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Löwin in Seide

von

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Ferien mit Mary (2)

Kapitel 05: Ferien mit Mary (2)
 

Die Fahrt war lang und ihm war kalt und das war verdammt seltsam, denn Draußen, dass wusste er, waren fast dreissig Grad Celsius und hier drin schien die Arktis zu herrschen.

Draco schaute zu seiner Patin, welche seelenruhig in einem Buch las. Warum hatte ihn denn keiner vorgewarnt, dass es hier so kalt sein würde. Und langweilig dazu. Nur grün und das bereits seit fast zwei Stunden. Wie konnte England auch so viele Grünflächen haben. Er wünschte sich nun nichts sehnlichster als wieder durch die Stadt zu fahren, wie am Anfang dieser Reise. Aber es war ja wiedermal typisch, dass sein Vater Recht behalten würde. Er hasste diese Ferien jetzt schon, eigentlich konnte es gar nicht mehr schlimmer werden. (A/N: oho, Draco so was sollte man nie sagen) Er saß hier in irgend so einem Muggelding, das mit schlechter Musik versuchte die lauten Geräusche, die wahrscheinlich dessen Zerfall ankündigten, zu übertönen, in nichts als einer dünnen schwarzen Stoffhose, und einem Kurzärmligen, leider ebenfalls viel zu dünnen schwarzen Hemd und fror sich gerade bestimmt einige Körperteile ab. Und er hatte nichts zu tun, aber so überhaupt nichts. Und dieser Umstand nervte Draco extrem.

"Tante Aradena, mir ist verdammt kalt." zischte er nun doch. Scheiß auf den Malfoy-Codex und die Tatsache, dass er nie quengeln würde, aber hier und heute ging's einfach nicht anders.

Und anscheinend schien es sich gelohnt zu haben, denn Aradena lehnte sich etwas nach vorn und bat den Kutscher, oder wie sie sagte Fahrer irgendwas.

"Würden sie bitte die Klimaanlage etwas wärmer einstellen, mein Neffe friert bereits und ich möchte nicht, dass er eine Erkältung bekommt."

Der Taxifahrer brummte nur irgendetwas und spielte dann an irgend welchen Knöpfen und Reglern herum, wobei er die Straße jedoch nie aus den Augen ließ.

"Draco, wenn wir jetzt zu meinen Verwandten fahren, muss ich dir noch kurz etwas über sie erzählen."

"Ja, was denn?"

"Nun, wie soll ich sagen, du weißt doch sicher, dass ich mal verheiratet gewesen bin, nicht wahr?"

"Ja, dein Mann ist an irgendeiner Krankheit gestorben, glaub ich."

"Das ist so nicht richtig, er wurde von einem Fluch getroffen."

"Warum hat er sich denn nicht gewehrt?"

Draco stand heute wirklich auf dem Schlauch, wenn es darum ging Gedankengängen von Frauen zu folgen, aber vielleicht lag es auch schlicht und einfach an Unwissenheit.

"Nun er war nicht wie wir beide, sondern eben wie seine Verwandten."

"Nein, Aradena, bitte sag mir jetzt nicht, dass, dass, dass ..." Nein, er würde diesen Satz ganz sicher nicht beenden, denn solange etwas unausgesprochen war, konnte man es noch ignorieren.

"Ich fürchte schon." aber weder Tonfall noch Blick ließen Mitleid durch klingen, viel eher einen gehörigen Grad an Belustigung.

"Sie wissen nichts von Hogwarts und auch nichts von unserer Welt, du wirst dich also ebenso wie sie verhalten, ist das klar?" Sie sah ihn so erwartungsvoll an, dass konnte er nun gar nicht leiden. Aber er hatte si e so gern und doch, zwei Monate mit Muggeln, und nicht einmal durfte er sich anmerken lassen, dass er keine Ahnung von nichts hier hatte. Himmel, er wusste doch noch nicht mal, was sie hier da grad transportierte, wie sollte er denn da mit Muggeln klar kommen?"

Aber wider seiner Gedanken nickte er nur stumm und ernst und wandte sich dann wieder dem Ausblick aus dem Fenster zu. Na toll, immer noch alles grün.
 

oOoOoOoOoOoOo
 

Hermione und Mary kamen gerade, vollbepackt mit ihren Einkäufen in den Eingangsbereich ihres zu Hauses, als sie eine hitzige Debatte aus Richtung Küche wahrnahmen.

Schnell rannten beide nach oben um ihre Sachen zu verstauen und genauso schnell wieder nach unten um zu erfahren, was denn so schlimm war.

Als sie in die Küche einbogen sahen sie eine völlig aufgedrehte und einem Nervenzusammenbruch nahe Mrs Granger, welche mit ihrer Köchin, welche im puren Gegensatz völlig die Ruhe in Person darstellte, heiß über das heutige Abendessen debattierte.

Mia und Mary konnten der aufgewühlten Unterhaltung nicht folgen, also schritt Hermione, trainiert durch zig Ausflüge mit einem ängstlichen Ron und einem todessehnsüchtigen Harry, mit ruhige Stimme ein.

"Mum, was ist denn schlimmes passiert?" sie konnte der Situation irgendwie noch nicht die Dramatik abgewinnen, wie es anscheinend ihre Mutter tat.

"Ich hatte so eben die Meyers am Telefon." begann sie zu erzählen, wurde allerdings von einer übereifrigen Mary unterbrochen.

"Kommen sie etwa nicht? Haben sie abgesagt?"

Sie handelte sich dafür einen bösen Blick von Hermione ein, die ihr deutlich zu signalisieren versuchte, endlich still zu sein.

"Nein, Gott, es ist viel schlimmer!"

Okay, hier wurde es Mia dann doch zu dramaturgisch und hier in der lagen ihr einfach zu viele Messer herum.

"Mum, Mum, "versuchte sie ihre völlig fertige Mutter wieder zur Ruhe zu bringen. "Was ist geschehen?"

Mit Nachdruck in der Stimme und einem starr auf die Mutter gerichteten Blick versuchte sie Mrs Granger zu beruhigen. 'Ein Königreich für eine Valium' schoss ihr durch den Kopf, aber diesen Gedanken verdrängte sie lieber gleich wieder.

Ihre Mutter hingegen hatte sich nun auf einen der unbequemen Küchenstühle aus hellem Ahornholz gesetzt und ihren Kopf in ihre Hände gestützt.

"Sie bringen noch jemanden mit."

"Was!" Marys vorlaute Klappe verdammend, ließ sich Hermione neben ihrer Mutter nieder und strich ihr liebevoll über das kräftige rot-blonde Haar.

"Warum bringen sie denn auf einmal noch jemanden mit?"

"Ich weiß es wirklich nicht, es ist nur kurzfristig eine Person mehr geworden. Vielleicht möchte einer der Meyerjungs seine Freundin mitbringen!"

Kathleen Granger klang wirklich erschöpft. Aber ein Blick zu ihrer Köchin und Hermione war wieder guter Dinge, denn diese war die Ruhe selbst, was bedeutete, dass sie bereits eine Lösung gefunden hatte.

"Melinda, was schlagen sie vor, was wir machen könnten?" Melinda war wirklich eine gute Seele und ohne sie hätten Mary und auch sie selbst nie solche Kurven bekommen. In Hogwarts schmeckte das Essen und es war wundervoll, aber keiner kam an Melinda ran, deren Küche wie ein kleines Königreich für sie war.

"Nun, ich habe aus einer Ahnung heraus von allem etwas mehr eingekauft, das reicht sicher noch für den einen Gast mehr." "Melinda, sie sind ein Engel, wissen sie das?" "Jetzt schon, Miss Hermione!" zwinkerte Melinda und wandte sich wieder ihren Töpfen und Pfannen zu.

Mia widmete sich nun wieder ihrer Mutter, welche nicht mehr ganz so aufgelöst schien.

"Siehst du Mum, es gibt gar keinen Grund so zu verzweifeln, schließlich haben wir doch Spitzenpersonal." Dabei zwinkerte sie Melinda nochmals dankbar zu und folgte ihrer Mutter in den zweiten Stock zu ihren Zimmern. Mary war die ganze Tragödie bereits nach dem ersten Nervenzusammenbruch ihrer Mutter zu viel geworden. Sie war schließlich die Kleine, das Nesthäkchen, da hatte sie auch gar nichts dort zu suchen. Fakt war, dass nur noch ein Kerl zur zum Fang ausstand, und den würde sie sich holen. Es war schließlich ihr Plan gewesen und Mia hatte nur zugestimmt, weil sie es sich mit ihrer einzigen Schwester nicht verderben wollte. Also hier war nun ihre Chance und die würde sie ergreifen.

Gerade hatte sie sich ihre Sachen für das essen in anderthalb Stunden zurecht gelegt, als ihre Schwester erschöpft, doch glücklich lächelnd ins Zimmer kam. Mia beachtete sie bloß nicht großartig, sondern steuerte zielstrebig auf das Badezimmer, das an ihr Zimmer anschloss zu.

"Hey, ich wollte grad duschen gehen!" beschwerte sich die jüngere der beiden, worauf Hermione im Türrahmen kurz stehen blieb und sich nochmals zu ihr umwandte.

"Tja, Pech gehabt." und während sie im Bad verschwand, konnte man noch ein "Alter vor Schönheit!" heraushören.

Hermione war fertig, fix und fertig. Sie glaubte nicht wirklich bei dem heutigen Abendessen noch wach zu sein. Sie war nur froh, dass einer der Jungs seine Flamme mitbringen würde. Damit würde nämlich auch Mary plan von wegen Doppeldate ins Wasser fallen. Nur zu ihrem Vorteil, wie sie sich eingestand. Sie hatte so gar keine Lust gehabt in den ferien einen Jungen aufzureissen. Das lag ihr nicht. Und worüber hätte sie denn mit ihm reden sollen. Über Zaubertrankzutaten? Sicher nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Boy in diese Gegend irgendwas mit der magischen Welt zu schaffen hatte, tendierte gegen Null.

Sie seufzte, als sie sich aus ihrer alten Jeans, der einzigen, die sie bis heute besessen hatte, schälte und auch gleich die Socken mit in den Wäschekorb stopfte. Das T-Shirt, dass sie schon seit sie fünf war besaß, eine Oma hatte es ihr zum Geburtstag geschenkt, leider in der Größe XXL, folgte der Jeans, es war absolut nicht mehr tragbar. Nur noch in BH und Slip, erstaunlich, das waren die einzig neuen Kleidungsstücke an ihr, die nicht erst heute gekauft worden waren, sie hatte das Wäsche-Set von Lavender und Parvati zum letzten Weihnachten bekommen, stand sie vor dem großen Wandspiegel. Sie hatte sich riesig darüber gefreut und es passte wie angegossen. Leider musste auch diese absolute Traumwäsche mal gewaschen werden und somit landete auch sie im Wäschekorb. Splitterfasernackt, wie das nun mal so ist, wenn man duschen will, stieg sie in die Dusch, welche beinahe so geräumig war wie im Bad der Vertrauensschüler. Sie stellte das Wasser langsam immer wärmer, wie sie duschen liebte. Baden war ja auch nicht von schlechten Eltern, aber duschen. Spüren wie das heiße Wasser erst hart auf der kalten Haut auftraf und dann in geschmeidigen Bahnen sanft, die Haut, die es berührte liebkosend, hinunter lief, bis es sich am Boden wieder sammelte. Es war immer wieder faszinierend und noch faszinierter war sie von ihrem fruchtigen Duschgel, welches unverwechselbar nach Minze und Himbeeren duftete. Klar, nicht viele mochten diesen Geruch, aber sie liebte ihn. Er war einfach himmlisch. Und genauso himmlisch fühlten sich die sanften, kreisenden Bewegungen an, welche nun das rosé-farbene Gel in weißen Schaum verwandelten. Sie atmete diesen Duft tief ein. In Hogwarts konnte sie sich nur selten so viel zeit beim duschen lassen, es gab immer anderes zu tun. Aber hier, hier in ihrem Badezimmer, dass sie sich nur mit Mary teilte hatte sie endlich einmal alle Zeit der Welt.

Falsch kam es da von einer kleinen Stimme in ihrem Kopf gerufen, du musst dann noch zu einem Abendessen und deine Schwester muss auch noch unter die Dusch.

Verdammt, wenn man mal einmal seine Ruhe auskosten will. Aber naja, konnte sie halt auch nichts dagegen tun.

Schnell shampoonierte sie noch ihr Haar und knetete eine Kur hinein, die es später kämmbar machen würde, während sie versuchte sich nicht von dem angenehmen Kribbeln ablenken zu lassen, dass ihre Haut durch den massierenden Wasserstrahl durchfuhr.

Kaum war der letzte Rest Shampoo aus dem Haar gewaschen stellte sie das Wasser ab und wrang ihr langes Haar aus. Schnell steig sie aus der Dusch und schlang sich ein riesiges Handtuch um den Körper, abtrocknen konnte sie sich auch in ihrem Zimmer. Kaum kam sie aus dem Badezimmer, war auch schon Mary mit einem "Was hast du da drin so lange gemacht?" darin verschwunden.

Schnell wurde die Badezimmertür verschlossen und Mia befand sich wieder allein mit ihren Gedanken.

Mmh, was sollte sie jetzt anziehen? Der Mini fiel aus, der war nichts für sie. Na gut, eine Nummer größer schon, aber so kurz, nein, das musste nicht sein.

Also begab sie sich, immer noch ihr kuschliges Handtuch gewickelt, zu den noch nicht ausgeräumten Einkaufstüten. Man oh man, hatten sie viel eingekauft. Und ein Teil sah besser aus als das andere. Da fiel die Wahl echt schwer. Doch letztendlich entschied sie sich für ein weißes Neckholdershirt und eine griffindorerote Hüfthose.

Das Abtrocknen nutzte Hermione nun nochmals um ihre Sinne zu sensibilisieren. Nur ganz leicht strich sie mit dem Handtuch über ihre Haut, so dass es sich wie ein Windhauch am Meer anfühlte, der sie zu trocknen versuchte. Als ihr Körper mittels dieser zärtlichen Liebkosungen endlich getrocknet war und sie sich bereits in einem ebenfalls roten Slip und ihre Kleiderauswahl geworfen hatte, begann sie damit ihr Haar mit dem Handtuch durchzukneten, damit es sanft getrocknet würde. Es war durch das heiße Klima schon fast wieder trocken, als sie endlich damit begann einen groben Kamm durch ihr Haar zu führen, bis die Strähnen sich in seidig glänzenden Locken wellten. Sie war gerade fertig geworden, als ihre Schwester wieder das Zimmer betrat. Sie war, ebenso wie Hermione, bereits angezogen und trug den schwarzen Mini, den sie ihrer Schwester hatte aufschwatzen wollen zu einem himmelblauen Spaghetti-Träger-Top, das Haar fertig gestylt in einem aufgesteckten Pferdeschwanz mit je zwei Strähnen an den Schläfen, die zu Engelslöckchen gedreht waren.

Und keine Minute zu früh wie sie feststellen konnten, denn gerade läutete die Glocke an der Haustür. Die Gäste waren da. Auf in den Kampf, dachten sich Mary und Hermione gleichermaßen, Mary, weil es bei ihr um einen Sommerflirt ging und Mia, weil sie den Abend ohne großes Trara einfach überleben wollte, ohne vor Erschöpfung umzufallen.
 

oOoOoOoOoOoOo
 

Draco hatte inzwischen mitbekommen, dass das leuchtende etwas in der Mitte der Fahrerfront eine Uhr darstellen musste. Es war nun schon fast halb sechs Uhr abends und er wusste immer noch nicht, wo es nun eigentlich hingehen sollte. Seine Tante schwieg sich zu dem Thema ja beharrlich aus und hatte nicht mehr verraten, als dass sie nun unter Muggeln leben würden.

Na toll, zwei Monate ohne Magie. Gut, er hätte so oder so nicht zaubern dürfen, blödes Gesetz wie er befand, aber was sollte man machen, er hatte bereits drei Warnschreiben zu Hause noch einmal und er wäre seinen Zauberstab los und das nicht nur für die Ferien, aber er hätte es doch ganz praktisch gefunden, wenn wenigstens seine Tante hätte zaubern können. Aber nein, war ja auch zu viel verlangt, wenn man als Kind einer reinblütigen Familie damit gerechnet hatte, auch die Ferien in der Magischen und nicht der Nichtmagischen Welt zu verbringen. Tja, wieder mal zu früh gefreut.

Doch eins hatte sich nun verändert, denn es war nicht mehr annähernd so viel grün zu sehen, wie vorher. Er sah Häuser, tatsächlich, in dieser Einöde lebten Menschen und wenn er dass richtig einschätzte, dann waren das allesamt und ohne Ausnahme Muggel. Echt am Arsch der Welt, wie er befand. Nun ja, die Wiesen wären perfekt zum Fliegen gewesen, aber das ging ja auch nicht, denn dann würde man ihn entweder sehen oder er müsste sich mit einem Unsichtbarkeitszauber tarnen, und das ging genausowenig. So ein Mist. Schöne Ferien werden das werden.

Das Auto wurde langsamer und bog nun in eines der Grundstücke ein.

Man, also arm sind die hier aber auch nicht.

Die Häuser, die Draco nun zu Gesicht bekam waren keine Häuser mehr, es waren Villen. Und alles hatten ein riesiges Grundstück rundherum. Es kam schon fast an Malfoy Manor ran, aber eben doch nur fast. Die Villen hier waren schon groß, aber Malfoy Manor war riesig dagegen.

"Wir sind da Ma'm!" sagte der Fahrer, als auch schon der Wagen hielt. Er stieg zuerst und öffnete beiden die Türen, bevor er sich wieder den Koffern im Kofferraum widmete. Draco bekam, davon und auch vom späteren Bezahlen des Taxis nichts mit. Er war gefesselt von der Vorstellung, dass hier Muggel leben sollten. Die hatten doch gar keine Hauselfen, so wie er in Malfoy Manor. Wer hielt denn dann das Haus in Ordnung, und wer machte das Essen, wer den Garten? Alles war gepflegt und kein Hauself hätte hier mehr was zu tun gehabt, aber wer um alles in der Welt machte bitte schön freiwillig die Arbeit von Hauselfen? Das alles kam Draco doch sehr suspekt vor.

Aradena holte ihren völlig in seine Gedanken versunken Patensohn wieder in die Wirklichkeit, als sie ihren Arm um seine Schulter legte und ihn zum Eingang führte. Die Reisetasche der beiden stand bereits auf dem obersten Podest vor der Tür.

Aradena stieg, gefolgt von Draco, die drei kleinen Stufe zur Klingel und läutete. Kaum fünf Sekunden später öffnete auch schon ein Mann, der in Dracos Augen aussah wie diese possierlichen Tierchen aus der Antarktis, diese Vögel die zu doof zum fliegen waren. Er hatte sowieso die Nase viel zu weit oben, empfand der junge Malfoy.

"Guten Abend Mrs Stevenson!" Gott wie konnte man nur so bescheuert näseln, das klang ja schlimmer als wenn eine Stockente versucht hätte die englische Nationalhymne zu quaken. Und sowas ließ man hier auf Gäste los, na dann gute Nacht.

"Guten Abend Burgley!" Und schon machte der steife Kerl einen Schritt zur Seite und während Draco seiner Patin noch immer schweigend folgte, spürte er den brennenden Blick des schwarz-weiß-gekleideten Typen im Rücken. Man das war echt lästig.

Merkwürdig kam ihm nun allerdings vor, dass dieser schräge Vogel den Namen seiner Tante kannte und sie dann auch noch ohne einen Aufstand zu machen einfach rein ließ. Aber vielleicht war das bei den Muggeln halt so üblich, überlegte Draco angestrengt und versuchte sich verzweifelt an die Stunde in Muggelkunde zu erinnern, in der sie Umgang der Muggel untereinander durch genommen hatten. Hätte er doch nur nicht gerade in dieser Stunde seinen Schönheitsschlaf gehalten, aber das war nun auch zu spät. Obwohl lieber spät als nie.

Aradena Stevenson war nun vor einer ziemlich massiv wirkenden Tür stehen geblieben. Draco war entgangen, dass sie vorher geklopft hatte, so machte er auch große Augen, als sich die Tür wie von Geisterhand öffnete und gleich im nächsten Moment eine ziemlich hässliche Schabracke seiner geliebten patin um den Hals fiel.

"Aradena, Schätzchen, dich hab ich ja so lange nicht mehr gesehen. Schön dass du endlich mal wieder etwas Zeit mit uns verbringst. Gut siehst du aus, und das ist also dein Patenkind!" Oho, nein, nein, du dämonisches Etwas, das ziemlich sicher in irgendeinem Verwandtschaftsverhältnis zu Parkinson steht, komm mir nicht zu nahe, nein, nein, nein!!!! Aber alles Bitten und Flehen zum großen Merlin blieb unerhört uns schon spürte Draco, wie er an einen viel zu fetten und freizügig bekleideten Busen gedrückt wurde und beinahe eine Erstickungstodes gestorben wäre, hätte seine Patin nicht so beherzt eingegriffen.

"Äh ja, Adele, das ist Draco Malfoy! Draco, das ist Adele Meyers, meine Schwägerin." Ahja, und mit sowas war Aradena verwandt. Falls Vater jemals in seinem Leben mit der Kuh vor ihm zusammen gestoßen war, dann konnte er sich sehr gut ausmalen, warum der Muggel so hasste und Aradenas Verwandtschaft noch dazu. Und seine Frisur war auch im Eimer, na toll.

Adele hatte in der Zwischenzeit einen Plausch mit ihrer Schwägerin gehalten und ihr anscheinen irgendetwas erzählt, was sogar sie aus der sonstigen Ruhe bringen konnte.

"Das ist nicht dein Ernst, Adele, ich meine Draco und ich, wir können auch hier bleiben und ..." "Nichts da, du warst ja sowieso eingeplant und als ich heute erfahren habe, dass du noch jemanden mitbringst, habe ich das an die gute Kati einfach weitergeleitet. Sie war richtig gehend davon begeistert noch einen Gast mehr bei Tisch zu haben."

Draco hatte nicht viel verstanden, aber anscheinend würde der Tag heute wohl noch der schwärzeste seines Lebens werden, denn so wies aussah, musste er sich dem Schicksal, oder wohl eher Adele unterordnen. Wirklich, ganz tolle Ferien.

Also folgte er der verzweifelt aufseufzenden Aradena in das Obergeschoss und ließ sich dort sein Zimmer für die nächsten zwei Monate zeigen. Na wenigstens mit eigenem Bad, wäre ja noch schöner, wenn ich mir das Klo und die Dusche mit Fremden teilen müsste. Bei diesem Gedanken schüttelte es ihn kräftig, wie ekel erregende.

Sich der Welt, die es heute definitiv nicht gut mit ihm meinte ergebend, zog sich Draco abermals na diesem Tag um. Zum duschen hatte er jetzt keine Lust, es war schon schlimm genug, dass er seine Haare wieder einiger Maßen in Form bringen musste, aber jetzt auch noch mal hübsch rausputzen, damit die alte Vettel das dann doch bloß wieder zerstörte, danach stand ihm heute wirklich nicht der Sinn, aber er tat es trotzdem und schlüpfte in ein paar stärkere schwarze Stoffhosen, die ihm vorhin seine Tante geschenkt hatte, mit dem Kommentar "Mit deinen Roben kannst du unmöglich bei meinen Verwandten rumlaufen, die glauben noch, du gehörst irgend einer Sekte an!" Er wusste zwar nicht, was eine Sekte war, aber irgendwie klang es nicht sehr freundlich. Und ein was gutes hatte die Hose, nämlich einen ... , Mist ihm fiel immer noch nicht ein wie dieses Zipp-Dingsbums nun wirklich hieß. Aber die Hose passte perfekt und betonte gekonnt seinen festen, kleinen und absolut durchtrainierten Knackarsch. Ja, in dieser Hose war er ein Blickfang für das weibliche Geschlecht und er war sich sicher, auch der ein oder andere Boy würde ihm nun nachschauen. Zu der Hose entschied er sich eines der neuen Shirts anzuziehen, die ihm auch seine Patin geschenkt hatte. Sie sahen zwar alle ein bisschen eng und klein aus, aber als er sich für ein tannengrünes T-Shirt entschieden hatte, konnte er feststellen, dass diese Teile mit irgend einem Zauber belegt sein mussten, denn sie weiteten sich an den Stellen, wo es normalerweise zu eng gewesen wäre. Auch sah man durch sie hindurch scheinend seine durchaus präsentablen Bauchmuskeln. Wofür so ein bisschen Quidditchtraining doch gut sein konnte.

Tja, die Klamottenfrage war nun geklärt, doch wie sollte es mit dem Chaos auf seinem Kopf weitergehen? Er hasste es nicht genügend Zeit für der Pflege seiner Haarpracht zu haben und heute hatte seine platinblonde Mähne stark gelitten. Doch für mehr als eine einfache Knetkur für trockenes Haar und ein bisschen Stylinggel war einfach keine Zeit, denn an seiner Zimmertür hörte er bereits das einzige Wesen, das schlimmer war als Pansy Parkinson, laut klopfen und nach ihm rufen und mit einem "Ja, ich komme gleich!" verließ er das Badezimmer nach einem prüfenden Blick in den Spiegel und trat hinaus auf den Flur vor seinem Zimmer und den Räumen seiner Patin, welche ebenfalls gerade ihr Schlafzimmer verließ.

"Komm Draco, so schlimm wird's schon nicht werden, ich habe gehört, dass die Nachbarn, zu denen wir beim Essen eingeladen sind zwei sehr hübsche Töchter haben sollen, sogar in deinem Alter. Also, mach das Beste draus, ja!?"
 

oOoOoOoOoOoOo
 

"Guten Abend Adele! Richard! Wie schön euch beide mal wieder zu sehen! Toby, Mark! Meine Güte, euch hätte ich ja beinahe nicht erkannt!"

Mrs Granger war bester Laune. Sie hatte sich schließlich schon sehr auf den Besuch ihres besten Freundes aus Kindertagen gefreut. Sie würde zwar nie verstehen, wie Richard solch eine unangenehme Person zur Frau hatte nehmen können, aber das war nicht ihr Problem und solange er glücklich war, sollte er das ihretwegen tun. Zwei hübsche Söhne hatten die beiden ja, dass musste man ihnen lassen.

"Kommt rein!" lud nun Mr Granger die Meyers ein und führte die Gäste ins Wohnzimmer.

"Wo sind denn eure beiden Töchter. Ich habe Mia und Mary schon so lange nicht mehr gesehen." Adele war gespannt zu sehen, ob die Gerüchte um die beiden hochbegabten Töchter stimmten, denn laut denen waren aus den unscheinbaren Mädchen junge, anziehende Frauen geworden. Die perfekten Partnerinnen für ihre beiden Söhne wie sie befand.

"Die kommen sicher gleich!" Kathleen konnte das rege Interesse an ihren Töchtern gar nicht nachvoll ziehen. Bisweilen hatte Adele nie etwas über die beiden wissen wollen und nun wollte sie sie sofort vorgeführt bekommen wie zur Fleischbeschau.

Und sie wusste, die Söhne der Meyers hatten es Faustdick hinter den Ohren. Toby war der Ältere mit 19 Jahren und ein Casanova sonders gleichen. Er sah gut aus, mit seinem halblangen goldblonden Haar, dass er wie diese Surfer locker im Nacken gebunden trug. Mark war zwei Jahre jünger als Toby, hatte aber die gleichen, tiefen dunkelbraunen Augen, wie sein Bruder und sein Vater. Nur hatte er dunkelbraunes Haar, welches in kleinen Spitzen hoch gegelt war.

"Ach ja und das hier sind Aradena, meine Schwägerin und Dra ..."

"Malfoy!?" " ... co."beendete Mrs Meyer ihren Satz.

"Granger?" Draco war fast vom Sessel gerutscht, in den er sich gesetzt hatte, als auf einmal Mary und hinter ihr Hermione ins Zimmer getreten waren. Hermione hatte ihren Augen nicht trauen wollen und ohne es zu merken ihren ersten Gedanken laut geäußert.

Um Merlins Willen, was macht Malfoy in meinem Wohnzimmer. Und warum ist er mit den Meyers hier? Und warum gibt er sich überhaupt mit Muggeln ab, oder sind die Meyers gar keine Muggel? Sind sie vielleicht wie diese Katzenfrau bei Harry auch Mitglieder des Ordens und sollen auf mich und meine Familie aufpassen? Aber was macht dann Malfoy bei denen? Der gehört doch zur anderen Seite, das ist alles ein bisschen verrückt, was heißt ein bisschen, das ist unglaublich!

Hermiones Gedanken rasten nur so durch ihren Kopf, aber Draco ging es nicht anders.

Ich wusste es, dass heute ist der schlimmste Tag meines gesamten verdammten Lebens.. Nicht nur, dass ich eine scheiß langweilige und eisige Fahrt mit einem dieser Muggelgefährte miterleben muste, nein, ich muss auch noch geschlagenen zwei Monate meine Kräfte vor Muggeln geheim halten, bei denen ich nun lebe und als wäre das noch nicht genug, wen treffe ich gleich am ersten Abend meiner Ferien? Miss-ich-weiß-alles-und-bin-sowieso-in-allem-besser-als-du-Granger! Merlin , was habe ich verbrochen, dass du mich so hart bestrafst? Ich meine ich habe sogar Muggelkunde besucht, und das obwohl mich dieses Fach mal kreuzweise kann. Also, warum?

Beide machten wahrscheinlich einen wirklich geschockten Eindruck, denn zwischenzeitlich war es totenstill im Wohnzimmer der Grangers und dass bei insgesamt zehn Anwesenden.

Zum Glück kam da gerade Sally mit der Nachricht, dass das Essen serviert werden könne, womit irgendwie ein Kippschalter bei Mrs Granger umgelegt wurde, sie wieder ihr obligatorisches Gäste-Lächeln aufsetzte und alle zum Essen bat.

Auch Draco und Hermione kamen der nachdrücklichen Aufforderung nach. Zu ihrem Leidwesen saßen sie sich direkt gegenüber.

Na, dass konnte ja ein schöner Abend werden.

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-08-31T15:10:01+00:00 31.08.2005 17:10
hey,
klasse ff.das kappi is echt super.hoffe es geth schnell weiter.bin schon voll gespannt.kannst du mir ne ENS schicken wenn es weitergeht?bitte.
bye sugar__angel


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