00 Uhr bei dir und wehe, du bist dann noch nicht fertig."
"Ookaay."
Ein erschöpftes Wesen wackelte hinter ihnen her. Und bekam alles von ihrem Gespräch mit.
Kyo's Miene verdüsterte sich mit jedem Wort von Toto und er ballte seine Hände unbewusst zu Fäusten. Shinya, der neben ihm her ging, bemerkte Kyo's Reaktion erst als er hörte, wie Kyo die Luft scharf Einsog. Er betrachtete den Blondschopf von der Seite.
//Du wirkst, als ob du gleich in Tränen ausbrechen würdest, Kyo...// Ohne nachzudenken legte er diesem die Hand auf die Schulter und drückte sie leicht. Kyo zuckte zusammen und drehte sein Gesicht so, dass Shinya ihm nicht in die Augen sehen konnte.
"Ist irgendetwas, Kyo-kun? Du bist heute so...Shinya stockte und dachte kurz nach, bevor er seinen Satz mit einem gehauchten "...so...anders..." beendete.
Kyo antwortete ohne Shinya anzusehen "Iie, es ist nichts, Shin. Ich habe nur heute Nacht " //Und die Nacht davor auch// "nicht besonders gut geschlafen... Wahrscheinlich habe ich mich noch nicht ganz von unserer Tour erholt und bin noch ein bisschen gestresst, dass ist alles." Nun sah er Shin in die Augen. Er legte seine kleinere Hand auf die des Drumers und strich kurz, sanft darüber "Es ist aber lieb von dir, dass du fragst..." dann schob er die Hand sachte beiseite.
Die Antwort klang so, als ob Kyo sie sich schon längst zu Recht gelegt hätte um jemanden abzuschütteln, falls jemand mal fragte, fand Shinya.
Er unterdrückte den Impuls den kleineren einfach an sich zu ziehen und ihn so fest wie möglich zu umarmen. //Nicht vor den anderen, Shinya.// dachte er sich und lächelte Kyo an.
Er verfluchte sich selber dafür, dass er sich nicht traute weiter nachzuhaken. Aber er wollte Kyo nicht auf die Nerven fallen, er wollte einfach, dass der andere wusste, dass er sich jederzeit auf ihn verlassen konnte. Und er wollte ihn auf keinen Fall alleine lassen. Nicht an diesem Abend und nach Kyos Aktion mit dem Mikrophon eben, die so untypisch für ihn war.
"Du, Kyo-kuun, " fing er an "willst du dann nicht, heute Abend zu mir kommen? Ich mache uns dann ein schönes Abendessen und wir entspannen zusammen, was hältst du davon?" Er sah Kyo bittend an.
Dieser überlegte kurz eher er zaghaft nickte. "... Okay... wann soll ich da sein?"
Shinya hätte fast einen Hüpfer gemacht, so sehr freute er sich. "Bis 19:00 Uhr könnte ich schon alles fertig haben...wenn's dir passt..."
"Passt schon, dann bin ich also um 19:00 Uhr da...soll ich noch ein paar Filme mitbringen, oder so?"
"Wenn du meinst, dass wir nichts anderes zu tun haben werden..."
"Also nicht... Gut dann bis heute Abend, ne? Jaane!" Mit diesen Worten beschleunigte Kyo seinen Schritt und quetschte sich an Die und Toshiya, die vor ihm gingen, vorbei ohne ihnen Tschüss zu sagen. Toshiya sah ihm leicht verdutzt hinterher, während Die so tat, als ob er es nicht bemerkt hätte.
Shinya seufzte nur frustriert.
Im Hintergrund saß ein vergessener, verwirrter Kao auf dem Sofa und blickte seinen vier Band-Mitgliedern mit tränenden Hundeäuglein hinter her... (Armer Kao! >.<)
...
