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See with your heart

von

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Being Powerless

War gar nicht so einfach XP Hab mir am Ende was abgebrochen, weiß aber nicht wieso *dropz*

Nette Ereignisse haben wir da.. X'D

Ich gestresste arme Melo träume von Stress, wahahahaha, war doch mal wieder klar XD

Der Teil ist im Gegensatz zum Nächsten voll harmlos ._." im Nächsten gehts erst richtig los ~.~"

Also dann, ich denke, ich verzieh mich wieder ^^

Ich hatte für die FF viel Zeit, hatte ja ne Weile kein Internet, bin froh wieder welches zu haben ~.~'

Baibai XD

*alle knuff*


 


 


 


 

Es war still, bis auf ein paar Schüsse, welche die Stille zwar nicht störten, da derjenige einen Schalldämpfer benutzte, ebenso wie sie, allerdings hörte man ein anderes Geräusch - das Tropfen von Blut in Schnee und kleine Schreie, die ihr des Schmerzens wegen über die Lippen kamen. Nur einen Schuss hatte sie auf den Kerl abgegeben, dafür war sie jetzt aber auch förmlich gelöchert worden und war im Schnee gelandet, wo sie nun heftig atmend lag.

Mehr war nicht in seinem Sinn, er wollte sich nur eine Runde amüsieren und ihr zeigen, wie mies sie als Killerin eigentlich war.

"Ich frage mich, warum dich der alte Knacker noch duldet, Miststück." Ein gehässiges Lachen war von ihm zu hören.

Schwach schaute sie hoch, ihre Augen fielen ihr beinahe zu, aufgegeben hatte die blonde Frau allerdings noch nicht. Dieses verdammt dreckige Grinsen, das er ihr stets zuwarf, war Grund genug dafür. Sie packte eine Hand voll Schnee und warf ihm diesen direkt ins Gesicht, dann sprang sie hastig auf. Noch während er sich über das Gesicht fuhr, da er Schnee in die Augen bekommen hatte, zielte er auf den kleinen Fleck, der sich zu bewegen begann. Sekunden verstrichen, Schüsse fielen, doch getroffen wurde sie diesmal nicht, da seine Augen tränten und er somit nicht klar sehen konnte.

Sie hatte sich nun aufgerappelt und rannte in irgendeine Seitengasse hinein, nach einem Zufluchtsort suchend. Nach ein paar Metern machte sie fast schlapp, ging zu Boden, stand allerdings noch einmal auf, in all ihrer Angst, die sie vor diesem Mann hatte, der sie hundertprozentig verfolgte und wieder auf sie schießen würde. Heute verlor sie mehr Blut als sonst, das war ihr schon, als es in den Schnee getropft war, aufgefallen. Was war bloß los mit ihr, dass sie so ein kleines Gefecht schon so umhaute? Sie müsste es eigentlich gewöhnt sein. Man konnte das Zerknautschen von Schnee hören, ein eindeutiges Indiz dafür, dass irgendjemand ganz in der Nähe den Schnee zertrampelte, indem er durch ihn lief, doch dann hatte sie ein Rauschen im Ohr und fiel einfach um, blieb regungslos in der eiskalten Schneedecke liegen.

Ein Mann in rabenschwarzen Klamotten entdeckte die junge Frau am Boden, in ihrem eigenen Blut liegend, was ihn nun doch schockte. Er musste dringend handeln, sonst würde sie hier noch verbluten, also hob er sie fix vom Boden auf, wobei man noch deutlicher sah, wo genau sie blutete. "Oh mein Gott...", durchfuhr es ihn, es war wirklich nicht mehr viel Zeit, also haute der Kerl mit ihr ab und fuhr sie auf schnellstem Weg ins Krankenhaus...
 

In der Zwischenzeit war ein 23-jähriger Detektiv gerade dabei einige Personen zu beobachten, wobei er bei einer jungen, rothaarigen Schönheit hängen blieb und sie mit einem Grinsen fixierte. ,Hab ich dich', dachte er nur, schaute ihrem Ferrari nach, in den sie einstieg, worauf er eine blaue Sonnenbrille aufsetzte. Als sie Gas gab, ließ er ihr einen kleinen Vorsprung, fuhr ihr dann jedoch nach.

Durch seine Ermittlungen hatte er sie wiedergefunden. Sich zu verstecken, war vollkommen umsonst, sie würde ihm nicht wieder entwischen, diesmal würde er sie stellen. Sie fuhr recht schnell, also gab auch er Gas.

Auf der Hauptstraße fuhr ein Porsche an ihm vorbei, ohne dass er ihn bemerkte, genauso wenig, wie den Insassen...
 

Drei Stunden waren vergangen, bis die blonde Frau wieder zu Bewusstsein kam. Sie lag in einem Bett, erinnerte sich an rein gar nichts. Kopfschmerzen plagten sie, so dass sie mit beiden Händen zu ihren Schläfen ging und mit den Fingerkuppen darüber fuhr. "Oh man, ein Kater, hab ich getrunken...?" Noch total benebelt sah sie zum Fenster, irgendetwas war seltsam, aber sie wusste nicht, was es sein sollte. Ein totaler Blackout. Doch dann überkamen sie Bilder, die ihre Augen groß werden ließen. Ja, sie hatte heute sehr viel mehr Blut verloren als sonst, war in Ohnmacht gefallen, aber dann? Wie war sie bloß ins Krankenhaus gekommen? Alles total egal, sie stand hektisch auf, wobei ihr doch sehr schwindelig wurde, so dass sie erst einmal zurückfiel und etwas die Augen verdrehte, bis sie, sehr geschwächt zwar, wagte, sich im Bett aufzusetzen. Krankenhäuser hasste sie sowieso und sie wollte nicht hier sein, also zog sie sich ihre Schuhe an, die vor dem Bett standen und ging zum Kleiderschrank für Patienten hinüber. Hastig zog sie sich ihr schwarzes, enges Kleid über, bemerkte dann aber, dass die Verletzungen noch immer schmerzten. "Jetzt erinnere ich mich, das war Akai, wer auch sonst?" Ein schweres Seufzen verließ ihre Kehle, sie betrachtete sich in einem Spiegel. Scheußlich - das war alles, was ihr einfiel, sie sah richtig scheiße aus, wie kurz nach dem Aufstehen, das war Grund genug für sie, um Schminksachen aus dem Schrank zu holen, welche sie in ihrem Mantel gehabt hatte, der zwar voller Blut war und in einer Plastiktüte steckte, aber sie wollte nichts wie weg. Und nichts da, mit dem sie sich etwas hätte verkleiden können, weswegen sie sich den Mantel anzog und den Kragen weit in ihr Gesicht zog, um dieses ein klein wenig zu verdecken. So ging sie dann nach draußen und verschwand spurlos aus dem Krankenhaus. Als die Schwester kam, um nach der armen Frau zu sehen, die heute ihr Kind durch einen Unfall verloren hatte, war sie nicht mehr da...
 

Unterdessen war Sêiichî auf dem Schreibtisch liegend eingenickt und träumte etwas aus seiner Kindheit. Er war mit seinen Freunden unterwegs. Sie tollten auf einer großen Wiese, doch auf einmal taten sich Schluchten auf und einer nach dem anderen wurde von diesen förmlich verschlungen. Am Ende war ihm bloß Ryochi geblieben, der an seinem Arm hing und sich an seinem besten Freund festhielt. Dann tauchte eine schwarze Gestalt auf, die sich als Chardonnay herausstellte und auf beide schoss.

Über ihm konnte man eine Tafel entdecken, auf denen Bilder zu sehen waren. Es war Baileys, die diese versuchte auszuradieren. Er versuchte sie davon abzuhalten.

Wenig später tauchte seine Freundin hinter ihm auf, die total durchlöchert, nein, eher an einigen Stellen durchsichtig war, was bedeutete, dass sie nicht mehr ganz vorhanden war. Etwas von ihr fehlte.

Auf einmal befand er sich nicht mehr auf einer Wiese, sondern im Schnee, weit und breit gab es nichts anderes mehr, nur eine rote Stelle, auf die er zuging und dort einen Mann in seinem Blut sah. Er hatte kein Leben mehr in sich, lag einfach nur da, der Blutfleck war weitaus größer als er selbst. Er beugte sich zu ihm hinab, wagte es jedoch nicht wirklich ihn anzufassen.

Dann war sie wieder da und sagte ihm, er solle endlich aufhören zu klammern, weswegen er sich herumdrehte. Ihr Gesicht war eiskalt - schon wieder.

"Du weißt doch, so geht es uns allen - eines Tages - gewöhn dich dran!" Sie schrie ihn an, warum tat sie das eigentlich? Er hatte nie Angst gehabt, eines Tages so zu enden. Dass Yuichi tot im Schnee lag, konnte ihn nicht kalt lassen und doch verlangte sie danach.

Ein männliche Stimme erklang an seinem Ohr, was ihn jetzt doch total verwirrte.
 

Er zuckte, also war er nahe dran, aufzuwachen. Na gut, dann war er eben fies. Kôji hielt seinem Kollegen einfach die Nase zu und wartete ab, bis er keine Luft mehr bekam und aufsprang. "Na, du Schlafmütze, hast du wenigstens einigermaßen schön geträumt?"

Der Angesprochene war noch immer verwirrt, konnte sich allerdings genau daran erinnern, was er da für einen Unsinn geträumt hatte, auch wenn er innerlich wusste, dass das bloß seine Ängste waren. "Klar, klar, war mal wieder ordentlich pervers", meinte er, als er sich gefangen hatte. Er konnte doch nicht auf der Arbeit einschlafen, also wirklich.

"Jemand hat einen Verdächtigen gesehen, der wie mein Cousin aussieht, ganz in der Nähe. Was machst du jetzt?"

"Wo hat man ihn gesehen?"

"In der Nähe des Hafengebietes, aber sei vorsichtig. Wenn er dort ist, sind da vielleicht noch mehr. Es wäre besser für dich, wenn du als Cognac dahin gehst, um zu schnüffeln. Es würde nicht gut ausgehen, wenn die dich als Kriminalist dort entdecken..." Kôji hatte es ihm nur zugeflüstert, aber er wusste es im Grunde selbst. "Ich habe meine Klamotten im Auto gut versteckt, ich zieh' mich dann einfach um, darf nur eben kein Polizeiauto nehmen..."

Kôjis schlimmste Ängste waren wahr geworden. Yuki war in der Organisation, mit Sicherheit hing er mit Gin rum. Wenn das ihr Cousin Shuichi erfuhr, würde er ihn vor lauter Wut sicher über den Haufen schießen. Dass Gin keine Gefahr mehr war, wussten sie ja noch nicht...
 

Siori war angekommen und stieg aus. Ihren Cousin, der um die Ecke geparkt hatte, sah sie noch nicht. Ahnungslos schloss sie ihr Fahrzeug ab und machte sich auf den Weg zu ihrer Freundin, die auf sie wartete.

"Hast du es sehr eilig?" Erschrocken drehte sie sich herum.

"Warum schleichst du dich so an, Ryo-chan?"

"Ich wollte dich erschrecken, was sonst?" Hatte der was getrunken? Das war doch sonst nicht seine Art. Er lehnte sich gegen ihr Auto, grinste dabei doch recht schäbig. "Ich wollte mal eine Weile mit dir alleine sein, reden und mal sehen, was noch." So geil wie sie auf ihn war, würde sie sicher naiv darauf eingehen und mit ihm wegfahren. Er wollte nur etwas außerhalb mit ihr sein, wenn er sich mit ihr unterhielt, damit ihr nicht irgendjemand helfen konnte. Falls sie ihn wieder überfallen würde, hatte er noch seine Waffe, um sie von sich fernzuhalten.

"Mit dir würde ich überallhin fahren." In dem Punkt war sie echt naiv, wie er zuvor schon gedacht hatte. "Na, dann komm, fahren wir mit meinem Auto." Dass sie ihm echt noch vertraute, nachdem, was sie getan hatte? Ihm sollte es nur Recht sein. "Aber während der Fahrt lass bloß deine Hände bei dir, sonst haben wir noch einen Unfall, wollen wir ja nicht, oder?"

"Damit kann ich ja bis später warten." Er schluckte den Ärger runter, sagte jedoch nichts. ,Die denkt echt, sie darf mich anfassen, wie dumm bist du geworden, Sawatari? So was macht echt blind! Das einzige, was ich mit dir anstelle, ist dich dazu bringen, dass du alles gestehst und dann lasse ich dich einsperren.'

Armer Ryochi, er war ja so einsam, sie hatte gewusst, dass er irgendwann bei ihr landen würde, das war vorherbestimmt gewesen. Er brauchte eben doch eine Frau, jetzt hatte sie ihn endlich da, wo sie ihn haben wollte.

Ihm war klar, was in ihrem besessenen Kopf vorging, sie freute sich jetzt, weil er mit ihr Auto fuhr, die war eben so dämlich und glaubte ihm alles. Na, umso besser, ein schlechtes Gewissen hatte er jedenfalls nicht.

Nach 5 Minuten kamen sie beim Wald an. "Ryo-chan, du kleiner Schlingel, was willst du denn mit mir im Wald?" Sie tat total unschuldig, das Getue ging ihm auf die Nerven, so dass er ausstieg. "Das wirst du ja sehen." Sie folgte ihm, der doch sehr schnell in den Wald hinein ging. "Jetzt warte doch mal, renn doch nicht so." Sein Gesicht hatte eine ziemlich monotone Miene inne, fast eiskalt, er ging immer weiter und hörte nicht auf sie, bis sie weit genug in den Wald gegangen waren.

"Ziemlich dunkel hier, Ryo, ich hab' Angst." Sie klammerte sich an ihn, was seinen Körper eine Welle der Abscheu spüren ließ. "Erspare es mir, okay, Sawatari?" Er löste sich von ihr. "Für wie bescheuert hältst du mich überhaupt? Denkst du, ich will eine haben, die meine Verlobte und meinen Bruder, wie es aussieht, in den Tod getrieben hat?" So naiv konnte doch kein Mensch sein.

"Was hast du denn auf einmal, du warst doch so nett!" Sie war verzweifelt, wollte doch nur, dass er sie mochte, war das zuviel verlangt?

"Was ich habe?" Er lachte gehässig. "Zwei Menschen verloren und das ist deine Schuld!" Ihm riss der Geduldsfaden, so dass er ihr ins Gesicht schrie und sie zusammenzuckte, bevor sie zu Boden ging und dort heulend kniete. Er bemühte sich wirklich, sie nicht zu bemitleiden. "Das war doch keine Absicht...", schluchzte sie.

"So, war es nicht? Versuch' mich nicht für dumm zu verkaufen! Ich habe die Ruine unter die Lupe genommen und noch die Pfeile gefunden. An Blut war auch nicht gespart worden. Und es war auf keinen Fall meines. Ich war ja kaum verletzt, bis auf einige Schürfwunden. Du bist krank, Siori! Ich schäme mich, mit dir verwandt zu sein! Du besessenes Miststück!" Der scharfe Ton in seiner Stimme, machte ihr fast Angst. "Verzeih mir, ich wollte Yuichi doch nicht umbringen!"

"Das glaube ich dir fast noch, ja, aber du wolltest jemand anderen wegschaffen..." Er schloss die Augen, um Ruhe zu bewahren. "Du hast nur an dich gedacht, du verdammtes Miststück! Du hast nur daran gedacht, dass sie meine Verlobte ist, die ich heiraten wollte und ohne Gewissen gehandelt. Du hast mich im Grunde doch nur entführt, damit sie in deine Falle tappt. Tja, dann hat Carpano", seine Stimme zitterte nun, "wohl Wind davon bekommen und ist gemeinsam mit ihr dort aufgekreuzt. Die Leute hatten wohl den Auftrag, auf alles zu schießen, was da rein kommt und so hast du sie bis zum Schluss gequält, das ganze Blut sagt alles. Und daraufhin hast sie auch noch hochgehen lassen." Sie sollte endlich mit diesem unschuldiges Mädchen-Getue aufhören, sie war 22 Jahre alt und musste wissen, was sie da tat, wenn nicht, gehörte sie in eine Anstalt.

Siori wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Dieses falsche Miststück hätte dir auf die Dauer eh nicht gut getan. Statt dich darüber aufzuregen, dass es sie erwischt hat, solltest du mir eher dankbar sein, dass ich dich von ihr befreit habe. Denk' nur dran, was die dir schon so alles angetan hat. Du hast mir so Leid getan, mit dieser missratenen Pute."

Er hatte ihr Leid getan? Dumm für sie, dass er ihr diesen Unsinn nicht abkaufte. "Ich war glücklich mit ihr! Du hast dir selber Leid getan. Nicht ich dir. Nein, nein, das kannst du mir nicht weismachen. Ist dir wenigstens klar, dass du mir das Herz gebrochen hast? Ein schlechtes Gewissen hast du aber trotzdem nicht! So etwas gehört in den Knast gesperrt, hast du das jetzt verstanden?!" Er brüllte sie an, eine andere Sprache verstand sie doch nicht mehr, wie es schien. Ryochi hatte keine Lust darauf nett zu ihr zu sein, das war nicht seine Aufgabe. Ihr kamen wieder die Tränen. Dass er sie so behandelte, nachdem sie ihm einen Gefallen getan hatte, war einfach ungerecht. "Du bist unfair, immerhin hat sie immer nur die Organisation interessiert! Für die hat sie dich hängen lassen, immer wieder, vergiss das nicht."

"Hast du mir nicht zugehört? Darum geht es nicht, sondern darum, dass du ins Gefängnis gehörst!" Er seufzte. "Und ich werde dafür sorgen, Siori Sawatari, darauf kannst du Gift nehmen, ich bin nicht umsonst Detektiv. Wenn du Leute ermorden willst, bin ich der falsche Freund für dich!" Er schnappte grob ihr Handgelenk und fischte ein paar Handschellen aus seiner Jackentasche, so dass sie sich ihm an die Brust warf und zu heulen begann, in der Hoffnung, ihn erweichen zu können. "Du bist mit schuld, ich habe es ja schließlich für dich getan! Du hast mich dazu getrieben, weil ich dich liebe und dir helfen wollte! Ich kann nichts dafür!" Sie war verzweifelt und griff nun zu drastischen Mitteln. Wie sie an ihm klammerte, gefiel ihm gar nicht, er wollte nicht so von einer mutmaßlichen Mörderin umarmt werden. "Siori, lass mich jetzt los, es hat keinen Zweck, ich werde dir weder vergeben, noch dich verschonen, auch wenn du mich noch so sehr mit Engelsaugen und Tränen in ihnen anflehst. Es ist vorbei. Ich habe dich überführt, jetzt wirst du bestraft!" Er wollte sie von sich drücken, doch sie hielt sich dermaßen an ihm fest, dass er es nicht schaffte und fester gegen ihre Schultern drückte. "Ich will nicht!" meinte sie hysterisch und heulte weiter an seiner Schulter.

"Was du willst und was nicht, ist mir ehrlich gesagt scheißegal!" Die Rothaarige schüttelte hastig den Kopf, bohrte ihre Fingernägel förmlich in seinen Rücken, denn sie wusste genau, dass er nur verletzt war, was sie verstehen konnte, aber im Grunde wollte er doch nur sie. Das alles hatte sich schon seit langem in ihrem Kopf festgesetzt, niemand passte besser zu ihm, niemand liebte ihn so, wie sie, alle anderen nutzten ihn doch bloß aus. "Sie hat dich total unter Kontrolle, selbst jetzt noch, wenn sie gar nicht mehr hier ist, kontrolliert sie dich. Sie hat deinen Willen manipuliert und dir ihren aufgezwungen!" kam unbeherrscht und voller Zorn von ihr, während sie ihn auch nicht losließ, obwohl er sie von sich zu drücken versuchte und das nicht gerade sanft. "Verdammt, Siori, du bist reif für die Irrenanstalt, also wirklich! Ich will nichts von dir! Das redest du dir ein! Und jetzt hör endlich auf mit dieser Klammerei! Und rede nicht so über sie, sie bringt keine Leute um die Ecke, verdammt noch mal, das machst du!" Er atmete schwer, die raubte ihm noch den allerletzten Nerv. "Das ist nicht wahr!" widersprach ihm die 22-jährige, sah hoch in sein Gesicht. "Deine Augen sagen etwas ganz anderes. Du bist traurig und verletzt, weil Yuichi etwas zugestoßen ist! Du denkst, ich sei schuld, aber das ist nicht so, schuld ist Shina, weil sie ihn mitgenommen hat! Vielleicht hat die ihn da drin auch über den Haufen geschossen, die schießt ja gerne mal auf Leute, nicht so wie du, ihr habt nie zueinander gepasst!" Sie drückte ihren Kopf an ihn. "Die hat Syrah und Vermouth mehr als einmal Kugeln verpasst, so eine liebst du. Sie ist eiskalt, so wolltest du doch nie werden, du bist ein liebevoller Mensch, also binde dein Herz nicht an eine tote, eiskalte Hexe!" Nicht zu glauben, dass das eine Mörderin sagte. "Syrah hat sie angeschossen, weil sie ihr was Böses wollte, das wissen wir ja alle!" Dass Shina Vermouth angeschossen hatte, stammte mit Sicherheit von Syrah, oder ihm war etwas entgangen. "Es ist ihr Recht, sich zu verteidigen und jetzt lass los, oder ich nutze dieses Recht aus, ist das jetzt bei dir angekommen, du Verrückte?!" Er drückte ihr die Waffe an die Seite und schaute sie mit einem bedrohenden Blick an. "Du wirst nicht abdrücken, Ryo, denn du liebst mich."

Bei der war alles verloren, so kam es ihm vor. Er sagte ihr schon seit Jahren, dass er nichts von ihr wollte, aber sie ignorierte das alles einfach. Ihr Hirngespinst, dass er sie ja liebte, sagte doch alles, sie war nicht ganz dicht. Bevor er etwas sagen konnte, drückte sie ihm überraschend die Lippen auf, so dass er angewidert den Kopf zur Seite wandte. "Wenn du nicht augenblicklich loslässt, schieße ich, bring' mich lieber nicht so weit, wer weiß, zu was ich fähig bin?"

"Ich habe eine viel bessere Idee, wenn du es auch nur einmal zulassen würdest, ginge es dir viel besser. Dann vergisst du die dumme Schlampe, die mit Teran Spielchen gespielt hat. Was denkst du, warum Syrah so verhasst auf sie war?" Die Frau lachte total psychopathisch auf. "Dieses hinterhältige Drecksstück hat es mit ihm getrieben, ich habe es gesehen, und wie die stöhnen kann, wie ein kleines Flittchen."

"Hör auf, Siori, du spinnst dir etwas zusammen..." Er wollte das alles nicht mehr hören, seine Welt drehte sich im Kreis, er fühlte sich so geschwächt, dass er beinahe mit ihr umgekippt wäre, aber das durfte ihm nicht passieren, dann vergriff die sich noch an seinen Klamotten und versuchte ihn zu vergewaltigen, das würde er ihr durchaus zutrauen.

"Ich bin noch nicht fertig! Erinnerst du dich nicht mehr daran, als sie entführt wurde? Das hat dieses Miststück doch nur getan, um dich loszuwerden, sie hat dich die ganze Zeit mit Takahashi betrogen, der ist doch ein völlig anderer Typ, wie du, wie soll die dich denn lieben? Sei endlich vernünftig und sieh' ein, dass ich dir nur einen Gefallen getan habe. Damals, als sie euer Kind verloren hat, das war doch sowieso Absicht, der Gedanke an ein Kind mit dir, hat sie doch angewidert, sie wollte ja lieber von Teran geschwängert werden! Dieser widerliche Mistkerl! Wie kann sie dir so etwas nur antun?" Sie schniefte und fuhr ihm hinten unter den Pullover, sogar in seine Hose hinein, um sein T-Shirt, das er drunter trug, aus dieser zu ziehen und an seine Haut ranzukommen. Er ekelte sich vor dieser Tussi, so dass er in Panik ausbrach und sie angsterfüllt versuchte von sich zu bekommen. Die hatte einen gehörigen Dachschaden, wusste die denn überhaupt noch, was sie tat? "Sie wollte nichts von Takahashi und würde auch nie was von dem wollen, wie kommst bloß auf diesen Scheiß?! Wenn sie jemals was mit dem gehabt hätte, dann hätte er sie vergewaltigt!"

"Pah, vergewaltigt, die hat ihn beritten, die fand das ganz toll. Und gestöhnt hat sie, ich sag's dir, wie eine Hure! Passt doch zu ihm! Arschloch und seine Hure! Das ist ja auch der Grund dafür, dass sie abgetrieben hat! Deswegen... deswegen bereue ich es kein bisschen, dass ich ihr den Rest gegeben habe. Ich würde es jeder Zeit wieder tun!" Obwohl ihm schon seit dem Gedanken, dass sein missratener Cousin Shina vergewaltigt haben könnte, Tränen in den Augen standen, bohrte sie weiter nach und brachte ihn jetzt wirklich zu einem Heulkrampf. Während sich in ihm alles voller Schmerz zusammenzog, verkrampfte er seine Hände dermaßen, dass er einen Schuss auslöste, wodurch sie unterhalb der Schulter rechts in die Brust getroffen wurde, was sie jetzt doch schockte. Nun ließ sie ihn doch los, taumelte nach hinten gegen einen Baum, wo sie sich die Hand gegen die Wunde presste. "Jetzt... bringt sie dich... auch noch... so weit." Schockiert schaute er sich das Resultat des Schusses an und legte sich die Hand vor den Mund. War er das gewesen? Hatte er wirklich abgedrückt? Er wusste gar nichts mehr. Das konnte doch unmöglich er gewesen sein, oder doch? Er schaute auf die Waffe in seiner Hand, man sah noch, dass eine Kugel abgefeuert worden war, da ein wenig Rauch aus dem Lauf trat. "Ryo... hilf mir... bitte... ich verblute... das kannst du... nicht wollen", warf sie ihm verzweifelt entgegen, wobei sie kurz hustete und Blut spuckte.

Wenn er ihr half, würde sie es doch nur wieder als Indiz dafür sehen, dass sie Recht mit allem hatte, trotzdem konnte er seine Cousine doch nicht hier einfach sterben lassen, nur weil sie psychisch nicht ganz da war. Hastig holte er sein Handy aus der Jackentasche und wählte die Notrufnummer. "Moshi Moshi. Ich befinde mich gerade im Wald, der Richtung Haido führt. Etwa einen Kilometer von Tokyo aus, Richtung Süden. Es ist jemand angeschossen worden, in rechte Brust. Sie blutet stark..." Er ging zu ihr hin, fasste ihr an den Hals, wehe die verstand das jetzt gleich wieder falsch. "Ihr Puls ist schon ziemlich schwach, beeilen Sie sich!" Die Verzweiflung nahm ihn nun vollkommen in Beschlag. Wenn man sie nicht rettete, würde das heißen, dass er jemanden aus Wut erschossen hatte, so etwas durfte einem Detektiv nicht passieren - fand er zumindest.
 

Das Hafengebiet wurde von einzelnem Tuten der Schiffe kam, erfüllt, es war recht laut hier, wobei die Möwen auch ihren Teil beitrugen, indem sie schrieen. Typisch für so einen Ort.

Der Mann in Schwarz mit einer ebenso schwarzen Sonnenbrille, schaute sich vorsichtig um, lauschte ein wenig, doch bisher hatte er nichts Verdächtiges entdecken können. Weit und breit waren nur Arbeitende, wobei er diese auch etwas unter die Lupe nahm, wahrscheinlich war er hier der einzige, der sich verdächtig benahm. Er spazierte einfach so rum, aber niemand schien Notiz von ihm zu nehmen. Anscheinend dachte man, er würde nur einen Spaziergang machen.

Der Schock kam wenig später, er hörte eine sehr vertraute Stimme, die sich ein wenig aufzuregen schien. "Soll das ein Witz sein, Torino?" fauchte sie ihn an und schnappte ihn am Kragen - wie immer voll in Rage war sie, zeigte ihr Temperament.

"Nein, kein Witz, Vermouth, ich bin stinksauer. Wenn du die Schlampe los sein willst, musst du es mir nur sagen, und ich mach' die platt!" Worum es ging, wollte Cognac jetzt doch wissen, auch wenn er sich unwohl fühlte, immerhin spionierte er nicht nur Yuki Ichihara aus, der sich als Torino herausgestellt hatte, sondern auch seine Freundin, aber ihm blieb im Moment keine Wahl. Warum stritten die verdammt noch mal? "Die Kugeln, welche ihn getötet haben, waren eindeutig nicht von deiner Waffe, ich habe dir doch nie unterstellt, dass du es warst, es kann daher nur Baileys gewesen sein, wer sonst? Aber warum hat sie das getan? Das verstehe ich nicht!"

"Weil sie nur eigene Interessen hat, Torino, that's it. Vielleicht ist er ihr auch auf die Schliche gekommen, weil sie sich komisch verhielt?"

"Oder sie will irgendwen auf ihre Seite bringen, Vermouth. Du weißt doch, sie ist mit allen Wassern gewaschen. Wer hat was gegen Gin, außer Jami und Flavis? Pinot vielleicht?"

Sêiichî grinste innerlich - wie überzeugend sie war, nicht zu fassen. Vermouth tat, als würde ihr an Gin ernsthaft etwas liegen, auch wenn er das gar nicht verstand, weswegen, anscheinend standen Torino und Gin sich sehr nahe, hatte das damit zu tun, dass er vielleicht...? Grübelnd versteckte Cognac sich hinter einer Lagehalle, verstand jedes Wort, ohne dass man ihn bemerkte. ,Er hasst Kôji, Gin ebenfalls, was ist das für eine seltsame Verbindung? Allerdings wird dieser Scheißkerl nie wieder Ärger machen. Kôji sowieso nicht. Wie erleichternd.' Dass es Gin erwischt haben sollte, tat ihm so gar nicht Leid, auch wenn es ihm ebenfalls ein Rätsel war, wieso Baileys als Vermouth jemanden wie Gin ermorden sollte, es war schlichtweg seltsam. Sie hatte Gin doch stets benutzt, um Vermouth etwas anzuhängen, wenn sie ihn also umgebracht hatte, musste das einen bestimmten Grund haben. Vielleicht hatte er wirklich etwas herausgefunden, was ihr missfiel? Skrupel hatte die ja nie gehabt.

"Was ist? Was soll ich mit Baileys anstellen, was ist dein Plan? Sag' es mir!"

"Plavac würde dich wahrscheinlich niederschießen, wenn du das riskieren willst?" Es kam Sêiichî vor, als wolle sich Torino nur einschleimen. "Komm' schon, mir musst du echt nichts vormachen, Schätzchen. Sie greift dich an, wieso lässt du sie leben? Das Flittchen hat nicht mal ein Leben verdient."

"Es gibt andere Mittel und Wege, außerdem will ich, dass du weiter für mich arbeiten kannst. Wenn der dich zum Krüppel macht, bringt uns das nichts mehr, also ganz ruhig. Scheint aber so, als ob du Baileys nicht magst, verrate mir sofort, was du gegen die hast! Außer, dass sie billig ist, natürlich." Ein ironisches Lächeln lag auf dem Gesicht seines Schätzchens, auch wenn sie ruhig und gelassen war, es glänzte Schweiß auf ihrer Stirn, sie sah ziemlich mitgenommen aus, zumindest sah ihr Freund das.

"Ich will nicht, dass die Organisation bekannt wird, aber wenn sie so weitermacht, passiert genau das. Angeblich hat sie Verbindungen zum FBI, und sie kennt meinen Namen. Dass das FBI mich jagt, kann ich gar nicht brauchen, verstehst du? Er darf niemals erfahren, dass ich hier bin. Etwas Verständnis musst du haben, immerhin hast du ihn selbst kennen gelernt und durch ihn ziemlich gelitten. Ich habe nicht vor, mir solche Probleme zu bereiten, also ist es am besten, wenn Baileys endlich verschwindet. Sie weiß einfach zuviel, sowohl über mich, als auch über dich." Diese Frau hasste ihn, weil er sie abgewiesen und sich Vermouth genähert hatte, die konnte solche Leute gar nicht leiden, also auch ihn nicht. "Sie ist ein neidisches Drecksstück und weiß, dass wir in Verbindung stehen und ich für dich arbeite."

Ein schnippischer Laut kam von ihr, die sich lustig zu machen schien. "Warum hast du denn solche Angst, dass das FBI von unseren Verbindungen erfährt? Oder ist es nur Shuichi Akai?" Torino konnte und wollte ihr nicht die Wahrheit sagen, also musste er eben so tun, als hätte er Angst. "Selbst der Boss fürchtet Akai und seine kleine Truppe, die Jagd auf Killer macht. Er könnte ein Silverbullet sein, er sagte, wir sollen uns fernhalten. Ich habe keine Lust auf Ärger mit dem Boss." Der Mann hatte wohl nie Lust auf Ärger, was zum Teufel machte der in der Organisation, wenn er immer Angst hatte? Vermouth fand das einfach zum totlachen, anscheinend war er nur glücklich, wenn er morden durfte, hatte der sonst keine Interessen? Armselig, gerade gut genug, zum benutzen.

"Also doch Akai, ich sagte ihm ja, dass man ihn loswerden muss, trotzdem rennt er noch draußen rum, weil er weiß, wie man schießt und keiner von uns bisher gegen ihn ankam. Aber man muss sich ja nicht schnappen lassen." Yuki hatte nun mal das Problem, dass er nicht wollte, dass sein Cousin erfuhr, was er tat. Hoffentlich würde Kôji nicht irgendwie den Mund aufmachen... er musste ihn dringend anrufen und ihm mit dem Tod drohen, damit er das nicht wagte.

Cognac grinste wie ein Irrer vor sich hin, denn er wusste sehr genau, wovor der Ältere Schiss hatte. Er würde seine Freundin aufklären, die würde vielleicht dumm aus der Wäsche gucken. Für ihn lag klar auf der Hand, dass Ichihara gut vor Akai dastehen wollte und deswegen seine Nebenbeschäftigung geheim hielt. Was ihn aber fuchsteufelswild machte, war, dass er für Chardonnay und Vermouth arbeitete, ja sogar zwei Codenamen hatte, um sie hinters Licht zu führen, also musste er sie selbstverständlich warnen. Trivento war ja eindeutig für Chardonnay tätig, hier hatte er nun herausgefunden, dass er auch für seine Freundin arbeitete. Und Schiss, dass Akai das erfuhr, hatte er auch noch. Chardonnay als Auftraggeber würde ihm Akai mit Sicherheit verzeihen, aber Vermouth, die er über alle Maßen hasste, wohl kaum. Was für ein armes Schwein, lange kam der damit sowieso nicht durch.

Während er sie so beobachtete, wurde er von Eifersucht heimgesucht.

"Wenn du Probleme hast, überlasse nur alles mir, Darling, du weißt ja, ich würde alles tun, was mit Mord zu tun hat, das ist ja unser Hobby..." Wie er das Unser aussprach und betonte, als würden sie zusammen gehören und würden sich lieben. Sêiichîs Meinung nach überspannte der Kerl den Bogen und er war interessiert daran, zu erfahren, wie sie sich verhalten würde. Calvados schien einen Nachfolger zu haben, kaum zu glauben, mit was für Leuten die so arbeitete. Aber er konnte froh sein, so musste sie sich nicht ständig selbst die Hände schmutzig machen, wenn etwas erledigt werden musste. ,Du falsche Sau, sie ist mein Darling...', regte er sich auf und vermied gerade so ein leises Knurren.

"Torino, das einzige, was du darfst, ist für mich arbeiten, also lass es gefälligst, mich so anzugaffen. Mehr als Aufträge wirst du nie kriegen, Handlanger!" Er stand unter ihr und sie hatte ihn in der Hand, was sie in ihrer Stimme, die vor Arroganz nur so strotzte, ordentlich durchklingen ließ. "Hey, ich wollte dich nicht belästigen, du bist eben die Beste und Schönste innerhalb der Organisation", umschmeichelte er sie und näherte sich ihr, "man darf ja wohl noch mal etwas träumen, oder?" Ein gehässiger Laut kam von ihr, die ein missbilligendes Grinsen auf den Lippen hatte. "Dann träume mal schön, aber lass es mich nicht andauernd merken, verstanden?"

"Schade, wäre sicher nett zwischen uns." Er versuchte es weiter und sah sie mit einem gierigen Blick an, doch da zog sie die Waffe, sah ihm hart in die Augen, um ihn von sich fernzuhalten. "Mach', dass du wegkommst, bevor mir die Hand ausrutscht und du beim Müll landest."

"Nur nicht aufregen", er hob die Hände, "bin ja schon weg. Denk' dran, ich bin für jeden Auftrag zu haben, wenn er nicht mit dem FBI zu tun hat und kein Verrat bedeutet." Der hatte echt nichts Anderes im Sinn, aber es war ihr nur Recht. Was er nämlich zu Verrat zählte, war nicht besonders viel. Morde an Kollegen zumindest nicht. Er stieg in sein Auto und machte sich aus dem Staub, sie seufzte. Er war schon oft nützlich gewesen, so auch diesmal, sonst wäre sie noch immer im Unklaren und würde sich fragen, wo Gin hin verschwunden war. Jetzt konnte sie darüber nachdenken, was Baileys damit bezweckt hatte und wenn sie verstanden hatte, auch Pläne machen, um sie daran zu hindern, was auch immer es war.

Cognac hatte ein seltsam verliebtes Lächeln im Gesicht. Dass er Sêiichî war, konnte er für den Moment nicht verstecken. Gut, dass es niemand sah, auch sie nicht. Er hatte nie bereut, mit ihr zusammen zu sein, sie war die Treue in Person - davon hatte er sich ja eben überzeugen können, auch wenn er es nicht angezweifelt hatte, er hatte nur Angst, dass sie sich mal an ihm rächen könnte, weil er in der Vergangenheit sehr oft fremdgegangen war, sie verdiente es, dass sie für ihn die Einzige war, weswegen er sich schon seit einer Weile eisern beherrschte, um anderen nicht zu nahe zu kommen. Er wollte sie behalten, weswegen er besser als der Rest sein musste.
 

Fünfzehn Minuten später in seinem schwarzen Porsche Carrera GT klingelte das Telefon, so dass er erst einmal abnahm. "Mit wem spreche ich?" Wie gut, dass er sich angewöhnt hatte, seinen Namen auszulassen, schließlich wusste er nie, wer ihn anrief. Ob es nun ein Auftraggeber, oder Bekannter war, oder gar jemand von der Polizei. Er konnte nicht entscheiden, ob er nun Enomoto oder Iwamoto sagte, was nicht falsch war, denn das Auto hier lief immer noch auf falschem Namen, er hatte es sich bei seinem Einstieg in die Organisation besorgt. "Sêiichî, du musst sofort von Tokyo Richtung Haido den Wald entlang fahren, dort ist eine Einheit von uns, komm' dahin, du kannst uns nicht verfehlen." Es kam selten vor, dass der Polizeipräsident von Tokyo dermaßen schnell redete und so hektisch war, irgendetwas war deswegen nicht in Ordnung, er befürchtete das Schlimmste. "Hat es jemanden aus der Familie erwischt?"

"Kann man so sagen." Seine Albträume würden wahr werden, bestimmt hatte man jetzt entweder Shina oder Yuichi tot aufgefunden, er befürchtete es, weswegen er leicht schluckte und vor Angst vor der Wahrheit nicht nachfragte, wer es denn war. "Bin sofort da, bis gleich", mit den Worten war das Gespräch schon wieder beendet und er gab ordentlich Gas, das war ihm ja schließlich erlaubt, selbst war er ja Kriminalist, doch das sah im Moment nicht jeder, da er keine Polizeisirene nutzen durfte. Wenn man Enomoto so sah, konnte er in Teufels Küche kommen...

Es dauerte nicht lange, bis er ankam, was bei dem Tempo, das er eingeschlagen hatte, kein Wunder war. Als er die Polizeiautos sah, fuhr er absichtlich ein wenig langsamer und parkte am Waldrand. "Ryo ist da, ach du scheiße", meinte er unheilvoll, nachdem er seinen Mercedes gesichtet hatte. Schnell stieg der Schwarzhaarige aus, verriegelte alle Türen und rannte zu den Einsatzkräften hin. "Wo ist die Leiche? Wer ist es?"

Sein Vater kam auf ihn zu, nahm ihn am Arm und zog ihn mit sich in den Wald hinein, weil man seinen Bruder dort gar nicht wegbekam. Währenddessen wurde die Leiche abtransportiert, was er durch einen Seitenblick erkannte. "Wer ist die Leiche?" wiederholte er.

"Siori Sawatari, Sêiichî", antwortete Takeshi, so dass Sêiichî ungeheure Erleichterung verspürte, welcher er durch ein schweres Seufzen Ausdruck verlieh. Er war wirklich heilfroh, dass es sie war, also jemand, der ihnen nicht allzu nahe stand. ,Gott sei Dank, ich dachte schon...' Man, er malte wirklich jedes Mal den Teufel an die Wand, das war ja schon quasi eines seiner Markenzeichen - immer erst etwas Böses denken, um nicht am Ende enttäuscht zu sein.

Auf dem Weg fanden sie dann Ryochi vor der am Boden gegen einen Baum gelehnt saß. Er hatte den Blick sehr tief gesenkt und starrte vor sich hin. "Ryo", kam nur ganz leise von Sêiichî, weswegen sein Freund den Blick anhob, um den Schwarzhaarigen direkt anzusehen. "Hi." Der Ältere ging in die Knie, damit ihre Augen auf gleicher Höhe waren. "Was ist passiert?" Ryo schloss die Augen und lächelte gequält. "Ich werde dir und Yuichi gerade immer ähnlicher." Was das jetzt genau heißen sollte, war Sêiichî sofort klar. "Hm, verstehe, du warst das, deswegen wird sie abtransportiert. Was hat sie getan, dass dir das passiert ist? Dafür gibt es sicher einen Grund, oder?"

"Ich weiß nicht, wie mir das passieren konnte. Sie hat auf Shina rumgehackt und immer wieder betont, wie stolz sie ja auf sich ist. Und dann... dann hat sie behauptet", die Stimme des Detektivs bebte, "dass Shina mich immer mit Takahashi betrogen hat. Alles kam hoch, dann..."

Sêiichî legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes, nur um ihm zu zeigen, dass er für ihn da war, und zog ihn etwas an sich, bis er bei seiner Schulter lehnte. "Du bist nicht der erste, der bei so etwa die Nerven verliert. Gut, es war ein Fehler, aber im Grunde ist sie selbst schuld, dass es so gekommen ist."

"Nö, ich bin wie immer schuld, so war es doch immer. Ich bin an allem schuld." Wie auf Kommando drückte Sêiichî seinen Kopf an sich, wobei er leicht seufzte. Solche Gewissensbisse war er seit Jahren schon gewöhnt. "Mach' dich nicht selbst so fertig, du weißt genau, das mag ich nicht. Hat sie dich wenigstens mal wieder anständig bedrängt?" Ein abfälliger Ton war in die Stimme des Schwarzgekleideten gefahren, was ihn etwas spöttisch klingen ließ.

"Sie hat mich geküsst", antwortete man ihm leicht angewidert, weswegen Sêiichî sich schüttelte. "Solange du es nicht gewollt hast und es bereust, dass sie tot ist, ist für mich alles in Ordnung, außerdem darfst du dich für die Tat nicht hassen, uns hast du ja auch nie gehasst, oder etwa nicht? Du bist zu selbstkritisch und musst dir selbst vergeben."

"Ein Detektiv darf aber nicht einfach so jemanden erschießen, das darf man nicht..."

Sêiichî flüsterte die nächsten Worte nur, damit sie an niemandes Ohr außer Ryochis traten. "Aber ich als Kriminalist darf das, ja? Ich darf das eigentlich auch nicht, aber ich mache mich nicht so runter - früher vielleicht." Ein Seufzen entkam dem 24-jährigen.

"Ihr seid da etwas Anderes, ihr gehört zu denen, ihr müsst töten, sonst erwischt es doch euch. Sie hat mein Leben aber nicht bedroht, also hätte ich auch nicht abdrücken dürfen... Ich wollte es nicht..."

"Das weiß ich, dass du es nicht wolltest aber dir wird nichts Anderes übrig bleiben, als damit klar zu kommen, dass es dir passiert ist. Und rede mit deinem Vater sag' ihm, was genau passiert ist. Falls die Sache Konsequenzen mit sich ziehen sollte, helfen dir deine Eltern, ist doch klar." Sêiichî sah ihm direkt in die Augen - er wollte ihm dabei vermitteln, dass er das, was er da sagte, auch ernst meinte.

"Außerdem ist dir das im Affekt passiert. Du kriegst mildernde Umstände, wenn es überhaupt vor's Polizeigericht kommt. Vielleicht darfst du eine Weile nicht als Detektiv arbeiten, das ist aber auch schon alles, was dich wohl erwartet, aber du darfst nicht schweigen, das macht alles nur noch schlimmer..." Die beiden erhoben sich jetzt und machten sich auf den Weg zu ihrem Vater, der selbst erleichtert war, dass sein Sohn jetzt wenigstens bereit war etwas zu sagen. "Ich hab' die Nerven verloren und abgedrückt", meinte Ryochi schließlich, was seine Vater zwar schockierte, allerdings zeigte er es ihm nicht. "Ich will alles ganz genau wissen, bevor ich überhaupt etwas unternehme. Weswegen hast du die Nerven verloren?"

Er musste jetzt genau darauf achten, was er sagte.
 

Seit sich seine Wege von ihren getrennt hatten, waren einige Stunden vergangen. Die Sache mit seinem Freund war schließlich eine größere Sache gewesen und er hatte ihm beistehen müssen, trotz Kopfschmerzen, die er jetzt hatte, da er den zweiten Tag nicht richtig geschlafen hatte. Heute war er wirklich alle und machte sich erst einmal Kaffee, als er in ihrer Wohnung angekommen war. Er trank ihn sowieso immer schwarz, machte ihn sich diesmal allerdings noch stärker, sonst fielen ihm noch die Augen zu, er wollte nicht verpennt wirken, wenn sie zurückkam. Es wurde ja schon dunkel, wo die sich wohl wieder rumtrieb?

Er verbrannte sich die Zunge, als er den Kaffee zu schnell trank und zischte leicht, trotzdem trank der Schwarzhaarige die Tasse recht zügig aus. Sein Kopf tat ihm so furchtbar weh, was von der Müdigkeit kam, die er verspürte, sein Körper verlangte nach Schlaf, aber er gönnte sich keinen. Dazu kamen noch mäßige Schmerzen in der Brust und ein leichtes Schwindelgefühl, so dass er sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, um das Ganze zu unterbinden, doch das gelang ihm allmählich nicht mehr. "Gott, was für'n Schwächling ich bin...", sagte er zu sich selbst und stützte sich am Waschbecken ab, weil er das Gefühl hatte, seine Beine wollten nachgeben. Er kniff die Augen zu, denn der 24-jährige konnte das, was vor ihm lag, schon nicht mehr richtig erkennen, es wurde immer verschwommener, als er dann die Augen wieder öffnete, wurde es ihm schwarz vor den diesen, er fiel einfach rückwärts um und prallte mit dem Hinterkopf auf dem harten Parkettboden der Küche auf, wo er bewusstlos liegen blieb...

Die Haustür wurde in dem Moment aufgeschlossen und seine Freundin betrat das Haus, allerdings machte sie sich erst einmal auf den Weg ins Bad, wo sie ihre Klamotten wechselte und sich etwas Bequemeres anzog. Die mit Blut versaute Kleidung wollte sie jetzt schnellstmöglich los sein. Nachdem sie sich auch ein wenig abgeduscht hatte, wobei ihre Haare nicht nass geworden waren, trocknete sie sich ab und zog sich etwas Schlichtes an. Einen Pullover und eine Hose, schließlich erwartete sie so bald niemanden - dachte sie sich zumindest. Da sie etwas Hunger verspürte, ging sie in die Küche, so dass sie erst mal der Schlag traf, als sie den jungen Mann am Boden entdeckte, wodurch sie das Hungergefühl fast ganz vergaß. Man kippte nicht ohne Grund einfach um, weshalb sie sich doch sehr um seine Gesundheit sorgte, die er oft sowieso mit den Füßen trat. Immer wieder sagte man ihm, er solle besser auf sich Acht geben, aber Sêiichî konnte nicht hören, er war eben ein richtiger Sturkopf, allerdings machte sie das oft auch etwas wütend, wenn er Derartiges tat. Die Sorge allerdings war größer als die Wut, so dass sie ihn vom Boden aufhob und ins Schlafzimmer schleppte, wo sie ihn in ihr Bett legte, seine Beine über ihre hob, damit sie etwas erhöht lagen. Langsam strich sie ihm durch das Gesicht und bemerkte dabei auch, dass er leicht erhöhte Temperatur hatte. Wahrscheinlich nur ein Schwächeanfall, nichts Schlimmes, das musste sie sich einreden, es könnte immerhin auch etwas Ernstes sein.

Ein Kissen musste es auch tun, also legte sie seine Beine auf ein Solches, verließ daraufhin das Zimmer, um einen nassen Lappen zu holen. Als sie dann zurückkam, öffnete er schwach die Augen. "Was mache ich hier?" wollte er wissen, woraufhin er etwas Kaltes auf dem Gesicht verspürte. Man hatte ihm etwas Nasses mitten ins Gesicht befördert. "Ich stelle hier die Fragen!" raunte sie ihn an, so dass er schon kurz zusammen zuckte. "Du bist umgekippt! Konntest du es wieder nicht sein lassen? Was hast du wieder angestellt? Deinen Körper gequält, obwohl es dir schlecht ging?" Sie war wieder auf 180, was nicht selten vorkam und jedes Mal fauchte sie ihn so an. "Mach' mich nicht so an, ich wollte doch bloß bei dir sein." Das war zwar nichts Neues mehr für die Blondine, das hieß allerdings nicht, dass er immer so weiter machen konnte. "Du hast mir einen Riesenschreck eingejagt, ist dir das bewusst? Ich komme in die Küche, dann liegst du da einfach am Boden. Wie kann man sich bloß so gehen lassen?"

"Hattest du einen schlechten Tag, oder was ist los? Meiner war auch nicht gerade angenehm, danke der Nachfrage", schmollte er, diesmal jedoch auf eine andere Weise, nicht auf diese Niedliche, wie sonst immer. "Was ist jetzt schon wieder passiert?" Da hatte er sich schon erhoben und sah ihr mit trübem Blick in die Augen. "Erst fand ich heraus, wer Torino ist, dann wurde ich angerufen und musste meinen besten Freund trösten, der seine Cousine ermordet hat, weil sie ihn nicht in Ruhe lassen konnte. Sie hat ihn bedrängt, so sehr, dass er sie eher aus Versehen erschossen hat. Er war total mit den Nerven am Ende. Also bin ich danach hierher gekommen, weil mir alles zuviel geworden ist."

Wenn Sêiichî so sprach, wie gerade eben, schmerzte das heftig in ihrer Seele, weswegen sie sich wieder zu ihm setzte, den Lappen richtig auf seine Stirn legte und ihn zurückdrückte. "Hinlegen!" Im Befehle erteilen war sie ja stets sehr gut gewesen, das konnte man ihr anhören. "Also, wer ist Torino?"

"Shuichi Akais Cousin." Seine Worte kamen monoton, ohne jegliches Gefühl. "Aber glaub' mir, das ist nicht das Schlimmste, was ich über den rausbekommen habe." Er würde diesen Typen jetzt so schlecht machen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.

"Ach herrje, sein Cousin also. Das erklärt ja ziemlich viel", ihre Worte klangen belustigt, sie war es auch, das erklärte doch wohl das gesamte Verhalten des Mannes. "Jetzt verstehe ich, wieso er solche Angst hat, dass sein Cousinchen mitbekommt, dass er eine Verbindung zu mir hat. Der würde ihn dafür ziemlich hassen... Och, der Arme." Warum fing er diese Mordserien dann überhaupt an? Freiwillig, oder nicht?

"Das schockt dich nicht, gut, sein größtes Geheimnis wird dich schocken, er hat dir nicht umsonst verschwiegen, wer er wirklich ist." Was hatte der eigentlich gegen diesen Kerl? Da steckte doch sicher mehr dahinter, oder? Skeptisch beobachtete sie ihn, er schien sich Gedanken zu machen. "Was spinnt sich Klein-Sêiichî da wieder zusammen?" Das Ganze roch sehr nach Eifersucht und seltsamer Sorge. "Ich spinne mir nichts zusammen, er ist ein Killer von Chardonnay, falls du schon mal von Trivento gehört hast, das ist er. Chardonnay hat ihn zu Hattori geschickt, damit er ihn umlegt..." Ein verachtendes Knurren kam von Sêiichî. Solche Reaktionen kannte sie bereits. Wenn es um Keichiro Takagi ging, war er genauso drauf wie sie. "Das ist wohl eine Überraschung, wohl wahr. Bisher war er allerdings immer zuverlässig."

"Was heißt das, Chris?" Er seufzte leicht, bevor er sie fragend ansah. "Dass du den weiter benutzen willst, obwohl du weißt, wohin er gehört? Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein, oder doch?" Kurzzeitig schwiegen beide. "Bisher hat er immer getan, was ich ihm sagte, es gibt nun echt keinen Grund, ihn abzuschießen. Solange er mir nicht in den Rücken fällt." Irgendwie passte ihm das nicht, es sah ihm so aus, als wolle sie an diesem Kerl klammern. Ein belustigtes Lachen kam von ihr, als sie seinen Halbmondblick sah. "Schau' mich nicht so an, der Typ ist weit unter meinem Niveau." Auf den wollte er eifersüchtig sein? Ach herrje.

"Ich erinnere mich da an etwas, was du zu mir gesagt hast. Nämlich, dass ich weit unter deinem Niveau bin, was ist diese Aussage also wert?" Er hatte wirklich Schiss, dass sie ihm wegrannte, der verdammte Baka, dass er sie an den verlieren würde. Doch nicht an einen miesen Killer wie Torino, was dachte der sich? "Damit wollte ich dir bloß zeigen, wie niveaulos du warst, nichts weiter. Ich wollte, dass du dich änderst, hat ja auch funktioniert und jetzt sei nicht kindisch. Dieser Kerl ist doch nun wirklich nicht meine Klasse. Der hat eher eine Klasse, wie Gin eine hat." Voller Abscheu klangen die Worte. War er jetzt vielleicht geheilt? "Der ist ein Handlanger. Er denkt allen Ernstes, dass ich ihm alles abkaufe. Nützlich ist er trotzdem. Weißt du, Gin hat's erwischt, er denkt, ich werde ihm helfen, herauszufinden, warum man ihn umgebracht hat. Wenn der wüsste, was ich von seinem Cousin so halte, würde der mich wahrscheinlich umbringen wollen." Die Frau schüttelte nur den Kopf, ganz überzeugt schien er allerdings nicht zu sein. "Dass du diese verdammte Eifersucht nicht in den Griff bekommst? Wenn du schön brav bleibst, wird dir dein Schätzchen nicht abhauen, oder vertraust du mir da nicht? Denkst du, sobald ich weiß, dass du mich liebst, schmeiße ich mich einem anderen Kerl an den Hals, weil du ja eh nicht von mir loskommst? Das wäre echt verletzend." Sie ließ einen leicht bekümmerten Ton einfließen, auch wenn sie diesen mehr spielte, als dass sie es ernst nahm. Er hasste es eben, wenn andere Männer zu nahe an sie herankamen, diese Angst war nun einmal da, dafür konnte er nichts, er hatte immer Bammel, dass man ihn hinterging und ihn am Ende verletzte.

Sie spielte gekonnt die Gekränkte und war sicher, dass er ihr das auch noch abkaufte.

"Ja, ich liebe dich, das ist mein Problem. Ich komme mit diesem Umstand nicht zurecht. Es macht mir Angst, verliebt zu sein."

"Wieso macht dir so etwas Schönes denn Angst?" fragte sie ihn mit einer ungläubigen Stimmlage, wobei sie ihm über die Wange fuhr und er sie irritiert anblickte. Daraufhin lagen ihre Lippen zu einem kurzen Kuss auf seinen, bevor sie ihm verführerisch in die Augen sah. "Na? Denk' nicht dran, was sein könnte, sonders genieß' unser Zusammensein, das ist alles, was ich dir raten kann, ich bin nicht deine Psychologin, nur die Frau an deiner Seite." Die blonde Frau lächelte ihn an, so dass er all seine Sorgen fast vergaß, als sie sich dann noch an ihn kuschelte und sich zu ihm ins Bett fallen ließ, sowieso. Ihre Hand wanderte unter die Decke zu seinem Hemd, das sie etwas hochschob, sie wanderte darunter und streichelte ihn sanft. "Überzeugend genug, oder?" lachte sie und drückte ihren Kopf an seine Brust. "Und jetzt mach' die Augen zu und träum' was Schönes, my Darling." Er ließ seine Hände um ihre Taille wandern und umschlang sie fest. "Vollkommen", gab er knapp zur Antwort, ihr Verhalten machte ihm klar, dass er keinen Grund hatte, sich Gedanken darum zu machen, was später sein würde. Im Moment war es einfach gut so, wie es war, er hatte keinerlei Gründe, etwas zu kritisieren, stattdessen sollte er sich freuen, dass sie nach all den Jahren noch so ein gutes Verhältnis zueinander hatten. Eigentlich hatte er im Moment alles, was ihm gut tat. Eine seiner Hände auf ihrem Rücken ging jetzt unter ihre Bluse und öffnete heimlich ihren BH, die andere begann diese vorne aufzuknöpfen - Derartiges hatte sie schon geahnt, er konnte einfach nicht von ihr ablassen und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es heute anders sein würde - einfühlsamer, liebevoller und vielleicht sogar etwas inniger.

"Überanstrenge dich nicht, Baka-chan, du solltest doch die Augen schließen und was Schönes träumen, also wirklich." Sêiichî legte seine Wange an ihre. "Und du weißt natürlich mal wieder ganz genau, was ich will, oder? Was, wenn ich heute aber was Anderes will, als sonst immer?"

"Das würde mich sehr überraschen." Jetzt war sie aber gespannt, was er vorhatte.

"Ich will nur etwas Haut spüren, dann schließe ich die Augen und träume von dir..."

"Was?" gab sie belustigt lachend von sich, "du willst auf alles Weitere verzichten? Das sieht dir echt nicht ähnlich." Wahrscheinlich war er einfach zu erledigt für mehr, es war doch einfach nicht seine Art, freiwillig auf ihre Spielchen zu verzichten. "Genau, ich will dich nur im Arm halten... unangezogen", er zeigte ein hinterlistiges Lächeln, zog ihr die Bluse ganz aus und ließ auch ihren BH recht schnell verschwinden und neben das Bett fallen. Den Rest ihrer beider Kleidung verlor daraufhin auch sofort jegliches Interesse und wurde mitten ins Zimmer befördert. Einige Minuten fanden sie sich noch küssend wieder, bis er das tat, was sie eigentlich von ihm gewollt hatte und erschöpft einschlief, dabei sah sie ihm eine Weile zu, wurde dann aber selbst von der Müdigkeit gepackt und in den Schlaf gerissen.



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