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Von Helden und anderen Bestien

Quite new tales from Azeroth - Book 2
von

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"Erzähl mir nicht, außer den Beiden und den Akolyten ist niemand hier?"

Felim zuckte nur mit den Schultern und beobachtete ebenso angespannt wie seine Begleiterin neben ihm die Szene unter ihnen.

Das Gebiet rund um die Zitadelle war verwüstet.

Der Boden war schwarz.

Man konnte nicht sagen ob verbrannt oder durch die Seuche verpestet, auf jeden Fall war alles schwarz mit vereinzelten violetten oder braunen Stellen.

Die Magierin wusste von früher, dass hier ein weiterer Marktplatz war, auf dem hauptsächlich die Waren der ankommenden Schiffe verkauft worden.

Aber von den Lagerhäusern, Tavernen, Marktständen und anstößigeren Einrichtungen waren nur noch brennende Ruinen übrig.

Sogar Kel'thuzad, die zwei Akolyten, die ihn begleiteten und Rivendare wirkten für die Szenerie viel zu lebendig.

"Alle Truppen wurden wie befohlen an den Toren versammelt.", salutierte der Todesritter vor dem Lich.

Kel'thuzad nickte nur: "Wartet einfach auf das Signal. Wer auch immer die Gruppe anführt, muss ungemein wahnsinnig oder wahnwitzig sein."

"Vertraut mir. Ihr werdet diese Truppe nicht einmal zu sehen bekommen."

"Hervorragend. Nun, Baron, ihr kennt eure Befehle. Erstattet mir Bericht sobald die Sache erledigt ist."

Erneut salutierte der Todesritter, wendete sein Pferd und ritt zurück Richtung Schlachthaus.

"Immerhin einer weniger...", vorsichtig lugte Felim über den Dachgiebel, "Und du hattest Recht, Runa. Jemand hat uns verraten."

"Ach was?!..."

Die beiden Verlassenen beobachteten gespannt wie Kel'thuzad und seine Begleiter den Weg zurück in die Zitadelle antraten.

"Sag mal, warst du schon mal in so 'nem Ding drin?", Runa zeigte auf das Gebäude.

"Na ja, zu Geißel-Zeiten war ich Akolyt. Ein paar mal war ich sicherlich drin, aber da weiß ich kaum noch was. Warst du nie drin?"

"Du kennst meine Zerstörungswut....ich war ein Fleischwagen."

Felim rutschte fast vom Dach bei diesem Kommentar:

"Du bist unmöglich."

Runa kicherte dankend und rutschte vorwärts und vom Dach hinunter zu einem tiefer liegendem Haus und kletterte von dort umständlich auf festen Boden.

"Runa, wo willst du hin?", zischte es von oben.

"Na da rein, was denkst du denn?", raunte sie zurück und ging in die Hocke, "Komm schon runter."

Behutsam kletterte der Priester vom Dach.

"Und wie sollen wir zurück ins Lager kommen?"

"Das sehen wir dann, Felim...Und bleib' leise, noch ist das Trio nicht weg."
 

"Sehr richtig, ihr kleinen Verräter!"
 

Die zwei Verlassenen zuckten zusammen und schielten zu Kel'thuzad und den zwei Akolyten hoch, die nun um sie herum standen.

"Steht schon auf.", der Lich musterte die zwei Eindringlinge eingehend, "Ihr seit früher dran als erwartet."

"Ich weiß.", nickte Runa.

"Sei still, Mädchen. Reden nur wenn man gefragt wurde."

"Seit doch selbst still, alter Mann.", zischte die Magierin.

"Hüte deine Zunge, Göre.", wutentbrannt signalisierte der Lich den beiden Akolyten, dass die Zeit für einen Angriff auf das Duo nun gekommen wäre.

Dann durchschnitt erneut ein Knall die Luft, der die zwei Angreifer zurück schleuderte.

"Greif gefälligst selbst an, alter Mann."

Das Wirken des Zaubers hatte Runas letzte Kräfte verbraucht, was man ihr deutlich ansah.

"Sieh an, sieh an...", mit einer ungesunden Art von Genugtuung blickte Kel'thuzad zu der erschöpften Magierin und winkte die Akolyten zurück, "Eine kleine Magierin. Interessant."

Runa ließ sich zu Boden sinken um, ungeachtet der mehr als ungünstigen Situation für so etwas, wieder Kräfte zu sammeln.

"Ja, na und?", knurrte sie.

Felim versuchte derweil mehr als verzweifelt seine Begleiterin zur Flucht zu bewegen, oder sie zumindest dazu zu bringen, die Situation durch ihr vorlautes Mundwerk nicht noch zu verschlimmern.

"Sag, Mädchen, wie heißt du?"

Kel'thuzad schwebte langsam zu den beiden Verlassenen herüber, die Arme verschränkt und für einen Moment schien es, als würde er grinsen.

"Rosalíne. Rosalíne Winters. Und was geht euch das an, alter Mann?"

"Nun, ihr müsst wissen, Miss Winters, in den letzten Jahren ist es hier doch recht langweilig geworden."

Runa mißfiel der Ton in der Stimme des Lich ungemein.

Es war dieser höhnische Schulmeister Ton, den sie schon zu Lebzeiten bei ihren Ausbildern gehasst hatte.

Aber noch mehr hasste sie, das Kel'thuzad sich plötzlich zwischen sie und Felim schob, so das die Verlassene nicht mehr sehen konnte wie es ihrem Kompagnon erging.

"Und?!", zischte sie schließlich.

"Nun", Runa wurde fast schlecht als Kel'thuzad seine Klauen auf ihre Schultern legte und weiter wisperte, "Lass uns etwas Spaß haben..."

"Ich war zwar schon immer der Meinung das die flatternden Teile da Tentakeln sind, aber DAS geht zu weit.", brach Runa unverblümt hervor.

Der Lich ließ von ihr ab und schien überrumpelt:

"DAS ist doch gar nicht gemeint!", keifte er schließlich, "Hol deine Fantasien mal aus der Gosse."
 

Felim tat ein Bestes nicht zu glucksen und er bemerkte erheitert, dass auch die zwei Akolyten mit dem Lachen kämpften.

Hatten die also doch noch Gefühle.

Kel'thuzad hingegen stöhnte nur auf und schüttelte den Schädel, sich langsam wieder von Runa entfernend:

"Schlimm, wirklich. Eigentlich dachte ich eher an ein kleines Kräftemessen."

"Mit euch, alter Mann? Bin ich lebensmüde?"

"Ihr seit bereits tot, Miss Winters."

"Blah blah..."

"Nun, was meint ihr?"

"Was kriege ich wenn ich gewinne?"

"Runa!", entsetzt griff Felim die Magierin am Arm, "Lass' den Unsinn, du kannst nicht gewinnen, also lass' uns abhauen..."

"Euer Begleiter scheint nicht dumm zu sein, Miss Winters. Aber um eure Frage zu beantworten, solltet ihr es wirklich und aller Logik zum Trotz schaffen zu gewinnen, werde ich euch beide entweder schnell in den endgültigen Tod schicken oder euch vielleicht sogar erlauben, wieder in die Ränge der Geißel einzutreten..."

Runa winkte ab:

"Nein, kein Interesse...Komm Felim, gehen wir das Buch holen..."

Fast schon gleichgültig schob die Magierin sich an dem Lich vorbei, wurde aber von eben diesem am Kragen festgehalten:

"Hiergeblieben...Welches Buch?"

Runa krächzte kurz: "Wenn du's nicht weißt sag ich's auch nicht."

Mit einer Bewegung drehte der Lich die Verlassen wieder zu sich:

"Ich frage nur noch ein Mal, Mädchen. Welches Buch?"

"Das kann doch jetzt vollkommen egal sein. Wie stehen die Chancen das ihr mich in die Bibliothek von der Zitadelle lasst."

"Bibliothek, so ein Blödsinn. Ich habe zwar eine Art Studienzimmer, aber glaubt ihr wirklich, die Geißel hat nichts besseres zu tun als Bücher zu sammeln?"

Die Magierin zuckte mit den Schultern:

"Das weiß ich doch nicht. Jedenfalls stehlen tut ihr sie."

"Ah, ich verstehe...", nickte der Lich, "Ihr redet von dem Buch Medivhs. Was wollt ihr damit?"

"Lesen?", Runa blickte unschuldig.

"Lesen? Macht euch nicht lustig über mich. Als ob ihr mit einem solch mächtigen Werk überhaupt etwas anfangen könntet."

"Ich kann's ja mal versuchen. Ihr habt es immerhin schon seit fast fünf Jahren und habt nicht sonderlich viel damit anfangen können."

"Und das soll ein Grund sein, es euch einfach zu überlassen, Mädchen? Ihr seit verrückt. Das Buch bleibt in meinem Arbeitszimmer, das dürfte doch wohl klar sein."

"Aber, wie gesagt, ihr habt nicht sonderlich viel damit anfangen können, oder?"

"Medivh in Ehren, aber er hat eine furchtbare Handschrift."

Runa gluckste.

"Wie dem auch sei, Miss Winters. Diese Unterhaltung beginnt mich zu langweilen. Noch ein paar letze Worte?"

"Naja, verratet mir doch bitte noch, ob der, nennen wir es Schmiedeplan, für Frostmourne auch aus dem Buch stammt."

Kel'thuzad wiegte nachdenklich den Schädel:

"Ja. Es gibt eine ganze Anzahl solcher Pläne und Verzauberungen für jede, nun ja, Lebenslage in dem Werk. Aber warum sollte euch das noch interessieren. Miss Winters; Ich glaube, es ist Zeit euch endlich zu exekutieren."

"Moment noch, alter Mann.", Runa dreht sich auf dem Hacken zu der Zitadelle, "Felim?!", rief sie hinauf, "Hast du's?"

"Jau!"

Der Priester stand, das gesuchte Buch unterm Arm, auf einem der noch intakten Dachfirste die noch bis an die Zitadelle heranreichten und grinste triumphierend.

Kel'thuzad stand vor Schock der Mund offen.

Ungläubig drehte er sich zu den Akolyten, welche k.o. am Boden lagen.

"Nochmals vielen Dank für die Auskunft über den Verbleib des Buches, alter Mann.", spöttisch machte Runa eine verbeugende Bewegung, nachdem sie Kel'thuzads Entsetzen genutzt hatte, um zu ihrem Begleiter hinaufzuklettern, "Au revoir!"

Immer noch fassungslos über diese hinterhältige List und seine Dummheit darauf hereingefallen zu sein starrte der Lich den zwei Verlassenen hinterher, die sich, mehr oder minder geschickt, über die Dächer Richtung Stadttor bewegten.
 

"RIVENDARE!", donnerte er schließlich, "Lasst sie nicht entkommen!"
 

Runa und Felim waren inzwischen wieder auf die Straße geklettert und stockten als sie den mehr als lauten Befehl hörten.

"Laut..."

Felim nickte und zog seine Gefährtin, die das Buch inzwischen verstaut hatte, weiter Richtung Stadttor.
 

Es ist erstaunlich wie schnell wandelnde Leichen rennen können.

Insbesondere wenn hinter ihnen in etwas alles hinterher jagt, was die Geißel an Truppen in Stratholme zu bieten hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-03-05T11:23:38+00:00 05.03.2006 12:23
hehe, wie geschickt^^
muss allerdings zugeben das ich mich auf einen kampf gefreut habe. aber das war wohl die "logischere" variante

mfg
evil


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