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Das Tor

von

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Kapitel 11 - Die Besetzung

Sie schloss die Tür ihres Zimmers hinter Lena und begann zu erzählen...

„Tares ist nicht wie sein Vater – jedenfalls war er anders als ich ihn kennen gelernt habe.“

„Sein Vater? Moros ist sein Vater, richtig?“

Elya nickte.

„Was hat dich nur bewogen dich diesem Mann anzuvertrauen? Du hast doch sicherlich gesehen was die Trolle mit diesem Ort gemacht haben.“

Elya wurde traurig. Sie stand auf und ging an ihr Fenster.

„Ich war dabei als sie die Stadt einnahmen. Es waren so viele und wir waren nicht vorbereitet...“
 

Es war ein Tag wie heute – verregnet und unangenehm kühl. Nur wenige Elfen waren auf de Straße. Elya war auf dem Weg nach Hause. Wieder einmal hatte sie im Dorf herumgelungert und die Leute beobachtet, doch jetzt wurde das Wetter einfach nur noch unangenehm. Plötzlich waren laute Schläge gegen das Stadttor zu hören. Großes Geschrei drang von der anderen Seite herein. Einige Bewohner rannten jetzt doch auf die Straße – was sich als großer Fehler herausstellen sollte. Das Tor wurde aufgehebelt.

Es waren die Trolle die diese Stadt einzunehmen versuchten. Die verfügbaren Wachen im Umkreis stürmten heran und versuchten die Situation zu retten - jedoch vergebens. Die Soldaten hatten kaum einen Chance. Es waren einfach zu viele. Wie oft hatte Sesár, der König der Elfen, versucht Frieden zwischen den beiden Rassen herzustellen. Wie oft war er in Moros´ Reich, zwecks Verhandlungen gewesen. Diese ganzen Versuche sollten also alle umsonst gewesen sein? Moros´ Leute hatten sich durch die wenigen Wachen geschlagen und gingen jetzt auf die unbewaffneten Dorfleute los. Elya musste so schnell wie möglich Heim um alle zu warnen aber sie war zu spät. Ein großer Trupp stürmte in Richtung Burg – sie konnte jetzt hier nicht mehr weg. Verängstigt schaute sie sich um. Die Bewohner stürmten in Panik durcheinander.

„Bitte beruhigt euch doch!“, versuchte sie den Leuten klar zu machen. Doch ihr war klar, das dieser Spruch in einer solchen Situation nicht viel bringen würde. Das einzige was es ihr brachte war Ärger. Drei von ihnen kamen jetzt auf sie zu. Sie hatten wohl ihre lautstarken Rufe vernommen und versuchten sie jetzt ruhig zu stellen. Der Regen wollte nicht nachlassen. Elya konnte kaum etwas erkennen. Die drei Gestalten hatten ihr den Weg abgeschnitten. Als sie jedoch nahe genug heran waren, erkannte sie einen von ihnen. Es war Moros persönlich, der sich am Kragen packte und an sich zog, um ihr seinen Säbel an den Hals zu halten. Elya begann sich heftig zu wehren und schrie wie eine Wilde.

„Halt den Mund, Weib!“

Die Elfe schluckte. Warum konnte sie ihre Klappe nur nicht halten. Dann wäre sie vor diesem Ärger wenigstens davongekommen. Um sie herum war er ruhiger geworden. In der Ferne begann der Himmel bereits wieder aufzuziehen.

„Eine falsche Bewegung von einem von euch und die Kleine hat verlebt!“

Moros schaute in die Runde. Die Bewohner hatten sich sichtlich beruhigt. Sie standen da und wagten nicht, sich zu bewegen. Genervt schob er Elya einen der beiden anderen zu und gab ihm seine Waffe. Sofort hatte er eine weitere zur Hand.

„Töte sie, wenn sie sich falsch bewegt!“

Sein unheilvolles Lachen war noch zu hören, als er sich in Richtung Burg verzog. Seine Männer hatten sicherlich die Burg schon fast eingenommen. Der Rest seiner Leute folgte Moros ohne weitere Worte. Das Volk der Elfen waren hilflos. Wehrlos mussten sie diese Besetzung hinnehmen.

„Töte mich doch, du Mistkerl!“

Elya schien alles egal zu sein. Hatte sie nicht schon genug dafür bekommen das sie den Mund nicht halten konnte? Sie griff nach seiner Hand, mit der er sich festhielt und krallte sich fest. Ganz bestimmt hätte sie auch zugebissen, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte.

Dieser Kommentar der zierlichen Elfe erschreckte alle zu Tode, doch der Troll schien ihn nicht wahrgenommen zu haben. Er unterdrückte den Schmerz den sie mit ihren Fingernägeln verursachen musste – oder fühlte er das vielleicht gar nicht...? Der Hüne schaute sich um.

„Verschwindet - Alle!“

Diese leisen Worte wurden dennoch von alles sehr gut verstanden. Es hatte den Anschein das er nicht die geringste Lust hatte, irgendwen hier festzuhalten. Die Bewohner nahmen die Beine in die Hand. Innerhalb weniger Augenblicke waren die Straßen geräumt. Ganz gewiss hatte er sich erst umgeschaut, um sicher zu gehen, dass keine Wachen mehr in der Nähe waren, bevor er die Elfen mit seinen Worten vertrieb. Elya jedoch ließ er nicht gehen. Sicherlich musste sie jetzt für ihre große Klappe bezahlen. Sie kniff die Augen zusammen und ließ seinen Arm los. Diese Aktion schien ja doch keine Wirkung zu zeigen. Wieder schaute er sich um.

„Ich habe nicht vor, dir etwas anzutun“, flüsterte er.

Elya riss die Augen auf. Hatte sie sich jetzt etwa verhört? Sicherlich hatte sie nur Wasser im Ohr und hatte ihn nicht richtig verstanden.

„Komm schon. Bringe es hinter dich!“, provozierte sie ihn weiter.

„Hast du mich nicht verstanden? Ich habe nicht vor dir etwas zu tun.“

Er packte dem Säbel weg und ließ sie los. Elya drehte sich zu ihm um und schaut ihm in die Augen. Dieser Typ war wirklich riesig. Sein schwarzes, kurzes Haar klebte ihm vom Regen am Kopf. Verhasst starrte sie ihn an.

„Wenn du denkst, dass du mich hier und jetzt veräppeln kannst, hast du dich geirrt und zwar gewaltig!“

„Das hatte ich nicht vor.“

Er versuchte zu lächeln. Das machte die niedliche Elfe nur noch wütender.

„Du dreckiger Lügner!“, schrie sie ihn an.

Elya ließ ihre Wut auf eine weiße heraus, die sie lieber unterlassen hätte. Sie schlug ihm so fest sie konnte mit der Hand ins Gesicht - so sehr das ihr die eigene Hand weh tat – dann lief sie weg. Der Troll schaute ihr zwar nach, folgte ihr aber nicht. Mit vor Schmerzen gehaltener Wange stand er auf der Straße. Ihr Schlag hatte also doch die gewollte Wirkung gehabt. Elya sprang über einen der Zäune und versteckte sich hinter dem Haus. Was sollte sie denn jetzt machen. Sie schaute noch einmal zurück. Die Trolle hatten das große Tor wieder verschlossen. Sicherlich standen noch einige von ihnen davor um die fliehenden zu erledigen. Für so leichtsinnig, nur diesen einen hier stehen zu lassen, hielt sie Moros nicht. Die Elfe atmete tief durch und schaute in den noch regentrüben Himmel, als sie plötzlich Schritte vernahm. Hoffend, dass das nicht dieser widerliche Kerl war, blieb sie bewegungslos stehen.

„Alles in Ordnung bei dir?“, vernahm sie eine weibliche Stimme. Erleichtert wand sie sich ihr zu. Es war eine der Frauen aus dem Dorf. Sicherlich war das hier ihr Haus.

„Alles in Ordnung?“, wiederholte sie.

„Ja, es geht mir gut. Ich hatte schon Angst es ist wieder dieser...“

„Der letzte Troll ist den anderen gefolgt“, meinte sie beruhigend.

„Was mache ich denn jetzt?“

Elya war vollkommen verzweifelt.

„Vielleicht solltest du erst einmal hier bei uns bleiben.“

Elya nickte dankend. Der Elfe waren zwei weitere Personen aus dem Haus nachgelaufen. Ein stattlicher Elfenmann mit hochgebundenen Haaren und ein Jugendlicher – ungefähr in Elyas Alter. Der Alte machte sofort, als er Elya sah, eine Verbeugung. Diese schüttelte den Kopf.

„Ich schätze das ist unnötig.“ Sie lief wieder zum Gartentürchen und schaute in Richtung Burg. Was würden sie Sesár wohl antun, fragte sie sich.

„Ich habe ihr angeboten, erst einmal hier zu bleiben“, hörte sie die Frau zu ihrem Mann sagen.

Dieser schien auch nichts dagegen zu haben. Der Junge Mann lief jetzt auf sie zu.

„Mein Name ist Laris“, stellte er sich vor.

Elya drehte sich zu ihm um und schaute in ein lächelndes Gesicht. Ihr war nicht im geringsten nach lachen, aber dieses Gesicht gefiel ihr.

„Ich weiß“, schmunzelte sie zurück.
 

„Auf diese Weise bin ich hierher gekommen“. Sie wand sich an Lena.

„Laris ist also gar nicht dein Bruder, richtig?“

Elya nickte.

„Er sollte es jedoch besser nicht erfahren.“

Im selben Moment ging die Tür langsam auf. Es war Laris. Elya hoffte, dass er die beiden nicht gehört hatte. Sie schluckte.

„Wir sollten die Pflanzen ein bisschen aufrichten, der Regen hat alles niedergerissen.“

Sofort sprangen die beiden Mädchen auf. Loco schlüpfte zwischen Laris´ Beinen hindurch und auf Lena zu.

„Hab ich euch bei irgend etwas gestört?“, fragte er neugierig, als sie die Treppe wieder hinuntergingen.

„Ach Blödsinn“, bekam er von Elya als Antwort.
 

Es schien schon eine ganze Weile nicht geregnet zu haben. Der unbefestigte, sonst steinharte Erdboden vorm Haus hatte sich in eine klebrige Masse verwandelt. Einige der Dorfbewohner waren ebenfalls draußen und versuchten ihre Habseligkeiten in Ordnung zu bringen. Suchend schaute sich Elya um, was den anderen Beiden zum Glück nicht auffiel. Lena versuchte den Pfützen auszuweichen – jedoch ohne Erfolg. Darum umging sie dieses Problem und zog die Sandalen einfach aus. Sie lief erneut zurück und stellte sie Schuhe zurück ins Haus. Als sie jedoch zurück in den Garten wollte, bemerkte sie auf der anderen Straßenseite, wo sich einer der zahlreichen Ruinen befand, eine Bewegung. Lena machte, dass sie wieder hinter das Haus kam. Sie hatte nicht die geringste Lust wieder mit irgend jemanden aneinander zu raten. Blumen gab es hier zum Glück keine – was vielleicht doch eher traurig war. Diese wären sicher alle vollkommen ruiniert worden. Einige der Pflanzen – es waren wieder jede Menge unbekannte dabei – klebten förmlich am Boden. Noch einmal schaute sie in Richtung des verlassenen Hauses. Elya bekam das allerdings mit.

„Gibt’s Probleme?“, fragte sie vorsichtig.

„Ich dachte nur ich hätte da drüben etwas gesehen“

Elya schaute ebenfalls vorsichtig in diese Richtung. Sie konnte sich denken wer das war. Tares war ganz sicher noch hier. Das Wetter war einfach zu schlecht, um nicht vollkommen durchgeweicht bei der Burg anzukommen. Sicherlich würde er sich jetzt auf den Weg machen. Ihr Blick wurde irgendwie warm. Lena schaute lieber auf den Boden. Diese Troll-Geschichte hatte sie noch lange nicht verdaut. Mit dem Aufrichten und Befestigen der Pflanzen waren sie eine ganze Weile beschäftigt. Lena wollte am liebsten wieder zurück ins Haus. Irgendwie fühlte sie sich hier draußen überhaupt nicht wohl. Aber um ganz genau zu sein – wollte sie viel lieber wieder nach Hause. Die Angst nie wieder hier weg zu kommen brannte jetzt besonders stark in ihr.

Nach dieser Pflanzen – Rettungsaktion begab sich Lena sofort zu Bett. Irgendwie hatte sie jetzt auf gar nichts mehr Lust. Als Laris sein Zimmer betrat, starrte Lena leise weinend an die Decke. Sofort legte er sich daneben und versuchte sie tröstend in die Arme zu nehmen. Doch die junge Frau wand sich ab. Dennoch legte er seinen Arm um sie und kuschelte sich bei ihr an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Monsterseifenblase
2010-11-10T21:49:18+00:00 10.11.2010 22:49
Hallö :)
Ich weiß, hab ne Weile nichts von mir hören lassen, aber wenn ich unglaublich viel zu tun habe, fällt mexxe dabei häufig als erstes zum Opfer. *seufz* Aber heute habe ich mir gedacht, muss ich noch was tun, auch wenn es schon etwas später ist :D
Also,
Es war ein Tag wie heute – verregnet und unangenehm kühl.
Ich glaube, den Satz würde ich ändern, weil die Zeitangabe nicht stimmig ist. Wann ist heute aus sicht eines auktiorialen Erzählers? Wenn Elya das ganze erzählen würde, es also wörtliche Rede wäre, fände ich es gut....bei einer Beschreibung lehnt man sich mit so Formulierungen wie 'heute' allerdings ein bisschen weit aus dem Fenster. Finde ich zumindest :D
„Eine falsche Bewegung von einem von euch und die Kleine hat verlebt!“
*wunder* Das Wort 'verlebt' kenn ich gar nicht...heißt das einfach so viel wie sterben? Würd ich in dem Zusammenhang erstmal so deuten...
„Mein Name ist Laris“, stellte er sich vor.
Elya drehte sich zu ihm um und schaute in ein lächelndes Gesicht. Ihr war nicht im geringsten nach lachen, aber dieses Gesicht gefiel ihr.
„Ich weiß“, schmunzelte sie zurück.

„Auf diese Weise bin ich hierher gekommen“. Sie wand sich an Lena.
„Laris ist also gar nicht dein Bruder, richtig?“
Elya nickte.
„Er sollte es jedoch besser nicht erfahren.“

Den Teil versteht ich ehrlich gesagt nicht. Heißt das, dass Elya nicht Laris Schwester ist und noch nicht einmal Laris davon weiß, dass sie nicht seine SChwester ist?? Wenn das so ist, was ja duurrchaus der Fall sein kann, dann begreife ich nicht, wie sie ihm das verständlich gemacht hat. Ich meine, wenn ich jemand Fremden treffe und er mir erzählt er wäre mein Bruder oder so, dann würde ich wahrscheinlich einen Teufel tun und ihm glauben. Weißt du? :D Aber vielleicht hab ich auch alles nur falsch verstanden und sie geben sich als Bruder und SChwester aus. Dann fänd ich das allerdings verwirrend ausgedrückt :-P


Und das wars dann auch schon von meiner Seite :D DEr REst hat mir ganz gut gefallen....und jetzt muss ich SChluss machen, mein Akku streikt gleich :D
Bis zum nächsten Kommi :)

LG
Monsterseifenblase
CYS



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