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'cause this is an especially love

Serenity x Seto, Mokuba x Vienne (eigener Charaktere.)
von

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Secrets während des Battle-City-Turniers

Serenity weinte. Nach Joeys Kampf gegen Marik lag er in Ohnmacht. Während Kaiba gegen Yugi gekämpft hatte, war sie die ganze Zeit bei ihm gewesen. Jetzt lag sie in ihrem Bett in Theas Zimmer. Verdammt. Sollte sie Kaiba verantwortlich machen? Er hatte dieses Turnier organisiert! Mai, Odion und vor allem Joey, all diese Menschen waren anscheinend ins Verderben gerissen worden. Und Kaiba war immer so kühl. Er lächelte nie! Und dachte immer nur an sich und den Sieg. Immer wollte er der ganzen Welt zeigen wie gut er ist. Aber bald würde Yugi gegen Kaiba antreten. Pf. Wie alt war er jetzt? 16? Wie auch immer. Auf jeden fall konnte Serenity ihn nicht leiden. Sie wurde langsam müde. Ihr fielen die Augen zu.
 

Mitten in der Nacht, erhob Serenity sich. Sie stand auf und lief los. Mitten im Gehen stieß sie gegen die Bettkante. Sie merkte nicht das sie blutete. Ein roter Fleck entstand auf ihrem Schlafanzug. Sie öffnete die Tür. Thea drehte sich im Schlaf um. Serenity lief durch die Gänge. Plötzlich stieß sie mit jemandem zusammen. Sie fiel fast auf den Boden. Doch sie wurde aufgefangen. Sie wurde von zwei kräftigen Armen getragen. Sie fühlte den Rhythmus der Schritte. Dann wurde sie auf einer weichen Unterlage abgesetzt. Sie fühlte einen leichten Schmerz. Dann wurde sie wieder hochgehoben. Diesmal war die Unterlage noch weicher. Sie rührte sich nicht. Irgendjemand war über ihr. Sie wurde geküsst. Leidenschaftlich. Tränen tropften auf ihre Wange. Es waren nicht ihre eigenen. Die Leidenschaftlichen Küsse hörten nicht auf. In ihr breitete sich Wärme aus. Sie fühlte Sehnsucht.
 

Serenity öffnete die Augen. Es war fünf Uhr morgens. Da waren Bilder in ihrem Kopf. Ein dunkler Gang. Blaue Augen. Braune Haare. Sie dachte nach. Sie hatte irgendeinen Unsinn geträumt. Sie war durch die Gänge gelaufen. Sie war mit irgendwem zusammengestoßen. Und... Sie war getragen geworden. Dann... Ein kleines Black-out. Danach... Ein Kuss. Und was für einer. Und dann das Gefühl, wie Sehnsucht. War es ihre Sehnsucht gewesen? Irgendwer hatte Sehnsucht gehabt. Dann war da noch etwas feuchtes auf ihrer Wange. Sie grinste. Totaler Unsinn. Sie schlief wieder ein.
 

Später wurde sie von Thea geweckt. ,,Sag mal, hast du auch das Gefühl, dass die Zimmertür zweimal aufgegangen ist?" fragte die. Serenity schüttelte den Kopf. Sie schlug die Decke zurück. Als sie sich aufrecht hinsetzte, rutschte ihre Schlafanzughode ein bisschen hoch. Ein Verband kam zum Vorschein. Plötzlich lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter. Der Verband. Ein Blutfleck auf der Hose. Das Öffnen der Tür. Ihr Traum. Sie zog sich hastig an.
 

Sei eilte in das Krankenzimmer. Inzwischen war ein Arzt gekommen. Joey war wieder auf den Beinen. Joey hatte als erstes großen Hunger. Er eilte in den Speisesaal.
 

Sie eilte ihm nach. ,,Du, Bruder" fing sie an. ,,Schlafwandle ich eigentlich?" Joey sah seine Schwester an. Er kaute zu ende und schluckte. ,,Ja. Sogar ziemlich heftig. Wie kommst du darauf?" ,,Och, nur so" Serenity fühlte sich unwohl. Wer konnte es nur gewesen sein? Braune Haare, blaue Augen... Sie zuckte zusammen. Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. Sie hatte schlafgewandelt, sich verletzt, jemand hatte ihre Wunde versorgt, und sie leidenschaftlich geküsst - dieser Jemand musste Seto Kaiba sein!
 

Nach dem Frühstück war ein bisschen Freizeit. Sie ging ganz nach oben auf den Duellturm. Sie stellte sich auf die Plattform. Sie hatte das dringende Bedürfnis, etwas in den Wind zu schreien. ,,Seto Kaiba..." sagte sie leise. Sie kniff die Augen zusammen. Hoffentlich hörte es wirklich niemand. Die waren alle im Shuttle. Sie holte tief Luft- und stockte wieder. Dann kniff sie die Augen zusammen. Wind fuhr ihr durch die Haare. ,,SETO KAIBA WEIß NICHT, WAS LIEBE IST!" sie schluchzte. Das stimmte nicht. ,,Das war eine Lüge." sagte sie. ,,Die Wahrheit ist... ES GIBT KEINE WAHRHEIT." Sie hörte ein Geräusch. Jemand erschien in der Treppe. Es war Seto Kaiba. Und er war allein. Er kam auf die Plattform. Der Wind wehte. Ein kurzer Schauer von Gänsehaut auf ihren Armen, sein Mantel flatterte. Seto stand vielleicht zwanzig Zentimeter von ihr entfernt. Er sah auf sie runter. Er kam ihr näher. Sie schloss die Augen. Er küsste sie. Serenity hatte Tränen im Augenwinkel. Aus einem einfachen Kuss wurde ein Zungenkuss. Seto Kaiba konnte also doch lieben. Nach einer Weile löste er sich von ihr. Sie sahen sich in die Augen. Dann ließ er sie los. Die Verbindung zwischen ihnen bestand noch. Setos Sehnsucht nach Liebe. Serenitys Tränen. ,,Serenity... Du findest meinen Raum..." Er löste sich von ihr. Das unsichtbare Band zwischen ihnen riss. Er ging die Treppe hinunter. Serenity sah ihm nach. Er drehte sich nicht um. Serenity verließ die Plattform in der entgegengesetzten Richtung. Sie stellte sich ans Geländer und sah aufs Meer hinaus. Nach einer Weile ging sie zurück.
 

,,Wo warst du?" fragte Joey. ,,Ich hab dich gesucht." Serenity stockte. ,,Äh, kann ich vorher auf die Toilette?" Sie drückte sich an ihrem Bruder vorbei und rannte in ihr Zimmer. Sie rannte auf die kleine Toilette und schloss sich ein. Sie keuchte und stützte sich auf dem Waschbeckenrand auf. Dann sah sie in den Spiegel. ,,Wo warst du?", hörte sie Joey fragen. Sie dachte an den heißen Kuss mit Seto Kaiba, einem Feind ihres Bruders - sie wurde puterrot. Sollte sie sich eine Ausrede einfallen lassen? Vielleicht die Wahrheit sagen?

Joey zurückweisen und sagen: ,,Das geht dich nichts an" oder ,,Lass mich in Ruhe"?

Letzteres fiel aus. Die Wahrheit - nie im Leben, Joey und Kaiba konnten sich nicht ausstehen. Eine Ausrede? Was um Himmels Willen konnte sie gemacht haben? ,,Ich... Ich..." Stammelte sie und sah in den Spiegel. ,,Ich war oben auf der Plattform und habe aufs Meer gesehen." sagte sie. Das war zumindest die Halbwahrheit. Das sie zwischendurch mit Kaiba rumgeknutscht hatte, musste sie ja nicht erwähnen. Sie verließ die Toilette. Dann ging sie durch den Raum und öffnete die Tür. Joey lehnte daneben. Er sah Serenity an. Sie atmete tief ein und sagte: ,,Ich war oben auf der Plattform und habe aufs Meer gesehen." Sie ging an Joey vorbei. Bloß weg hier. Doch er hielt sie am Hemdzipfel fest. ,,Serenity... Du bist meine Schwester. Wir kennen uns schon so lange. Glaubst du, ich merke nicht, das du lügst?" Serenity sah ihren Bruder an. Er sah sie nicht an. Er hatte seine Haare über die Augen fallen lassen. ,,Joey... Ich..." Sie biss sich auf die Lippe. Sie riss sich los und drehte sich zu ihm. ,,Ich will nicht wissen, was du gemacht oder getan hast" sagte er. Serenity schoss das Blut ins Gesicht. ,,Du bist kein Kind mehr und musst mir nicht Rechenschaft über deine Entscheidungen ablegen. Ich will mir nur keine Sorgen um dich machen." Er sah sie an. Serenity schluchzte. ,,O Joey..." er nahm sie in den Arm und schluchzte. Im Rücken Joeys, so das Serenity ihn sah, erschien Kaiba am Ende des Gangs. Als er die beiden sah, zog er eine Augenbraue hoch. Serenity schüttelte leicht den Kopf. ,,Ist da wer?" fragte Joey. Er löste sich von Serenity und drehte sich um. Der Gang war leer.
 

Am selben Abend verließ Serenity, sobald sie sicher war, das Thea schlief, das Zimmer. Sie fand den Weg wie von selbst. Irgendwie erinnerte sie sich an das Passwort. Sie betrat das Zimmer. Mokuba schlief anscheinend woanders. Seto Kaiba empfing sie direkt an der Tür. Die Tür fuhr zu. ,,Serenity..." Die Situation war wieder da. Keine Berührung, nur der weiche Blick und eine Entfernung von vielleicht zwanzig Zentimeter. Sie küssten sich wieder. Leidenschaftlich. Irgendwie landeten sie auf seinem Bett. Sie lag auf dem weichen Bett. Sie küssten sich intensiv. Sein Mantel lag sowieso schon auf einem Stuhl.
 

Er lag in seiner Hose und mit nacktem Oberkörper auf dem Bett. Sie lag neben ihm. Sie hatte auch noch ihre Hose und ihr Top an. Sie sahen an die Decke. Ihre Hände stießen aneinander. Sie sahen sich kurz an. Dann verhakten sie ihre Finger aneinander. ,,Was war das heute auf dem Flur?" fragte er. Serenity errötete leicht. Doch da das Zimmer dunkel war, sah er es - zum Glück - nicht. ,,Joey wollte wissen wo ich war. Ich konnte ihm wohl schlecht sagen dass... was... Dass wir uns auf dem Duellturm geküsst haben. Ich habe ihm die Halbwahrheit serviert, doch er hat es gemerkt. Sonst nichts weiter." Seto ließ ihre Hand los und beugte sich wieder über sie. Sie küssten sich wieder. Serenity sah auf die Uhr. Sie legte ihre Hand an seinen Kopf. Und zog ihn noch weiter runter. Dann lösten sie sich voneinander. Sie zogen sich wieder an. Serenity öffnete die Tür. Der Türrahmen war zwischen ihnen. Die Tür fuhr wieder zu. Bevor sie ganz zu war, sagte Serenity: ,,Ich liebe dich." Kaiba errötete. Die Tür schloss sich endgültig.
 

Der nächste Tag

Heute kämpfte Yugi gegen Marik. Alle sahen zu. Yugi gewann. Dann verließen sie den Duellturm.
 

Bevor die Gruppe sich endgültig trennte, fanden sich Seto und Serenity in einer abgelegenen Ecke. ,,Seto..." sagte Serenity. ,,Wir werden uns wohl lange nicht mehr sehen." Seto nickte. Die beiden küssten sich ein letztes Mal. ,,Ist dies ein Lebewohl?" fragte Seto. Er weinte! Tränen glitzerten in seinem Augenwinkel. Er musste sie wirklich lieben. Serenity legte einen Finger auf ihre Lippen. Dann lächelte sie. ,,Nein. Dies ist ein Auf wiedersehen."

Später

Ein Jahr später war Serenity mit Joey in eine eigene Wohnung gezogen. Das Geld war knapp, doch es ging. Serenity hatte Kaiba nie vergessen. Trotzdem fürchtete sie sich vor einer Begegnung. Seto baute inzwischen Vergnügungsparks. Das hatte er Mokuba versprochen. Sie machte das Mittagessen für Joey. Er lieferte Pizzas aus. Als er zurückkam, war er ziemlich mies gelaunt. Er seufzte. ,,Personalabbau.", sagte er. Serenity fiel der Löffel aus der Hand. ,,Du... hast... deinen... Job... verloren?" Joey sah auf seine Füße - und nickte. Serenity seufzte. Sie hörte den Briefschlitz klappern. Sie hob den Löffel auf und legte ihn in die Spüle. Dann sah sie Joey an. ,,Geh ins Wohnzimmer und guck Fernsehen. Ich bring dir gleich das Essen. Sie ging zur Haustür und hob den Brief auf. Sie schlitzte ihn auf und überflog das Schreiben. Dann ging sie in die Küche zurück und legte das Schreiben auf die Anrichte. Sie machte das Essen fertig und stellte alles auf ein Tablett. Den Brief faltete sie wieder zusammen und legte sie unter die Suppenschüssel. Natürlich entdeckte Joey den Brief sofort. ,,Was ist das?" fragte er. ,,Ein Schreiben vom Vermieter. Vielleicht wird es eine Erhöhung der Miete geben." Joey blieb das Essen im Halse stecken. ,,Du brauchst dringend einen Job. Erstens zum Leben. Zweitens müssen wir uns auf eine Erhöhung einstellen. Drittens brauchen wir dringend Geld. Ich werde morgen den Fernseher verkaufen." Joey hustete. Er hatte nicht richtig geschluckt. ,,Wie bitte?" Er war entsetzt. ,,Joseph Wheeler! Es geht hier nicht um dein Vergnügen! Es geht darum, ob wir hungern oder nicht!" Sie riss ihrem Bruder die Fernbedienung aus der Hand und nahm die Batterien raus. Dann ging sie zum Fernseher und begann sämtliche Kabel rauszunehmen. Joey begann schweigend sein Mahl einzunehmen. ,,Das du mir aber einen ordentlichen Preis dafür machst." Serenity richtete sich auf und sah ihn zornig an. ,,Schon gut..."
 

Serenity macht trotzdem einen guten Preis für den Fernseher. ,,Joey" sagte sie beim Abendessen. ,,Ich werde mir einen Job suchen." Joey öffnete den Mund um zu wiedersprechen, doch seine Schwester war schneller. ,,Wir haben keine andere Möglichkeit. Es ist mir egal, was du dagegen sagst." Sie rauschte aus dem Zimmer.
 

,,Puh!" Sie warf ihre Handtasche auf das Sofa. Sie kam gerade von einem Bewerbungsgespräch als Callgirl (!) zurück. Joey lieferte irgendetwas aus. Sie duschte. Dann putzte sie. In Joeys Zimmer fand sie sein Tagebuch. Sie konnte nicht wiederstehen. Sie blätterte die letzten beschriebenen Seiten auf. ,,Liebes Tagebuch.

Wir sind in Geldnot geraten. Serenity will arbeiten gehen. Ich liefere aus. Sie ist irgendwie ziemlich zickig geworden. Sie ist nicht mehr meine kleine Schwester. Inzwischen gewinnt sie die Oberhand. Nicht, das ich etwas dagegen hätte, aber dennoch missfällt mir ihr momentaner Charakter. Joey alias Joseph Wheeler.
 

Serenity weinte. Hatte Joey recht? War sie wirklich so geworden? Sie brauchte Ablenkung. Sie brach den Hausputz ab und suchte ihre alten Zeugnisse raus. Sie sah sich alles noch mal an. Sie ging ins Internetcafé. Vorher legte sie Joey einen Zettel hin. Sie suchte mit der Suchmaschine ein Online-Programm, mit dem sich die Idealjobs raussuchen ließen. Nachdem sie eine halbe Stunde nur Sachen eingegeben hatte, bekam sie das Ergebnis. Sie stockte. Nur ein einziger Job.
 

Sekretärin
 

Sie schüttelte den Kopf.
 

Überall bewarb sie sich. Eine Absage nach der anderen flatterte herein. Dann. Ein Bewerbungsgespräch. Ein Hoffnungsschimmer keimte in ihr auf. Als Joey heimkam, musste sie es ihm gleich erzählen. ,,Joey! Ein Bewerbungsgespräch!" Joey lächelte müde. Er nahm sich Essen, dann legte er sich sofort aufs Ohr. Serenity hätte heulen können. Sie sah Joey kaum noch. Einen Auslieferjob vormittags, einen nachmittags. Sie sah ihn kaum noch. Sollte es wirklich so weitergehen? Hoffentlich wurde mit ihrem Job einer seiner Auslieferjobs überflüssig. Sie bereitete sich auf das Bewerbungsgespräch vor.

Spannungen im Hause Wheeler

Beim Frühstück sprachen die beiden über das Bewerbungsgespräch. ,,Bei wem hast du dich eigentlich Beworben?" fragte Joey. Serenity schluckte und dachte kurz nach. Dann zuckte sie die Schultern. ,,Die Firma ist in einer Übergangsphase. Ich glaube, sie bauen Vergnügungsparks. Im Moment wird ein Großteil des Personals ersetzt. Außerdem wird der Name geändert. Aber noch hat die Firma gar keinen Namen. Der Chef hat das Pseudonym Eis-Auge." Joey zog zwar die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts weiter. Um 12 Uhr hatte Serenity ihr Bewerbungsgespräch.
 

,,Metamorphose Firm" sagte Serenity. Sie stand vor einem riesigen Hochhaus. Das Schild war wahrscheinlich nur vorrübergehend. Sie betrat die Eingangshalle. Eine Frau saß hinter der Theke. ,,Guten Tag" sagte Serenity. ,,Mein Name ist Serenity Wheeler. Ich habe bei dem Personalchef ein Bewerbungsgespräch." Die Empfangsdame nickte. ,,Achter Stock. Wartezimmer. Beim Aufruf wird ihnen die Raumnummer genannt." Serenity bedankte sich. Sie ging zum Fahrstuhl und fuhr in den achten Stock. Sie fand das Wartezimmer schnell und ließ sich nieder. Sie blätterte durch eine steinalte Tageszeitung. Da war noch ein Artikel über das Battle-City-Turnier. Sie las gar nicht erst. Sie erinnerte sich an ihre Affäre mit Seto Kaiba. Sie hatte seit dem Abschiedskuss nichts mehr persönlich von ihm gehört. Nur noch davon, dass er jetzt irgendwie... Sie wusste nicht mehr was er baute, aber das war ja auch nicht wichtig. Wichtig war, dass sie jetzt diesen Job bekam. Trotz ihres festen Willens konnte sie ihren Gedanken nicht von Seto Kaiba lösen. Was er wohl in diesem Moment tat? Sie schüttelte den Kopf. Schluss jetzt! Zum Glück wurde sie jetzt aufgerufen. Irgendwie kam ihr der Personalchef bekannt vor. Er hatte kurzes Schwarzes Haar. Auch er lebte unter einem Pseudonym. Er konnte höchstens 14 sein. Er ging mit ihr ihre Noten durch und sprach mit ihr über ihre Ziele und Gründe. Er war Serenity sehr sympathisch, er machte sich wirklich Gedanken. ,,Nun, Miss Wheeler, ich werde sie schriftlich von einem Gespräch unterrichten, sollte das Ergebnis feststehen. Bis dann." Sie schüttelte ihm die Hand. Dann verließ sie das Gebäude.
 

Zu hause fing sie gut gelaunt mit der Zubereitung des Abendessens an. Als sie fertig war, blickte sie auf die Uhr. Normalerweise war er um sieben zurück. Jetzt war es halb neun. Endlich hörte sie seine Schlüssel klimpern. Er kam rein. Bestens gelaunt. Doch bei dem Blick seiner Schwester erlosch sein Grinsen. Sie zeigte auf den Tisch. ,,Das Essen ist kalt."

Während Joey ganz "ruhig" und langsam sein Essen aß, saß seine Schwester ihm gegenüber und sah ihn ununterbrochen vernichtend an. ,,Was - hast - du - getrieben!?" Joey zuckte zusammen. Langsam wanderte sein Blick hoch zu seiner wütenden Schwester. Doch dann kniff er die Augen zusammen, kaute zuende, donnerte die Schüssel auf den Tisch und sah zornig zurück. ,,Es gibt da eine Frau, die ich liebe." Serenity wurde rot. ,,Erinnerst du dich an Thea?" Serenity konnte nicht anders: sie musste Grinsen. Klar kante sie Thea. Thea wohnte nicht weit von hier und Serenity traf sie ab und zu beim Supermarkt. ,,Sorry, das ich so sauer war." sagte sie, immer noch grinsend. ,,Schon okay." Joey aß weiter. ,,Eigentlich hast du ja recht."

Nachdem Joey fertig gegessen hatte, saß seine Schwester immer noch bei ihm. ,,Serenity. Wir kennen uns schon so lange. Wir erzählen uns alles. Doch von einem hast du mir nie erzählt. Warst du jemals verliebt?" Serenity hatte ihrem Bruder den Rücken zugewendet; er sah nicht, wie sie erbleichte. Nein, in der Kindheit hatte sie sich nie verliebt - aber was war mit der Affäre mit Seto Kaiba? Das war nun wirklich nix für Joeys Ohren. Sie senkte den Kopf. Ihre Stimme wurde trocken, ihr Blick eiskalt - und in diesem Moment geschah eine Veränderung: Serenity löste sich seelisch von ihrem Bruder. Bis jetzt war sie immer für Joey gewesen, es hatte im Joey hier, Joey da geheißen, doch nun war sie seelisch unabhängig von ihm. Jetzt, konnte sie es ihm ruhig sagen. ,,Joey. Ich liebe..." Es verschlug ihr die Sprache; der Anblick ihres Bruders war entsetzlich. Er war nicht gespannt, nicht sauer - er war traurig. Traurig, nicht weil er enttäuscht war, er wollte die Wahrheit gar nicht wissen. Für seine Schwester war er immer ein offenes Buch gewesen - daran würde sich auch wahrscheinlich nie was ändern. Doch Joey wusste besser als Serenity, dass er die folgenden Worte nicht hören wollte. ,,Sei still. Ich will es..." ,,...nicht wissen.", beendete Serenity den Satz. ,,Noch. Ich werde dir den Namen desjenigen irgendwann nennen. Bisher ist er der einzige. Sollte ich irgendwann heiraten, werde ich dir von allen erzählen." 'Wenn es einen anderen geben wird, wenn ich überhaupt jemals heirate.', fügte sie in Gedanken hinzu. ,,Versprochen." Joey lächelte. Trotz der Friedensworte blieb die Spannung erhalten. Joey war einerseits wütend, weil Serenity jemand anderen geliebt hatte. Nicht, dass er ihr es nicht gönnen würde... Joey schüttelte den Kopf. Gefühls-Chaos - so was hatte man in der Pubertät, oder wenn man sich in irgend einen Popstar verknallte, aber nicht wenn man von zuhause ausgezogen war und einen Job hatte. Serenity ihrerseits ärgerte sich über Joeys verdammten Bruderkomplex; hatte sie denn vor dem Einziehen (was sowieso eine große Veränderung war) immer unter strengster Beobachtung von Joey gestanden? Waren Joeys Worte nicht immer Gesetzte für sie gewesen? Sie ärgerte sich darüber, dass sie nicht vorher gemerkt hatte, das sie ihrem Bruder hörig gewesen war. Der Umbruch war nicht erst die eigene Wohnung gewesen. Der Umbruch war der 'Seitenwechsel' gewesen, sondern als sie die Affäre mit Kaiba begonnen hatte - ein Fehler oder eine korrekte Entscheidung? Das würde sie sehen...
 

Joey stand frühmorgens auf und frühstückte - ohne Serenity. Die war zwar wach, doch sie täuschte ihrem Bruder vor, dass sie schlafen würde. Sie waren sich eigentlich beide nicht im Klaren darüber, wie sie miteinander umgehen sollten. Auf jeden Fall nicht mehr wie Bruder und Schwester. Eher als Bewohner der selben Wohnung, aber zumindest befreundet. Später stand sie auf. Sie erledigte den Hausputz. Sie bekam einen Brief: Morgen um 14 Uhr in der Metamorphose Firm. Serenity legte den geöffneten Brief auf den Schreibtisch, setzte sich davor, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und begrub das Kinn in den Händen. Sie starrte auf den Brief und dachte nach. Sie fasste einen Entschluss. Sie ging zum Telefonbuch und suchte ein Restaurant aus. Sie ging zum Telefon und wählte die Nummer. ,,Hallo. Hier ist Serenity Wheeler. Ich hätte gern einen Tisch für morgen, 19 Uhr."
 

Sie würde abwarten, was das Bewerbungsgespräch gebracht hatte. Bei dem Abendessen würde sie dann mit Joey reden, und vielleicht noch über den Job...

Serenity stöhnte. Sie war müde... Sie nickte ein.
 

Als Joey nach Hause kam, saß Serenity am Schreibtisch, den Kopf zwischen den Armen begraben. Joey rüttelte sie an der Schulter, Serenity wachte auf, sie war jedoch erst halbwach, verwechselte Joey - und knallte ihm eine. Nur einen Bruchteil der Sekunde später begriff sie. Sie entschuldigte sich, rannte an Joey vorbei und machte einen Espresso für sich. Sie war puterrot im Gesicht. War sie denn völlig durchgeknallt? Serenity keuchte. In letzter Zeit gab es so viel Ärger. Vielleicht war die Idee im Restaurant doch nicht so gut... Sie schüttelte den Kopf. Nein, morgen würden sie reden. Der Termin war fest. Serenity nahm die Tasse und schlürfte das heiße Getränk. Joey betrat das Zimmer. Er ignorierte seine Schwester. Serenity war traurig. Sie trank ihren Espresso aus und duschte. Dann ging sie sofort ins Bett.
 

Auch an diesem Morgen frühstückten die Zwei wieder nicht zusammen. Um eins machte Serenity sich für das Gespräch bei der Metamorphose Firm fertig. Kurz bevor sie losging, schickte sie Joey eine SMS: Um sieben im Sparta. Sie erschien pünktlich bei dem ihr bekannt vorkommenden Personalchef.
 

,,Nun, Miss Wheeler." begann er. ,,Sie haben eine Stelle. Sie sind zunächst Empfangsdame. Sie werden sich bestimmt noch hocharbeiten. Wenn sie sich kurz gedulden, werde ich mir von der Personalverwaltung die Akte senden." Serenity lächelte. ,,Aber natürlich." Der Personalchef griff zum Telefon und drückte eine Taste. ,,Hallo Miss Nagoya. Könnten sie mich bitte mit der Personalverwaltung verbinden? Danke." Er lächelte Serenity an. ,,Ah, Miss Yoko. Könnten sie mir bitte Kopien der Akte Wheeler, Serenity senden? Wie bitte? Der Kopierer ist kaputt? Ja sind sie denn doof? Das Faxgerät kopiert die Dokumente automatisch. Tschüß." Dem Personalchef war dies offensichtlich peinlich. Er lächelte bemüht. Ein bisschen später begann das Faxgerät zu surren. Es spuckte drei Zettel aus, piepte und verstummte dann. Der Personalchef nahm die Zettel und legte sie auf den Tisch. ,,Hier ist ihr Steckbrief... Ah ja, ihre beruflich Laufbahn bei uns. Nun, zunächst sind sie bloß Empfangsdame. Ihre Position wird sich höchstwahrscheinlich noch ändern, das höhere Personal wird sich noch umkrempeln, und da werden sie gewiss noch höher rutschen. Gut, auf diesem Zettel finden sie alle Informationen zu ihrem Lohn derartigen Sachen." Doch bevor er ihr den Zettel gab, nahm er eine kleine Mappe, tat den Zettel rein und reicht sie ihr. Serenity bedankte sich und schob die Mappe in die Handtasche. ,,Äh, steht auf dem Zettel auch, wann ich mit der Arbeit beginne?" Der Personalchef nickte. ,,Es steht drauf. Sie fangen gleich morgen an. Leider ist es so, das erst nachdem sie den ersten Arbeitsmonat geleistet haben, bekommen sie ihr Geld." ,,Ist nicht schlimm." Sie bedankte sich noch einmal und verließ dann das Zimmer. In der Eingangshalle unterhielt sie sich noch kurz mit der Empfangsdame. Dann setzte sie sich in ein Café gegenüber und öffnete ihr die Mappe. Die Mappe enthielt eine Karte, die ihr Personalausweis war und gleichzeitig die Chipkarte, damit sie immer reinkonnte. Außerdem fiel ihr ein Schlüssel in die Hand. Es war ein Autoschlüssel. Sie fand in der Mappe noch einen Zettel. Er beschrieb das Fahrzeug. Serenity war völlig überrascht. Ein Firmenwagen! Und das, obwohl sie ihren Führerschein erst vor kurzem gemacht hatte (Sonderfall). Sie lächelte. Dann begab sie sich zum Parkplatz und suchte ihr Auto. Ein silberner BMW stand vor ihr. Sie stieg ein. Dann fuhr sie nach Hause.

Der Job von Serenity

Völlig begeistert von der Tatsache, dass sie einen Firmenwagen besaß, räumte sie ihn erst mal ein. Führerschein, Straßenkarte, Duftbäumchen... Deswegen wäre sie fast zu spät gekommen. Dachte sie - sie hatte bei ihrem Zeitplan ja kein Auto eingerechnet.
 

,,Hallo Joey." grüßte sie ihren Bruder. Sie war bestens gelaunt. Doch als ihr der Grund für das Abendessen einfiel, sank ihre Stimmung wieder fast auf den Nullpunkt. ,,Hallo Serenity." ,,Ich wollte mit dir wegen unserer momentanen Situation zuhause reden. Ich finde, wir sollten uns mal aussprechen." Joey sah sie an. Die Bedienung fuhr dazwischen: ,,Was darf ich ihnen bringen?" ,,Zwei Bier bitte." Doch Serenity fuhr auch hier dazwischen. ,,Nein, Ein Bier und ein Ginger Ale bitte." Die Bedienung guckte verduzt, doch dann kritzelte sie es auf ihre Block und machte sich vom Acker. Joey sah seine Schwester fragend an. ,,Später." Joey zuckte die Schultern. Dann sagte er: ,,Reden wir Klartext... Ich bezweifle die Nötigkeit dieses Gespräches. Wir befinden uns momentan in einer Situation des Umbruchs. Es wird sich schon wieder einrenken." Serenity war erstaunt und nicht erstaunt. Sie wunderte sich über Joeys Ausdrucksweise. Aber irgendwie hatte sie diesen Satz erwartet. Sie zog die Mappe aus ihrer Handtasche. ,,Ich bin jetzt Empfangsdame bei der Metamorphose Firm. Das Ginger Ale deswegen, weil, also, ich habe jetzt einen Firmenwagen." Joey starrte sie an. Dann grinste er. ,,Toll.", sagte er. Aber er klang nicht sehr begeistert. Er las sich den Zettel durch. Doch sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht besonders. Serenity hätte sauer werden können, warum freute er sich nicht für sie? War er etwa eifersüchtig, weil sie beruflich jetzt schon erfolgreicher war als er? Empfangsdame ist doch auch nicht so viel besser als Pizza-Lieferant? Ok, ihr Job war eine Festanstellung...
 

Am nächsten Morgen genoss Serenity dass Gefühl, dass sie in ihrem Firmenwagen auf dem Weg zur Arbeit empfand. Sie parkte ohne Probleme auf dem Parkplatz. Natürlich war die Corp (So nannte sie ihren Arbeitsplatz) noch nicht geöffnet, aber mit der Chipkarte kam sie über den Personaleingang rein. Sie zog sich um. Dann gesellte sie sich zu ihrer Kollegin. Die Arbeitszeit begann erst in einer halben Stunde. ,,Hi Serenity." ,,Hi Haruka." Die beiden lächelten sich an. ,,Heute wird es spaßig." sagte Haruka mit einem süffisanten Grinsen. ,,Als Empfangsdame kriegt man so alles mit. Heute wird das höhere Personal zu neunzig Prozent gefeuert und ersetzt. Hier werden sich richtig Schlangen bilden."
 

Haruka behielt recht. Schon frühmorgens bildeten sich richtige Schlangen. Serenity benutzte regelmäßig das Telefon um jemanden anzukündigen. Zur Mittagspause waren die beiden richtig froh. Sie tranken im Pausenraum einen Kaffee. ,,Und, wann werden die Personaländerungen verkündet?" fragte Serenity. ,,Täglich, wenn es welche gibt." Serenity zuckte zusammen. Der Personalchef stand hinter ihr und grinste sie an. Sofort brachte dass komplette Personal sich in Form. Es dauerte eine Weile, dann war das Personal mit W dran. ,,Wheeler, Serenity" ,,Hier!" ,,Sie werden zur Sekretärin des Personalchefs befördert." ,,Danke sehr!" Serenity nahm die Papiere entgegen. Jetzt würde sie also in seinem Vorzimmer sitzen.
 

Sie zog sich sofort um und bezog das Vorzimmer. Das Telefon klingelte. Serenity meldete sich ,,Personalchef der Metamorphose Firm" ,,Ja, hier ist Eis-Auge ich würde gern den Personalchef sprechen." ,,Einen Moment bitte." Sie drückte einen Knopf. ,,Eis-Auge möchte sie sprechen." ,,Leiten sie ihn bitte um." Serenity leitete Eis-Auge um. Sie hatte die Stimme des Chefs gehört. Und was noch schlimmer war: ihr kam die Stimmer entfernt bekannt vor. Sie dachte nach. Es kam ihr in den Sinn. War es möglich, dass...
 

Später klingelte ihr Handy. Es war Joey. ,,Und, wie läuft 's?" Hatte er seine kleine Karriere-Krise überwunden? ,,Joey! Ich bin zur Sekretärin des Personalchefs befördert worden! Ich gebe dir meine Nummer, ok? Also..." Serenity hatte es schon wieder geschafft: Joeys Stimmung sank schon wieder. Jetzt war sie beruflich noch erfolgreicher als er. Sie beendete das Gespräch, denn das Telefon klingelte wieder.
 

Serenity war am Abend tierisch gut drauf. Zufälligerweise fing morgen ein neuer Arbeitsmonat an. Wenn sie ihre Position jetzt behalten würde, würde sie auch endlich mal Geld kassieren. Joey war endlich auch mal befördert worden: zum Kellner. Die beiden aßen gemeinsam zu Abendessen.
 

In der Nacht träumte Serenity etwas seltsames: Sie sah sich selbst, wie sie sich aus einem Bett erhob und mit dem Bein gegen die Bettkante stieß. Dann taumelte sie durch Gänge. Irgendwann lief sie in einen größeren Mann mit braunen Haaren und blauen eisigen Augen hinein. Er verband ihre blutende Schienenbeinwunde, um sie anschließend auf sein Bett zu tragen um leidenschaftlich mit ihr zu knutschen. Gegen sechs Uhr morgens wachte sie schweißgebadet auf. Sie duschte, während Joey noch schlief. Hatte ihre Vermutung diese alte Erinnerung wieder hervorgerufen? Hatte sie vielleicht sogar recht damit? Sie stellte die Dusche aus und trocknete sich ab. Sie musste unbedingt daran denken, mit dem Personalchef zu reden. Morgen konnte sie nicht zur Arbeit kommen.
 

,,Wieso denn nicht?" ,,Nun, vor über anderthalb Jahren hatte ich eine Augenoperation. Ich muss zu einer Nachuntersuchung. Unter Umständen werde ich übermorgen auch nicht zur Arbeit erscheinen." Der Personalchef lächelte. ,,Das geht in Ordnung." Serenity war froh. Heute hatte sie wieder viel zu tun: Der Personalchef stellte die ersten Leute für die höheren Jobs ein. Sie begegnete einem Mann von vielleicht siebzehn Jahren, der grün gefärbte Haare hatte. Seine Stimme kam Serenity auch bekannt vor. Er wurde der Rat des Chefs, soviel fand sie heraus.
 

Am nächsten Tag besuchte sie den Arzt, der die Operation durchgeführt hatte. Er untersuchte ihre Augen. ,,Sie sind leicht kurzsichtig", lautete deine Diagnose. ,,Ich empfehle ihnen, morgen zum Optiker zu gehen." Serenity bedankte sich. Sie machte sofort einen Termin bei einem Optiker in ihrer Nähe. Als sie auf dem Weg nach Hause war, sah sie Thea. Sie saß in einem Café und stritt sich lautstark mit einem Kellner. Serenity parkte in der Nähe und setzte sich dazu. ,,Ich habe meine Geldbörse vergessen! Schicken sie mir doch einfach eine Rechnung!" ,,Oh nein, meine Dame. Sie werden dass schön abarbeiten!" ,,Ich soll Teller waschen für einen einzigen lausigen Kaffee?!" Serenity knallte einen Schein auf den Tisch. Thea und der Kellner zuckten zusammen. ,,Ich bezahle. Dazu hätte ich gern einen Espresso." Der Kellner verzog das Gesicht, sah noch einmal zu Thea und machte sich vom Acker. Thea blickte ihn siegessicher an, doch als er um die Ecke bog, seufzte sie und bedankte sich bei Serenity. ,,Danke." Die beiden grinsten. ,,Wie läuft 's bei dir im Job?", fragte Thea. Serenity lächelte. ,,Ich bin Sekretärin bei einem Personalchef." Theas Lächeln fror etwas ein, doch dann grinste sie. ,,Joey erzählt nie etwas. Na ja, kann ich schon verstehen."

,,Und, wie läuft es bei euch beiden?"

,,Ganz gut. Wir streiten uns nie. Nur leider ist das mit dem miteinander Ausgehen ein Problem."

,,Ich bin schon seit Urzeiten Single."

,,Kann ich kaum verstehen. Erinnerst du dich an das Battle-City-Turnier? Duke und Tristan waren doch beide furchtbar hinter dir her."

,,Mag sein. Ich finde sie auch nett, aber für eine Beziehung will ich keinen von beiden haben."

Thea schmunzelte. ,,Ich hab sie damals beide für Halb-Idioten gehalten. Und sonst hattest du niemals Kontakt mit einem Mann?"

Thea stellte ganz schön intime Fragen. ,,Doch. Ich hatte für drei Tage eine ziemlich tiefgehende Affäre. Aber sonst gibt's da eigentlich nichts."

Serenity bekam ihren Espresso. Sie nahm einen Schluck. ,,Wie sieht es denn bei dir beruflich aus?"

,,Ich bin Assistentin in einer Klinik."

,,Ohne Studium?"

,,Ja..."

Serenity verlor die Lust am Gespräch. Sie trank ihren Espresso aus, bezahlte, verabschiedete sich von Thea und fuhr heim. Sie stellte sich Thea mit Joey vor. Schon ein bisschen ungewöhnlich.
 

Am nächsten Tag fuhr sie zum Optiker. Er stellte für sie ein Brillenprofil zusammen. ,,Ich denke, sie können die Brille in einer Stunde abholen. Wir haben den Tag der fixen Brillen, den gibt es nur einmal im Jahr. Serenity war schon etwas erstaunt. Sie probierte ähnliche Brillen an. Dann kam ihr eine Idee. Sie band die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, wobei ihr noch ein paar Strähnen ins Gesicht fielen. Da sie noch vierzig Minuten Zeit hatte, kaufte sie sich ein paar Anzüge. Dann holte sie ihre Brille ab. Sie setzte sie sofort auf. Jetzt sah sie wirklich aus wie eine Sekretärin.
 

Am nächsten Tag erkannte der Personalchef seine Sekretärin im ersten Moment nicht wieder. Sie lächelte. ,,Gibt es was neues, Herr Personalchef?" Der Personalchef nickte. ,,Morgen wird der letzte Rest des Personals umgekrempelt. Und am Freitag wird dann endlich der Firmenname und die Chefetage verkündet. Aber, pst, das ist Top Secret." Der Personalchef zwinkerte. Serenity vermutete etwas, nämlich dass dem Personalchef dass alles von Anfang an klar war... Serenity war sich inzwischen ziemlich sicher, was die Chefetage und die wahre Identität des Personalchefs anging.
 

Am Abend sprach sie mit Joey. ,,Schön, dass du endlich erfährst, bei wem du eigentlich arbeitest." Serenity nickte.
 

Am nächsten Tag erfuhr Serenity noch nichts, es war ja auch erst Donnerstag. Aber der Personalchef hielt eine kleine Überraschung für sie bereit.

,,Ach, Miss Wheeler. Nun, ich habe sie dem Chef als Sekretärin zugeteilt." In einem Comic hätte jetzt ein dickes Ausrufezeichen über ihrem Kopf gestanden. Diese Beförderung hatte schwerwiegende Folgen...

Der Chef

Das gesamte Personal hatte sich in der großen Halle versammelt. Auf der Tribüne stand der Personalchef. ,,Ich verkünde nun die Namen der Chefetage und den Namen der Firma. Meine wahre Identität ist Mokuba Kaiba." Serenity war nicht wirklich überrascht. ,,Der Berater des Chefs ist Noah Kaiba." Serenity seufzte. Nach der Geschichte mit seinem Unfall und so weiter hatte man ihn also ins Leben zurückgerufen. Er trat auf die Bühne. Serenity drängelte sich nach vorne. Der Personalchef hatte es "ihr ins Ohr geflüstert". ,,Der Chef der Firma... ist Seto Kaiba." Serenity zuckte zusammen. Das hatte sie zwar vermutet, aber wirklich darauf vorbereitet, das hatte sie nicht. Die Chefs verließen die Tribüne. Serenity stolperte mit ihrer Kiste persönlichen Zeugs in den Background. Der Vorhang zog sich aus einander. Ein riesiges Namensschild kam zum Vorschein. "KAIBALANDS" Das passte wirklich. Lands für die Vergnügungsparks, und Kaiba für die drei Gebrüder Kaiba.
 

,,Mokuba." Setos Stimme war wirklich kalt. Aber so war sie doch schon lange gewesen. ,,Wo ist denn nun meine Sekretärin?" ,,Hier bin ich" meldete sich Serenity. Kaiba warf ihr einen Blick zu. Serenity fragte sich, ob er sich noch an sie erinnerte. Das Hand - in - Hand - Gefühl hatte sie nie vergessen. Ihr Traum - das war doch ihre erste Erfahrung mit Seto gewesen. ,,Kommen Sie" sagte Seto. Serenity folgte ihm. Sie fuhren in die oberste Etage, für die man eine Spezialkarte brauchte, um mit dem Fahrstuhl überhaupt hinzukommen. Serenity stand zwischen Seto und Noah. ,,Sie bekommen auch noch so eine Karte." sagte Seto. Das "Sie" verletzte Serenity. Seto kam ihr so kalt vor. Sie fror richtig gehend. Hatte er ihre kleine Liebe vergessen? Einfach so? War die Affäre nur eine kurze Phase gewesen, und war er danach wieder so kalt geworden? Serenity konnte nicht fassen, dass sich ein Mensch so wandeln konnte. Andererseits - sie plötzlich zu lieben und nicht so kalt, egoistisch und größenwahnsinnig zu sein, das war damals auch eine Wandlung gewesen. Sie versuchte ihre Gedanken von dem Thema zu lösen. ,Ich will ihm nicht hinterher rennen. Es ist offensichtlich, dass es aus und vorbei ist. Er war für vielleicht drei Tage ein besonderer und liebenswürdiger Mensch gewesen. Aber was waren schon drei von weit über 6000 Tagen, die er durchlebt hatte?' Ihr Blick fiel auf Noah. Er sah seinem früheren Bild ähnlich. Jetzt war er so groß wie Seto Kaiba. Wie war das nur möglich? Egal. Hoffentlich hatte er seinen Charakter geändert. Der Fahrstuhl stoppte. ,,Hier ist Ihr Arbeitsplatz" sagte Kaiba. Er zeigte auf einen Schreibtisch, der mit Computer, Ablage, Faxgerät und Telefon ausgerüstet war. An der Wand war ein Briefkasten. Mokuba hatte es ihr erklärt - die Briefe würden über ein einmaliges System durchs Haus an alle zuständigen Stellen befördert. Serenity ließ sich nieder und verteilte ihren persönlichen Krams. Eine Topfpflanze war in ihrem Karton. Als Kaiba sie sah, rümpfte er die Nase. Serenity war inzwischen nicht mehr verletzt, sondern sauer. Wäre er weiblich, würde sie ihn mit Zicke bezeichnen. Sie entdeckte ein Sofa. Wahrscheinlich sollten sich dort die Leute, die zum Chef wollten, niederlassen. Sie stellte die Topfpflanze auf den Tisch. Dann ging es weiter. Sie packte ein Foto aus - ein Bild von Joey. Sie stellte es zwischen Faxgerät und Computer. Was hatte sie noch - noch ein Foto. Ihre Augen weiteten sich. Dieses Foto - das durfte doch nicht wahr sein? Das es dieses Foto überhaupt gab! Und, wie kam es überhaupt in ihren Karton? Sie schluckte. Sie steckte es schnell ein. Das hier durfte niemand sehen! Schon schlimm genug, dass es überhaupt existierte. Sie setzte sich nieder. Kaiba kam aus seinem Büro. Noah ebenfalls, sein Büro lag gegenüber. Kaiba gab Noah einen Zettel. Noah gab Serenity zwei Zettel. ,,Das sind E-Mail-Adressen. Bitte speichern Sie sie im Computer ab. Dann sind da auch noch ein paar Telefonnummern. Speichern Sie sie im Telefon und auch im Faxgerät. Dann kümmern sie sich bitte um die Post und die Sachen in der Ablage. Serenity nickte. Kaiba war längst in seinem Büro verschwunden. Warum war er so? Serenity schaltete den Computer ein. Während dieser hochfuhr, begann sie die ersten Nummern einzuprogrammieren. Noah sah ihr noch kurz zu, lächelte und verschwand in seinem Büro. Es dauerte eine Weile, dann begann Serenity mit der Post. Es befand sich nur ein einziger Brief darin. Er war an Seto - Serenity stockte in ihren Gedanken. Sie musste sich das abgewöhnen! - gerichtet. Sie griff zum Telefon. Sie hob ab und drückte eine Taste. ,,Herr Kaiba? Sie haben einen Brief von der Metal Firm." ,,Bringen Sie ihn bitte zu mir rüber." Sie stand auf, nahm den Brief und klopfte an Kaibas Tür. ,,Herein." Sie trat ein. Kaiba saß in seinem Chefsessel und schrieb irgendetwas. Sie legte ihm den Brief auf den Tisch und machte sich vom Acker. Sie schloss gerade die Tür, als Noah aus seinem Zimmer herauskam. Serenity hatte inzwischen eine weiße Tür entdeckt. ,,Entschuldigung, Herr Kaiba... Wohin führt diese Tür?" Noah lächelte. Er war wenigstens nett. ,,Da uns dreien hier oben keine richtige Mittagspause zugeteilt ist, ist das eine kleine Küche. Dort gibt es ein Radio, einen Kühlschrank und eine Kaffeemaschine." Serenity bedankte sich. Einen Kaffee - das brauchte sie jetzt. Sie betrat die kleine Küche und machte das Licht an. Das war gar keine einfache Kaffeemaschine. Sie war ziemlich groß. Sie hatte einen Digitaldisplay und man konnte sich für Espresso, Kaffee, Eiskaffee, Latte Macchiato usw. entscheiden. Sie nahm einen einfachen Kaffee. Sie stellte eine Tasse an den zugehörigen Platz. Dann drückte sie ,,1 Tasse." ,,5 min. Wartezeit" stand auf dem Display. Sie verließ die kleine Küche. Sie nahm den einzigen Zettel aus der Ablage. Es war ein Zettel zum Ausfüllen, von irgendeiner Firma. Sie griff in ihre Stiftdose und nahm einen Kugelschreiber. Dann begann sie mit dem Ausfüllen. Nach drei Minuten war sie fertig. Sie steckte den Brief in einen Briefumschlag, versiegelte ihn, frankierte ihn und schickte ihn zum Empfang. Dann ging sie wieder ins kleine Nebenzimmer. Sie schloss die Tür, nahm ihren Kaffee und stellte das Radio an. Sie drehte es auf leise und horchte, während sie an ihrer Tasse nippte. ,,Warum hast du mich vergessen? Es ist doch nichts Schlimmes passiert. Ich weiß es ist Zeit vergangen, es war doch nur ein Jahr. Doch heut erkennst du mich nicht wieder, du bist kalt und verschlossen. Gib es zu: Du hast mich vergessen..." Serenity hätte heulen können. Dieser doofe Song hatte wieder ihr Gefühlschaos zum Thema Seto Kaiba aufgewühlt. Sie stellte das Radio aus und nahm den Kaffee mit an den Schreibtisch. Inzwischen waren zwei E-Mails angekommen. Hoffentlich ging das nicht immer so. Sie dachte daran, dass Noah und Kaiba keinen Computer hatten. Sie öffnete die E-Mails und druckte sie. Eine war für Noah, die andere für Kaiba. Sie klopfte erst bei Noah. Er öffnete nicht. Also versuchte sie es bei Kaiba. ,,Herein." Sie öffnete die Tür. Noah und Kaiba saßen am Schreibtisch und bückten sich über irgendetwas. ,,Herr Kaiba? Eine Mail für sie. Und für sie auch." Sie reichte den beiden die Zettel und verließ das Zimmer.
 

Gegen Abend verließ Noah sein Büro. Er verabschiedete sich von Serenity. Sie selbst räumte ihren Krams zusammen, schaltete den Computer aus und stand gerade auf, da riss ihr Haarband. Sie hob es auf und nahm ihre Brille ab, um es näher zu betrachten. Da verließ Kaiba sein Büro. Serenity ließ die Hand mit dem Armband sinken. Kaiba starrte sie an. Er ließ seinen Koffer fallen. ,,Serenity..." Er hatte den Mund geöffnet und die Lippen bewegt, doch kaum ein Ton war heraus gekommen. Doch Serenity hatte verstanden. Diese Situation war sehr überraschend für sie. Er hatte sie einfach nicht erkannt! Konnte das sein? Konnten eine andere Frisur und eine Brille das Aussehen so verändern? Sie setzte die Brille auf. Kaiba war inzwischen auf dem Sofa zusammen gesunken. Er stützte seinen Ellenbogen auf sein Knie und stützte mit der Hand seinen Kopf. Serenity nahm ihre Tasche und verließ den Raum. Sie ging durch die Garderobe, dann durch die Eingangshalle mit Springbrunnen. Sie wurde immer schneller beim gehen. Weg hier!, schallte es durch ihren Kopf. Sie rannte fast, als sie beim Fahrstuhl ankam. Sie haute mit der Faust auf die Taste, die nach oben zeigte. Sie stieg ein und fuhr runter. Draußen verließ sie so schnell es ging das Gelände der Kaibalands. Sie stieg in ihren BMW und fuhr nach hause. Es war halb acht, als sie die Tür aufschloss. Joey hatte Abendessen gemacht. Serenity sagte nur: ,,Ich komme gleich!" und verschwand in ihrem Zimmer. Sie zog sich aus, nahm einen Pulli und eine Jeans und zog sich um. Sie schmiss ihre Handtasche irgendwo hin, Hauptsache weg. Irgendwas klirrte. Sie nahm es nur halb wahr. Sie verließ den Raum. Und begab sich zu Joey. Er fragte nicht nach. Nach dem Essen duschte sie. Unter der Dusche weinte sie. ,,Du Schwein" flüsterte sie. Die Tränen vermischten sich mit dem warmen Wasser. ,,Du bist unmöglich. Vergisst mich einfach so!" sie konnte nur Flüstern. Joey musste ja nicht wissen, dass sie... Sie schluchzte. Das war alles so bitter! Scheußlich! Da verliebte sie sich schon einmal, dann musste sie sich von ihm trennen, und ein Jahr später erkennt er sie nicht mehr wieder. Sie biss die Zähne aufeinander. Sie drehte die Dusche aus und trocknete sich ab. Sie sah in den Badezimmerspiegel. Sie sah sich in die Augen. Sie sah eine verletzte, weinende Serenity. Doch Serenity hörte auf zu weinen. Sie bekam einen Eisblick. Ihre Mine war kühl. ,,Rache!", dachte sie. Jetzt würde sie Kaiba damit konfrontieren, wie es sein konnte, wenn man dauernd von einer herzlosen Person angeguckt wurde. Sie zog sich ihr Nachthemd an und legte sich schlafen.
 

Gegen zwei Uhr morgens wachte sie auf. Sie sah in die Dunkelheit hinein. Nach einer Weile hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Sie erkannte ihre Handtasche - in der Ecke. Sie erinnerte sich an das Klirren. Sie ging zu ihrer Handtasche und öffnete sie. Sie drehte sich um. Ihr Portmonee, ihr Pass, die Schlüssel, da. Ein zerbrochener Bilderrahmen und ein paar Scherben. Sie sah auf das Bild. Es zeigte sie und Kaiba. Auf dem Duellturm. Wie sie sich küssten. Ihre Pupillen wurden kleiner. Sie wusste genau, was sie jetzt machen würde.

Nickerchen...

Serenity tapste in die dunkle Küche. Vorsichtshalber nahm sie eine Taschenlampe. Sie nahm das Bild aus dem Rahmen. Den Rahmen begrub sie unter anderem Müll im Restmüll. Dass Bild - sie nahm ein Feuerzeug und zündete eine Ecke an. Doch mit jedem Quadratmillimeter, der Verbrannte, fühlte sie sich schlechter. Bevor das Feuer die Köpfe erreicht hatte, drehte sie den Wasserhahn auf, um das Feuer zu löschen, doch sie konnte nicht! Ihr Blick wurde eiskalt, sie hasste Kaiba! Doch als das Bild vor ihren Augen verbrannte, fing sie an zu weinen. Sie spülte die Asche weg, machte den Wasserhahn aus und lief in ihr Zimmer. Sie ließ sich aufs Bett fallen. Sie fühlte sich furchtbar. Zum einen hasste sie Kaiba, weil er sie vergessen hatte. Zum anderen liebte sie ihn immer noch, sie konnte nicht einfach vergessen, das sie sich mal geliebt hatten. Sie weinte. Im Moment waren es wirklich schwache Zeiten.
 

Am nächsten Tag in der Firma ging alles gut, bis Kaiba auftauchte. Serenity hätte heulen und zusammenbrechen können. Er sah sie überhaupt nicht an. Wie hatte er diese Erkenntnis über ihre Identität verarbeitet? Sie wandte ihren Blick ab und machte weiter. Sie bemerkte nicht, das Kaiba zu ihr herüber sah.
 

Es waren harte Tage für Serenity. Sie mied Kaiba wo sie nur konnte. Doch das was schwer, wenn man in seinem Büro saß, auch wenn man durch eine Wand getrennt war. Serenity weinte nicht mehr, sie war nicht mehr wütend. Positiv geneigt war sie aber auch nicht, sie liebte ihn nicht. Aber sie war auch nicht neutral, sie fand sich mit dem ungelösten Rätsel ab. Aber Noah schien von alledem nichts zu bemerken.
 

Doch trotzdem sie sich abfand, wurde sie ungeduldig. Es verging eine Woche, ohne dass sie einen Blick wechselten. Dann, als Kaiba eines Abends sein Büro verließ, warf sie ihm einen kurzen Blick zu, genau dann, als er dass selbe tat. Serenity sah schnell woanders hin und errötete. Dann sah sie wieder aus dem Augenwinkel zu ihm. Er war selbst errötet! Ging es ihm genauso wie ihr? Wusste er auch nicht? Was er tun sollte? Wollte er nicht den ersten Schritt machen? Aber dann würde ja keiner von den beiden je den ersten Schritt machen! Sie würden auf der Stelle stehen bleiben - dachte sie, doch sie hatte den Zufall vergessen...
 

Am nächsten Morgen saß sie schon um halb acht im Büro, obwohl ihre Schicht erst um acht begann. Sie hatte diese Nacht nicht schlafen können. Sie war müde. Sie begann noch nicht mit der Arbeit. Sie ließ sich auf dem Sofa nieder und schloss die Augen. Sie döste... döste... schlief ein. Sie wurde an der Schulter gerüttelt. Kaiba stand vor ihr. Die Röte schoss ihr ins Gesicht. Sie schoss in die Höhe und ging an Kaiba vorbei. Dann ließ sie sich auf ihrem Stuhl nieder. Er blieb noch kurz in seiner Position stehen. Dann ging er ohne ein Wort oder eine Geste in sein Büro. Serenity fuhr sich mit der Zunge über ihre Lippen. Sie schmeckte einen anderen Geschmack auf den Lippen - hatte er sie im Schlaf geküsst? Draußen summte etwas. Noah kam herein. Serenity lächelte ihm kurz zu. Er lächelte zurück und verschwand in seinem Zimmer. Serenity seufzte. Sie dachte nicht weiter über den anderen Lippengeschmack nach.
 

Sie hatte lange nichts mehr mit Joey getan. Ihre Freizeit kreuzte sich nicht mehr, von der Nacht mal abgesehen. Am Wochenende unternahm er was mit Thea und sie saß zu hause. Serenity war manchmal deswegen ganz schön deprimiert. Eines Tages putzte sie Joeys Zimmer, weil es einfach furchtbar aussah. Sie räumte auf dem Schreibtisch auf. Da fand sie einen Zettel. Es war eine Lovehotel-Rechnung. Eine ganze Nacht und Schampus aus der Minibar. Sie blätterte weiter. Ihr stockte der Atem.
 

Planung der Verlobungsfeier
 

Grandler & Wheeler
 

Sie starrte auf den Zettel. Soweit waren die beiden schon? Sie waren im Lovehotel gewesen und planten die Verlobung? Sie schob den Zettel unter. Sie räumte weiter. Dann entdeckte sie einen Klebezettel. "Verlobung: Grandler & Wheeler 19.8." Ihr stockte der Atem. Das war ja morgen.
 

Joey kam heim. Hallo Serenity. Sie sagte nichts sie saß auf dem Sofa, mit dem Rücken zu ihm. Er fasste sie an den Schultern. ,,Was ist denn los?" ,,Du hast mir ja gar nichts davon erzählt" Serenity war sauer. ,,Wovon?" Jetzt tat er auch noch ahnungslos! ,,Wie wär's mit deiner Verlobung morgen?!" Serenity fuhr herum und funkelte ihn an. Joey schielte zur Seite. Er würde still bleiben! Nichts sagen! Er hatte es ihr so lange verheimlicht, also würde er jetzt wahrscheinlich immer noch nicht plaudern! Und überhaupt, wer sollte das alles bezahlen?! Von seinem Kellnerlohn konnte er sich doch gerade mal die Wohnung leisten! Sie war so wütend. Ohne ein weiteres Wort verschwand Serenity in ihrem Zimmer. Sie schloss ab und zwängte sich aus den Klamotten. Sie duschte neuerdings immer, wenn sie verzweifelt war. Sie benutzte nie ihr Shampoo bei solchen Fällen. Sie ließ sich nur das Wasser über den Körper rieseln. Sie fand es angenehm, wenn das Wasser sich mit ihren Tränen mischte und über ihren Körper rieselte. Joey war ihr Bruder, na und? Warum nannte sie ihn eigentlich noch Joey? Er hieß Joseph! Im Moment hasste sie Joseph. Wahrscheinlich war eigentlich sie es, die die Verlobung bezahlte! Inzwischen hatte sie über 80.000 Yen verdient! Er hatte sie an den Wochenenden zuhause einfach alleingelassen und war mit Thea sonst wo gewesen! Er hatte sie vernachlässigt!
 

Auch nach dem Duschen war sie sauer. Sie nahm ihre Shampooflasche und schmiss sie mit voller Kraft gegen den Spiegel. Dieser splitterte, blieb aber an der Wand. In den Stücken sah sie jedes Mal einen Teil ihres Oberkörpers. Sie trocknete sich ab und zog ihren Anzug an. Sie fuhr in ihrem silbernen BMW zur Bank. ,,Ich würde gern ein eigenes Konto eröffnen!" sagte sie zur Frau bei der Bank.
 

Serenity würde die Summe ihrer Gehälter auf ihr eigenes Konto überweisen, sobald es fertig war. Sie würde sich nun wirklich unabhängig machen! Sollte er doch sehen, wie er die Verlobung bezahlen wollte!!!
 

Sie fuhr nach hause. Ohne ein Wort zu Joey sperrte sie sich wieder in ihr Zimmer und zog sich um. Ihr Blick viel auf den Schreibtisch. Sie setzte sich und fuhr den Computer hoch. Dann ging sie ins Internet.

Ein Date und sein Grund

Am nächsten Tag entschwand sie wieder sehr früh in die Corp. Diesmal pennte sie nicht so schnell ein. Sie war um halb acht gerade dabei, die Post zu checken, da schneite Kaiba herein. Wieso war er so früh? Er ging in sein Büro und kam kurze Zeit später wieder heraus. Er hatte seinen Koffer abgestellt. Serenity wollte auf den Boden vor der Couch gucken, doch ihr Blick fiel auf das Bild von Joey. Es kamen wieder die Tränen hoch. Sie wollte auf die Toilette in der Eingangshalle gehen. Doch Kaiba hielt sie fest. Sie sahen sich in die Augen. Serenity rann eine Träne über das Gesicht. Setos Augen waren nicht kalt. Sie schluchzte und er nahm sie in seine Arme. Sie weinte bitterlich. ,,Mein..." Serenity löste ihr Gesicht von seiner Brust. ,,Er feiert heute seine Verlobung. Bis gestern wusste ich nichts davon." Sie sah zu ihm hoch. Er sah zurück. War da eine Spur von Mitleid? Er hob seine Hand und wischte eine Träne weg. Seine Finger waren so weich. Seine Hand strich über ihren Kopf und stoppte am unteren Hinterkopf. Er zog ihren Kopf zu sich. Serenity wehrte sich nicht. Ihre Köpfe kamen sich immer näher. Bei den letzten fünf Zentimetern schloss Serenity die Augen. Sie küssten sich.

Seine Küsse prickelten auf ihrer Haut. Sie sehnte sich schon so lange nach einer Liebe. Er küsste sie am Hals. Serenity streifte ihm den Mantel von den Schultern. Irgendwie gelangten sie in sein Büro. Hier war es nicht so hell. Sein Mantel fiel auf den Boden. Er knöpfte den einzigen Knopf ihres Blazers auf. Auch er landete auf den Boden. Sie küssten sich so leidenschaftlich, das Serenity alles um sich herum vergaß. Er knöpfte ihre Bluse auf. Nur die obersten drei. Es war immer noch genug Platz über ihrem BH. Er ging mit seinen Küssen immer tiefer. Irgendwann ging der nächste Knopf auf. Ihr BH wurde Sichtbar. Er hatte ihren Gürtel geöffnet. Er blickte sie wieder an. Er küsste sie wieder - mit Zunge. Er öffnete ihren Hosenknopf. Es war schon halb neun. Sie löste sich von ihm - um ihm sein Hemd auszuziehen. Während er und sie sich immer intensiver mit Zunge küssten, strich sie seinen Rücken hinab. Plötzlich klingelte im Vorzimmer das Telefon. Serenity ging ran. ,,Es war Noah. Er verspätet sich. Aber er ist in spätestens zehn Minuten hier." Sie zogen sich wieder an.
 

Als Noah hereinkam, saß Serenity im Vorzimmer und versendete gerade ein Fax. Sie war blendend gelaunt. Er grüßte sie und verschwand in seinem Büro. Noah musste bald zu einem Treffen in den Konferenzraum. Sobald er fünf Minuten weg war, ging Serenity wieder zu Seto. Er sah sie an. ,,Kann ich bei dir übernachten?" War das zu direkt? Nein, war es nicht: ,,Wegen... deinem Bruder?" Serenity nickte. Er nickte. ,,Danke." Sie legte gerade die Hand auf die Türklinke, da hielt er sie noch auf. ,,Lass deinen Wagen hier stehen. Wir fahren mit meinem Chauffeur." Serenity lächelte und nickte.
 

Am Abend stieg sie zusammen mit Seto in dessen Limousine. Er sprach kurz zu dem Fahrer. Sie fuhren. Irgendwo hin. Serenity konnte nicht nach draußen sehen, da es sich um blickdichte Scheiben handelte. Sie hielten. Der Chauffeur öffnete ihnen die Tür. Sie standen vor einem riesigen Restaurant. ,,Du wohnst nicht hier, oder?" Seto lächelte. ,,Nein. Hier gehe ich mit dir Essen." Er begann, die Treppen heraufzusteigen. Serenity folgte ihm.
 

Sie saßen in der obersten, der Luxusetage. Sie tranken Rotwein. ,,Erzähl mir von dir" sagte Serenity. ,,Ich..." Seto sah nach draußen. ,,Bei mir hat sich nicht viel geändert. Ich bin älter geworden. Mokuba hat sich verlobt. Ich bin bei der Feier fast eifersüchtig geworden. Aber seine Verlobte ist wirklich eine vertrauenswürdige Person. Damals... Damals war unsere Liebe mein bisher einziger Kontakt mit der Liebe gewesen..." ,,Ich und mein Bruder... Wir sind von zu hause ausgezogen... Aber ich habe mich von ihm unabhängig gemacht... Die Erstellung meines eigenen Bankkontos läuft. Ohne mir das geringste zu erzählen, verlobt er sich einfach. Wahrscheinlich wollte er die Verlobung von meinem Gehalt bezahlen. Doch das Geld ist schon abgebucht und wartet in der Warteschlange..."
 

Serenity erzählte ihm von ihren Gefühlen. Er verstand sie. Um halb zwölf fuhren sie in die Villa Kaiba.
 

Sie würde Joey nichts erzählen, dachte sie noch, bevor sie das Nachthemd anziehen würde, dass ihr eines der Hausmädchen lieh. Sie lag schon lange im Himmelbett, als Seto hereinkam. ,,Ich wollte noch etwas mit dir besprechen..."
 

Am nächsten Morgen frühstückte sie mit Seto in der Küche. Serenity war bestens gelaunt. Sie dachte noch an den Moment als er sie geweckt hatte. Er hatte sich ins Zimmer geschlichen und ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn gegeben. Sie hatte die Augen geöffnet und er hatte ihr entgegengelächelt. Dann hatte er sie auf den Mund geküsst. Sie war aufgestanden und war unter der Dusche verschwunden, während dessen hatte er sich angezogen. Als sie aus der Dusche gekommen war und sich Unterwäsche angezogen hatte, war er hereingekommen und ihr was zum anziehen mitgebracht. Serenity fühlte sich wohl in den Sachen, und sie sahen wirklich gut aus. Jetzt saß sie mit ihm am Frühstückstisch. Sie griff nach dem Marmeladenglas. Seto tat es ihr gleich. Ihre Hände berührten sich. Seto sah weg und legte seine Hand auf den Tisch. Doch anstatt die Marmelade zu nehmen, fasste Serenity seine Hand. Sie lächelten sich an, während sie Händchen hielten. Plötzlich ging die Tür auf. Es war Mokuba, mit seiner Verlobten hinter sich. Die beiden kamen rein. Mokuba war wie vom Donner gerührt. ,,Mokuba..." Seto war das ganze offensichtlich peinlich. ,,...das ist meine Freundin Serenity." Serenity strahlte bei diesen Worten und Mokuba lächelte schwach. ,,Ich kenne sie..." Die beiden ließen sich nieder. Mokuba stellte seine Verlobte und Serenity einander vor. ,,Das ist Vienne Yashikuma. Vienne, das ist Serenity Wheeler... Ich habe sie in meinem Beruf kennen gelernt." Vienne und Serenity lächelten sich an." ,,Ach Mokuba...", bemerkte Kaiba spitz. ,,...wo bist du eigentlich gestern Nacht noch hergekommen?" Seto hatte seine Augen zu verengt. Häme, Spott und etwas schnippisches war in seinem Ton. Serenity grinste und Mokuba lief scharlachrot an. ,,Also... Ich... Uh...." Vienne atmete einmal kurz und kräftig ein und aus. ,,Wir kamen um halb zwei aus einem Lovehotel zurück." Mokuba wurde noch röter. Seto und Serenity schoss die Röte ins Gesicht; selbst Vienne, die es zugegeben hatte, ließ Röte auf ihren Wangen erscheinen. 'Ganz schön früh', dachte Serenity. Die Röte verschwand aus den Gesichtern. ,,Wie läuft es in der Schule, Vienne?" ,,Nun, ich bin hochbegabt... Deswegen arbeite ich als Managementspezialistin bei Kaibalands." ,,Aha. Dann arbeiten wir ja alle am gleichen Ort", bemerkte Serenity. ,,Apropos arbeiten!", sagte Seto. ,,Wird höchste Zeit!"
 

Serenity war bestens gelaunt. Als sie am Abend ankam, war Joey nicht zu hause. Es war auch nirgends eine Notiz sichtbar. Sie lächelte aus einem unbekannten Grund. Ihr Handy klingelte. ,,Hallo Seto. Ich fange jetzt an." Die Tür zu Serenitys Zimmer fiel zu.
 

,,Serenity!!!", rief Joey, als er nach hause kam. Serenity schob sich aus ihrem Zimmer und schloss die Tür. ,,Wo warst du vergangene Nacht?!" Serenity blieb cool. ,,Das geht dich nichts an", sagte sie kühl. Joey atmete wie ein Stier beim spanischen Rodeo. Er atmete noch ein paar Mal heftig, man konnte sehen, wie er versuchte sich zu beruhigen. ,,Gut!" sagte er. Thea kam herein. Serenity war gar nicht aufgefallen, dass die Tür noch offengestanden hatte. Serenity veränderte ihre Armhaltung; vorhin waren sie verschränkt gewesen, jetzt lagen ihre beiden Hände auf dem jeweils anderen Arm, als würde sie frieren. ,,Hallo" sagte Thea leise. Serenity sah in die Ecke des Zimmers. ,,Ich hole jetzt was zu essen", sagte Joey. Ihm war die Situation offensichtlich unangenehm. ,,Tut mir leid" sagte Thea. ,,Was denn?" fragte Serenity provozierend. ,,Na dass er... Dass er... So nen Mist macht." ,,Und deswegen willst du ihn heiraten, oder was?" Serenity wandte sich ab und ging in ihr Zimmer zurück. Als Joey wieder da war, verließ sie wieder dass Zimmer. ,,Also... Serenity... Es ist so..." Serenity zog ihre rechte Augenbraue hoch. ,,Thea und ich... Also... Thea soll hier einziehen."

Luxus, der einen umhaut

Serenity spürte heiße Wut in ihr hochkochen. Sie griff in die Hosentasche und zückte ihr Handy. Sie drückte ein paar Tasten und hielt es ans Ohr. Joey und Thea starrten sie an. Sie hörten nicht, wer am anderen Ende was sagte. ,,Hallo? Ja ich bin's" Serenitys Blick war auf Joey und Thea gerichtet, die sie unsicher ansahen. ,,Ich tu 's noch heute nacht. Ja. Danke. Ich ruf dich an, wenn ich soweit bin..." Serenity beendete das Gespräch. ,,Nun, Joseph... Ich bin nicht damit einverstanden, dass sie so mir nichts dir nichts hier einzieht. Ich habe keine Lust, mir diese Wohnung auch noch mit ihr zu teilen." Serenity drehte sich auf dem Absatz um und verschwand in ihrem Zimmer. ,,Was hat sie vor?", murmelte Joey leise.
 

Gegen acht Uhr abends klingelte es an der Tür. Joseph öffnete. ,,Hallo." sagte ein Mann. Hinter ihm standen vier weitere Männer. Serenity stand plötzlich im Flur. ,,Kommen sie rein." Serenity verschwand mit den Männern um die Ecke. Plötzlich tauchten sie wieder auf - alle mit großen Kartons auf den Armen. Joseph guckte wie ein vom Pferd Getretener. ,,Das sind doch...", fing er an. Thea stand jetzt hinter ihm. ,,Ja. Umzugskartons. Ich ziehe aus." Joseph konnte es nicht fassen. ,,Aber... du kannst doch nicht..." ,,Und ob ich das kann." Die Packer trugen das letzte Paket davon. Serenity nahm noch ihre Handtasche. Sie kramte ihren Schlüssel raus. Sie löste den Wohnungsschlüssel von dem Ring und warf ihn Joseph vor die Füße. Sie drehte sich um und ging durch den Türrahmen. Sie blickte über die Schulter zurück. ,,Adieu."
 

Unten auf der Straße setzte sie sich in ein rotes Sportauto. ,,Alles klar?", fragte der Fahrer. ,,Ja..." Seto gab Gas.

Es war herrlich. Der Fahrtwind rauschte Serenity durch die Haare. Ein Cabrio war wirklich eine tolle Sache. ,,Und, wie ist das Gefühl?" Für einen Moment wollte Serenity fragen, was er meinte, doch im nächsten Moment war es ihr klar. ,,Toll. Einfach fantastisch." Sie jubelte innerlich. ,,Unabhängig!" hätte sie am liebsten geschrieen. Jetzt können mein Bruder und seine Verlobte mich mal am [>piep<] lecken. Seto verlangsamte seine Fahrt. Er drückte einen Knopf auf einer Art Fernbedienung, die neben dem Armaturenbrett angebracht war. Das Gusseisentor öffnete sich und sie fuhren den Zufahrtsweg zur Villa Kaiba hinauf. Der Kies knirschte unter den Reifen. Hinter ihnen fuhr ein kleiner Lieferwagen hinterher. Oben an der Doppeltür warteten bereits die Diener, um die Kartons auszuladen und in das leere Zimmer im zweiten Stock zu schleppen. Serenity und Seto stiegen aus. Mokuba und Vienne traten nach draußen auf die Steinplattform. Serenity und Seto stiegen die Stufen hoch. ,,Jetzt sind wir also zu viert.", stellte Mokuba fest.
 

Sie aßen im Speisezimmer zu Abend. Serenity war beeindruckt; das ganze Anwesen war riesig. Ein Garten mit Pool und Whirlpool. Mit vielen Blumen und Pavillons. Auf der Fläche des ganzen Anwesens hätte man einen Golfplatz errichten können. Es gab mehrere Toiletten. Ein Raum zum Malen an einer Staffelei und mit Schachbrettern und mehreren riesigen Bücherregalen. Als sie das erste mal hier gewesen war, war ihr das alles gar nicht aufgefallen. Sie schlief in einem Himmelbett, Dessen Vorhänge aus reiner Seide waren. Das Bett war ein Wasserbett und der Bezug war schneeweiß. Sie hatte einen größeren Balkon und einen begehbaren Kleiderschrank. Der Raum war im Jugendstil gebaut, wie das ganze Anwesen. Sie hatte ein eigenes Badezimmer, das fast vollständig aus Marmor war. Es gab ein riesiges Badebecken und ein Springbrunnen plätscherte in der Mitte des Raumes. Sie hatte eine Schnelldusche für morgens und eine Toilette, die herrlich duftete. Es war ein Traum! Sie drehte sich mehrmals um, um alles sehen zu können. All den Prunk und all den Luxus... Wie konnte man sich das alles bloß leisten? ,,Beeindruckend, nicht wahr?" Serenity drehte sich um. Vienne stand lächelnd im Türrahmen. Serenity nickte stumm; sie war sprachlos. ,,Willst du mit in das Teezimmer kommen?" Serenity nickte. Sie folgte Vienne. Durch einen Gang gelangten sie in den hinteren Teil des Gebäudes. Serenity musste sich wieder beherrschen, nicht den Mund aufzureißen; Ein riesiger Springbrunnen, mindestens drei Meter hoch, stand in der Mitte des Raumes, das Wasser sprudelte in sechs Stufen von oben herunter. Das Wasser war grün beleuchtet und da auch noch vier tropische Pflanzen ein Viereck um den Springbrunnen herum bildeten, erinnerte das ganze stark an den Urwald. Vienne lächelte, den Serenity hatte es schlichtweg umgehauen. Weiße, wunderbare Sofas standen zwischen den tropischen Pflanzen, und in der Mitte von ihnen konnte man durchgehen. Sie kamen in einen Raum, in dem an den Wänden riesige Regale standen; alle mit über 500 verschiedenen Teesorten vollgestellt. Wieder klappte Serenity der Mund auf. Eine große Wand bestand nur aus Glas und gab den Blick auf einen herrlichen Garten mit einem Pool und einem Whirlpool frei. Vienne drückte auf einen Knopf der neben einem kleinen Servicewagen war, mit dem man normalerweise von Stewardessen im Flugzeug bedient wurde. Eine Moderne Teekochanlage stand in einer Nische direkt daneben. Sekunden später eilte eine Dienerin herein. ,,Was darf ich ihnen bringen?" ,,Serenity, möchtest du lieber asiatischen oder europäischen Tee?" ,,Mir völlig egal", kam es zurück; Serenity war immer noch groggy. Über der Fensterwand war ein Schild angebracht: ,,Luxus, der einen umhaut."
 

,,Wie viel verdienen die beiden denn?" ,,Oh, das meiste ist von Gosaburos Erbe bezahlt. Ein Lottogewinn hat dieses Teezimmer entstehen lassen. Vienne nippte an ihrem Tee. Serenity starrte sie an. Vienne sprach davon, als wäre das so banal wie die Tatsache, dass die Banane krumm war. Jetzt nahm Serenity einen Schluck vom Tee. Er war köstlich; sehr fruchtig und weich, und er hinterließ einen ausgezeichneten Nachgeschmack. Serenity stellte fest, dass sie jetzt wie fünfzig Tonnen exotische Früchte roch. An all das müsste sie sich gewöhnen.
 

Am nächsten morgen dachte Serenity, man hätte sie entführt; sie kapierte erst gar nicht was los war. Sie lag in einem wabbeligen Bett, das vollkommen weiß war und durch die Seidenvorhänge konnte sie nicht erkennen, was sich dahinter befand. Sie krabbelte zur Kante das Bettes und riss die Vorhänge auseinander. Sie vertat sich erst in der Zimmertür und landete im begehbaren Kleiderschrank. So langsam kehrte die Erinnerung zurück. Sie trat auf den Balkon. Vor ihr erstreckte sich der riesige Garten. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ein leicht durchsichtiges Nachthemd anhatte, und dass sie keinen BH darunter trug. Sie ging in den begehbaren Kleiderschrank. Sie hängte das Nachthemd auf und entledigte sich ihres Slips und warf ihn in die praktische Schmutzwäscheklappe. Sie duschte in ihrem privaten Badezimmer. Sie wickelte sich gerade ein Handtuch um, da klopfte es an der Badezimmertür. ,,Herein" Es war eine Dienerin. ,,Darf ich ihnen die Haare richten?" Serenity nickte stumm und ließ sich auf einem Hocker nieder. Die Zofe kämmte und bürstete behutsam Serenitys Haare. Die Zofe verpasste ihr eine wunderbare Frisur. ,,Darf ich denn später ihr Zimmer herrichten?" ,,Aber natürlich." ,,Mein Name ist übrigens Maria." Serenity nickte und ging hinunter zum Frühstück. Seto kam zeitgleich mit ihr die Treppe herunter. Kurze Zeit später erschien Mokuba und zum Schluss Vienne. Sie setzten sich, und die Dienerinnen deckten den Frühstückstisch. Die Brötchen waren warm und köstlich. Die Marmelade war sehr fruchtig. Es war ein Traum. ,,Unser Chauffeur fährt uns vier zur Arbeit.", sagte Seto.
 

Während Serenity in der kleinen Küche im Büro ihren Kaffee abfertigte, kam Seto in die Küche. ,,Ach Serenity..." ,,Hm?" Serenity brummte, um zu zeigen, dass sie zuhörte. ,,Hast du Lust, heute Nacht mit mir den Pool auszuprobieren?", fragte er und tat dabei ganz beiläufig. Serenitys Konzentration brach kurz zusammen und ist zerriss beinah die Tüte mit den Keksen. ,,Äh, um wie viel Uhr?" ,,Mittenacht."
 

Am Abend war Serenity ganz kribbelig. Der Pool wurden von Bodenleuchten umstrahlt und auch das Wasser war von blauen Lampen erhellt. Sie stieg über die Leiter in das beheizte Wasser. Sie schwamm ein paar Züge und fühlte sich pudelwohl. Plötzlich tauchte Seto vor ihr auf. Serenity zuckte zusammen und vergaß, dass sie im Wasser war und versank prompt bis zur Nase im Wasser. Seto lachte und zog sie wieder hoch. Er schleppte sie zum Beckenrand, wo zwei Weingläser standen. Seto füllte sie mit Rotwein. Sie erhoben die Gläser und stießen sie aneinander. Serenity nahm einen kleinen Schluck. Seto nahm auch einen. Seto nahm unter wasser ihre Hand. ,,Ich bin froh, dich immer in meiner Nähe zu haben." ,,Und ich bin froh, endlich unabhängig zu sein. Er umarmte sie. Ihre Köpfe kamen sich näher und die beiden küssten sich. Serenity ließ ihre Hände seinen vom Wasser glitschigen Rücken runtergleiten. Er legte seine Hände um ihre Hüfte und zog sie zu sich. Dann glitten seine Hände ihre Seite hinauf, dann ging es Rücken einwärts. Er gelangte an den Knoten ihres Bikini-Oberteils. Er öffnete ihn. Das Oberteil wurde locker und hing nur noch an den Trägern, die in ihrem Nacken zusammen gebunden waren. Er küsste sie am Hals. Er glitt mit seinen Küssen unter ihrem Kiefer entlang und spielte mit ihrem Ohrläppchen - ohne dass sie es merkte entknotete er die beiden Träger und legte ihr Bikini-Oberteil auf den Beckenrand. Serenity merkte es erst, aber es machte ihr natürlich nichts aus, dass ihr Oberteil fehlte, als er sie zwischen den Brüsten küsste. Er hatte sie hinüber zu den Stufen getragen. Die Stufen gingen flach und gleichmäßig bis zum Grunde des Beckens. Das Wasser schwappte ihr bis kurz über den Rest ihres Bikinis. Er küsste sie jetzt unter den Brüsten und strich ihren flachen Bauch hinab. Serenity bebte. Er ließ seine Zunge in ihren Bauchnabel gleiten... Serenity spürte wie sie bebte... Moment... Die Erde bebte! Ein Erdbeben! Wellen entstanden im Pool. Seto half Serenity hoch und sie versuchten, dem Wellenmeer zu entkommen, doch Serenity rutschte auf den Stufen aus. Seto fing sie ab, bevor sie mit dem Steißbein auf die harten Stufen knallte, rutschend und stolpernd fielen sie ins Gras. Sie keuchten und warteten das Beben ab. In der Ferne hörten sie ein Klirren. Eine kleine Flutwelle hatte die leeren Weingläser gegen die Flasche ins Gras gestoßen und jetzt lagen Scherben in einer Weinlache im Gras.. Das Beben ließ nach. Serenity keuchte. Es war, als wäre sie aus einem Alptraum hochgeschreckt. ,,Lass... Lass uns ins Haus gehen...", murmelte sie. Sie gingen am Beckenrand entlang und zwischendurch sammelte Seto ihr Bikini-Oberteil auf und band es ihr um. Als sie das Haus über die Terrasse betraten, nahmen sie zwei Bademäntel und zogen sie an. ,,Seto?", das Licht einer Taschenlampe fiel auf die beiden. Sie kniffen die Augen zusammen und Serenity stöhnte. ,,Oh, sorry..." Mokuba knipste die Taschenlampe aus. ,,Wo..." Sein Blick fiel auf die Knutschflecken auf Serenitys Hals und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. ,,Schon klar. Besser ihr legt euch jetzt hin-" Die Erde erzitterte noch einmal. ,,Vorsicht!", rief Vienne, die hinter Mokuba gestanden hatte. Serenity kniete sich hin. Das ging schon viel besser. ,,Kniet euch hin!" Sie hörte, wie Seto neben sich auf den Boden sank. Mokuba ließ seine Taschenlampe fallen; sie kullerte hörbar durch den Raum, schlug gegen die Wand, und ließ einen Lichtkegel die Wand entlang fallen. In der Ferne sahen sie alle Lichter ausgehen. ,,Stromausfall?" fragte Seto in die Dunkelheit hinein. Das Beben ließ nach. Sie richteten sich zitternd auf. Vienne, die dem Lichtschalter am nächsten war, ging drauf zu und drückte ihn. Nichts passierte. Sie drückte ihn wieder. Plötzlich öffnete sich die Tür. Es war Maria, mit einem Kerzenhalter in der Hand. ,,Wenn sie mir bitte folgen... Ich geleite sie in den Aufenthaltsraum." An Schlafen war nicht zu denken.

Meer und mehr

,,Jemand muss die gesamte Firma unterrichten. Die Arbeit entfällt für heute." ,,Als Personalchef ist das meine Aufgabe... Ich lass es in sämtlichen Rundfunk- und Fernsehkanälen durchlaufen." Mokuba erhob sich und tastete sich zum Telefon. ,,Gute Idee, Seto.", kommentierte Serenity. ,,Maria, ruf bitte das gesamte Personal her. Und koch mit Perikles Kaffee für alle." ,,Sofort." Serenitys Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Sie erkannte die Umrisse der Personen. Sie tastete sich zur nächsten Person. ,,Seto?"

,,Serenity?"

Sie schmiegte sich an ihn. Er streichelte ihren Kopf. Links ging eine Tür auf und das Person streute herein. Überall hatten Maria und Perikles im Aufenthaltsraum Kerzen aufgestellt. Jetzt klapperten die beiden mit dem Servicewagen die Sofas entlang und verteilten Kaffee. Serenity nahm einen großen Schluck. Es war immer noch kein Strom wieder da. Mokuba kam zurück. ,,Ich bin doof. Wenn wir keinen Strom haben, kann man auch nicht telefonieren. Ich war noch kurz auf Toilette. Maria und Perikles holten noch mehr Kerzenständer. Inzwischen konnte man sich wieder sehen. ,,Sobald wir wieder Strom haben, Perikles, buche bitte einen Charterflug nach Kreta. Wir spannen am Mittelmeer aus." ,,Sehr wohl." ,,Ich schlage vor, wir gehen jetzt alle zu Bett. Es wird bestimmt keine Beben mehr geben und bis morgen ist der Strom hoffentlich auch wieder da.", sagte Vienne. Es gab zustimmendes Gemurmel.

Serenity schlief ruhig. Offensichtlich herrschte Chaos nach der nächtlichen Aufregung. Erst bei Tag wurde sichtbar, was alles das Erdbeben angerichtet hatte: Sämtliche Teedosen waren im Teezimmer heruntergefallen und eines der Regale war ebenfalls umgefallen. Die meisten der Bilder waren von den Wänden gefallen. Eine Standuhr war umgefallen und das Uhrgehäuse war auf dem Boden zerschellt. Das Zifferblatt völlig eingedellt, die Zeiger waren verbogen und die Zahnräder waren wild in alle Richtungen gerollt. Das Hauptrohr der Wasserleitung im Keller war gerissen und hatte den Keller halb unter Wasser gesetzt. Das Strom-Aggregat war dem zum Opfer gefallen und so war das Haus ohne Strom und Wasser. ,,Zum Glück sind wir versichert. Während wir auf Kreta die Leiber bräunen, wird das Haus wieder hergerichtet.", verkündete Seto. ,,Wann geht unser Privatjet, Perikles?" ,,In vier Stunden." ,,Dann schicke direkt nach dem Frühstück die Zuständigen auf die Zimmer, sie sollen beim packen helfen." ,,Sehr wohl."

Als Serenity zehn Minuten später in ihr Zimmer kam, war Maria bereits dort und packte Serenitys Koffer. ,,Was darf es denn noch sein? Ich habe bereits eingepackt..." Während Serenity in ihrem Zimmer Maria dirigierte, ließ Seto seine zwei Koffer in eines der Taxis schaffen, die unten warteten. Nachdem auch Serenity ihre Koffer gepackt hatte, kleidete sie sich reisefertig und stieg zu Seto in die Limousine. Vienne und Mokuba stiegen gemeinsam die Treppen herunter. Sie stiegen zu den beiden und wurden zum Flughafen gefahren.
 

Sie saßen in ihrem Privatjet und flogen über ein weißes Wolkenmeer. Serenity unterhielt sich mit Vienne über die Wasserbetten. Seto und Mokuba diskutierten über die Firma. Nach gut acht Stunden landeten sie auf Kreta. Die Sonne knallte vom Himmel herunter. Serenity setzte prompt ihre Sonnenbrille auf. In der Ferne hörten sie das Meer rauschen. Es war herrlich. Sie fuhren mit dem Taxi zum Fünf-Sterne-Hotel direkt am Strand. Sie lebten in gewöhnlichen (Ist doch ziemlich ungewöhnlich für den reichsten Mann von Domino, oder?!) Hotelzimmern. Serenity schlief noch (Hehe... Wie lange wohl noch?) von Seto getrennt. Aber schon im selben Zimmer. Serenity und Seto packten aus, dann zogen sie sich ihre Badesachen an, um gleich an den Strand zu gehen. Sie legten sich in die Sonne. ,,Seto, kannst du mir bitte den Rücken eincremen?", bat Serenity. ,,Klar doch." Er nahm die Sonnenkrem, drückte sie, und mit einem (sehr) widerlichen Furzgeräusch wurde ihm etwas auf die Hand gerotzt. Er schmierte seine Hände ein und begann, Serenity den Rücken einzucremen. ,,Hm, du machst das sehr gut.", murmelte Serenity und verschloss genüsslich die Augen. Bevor er ihr den Nacken einkremte, gab er ihr einen kleinen, zärtlichen Kuss. Manchmal hatte Serenity das Gefühl, dass Seto ein Schmusekater wäre. Aber nur manchmal. Sie stand auf. ,,Danke... Soll ich dir den Rücken einkremen?"

Während Serenity die letzten Cremestriche einmassierte, schnurrte Seto genüsslich (Wie war das noch mit dem Schmusekater?). Sie legten sich in die Sonne und ließen sich die Leiber bräunen. Vienne und Mokuba waren irgendwo zwischen den Felsen verschwunden. Nach zwanzig Minuten hatte Seto trotz des reichlichen Gebrauchs der Sonnenkremen einen ordentlichen Sonnenbrand. Serenity kommandierte ihn vorsichtshalber ins Hotelzimmer. Sie packte die Sachen zusammen und folgte ihm. Als sie oben an die Zimmertür klopfte, öffnete er sofort. Er nahm ihr die Tasche ab und stellte sie ans Fenster. ,,Zeig mir mal deinen Sonnenbrand." Während Seto das Hemd aufknöpfte, dass er sich zwischenzeitlich angezogen hatte, wühlte Serenity im Arzneikoffer nach einer Creme gegen Sonnenbrand. Anschließend knöpfte sie ihm sein Hemd zu. ,,Ich wünschte, du würdest mal mein Hemd aufknöpfen." Serenity sah ihn an. Wollte er, dass sie...?! Sie stand auf und beugte sich zu ihm runter. Er zog sie auf seinen Schoß und küsste sie sanft. Dann sah er sie an. ,,Geht schlecht, mit deinem Sonnenbrand, oder...?" Sie sah weg. Seto seufzte. Sie stand von seinem Schoß auf und ging zum Fenster. Sie zog den Vorhang zur Seite und blickte nach draußen. Er stellte sie hinter sich und nahm sie in den Arm. ,,Tut mir leid." Sie drehte ihm den Kopf zu. ,,Denk nur noch an mich..." Sie küssten sich innig. Sie drehte ihren Körper ihm zu. Ihr Hände fuhren über das Hemd. Sie spürte ihn zucken. Sein Sonnenbrand. Sie knöpfte ihm das Hemd aus und streifte es ihm von den Armen. Er öffnete ihr Bikini-Oberteil. Sie begann seine Badehose runter zu schieben. Er öffnete einen Knoten ihres Bikini-Slips. Sie landeten auf dem Bett. Seto küsste sie am Hals, zwischen den Brüsten (seine Lieblingsstelle?) und ging zum ersten mal kurz unter den Bauchnabel, wollte gerade ihre intimste Stelle freilegen - da klopfte es an der Tür. Die beiden stöhnten. Schnell zog Seto seine Badehose hoch und griff nach seinem Hemd. Er knöpfte von oben zu, sie von unten, dann ging er auf die Tür zu. Serenity hielt ihren Bikini-Slip notdürftig mit der linken Hand zusammen, mit der Rechten grabschte sie nach ihrem Bikini-Oberteil. Sie rempelte mit der Schulter die Tür zum Badezimmer auf. Sie fluchte; das tat ganz schön weh. Seto hatte inzwischen die Tür geöffnet. Es waren Mokuba und Vienne. Vienne sah leicht zerstrubbelt aus. Serenity knotete inzwischen ihren Slip zu. Dann band sie das Oberteil erst unten zu, rückte es dann zurecht und knotete es im Nacken zusammen. Dann stolperte sie raus ins Hotelzimmer. Sie erblickte zuerst Vienne, die Serenity in ihrer Zerstrubbeltheit verblüffend ähnlich sah. Offensichtlich waren die beiden zwischen den Felsen ebenfalls übereinander hergefallen. Aber auch zur Sache gekommen. Serenity seufzte. Vienne ahnte offensichtlich, was Serenity dachte. ,,Wollen wir einen kleinen Strandspaziergang machen?" Serenity nickte danken. Vienne schien wirklich eine Freundin zu werden. Und dabei wohnte sie noch nicht einmal 72 Stunden mit ihr zusammen.

,,Ich nehme an, wir beide haben euch, äh, gestört?", fragte Vienne. ,,Ja, so könnte man es nennen.", seufzte Serenity. ,,Tut mir leid. Hattet ihr schon mal...?" Mit ganz leichter Röte im Gesicht sah sie Serenity an. Jetzt war Serenity peinlich berührt. ,,Also... Außer Gefummel war noch nichts... Das ist irgendwie komisch... Im Büro - kommt Noah zu spät, aber rechtzeitig, um uns davon abzuhalten, dass... Du weißt schon. Im Pool, kommt plötzlich ein Erdbeben dazwischen. Im Hotelzimmer - klopft es an der Tür. Es ist zum verzweifeln." Serenity seufzte noch einmal. ,,Vielleicht werde ich ja endlich mal entjungfert." Serenity staunte über sich selbst. Hatte sie das wirklich gesagt? Sie konnte es nicht abwarten, endlich Sex zu haben? Sie wurde Rot, und wurde noch röter, als sie bemerkte, wie Vienne sie anstarrte. ,,Vergiss es, bitte.", murmelte Serenity zu Vienne. Die grinste. ,,Gehen wir zurück?", fragte sie. ,,Au ja."

Beim Abendessen saßen sie an zwei Tischen nebeneinander. Sie stießen die Rotweingläser aneinander und tranken einen Schluck. ,,Heute Nacht...", murmelte Serenity so leise, dass nur Seto sie hören konnte. ,,Heute Nacht... knöpfe ich dein Hemd auf...", murmelte sie. Seto sah sie an. ,,Wenn du willst... Ich stelle mich gern zur Verfügung." ,,Wollen wir vorher noch einen Strandspaziergang machen?" ,,Ja..." ,,Vielleicht sollten wir auch noch ein paar Kondome ziehen..." Keiner von beiden wurde rot. ,,Ja... Irgendwo finden wir bestimmt welche..." ,,Trinken wir vorher noch einen Cappuccino?" ,,Gerne."
 

Serenity verspeiste ihr Lammkotelett in einem Affenzahn, wobei sie noch langsamer war als Seto, der seine Forelle in Null Komma Nichts bis auf die Gräten hatte verschwinden lassen. Vienne und Mokuba sahen fasziniert zu. Sie selber hatten noch gar nichts bestellt. Serenity und Seto tranken ihre Weinflasche beim Essen aus. Die Leute im Restaurant guckten schief. Aber Serenity hatte nach dem Essen kein Völlegefühl. Sie bestellte für sich und Seto zwei Cappuccino. Die Bedienung räumte die ratzekahl gemampften Teller ab und trippelte davon. Nur ein paar Minuten später kam sie wieder angetrippelt und servierte sie die kleinen Tassen. Seto überließ Serenity die Rumkugeln. Serenity ließ den Blick durch das Restaurant schweifen und sie entdeckte etwas. Sie stupste Seto an und deutete darauf. Einer Frau war die Handtasche unter dem Stuhl umgefallen. Neben Lippenstift und Rouge waren ein Kondom und Viagra hervorgepurzelt. Seto und Serenity grinsten. Sie schlürften ihre Cappuccino aus und winkten die trippelnde Bedienung heran. Sie ließen sich die Kosten auf die Zimmerrechnung schreiben. ,,Wollen wir dann?", fragte Serenity. Seto nickte. Bevor sie sich von Mokuba und Vienne trennten, warf Serenity ihr noch einen Blick zu. Vienne grinste kurz. Dann bogen Seto und Serenity um die Ecke. Und sobald Vienne und Mokuba außer Sicht waren, fühlte Serenity sich wunderbar frei.

Sex oder Song!

Sie liefen den Strand entlang. Es war still. Sie hörten das Meer rauschen und die Wellen gegen die Felsen klatschen. Das Mondlicht spiegelte sich auf dem Meer. Die Sterne glitzerten weit über ihnen. Irgendwo spielten Straßenmusiker. Es war eine schöne Melodie. Sie spazierten noch weiter den Strand entlang. Irgendwann machten sie kehrt. In einem kleinen Laden kauften sie zwei Kondome. Sie schlenderten Hand in Hand zum Hotel zurück.

Oben im Hotelzimmer angelangt, wussten sie zwar, dass niemand sie stören würde, hängten zur Sicherheit noch ein Do-not-disturb (Bitte-nicht-stören) -Schild an die Türklinke. Seto knipste das Licht aus. Dann zog er sein Hemd aus. Er stöhnte, denn sein Sonnenrand brannte wie Feuer. ,,Wir können auch noch warten.", sagte Serenity. Seto sah sie entschuldigend an.

Serenity schlief also wieder getrennt von ihm. Eigentlich schade. Vielleicht gäbe es ja mal einen Ort und eine Zeit, an dem sie wirklich ihre Ruhe hatten. Sie warf noch einen letzten Blick auf den schönen Vollmond - und zog die Vorhänge zu.
 

Am nächsten morgen war Serenity glänzend gelaunt, auch wenn sie die Szene gestern bedauerte. Sie und Seto gingen weit vor Vienne und Mokuba runter zum Frühstück. Als sie wieder auf dem Weg nach oben waren, um sich für den Strand umzuziehen, begegneten sie Mokuba und Vienne auf der Treppe. ,,Schon fertig mit frühstücken?", fragte Mokuba. Er war noch leicht dösig. ,,Ja. Wir gehen runter zum Strand.", antwortete Serenity. Sie ignorierte Vienne, nur um diese weiter auf die Folter zu spannen. Sie bemerkte natürlich, dass Vienne ihr neugierig nachsah.
 

Unten am Strand gingen die beiden ins Wasser. Setos Haut auf dem Sonnenbrand hatte schon angefangen zu pellen. Die beiden schwammen bis zur Boje raus aufs Mittelmeer. Dann machten sie ein Wettschwimmen zurück. Sie lieferten sich ein reges Kopf-an-Kopf-Rennen. Serenity war letztendlich die erste, die an dem großen Stein vorbeischwamm. ,,Wann geht's eigentlich zurück nach Domino?", fragte Serenity, als sie durch das Flachwasser wateten. ,,Leider schon morgen. Aber erst abends. Wir können auch morgen packen. Heute sollten wir uns noch an den Strand legen..." ,,Wenn du nicht einen neuen Sonnenbrand riskieren willst..." Serenity grinste. Seto sah sie missmutig an. ,,Ich geh noch ein bisschen spazieren.", sagte Serenity. ,,Tu das.", kam die kühle Antwort. ,,Pah!" Serenity wandte sich beleidigt ab und ging davon. Sie summte einen Song von den Beatles, der ihr im Ohr rumsummte.
 

,,Yesterday... all my troubles seemed so far away... Now it looks as though they're here to stay, oh I believe, in yesterday... suddenly I'm not half the man I used to be... There's a shadow hanging over me, oh yesterday came suddenly... Why she had to go I don't know, she wouldn't say... I said something wrong, now I long, for yesterday.... Yesterday, love was such an easy game to play... Now I need a place to hide away, oh I believe, in yesterday... Why she had to go, I don't know, she wouldn't say... I said something wrong now I long, for yesterday..."
 

,,Was für eine Stimme!", sagte jemand hinter ihr. Serenity drehte sich um. Da stand eine Frau, In rotem T-Shirt und blauem Bikini-Unterteil, mit Sonnenbrille auf dem Kopf und strahlte sie an. ,,Sie haben eine sehr schöne Stimme... Nehmen sie Gesangsunterricht?"

,,Äh, nein..."

,,Aber man muss ihre Stimme fördern! Sie sind ein Naturtalent."

,,Wer sind sie überhaupt?"

,,Oh, Entschuldigung. Mein Name ist Mary Black und ich bin von Voice Record in London."

Jetzt guckte Serenity einen Moment perplex.

,,Sie sollten Sängerin werden! Kommen sie mit in mein Hotel, ich gebe ihnen meine Visitenkarte. Serenity folgte Mary, die immer wieder prüfende Blicke auf Serenity warf. ,,Du hast auch eine schöne Figur... Ausgezeichnet..." Sie fummelte mit dem Schloss herum und die Tür öffnete sich mit einem Klicken. Sie kramte in der Diele in einem Stoffhaufen. Serenity erkannte, dass es sich um eine Jacke handelte. Mary zog ein Portmonee hervor, klappte es auf und gab Serenity eine Visitenkarte. ,,Lass uns noch ein paar aufnahmen machen... Sie wuselte zu einem Kassettenrekorder rüber und zog ein Mikro aus seiner Halterung. Sie reichte es Serenity und legte eine Kassette rein. ,,Wenn ich dir ein Zeichen gebe, singst du den Song von eben, okay?" Serenity nickte. Mary drückte REC und fuchtelte mit der Hand. Serenity legte los.
 

,,Wo warst du denn so lange?" Seto sah Serenity missmutig an. ,,Beruhig dich! Ich..." Serenity stockte. Was würde er davon halten? Aber die Wahrheit ist die Wahrheit. ,,Ich habe so einen Song gesungen, und dann war do se 'ne Frau von einer Agentur, die hat mich mit auf ihr Zimmer genommen und ich hab ihr was auf Band gesungen. Alles klar?!" Zu Serenitys Glück verschlechterte sich Setos Mine nicht. Aber er lächelte auch nicht. ,,Ich gehe hoch ins Hotel."
 

Oben im Hotel rief Serenity Mary an. ,,Ich bin's. Sie wissen gar nicht meinen Namen und so... Ja... Also: Serenity Wheeler..." Nach dem Telefonat klopfte es an der Tür. Es war Vienne. ,,Seto sagte, du wärest hier oben. Ich wollte fragen, ob ihr heute Nacht endlich..." Vienne sah weg. Serenity seufzte. ,,Sein Sonnenbrand..." (Vienne stöhnte.) ,,... Aber hör mal, was vorhin passiert ist..." Nach Serenitys Schilderung war Viennes Enttäuschung einem Ausdruck der Überraschung gewichen. ,,Du hast wirklich eine schöne Stimme... Ein Tipp: fang schon mal an, Songs zu schreiben... Und denk dir einen Namen aus..." Mit einem fiesen Grinsen verschwand Vienne im Türrahmen und schloss die Tür. Serenity stand bedeppert da.
 

Als Seto später ins Zimmer kam, zerknüllte Serenity den Zettel in ihrer Hand und stopfte ihn in ihre Jackentasche. Seto schien nichts bemerkt zu haben.
 

Denk mal nach...

Es gibt Tage, da hat man keine Zeit...

Aber heute...

Heute ist's so weit...
 

Vier Zeilen standen auf Serenitys Zettel. Sie fand die paar Worte, die sie da zusammengeklaubt hatte, ziemlich kärglich und kläglich.
 

,,Ich brauche einen Kracher!", sagte Serenity zu Vienne. ,,Ich werde nur dann richtig gut, wenn mein erster Hit zur Nr. 1 wird!" ,,Du wirst nicht richtig gut, sondern du wirst richtig berühmt.", korrigierte Vienne. Serenity blickte auf das Büchlein, in dem ein paar Zeilen eines Songs standen. ,,Das ist Schrott! Hör's dir an und sag mir, ob das Schrott ist!
 

,,I'm going by tram.

A normal day.

Nothing different.

I sit opposite of the door.
 

The tram starts to drive.

I put a chewing gum in my mouth.

I look to the arrogant women in some distance.

The tram stops again.
 

I'm happy, because I need fresh air.

It's stuffy, and very hot.

I look to the door calmly.

And my heart stops thumping.
 

For a moment I can't breathe.

My face turn white.

My heart thumps so loud.

Goose-pimple everywhere on my back.
 

You dont notice, that I look to you.

You look for a place.

You stamp yor tram ticket.

You turn around and now you see me.
 

It seems that only there are we.

For a short moment I'm a little child again.

I'm a child which don't know.

Who are you?, I ask.
 

You are strange, but you are intimate, too.

So near and so far.

Love without an end.

What's your name, screams my heart.
 

I look to you, and you looks to me.

The persons around us are tue shadows in the light.

You're strange.

I love you.
 

You are going away.

I'm not happy.

A seile on your face.

We'll see us again, Mr. Unknown."
 

,,Ich weiß gar nicht, was du hast! Das ist doch ein super Song!" ,,Pah! Ich find es langweilig." ,,Wenn du so schreibst, ist das alles Hammer. Gib mir den nächsten!" ,,Na gut."
 

,,Love dies in me.

Love lives in you.

It's not easy, so I ask:

Was it ever between our hearts?
 

Love is a feeling.

You can say that easy.

But do you really know,

What is love?
 

It's much more than a feeling.

When there are butterflies in your stomach.

When your heart booms.

When you soar a little bet over the floor.
 

I can love.

I can love you.

I can love nobody.

I'm happy, that I love.
 

Love...

This word is more as it seems.

But...

This sentence is something special.
 

It's not easy to say it.

When you love somebody really.

I say it, cause it's the truth.

I love you!"
 

,,Geil! Hast du dir inzwischen einen Namen überlegt?" ,,Na klar. Summer Swan, oder Icy Cross, Moonshine oder wie wäre es mit Roseblossom..." ,,Du heißt Swan! Und dein erstes Album heißt Rose in the Moon." ,,Ja! Das ist gut!"

Sie waren in das Anwesen der Kaibas zurückgekehrt. Vienne und Serenity saßen im Teezimmer und das Gespräch drehte sich um Serenity als Sängerin. Mary hatte noch nicht angerufen. Seto war seit dem Zeitpunkt, als Serenity ihm erzählt hatte, dass sie vielleicht Sängerin würde, ziemlich kalt zu ihr gewesen. Sie bedauerte dies. Doch sie war sich sicher, dass sich alles wieder zum Guten wenden würde. Serenity wartete jetzt schon länger auf Marys Anruf. Plötzlich klingelte Serenitys Handy. Vienne sah sie mit großen Augen an. ,,Ja, hallo? Hallo Mary! Ich habe gerade an dich gedacht - was?! Morgen? Wie... Wie lange? WAS? Ja, schon, aber... Gut... Ich werde kommen." Serenity legte auf. Sie sah aus dem Fenster. ,,Ich muss für einen Monat nach London."

Doppelschocker

,,Perikles? Bitte einen Charterflug zum London City Airport. Morgen früh, um acht Uhr morgens. Fahren sie mich bitte zum Flughafen, um sechs Uhr früh. Und sagen sie Seto nichts davon." ,,Wie sie wünschen." Serenity sah auf den Boden und hörte, wie Perikles zum Telefon ging. ,,Bist du die sicher, das du das tun willst?", fragte Vienne unsicher. ,,Seto würde dies niemals billigen. Und wenn er mich verbannt. Maria? Bitte packen sie alle meine Sachen." Maria ging davon, nachdem sie geantwortet hatte. ,,Weißt du Vienne, ich habe ausführlich darüber nachgedacht, ob ich nach London gehe oder hier bleibe. Und ich habe mich entschieden."
 

,,Der Wagen steht bereit, Miss." ,,Ja danke, Perikles. Bitte, niemand darf etwas erfahren." ,,Ist gut." Serenity stieg in den Wagen. Sie hatte schon den Werbetext vor Augen: ,,Und hier ist es, das Debüt-Album von Newcomer Swan : Rose in the Moonshine." Sie war wie in Trance. Seto würde sie bestimmt verstoßen.
 

Der Flug war eigentlich nicht so schlimm; nur das britische Sandwich brachte Serenity fast zum kotzen. Sie landeten in London, und Serenity wurde sofort von der Agentur in Beschlag genommen. Nach zwanzig Minuten Fahrt waren sie im Hochhaus der Agentur angekommen. ,,Hallo! Mein Name ist Sarah O'Brian, und ich bin deine Managerin, wenn du das Vorsingen gewinnst." ,,Äh, hallo", sagte Serenity. Sie hatte die riesige Masse Bewerberinnen gesehen, und war sich sicher, dass sie keine Chance hatte. ,,Wie viele Bewerberinnen gibt es denn?", fragte sie tonlos. ,,Nun ja... 320." ,,Und wie soll das mit dem Vorsingen funktionieren?" ,,In der Vorrunde sind es 32 Gruppen á 10 Bewerberinnen. Nur eine kommt weiter. Im 16tel Finale treten dann immer 2 gegeneinander an. Und dann sind es immer Zweikämpfe." ,,Gut... Wo muss ich hin?" ,,Geh einfach zu ihnen rüber..."
 

,,...Und die letzte Bewerberin der Gruppe 8: Serenity Wheeler." Serenity stellte sich zu der Gruppe. Während der Mann die weiteren Gruppen verkündete, kamen die Mädchen bereits in einen Warteraum. Die Jury saß vor ihnen. Es war eine Frau. ,,Ich rufe euch nacheinander auf, und ihr singt dann. Ich entscheide, wer die beste ist. Das Sechzehntelfinale wird heute Abend ausgestrahlt, und deswegen muss jetzt schon feststehen, wer von euch weiterkommt." Die Mädchen murmelten zustimmend. ,,Die erste wäre also..."
 

Bei der Vorletzten war Serenity nur noch ein Häufchen Elend. Die hatten alle Superstimmen! Und Gesangsunterricht! Zwei spielten sogar in Bands! Fleur Claire wurde Zweite im Vorjahr! Da hatte sie selbst doch gar keine Chance. ,,Serenity Wheeler!", ertönte es.
 

,,Was singst du?" ,,Äh... Den Song Let it be, von den Beatles..." ,,Gut. Dann leg doch einfach mal los." ,,Gut..."
 

Während Serenity den doch etwas traurigen Song sang, musste sie aus irgendeinem Grund an Seto denken. Sie konnte es nicht verhindern, ihre Stimme war von Trauer erfüllt.

,,Das war sehr schön.", sagte die Jurorin gerührt. Als Serenity sich zu den anderen Mädchen wandte, wurde sie feindselig angestarrt. War sie eine solche Konkurrenz? Nur die Zweite vom letzten Jahr war gelassen; sie war sich ihres Sieges sicher.
 

Später wurden in der großen Halle die Ergebnisse der ersten hälfte des Vorsingens verkündet. Serenity machte sich keine großen Hoffnungen. ,,Die Gewinnerin in der Gruppe Acht..." - es ging ein Murmeln durch die Halle, das sich stark nach 'Fleur Claire' anhörte. ,,... ist Serenity Wheeler." Mehrere Köpfe wandten sich Serenity zu, und nach ein paar Sekunden starrten sie alle an. Manche Blicke waren überrascht, andere extrem feindselig, und einige waren neugierig. Serenity verließ schnell die große Halle. Das konnte nicht wahr sein!
 

,,Hey Seto! Wie wäre es mit einem gemeinsamen Fernsehabend? Wir drei? Wir könnten uns Future Star Match angucken. Heute ist der erste Teil des Sechzehntelfinales." ,,Von mir aus..." Vienne war bleich geworden. Sie bezweifelte zwar, das Serenity zu sehen war, aber was wenn doch?
 

,,Willkommen zu Future Star Match! Sind sie bereit? Wir legen sofort los! In unserem Duell treten folgende Personen an:"

Es war ein gemütlicher Abend, aber im Hintergrund war jeder wo anders. Vienne dachte panisch, wegen Seto und seiner Reaktion, Mokuba fragte sich, warum um Himmels Willen Serenity verschwunden war und Seto war einfach nur sauer. ,,Kommen wir zum letzten Match für heute! Es handelt sich um Mary Thomas und Serenity Wheeler!" Die Atmosphäre im Raum schlug schlagartig um. Vienne wich alle Farbe aus dem Gesicht, Mokuba fiel die Kinnlade herunter und Seto wurde puterrot. Seto sprang auf und verließ den Raum. Vienne fing an zu schluchzen und Mokuba legte seinen Arm um sie, um sie zu trösten. Den ersten Song, den Serenitys Gegnerin sang, heulte sie durch. Aber als Serenity loslegte, war sie still. Serenity sang einen eher traurigen Song. Man sah Tränen in ihren Augen glitzern.

,,Rufen wir für sie an?", fragte Vienne. ,,Wenn du willst", antwortete Mokuba. Nach einer Weile wurden die Ergebnisse verkündet. Serenitys Gegnerin erreichte 1.728.501 Stimmen. ,,Mal sehen... Serenity Wheeler... 1.896.712 Stimmen! Klarer Sieg, und die Beste des Tages!" Im Fernsehen kam jetzt eine Großaufnahme vom Serenitys Gesicht. Sie versuchte sich zu freuen, doch Vienne sah, das Serenity eigentlich nicht so glücklich war.
 

Hinter der Bühne zwang sich Serenity ein Lächeln aufs Gesicht, doch es wirkte ziemlich steif, als sie in den Spiegel sah.

Im Hotelzimmer ließ sich Serenity auf das große Bett fallen. Sie nahm ihr Handy. Kein neuer Anruf.
 

Serenity walzte ihre Gegnerin im Achtelfinale platt. Im Viertelfinale hätte sie fast verloren. Sie hörte nichts von Seto oder Vienne oder Mokuba. War ja auch egal. Wahrscheinlich wusste Seto längst, warum sie verschwunden war. Heute im Halbfinale, legte Serenitys Gegnerin eine Unglaublich gute Performance ab. Sie sang mit einer Wahnsinnsstimme. Doch irgendwie fehlte Gefühl. Serenity sang den Song 'Underneath your clothes' von Shakira.
 

Der Song erinnerte sie stark an die romantischen Stunden mit Seto. Sie flennte fast. Sie war sich sicher, dass sie jetzt rausfliegen würde. ,,Die erste Kandidatin erhält 1.956.527 Stimmen." Es ging ein Aufruhr durch die Menge; so viele Stimmen hatte noch niemanden gehabt. ,,Die zweite Kandidatin erhält... 1.959.103 Stimmen." Die Menge explodierte fast.
 

Dieses Mal freute Serenity sich. Sie war im Finale. Trotzdem machte sie sich Sorgen wegen Seto. Wie würde er reagieren, wenn sie gar den Wettbewerb gewann? Sie würde dann einen Plattenvertrag haben. Und dieser Sieg würde ihr komplettes Leben umkrempeln. Aber sie müsste sich noch lange gedulden.
 

,,Wie war das? Deine Freundin ist im Finale?" Seto nickte. Er saß im Whirlpool. Ein etwa gleichaltriges Mädchen saß gegenüber von ihm. ,,Und? Wie gehst du damit um?" ,,Ich weiß noch nicht." ,,Aber du wirst was tun müssen." Das Mädchen stand jetzt vor ihm. Sie hatte einen echt sexy Körper. Sie setzte sich auf seinen Schoß, die Vorderseite zu ihm hin. Sie küssten sich.
 

,,Ich kann nicht glauben, dass er mit dieser Cecilia rumknutscht!", rief Vienne aufgebracht. Sie lief im Teezimmer hin und her. ,,Glaubst du ich finde das gut? Es war vielleicht nicht richtig von Serenity, nichts zu sagen, aber sie hat Erfolg! Sie steht auf eigenen Beinen!", keifte Mokuba zurück. ,,Sollten wir es... ihr sagen?", fragte Vienne vorsichtig. ,,Was glaubst du, wie sie reagieren wird?", fragte Mokuba zurück. ,,Ich weiß es nicht.", flüsterte Vienne. ,,Wir können nichts machen, Schatz. Uns sind die Hände gebunden. Wir sollten uns nicht gegen diese... Affäre stellen, aber wie sollten sie auch nicht gutheißen. Sicher, es ist falsch, Serenity nichts zu sagen, aber sie könnte falsch reagieren..." Mokuba wandte den Blick ab. ,,Lass uns von hier fort. Die Situation wird sich von selbst ändern..."
 

Das Finale rückte näher. Serenity suchte fieberhaft nach einem guten Song fürs Finale. Ihre Gegnerin war sehr gut und begeisterte das Publikum jedes Mal. Sie würde als erste drankommen; das war ein Nachteil für Serenity, denn der erste Eindruck war nur schwer zu übertreffen. Sie entschied sich letztendlich für ,,Just One Last Dance" von Sarah Connor feat. Natural. Serenity suchte stundenlang für den Auftritt in ihrer Garderobe. Sie entschied sich für ein kirschblütenrosafarbenes Kleid. Sie machte sich auf den Weg zum Auftritt. Ihre Gegnerin war wirklich sehr gut. Serenity sah sich schon als Verliererin, aber wenn man schon verlor, dann mit Würde und erhobenem Kopfe!
 

,,Just one last dance... Just one last da-ance ... We meet in the night in the spanish café..."
 

Serenity musste sich schrecklich beherrschen, nicht loszuheulen. Das ganze erinnerte sie an ihre Affäre während des Battle-City-Turniers.

Nach dem Song hörte sie ziemlich fertig, was die Jury so sagte, und wartete ab, was sie für ein Ergebnis prophezeien würden. Die Jurorin von der Vorrunde war sehr angetan. ,,Als du den Song sangst, konnte ich das ganze erleben, irgendwie... Es klingt ganz so, als ob du es selbst erlebt hättest und dich danach sehnen würdest... Wirklich ausgezeichnet!" Serenity war bei diesen Worten ein Schatten übers Gesicht gehuscht. Irgendwie stimmte das auch. Sie hatte es entfernt ähnlich erlebt... ,,Und nun zu den Zuschauerzahlen!" Serenity wurde brutal aus den Gedanken gerissen. Für Kandidatin Nummer 1:" Die Zahlen fingen von hinten an zu pendeln.
 

7

47

247

5.247

45.247

845.247

2.845.247
 

Das war ein unglaublich hoher Sieg. Serenity war das Entsetzen aufs Gesicht geschrieben; das war's dann wohl.
 

3

93

193

8.193

38.193

138.193
 

Serenity schloss die Augen. Das konnten höchstens 2.138.193 sein. Sie wartete einfach ab, sie wartete auf den Applaus für die Verliererin. Doch er kam nicht; stattdessen schenkte ihr das Publikum ein Ohrenzerfetzendes Brüllen. Si öffnete die Augen und starrte auf die Anzeigetafel.
 

3.138.193
 

Sie hatte gewonnen! Sie hatte jetzt einen Plattenvertrag! Sie würde Sängerin werden! Swan würde ihr Debüt mit dem Album Rose in the Moon feiern!
 

,,Hast du dir schon einen Namen überlegt?", fragte Sarah, das Honigkuchenpferd. Serenity lächelte geschwächt. ,,Ja... Swan. Ich habe schon zwei Songs geschrieben... Willst du einen hören?", ,,Ja klar! Deine Debüt-Maxi-Single ist am besten, wenn es ein selbst geschriebener Song ist." ,,OK. Jetzt?" ,,Von mir aus?!"
 

,,I'm going by tram. A normal day. Nothing different. I sit opposite of the door..."
 

Sie sang mit halblauter Stimme den Text von dem Jungen aus der Straßenbahn. Mit jeder Sekunde erinnerte Sarah mehr an ein kleines Honigkuchenpferd. ,,Das ist fantastisch! Das müssen wir einfach für die Single nehmen! Das das ein Nummer-1-Hit wird, ist einfach Gesetz." Serenity wandte sich lächelnd ab und zückte ihr Handy. Ein Anruf von ,,Seto Home". Sie rief ihre Mailbox an. ,,Hallo Serenity. Hier ist Seto. Es ist aus."

Realistischer Zusammenhang

Die Tür öffnete sich. Mokuba hob den Kopf. Es war Vienne. ,,Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht; beide betreffen Serenity.", sagte sie. Ihr Gesicht war wutverzerrt. ,,Die gute ist, dass sie den Wettbewerb gewonnen hat." Mokuba lächelte. ,,Die schlechte ist, das Seto ihr auf die Mailbox gesprochen hat. Er sagte: ,Es ist aus.'" Mokuba riss empört den Mund auf. ,,Das kann er nicht machen!" ,,Hat er aber." Vienne blickte zum Fenster raus. ,,Hoffentlich versucht Serenity nicht gerade, sich unter der Dusche zu ertränken."
 

Nein, Serenity duschte nicht. Sie redete mit Sarah. ,,Du solltest mit einer anderen Band oder einem anderen Sänger mal zusammen was singen. Das käme bestimmt gut." Serenity lächelte nervös. ,,Wir machen übermorgen Aufnahmen zu... Wie heißt der Song noch mal?" ,,Boy in the tram." ,,Ja... Also, wir machen übermorgen die Aufnahmen. Es handelt sich natürlich um mehr als eine. Danach drehen wir den Clip... Deine Single erscheint in einem Monat." Serenity realisierte dies nicht wirklich. Sie fragte sich die ganze Zeit, was so schlimm daran war, zu singen. ,,...Serenity?" ,,Was?", schreckte sie hoch. ,,Ich sagte, das du vielleicht Locken in deine Haare machen solltest." Serenity stellte sich das vor. ,,Okay. Ich geh morgen zum Frisör."
 

Am nächsten Morgen saßen Vienne und Mokuba im Flugzeug nach London. ,,Und du meinst, Serenity freut sich, wenn sie uns sieht?", fragte Mokuba zweifelnd. ,,Auf jeden Fall weiß sie dann, das wir nicht wie dein Bruder denken-" ,,Psst!", zischte Mokuba dazwischen. Sie sahen Nachrichten über einen kleinen Monitor und beide trugen Kopfhörer.
 

,,Die Siegerin des Gesangswettbewerbes, Serenity Wheeler, wird in einem Monat ihre Debüt-Maxi-Single ,,Boy in the tram" als ,,Swan" herausgeben. Die Sängerin begeisterte das Publikum gestern mit einem unglaublich gefühlvoll gesungenen Song..."
 

,,Junge in der Straßenbahn?", fragte Vienne. ,,Ach, wahrscheinlich meint sie diesen einen Song, den sie mir vorgesungen hat... Ja, der Titel passt..." Sie lächelte Mokuba an. Der gab ihr einen kleinen Kuss.
 

,,Kaum zu glauben, dass alle das Haus verlassen.", meinte Cecilia zynisch. Dabei lächelte sie Seto an. Der lächelte zurück. ,,Wieso hasst du es eigentlich, wenn sie singt?" Seto warf ihr einen raschen Blick zu. ,,Wenn es etwas gibt, was ich an Sängerinnen hasse, dann ist es ihre Laufbahn. Sie wechseln dauernd ihre Freunde, heiraten besoffen, Skandalfotos-" ,,Ich weiß schon was du meinst." Cecilia öffnete ihre Bluse und man konnte ihren Ausschnitt bewundern. ,,Wann willst du eigentlich mal mit mir schlafen?", fragte sie.
 

,,Das sieht gut aus", sagte Sarah. Serenity kam gerade vom Frisör. ,,Bevor wir morgen deine Stimme aufnehmen, müssen wir Musik aussuchen. Weißt du schon, wie das mit dem Clip laufen soll?" ,,Ja. Also, ein Mädchen, so ca. 14 Jahre alt, spielt die Rolle des Mädchens. Dann brauche ich noch einen süßen Jungen. Zwischendurch streuen wir dann mich mit meiner Band, wie ich singe und die Band spielt ein, aber immer nur Ausschnitte, also zum Beispiel nur mal, wie der Schlägel aufs Schlagzeug haut oder so. Und dann gegen Ende werden die Bilder von mir und der Band immer länger..." ,,Du hast wohl schon ausführlich darüber nachgedacht, wie? Na ja, ich finde die Idee eigentlich ganz gut. Was den süßen Jungen angeht, hast du da schon jemanden im Sinn?" Plötzlich klingelte Serenitys Handy. ,,Ja hallo? Vienne?! Was, ihr seid in London? Du, ich hab eine Idee! Ich erkläre es dir hier, okay?" Sarah sah sie fragend an. ,,Ich hab da zwei Freunde... Die sind hierher nach London gekommen. Vielleicht können die beiden ins Video..."
 

,,Was?! Wir sollen in den Clip zu ,Boy In The Tram?'", rief Vienne. Mokuba hatte die Augen aufgerissen. ,,Also, wenn ich was sagen darf, ich finde du" - sie deutete auf Vienne - ,,siehst ja ganz gut aus, aber er..." ,,Schon klar.", fuhr Mokuba dazwischen. ,,Lass uns ein Casting veranstalten.", seufzte Sarah.
 

Am nächsten Tag gab Serenity ihren Song zum besten.
 

Sarah, Vienne und Mokuba jubelten, als Serenity das Aufnahmezimmer verließ. ,,Das klingt so was von fantastisch!", sagte Vienne begeistert. ,,Der Text bleibt zwar der gleiche, aber auf den verschiedenen Versionen ist die Musik anders. Das Casting hab ich für nächste Woche angesetzt. Wir können die Aufnahmen der Band ja ruhig schon drehen. Wir haben dir natürlich nur gute Leute für die Band rausgesucht. Du solltest übrigens schon mal Songs für dein Album Rose in the Moon schreiben."
 

,,Swanwing, Cherryblossom, White Sun, Love In Us, Starsymbol.", zählte Serenity aus. ,,Schöne Titel.", kommentierte Sarah. ,,Am besten wäre ein Dutzend, dann haben wir jetzt sechs. ,,Ach ja, einen Song habe ich noch.
 

We could like us well.

Everything was okay.

We had much fun.

The feelings were great.
 

Then my wish waked up.

I told you.

You didn't like it.

You was cold like ice.
 

I went away.

For fill up my wish.

You said nothing.

My wish filled up.
 

I had a good time.

Then it happened.

My wish became real.

You left me.
 

When you love me real,

Then accept my wishes.

Now it's too late.

My love is extinguished.
 

But now...

Now I live with my wish.

What you do, I don't know.

I'm not interested in what you do.
 

Forget me!

I gave you up.

You ignore me.

What do you think of me?
 

When I ever miss you,

Then this only does my heart.

My intellect hates you.

But my heart don't understand.
 

Perhaps we can do it again.

When we can't, I accept this.

What will you do, when you hear this?

I don't know.
 

I can't look in your eyes.

When I can do this again,

Then I look in your eyes seething with hatred.

When we ever will see us again.
 

,,Der Song heißt ,I, You And My Wish.'" Erst jetzt bemerkte Serenity, dass Vienne sie mitleidsvoll, Mokuba überhaupt nicht und Sarah begeistert ansah. ,,Das... hängt doch mit der Wahrheit zusammen....", kommentierte Mokuba. Sarah sah die drei neugierig an, doch sie sahen alle weg.
 

Beim Casting fanden sie einen süßen Jungen, der zu Vienne hervorragend passte. Mokuba sah das alles mit gelassenem Optimismus. Serenity hörte währenddessen nichts von Seto. Das er, während sie in London sang, mit Cecilia rumknutschte, ignorierte sie. Dass er mit Cecilia rumknutschte, wusste sie ja inzwischen. Sie würde diese Cecilia zu gern einmal sehen. Sie wollte sehen, gegen wen sie 'verloren' hatte. Aber im Moment hatte sie einfach keine Zeit dafür. Sie waren sehr mit dem Dreh des Clips beschäftigt.
 

Sie hatte inzwischen den Sänger 'Windflügel' kennen gelernt. Er war wirklich nett. Er hatte auch eine sehr schöne Stimme. Serenity dachte darüber nach, mal einen Song mit ihm zu singen.
 

Auf dem Clip trug Serenity nur weiße Kleidung, doch die Aufnahmen nur von der Band, ohne Hintergrund, waren alle schwarzweiß. Doch gegen Ende, wo die Teile mit der Band immer länger wurden, würde sich alles vom schwarzweißen ins farbliche Wandeln. Serenity nur in weißer Kleidung, mit orange Wellen und ihrer Brille sah wirklich gut aus. Vienne und der Junge vom Casting spielten ihre Rollen wirklich hervorragend. Und am 29. Oktober war es dann so weit.
 

Serenity gab ein Konzert in London. Sie hatte noch heimlich einen Song geschrieben. Niemand außer ihrem Team kannte den Text, alle kannten nur die Melodie. Im Hintergrund war eine riesige Vergrößerung des Covers der CD zu sehen.

,,Sie ist ein toller Popstar.", sagte Sarah stolz zum Manager. ,,O ja. Ich bin gespannt, was mit diesem Song auf sich hat."
 

,,...Then I look in your eyes seething with hatred.

When we ever will see us again.
 

Danke! Ich danke euch!"

Das Publikum schenkte ihr ein ohrenzerfetzendes Brüllen.

,,Und jetzt, als letzter Song, singe ich für euch:

'cause this is an especially love"
 

Das Publikum jubelte; alle waren gespannt. Plötzlich verschwand alles in weißem Nebel. Leise fing die Band an, zu spielen. Man hörte eine traurige Geige spielen. Dann stimmte die Gitarre mit ein, dann die E-Gitarre und auch das Schlagzeug ließ die ersten Töne verlauten. Neben Swan war eine weitere Person aufgetaucht. Ganz in weiß, wie sie. Im Hintergrund war ein neues Cover sichtbar. Serenity lehnte Rücken an Rücken mit dem anderen Sänger. Sie saßen auf Gras unter Kirschblüten, und am Himmel waren ein paar Wolkenfetzen. Das Bild sah aus wie auf Pergament gemalt. Oben stand in dunkelblauer Schrift:
 

'cause this is an especially love

Windflügel feat. Swan
 

Das Publikum jubelte begeistert; allein die Aufmachung war wundervoll.
 

Beide:

For a little time

Everything was o.k.

You loved me

And I loved you, too
 

Windflügel:

You're the one

Nobody can be like you

You've got my heart

Forever
 

Swan:

Your heart is often cold

But I know

You're sometimes another Person

And I neuer will forget you
 

Beide:

So I say

Whatever will happen

I forever will love you

You should know that
 

Er:

You left me.

'Cause I met an other girl

Now I can only say ,sorry'

But my mistake forever will be
 

Sie:

I went away

For my wish

You didn't like that

That's the reason for leaving me
 

Beide:

The reasons are not the same

But without tue ,you'

The hearts are broke

We need ,you'!
 

I can't forget you

You hurt my heart

But it doesn't matter

'Cause this is an especially love
 

Accept this

I can't change it

I only hope, and I say

Please come back to me..."
 

,,Glaubst du, Seto hört diesen Song?", fragte Mokuba. ,,Ich weiß es nicht." Tränen flossen Viennes Wangen hinab. Auf der Bühne spielte die Band ihre letzten Töne. Vienne saß neben Mokuba und hatte ihren Kopf auf seinen Schoß gelegt. Er täschelte ihr den Kopf und wischte ab und zu die Tränen weg. Das Publikum jubelt lautstark; das Konzert war vorbei. Serenity kam mit Windflügel (dessen wahrer Name übrigens Sam war) im Schlepptau in den Background-Bereich getrottet. Sie ließ sich neben Mokuba in den Sitz fallen.

Treppenmarathon

,,Seto.", sagte Cecilia. ,,Komm rein.", antwortete er. Er hatte im Wohnzimmer gesessen. Cecilia hatte geduscht. Er hatte eine Live-Übertragung des Konzertes im Radio gehört. ,,Wann schläfst du endlich mit mir?", fragte Cecilia lahm. (Die ist wohl nur auf Sex aus!) Seto antwortete nichts. ,,Ich geh jetzt ins Bett." Es war Mittenacht. Seto schaltete das Radio aus und machte sich auf dem Weg ins Bett. Als er die Tür zu seinem Schlafzimmer öffnete, raubte es ihm die Sprache; Cecilia saß völlig unbekleidet auf seinem Bett. ,,Zieh dich an.", sagte er völlig trocken. ,,Und verschwinde hier."
 

Ohne von alledem zu wissen saß Serenity neben Vienne und Mokuba in einem der Background-Sitze. ,,Glaubst du, Seto hat deinen Song gehört?", fragte Vienne aus Mokubas Schoß heraus. ,,Ich weiß es nicht. Aber wenn ja, bin ich gespannt wie er reagieren wird." ,,Vielleicht bucht er ja gerade einen Jet hierher." Vienne ahnte nicht, wie recht sie hatte.
 

Setos Kopf war in seine linke Hand gestützt und er sah aus dem Fenster seines Jets auf das weite Wolkenmeer. In Wahrheit aber deckte er einen roten, handförmigen Abdruck auf seiner linken Wange ab. Er hatte nicht geahnt, das Frauen solche Ohrfeigen austeilen können. Er schloss die Augen und erinnerten sich an Cecilias Ausraster. (,,WAS SOLL DAS HEIßEN? Ich war doch bestimmt nur diejenige, mit der du dieser kleinen Schlampe (sie meint Serenity J) eins auswischen wolltest! Und jetzt soll ich hier verschwinden?! Das werde ich! Aber erhobenen Hauptes!) Und dann hatte sie ausgeholt. Seto hatte sich nie noch wirklich geprügelt. Er blickte durch ein großes Wolkenloch auf den Atlantik. Wellen, Wellen und hier und da ein Containerschiff oder ein Bananendampfer. Er gähnte. Er erhob sich und ging auf die Toilette um seinen Abdruck im Spiegel zu betrachten. Er war ein bisschen zurückgegangen und man konnte die Finger nicht mehr erkennen, aber er war immer noch ziemlich groß.
 

Serenity war inzwischen von Sam (also Windflügel) auf einen Champagner eingeladen worden. Sie hatten an der Bar sich je ein Glas abgeholt und jetzt standen beide mit einem Glas Schampus in der Hand auf der Dachplattform. Sie blickten hinaus in die Nacht. Ein Zwei-Meter-Maschendrahtzaun diente als Absperrung, damit niemand auf die Hauptsraße hinunterstürzte. Serenity war ein bisschen gerötet im Gesicht; ihr Schampusglas war schon fast leer und sie vertrug kaum Alkohol. Sam hatte sein Glas gerade auf Ex geleert und es neben die Tür gestellt. Er ermutigte Serenity ihr Glas zu leeren, was sie auch tat. Sie schauderte; ihr Glas fiel zu Boden und zersprang in tausend Scherben. Sam murmelte etwas wie ,,nicht schlimm" und versuchte Serenity festzuhalten, sie stolperte durch die Gegend. Ein lautes Knirschen sagte ihm, dass sie in die Scherben getreten war. Sie stieß ihn an und auch er geriet ins stolpern; sie fielen zu Boden. Sam rappelte sich auf, Serenity lag neben ihm bewegungslos auf dem Boden. ,,Serenity?! Alles o.k.?" Serenity öffnete ihre Augen. Sie sahen ihn kurz an, dann fielen sie wieder zu.
 

Seto blickte über die Wolken hinweg in die Sterne. Sein Flugzeug setzte zur Landung an. Auf dem London City Airport verließ er als erstes das Flugzeug. ,,Roland. Reservieren sie mir ein Zimmer im Golden House Hotel."
 

Inzwischen, in Zimmer 901 des ,,Golden Hose Hotel" hatte Sam Serenity auf sein Sofa gehievt. Er trank jetzt völlig fertig einen Kaffee während Serenity auf dem Sofa schlief. Er tank seinen Kaffee aus und ging runter zur Hotelbar, verschloss jedoch das Zimmer (Serenity war noch drin!). Von der Hotelbar aus hatte er durch das Restaurant hindurch freien Blick auf die Rezeption. Ein paar Männer in schwarzen Anzügen erschienen; sie trugen alle bei Nacht Sonnenbrillen, was schon ziemlich komisch war, und schleppten Koffer. Ein großer, dünner Mann erschien auf der Bildfläche. Er hatte braune Haare. Er sprach zur Empfangsdame. Die begann im Schlüsselregal zu suchen, während er seinen Blick durch den Raum wandern lies. Sam und der Brünette sahen sich für einen Bruchteil der Sekunde in die Augen. Es jagte Sam einen Schauer über den Rücken; es waren eisblaue, kalte Augen, die ihn ansahen.
 

,,Hier ist der jetzt endlich Schlüssel.", sagte die Empfangsdame. Seto wandte sich wieder ihr zu. ,,Zimmer 903. Das ist direkt neben Zimmer 901."
 

Als Sam wieder in sein Zimmer kam, saß Serenity in der Diele. ,,Ich hab ein paar Kopfschmerztabletten genommen.", sagte sie leise. ,,Ist schon gut", sagte Sam. ,,Ich wollte einen Spaziergang machen." ,,Ist gut. Ich bleibe hier." Serenity streifte sich ihre Jacke über. Sie trat auf den Gang. Die Tür zum einzigen Nebenzimmer war ein bisschen geöffnet. Sie hörte irgendjemanden reden. Sie dachte sich nichts dabei, ging aber mit einem komischen Gefühl weiter. (Na, wer da wohl geredet hat...?) Oben auf der Dachterrasse ließ sie sich den Wind um die Ohren wehen.
 

,,Ich gehe ein bisschen an die frische Luft.", sagte Seto zu Roland. Seto verließ seine Luxus-Sweet und ging zum Aufzug. Er stellte fest, dass das Gebäude eine Dachterrasse hatte.
 

Serenity stand in mitten der Plattform. Sie hatte so ein komisches Gefühl. Warum? Sie wusste es nicht. Sie musste an den Verlauf ihres Lebens denken, seit sie hierher nach London gekommen war. ,,Ob ich mich sehr verändert habe?", fragte sie laut, mit dem Anflug eines Lächelns. ,,Ja, das hast du.", antwortete eine Stimme. Serenity wusste nicht sofort wer das war. Sie drehte sich um.
 

Vienne und Mokuba kamen von ihrem Abendlichen Ausflug zurück. An der Rezeption, fragten sie, wo Sam untergebracht sei und zeigten dabei ihre VIP-Ausweise vor. Sie nahmen die Treppe, der Aufzug orgelte gerade auf der fünfzehnten Etage rum. Aber sie gingen langsam. ,,Ich frage mich, wo Seto ist.", sagte Vienne.

,,Das frage ich mich auch. Ich frage mich, ob er überhaupt von etwas eine Ahnung hat."

,,Vielleicht schon."

,, Ich denke, das wird früher oder später alles herauskommen."

,,Wahrscheinlich hast du Recht."

,,Wie auch immer. Ich finde, London ist eine schöne Stadt. Wir können ja hier heiraten."

Vienne schoss die Röte ins Gesicht. Mokuba blieb stehen. Er nahm ihre Hände.

,,Wäre doch schön, oder nicht?"

,,Ja..."

Er gab ihr einen kurzen Kuss, dann gingen sie weiter. Im fünften Stock stoppte Vienne. Dann fiel sie auf die Knie. ,,Pause?", fragte Mokuba. ,,Moki... Ich hab so ein komisches Gefühl... Ich glaube... Es wird etwas nicht gutes geschehen..." Mokuba schluckte. Sie gingen langsam weiter. Zwischen dem sechsten und dem siebten Stockwerk trafen sie Roland.

,,Hallo Herr Kaiba."

,,Oh, hallo Roland.", gab Mokuba zurück. Er wollte schon weiter, doch Vienne hielt ihn auf. ,,Warte. Roland, warum sind sie hier in London?" Mokuba zuckte zusammen. Vienne hatte Recht - was suchte Roland hier in London? Und was machte er in diesem Hotel?

,,Nun, Seto Kaiba residiert momentan in diesem Hotel."

,,WAS?"

,,Wo ist er jetzt?"

,,Er wollte an die frische Luft."

,,WOHIN wollte er?"

,,Ich weiß es nicht genau."

,,Komm weiter, Vienne."

Mokuba zog Vienne weiter. Er war alarmiert. Seto? In diesem Hotel? Er eilte um die Ecke und stieß fast mit einer alten Frau zusammen. Die schimpfte sofort los. ,,Sie sind ja einer! Rennen mich hier fast um! Sie sind ja genau so wie diesen brünette, große Kerl mit den kalten Augen! Rempelt einen fast um, wenn er in den Aufzug reingeht! Die paar Stockwerke zur Dachterrasse hätte er doch gehen können-" Mokuba riss Vienne weiter. ,,Was ist denn los?", fragte Vienne. Sie hatte gar nichts mitgekriegt. ,,Ich glaube, Seto ist auf der Dachterrasse! Ich habe ein ganz mieses Gefühl."
 

Endlich im neunten Stock angekommen, stützte er sich auf seinen Knien auf und rang nach Luft. Vienne war noch eine Etage weiter unten. Er wartete auf sie, dann klopften sie gegen Sams Tür an. Er öffnete die Tür. ,,Hallo Windflügel. Weißt du vielleicht, wo Swan hin ist?" ,,Sie wollte Spazieren gehen. Ich glaube, sie ist auf der Dachte-" ,,DACHTERRASSE?!", brüllte Vienne. Am Ende ihrer Kräfte rannte sie zur Treppe, Mokuba stolperte Hals über Kopf hinterher. Sie rannte zum Aufzug (es waren ja noch sechs Stockwerke bis zur Dachterrasse und haute auf den Aufwärts-Knopf. Nach gut einer Minute war der Aufzug endlich da. Serenity und Mokuba schoben sich hinein, es waren drei fein gekleidete Herren drin. Sie stöhnte, denn es leuchteten die Knöpfe für die nächsten drei Stockwerke. Sie drücke den Knopf für die Dachterrasse. Der Aufzug hielt dann noch mal im dreizehnten; eine fette Familie aus vier Personen rollte herein der Mann schob seinen Wurstfinger vor und drückte den Knopf fürs fünfzehnte. Der Aufzug quälte sich sehr langsam höher (Maximum: 500 Kilo). Nach einer offensichtlich endlosen Zeit kam er endlich oben an. Vienne und Mokuba gingen die letzte Treppe hoch. Sie schwangen die Tür auf und sahen auf die Plattform.

Liebestest

Seto stand mit dem Rücken zur Tür, Serenity sah ihn an. Keiner von beiden hatte Mokuba oder Vienne bemerkt.

,,Ich... Habe mich also verändert...?"

,,Viel zu sehr."

Serenity drehte sich um und ging zum Maschendrahtzaun. Sie sah hinaus und legte eine Hand auf Schulterhöhe an den Zaun.

,,Was willst du?"

,,Ich habe meine Affäre beendet. Weil dein Song mir klar gemacht hat, dass ich nicht mit Cecilia kann."

,,Ach, tatsächlich? Dir ist jetzt klar, dass das falsch war?"

,,Ja."

,,Verstehst du mich, wenn ich dir sage, dass ich überhaupt kein Vertrauen zu dir habe?"

,,Ja."

,,Verstehst du auch, dass mein Herz im Moment zu verletzt ist, um überhaupt irgendwas zu empfinden?"

,,Ja."

,,Dann wirst du verstehen, dass ich Zeit brauche. Gib mir Zeit, damit ich entscheiden kann, ob ich dir wieder vertraue. Ob ich dich noch liebe. Gib mir Zeit. Ich werde nachdenken. Ich werde auch dir sagen, wenn ich mich entschieden habe."
 

Als sie sich auf den Weg in ihr Zimmer machte, waren Mokuba und Vienne verschwunden.
 

,,Sam?", fragte Serenity nach dem sie an Sams Zimmertür geklopft hatte. ,,Ja?", antwortete er und machte die Tür auf. ,,Ich wollte mich nur bedanken, dass du dich um mich gekümmert hast." ,,Ach? Ja... Bitte..." Serenity drehte sich um und ging davon. Sie machte sich auf den Weg in ihr eigenes Zimmer (1425). Seto, der inzwischen wieder in seinem eigenen Zimmer war, dachte über die ganze Sache nach. Er griff zum Telefon.
 

,,Ich frage mich, worauf das ganze hinausläuft.", sagte Mokuba zu Vienne. ,,Ich glaube, es geht darum, ob Serenity endgültig nein sagt. Oder ob sie vielleicht sagt. Sie wird nicht ja sagen.", sagte Vienne, als ob es das normalste der Welt wäre. ,,Hä?", fragte Mokuba, der es nicht kapierte. ,,Ach Moki! Es geht darum, ob Serenity ihn zum Feind macht, oder ob sie ihn neutral... stellt, sag ich jetzt einfach mal. Wenn sie ihn neutral stellt, gibt sie ihm noch eine Chance." ,,Hättest du das nicht gleich so erklären können? Jetzt mal ne andere Frage: Wann wollen wir denn nun heiraten?"
 

Am nächsten Morgen klingelte es an Serenitys Tür. Sie war gerade beim Frühstück. Als sie durch den Türspion sah, sah sie jemanden mit blauer Kappe. Sie öffnete durch die Tür. Vor ihr war ein riesiger Strauß aus roten Rosen. ,,Rote Rosen für den weißen Schwan", sagte der Bote mit breitem Grinsen. ,,Irgendwo ist auch eine Karte."

Es waren wirklich schöne Rosen. ,,Von S. für S.", stand auf der Karte. Trotzdem seltsam, das er für sie Rosen versendete. Seto und eine romantische Ader?

,,Es geschehen noch Zeichen und Wunder", sagte Vienne. Sie und Mokuba waren später zum Kaffee gekommen. ,,Ja. Aber... Das reicht nicht. Ich werde nicht einfach sein... Ich werde es ihm auf keinen Fall leicht machen." ,,Es ist aber auch wichtig, ob er es ernst meint.", sagte Mokuba. ,,Worauf baust du in einer Beziehung, Serenity?" ,,Nun, er muss mich lieben wie ich bin, er muss ehrlich sein, er muss treu sein und um mich kämpfen."
 

Am Abend ging sie mit ihm essen. Sie gingen zu einem Italiener. (Wie wir alle wissen schmeckt das englische Essen furchtbar.) ,,Erzähl mir was zwischen dir und Cecilia passiert ist.", sagte sie bestimmt. Sie wusste es längst, aber sie wollte herausfinden, ob er die Wahrheit sagte. ,,Als du in London warst begann ich die Affäre. Sie hatte mich einmal angebaggert, als du noch nicht meine Sekretärin warst. Ich schenkte ihr keine Beachtung. Sie versuchte es öfter als nur einmal. Ich lud sie an dem Tag ein, als ich dich im Fernsehen sah. Wir knutschten nur rum. Ich hätte die Beziehung sofort beendet, wärest du zurückgekommen. Aber dein Weg neigte sich immer stärker zur Musik hin. Ich ging immer weiter, mied aber Sex. Sie verlangte es oft von mir. Ich mochte oder liebte sie keine Sekunde. Sie sollte nur den Zweck erfüllen, dass du zu mir zurückkommen würdest. Ich ließ alles so, wie es war und wir knutschten und fummelten weiter rum. Obwohl ich ihr gesagt hatte, das Sex auf keinen Fall in Frage komme, versuchte sie, mich rumzukriegen. Sie widerte mich immer mehr an, aber gleichzeitig kam deine Debüt-Maxi-Single raus. Ich ignorierte meine Abneigung gegen sie, denn gleichzeitig dachte ich, ich wäre dir egal, da du so weit gegangen warst, obwohl ich dagegen war. Deswegen machte ich weiter. Schließlich war sie nur noch zur Unterhaltung da. Ich will damit nicht sagen, dass ich sie nur für meine Befriedigung gebraucht habe, sondern ich nahm sie wie eine Droge ein, eine Droge, die mich über meinen Liebeskummer (,,mein Liebeskummer", Worte aus Seto Kaibas Mund, von denen ich nicht gedacht hätte, dass er sie je sagen würde.) hinweg tragen sollte. Dann kam irgendwann dein Konzert im Fernsehen. Dein Song machte mir klar, dass ich dir nicht gleichgültig war. Ich war dir noch etwas wert. Dies wischte meinen Liebeskummer fort und machte die Droge überflüssig. Mir war klar, dass meine Ansicht falsch war. Ich hatte gehofft, du würdest mir verzeihen." Er trank etwas von dem Rotwein. ,,Meine Abneigung gegen Sängerinnen... Ich finde diese Sachen wie Skandalfotos oder besoffen heiraten einfach furchtbar. Ich hatte aber nicht wirklich deswegen Angst, dazu hielt ich dich für zu rein. Aber ich hatte Angst, dich an einen gutaussehenden Sänger zu verlieren."
 

,,Soweit ich das sehe, hat er die Wahrheit erzählt.", kommentierte Mokuba. ,,Ja. Ich finde das alles mit der Droge sehr interessant", sagte Vienne mit ironischem Unterton. Sie grinste. ,,Die ersten beiden Punkte wären somit erledigt.", stellte Serenity fest. ,,Vielleicht könnten wir ja jemanden, der sehr sexy ist engagieren, Seto zu verführen, mal sehen, ob er drauf anspringt.", sagte Serenity. ,,Egal ob das jetzt ein Witz war oder nicht, wir machen's.", sagte Mokuba.
 

In den Nächsten zwei Tagen waren sie auf der Suche nach einer gut aussehenden Frau. Sie fanden schließlich eine Frau mit kleiner Nase, sinnlichen Lippen, langem, blondem Haar, Hohlkreuz, flachem Bauch, langen Beinen und einem wohlgeformten Hintern. Vienne hatte Mokubas Blick gefolgt, der während einer Pause in einem Café die ganze Zeit auf ein und denselben Fleck gestarrt (,,Hör auf zu sabbern, Moki!").
 

Auf dem Weg in den Frühstückssalon schnitt sie ihm den Weg ab. Sie ließ den Bademantel, den sie getragen hatte, zu Boden fallen. Aber bevor sie auch nur ein verführerisches Wort hatte sprechen können, hatte Seto den Bademantel per Fuß vor ihren Bauch befördert und war weitergegangen. Serenity war sehr zufrieden. ,,Ob er um dich kämpft ist die letzte Frage.", sagte Vienne. ,,Aber ich muss sagen, dass ich keine Ahnung habe, wie wir das herausfinden können." ,,Wir sollten ihn erst mal in Ruhe lassen.", sagte Serenity. ,,Ich habe da aber noch eine Frage: dachtet ihr wirklich, ich würde nicht merken, dass ihr hier in London heiraten wollt?", sagte sie mit einem Grinsen. ,,Gute Ohren", murrte Mokuba. Serenity sah unschuldig pfeifend zur Decke.

Letzte Chance - vertan oder genutzt?

,,Seto schickt mir immer noch täglich Rosen.", sagte Serenity und roch an den roten Rosen. Vienne lächelte.

,,Wo ist Mokuba?"

,,Er sucht eine Anlage draußen zum heiraten."

,,Aha."

Serenity konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. ,,Ich geh ein bisschen spazieren.", sagte sie und verließe das Zimmer von Vienne und Mokuba. Sie hatte jetzt schon eine längere Zeit Pause seit dem Konzert. Sie verließ die Lobby und trat hinaus in die Herbstluft. Es wehte ein kühler Wind. Sie machte sich auf den Weg zur U-Bahn-Station, sie wollte ins Stadtzentrum. Sie durchquerte eine kleine und enge Gasse, mit der sie ungefähr zweihundert Meter sparte. Sie kam auf der Hauptstraße
 

Zur gleichen Zeit kam Mokuba zurück. ,,Gibt es was neues?", fragte er. ,,Das sollte ich eigentlich dich fragen. Aber egal, also, es gibt nämlich nichts neues was Serenity und Seto angeht, wenn du das meinst.", antwortete Vienne. ,,Von meiner Seite aus gibt es auch nichts neues. Aber, du sag mal, wo steckt eigentlich mein Bruder?" ,,Roland sagte, der würde an irgendeinem Plan von einem neuen Vergnügungspark arbeiten.
 

Seto arbeitete tatsächlich an einem Plan für einen neuen Vergnügungspark. Er platzierte gerade eine neue Achterbahn in seiner 3D-Welt. Er seufzte, denn die Achterbahn war zu groß und er würde den Gesamtplatz erweitern müssen. Er stöhnte. ,Ich brauche eine Pause', dachte er.
 

Serenity stand inmitten des Trafalgar Square. Sie saß eine Weile da, als plötzlich die Tauben, die eben noch so seelenruhig vor ihren Füßen pickenden Tauben gurrten laut und flatterten in die Lüfte. Ein muskulöser Bettler schleifte auf Serenity zu. ,,Gib mir Geld.", knurrte er. ,,Warum sollte ich?", fragte Serenity. Shit! Sie biss sich auf die Lippen. Das hätte sie vielleicht besser nicht sagen sollen, sie wollte den Kerl doch nicht auch noch provozieren. Dieser war aber offensichtlich wütend geworden. ,,Gib - mir - Geld!", grunzte er und holte aus. Serenity stand auf und sprang zur Seite und entging so seinem Schwinger. ,,Gib - mir -" ,,Sie gibt dir gar nichts.", sagte eine kalte Stimme. Serenity seufzte erleichtert auf. ,Seto!', schoss es ihr durch den Kopf. Der Bettler ging jetzt auf Seto los. Seto wich ihm aus, so dass der Bettler gegen ein Denkmal knallte. Er krachte gegen den kalten Stein und fiel zu Boden. ,,Komm, wir gehen.", sagte Seto. Er hob seinen Arm, um ihn um Serenitys Schulter zu legen., doch er zögerte. ,,Ist schon o.k.", murmelte sie leise. ,,Aber nur bis zum Hotel." Er legte seinen Arm um sie. Für Serenity war es schön, nach so langer Zeit mal wieder seine Haut zu spüren.
 

Vor dem Hotel zog er dann auch seinen Arm weg. Serenity ging die Stufen zur Hoteltür hinauf. ,,Serenity?", fragte Seto. Sie drehte sich um. ,,Gibst du mir noch eine Chance?", fragte er. Serenity sah weg. Dann sah sie auf ihre Füße. Dann sah sie ihm direkt ins Gesicht, lächelte und sagte: ,,Ja!"
 

,,Du hast ihm also noch eine Chance gegeben?", fragte Vienne. ,,Ja. Der Vorfall auf dem Trafalgar Square hat mir gezeigt, dass er mich beschützt. Aber ich muss sagen, ich fange schon wieder an, ihn zu mögen.", sagte Serenity und wurde dabei ganz leicht rot und grinste peinlich berührt. ,,Ich fände es schön, wenn ihr wieder zusammen kommen würdet, sagte Mokuba. ,,Ach ja; hier, das ist für dich." er reichte ihr einen weißen Umschlag. ,,Serenity", stand drauf. Sie öffnete ihn und zog eine Karte raus. ,,Einladung zur Hochzeit" Serenity musste einfach grinsen.
 

Am nächsten Tag musste Serenity wieder ins Studio. Sie musste ein paar Aufnahmen für die Single machen. Vienne und Mokuba fuhren los, um ein Brautkleid zu kaufen. Seto tipperte auf seinem Computer. Als Serenity abends ins Hotel kam, fand sie ein Briefchen auf der Fußmatte; Seto lud sie für Morgen in den Italiener ein, indem sie schon gewesen waren. Sie drückte das Briefchen an ihre Brust und ging rein. Sie schlief ruhig und träumte von weißen Rosen.
 

Am nächsten Abend erschien sie keine Minute zu spät im Restaurant - Seto war natürlich schon da. Sie bestellten Getränke.

,,Ich finde das toll für deinen Bruder, dass er so jung und so bald schon heiratet." Seto nickte. ,,Noch vor mir..." ,,Denkst du denn nie ans heiraten, Seto?", fragte Serenity zurück. Er sah ihr direkt in die Augen. ,,Weißt du... Früher habe ich keinen Gedanken an die Liebe oder Dinge wie solches verwendet. Mit dir lernte ich ganz neue Gefühle kennen. Aber ich hätte nie erwartet, dass ich vielleicht noch einmal zu einem ganz normalen Menschen werden könnte. ,,Zu einem ganz normalem Mann?", fragte Serenity leise. ,,Zu einem Firmenchef? Zu einem Ehemann? Oder vielleicht gar zu einem Vater?" Seto sah sie nicht an. Er dachte wieder an Serenitys letzte Antwort auf seine Frage. Dies war seine letzte Chance. ,,Daran habe ich noch nicht gedacht. Aber es wäre nicht unmöglich." Die Bedienung servierte die Getränke. Serenity und Seto tranken beide einfache Zitronenlimonade. ,,Was soll ich noch sagen?", fragte Seto. ,,Ich weiß nicht wie es ist, jemanden zurückzuerobern."
 

Serenity hatte auf diese Frage nichts geantwortet. Sie und Seto hatten kurze Zeit später bezahlt und waren dann abgehauen. Sie liefen jetzt neben einander durch den Park. Serenity ging gedankenverloren nur schnurstracks geradeaus. Und so kam es, wie es kommen musste: sie stolperte über eine herausragende Gehwegplatte und stolperte. Seto fing sie im halben Sturz auf. Er zog sie hoch und drückte sie an sich. Serenity keuchte; Seto spürte wie ihr Herz schlug. ,,Können wir uns eben hinsetzen?", fragte Serenity. Die beiden gingen weiter bis zur nächsten Parkbank. Sie war eiskalt und Serenity wäre fast wieder aufgesprungen. Sie zog Schuhe und Socken aus und rieb ihre Zehenspitze; sie war aufgerissen und blutete. Seto nahm eine Packung Taschentücher aus der Tasche und wickelte einen Fetzen um Serenitys Fuß. Sie zog die Socke wieder an und schob ihren Fuß in den Schuh zurück. ,,Danke", sagte sie. ,,Können wir ins Hotel zurück? Mir wird kalt." ,,Willst du meinen Mantel?", fragte Seto. Er stand auf, zog ihn aus und legte ihn um ihre Schultern. Serenity warf ihm einen dankbaren Blick zu.
 

Sie kamen wenig später im Hotel an. Auf Serenitys Stockwerk begleitete er sie zu ihrer Zimmertür. ,,Willst du noch auf einen Kaffee mit reinkommen?", fragte Serenity. (Die berühmte Frage...) ,,Gern."

Seto hängte seinen Mantel, den er Serenity wieder abgenommen hatte in die Garderobe und schaltete sein Handy aus. Serenity schloss ab während die Kaffeemaschine in der Diele blubberte. Seto sah sich im Zimmer um; es sah genauso aus wie seines. Serenity goss den Kaffee ein. Sie setzten sich aufs Sofa und tranken Kaffee. ,,Danke, dass du mir deinen Mantel geliehen hast." Sie biss in einen der Kekse, die in einer Schale auf dem Couchtisch lagen. Sie redeten noch über dies und das. Irgendwann war die Keksschale halb leer und die beiden Kaffeetassen standen leer auf dem Tisch. Die Uhr zeigte auf acht Uhr abends. ,,Wir haben das Abendessen verpasst.", vermerkte Seto. ,,Willst du jetzt gehen?", fragte Serenity. ,,Ich müsst schon so langsam."

Serenity hatte die Tür noch nicht aufgeschlossen und Seto hatte seinen Mantel noch nicht angefasst. Sie standen einfach nur im Flur und sahen sich an. ,,Was ist nun mit meiner letzten Chance?" Serenity sah weg. Er drehte sich langsam weg, aber Serenity stoppte ihn. Tränen glitzerten in ihren Augen. Schließlich rollte eine einzelne Träne ihre Wange hinunter. Seto hob einen Finger und wischte sie weg. Sie sah ihn an. Sein Kopf kam dem ihren immer näher. Sie küssten sich. Serenity wurde ganz warm von diesem Gefühl. Endlich. Endlich war es wieder da.
 

Sie küssten sich mit Zunge. Seto streifte ihre Strickjacke von ihren Schultern. Sie schob sein Hemd hoch. Während sie durch die Wohnung taumelten, riss Serenity das Telefonkabel aus der Steckdose. Sie landeten auf dem Doppelbett. Seto öffnete ihren BH. Er küsste ihre weiche Haut. Sie schob seine Unterhose runter. Und diesmal klingelte kein Telefon oder Handy. Niemand klingelte, es gab kein Erdbeben, niemand platzte rein und es gab auch keine Feuerübung. Diese Nacht gehörte nur den beiden.
 

Um sechs Uhr morgens klingelte der Wecker. Seto streckte seinen Arm aus und brachte ihn zum Schweigen. Serenity öffnete die Augen. Sie lag mit ihrem Kopf auf seiner Brust. ,,Guten Morgen.", sagte sie und gab ihm einen Kuss. ,,Gehst du zuerst duschen?"

Während Seto duschte ging Serenity durchs Zimmer und räumte auf. Sie steckte das Telefonkabel wieder rein. Sie entleerte die mit Krümeln gefüllte Keksschale auf dem Couchtisch in den Mülleimer. Sie setzte sich aufs Sofa. Freudentränen kamen hoch. Nach so langer Zeit. Endlich waren sie wieder zusammen! Sie wischte sich die Tränen weg und ging ins vom Dunst gefüllte Badezimmer. Seto kam gerade aus der Dusche. Serenity streifte den Bademantel, den sie getragen hatte, ab und stieg in die Duschkabine.
 

Eine Dreiviertelstunde später gingen die beiden runter zum Frühstück. Sie setzten sich an einen Tisch für zwei Personen. ,,Ich muss um neun ins Studio; Aufnahme für meine neue Single.", sagte Serenity. ,,Kann ich mitkommen?", fragte Seto zurück. Serenity sah ihn überrascht an. ,,Ja klar..."
 

,,Wer ist das denn?", fragte Sarah. ,,Das ist mein Freund.", sagte Serenity. Sarah machte große Augen. ,,Versteck ihn besser vor der Presse." ,,Ich weiß nicht.", antwortete Serenity. ,,Wie lange läuft das schon mit euch beiden?", fragte Sarah. ,,Schon sehr lange. Aber wir sind erst gestern wirklich zusammen gekommen.", sagte Serenity. ,,Du klingst, als ob du wirklich froh darüber wärst." ,,Das bin ich auch."

Die weißen Rosen

Drei Monate später
 

Der Herbstwind blies die rosa Kirschblüten durch den Park. Es war noch mal ein bisschen warm geworden. Ein paar vereinzelte Wolkenfetzen zogen über den ansonsten klaren Himmel. Vor einer schönen Kirche in London hielt eine lange schwarze Limousine. Der Chauffeur stieg aus, ging nach hinten und öffnete die Tür. Seto stieg aus, ihm folgte Serenity. Während der Chauffeur die Limousine wegfuhr, gingen die beiden über den Kiesweg auf die Kirche zu. Mit einem großen Quietschen öffnete sich die Tür. In der Halle tummelten sich die Leute. ,,Bis später.", sagte Serenity. Sie ging auf eine Tür zu. Sie öffnete die Tür, ging durch eine kurzen Gang und öffnete wieder eine Tür. Inmitten des Raumes saß Vienne. Sie trug ein einfach wunderschönes, schneeweißes Brautkleid. Die Sonnenstrahlen fielen durch die bunten Kirchenfenster und bunte Lichter tanzten auf dem weißen Kleid. Vienne sah Serenity an. ,,Du bist wunderschön.", sagte Serenity. Viennes Schwester Vera lächelte Serenity zur Begrüßung an und zupfte an dem weißen Kleid herum.
 

Seto plauderte in der Halle mit einem Bekannten von Mokuba und schlürfte gelegentlich ein wenig Sekt. Mokuba hatte sich noch nicht sehen lassen.
 

Die Orgel spielte. Mokuba saß bereits vor dem Altar. Viennes Vater kam mit der Braut angeschritten. Serenity und Seto saßen natürlich ganz weit vorne. Während der Pastor seine Rede hielt, saß Serenity Händchen haltend neben Seto. Es war einfach wunderschön. Durch den Schleier hindurch sah Vienne Mokuba die ganze Zeit an. Sie war einfach überglücklich. ,,...so antworte mit ja." Vienne zuckte; sie war aus ihrer Überglücklichkeit hochgeschreckt. ,,Ja, ich will.", sagte sie. Er sagte Mokuba etwas von "dein Leben lang - sie lieben" und dann: ,,so antworte mit ja." ,,Ja, ich will." Die beiden erhoben sich. ,,Dann erkläre ich euch hiermit für Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen." Sie küssten sich. Seto lächelte nur und Serenity vergoss Freudentränen. Es war einfach ein schönes Bild. Vienne, ganz in weiß, mit den weißen Rosen als Brautstrauß. Draußen standen sie dann für unzählige Fotos parat. ,,Und jetzt der Brauch mit dem Brautstrauß!" Vienne lächelte, als sie sah, wie sich mindestens fünfzehn Mädchen am Fuße der Treppe einfanden um den Brautstrauß zu fangen. ,,Willst du nicht auch gehen?", fragte Seto. ,,Ich fange ihn doch eh nicht." ,,Versuch es zumindest." ,,Na gut." Sie gab ihm noch einen flüchtigen Kuss, dann stürzte sie sich ins Gewühl. Vienne drehte sich um und warf. Die Hände gingen hoch; es wurde geschubst und eine einzelne Hand war jetzt über allen anderen, öffnete sich und fing den Brautstrauß. Die Hände gingen wieder runter und die Mädchen bildeten einen Kreis aus zwei Ringen und applaudierten. Seto stellte sich auf die Zehenspitzen. In der Mitte des Kreise stand eine Person und weinte Freudentränen. Es war Serenity.
 

Der Brautstrauß stand in einer gläsernen Vase auf einem Tisch. Der Tisch und noch viele Tische mehr standen unter dem großen Festzelt, das die Organisatoren gemietet hatten. Die meisten tanzten draußen unter freiem Himmel, der sich allmählich ins dunkelblaue verfärbte. Seto unterhielt sich mit Mokuba und Serenity mit Vienne.

,,Seit dem du unter der Haube bist, wirkst du viel erwachsener."

,,Und das, obwohl sich mein Aussehen gar nicht geändert hat?"

,,Du siehst trotzdem anders aus! Unendlich glücklich und reif."

,,So fühle ich mich auch."

,,Ihr seid ein wirklich schönes Ehepaar."

,,Danke. Ich glaube aber auch, das Mokuba mich von ganzem Herzen liebt."

,,O ja... Habt ihr eigentlich schon mal über die familiäre Planung nachgedacht?"

,,Vorerst soll alles so bleiben wie jetzt. Aber was Kinder angeht, wollen wir noch warten, bis ich mich körperlich dazu bereit fühle, ein Kind zu bekommen. Und natürlich müssen wir uns auch seelisch drauf vorbereiten."

,,Ja..."

,,Hast du dir schon mal vorgestellt, wie eine Tochter oder ein Sohn von dir und Seto aussehen könnte?"

,,Nein. Und ich will es mir gar nicht vorstellen. Ich will einfach warten, bis ich das wirkliche Gesicht vor mir sehe."

,,Darf ich um diesen Tanz bitten?"

Mokuba war herübergekommen. Er nahm Vienne bei der Hand und geleitete sie auf die Tanzfläche. Die beiden merkten gar nicht, das sich die Tanzfläche leerte. ,,Das ist ja wie im Märchen.", sagte Vera. Es war wirklich schön anzusehen, wie die beiden tanzten.
 

Irgendwann um Mittenacht tanzten auch Seto und Serenity im Vollmondlicht. Und Seto trat Serenity dabei kein einziges Mal auf den Fuß. ,,Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie sehr ich dich liebe? Die ganze Zeit warst du ein Teil meines Herzens. Auch wenn es Zeiten gab, wo sich dieses Teil im hintersten Winkel meines Herzens versteckte." Er sah ihr in die Augen. Diese ehemals kalten Augen hatten einen unbeschreiblichen Ausdruck angenommen.
 

In der Nacht stahl sich Serenity aus dem Bett, zog sich an und verließ das Hotel. Sie hatte Seto einen Zettel hingelegt: ,,Such mich nicht. Ich werde zurückkommen."
 

Sie ging in den Park. Mitten in der Dunkelheit ging sie über die Steinwege. Plötzlich entdeckte sie am Ende einer Wiese riesige Rosenhecken mit weißen Rosen. Sie zog ihre Sandalen aus und ließ mit nackten Füßen über das feuchte Gras.

Sie erreichte die Rosenhecken und ließ sich zwischen ihnen Nieder. Es war einfach nur schön. Sie fühlte eine vertraute Hand auf der Schulter. ,,Du bist mir nachgeschlichen?", fragte sie leise. ,,Ja...", antwortete Seto. ,,...ich wollte nichts riskieren." Serenity fragte nicht nach, was ,,nichts" bedeuten sollte. ,,Sind sie nicht wunderschön?", fragte sie träumerisch. ,,Ich habe noch nie so schneeweiße Rosen gesehen." Er legte von hinten die Arme um sie. Sie lehnte sich an ihn. ,,Bist du wegen dem Brautstrauß hier?", fragte Seto. Serenity zögerte. ,,Ja." ,,Glaubst du an diesen Brauch?" ,,Ich weiß nicht. Ich werde wohl... einfach... warten müssen.", sagte sie langsam. Seto sagte nichts. Serenity seufzte innerlich. ,,Wie Zeit ist vergangen, seit wir uns zum ersten Mal geküsst haben?", fragte Serenity. ,,Ich weiß es nicht mehr. Aber es war eine schöne Zeit.", sagte Seto. Eine leichte Böe lies die Blätter um sie herum rauschen. Der Vollmond schien auf sie herab. Sie standen eine Weile so da. Irgendwann hob er seine Hand und legte sie auf ihre Schulter. Sie drehte sich zu ihm um. Er zog ihren Kopf zu sich und küsste sie kurz. Sie legte die Stirn an seinen Kopf. Jahre hätten so vergehen können. Irgendwann bemerkte er, dass sie Gänsehaut bekam. ,,Gehen wir zurück ins Hotel?", fragte er. Serenity nickte.
 

In der Nacht war alles still. Man hörte nichts hinter der Schlafzimmertür von Seto und Serenity. Seto schlief auf der Seite liegend, Serentiy in seinen Armen.
 

Am nächsten Morgen waren Vienne und Mokuba wie vom Erdboden verschluckt. Sie waren einfach nirgends aufzufinden. ,,Lassen wir sie einfach.", sagte Serenity. ,,Sie sind frisch verheiratet, da sollen sie machen was sie wollen." Sie verschwieg Seto, das Vienne sie heute morgen aufs Handy angerufen hatte. ,,Wir sind in Tokio.", hatte sie gesagt. Serenity saß unterdessen im Studio und schrieb an ihrem neuen Song ,,French Rose Combination". Seto saß mit seinem Laptop an einem Schreibtisch und diskutierte im Chat mit einem Geschäftspartner. ,,Wie weit bist du eigentlich mit Kaibalands?", fragte Serenity nebenbei. ,,So gut wie fertig.", war die Antwort. ,,Es laufen schon die Vorbereitungen für die Eröffnungsfeier im Mai." ,,Vorbereitungen für eine Party die erst in sieben Monaten ist?", fragte Serenity mit hochgezogenen Augenbrauen. Seto nickte. Serenity wandte den Kopf ab und summte eine Melodie für ihren neuen Song.
 

Going through the quarter of houses

Looking for my friend's house

A blue rose in my hand

Rose of friendship
 

With no socks or shoes

I'm going over the grass

Just looking for white Roses

Roses of truth
 

Crossing the street

Searching the little flower shop

With the beautiful red roses

Roses of love
 

Blue, white 'n' red

The colours of the French flag
 

Here in Paris
 

Sitting on the back seat of the red cabrio

The car is driven by my darling

The sunshine is golden on my skin

I'm laughing, listening to the old radio
 

Blue roses of friendship,

White roses of truth,

Red roses of love,

French Rose Combination
 

,,Klingt gut", murmelte Seto. Serenity lächelte. Serenitys Handy bimmelte. Sie warf einen kurzen Blick auf den Display, dann auf Seto und ging aus dem Raum. ,,Hallo Vienne! Wie geht's?" ,,Gut!" Serenity war sich sicher, das Vienne strahlte wie ein Honigkuchenpferd. ,,Moki ist so glücklich! Und ich erst! Es ist einfach schön, wir genießen gerade die Kirschblüten in den Bergen."

,,Ja... Da würde eich auch gern hin!" ,,Komm doch!" ,,Geht nicht, ich schreibe gerade an einem Song... French Rose Combination." ,,Klingt gut... Aber ich muss Schluss machen, ein Gespräch von Japan nach London ist nicht gerade billig." ,,Schon klar. Also dann, Ciao!"

Serenity legte auf. Sie ging ins Tonstudio zurück. ,,Wer war das?", fragte Seto. ,,Meine Managerin.", antwortete Serenity ohne rot zu werden.

Die roten Rosen

Serenity machte noch am gleichen Tag die Aufnahmen für den Song.
 

,,...Blue, white 'n' red

The colours of the French flag..."
 


 

Sie hatte noch einen Chor auf Französisch eingebaut, der von ein paar Französinnen gesungen wurde.
 

,,...Here in Paris..."
 

Während sie mit Kopfhörer im Aufnahmeraum sang, stand Seto draußen und sah ihr zu. Nach der Aufnahme trank sie zusammen mit ihm einen Kaffee. Sie sprachen über den Clip. Serenity hatte sich immer noch nicht an die Unterstützung, die er ihr neuerdings leistete, gewöhnt. Sie saßen im Aufenthaltsraum. Oben im Tonstudio waren die Französinnen bei der dritten Aufnahme. Sie hielt Händchen mit Seto. Vienne rief nicht noch einmal an, und Serenity riskierte es nicht, sie anzurufen und dabei irgendeine schöne Situation zu vermiesen. Bei Seto hagelte es nur so vor E-Mails. Dauernd kamen Angebote von irgendwelchen Frittenbuden-Besitzern und Schnellimbissen, die unbedingt einen Stand haben wollten. Unterdessen war Seto bemüht, den TÜV für seine Achterbahnen zu bekommen. Er hatte nicht Probleme, weil die Achterbahnen so unsicher wahren, sonder weil die Typen einfach nie Zeit hatten.
 

Serenity kam in Stress, weil der Clip gedreht wurde. Es gab Schwierigkeiten blaue Rosen zu besorgen, bis Seto schließlich eingriff und über eine Gegend informierte, in der es ein wahres Labyrinth aus Rosenhecken mit blauen Rosen gab. Die Französinnen kamen im Clip als Schülerinnengruppe auf dem Eifelturm vor. Serenity sah sich zusammen mit dem Regisseur die zusammengespielten Szenen an. Sie fühlte sich ziemlich müde.
 

Sie ging durch den Park. Der Rasen war offensichtlich frisch gemäht. Am Rand des Springbrunnens saß eine alte Frau und las in einem dicken Buch. Der Steinweg war frisch gefegt. Der Himmel verfärbte sich allmählich ins Rötliche rein.
 

Als sie im Hotelzimmer ankam musste sie sich erst mal hinlegen. Seto war nicht aufzufinden und so legte sie sich alleine ins Bett.
 

Irgendwann später wachte sie auf. Draußen war alles dunkel. Erst jetzt bemerkte sie, das der Boden mit roten Rosenblättern übersät war. Sie ging den Weg entlang, auf dem keine Rosenblätter lagen. Er führte ins Wohnzimmer. Dort lagen überall Rosen verstreut. Seto saß auf der Couch, mit einer wunderschönen Rose in der Hand. Er ging auf sie zu. ,,Weißt du", fing er an. ,,Wir kennen uns jetzt schon recht lange. Wir hatten immer eine schöne Zeit, wenn wir zusammen waren. Ich möchte mich nie mehr von dir trennen. Also frage ich dich hier und jetzt. Willst du mich heiraten?" Serenity fehlten die Worte. Sie sah ihn nur an. Und dann kamen die Tränen. Tränen des Glücks rannen ihre Wangen hinunter. Sie lächelte. Sie fiel Seto um den Hals und schluchzte. Dann sagte sie leise: ,,Ja."
 

Serenity trug eine lange, schöne Zeit den Verlobungsring. Bis der Frühling kommen sollte, bis überall frisches Grün aus der Erde sprießen sollte. Bis es April war.
 

Es war schon Frühling. Die Blumen hatten angefangen, in Hülle und Fülle aus dem Boden zu sprießen. Überall, wo man hinsah, sah man frisches Grün. Unter einer Allee fuhr ein schwarzes Auto lang. Auf der Rückbank saßen Mokuba und Vienne. ,,Ach, es war ein schöner Augenblick, als ich die 'Einladung zur Hochzeitsfeier' aus dem Umschlag holte.", schwärmte Vienne. Sie lehnte an seiner Schulter. Mokuba hielt mit der einen Hand die ihre und in der anderen den Brief.
 

Sarah fuhr in einem Taxi durch die City. Sie lehnte mit der Schulter an ihrem Mann. Auch sie hatte eine Einladung in der Hand.
 

Es war ganz still. Die Sonne flutete durch die bunten Fenster herein. Die Orgel spielte. Seto stand am Altar. Die Tür öffnete sich. Serenity kam herein. Zwei kleine Kinder, Viennes Neffen, trugen den langen Schleier. Sie trug ein wunderschönes, schneeweißes Kleid. Sie erreichte die Stufen, die zum Altar hinaufführten. Sie stieg sie hinauf. Während der Pfarrer seine Rede hielt, lächelte Serenity Seto durch den Schleier hindurch an. Ihr gingen wieder alle Momente durch den Kopf. Der erste Kuss. Die Geschehnisse im Pool. Seine Unterstützung, als sie noch bei Joseph gewohnt hatte. Das waren alles Momente gewesen, in denen sie einfach froh gewesen war, das er an ihrer Seite gestanden hatte. Es hatte auch Momente gegeben, in denen sie geweint hatte. Als sie von ihm und Cecilia erfuhr, oder als er Schluss gemacht hatte. Die große Nacht, die Zeit zwischen den weißen Rosen. Doch plötzlich wurde sie vom Pfarrer aus den Gedanken gerissen. Ihr wurde die entscheidende Frage gestellt.,,... bis das der Tod euch scheidet?",, Ja, ich will." ,,Und du, Seto Kaiba, willst du ... [...] ... bis das der Tod euch scheidet?" ,,Ja, ich will." ,,Dann erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau." Sie steckten sich die Ringe an. ,,Sie dürfen die Braut jetzt küssen." Seto nahm Serenity den Schleier ab. Sie küssten sich.
 

Der Ring an Serenitys Finger funkelte golden wie die Sonne und schöner als der Mond. Sie und Seto waren den Rest des Abends natürlich ein Herz und eine Seele.

Sie saßen die ganze Zeit Händchen haltendend auf einem kleinen Sofa. Irgendwann setzte sich Vienne zu ihnen. Seto stand auf und ging zu Mokuba herüber. ,,Du bist jetzt meine Schwägerin." Vienne grinste. ,,Jaah... Wie waren denn deine Flitterwochen?", fragte Serenity. ,,Einfach schön."
 

Sie hörte ein Auto hupen und sah sich um. Seto stand am Ende einer großen Limousine. Serenity lächelte Vienne noch ein letztes Mal zu, dann erhob sie sich und ging zu der Limousine herüber. Seto hielt ihr die Tür auf. Sie lächelte ihm zu und stieg ein. Es dauerte nur wenige Sekunden und er stieg auf der anderen Seite ein. Sie fuhren als erstes zum Hotel, wo sie sich umzogen. Sie fuhren in Halb-Sonntagsklamotten wieder los. Da die Scheiben getönt waren, lohnte es sich nicht, aus dem Fenster zu sehen, also lehnte Serenity schlicht an seiner Schulter. Plötzlich hielt das Auto an. Sie öffnete die Augen und setzte sich auf. Seto lächelte nur. Sie stiegen aus. Seto ging zu Serenity herum, die auf einen riesigen Rosenbogen starrte. Er nahm sie bei der Hand. Er zog sie durch einen wunderschönen Rosengarten. Die Rosen waren von einem wunderschönen Rot. Der leicht abgenommene Mond schien auf sie herab. Plötzlich bogen sie um eine Ecke. Sie standen am Rande einer riesigen Start- und Landebahn, auf der ein startklarer Privatjet stand. Seto lächelte Serenity zu. Er zog sie zu der Treppe, die hinaufführte. Sie war sprachlos. Sie stiegen in den Jet. Nur Sekunden später hoben sie ab. Seto lächelte Serenity zu. Er küsste sie sanft. ,,Wo fliegen wir eigentlich hin?", fragte sie. Seto lächelte nur.
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (30)
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Von:  PsYcHoBeLLa
2006-08-13T12:37:13+00:00 13.08.2006 14:37
ich stimme alexis-chan zu...
sorry ûu aber so ist es einfach.
Von: abgemeldet
2006-04-23T17:14:14+00:00 23.04.2006 19:14
Zum einen, sehr gut, es freut mich, dass du das 'is' eingefügt hast. ^^
Zum anderen, Kapitel zwei:
Die Sätze sind an den meisten Stellen immer noch so kurz und abgehakt, aber insgesamt scheinen die, die es nicht sind, langsam etwas häufiger zu werden.
Zur Story/den Charas:
Ich persönlich kann mir die kleine naive Serenity irgendwie nicht als Callgirl vorstellen bzw. dass sie sich als eine solche bewirbt. ...ob man als Callgirl überhaupt eine Bewerbung braucht? Ich habe da keine Ahnung, darum sage ich lieber nichts. ^^
Auch kommt mir Joeys Tagebucheintrag seltsam vor. (Verleugnet Joey seine Schwester, weil sie ein wenig zickig ist?! Vermutlich habe ich es falsch interpretiert, aber trotzdem...)
Warum fürchtet sie sich vor einer Begegnung mit Seto? (Bzw. warum geht sie ihn nicht besuchen, wenn sie sich so sehr lieben?)
Und die Beschreibung der Gefühle wird noch immer vernachlässigt.

Was ich auf der anderen Seite sehr gut und anschaulich fand, war die insgesamte Darstellung ihrer Armut. ^^
Dass die beiden so frustriert, missgelaunt sind, ist wohl menschlich und nachvollziehbar in der Situation.

Alex
Von: abgemeldet
2006-04-15T19:35:56+00:00 15.04.2006 21:35
Ich habe bis jetzt nur das erste Kapitel gelesen und muss leider sagen, dass ich nicht ganz so begeistert bin wie die Leute vor mir. Ich weiß nicht, wie viel Sinn es hat, jetzt etwas zu sagen, da ich ja nur dieses Kapitel kenne... Wer weiß, vielleicht hat sich dein Stil ja enorm verbessert?
Also, du machst - was ich sehr gut finde - so gut wie keine Rechtschreibfehler. Allerdings sind die Sätze größtenteils auch sehr einfach und kommen kaum über fünf Wörter hinaus, Nebensätze sind auch etwas sehr Rares hier.
Außerdem - was mich am meisten stört - die Logik. Zuerst hasst sie ihn - und kaum vierundzwanzig Stunden später versichern sie sich gegenseitig ihre Liebe? Ok, kann ja sein, aber das braucht einen Übergang! Wieso? Warum lässt sie sich einfach so küssen, wenn sie ihn hasst? Auch das mit dem Schlafwandeln kann ich nicht nachvollziehen, da man in der Dunkelheit nicht erkennen kann, ob die Haare braun oder schwarz sind bzw. welche Augenfarbe jemand hat. Demnach dürfte sie ihn gar nicht erkannt haben, und selbst wenn (was wie gesagt nicht möglich sein dürfte), erklärt es immer noch nicht, warum sie es zulässt, dass er sie küsst.
Seto Kaiba zeigt kaum je Gefühle und soll sie nach solch kurzer Zeit lieben? (Dass er sie, nur weil er sie küsst, nicht unbedingt lieben muss, sei mal ausser Acht gelassen)
Auch beschreibst du so gut wie keine Gefühle.

Ich glaube, das war der längste Kommentar, den ich je jemandem geschrieben habe. Was ich damit sagen will, ist:
Bitte, denke zuerst ein wenig über die Charaktere und die Logik nach, bevor du etwas schreibst. Ich meine das wirklich nicht böse, sondern hoffe, dass es dir in irgendeiner Form weiterhelfen konnte.
Wenn du mir antworten möchtest, kannst du das auch gerne tun. ^^

Alex
Von: abgemeldet
2006-02-15T20:06:04+00:00 15.02.2006 21:06
da haste wohl meine verborgene romantische ader gefunden!!!!!!!!!!
Von:  lenja
2005-10-29T15:06:53+00:00 29.10.2005 17:06
Es musst ja so kommen, dass sie auch heiraten.
So romantisch. Ich bin begeistert dass sie zueinander gefunden haben und Seto sich doch noch geändert hat.
Kein gefühlsloser Eisklotz mehr.
Ich find auch, dass die Hochzeit besser beschrieben werden hätte können.
Das ist jetzt keine Kritik, aber da kenn ich mich im Thema kirchliche Heirat doch aus, da ich selber Orgel spiele.
Ein bisschen eintönig hört es sich an, wenn nur die Orgel spielt. Es gehören auch Gesangstücke dazu, gern verwendet werden die diversesten Ave Maria, dies gibt.
So jetzt genug gelabbert!
Ich finds schade dass die FF jetzt aus ist!
glg Lenja
Von:  lenja
2005-10-29T14:50:47+00:00 29.10.2005 16:50
Echt romantisch war diese Hochzeit und dann auch die Szene nach der Hochzeit bei den Rosenbüschen. ;)
Da fängt man ja an zu träumen so schön hast du das beschrieben.
Aber das mit dem Brautstrauß war ja irgendwie klar.

Nur feiern sie dort (Japan,China) auch wirklich so ne Hochzeit? Ok sie war in London, aber dort(J,CH) gibt es nicht wirklich den Brauch mit Kirche und so.
Wie auch immer.
Ich finds auch schade, dass sich deine FF dem Ende neigt.
lg Lenja
Ps: Sorry, wenn ich erst jetzt einen Kommi schreib, aber mein Internet hat gesponnen und so konnte ich mich nicht einloggen.
Von: abgemeldet
2005-10-23T15:53:57+00:00 23.10.2005 17:53
*heul*
Ich wäre sehr erpicht drauf, dass es auch einen zweiten Teil
gäbe!!!!
[wie blöd, schon zu Ende]
Von: abgemeldet
2005-10-23T14:49:31+00:00 23.10.2005 16:49
Huh!*schwitz*
Muss mich erst einmal von dieser krossen FF erholen. :]
Weiter so! :)
XD
Von: abgemeldet
2005-10-23T12:55:11+00:00 23.10.2005 14:55
Ich kann`s nicht mehr sehen!! Dieses blöde "leidenschaftlich"
:(
Von: abgemeldet
2005-10-23T11:11:55+00:00 23.10.2005 13:11
S.2
Ist ja gähnende Leere!!


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