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Death and Rebirth

Wenn der Tod zum Schicksal und die Auferstehung zum Erlös wird.. erst dann begreift ein jeder, wie schrecklich das Leben sein kann. Hermine x Draco ; Ron x Hermine ; Ginny x Draco
von

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Blood, Love and Pain

Es ist meine erste FanFic, also bitte nicht zu hart kommentieren! ^_^~
 

Death and Rebirth
 

1.Kapitel : Blut, Regen und Mitleid
 


 

Es war ein ruhiger Morgen, als sich die noch goldgelben, warmen Sonnenstrahlen durch die tiefgrünen, mit silberner Borte umringten Vorhänge schummelten und auf das blasse, hübsche Gesicht des blonden Jungens namens Draco Malfoy schienen. Draco's Mundwinkel begannen zu zucken, als sie die Wärme spürten und seine blauen Augen öffneten sich verschlafen, blinzelten kurz in das Licht, dass sich bereits im ganzen Raum ausgebreitet hatte, um sich dann wieder nach längerem umhersehen zu schließen. Ein zaghaftes Gähnen entfuhr dem jungen Mann und schon verfiel er erneut in seine tiefen Träume. Doch keine fünf Minuten später klopfte es sanft an die Tür, bevor sie leise geöffnet wurde. In ihrem Rahmen stand eine junge Frau mit seidig blondem Haar und einem schwarzen, bodenlangen Kleid. Mit fast schwebenden Schritten sprach sie leise ins Zimmer hinein: " Draco, Liebling, steh bitte auf. Es ist schon acht Uhr und du musst dich noch für deine Fahrt nach Hogwarts fertig machen. Ich habe dir Frühstück gemacht, ich stell es dir auf den Tisch. In fünf Minuten komm ich noch mal rein." Und schon verschwand die Frau hinter der sich schließenden, schwarzen Tür. Die blauen Augen des jungen Mannes öffneten sich erneut und mit einem leichten Quietschen, setzte er sich auf. Draco gähnte und streckte sich herzhaft, als er auf die Uhr sah. Dann erhob er sich aus seinem Bett und schlenderte müde und schlaff zu dem massiven Marmortisch, um sich auf die von dunkelgrünem Polster umschlossene Couch niederzulassen und genüsslich zu frühstücken. Ebenfalls nahm er den Tagespropheten, den er bereits, wie viele andere abonniert hatte und begann darin zu stöbern, als ihm fast das Stück mit Honig beschmierte Toast aus dem Mund fiel. Groß und kaum übersehbar stand in fetten Druckbuchstaben auf der Titelseite "Harry Potter und Ronald Weasley - doch nicht die lieben Schüler von nebenan? Was geschah in der Nacht, als die junge Miss Granger von Anneke Malin, Stellvertretende des Tagespropheten gefunden wurde? "

Natürlich interessierte sich Draco brennend für diesen Artikel und ließ sogar sein noch nicht aufgegessenes Frühstück dafür liegen, um sich den Bericht genauestens und bis aufs kleine Detail durchzulesen. Seine Augen huschten schnell über das Blatt, bis er zu einem Punkt kam, den ihn total schockte. Er las den Satz ein, nein zwei Mal durch, bis er überhaupt verstand was dort stand.

"Hermine Granger, Muggel-Abstämmige und Freundin des jungen Harry Potters und Ronald Weasleys wurde von Anneke Malin verletzt und mit furchtbar zerrissener Kleidung aufgefunden. Die ehrenwerte Stellvertreterin des Tagespropheten brachte sie natürlich sofort ins St. Mungo Hospital, da es sich wahrscheinlich um Anwendung eines unverzeihlichen Fluches, nämlich dem Cruciato-Fluch handelte. Hermine Granger ist immer noch in Behandlung, wird aber das neue Schuljahr in Hogwarts mitmachen können. Derzeit geht es ihr schon um einiges besser, nur die Traumatischen Erlebnisse muss sie noch verarbeiten. Denn was wir ihr dank eines Verita-Serums entziehen konnten war, dass anscheinend eine Vergewaltigung im Spiel war und es sehr unangenehm für dieses junge Talent werden kann. Nun möchten wir uns nicht weiter darüber äußern, sondern verfolgen wir lieber die unentschlossenen Tatsachen: Im Verdacht stehen Harry Potter und Ronald Weas..."

Doch da hörte Draco auf zu lesen und schmiss die Zeitung mit einer Art Abneigung, aber auch einem kleinen Teil Mitgefühl zu Boden. Der Hunger war ihm vergangen, doch er aß seiner Mutter zu Liebe das Frühstück auf. Die junge Frau mit Namen Narzissa stand erneut in der Türe und lächelte ihrem kleinen Sprössling zu. Sie bemerkte schon Draco's Apathie, aber sie wollte es nicht wahr haben und schloss die Tür hinter sich, um Draco dann doch allein zu lassen. Aber trotzdem, seine Welt war aus den Bahnen geworfen. So sehr er Hermine Granger auch hasste, so wünschte er ihr doch keine Vergewaltigung und den Cruciato-Fluch auf den Hals, denn er selbst wusste am besten, wie quälend und demütigend er doch war.

So verging rasch die Zeit und Draco schleppte sich immer noch in völliger Trance in sein Badezimmer, um dann gegen sein Spiegelbild im Inneren an zu kämpfen. Denn dieses zeigte ihm nicht den derzeitigen Gefühlsstatus des Jungen, es zeigte nur die Äußere, kühle Hülle, die er sich wie ein zweites Ich aufgesetzt hatte. Das war nicht Draco, zumindest nicht der wahre, der auch Gefühle hatte und sie auch zeigen wollte. Doch sein aufgesetzter, falscher Stolz ließen ihn jegliche Schwankungen abweisen. So drehte er den Wasserhahn nun doch auf und begann sich zu waschen. Sein Blick blieb erneut im Spiegel hängen, und wieder sah er nicht mehr als wie vorher. Nur diese kühle, eitle Hülle. Die Hülle, die er mit soviel Kraft versucht, wenigstens vor seinem eigenen Ich abzulegen, doch das er noch nie schaffte. So verließ ihn erneut die Hoffnung, dass er jemals sich selbst finden könnte und er ging zurück in sein Zimmer, um sich eine Jeans und einen schwarzen Rollkragenpullover anzuziehen, denn es war kalt, obwohl die Sonne schien. Eigentlich war es zu kalt für diesen Monat, aber ihn schockte gar nichts mehr. So packte er schnell ein paar wichtige Sachen noch ein und blinzelte verstohlen auf die Uhr, in der Hoffnung, es wäre endlich halb elf, wo seine Eltern nämlich immer mit ihm losfuhren, da Kings Cross nun Mal nicht mehr als wie zwanzig Minuten entfernt war. Doch es war erst viertel nach Zehn. Somit hatte er noch fünfzehn Minuten Zeit, um alles durchzugehen, zu kontrollieren, ob seine Frisur, sein ganzes Erscheinungsbild stimmte. Und mit erleichtertem Gewissen stellte er fest, dass alles noch in Ordnung zu sein schien. So machte er sich dann doch runter zu seinen Eltern, umarmte seine Mutter noch einmal freundlich und stieg mit seinem Koffer in den schwarzen Wagen seines Vaters. Langsam entfernten sie sich dem großen Haus, dass Draco und seine Familie bewohnten und seufzend dachte er daran, wie schön es doch als kleiner Junge war. Er konnte mit jedem spielen, keiner tat ihm weh und keiner verlangte diese aufgesetzte Fassade von ihm. Erst als er nach Hogwarts kam, zwängte man ihm die Realität mit brutalen Mitteln auf und ihm wurde schnell erklärt, dass man als Malfoy, als Reinblüter, niemals Angst vor dem Feind, Trauer wegen dem Fein oder Freude über Gute Taten zeigen dürfte. Doch in dem Moment verspürte er mehr Trauer und Verständnis für die Person, die er am meisten hasste. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, so konnte er sie in einem Punkt wirklich verstehen und litt ungestört von seinem Umfeld mit. Nur ungern wollte Draco aufhören zu denken, doch sein Vater sprach ihn mit seiner dunklen Stimme an: "Draco, du weißt sicher, was du dieses Schuljahr zutun hast, nicht? Du wirst diese Hermine Granger endlich ausschalten, denn sie weiß zuviel." "Was soll das heißen, sie weiß zuviel? Sag nicht, dass ihr das mit dem Cruciato-Fluch wart...", entgegnete ihm Draco erschrocken. "Doch, mein Junge. Es waren unsere Leute. Drei insgesamt. Einer belegte sie mit dem Cruciato-Fluch und die anderen beiden amüsierten sich. Und ich bin stolz darauf, dass sie es diesem verhunzten Schlammblut gezeigt haben. Und unsere Spuren verlangten alle, dass dieser Potter und Weasley dafür in Verdacht gerieten. Was für eine Tragödie, sie wurde von ihren besten Freunden so gequält. Und sie selbst weiß ja nicht Mal was davon, sondern denkt immer noch, unsere Leute hätten das getan. Aber wer glaubt schon einem Mädchen, dass von dem Cruciato-Fluch besessen war und die Todesser so abartig hasst, dass sie ihnen am liebsten alles an den Hals hängen würde? Vielleicht Dumbledore, aber für ihn habe ich schon längst gesorgt.", lachte Lucius Malfoy schillernd.

Und mit einem Mal war Draco's Welt zusammen gebrochen, seine heile Welt. Sein Vater, der ihn so sehr gequält hat und ihm dennoch alles gegeben hatte, was er sich je wünschte, ein Muggelvergewaltiger? Das konnte doch nicht sein, nicht sein Vater. Er hat sie ja nicht Mal vergewaltigt, hoffte er zumindest. Doch irgendwie war ihm nicht gut zu Mute, denn er glaubte seinem Vater nicht. Lucius Malfoy hegte schon lange Hass auf Hermine Granger, allein weil sie besser als sein Sprössling Draco war, obwohl sie Muggel Abstämmige war. Und doch allein schon das er den Befehl gab, war Grund genug, ihn immer mehr zu hassen. Für Draco gab es nichts Feigeres als mit mehreren ein Mädchen zu quälen oder zu unterwerfen, auch wenn er von seinem Vater immer vorgeworfen bekam, dass es gut sei. Mit diesem Grund und in voller Wut und Rachegelächter, erwachte in ihm eine grauenhafte, schreckliche Kreatur, die nur darauf wartete, seinen Vater zu zerfleischen, zu zerschmettern, ihn bis zum Letzten sein Leben auszusaugen.

Und je mehr Draco nachdachte, umso stärker wurde das Verlangen immer größer, seinen eigenen Vater in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Doch auch eine andere Macht in ihm wehrte sich gegen diesen Gedanken, die Gier nach Rache für dieses arme Schlammblut. Es kämpfte mit dem anderen Ungetüm und brachte Draco ein fieses Gefühl im Bauch, dass er schnell als Magenverstimmung oder ähnlichem deutete. So endete die Fahrt, als sie vor dem Bahnhof anhielten und in diese riesige Menge von Muggel sahen, die mit gespannten Augen auf all die Gestalten blickten, die sich bereits in ihren Hüten und Umhängen in den Bahnhof begaben. Nur er und sein Vater sahen einigermaßen normal aus, auch wenn es etwas selten war, dass jemand einen so hellen, blonden Kopf mit einem Zopf aus einer schwarzen Schleife bestehend zusammenband. Sie betraten die Eingangshalle und Draco warf einen Blick auf die Bahnhofsuhr, die genau zehn vor elf anzeigte. Genau richtig, dachte er und verabschiedete sich flüchtig mit einer Umarmung von seinem Vater, um mit dem großen Gepäckträger aufs Gleis zu fahren. Natürlich kannte er die ganze Prozedur bereits. Er musste nur zwischen Gleis neun und zehn durch den runden Torbogen laufen und schon war er in seiner geliebten Welt. In der Welt, wo er sich austoben konnte. All seinem Kummer freien Lauf lassen konnte. Hier stand ihm niemand im Weg oder verlangte was von ihm. Und doch, hätte er auch hier, nie so sein können, wie er wirklich war. Denn dafür hatte er die falschen Freunde, die seinem Vater natürlich immer Bericht erstatten konnten- Nur der Gedanke daran, diese in Mitleidenschaft gezogene Person zu erledigen, bereitete ihm noch mehr Kopfschmerzen und Bauchschmerzen als das, was er von seinem Vater zu hören bekam und eh schon, wegen seinem inneren Kampf hatte. So ging er nervös durch das Tor und stand am Gleis 9 ¾.

Sein Blick wanderte über den Bahnhof und als er Vincent Crabbe und Gregory Goyle, seine beiden ihm am nahsten stehenden Freunde entdeckte, wurde ihm das Herz ein wenig leichter. Seine Sorgen verschwanden beim Anblick dieser trotteligen, großen Pfundskerle, die er seine Begleiter nannte. Doch viel lieber würde er von zwei normalen, kultivierten Leuten begleitet werden, so wie Granger... an wen dachte er da gerade? An dieses Schlammblut? Und wo er doch gerade vom Teufel sprach, erschien er auch schon, zusammen mit Harry Potter und Ronald Weasley. Sein Blick erstarrte, als er Hermine sah. Sie sah abgemagert aus, wirkte verstört und zwischen den beiden Riesen verdammt klein und eingeschüchtert. Ron hatte den Arm um sie gelegt und führte sie zusammen mit Harry zum Zug, um einzusteigen. Doch genau in diesem Moment schien alles vorbei: Das Untier in ihm stieg wieder auf, dieses Verlangen, Weasley zu erschlagen, so, wie er sie berührte. Auch nur seine Nähe bei ihr brachte ihn in Rage. Seine Augen funkelten vor Zorn und er schnappte sich mit einem schnaufen Crabbe und Goyle, um ebenfalls einzusteigen. Sie gingen durchs Abteil um sich endlich einen Platz zu suchen. Schnell fanden sie einen, stiegen ein und verstauten kleineres Gepäck. Draco ließ sich erschöpft am Fenster nieder und lehnte den Kopf an die noch vom Regen beschlagene Scheibe. Crabbe und Goyle sahen Draco etwas mitleidig an, hielten aber weiterhin die Klappe um ihrem ,Freund' nicht weiter aufzufallen. Schließlich setzten sich auch Pansy Parkinson und Blaise Zabini zu dem Trio und sofort begann die erstere, sich an Draco ranzumachen. Doch Draco schnaufte nur widerwillig, sah sie mit seinen kühlen Augen an und lehnte sich erneut gegen das Fenster, wo er auf einmal in einen tiefen Schlaf versank.
 

Einige Abteile weiter saßen Harry, Hermine und Ron, seine kleine Schwester Ginny Weasley, Luna Lovegood, der Jahrgangskameradin von Ginny und der etwas kräftiger gebaute Neville Longbottom und unterhielten sich über die Ferien. Harry erzählte, dass er die letzten zwei Wochen bei Ron war und mit ihm da fürs Quidditch geübt hätte. Doch Hermine hörte nur mit halbem Ohr zu, vielleicht auch gar nicht, denn sie war mit den Gedanken ganz woanders. Sie wusste, wer ihr dies angetan hatte, doch sie traute sich nicht, allein aus Angst, ihren beiden besten Freunden könnte etwas passieren, es laut herauszusagen. Nicht einmal das Verita-Serum konnte ihre Willenskraft brechen preis zu geben, wer hinter all diesem steckte. Doch das spielte keine Rolle mehr, sie fühlte sich nurnoch dreckig, schmutzig. Egal wie viel sie sich wusch oder wie oft sie auch ihre Kleidung wechselte, nichts half. Der Schock saß zu tief und raubte ihr nachts den letzten Nerv. Sie konnte weder richtig schlafen, noch konnte sie überhaupt durchschlafen, da ihr immer wieder dieses schreckliche Erlebnis in ihren Träumen auflauerte. Es war wie ein Gefängnis, immer diese Bilder vor sich zu sehen. Diese Qualen zu erleiden und doch, sie bemerkte nicht einmal, wie ihr langsam die Tränen an den Wangen hinunter glitten, wo sie sich an der Spitze des weichen Kinns trafen und dort in mehreren großen Tropfen zu Boden fielen. So stupste Harry sie an und riss Hermine aus den Gedanken. "Hermine, warum weinst du?", fragte er sie ruhig. Die anderen sahen sie mit verständnisvollen und mitleidigen Blicken an. Doch Hermine schüttelte nur den Kopf und antwortete ihm leise, fast schon flüsternd: "Ich habe nicht geweint, okay?". Doch niemand schien ihr zu glauben, denn die Tatsache war zu auffällig, als das sie hätte vertuscht werden können. Schließlich bildete sich am Boden eine kleine Pfütze aus salzigen Tränen. Sie drehte ihren Kopf wieder dem Fenster zu und verfiel in ihre Gedanken, die Gedanken über das, was in dieser Nacht geschah, was man ihr antat, mit ihren grad Mal sechzehn Jahren.

Ein Brechreiz in ihr kam auf, als sie an das ekelhafte, dunkle Lachen der Gestalten dachte, das Stöhnen und dann noch diese höllischen Schmerzen. Der Waldboden, das Moos, die Bäume, alles schien auf sie zuzurasen, um gleich darauf zu verschwimmen. All die Erinnerungen spielten sich immer wieder vor ihr ab, vor ihrem inneren Auge. Und wieder liefen ihre einzelnen Tränen die Wangen hinunter, worauf sie aber niemand mehr ansprach, was sie sehr erfreute. Vielleicht wird es irgendwann wieder gut, irgendwann, wenn sie nicht mehr daran dachte oder ihr einer einen ,Amnesia' Fluch an den Kopf warf, so wie es damals im zweiten Schuljahr, Gilderoy Lockhart mit Harry und Ron machen wollte. Sie würde alles dafür geben, es zu vergessen, es nie wieder sehen zu müssen. Jedes noch so kleine Geräusch ließ sie zusammen zucken und ein unendlich stechender Schmerz durchzog ihre Brust, weswegen sie sich ganz klein machte und niemanden außer Ginny, Ron und Harry an sich ranließ. Wieder legte Ron Hermine einen Arm um und versuchte sie zu trösten. Was vorher von den anderen immer als ,Liebesgeständnis' angesehen wurde, galt nun nurnoch als tröstende und freundliche Geste. Denn das einzige was Hermine im Moment brauchte war eine starke Hand, die sie festhält, nicht wieder fallen lässt. Jemand, der sie versteht, der weiß, wie sie leiden musste. Jemand, der genau weiß, wie man damit umzugehen hat. Und auf einmal schoss ihr ein Satz in den Kopf "If they hurt you, they hurt me too. If they hurt you, I will hurt they." Sie wusste, dass ihr jemand diesen Satz einmal sagte, doch wer es war, wusste sie nicht mehr. Sie dachte zurück, aufjedenfall sagte das ein Junge am Ende des fünften Schuljahres zu ihr, an dem Tag, wo sie von zwei Dementoren angegriffen worden war. Nur er war da und hat ihr geholfen, er und sein Patronus. Nicht ein Hirsch, nicht ein Dachs, es war etwas anderes, etwas großes, Langes. Es schlich, aber was es war, daran konnte sie sich nicht mehr erinnern. Er war so sanft zu ihr, hat ihr das gegeben, was sie gebraucht, nämlich Verständnis.

Immer noch ruhte der Kopf Hermines an der Scheibe und ihre Augenlider wurden furchtbar schwer, als auch sie in einen traumlosen Schlaf fiel.
 

Kurz bevor sie in Hogwarts ankamen, weckte Pansy Draco eher unsanft aus seinem wunderbaren Schlaf. Er blinzelte immer noch müde zu den anderen und sah aus dem Fenster, als er Hogsmeade immer näher kommen sah. So seufzte er tief und dachte kurz nach, was hat er geträumt? Warum erinnert er sich nicht mehr daran? Nurnoch dieses Schlammblut fiel ihm ein, diese Granger. Wie konnte sie nur in seinem Traum vorkommen? Langsam schien er verrückt geworden zu sein. Doch der Gedanke erstarb, als er sich nun endlich erhob und sich seine Schulsachen anzog. Er rückte seine Garderobe zurecht, kämmte sich noch einmal die Haare nach hinten, damit sie auch ja gut saßen und schnappte sich sein kleines Gepäck von der Ablage, um es sich wie einen geschmeidigen Lederbeutel über die Schulter zu schwingen. Wartend sah er nach draußen, auch die anderen waren bereits fertig und waren drauf und dran, schon raus zu gehen, doch Draco hielt sie zurück und schüttelte nur bedingungslos den Kopf. "Bleibt lieber hier drin, bis der Zug hält. Ist sicherer.", sagte Draco ihnen und alle außer Zabini horchten, nur er hob die Schultern und sah nach draußen. Als nun endlich der Zug hielt, stürmten lauter Schüler aus den Abteilen, damit sie ja eine Kutsche mit ihren Freunden zusammen nehmen konnten. Nur die Erstklässler wurden wie immer von Hagrid in Empfang genommen und zu dem großen Burgteich geführt, der sich komplett um Hogwarts rumschlängelt. Im Dunkeln und mit all den Booten war es ein funkelndes Meer aus kleinen Lichtpunkten, die von oben wie Glühwürmchen aussahen. Sie beleuchteten den ganzen See und das Wasser ließ die Lichter brechen, wodurch sie sich auf dem ganzen Wasser verteilten. Natürlich nahmen die anderen Schüler kaum Notiz davon, denn die waren mit ihren diesjährigen Fächern und den kommenden Prüfungen beschäftigt. Als Draco dann mit seinen Leuten auf den dunklen Bahnhof trat, sah er sie schon wieder. Ron und Hermine, dicht beieinander, wobei Ron erneut seinen Arm um Hermine legte und sie schützend vor den anderen an sich drückte, da er nun doch ziemlich groß, markant und kräftig geworden ist. Einige schreckten vor ihm zurück, denn jeder, der es nicht schon am Bahnhof tat, wollte einen Blick auf Hermine werfen, die sich jedoch schützend unter seinem Umhang verkroch. Wieder durchschlich Draco dieses Gefühl, Ron mit einem Schlag umbringen zu können, doch irgendwas im Inneren hielt ihn auf. Irgendwas deutete ihm, dass es ein großer Fehler wäre, ihn jetzt umzubringen. Denn war er nicht erstmal der einzige, der an Hermine rankam? Der sie überhaupt anfassen dürfte?

Und so vergingen seine Rachegedanken schneller als sie gekommen waren, da Zabini, Crabbe und Goyle ihn schon mit zu einer der Kutschen zogen, wo sie gemächlich einstiegen und mit den anderen zum Schloß hochfuhren. Die großen, weißen Kutschen wurden von nicht sehbaren Pferden geführt, Skelettierten. Nur wenige konnten diese Wesen sehen und es ist gar nicht Mal gut, wenn man sie sehen kann. Denn dann hieße das, man hätte dem Tod schon einmal ins Auge geblickt, ist ihm aber schamlos und ohne viel Gezeter entkommen. Und für gewöhnlich werden solche abnormalen Sichten für ein schlechtes Omen gehalten. Meistens werden diese Leute geschnitten oder mit Neid bewundert, weswegen sie wenig Freunde, aber viele Feinde haben.
 

Ron und Hermine stiegen zusammen mit Harry und Ginny in eine Kutsche, um nun endlich dem geliebten Hogwarts entgegen zu fahren. Und selbst Hermine schien ein Lächeln herbei zu zwingen, denn auch sie freute sich auf Hogwarts, den vielen Prüfungen und den Büchern, die sie noch verschlingen wollte. Doch ihre Gedanken drehten sich bald wieder um etwas anderes, wieder kam ihr diese ganze Geschichte von ihrer Schreckensnacht hoch. Je näher sie dem Schloß und somit auch dem Wald kamen, umso ängstlicher wurde sie. Hermine fing auf einmal wie Espenlaub an zu zittern und Schweiß rann ihr von der Stirn. Kalter Angstschweiß. Sie fing an zu schreien und ihre Mitfahrer schreckten zusammen. Mit besorgtem Blick sahen sie die völlig mit den Nerven am Ende geratene Hermine an, nur Ron versuchte sie zu beruhigen, aber sie schlug ihn weg und schrie: "FASS MICH NICHT AN! LASS MICH LOS! TUS NICHT! ICH WARNE DICH! ICH WERDE ALLES ERZÄHLEN!". Doch Ron blockte ihre Wehrversuche und Ginny nahm sie diesmal in die Arme. Wieder fing Hermine bitterlich an zu weinen und die ersten Tränenpfützchen sammelten sich auf Ginnys Umhang. Sie weinte schrecklich, herzerreissend drückte sie sich an Ginny, die sie immer noch mit sanften Streicheleinheiten über den Rücken und leisen Worten versuchte zu beruhigen. So kam Hermine auch kurz bevor sie am Schloß ankamen wieder zur Ruhe und sie sah Ron mit schockiertem Blick an. Hermine entschuldigte sich vielmals bei Ron, doch die ganze Umgebung hätte sie wieder erinnert. Und doch, mehr sagte sie nicht, denn es waren ihre schrecklichen Erinnerungen, die sie mit niemand hätte teilen wollen. Sie kann es immer noch nicht glauben, sie hätte Ron, ihren besten Freund, fast geschlagen oder ihn für einen Vergewaltiger gehalten. Das konnte doch nicht wahr sein, nun greift sie schon ihre eigenen Freunde an. Und wieder kam in ihr dieser widerliche Brechreiz hoch, den sie schon damals im Zug verspürte.

Als die Kutsche dann nun endlich anhielt, stiegen Harry und Ginny aus, Ron hatte Hermine im Schlepptau, die sich mit ängstlichen und überaus scheuen Augen umsah, um ja gewährleistet zu haben, dass niemand ihr weh tun kann. So drückte sie sich unbewusst näher an Ron und suchte Schutz, den sie auch von einem etwas errötendem Ron bekam. Harry wusste, was los war. Denn Ron war seit dem Abschlussball des Trimagischen Turniers am Ende des vierten Schuljahres völlig in Hermine verliebt. Und auch Hermine schien insgeheim Gefühle für ihn zu hegen, denn sonst würde sie ihm nicht das schenken, was er am meisten wollte: Ihre Nähe. Sie gewährte ihm, was sie den anderen nicht tut. Sie gab ihm Einblicke in ihre verwirrte Welt und fand anscheinend auch die Nähe und die Starke Hand, die sie brauchte. Doch irgendetwas fehlt, irgendein Charakterpunkt, den Ron einfach nie besessen werden könnte. So lieb er auch war und so offen er sich ihr auch zeigte, sie konnte einfach nicht diese starke Bindung, wie sie es gerne hätte, aufbauen. Im Moment herrschte in ihrem Kopf eh ein völliges Chaos, Chaos, dass kaum mehr zu beheben war, da es sich schon so tief in ihren Kopf eingebrannt hatte, dass sie jede Sekunde ihres Lebens daran denken musste. Doch auch ihre Gedanken erstarben, als sie nun zusammen das Schloß betraten. Alle Augen waren auf die Vier gerichtet, aber besondere Blicke galten nun immer noch Hermine, denn jeder hat es bereits aus dem Tagespropheten erfahren. Als sie sich nun an den Gryffindor Tisch setzten, der Rede vom Schuldirektor Albus Dumbledore lauschten und danach die Verteilung der Erstklässler auf die Häuser mitverfolgten, warteten sie eigentlich nurnoch auf das Festmahl, dass ihnen wie immer zubereitet worden war. So gleich stürzte sich Ron auf die Hähnchenschenkel, die nur griffbereit und allein für ihn gemacht da lagen. Hermine hielt sich zurück und aß nur eine der kleinen Würstchen, die die Elfen extra gebraten hatten. Doch selbst die ließ sie zur Hälfte liegen, was den anderen große Angst machte.
 

Auch am Slytherin Tisch ging es nicht anders zu. Die Leute schaufelten in sich rein was sie nur konnten. Auch Draco aß mit, aber nicht mit soviel Elan wie sonst. Pansy sah ihn besorgt an und meinte dann auch noch sagen zu müssen: "Draco, soll ich dich füttern?". "Nein danke, Pansy.", knurrte Draco leise vor sich hin und aß genervt weiter. Als einer der Ravenclaws nun den Kopf zur Seite schlug, hatte er von hinten Sicht auf den Gryffindor Tisch. Sein erstes Ziel galt natürlich Hermine Granger, die immer noch im Schutz von Ron saß. Und wieder hätte Draco aufstehen und diesem Honk von Zauberer den Hals umdrehen können. Doch der Widerspruch in der ganzen Sache fiel ihm gar nicht so extrem auf, wie es eigentlich sollte. Auf der einen Seite hasste er die Gryffindors, auf der anderen Seite empfand er aber Mitleid für Hermine, die absolut nicht seinem Ideal entsprach. Dieses völlige Chaos bereitete ihm erneut Kopfschmerzen. Doch verdammt, konnte dieser Weasley nicht seine schmutzigen Finger von ihr lassen? Musste er sie so berühren? Warum konnte er es nicht tun? Und genau da erwischte er sich dabei, wie er daran dachte, dass er irgendwann Hermine beschützen würde, vor all den Blicken der anderen. Doch ehe er dieses Bild auch nur genugtuend nachsah, verdunkelte sich seine Miene und er musste sich stark zurückhalten, um nicht in Wut über sich selbst aus der Halle zu stürmen. Außerdem, was hätte er denn großartig von ihr? Eigentlich gar nichts, nicht einmal ein wenig Spaß oder vielleicht ein paar Vorteile. Sie war nur sehr klug, mehr auch nicht. Ihre braunen, gewellten Haare passten gar nicht in sein Bild und ihre Rehbraunen Augen passten einfach nicht zu seinen blauen. Auch die Statur, sie war zwar zierlich, aber er war um einiges Größer. Auch hatte sie Muggel Eltern und er Reinblütige. Wie hätte das gehen können? Nein, unmöglich. Warum er diese ganzen Sachen überhaupt abwäge, fragte er sich erneut. Aber ihre Augen, dass glänzende Haar und, verdammt, Draco, reiss dich zusammen! Ja, er versuchte es, so schwer es auch sein mochte. Und doch war er froh, als das Festmahl beendet war und die Vertrauensschüler ihre Hausbewohner zu den verschiedenen Türmen, Kerkern und Räumen begleiteten. Doch Draco dachte immer noch darüber nach, wie er sich nur konnte von so was leiten lassen? Was hätte er schlimmes getan, dass er so denken musste? War es nicht eher eine Strafe, oder doch eine Wohltat? Grauenvoll war es wirklich, dass gerade er, der, der sie hasste, demütigte und immer wie Abschaum behandelt hatte, an diese Person denken musste. Denn auf irgend eine seltsame Art und Weise, wusste er genau, dass sie sich so nah, aber doch so fern waren. Und genau das machte ihm Angst, die Gewissheit, dass er mit Hermine fühlen kann, sie schon fast versteht. Und doch, er wollte nicht weiter darüber nachdenken und ging ohne ein weiteres Wort zu seinen Freunden, zumindest die Leute, die er so nannte, in den Jungenschlafsaal der Slytherins. Nachdem er sich seinen Pyjama angezogen hatte, legte er sich in sein weiches, wunderbares Himmelbett und ließ noch Mal den Tag an sich vorbei laufen, bevor er übermüdet und kaputt ruhig einschlief.
 

Aber wovon beide nicht wussten, weder Hermine noch Draco, so träumten sie diese Nacht doch den selben, furchtbaren Traum, der ihr ganzes Leben verändern sollte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-01-28T17:13:48+00:00 28.01.2006 18:13
-Charon- hat recht^^
Bitte schreib mal weiter!!!
*knuddel*
mewhil
Von: abgemeldet
2005-10-20T09:52:07+00:00 20.10.2005 11:52
Tolles Kapitel, man will sofort wissen wie es weitergeht und was sie denn nun träumen.
Ich hoffe du schreibst bald weiter, ich kann nämlich das nächste Kapitel gar nicht mehr abwarten.
Von:  Cat-Girl48
2005-10-17T16:20:21+00:00 17.10.2005 18:20
Wow da muss ich zugeben das hast du echt super hinbekommen
Denn ich finde es spannend.Aber traurig
das Hermine vergewaltigt worden ist.

Aber trotzdem echt super Kapitel
Hoffentlich schreibst du schnell weiter
ist nämlich super spannend was die beiden gleichzeitig träumen.



Schreib bitte schnell weiter würde mich freuen wenn du mir eine ENS schickst wenn du weiter schreibst;-)

HDGDL
*knuddel*
Cat-Girl48


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