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Tijagisfa Sidestory

von

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unterwegs

Der Andere schien kurz zu überlegen. "Womit willst du denn bezahlen? Du hast doch nichts, womit du fair verhandeln könntest.", er lächelte sein böses Lächeln. Er zog jedoch fragend eine Augenbraue hoch, als der Prinz antwortete: "Ich habe meinen Siegelring. Der dürfte in etwa ihrem Wert entsprechen." "Aber dann bist du kein Prinz mehr und so wie du aussiehst kommst du dann nicht mehr in den Palast zurück. In deinem Aufzug würdest du noch nicht mal mehr in eine billige Kneipe eingelassen werden." Er schien leicht verwirrt zu sein, fügte aber nach der Bestätigung des Prinzen schnell hinzu: "Abgemacht." Sein verächtliches Grinsen kehrte in seinen Gesichtsausdruck zurück und der Mann hinter mir ließ mich ruckartig los und verschwand wieder nach draußen. Keuchend fiel ich auf die Knie und sog krampfhaft so viel Luft wie möglich in meine brennenden Lungen.

"Sie soll erst herkommen. Dann gebe ich euch den Ring.", hörte ich, wie man über mich redete, während ich noch vorn über gebeugt um Luft rang. Jedoch stand ich kurz darauf leicht schwankend schon auf und machte mich auf den Weg nach draußen. Als ich neben dem Prinzen stand wechselte der Ring den Besitzer und zufrieden gingen die Männer wieder, um ihrer Arbeit nachzugehen. Eine Hand ergriff meine und zog mich vom Schauplatz weg.

Ich konnte es kaum fassen. Ich war frei! Aber ein Gedanke zerstörte die Freude in mir sofort wieder. Ich war gekauft worden! Das ich von diesem Ort weg konnte hieß noch lange nicht, dass es mir dort, wo ich nun hin sollte, auch besser ging, als dort, wo ich eben noch gewesen war? Ich wollte mich aus dem Griff befreien, doch verstärkte sich dieser nur noch, sodass ich es bald aufgab und mich weiter mitziehen ließ. Auf einer Lichtung hielten wir dann endlich an und mein Handgelenk kam frei.

Vorsichtig massierte ich es, da der Prinz schon ziemlich fest zugedrückt hatte. "Warum hast du das getan?", fuhr ich ihn an, wütender als beabsichtigt. Mein Verhalten schien ihn zu irritieren. "Wie meinst du das?" "Warum hast du mich gekauft? Du hättest einfach verschwinden und später wiederkommen können." Ich starrte ihm wütend ins Gesicht. "Hätte ich dich einfach dort zurücklassen und deinem Schicksal überlassen sollen?", fragte er; nun auch schon leicht aufgebracht. Ich stockte und senkte meinen Blick. "Nein.", flüsterte ich und mit einem Mal wurde mir klar, worum es mir wirklich ging. Ich schaute ihn wieder an. "Du hast deine Prinzenwürde aufgegeben, nur um mich da raus zu holen?" "Nein." Er grinste schelmisch. "Nein?" Unglauben schwang in meiner Stimme mit, doch bevor ich mehr fragen konnte sagte er schon: "Es war nur eine Fälschung. Eine recht schlampig gearbeitete auch noch. Damit wird er wohl kaum Geschäfte machen können. Der echte befindet sich in meiner Hosentasche." Mit diesen Worten griff er in seine linke Hosentasche und holte einen Ring heraus, den er sich auch sogleich auf den rechten Mittelfinger schob. "Bleib jetzt hier.", befahl er. Doch fügte er noch ein höfliches Bitte hinzu, als er sah, dass ich auf so etwas nicht hören wollte.
 

Als er wiederkam führte er zwei Pferde an ihren Zügeln auf die Lichtung und blieb etwas entfernt von mir stehen. Beide Pferde waren groß und stolz. Auch waren beide pechschwarz. Nur besaß das eine Pferd weiße und das andere graue Fesseln. Als ich nicht von mir aus auf sie zu ging öffnete der Prinz den Mund, wahrscheinlich um mich zu sich zu rufen, doch kannte er ja nicht meinen Namen und schloss ihn wieder. Dann fragte er: "Wie ist eigentlich dein Name?" "Karolina.", antwortete ich nach schnellem Nachdenken. Ich hatte beschlossen das Lady einfach weg zu lassen. Schließlich war ich das schon lange nicht mehr. "Ein schöner Name. Ich bin Steven, aber das weißt du ja jetzt schon.", bemerkte er. "A-Aber ihr seid ein Prinz.", stotterte ich, mich plötzlich besinnend, dass ich ihn die ganze Zeit geduzt hatte. Er machte eine wegwerfende Handbewegung. "Bleib doch beim 'du'. Prinz oder nicht ist momentan egal. Wir befinden uns nicht auf dem Schloss. Und nun komm bitte her." Langsam schritt ich auf ihn zu und begann dann das Pferd mit den grauen Fesseln am Hals zu streicheln, da es mir am nächsten stand.

"Kannst du reiten?", fragte er unvermittelt. Doch ich antwortete mit einer Gegenfrage. "Wieso habt ihr... hast du ", verbesserte ich mich schnell. "... zwei Pferde?" "Ich hatte schon länger vor, dich von diesem Ort weg zu holen. Also bin ich schnell zum nächsten Pferdehändler, habe ihm mein wertvolles Wams gegeben und habe das erworbene Tier sofort mit meinem eigenen in einer Hütte nicht weit von hier versteckt." Ich hatte schon angefangen gehabt mich zu wundern, warum der Oberkörper eines Prinzen nackt war, aber jetzt hatte ich meine Antwort. Sein Hemd musste wahnsinnig wertvoll gewesen sein, wenn er dafür so ein schönes Pferd bekommen hatte. "Kannst du nun reiten?", hakte er nach. "Natürlich kann ich reiten. Früher bin ich fast täglich ausgeritten." Ich hätte noch etwas hinzugefügt, doch ich hielt mich zurück. Ich wollte ihm nicht gleich meine gesamte Vergangenheit auf die Nase binden nur, weil ich mich nicht beherrschen konnte.

"So natürlich ist es hier nicht, dass jemand reiten kann. Die meisten hier müssen arbeiten und ihr Leben finanzieren. Deswegen haben viele auch kaum Zeit für so etwas." Ich wurde leicht rot, entgegnete jedoch: "Ich komme aber nicht von hier." Mit diesen Worten schwang ich mich elegant in den Sattel auf dem Rücken des Pferdes, das die grauen Fesseln hatte. Sicher blieb ich oben sitzen und wartete darauf, dass auch der Prinz aufsteigen würde.

Überzeugt schwang er sich nun in den Sattel seines Pferdes und ritt langsam voran. Mit der Zeit steigerte er sein Tempo und schon bald galoppierten wir durch die Wälder. Am Abend machten wir Halt in einer Gaststätte. Der Wirt erlaubte uns kostenlos im Stall bei den Pferden schlafen zu können, da es in diesem Land kein Geld zu geben schien und anscheinend alles durch das Abgeben von Wertgegenständen geregelt wurde. Doch wir hatten nichts, außer den Kleidern an unseren Leibern und die Pferde. Doch nichts davon konnten wir entbehren und der Prinz wollte seine Identität nicht offenbaren, also hatten wir nach einer kostenlosen Übernachtungsmöglichkeit gefragt. Etwas zu essen konnten wir aber dadurch auch nicht bekommen.

"Erreichen wir bald das Schloss?", fragte ich hungrig und müde, als wir, jeder in der Box seines Pferdes, im Stroh lagen. "Wenn wir so weiter reiten, dann haben wir am Morgen des zweiten Tages das Schloss erreicht. Aber wir müssen natürlich auch auf die Pferde Rücksicht nehmen.", gab Steven zu bedenken. "Ich will sie nicht zu Tode hetzen." Ich bestätigte noch seine Aussage, bevor ich mich auf die andere Seite drehte und einschlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Herzig_Sisters
2006-02-22T17:05:49+00:00 22.02.2006 18:05
ich finde diesen fanfic klasse schreib doch bitte weiter


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