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Cross The Fire

© by Mao_Anna & Caerdin
von

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Broken pride... - Please save my soul

Es hat zwar einen Monat gedauert, aber jetzt ist das 6. Chapter von "Cross The Fire" online ^^

Wir haben uns wie immer eine Menge Mühe gegeben, vor allem, weil dies eines der Kapitel ist, auf die wir uns sehr gefreut haben.

Wir sind wohl ziemliche Sadisten...

Beim Schreiben wurde auch die eine oder andere Träne vergossen - also seid gewarnt ;)

Noch einmal VIELEN DANK für eure Kommis zu letzten Chapter!
 

@glaties-lupa: Wir sind gerne fies^^ Nein, Spaß beiseite ;)

Zu den Schlagern: Ich schätze mal, das Kai nur gute Lieder gesungen hat, ist doch Kai *g*

Caerdin: Du hast am 11.12. Geburtstag?

Cool ;) Ich am 12.12 *freu* Das find ich toll^^ Aber ich bin fast Gleichalt wie Kai, nur vier Tage jünger *noch mehr freu*

Ja, ein Blazer ist ne Art Jacket! Und was Kai anhat bekommst du noch raus ;)

Danke für den Kommi!
 

@Arethelya: Hey ho Sonnenscheinchen!

Zu unserer "bis-heute-ungeklär-Antwort": Nun ja, WIR wissen ganz genau, was passiert^^ Nur ihr nicht XD

Danke für deinen Forumstipp! Das ist echt lieb! Wir schreiben in letzter Zeit meist über ICQ, das geht ganz gut :)

Lass bitte dein Notebook leben oder fessle deine Hände! Es wird wie immer noch schlimmer ;)

Zu Kais B-Day: Wir denken einfach, dass er es ihnen nicht erzählt hätte... Kai halt ^^ Und wenn er dann noch so weit weg ist...

HEHEHE! Gemeine Enden ist unser zweiter Vorname! Und was meinste, wie dies hier ist? Natürlich: GEMEIN! XD

Danke für deinen Kommi Sonnenschein^^
 

@Ivalri&BlackSilverLady: Freut uns, wenn euch Michail gefällt^^

Wir haben ihn auch ins Herz geschlossen ;)

Und danke Ivalri für dein Verständnis was die Dauer der Uploads betrifft! Das ist lieb^^

Danke auch an euch!
 

So und jetzt weiter mit CTF^^
 

6. Kapitel

Broken pride... - Please save my soul
 

„KAI!“

Erst ein vielstimmiger Schrei aus wenigen Metern Entfernung ließ den jungen Russen seinen Kopf heben und was er erblickte war etwas, dass er sich schon wünschte, seit er wieder zurück in Russland war.

Doch er hätte nicht im Traum daran gedacht, dass es Wirklichkeit werden könnte.

Denn dort vor dem Hintergrund des in kaltes Weiß getauchten Parks kamen die Personen auf ihn zugestürmt, die ihm am meisten bedeuteten.

Und trotzdem konnte Kai sich nicht richtig darüber freuen.

Die Mauer aus Eis, die seine Freunde so gut verstanden hatten einzureißen war zurück und kräftiger denn je zuvor.
 

Erschrocken stieß er Tyson zurück, welcher sich freudig lachend an seinen Hals geworfen hatte.

Ungläubig starrte er sein Team an, welches zum greifen nahe beim ihm stand und den Russen mit einem undefinierbaren Ausdruck musterte.

Kai öffnete den Mund, doch konnte er letztendlich nichts sagen.

Er wusste einfach nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte, was er fühlen sollte... geschweige denn sagen konnte.

Langsam schaltete er seinen Walkman aus, die Stille im Park erschien ihm zum ersten mal unangenehm.

Plötzlich regte sich Ray. Er hatte sich nie versucht vorzustellen, wie Kai auf ihr Kommen reagieren würde, daher war er auch nicht sonderlich überrascht. Die Enttäuschung verflog jedoch augenblicklich, als er in die rubinroten Augen seines Gegenübers sah und der Chinese war einfach nur überglücklich, seinen Teamleader vor sich stehen zu sehen.

Lächelnd kam er einen Schritt auf Kai zu und hielt ihm freundschaftlich die Hand entgegen, auch wenn ihm diese unpersönliche Begrüßung fast das Herz brach.

Kai blickte fest in die Augen des jungen Chinesen, doch Ray war durchaus in der Lage, die Unsicherheit seines Freundes zu erkennen. Selbst, wenn dieser sie zu verstecken versuchte, sowie es ihm so oft beigebracht wurde.

Eigentlich wusste der junge Russe, dass er seinen Freunden vertrauen konnte, doch als er jetzt zögerlich Rays Hand ergriff war er sich dessen plötzlich nicht mehr sicher.

„Es ist schön dich wiederzusehen!“, lächelte Ray glücklich und drückte Kais Hand für alle anderen unmerklich etwas fester, um seinen Freund zu beruhigen.

Ein kurzes Nicken seitens Kai war die einzige Antwort die ihm verriet, das der Junge zugehört und verstanden hatte.
 

"Kai, wie geht es dir?", wollte Hilary nach einem kurzen Moment des Schweigens wissen.

"Gut", meinte der Russe und ließ seinen Blick langsam über seine Freunde gleiten.

Sie hatten sich nicht verändert, jedenfalls äußerlich.

"Was macht ihr hier? Müsst ihr nicht zur Schule?"

Max lächelte keck. "Das Gleiche könnten wir dich doch auch fragen!", sagte er fröhlich.

"Warum bist du nicht im Internat? Hier ist es doch lausig kalt...", murmelte Tyson und schlang die Arme um sich. Sein Atem ging in weißen Wölkchen zum Himmel auf und erst jetzt bemerkte der Russe, dass seine Freunde froren. Sie hatten alle nicht mit so einer Kälte gerechnet und waren daher auch dem japanischen Winter entsprechend gekleidet.

Tysons Frage dezent übergehend zog Kai eine Augenbraue in die Höhe und musterte die anderen erneut, bevor er den Blick wieder abwand.

Es war wirklich kalt geworden über Nacht und er selbst trug nicht mehr als den dünnen Pullover, der zu der Schuluniform gehörte und von den Internatsschülern in der Freizeit getragen wurde.

Doch diese Kälte war nichts in vergleich zu jener, die sich in sein Herz fraß seit er hier war.

Er hatte nicht gespürt wie der Schnee, der noch immer fiel, langsam seine Kleidung durchnässte.

Erst als Tyson ihn nun direkt darauf ansprach, wurde es ihm bewusst.

„Du musst ja schon halb erfroren sein!“

„Wie lange sitzt du schon hier?“, wollte nun auch Ray wissen.

Kai senkte den Blick.

"Ich weiß es nicht..."

Vielleicht zwei Stunden, oder auch drei. Er hatte die Zeit aus den Augen verloren.

Was sollte er denn nur tun? Er konnte Tala und die anderen unmöglich hier stehen lassen... aber sie in sein Zimmer zu bringen wäre zu riskant.

Zweifelnd ließ er sich auf die Bank sinken.

Als ob der rothaarige Russe seine Gedanken gelesen hätte, setzte er sich neben Kai und sprach für den Rest der Jungen.

"Mach dir keine Sorgen, wir werden uns schon nicht so dumm anstellen. Sag uns einfach wie wir uns verhalten müssen, dann kommen wir sicher ungestört in dein Zimmer. Was meinst du?"
 

Noch immer zweifelnd nickte Kai schließlich und erhob sich von der Bank.

Ohne ein weiteres Wort wand er sich in Richtung Internat und als er sich im Gehen fragend zu seinen Freunden umwand lag etwas entschlossenes in seinen Augen, welches seinem alten Team Mut zusprach.

Selbst in einer solch schlechten Verfassung wie die, in der sich der junge Russe befand, schaffte Kai es die anderen aufzumuntern und anzutreiben und schon bald konnte er sie neben sich spüren.

„Ist da irgendetwas bestimmtes, was wir beachten müssen?“, fragte Kenny schließlich nach einigen Minuten vollkommender Ruhe, woraufhin Kai ihn spöttisch betrachtete.

Seine Freunde waren so ahnungslos, dass es ihn in der Seele schmerzte.

" Seid einfach ruhig und folgt mir", erklärte Kai und ging schnellen Schrittes um das riesige Gebäude herum.

Nachdem der Silberhaarige seine Freunde über einige Schleichwege durch das Internatsgelände gelotst hatte, standen Tala und die Bladebreakers endlich vor einer makellos weißen Wand.

Das Fenster, etwa zwei Meter über ihnen war angelehnt, und ließ sich problemlos nach innen aufstoßen, nachdem Kai sich kräftig vom Boden abgedrückt hatte und mit schnellen Bewegungen hinauf kletterte.

Kenny starrte seinen Leader mit großen Augen an, doch seine Zweifel sollten sich nicht bewahrheiten, denn mit der Hilfe seiner Freunde waren letztendlich alle, einschließlich Hilary, in Kais Zimmer angekommen.
 

Staunend sahen sie sich um.

In ihren Vorstellungen war der Raum dunkler gewesen, doch alleine die lieblose und unpersönliche Atmosphäre ließen darauf schließen, dass Kai diesen Raum genauso hassen musste wie alles andere an dieser Schule.

Kai legte den Walkman auf seinem Nachttisch ab und machte seinen Freunden mit einer Geste zum Bett klar, dass sie sich setzten sollten.

Er selbst öffnete den Kleiderschrank, der sich in der linken Zimmerecke befand und zog einen trockenen Pullover heraus.

Mit diesem verschwand er durch eine kleine Tür in einen anderen Raum, welchen seine Freunde richtig als Badezimmer erkannten.
 

Fertig umgezogen verließ er nach wenigen Augenblicken das Bad und machte sich in Richtung Fenster auf, durch welches die Gruppe soeben hereingekommen war.

“Ihr müsst wirklich leise sein“, mahnte er seine Freunde, während er das Fenster schloss und sich anschließend auf seinen Schreibtischstuhl sinken ließ.

Plötzlich tönte eine schrille Glocke durch das gesamte Gebäude und die Freunde zuckten verschreckt zusammen.

Ein durchdringender, nachhallender Ton, der ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Kai konnte sich ein belustigtes Seufzen nicht verkneifen.

„Das war die Glocke zum Mittagessen“, erklärte er ruhig und überflog sein verängstigtes Team.

„Oh...“ , beschämt blickte Hilary zu Boden und löste sich aus der Umklammerung, unter der Max zu leiden hatte. Nervös rutschte er ein Stück von dem Mädchen weg.

Ray lächelte.

"Du kannst eben essen gehen, Kai, wir warten solange", meinte der Chinese und Kenny nickte zustimmend.

"Ich esse nicht zu Mittag"

Der Stuhl knarrte leise, als Kai sich erhob.

"Wie... wie geht es euch? Wie läuft das Training?", fragte er zögernd.

Es war sehr ungewohnt, auf einmal so viel zu reden. Kai empfand dies als äußerst unangenehm und vermied jeden überflüssigen Satz.

Seit er in Russland war, hatte er noch kein richtiges Gespräch geführt. Hatte es immer beim Wichtigsten belassen.

Sich plötzlich umzustellen war schwierig.
 

„Das Training läuft gut!“, antwortete Ray ruhig und warf einen verstohlen Blick zu Tyson.

„Ich weiß nicht was in Tyson gefahren ist, aber es war eine gute Idee von dir, ihn zum Trainer zu machen!“

Kai stutzte und seine Haltung versteifte sich von einer Sekunde auf die andere.

„Ihr habt...“

„...den Brief gefunden? Ja, haben wir“, half Tala Kai die richtigen Worte zu finden.

Der junge Russe wusste im ersten Moment nicht, wie er auf diese Situation reagieren sollte.

Es war ihm unangenehm, hatte er den Brief doch niemals abschicken wollen, doch seine Freunde lächelten ihn sanft an.

Darum hielt er es für besser, das Thema einfach stehen zu lassen.

Er erinnerte sich an einen Zeitungsausschnitt der letzten Tage und wand sich wieder der Gruppe zu.

Ein Hauch von Besorgnis spiegelte sich in seinen Augen wieder.

"Da war dieser inkompetente Anfänger... bei dem Benefizturnier der BBA vor einer Woche. Er... er hatte sein Blade nicht mehr unter Kontrolle, hab ich gelesen, hat dich am Arm verletzt Max, stimmt das? "

Kai versuchte seine Stimme ruhig klingen zu lassen, doch wenn er sich an den Moment erinnerte, in dem er von Max Verletzung erfuhr, verspürte er einen schmerzhaften Stich im Herzen. Fühlte sich schuldig, nicht bei seinem Team gewesen zu sein. Auch wenn es nur eine kleine Schnittwunde war, Kai war sonst immer zuerst da, um einen Druckverband anzulegen und die Freunde auf seine Art zu beruhigen.
 

„Ja, stimmt“, antwortete Max nachdenklich und stricht sich den Pullover bis zum Ellenbogen vom Arm, sodass Kai die hauchdünne weißen Narbe auf seinem Arm erkennen konnte.

„Ist schon längst verheilt, war nicht so schlimm“, redete er fröhlich weiter, während Kai etwas näher getreten war und sich die Überreste der Verletzung betrachtete.

Es schien ihm, als wäre es wirklich nichts ernstes gewesen, doch trotzdem blieb da dieses ungute Gefühl.

Er wusste, er hätte es verhindern können, wäre er nur da gewesen und hätte seinem Team beigestanden.

Ray betrachtete seinen Teamleader gründlich.

Es war ihm nicht entgangen, wir genau dieser Max Unterarm musterte und auch eine Spur von Besorgnis war in seine Augen getreten.

Entschlossen hob der Chinese den Kopf.

„Aber das mit dem Turnier ist trotzdem gut gelaufen! Hast du sicher schon gelesen, dir entgeht ja eh nichts, aber wir haben natürlich gewonnen!“, versuchte er Kai abzulenken.

Kai währenddessen hatte seine Hand ausgestreckt und strich vorsichtig über die dünne, weiße Linie, welche der Schnitt hinterlassen hatte.

Dann richtete er sich ruckartig auf und ging einige Schritte von seinem Team weg.

Wäre er da gewesen, dann wäre dies sicher nicht passiert. Oder er hätte sich dazwischen gestellt.

Jedenfalls hätte er Max diese Verletzung erspart.

Er wusste nicht warum er von Sekunde zu Sekunde weiter in den Bann der Trauer gezogen wurde, spürte eine Art Depression in ihm aufsteigen.

Tala sah besorgt zu seinem Freund herüber.

"Kai! Alles in Ordnung?"

Der Rothaarige stand auf.

"Hey, Kai!"

Erst als Tala unmittelbar vor dem Silberhaarigen stand, hob der junge Russe den Kopf.

"Ja... alles Ok. Ich war bloß in Gedanken. Wie war das Turnier denn letztendlich?"

Ray zog fragend die Augenbraue in die Höhe. Irgendwas stimmte nicht. Plötzlich fühle sich der Chinese sehr unwohl. Er konnte sich dieses Gefühl nicht erklären doch auch Tyson schien es zu merken und schaute ihn etwas verloren an.

„Sehr gut...“, antwortete Ray noch einmal und seufzte leise.

„Ach ja, wir haben da ja noch was für dich!“, fiel es Tyson plötzlich ein und er schüttelte lachend den Kopf über seine eigene Vergesslichkeit.

Auch die Anderen waren auf ihren Fehler aufmerksam geworden und Max seufzte geschlagen auf.

„Mein Gott sind wir dämlich...“, entfuhr es ihm lachend.

„Psst!“, entfuhr es Kai nervös und sein ganzer Körper versteifte sich.

Angespannt horchte er in die nun entstandene, zerknirschte Stille, doch keine Holzdielen knarrten, kein Aufseher kam den Gang entlang, um sie zu stören.

„Ihr müsst wirklich vorsichtig sein“

Kais Stimme war zum Ende hin immer leiser geworden, was seine Freunde aufhorchen ließ.

Ray entfuhr ein zorniges Fauchen. Was hatte man mit dem jungen Russen angestellt, dass es ihm nun solche Angst bereitete?

Erneut horchte Kai auf.

Nun war doch etwas auf dem Flur zu hören.

Laute Schritte, die dritte, siebte und zehnte Holzdiele, die Kai immer geschickt übersprang, wenn er nicht gehört werden wollte, knirschten und ächzten.

Gespannt hielt Kai den Atem an und sein Denken setzte für einen Moment aus.

Er hatte die sich nähernden Schritte sofort erkannt und ihm gefror das Blut in den Adern.

Die Türklinke würde heruntergedrückt.

Die Freunde hielten den Atem an.

Dann, ganz langsam, hob sie sich wieder.

Irgendetwas, irgendjemand, hatte sie für den Moment gerettet, doch Kai war aus seiner Starre erwacht.

Vor der Tür sprachen zwei Männer in schnellem Russisch mit einander und der Junge brauchte nicht einmal besonders genau hinzuhören um zu wissen, wer es war.

Er musste seine Freunde in Sicherheit bringen, alles andere war plötzlich unwichtig.
 

Hektisch schnappte Kai nach Luft. Über die Angst war das Atmen zur Nebensache geworden.

Mit einer schnellen Bewegung öffnete er die Tür zum Badezimmer, zog den Schlüssel, der innen steckte, ab und sah seine Freunde flehend an.

„Los, rein da!“, zischte er so leise wie möglich und trieb seine Freunde an, die, mit Ausnahme von Tala, am ganzen Körper zitterten.

Gerade als die Tür zu Kais Zimmer sich öffnete ließ dieser gerade den silbrig glänzenden Schlüssel in den Wogen seiner Gardienen verschwinden.
 

„Kai Alexander Hiwatari!“

Voltaires Stimme klang so laut in seinen Ohren das Kai glaubte, die ganze Schule müsse es hören.

Doch viel Zeit zu reagieren blieb ihm nicht, denn sein Großvater kam mit bedrohlichem Gesichtsausdruck auf ihn zu.

„Das ist unerhört!“

Ein harter Schlag traf Kai mitten in den Magen und keuchend ging er zu Boden.

“Großvater... beruhige dich!“, presste Kai zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und versuchte sich aufzurichten, doch Voltaire war außer sich vor Wut und brachte seinen Enkel mit einem harten Hieb gegen den Brustkorb erneut zu Boden.

Kai presste die linke Hand gegen seine schmerzenden Rippen und hielt sich den anderen Arm schützend vors Gesicht, als er auf den harten Aufschlag wartete.

Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten und alleine die hasserfüllte Stimme seines Vormundes drang über den dumpfen Schmerz zu ihm durch. Voltaires Präsenz war wie eine überwältigende Flut an schlechten Erinnerungen.

"Wann hättest du mir das bitte gesagt?? Eine 2! Und das in Russischer Literatur!! Dein Vater würde sich in Grund und Boden schämen!", herrschte ihn der Gründer der Biovolt an.

Sein Gesicht war wutverzerrt und tiefer Hass glomm in den Augen seines Großvaters auf.

"Und sich dann noch von einem Weib überbieten zu lassen! Im Gegensatz zu dir hat dieses Miststück eine 1... du bringst mich noch um den Verstand Kai... so ein mieser Vollidiot! Du bist es nicht Wert, ein Hiwatari zu sein!"

Kai schüttelte den Kopf. Sein Vater wäre stolz auf ihn, da war er sich sicher...

"Ich habe auch nie darum gebeten einer zu sein..." , murmelte der junge Russe und vermied es seinem Großvater in die Augen zu blicken.

Brutal riss Voltaire den Jungen an der Schulter hoch und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Durch die Wucht des Schlages stolperte Kai rückwärts gegen seinen Nachttisch und verlor komplett das Gleichgewicht.

Ein überraschter Schmerzensschrei kam über seine Lippen und warmes Blut verschleierte ihm die Sicht, nachdem er sich die Stirn an der harten Holzkante aufgeschlagen hatte.

Sein Schädel dröhnte.
 

Stumme Tränen liefen dem braunhaarigen Mädchen über die Wangen und Ray hatte keine andere Möglichkeit, als Hilary seine Hand auf den Mund zu pressen, damit sie keinen Ton von sich gab.

Kenny und Max standen neben ihnen und starrten mit vor Entsetzten geweiteten Augen die Badezimmertür an.

"Bleib ruhig, verdammt noch mal!", zischte Tala und versuchte den wie wild gewordenen Tyson davon abzuhalten, die Tür einzutreten.

"Schhh... beruhig dich"

Der Russe merkte nach einiger Zeit, wie Tyson letztendlich nachgab und lockerte den Griff um den Japaner.

Sie mussten still sein und warten... da war sich Tala sicher. Auch wenn dies im Moment das Schlimmste war, was sich die Freunde vorstellen konnten.

Ein Schrei hallte durch das Zimmer und ließ die Blader zusammenfahren.

Kraftlos sank Tyson zu Boden. "Kai... halte durch", flüsterte er aufgelöst.
 

Den Freunden erschien es wie eine Ewigkeit, bis im Nachbarraum endlich wieder Ruhe einkehrte.

Nur noch vereinzelt waren leise Schreie ihres Freundes zu vernehmen und auch dies gingen bald in ein Wimmern über, welches den Bladern das Herz zu brechen schien.

„Steh auf Kai! Benimm ich endlich deiner Herkunft entsprechend!“, dröhnte Voltaires Stimme dumpf durch das massive Holz der Tür und Kais darauffolgenden, schmerzhaften Laut entsprechend hatte der alte Mann ihn brutal wieder auf die Beine befördert.

„Wage es ja nicht, mich noch einmal so zu enttäuschen!“

Der eisige Ton in Voltaires Worten ließ die Freunde zusammenzucken.

Das Knallen der Flurtür hatte in den Ohren der Blader etwas so schrecklich entgültiges, dass sie für einige Sekunden nicht in der Lage waren sich zu rühren.

Erst ein erneutes, verzweifeltes Wimmern von jenseits ihres selbsternannten Gefängnisses ließ sie aufhorchen.

„Kai!“, keuchte Ray auf, während er sich verzweifelt gegen das Holz stemmte und versuchte, die Tür aufzubrechen.

„Verdammt!“

„Lass mich mal...“, zischte Tala und auch er konnte die Besorgnis nicht aus seinen Worten verbannen.

Mit einigen Handgriffen überprüfte der junge Russe die Konstruktion der Tür. Dann fixierte er einen bestimmten Punkt an, holte aus und stieß seinen Körper mit aller Kraft gegen die Tür, deren Schließmechanismus sofort ihren Dienst versagte.

Die Tür schwang auf und eröffnete den Bladern einem Blick auf das verwüstete Zimmer.

Erneut waren sie wie erstarrt, bis Ray, der seinen Blick suchend über den Raum schweifen ließ, entsetzt aufkeuchte.

Bevor die Anderen reagieren konnten saß der junge Chinese an der Seite des völlig verstörten und abwesend wirkenden Russen.

"Kai... Hey... Ganz ruhig. Ich bin es, Ray!"

Tränen der Verzweiflung sammelten sich in Rays Augen, nachdem er in das regelrecht blutüberströmte Gesicht seines Freundes sah.

"Kai, sag doch was! Alles wird gut... Wir sind doch hier... Voltaire ist weg!"

Bei dem Namen seines Großvaters zuckte der Silberhaarige verschüchtert zusammen.
 

"Gütiger Himmel.... "

Tala ließ sich vor Kai auf die Knie fallen und hob langsam das Gesicht des jungen Russen an.

"Kai, hörst du mich?!"

Doch der Jüngere zitterte nach Talas Berührungen nur noch mehr und stieß Tala mit aller verbleibenden Kraft grob zur Seite.

"Ne...ne trogai menja...", flüsterte Kai und rutschte unruhig von seinen aufs höchste besorgten Freunden weg.

"Fass... mich nicht... an...".

Tala seufzte leise auf.

Irgendwie hatte er erwarte, dass Kai so reagieren würde.

"Fsjo w paradke, Kai..."(Alles in Ordnung), flüsterte er dem Jungen vor ihm leise zu, während er ihm sanft, aber bestimmt auf die Beine und ins Bad half.

Die Gegenwehr des geschwächten Freundes wurde immer weniger, sodass Tala im Stillen von Angst ergriffen wurde, Voltaire hätte es geschafft.

Dass er sein Ziel erreicht und Kai gebrochen hätte.

Doch es war immer noch ein Funken des gewaltigen Stolzes des in den rubinroten Augen auszumachen und dies ließ Tala hoffen.
 

„Kümmere dich um ihn Ray...“, murmelte der rothaarige Russe dem Chinesen leise zu, während er die anderen Blader aus dem Raum scheuchte.

Tala hatte sehr wohl bemerkt, wie viel weniger Angst der Schwarzhaarige Kai zu machen schien, als der Rest der Gruppe.

Nervös blickte Ray zu Kai hinunter, der ihn gar nicht wirklich wahrzunehmen schien. Er wollte Talas Worten nur zu gerne Folge leisten, dem Silberhaarigen wirklich helfen, doch er wusste nicht wie.

Es war, als würde Kai sich gegen die ganze Welt abschirmen und keine Einflüsse von Außerhalb mehr an sich heran lassen wollen.

„Hey Kai...“, hauchte er leise und ließ sich neben den Freund sinken.

„Guck mich mal an!“

Ray Stimme klang flehend und als Kai nicht reagierte, legte er ihm sanft eine Hand unter das Kinn, um seinen Kopf anzuheben.

Kai wehrte sich nicht.

Ob es nun daran lag, dass er Ray vertraute, oder ob er einfach keine Kraft dazu hatte, wüsste der junge Chinese nicht zu sagen.

Kritisch betrachtete er Kais aufgeplatzte Lippen und die – glücklicherweise –kleine Platzwunde an der Stirn.

„Das sieht schmerzhaft aus...“, stellte Ray mehr zu sich selbst fest und griff dann nach einem Handtuch, welches neben dem Waschbecken hing. Sanft, beinahe schon zärtlich, begann er Kais Wunden zu säubern.

Dieser blickte Ray nur verwundert an.

Natürlich war es nichts besonderes, dass Rays ganze Art von einer unglaublichen Ruhe zeugte. Doch die kaum spürbaren Berührungen standen in so krassem Gegensatz zu Voltaires Schlägen, dass Kai nicht anders konnte als zunächst zurückzuzucken, um sich dann unter Rays beruhigenden Berührungen zu entspannen.
 

Tatsächlich normalisierte sich Kais Atmung nach einiger Zeit und durch das nasse Handtuch, welches bei jeder Berührung einen feuchten Film auf Kais Haut zurückließ, kehrte auch langsam wieder Klarheit in den Kopf des jungen Russen zurück.

Er begann seine Umgebung wahrzunehmen, spürte den kalten Fliesen unter sich, hörte die leisen Geräusche aus dem Nebenzimmer und öffnete seine Augen.

Ray lächelte als er in das klare rubinrot seines Gegenübers schaute und setzte das Handtuch ab.

Kai war kurz nachdem der Chinese begonnen hatte sein Gesicht zu versorgen bewusstlos geworden.

Die unerwarteten sanften Berührungen hatten dem Russen wohl den Rest gegeben und Kai entkam seinem inneren Gefühlschaos durch einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Ray hätte die Wunden des Älteren normalerweise wohl schon längst verbunden, doch der Chinese merkte, wie sich Kai unter dem kühlen Nass entspannte und hatte daher nicht aufgehört, ihn vorsichtig über das Gesicht zu streichen.
 

"Ist er schon wach? Wie geht es ihm?"

Leise trat Kenny ins Badezimmer und sah erwartungsvoll zu dem schwarzhaarigen Chinesen hinunter, welcher neben seinem Teamleader auf dem Boden kniete.

Kai drehte beschämt seinen Kopf weg. Sein Körper verkrampfte sich schmerzhaft, als die Erinnerungen an das Geschehende erneut übermächtig würden und sein Herz begann zu rasen.

So schnell wie die Erinnerungen kamen, kam auch der Schmerz zurück und stöhnend krümmte Kai sich zusammen, als er glaubte sein Magen würde explodieren.

Als dann auch noch Kenny entsetzt auf ihn zugerannt kam, wurde es dem Russen zuviel. Die Situation überforderte ihn zusehendst.

Schwankend versuchte er sich aufzurichten und stützte sich mit einer Hand an der gefliesten Wand ab.
 

„Bleib bitte sitzen“, flehte Ray entsetzt und der nasse Lappen glitt aus seinen Händen.

Doch Kai schien nicht einen Gedanken daran zu verschwenden, auf den jungen Chinesen zu hören und versuchte mittlerweile bereits, langsam einige Schritte vorwärts zu tun.

es kostete Ray einiges an Kraft, um seine Sorge um den Freund in den Hintergrund rücken zu lassen und sich dann zu Kenny umzuwenden, der nicht zu wissen schien, was gerade vor sich ging.

Ein kurzer Blick reichten jedoch aus, um den kleinen Japaner aus seiner Starre zu reißen.

Ray nickte energisch zur Tür und ohne ein weiteres Wort verließ Kenny das Badezimmer, wobei er im vorbeigehen sanft Rays Arm steifte und diesem somit Mut zusprach für dass, was kommen würde.

Kaum das der Junge das Zimmer wieder verlassen hatte, stürzte Ray auf Kai zu.

Und das keine Sekunde zu früh, denn der junge Russe verlor just in diesem Moment das Gleichgewicht.

Hätte der Schwarzhaarige ihn nicht festgehalten, so hätte Kai wohl erneut an diesem Tag schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden gemacht.

Ihn sanft, jedoch bestimmt in den Armen haltend, begleitete Ray seinen Freund erneut zu Boden und ließ ihn nicht los, auch nachdem Kai längst wieder in Sicherheit war.

„Mach das bitte nicht noch mal!“, flehte der Chinese verzweifelt und strich Kai, der sich zunächst komplett verkrampft zusammengekauert hatte, zärtlich durchs Haar.
 

"Ich... benehme mich ja schon wie ein Baby... ", flüsterte der Russe heiser.

"Kann nicht einmal selber laufen..."

Ray sah ihn mit großen Augen an.

"Was redest du da? Kai... du bist verletzt!"

Doch dieser schnaubte nur verächtlich. Ja, der starke Kai Hiwatari... verprügelt und erniedrigt von seinem eigenen Großvater, verrückt vor Schmerzen, Angst und Wut... ein elendiges Bild.

Voltaire hatte ihn gebrochen, er hatte sein Ziel erreicht...

Der Russe schloss mutlos die Augen.
 

Was geschehen wäre, wenn Tala nicht in diesem Moment von Kenny alarmiert den Raum betreten hätte, wollte sich später keiner der Freunde ausmalen.

„Gibst du etwa allen ernstes schon auf?“, knurrte der Rothaarige provozierend und hatte so Kais Kampfeswillen erneut entfacht.

„Lässt du dich von so einem miesen Idioten fertig machen? Wo ist der Kai geblieben, den wir alle kennen?“

Mit schnellen Schritten ging Tala auf den Grauhaarigen zu, packte ihn unter die Arme und zog ihn vorsichtig aber bestimmt auf die Beine. Ray sah ihm dabei entsetzt zu. Was hatte er vor?

"Willst du mir etwa sagen, das war alles? Früher hättest du Voltaire doch auch nicht geglaubt! Du hättest daran festgehalten, dass alles was er erzählt eine Lüge ist, weil du es besser weißt!

Und jetzt? Willst du mir sagen alles war umsonst? Willst du so leicht aufgeben? Kai... Wir sind hier... Und wir werden dir helfen! Wir sind deine Freunde, deine Familie, aber du darfst nicht aufgeben! Komm schon, Kleiner!"

Entschlossen legte Tala dem Jungen seine Hand auf die Schulter. Wenn sie es nicht schaffen sollten, Kai aus seiner Starre zu reißen, dann war einfach alles umsonst

"Genau, Kai! Wir schaffen das zusammen, ganz sicher!", eilte nun Tyson dem Rothaarigen zu Hilfe und auch er ging neben seinem Teamleader zu Boden.

Die Bladebreakers hatten sich auf der Schwelle zum Badezimmer versammelt und betrachteten die Szenerie aufmerksam.

"Ne grusti... mi staboi! Ulibnis i pakasi wsem, schto ti silnij!", flüsterte Tala Kai zu.

(Sei nicht traurig... wir sind bei dir! Lächle und zeig allen, dass du stark bist!)

Und tatsächlich umspielte Kais Mund ein Hauch von einem Lächeln, doch das ausdrucksvollste waren seine Augen, in die erneut die Stärke zurückzukehren schien.

Ray hätte zu gerne gewusst, was Tala seinem Freund eben gesagt hatte.
 

Überwältigt von Schmerzen und Dankbarkeit schloss Kai für einen Moment die Augen und atmete tief durch, als er sich Minuten später in seinem weichen Bett wiederfand.

Er wusste, dass er diesen einen Kampf verloren hätte, wären seinen Freunde jetzt nicht bei ihm.

Ein letztes Mal atmete er tief ein, dann hob Kai den Kopf und in seine Augen war die Entschlossenheit, die er in den letzten Minuten gesammelt hatte, deutlich zu sehen.

In den rubinroten Augen spiegelte sich nun Stolz und ungezügelte geistige Stärke wieder, wie man es von ihnen gewohnt war.

„Danke...“

Kais Antwort auf die ermutigenden Worte war kaum mehr als ein flüstern, doch alleine diese Geste war für seine Freunde mehr wert, als jede andere, die er hätte finden können.

„Dafür sind Freunde doch da!“, antwortete Ray mit sanfter Stimme und drückte Kai dann langsam auf sein Kissen, sodass der Russe in eine liegende Position gebracht wurde.

Etwas verwirrt sah dieser zu seinen Freunden auf.

„Ruh dich aus, schlaf ein bisschen! Wir räumen hier schnell zuende auf und wecken dich nachher, Ok?“, erklärte der Chinese ruhig und deckte Kai währenddessen fest zu, sodass die Kälte, die sich durch das geöffnete Fenster im Raum breit machte, Kai nicht in ihren Bann ziehen konnte.

Dem jungen Russen blieb nichts anderes übrig, als dankbar zu nicken, denn erneut spürte er die Schwäche, die der Angriff Voltaires mit sich gebracht hatte, sich in seinem Körper ausbreiten.

Nur am Rande nahm er war, wie Hilary direkt neben seinem Kopf die Scherben einer zertrümmerten Vase beseitigte und driftete immer mehr ab in einen tiefen Schlaf.

Das letzte, was er wahrnahm, war das geborgene Gefühl einer sanften Geste, als Ray ihm zärtlich durch die Haare fuhr.
 

Leise vibrierend meldete sich Rays Handy.

Ein Schriftzug erschien auf dem Display und leuchtete dem Chinesen in einem hellen Blau entgegen.

'Ab in die Küche'

Grinsend schaltete Ray den Alarm ab und stand langsam vom Boden auf. Tyson hatte ihm eines Tages diesen Weckruf eingestellt, damit der selbsternannte Koch des Teams auch ja pünktlich anfangen sollte Abendbrot zu machen.

Kai hatte Tyson damals stirnrunzelnd beobachtet, wie er sich unter heftiger Gegenwehr das Handy des Chinesen krallte und wie wild drauflos tippte.

Trotzdem meinte Ray einen Anflug von amüsiertem Glitzern in den Augen des Russen gesehen zu haben. Auch wenn dieser es nie zugeben würde.
 

Die Freunde hatten sich allesamt auf dem Boden niedergelassen und unterhielten sich leise. Auf etwas zu essen würden sie wohl noch einige Zeit verzichten müssen, doch sogar Tyson dachte in diesem Moment nicht an seinen Hunger.

Schließlich erhob sich Ray leise seufzend von seinem Platz auf dem Teppich.

"Kai..."

Vorsichtig, um ihm nicht noch mehr Schmerzen zu bereiten, berührte er seinen Teamchef an der Schulter.

"Hey... Wach auf... Es ist schon spät, wir fahren bald wieder..."

"Hm?"

Langsam öffnete der Russe seine Augen.

Ray.

Es war also doch kein Traum.

"Wie fühlst du dich?"

Kai richtete sich mühsam auf.

"Prima, wie neugeboren...", meinte er trocken und die Blader verdrehten innerlich die Augen. Kais Humor war wirklich gewöhnungsbedürftig.

"Ihr müsst los?"

Kai war noch im Halbschlaf gewesen, als Ray von ihrem Aufbruch gesprochen hatte, doch die Worte des jungen Chinesen erinnerte er sich trotzdem.

Hilary nickte betroffen und als Kai statt einer antwort nur ebenfalls nickte, spürte er, wie seine Matratze unter dem Gewicht einer weiteren Person durchgedrückt wurde.

Neben Ray hatte sich nun Tyson gesetzt und in seinen Händen hielt er ein erneut in blaues Geschenkpapier gewickeltes Päckchen.

„Es ist vielleicht etwas untergegangen“, schmunzelte der Blauhaarige, „Aber das hier ist der Auslöser für unseren Besuch gewesen...“

Vorsichtig legte er das Geschenk in Kais Schoss.

Dieser sah irritiert auf.

„Happy Birthday, Kai“, flüsterte nun Max, der sich ebenfalls näher zu Kai begeben hatte und versuchte sich an einem Lächeln.

Kai senkte seinen Blick und einige Haarsträhnen verdeckten sein Gesicht.

Er konnte seinen Freunden jetzt nicht in die Augen sehen, denn er befürchtete sonst das letzte bisschen an Beherrschung zu verlieren, das ihm geblieben war.
 

„Pack es aus!“, half Hilary leise, und Kai begann vorsichtig das blaue Papier zu entfernen.

Etwas kleines, silberfarbenes mit rubinrotem Muster fiel ihm in die Hände und Kai begann es genauer zu betrachten.

Ein geradezu winzig kleines Klapphandy, dessen Maserung an eine Feder erinnerte.

//Dranzers Federn//, schoss es Kai durch den Kopf, während er das Handy aufklappte.

„Ich hab es etwas... Nun ja, sagen wir... ein wenig umgebaut...“, erklärte Kenny und konnte den Stolz in seiner Stimme nicht verbergen.

„Der Vibrationsalarm ist ganz neu und völlig geräuschlos!

Außerdem kannst du die Beleuchtung individuell regulieren, sodass dieses Handy eigentlich nicht gefunden werden kann, solange du es nicht willst“, schloss der junge Japaner seinen Bericht, den er mit einigen erklärenden Handgriffen auf den Eingabetasten des Telefons unterstützt hatte.

„Wir dachten, irgendwie müssen wir dich doch erreichen können...“, murmelte Max leise, während sich Rays Blick verfinsterte.

„Und noch viel wichtiger: Du musst uns erreichen können!“, füge Tala hinzu, welcher sich bisher im Hintergrund gehalten hatte.

Wieder konnte Kai nur nicken und als er dann den Blick hob reichte der Ausdruck in seinen Augen und seine Gefühle zu erklären.

„Ich... Ich weiß nicht... was ich sagen soll...-“, setzte Kai an, doch er wurde von Tala unterbrochen.

„... Dann lass es doch einfach!“, schlug er ruhig vor und die Freunde sahen ihn lächelnd an.

„Wir wissen auch so, was du sagen willst...“
 

„Ach du meine Güte, es ist schon fast 9! Wir müssen uns beeilen!“

Hektisch sprang Kenny von seinem Platz auf und suchte die Jacken der Freunde zusammen.

Nach einigen Schrecksekunden halfen ihm diese in seinem Handeln.

Kai währenddessen war auf seinem Bett sitzen geblieben und betrachtete die Bladebreakers, wie sie ihr Gepäck zusammensammelten.

Er wollte nicht, dass sie gingen. Oder viel eher: Er wollte sie begleiten.

Doch er wusste, dass dies unmöglich war.

Voltaire würde ihn überall finden und als sein Vormund war er an ihn gebunden.

Nicht zuletzt würde er seine Freunde in Gefahr bringen.

Seine Familie.

Ray war schlussendlich der Erste, der sich zu Kai umwand und ihm fest in die Augen blickte.

„Weißt du, Kai, ...“, lächelte er leise und warf dann einen kurzen Blick aus dem Fenster, bevor er sich erneut zu dem Silberhaarigen umdrehte.

„In drei Wochen ist Weihnachten und du kennst uns ja... Weihnachten ohne Schnee... Ich denke wir werden verreisen.

Russischer Schnee soll ja ganz schon sein...“, überlegte er laut und Kais Kopf schoss in die Höhe.

„Du meinst...“

Tyson nickte an Rays Stelle.

„Ja, genau das meint er“, verkündete der Blauhaarige stolz und klopfte seinem Teamleader dann freundschaftlich auf die Schulter.
 

Bereits einige Minuten später stand Kai an seinem Fenster und sah den Silhouetten seiner Freunde nach, wie sie im eben eingesetzten Schneetreiben verschwanden.

Eine einsame Träne bahnte sich den Weg über Kais Gesicht und wurde sofort wütend weggewischt. Zum ersten Mal an diesem Tag konnte er sie nicht zurückhalten.

//Drei Wochen...//, erklang es in seinen Gedanken und er atmete tief durch.

//Drei lange Wochen...//
 


 

Das war's auch schon wieder!

Wir hoffen, es hat euch gefallen und über einen Kommi würden wir uns freuen!

Um konstruktive Kritik wird gebeten ;)
 

Bye,
 

Mao_Anna & Caerdin



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von: abgemeldet
2007-06-15T16:45:31+00:00 15.06.2007 18:45
Ihr habt das Kappi ja überarbeitet, also nochmal "Moin!"^-^
Es ist wirklich besser als davor! Fragt mich nicht warum, aber es ist besser!^^"
Ich find Tala noch immer süß, Kai tut mir noch immer Leid und Voltaire lynche ich noch immer in Gedanken...nur das Chapter war i-wie .....besser eben.... oo"
Kaum zu glauben wie lang 3 Wochen sein können...der arme! T.T *sich Wurfmesser organisiert* *Voltaire killen geht*

See ya,
Nebel
Von:  Dean
2007-06-11T08:23:15+00:00 11.06.2007 10:23
WOAH ihr könnt soooo~o geil schreiben *neidisch ist*
Die ff ist echtma cool ich mag die Idee und wie ihr sie umsetzt.
Dieses Kapi ist wie ich finde eines der besten.Das Tala und Kai untereinander auch mal Russisch sprechen find ich super :3
Mein armer,kleiner Kai *heul* dämlicher Voltaire *ihn am liebsten auch zusammenschlagen will*
Macht weiter so^^
Von:  _Mika_
2006-08-12T14:47:16+00:00 12.08.2006 16:47
Armer Kai, immer macht ihn sein Großvater so fertig, gott sei dank hat er es nicht geschafft seinen Willen zu brechen.
Von: abgemeldet
2006-04-26T13:39:15+00:00 26.04.2006 15:39
also ich muss sagen eine sehr ergreifende ff!!
auch wenn man meinen könnte,das kai wieder einmal
verweichlicht wird...ist sie total ok....ihr habt es net ganz so übertrieben....
also ich muss echt sagen ,weiter so..

wäre nett wenn ihr mir ne ENS schickt,wenn es weitergeht
allz klar???
see you
AIKO
Von:  Lindele
2006-03-11T00:25:45+00:00 11.03.2006 01:25
*mein handy nehm und nummer wähl* "jungs bringt ihn rein",
6 riesige kerle schleifen einen verblödet guckenden voltaire durchs zimmer in einen anligenden raum...2komm nochma zurück und holn ein großen sack mit baseballschlagern und stangen *klick* die tür hat sich hinter ihnen geschlossen....*dumpfe schläge ertönen*..*wimmern*...*stille*
6 fröhlich pfeifende männer kommen wieder durch die tür "das habt ihr gut gemacht jungs" ^-^v
*in den raum geh und voltair an den haaren hochzieh* "UND DU GOTT VERDAMMTES ~PIIIIIEEEPP~ FÜHLT SICH DAS TOLL AN, JA? IS DOCH SPITZEN GEFÜHL NICH WAR?! SO UND NU VERSUCH NOCH EINMA HAND AN KAI ZU LEGEN UND ICH SORGE DAFÜR DAS DIE JUNGS MIT VERSTÄRKUNG ZURÜCKKOMM UND DANN WERDEN SIE NICHT MEHR SO NET SEIN, DANN WERDEN SIE NÄMLICH ~zensiert~(ich würde diese gedanken ja ausformulieren, aber aufgrund zu gewaltätigerer äuserungen könnte es zu eventuell seelischer grausamkeit kommen...oder kurz...zu blutig für kleine kinderlein xD)...ALSO LASS DEINE DRECKIGEN PFOTEN VON KAI UND GEH MIR AUS DEN AUGEN UND ZWAR SOWEIT DU NUR KANNST AUCH WENN DAS DANN IMMERNOCH NET WEIT GENUG IS! UND DENK DRAN: ICH FINDE DICH::EGAL WO DU DICH VERSTECKST ALSO PASS AUF WAS DU TUST!" -.-

hmm...ich glaube ich bin mit meinen gedanken ein wenig abgeschweift ö.ö' aber ich hoffe einfach man versteht mich^^'
ich find die FF jedenfalls total super mega extra...(ich schweife ab)...klasse auch wenn ich ständig heulen muss und voltair am liebsten ~zensiert~ *grrr*..naja..das kann man sich nach dem oberen teil ja denken xD
boa ich brauch jetzt erstma ne abkühlung...diese FF hat mich doch ziemlich mitgerissen O.o
*wink* Lin
Von:  yurico
2006-03-04T20:04:31+00:00 04.03.2006 21:04
Also zu aller erst! der Titel gefällt mir ^^
*handrücken vor den Mund halt* BUahahhahahahahahhahha *aus sadist desu*

Kais Verwirrtheit am Anfang war ehct klasse geschrieben ^^

> Lächelnd kam er einen Schritt auf Kai zu und hielt ihm freundschaftlich die Hand entgegen, auch wenn ihm diese unpersönliche Begrüßung fast das Herz brach.
ein klasse satz ^^

> "Oh..." , beschämt blickte Hilary zu Boden und löste sich aus der Umklammerung, unter der Max zu leiden hatte
*weglol*

> Es war ihm unangenehm, hatte er den Brief doch niemals abschicken wollen, doch seine Freunde lächelten ihn sanft an.
süß *.*

> Auch wenn es nur eine kleine Schnittwunde war, Kai war sonst immer zuerst da, um einen Druckverband anzulegen und die Freunde auf seine Art zu beruhigen.
Das is ja megasüüüüüß *.*

> Wäre er da gewesen, dann wäre dies sicher nicht passiert. Oder er hätte sich sicher dazwischen gestellt.
Jedenfalls hätte er Max diese Verletzung erspart.
Kai isch ja geil, wie der sich da reinsteigert *.*

> Ein harter Schlag traf Kai mitten in den Magen und keuchend ging er zu Boden.
der alte sack kann hart schlagen? wow, beeindruckend

> Sein Vater wäre stolz auf ihn, da war er sich sicher...
ich au *nod nod*
ich hab mir das imemr os vorgestellt das kai einen total netten vater hebat hat, den er total lieb gehabt hat und der dann gestorben is und damit voltair kai immer ärgern kann behauptet er imemr, dass sein vater sich darüber geärgert hätte und so (ich schweife ab u u V.V)

> röffnete den Bladern einem Blick auf das völlig zerstörte Zimmer.
ich will euch ja nicht stören, aber übertreibt ihr nicht ein bisschen?

> Na, was sagst du, kleiner?"
das hat mir am besten an tala rede gefallen *lol*

> und ungezügelte geistige Stärke
JAHAA! das ist unser kai! körperlich ist er zwar die absolute niete und lässt sich sogar von nem alten sack verprügeln, aber im geiste! da kann ihm keiner was vormachen, da ist er übermächtig und stark!!! oke, sry kleienr scherz *drop*

Ey, ich will au solche Freunde haben TTT.TTT

*rofl* 'Ab in die Küche' wie nett!! XXD
das isch ja so geil XXD

Ich will au so nen cooles Handy

> Beinnahe Zeitgleich wurde er von diesem in eine festen, jedoch behutsame Umarmung gezogen und einige, stille Tränen fanden ihren Weg in das Hemd des anderen.
Kai hat heute wohl seinen emotionalen tag o.O

*hüstel* ja, auch ich habe es endlich nach hunderten von Jahren geschafft dieses Kappi fertig zu lesen *stolz desu* ...*drop*

Also, die Gefühle waren wirklich sehr gut beschrieben, Kais verzweiflung soweiso, das war wirklich klasse
Leider finde ich habt irh an manchen stellen etwas zu dick aufgetragen, das "völlig" zerstörte Zimmer zum Beispiel, da denkt man ja, dass das bett in der mitte durchebrochen ist, die wand bald einstürt und der schrank in einzel teilen liegt XXD
ich kann natülich auch verstehen, dass das Kai alles sehr nahe geht, aber ich hätte es passender gefunden, wenn er sich einfach umarmen lässt und sich nicht traut etwas zurückzugeben, und das er alleine weint ohne seine Freunde, gerade weil ihr am anfang geschrieben habt, dass er durch seine aufenthal im internat wieder etwas abgekühlt ist und so
oder ihr hättet sein gefühlschaos stärker betonen sollen und dann damit begründen, dass das einfach zu viel für kai war und so, weil so kommt es irgendwie zu verweichlicht rüber und so *hüstel* ist zumindets meine meinung (ich bin auch aber einfach nicht der romantik typ, vielleicht liegts daran)

ich finde, irh habt die Nähe zwischen Kai und Ray sehr gut rüber gebrahct ohnde die anderen außen vor zu lassen, also die meisten stellen ja, so dass team so gefühlskalt dar, so nach dem motto: sind zwar seine freunde, interessieren sich aber nicht wirklich für ihn udn nur unser ray-chan liebt ihn und so
das habt ihr nicht gemahct und dafür gibts nen dickes lob von mir ^^
so genug gelabert! war wirklich ein süßes kappi wie sie sich um ihn gekümmert haben ^^

PS. haben die noch nie was vom Jugendamt gehört?? Kais lädierter Körper is ja wohl beweis genug um Voltair das Sorgerehct zu nehmen!
Okay, wahrscheinlich hat der Typ dazu viele fäden in den händen und es ist ja bekannt wie gut russland in vertuschen von problemen ist
Von: abgemeldet
2006-02-24T20:59:44+00:00 24.02.2006 21:59
Ich heul gleich...

Voltaire wird mir immer unsympathischer, dabei mag ich ihn eigentlich...

Was soll ich noch schreiben?
Bin ma wieder unkreativ.

Ich sag, wenn mir was einfällt...

Cu
Von:  MissKai
2006-02-23T13:45:39+00:00 23.02.2006 14:45
Das Kappi ist wiedermal echt klasse!!!!!
Wo Voltair auf Kai losgegangen ist, hat´s meinen Magen regelrecht umgedreht. Und die anderen konnten überhaupt nichts machen. Das war echt zum verzweifeln. Hätte heulen können. *nur so am Mitleiden war*
Das mit dem Handy zum Geburtstag war ne echt klasse Idee. So kann Kai wenigstens die Anderen erreichen. Ein kleiner Halt für Kai, wenigstens ein Kleiner!!!!
Bin gespannt wie´s weitergeht und daaaanke für die ENS!!!!! *smile*
Von:  SkyAngel
2006-02-21T19:46:49+00:00 21.02.2006 20:46
Wow ...
Ich weiß niocht ob ch mehr wegen dem ens verkerh mit meiner freundin geheult habe nd mich beherschen musst oeder wegen der ff ...
ich glaube besides war auslöser ...

echt hammer ...
und mir tutu kai immer so leid ...
menschens kina ... tut doch was gegen dieses ficker da ... also voltair ... drops

habta aber echt schön geschrieben ... wie imma ... genail ... ^^

*kisses*
Sky
Von: abgemeldet
2006-02-21T17:34:05+00:00 21.02.2006 18:34
Coooooooool!!!!!!!
Der ganze Rest wurde ja schon gesagt.^^
Trotzdem....Kai tut mir Leid!
<manno....*wissen-will-wie´s-weitergeht*
Thanks für die ENS1
Schickst du mir bitte auch eine wenn das nächste Kapitel on ist?

See ya,
Schwarzer_Nebel


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