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Versprochen ist versprochen...

...und wird auch gern gebrochen
von

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Unerwartete Reaktionen

Zwar ziemlich spät, aber hier bin ich. Tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber diese Kapitel hier sind immer ein bisschen länger, als ich sie gewöhnlich schreibe. Daher kann es sich immer alles etwas verzögern. Wie auch immer. Noch mal einen besonderen Dank hier an hanni-chan. Ich habe mich riesig über dein Kommentar gefreut.

Kleine Warnung noch von mir. Das Kapitel ist unrealistisch und dramatisch übertrieben. Aber ich bitte darüber hinweg zu sehen.
 

Los geht's...
 

Die Nacht verstrich schnell und der Morgen war schon lange angebrochen. Es war 9.00 Uhr gewesen, als Fynn aufwachte. Sie rieb sich die schweren Augen und sah sich verschlafen um. Mit einem Mal war sie aber hellwach und saß senkrecht im Bett.

Wo war sie? Das hier war jedenfalls nicht ihr Zimmer und auch kein Hotel.

Sie zog die Decke weg. Also angezogen war sie noch. Nachdem sie aufgestanden war, ging sie die Treppen runter. Plötzlich hörte sie Geräusche. Was konnte das sein?

Sie nahm sich einen hässlichen Kerzenhalter vom Wohnzimmertisch und mit diesem bewaffnet ging sie der Geräuschquelle nach. Dann stand sie vor einer Tür. Sie schluckte, nahm ihren ganzen Mut zusammen und riss die Tür auf. Den Kerzenhalter hielt sie hoch, bereit zu zuschlagen. Doch sie ließ ihn schnell wieder sinken, als sie Sam sah, wie er am Herd stand.

Der sah sie leicht verdattert an.
 

"Ähm... Fynn? Was hast du mit dem Kerzenhalter vor?"

"Eigentlich wollte ich dir damit eins überbraten."

"Ich mein wenn du mich nicht magst, dann reicht es wenn du es mir sagst."

"Sorry, aber diese fremde Wohnung hat mich ein wenig irritiert."

"Du bist gestern mitten im Film eingeschlafen und da ich nicht weiß wo du wohnst, habe ich dich mit zu mir genommen."

"Oh man!"

"Hast du Hunger? Ich habe Frühstück gemacht." Er deutete auf den gedeckten Tisch.

"Äh.. ja."
 

Sie setzte sich und nahm endlich den Kerzenhalter aus der Hand. Er stellte noch Pfannkuchen auf den Tisch und setzte sich dann ebenfalls.
 

"Du hast mich vielleicht erschreckt."

"Du hast mich erschreckt. Ich rechne ja mit vielem, aber nicht das du mich mit einem Kerzenhalter erschlagen willst."

"Tut mir ja leid. Aber woher sollte ich wissen, dass ich hier bei dir bin?"

"Was hast du denn gedacht?"

"Na ja... das ich überfallen oder entführt wurde."

"Ein Königreich für deine Gedanken. Kannst du dich an gestern gar nicht mehr erinnern?"

"Nur das wir den Film geschaut haben. Warum hast du mich nicht geweckt?"

"Du bist gut. Hab ich ja versucht, aber du hast seelenruhig geschlafen."

"Komisch. Normalerweise habe ich einen leichten Schlaf. Hättest es mal mit lauter Musik versuchen müssen. Das weckt mich immer auf."
 

Er sah sie komisch an, doch dann versuchte er auch gar nicht mehr das zu verstehen. Oder sie zu verstehen. Da war ja ein Kreuzworträtsel leichter zu lösen.

Sie aßen schon eine Weile so ihr Frühstück, bis Fynn plötzlich einen sehr geschockten Gesichtsausdruck auflegte.
 

"Was ist?"

"Wie spät ist es überhaupt?"

"Halb 10, wieso?"

"Puh..."

"Hm?"

"Ich muss um 12 arbeiten."

"Ach stimmt ja. Du mit deinen vielen Jobs."

"Und? Irgendwie muss ich ja mein Geld verdienen."

"Wo arbeitest du denn heute?"

"Ähm... Fahrradkurier, dann in der Videothek und dann noch in einer Kneipe." Sie zählte es an den Fingern ab.

"Und wann hast du Feierabend?"

"Morgen früh um 5."

"Was? Das sind 17 Stunden arbeiten!"

"Och... das ist noch okay. Hab dazwischen auch noch Pausen."

"Trotzdem. Hätte heute gerne noch was mit dir gemacht."

"Sorry, aber ich habe nur Sonntags frei."

"Echt schade."

"Was soll's. Musst du nicht arbeiten?"

"Eigentlich schon, aber ich habe angerufen und gesagt, dass es später wird."
 

Plötzlich klingelte es an der Tür. Sam entschuldigte sich und ging an die Tür. Da er die Küchentür offen gelassen hatte, hörte Fynn jedes Wort. Sie hörte die Stimme von Sam und einem anderen Kerl.
 

"Hallo Samuel. Warum kommst du nicht in die Firma? Bist du krank?"

"Hallo Benny. Nein ich bin nicht krank. Ich komme nur ein wenig später. Warum bist du eigentlich nicht in der Firma?!"

"Ich hab mir den Vormittag frei genommen und als ich in der Firma anrief, wurde mir gesagt das du auch nicht da bist."

"Hat Zoe wieder geplaudert?"

"So sieht es aus. So sind persönliche Sekretärinnen eben. Hier riecht es nach Kaffee. Du lädst mich doch ein oder?"
 

Bevor Sam protestieren konnte, hatte Benny sich auch schon an ihm vorbei gedrängelt und stand in der Küche. Er war ziemlich überrascht, als er Fynn dort sah. Auch Fynn staunte nicht schlecht, als sie Benny sah. Sie mustere ihn. Er war groß, hatte blonde kurze Haare und blaue Augen. Und er hatte einen Anzug an. Für viele Frauen bestimmt der Traummann schlechthin. Aber für Fynn´s Geschmack hatte er etwas arrogantes und hinterhältiges an sich. Absolut nicht ihr Fall.

"Hi.", brachte Fynn es höflicherweise heraus. Sam kam dann auch schon hinterher.
 

"Ach deswegen hast du dir den Vormittag frei genommen?"

"Nein Benny. Das ist nicht so wie du denkst."
 

Doch Benny hörte schon gar nicht mehr zu. Er beugte sich zu Fynn runter und schaute ihr in die Augen.
 

"Na wie viel hat er dir bezahlt, dass du mit ihm schläfst? Oder bist du nur mit ihm ins Bett gestiegen um an mich ran zu kommen? Sag schon Kleines."

Er smilte sie mit dem schleimigsten Grinsen an, was Fynn je gesehen hatte. Ihr wurde fast schlecht. Aber was nahm er sich überhaupt heraus? Sie war weder eine Nutte, noch wollte sie an diesen Penner rankommen.

Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, dass Sam das sehr unangenehm war. Er sah geradezu verzweifelt aus. Das war ihre Chance. Sie konnte es diesem Benny heimzahlen und Sam sogar helfen. Sie grinste Benny an.

"Ich verkaufe meinen Körper weder für Geld, denn das habe ich nicht nötig, noch steh ich auf dich. Ich sag dir bescheid, wenn ich auch nur etwas und sei es noch so winzig bei dir finde, was wirklich anziehend an dir ist."

Benny war so verdattert, dass ihm jegliche Gesichtszüge entglitten. Auch Sam war geschockt. So hatte noch nie jemand Benny abserviert. Aber Benny fing sich schnell wieder.

"Komm schon Baby. Du willst mir doch nicht allen ernstes erzählen, dass du auf Samuel steht?"

"Ich will dir ja nicht jegliche Hoffnung nehmen, aber dem ist so. Sam ist viel besser, als du jemals sein wirst."

Benny kochte schon. Das würde er nicht auf sich sitzen lassen. Fynn merkte, dass er sauer wurde.

"Was ist los Kleiner? Kannst du die Wahrheit nicht vertragen?"

"Was weiß so ein kleines Miststück wie du denn schon? Dir hat es wohl noch keiner richtig besorgt. Soll ich dir mal zeigen, was ein richtiger Mann ist?"

"Nee du... bei dir lerne ich wahrscheinlich nur die Kunst des Schleimens und des dumme Sprüche klopfens."

Sam konnte sich das nicht mehr mit anhören.

"Lass es gut sein Benny. Es ist besser du gehst jetzt."

"Tse."
 

Ohne ein Wort verließ Benny die Küche und dann die Wohnung. Fynn trank dann genüsslich ihren Kaffee weiter. Sam setzte sich wieder und sah sie an.
 

"Musste das sein?"

"Was denn?"

"Na das gerade."

"Sorry, aber so was lasse ich nicht auf mir sitzen. Und er hat nicht das Recht so über dich zu reden."

"Trotzdem. Nachher auf der Arbeit darf ich mir erstmal was von ihm anhören. Und außerdem hast du gelogen. Wir haben nichts gehabt."

"Und? Weiß er das? Sei lieber froh, dass ich ihn verbal nicht richtig fertig gemacht habe."

"Ja schon gut. Vergessen wir es einfach. Ich will nicht mit dir streiten."

"Okay."
 

Und so aßen die beiden schweigend zu Ende. Nachdem sie auch noch aufgeräumt hatten, ging Fynn kurz ins Bad und kam dann erfrischt wieder raus.
 

"Ich muss dann jetzt auch los."

"Ja. Ich muss auch zur Arbeit."

"Ich hoffe Benny geht dir nicht zu sehr auf die Nerven."

"Mal sehn."

"Sei nicht sauer."

"Du hast ja recht gehabt."

"Siehst du?" Sie grinste. Auch er hatte ein Lächeln für sie übrig.

"Fährt von hier ein Bus?"

"Ich kann dich auch eben bringen."

"Nee. Ist echt nicht nötig."

"Das macht mir aber nichts."

"Na okay."
 

Sie verließen die Wohnung und Sam fuhr sie nach Hause. Als sie dann vor dem Haus in dem Fynn wohnte standen...
 

"Danke dir noch mal Sam."

"Ich habe zu danken. Der Tag gestern war einfach toll."

"War doch nichts besonderes."

"Für mich schon."

"Du übertreibst."

"Sehen wir uns wieder?"

"Vielleicht. Meine Nummer hast du ja."
 

Beide mussten lachen. Dann gab Fynn ihm noch einen Kuss auf die Wange. "Bye." Und sie stieg aus. Dann betrat sie das Haus und Sam fuhr los.
 

Das lag jetzt schon 2 Monate zurück. In dieser Zeit texteten sie viel und trafen sich oft. Wenn Sam im Musikladen was kaufte oder in der Videothek etwas auslieh, wenn Fynn arbeitete. Ab und zu trafen sie sich auch Sonntags, wenn Fynn frei hatte. Also alles in allen sehr ausgeglichen.

Doch diesmal hatten sie ein Date auf einen Freitag. Na ja. So wirklich treffen konnte man das auch nicht nennen, da Fynn arbeiten musste und Sam einfach so dazukommen wollte.

Es war also Freitag gewesen. Kurz vor 24.00 Uhr. Fynn wartete vor der Kneipe, als Sam angerannt kam. Etwas außer Atem kam er vor ihr zum Stehen.
 

"Puh. Da bin ich."

"Geht es dir gut?"

"Ja! Musste mich nur beeilen. Das Treffen bei meinen Eltern wollte einfach nicht enden."

"Schon Okay. Komm."
 

Zusammen gingen sie rüber zur Disco, vorbei an der langen Schlange, direkt zum Eingang. Sie gingen über die Absperrung und Fynn begrüßte Sammy.
 

"Hey Sammy."

"Fynn, meine Süße." Sie umarmten sich.

"Hey du da! Hinter die Absperrung." Das galt natürlich Sam.

"Schon gut Sammy. Er gehört zu mir."

"Wie? Ist er dein neuer Freund?"

"Wer weiß?"
 

Sie grinste, packte Sam an der Hand und ging mit ihm rein. Bald hatten sie sich auch durch die tanzende Menge gedrängelt und erreichten die Theke. Sam setzte sich an diese und Fynn band sich ihre Schürze um. Ally kam dazu.
 

"Hey Fynn."

"Jo Ally."

"Und dich kenne ich doch auch." Sie sah Sam an. "Du bist doch der Typ, mit dem Fynn im Imbiss war."

"Ja. Mein Name ist Sam."

"Hi. Ich bin Ally."

"Freut mich."

"Sag mal Fynn. Hast du Todessehnsucht?"

"Wieso?"

"Du kannst hier doch nicht mit einem Typ aufkreuzen. Sammy und Alec nehmen den auseinander."

"Ach komm. Das ist übertrieben."

"Achja? Dann erklär das mal Alec."
 

Sie deute nach oben und Fynn sah hoch. Man konnte Alec in der DJ- Kabine sehen, wie er wütend zu Sam sah. Und er machte Andeutungen ihn umzubringen. Fynn verdrehte genervt die Augen.

"Oh man. Ich geh das mal eben klären."

Fynn ging hoch. Während sie sich mit Alec rum stritt, unterhielten Sam und Ally sich ein wenig.
 

"Du bist also ihr neuer Freund?"

"Nee... wir sind Kumpels."

"Da hast du dir aber einen Kumpel ausgesucht."

"Wieso?"

"Na ja... Fynn ist sehr begehrt. Nehmen wir Sammy und Alec. Die beiden sind voll in die verknallt und das schon seit 4 Jahren. Sie weiß das aber nicht und die beiden werden ihr das wohl auch nie erzählen. Zumindest sind sie sehr eifersüchtig, was andere Männer betrifft."

"Aber wir sind nur befreundet."

"Erklär das nicht mir, sondern ihnen."
 

Ally hätte gerne noch weiter mit Sam geredet, aber sie musste arbeiten. Bald kam auch Fynn wieder. Und ihr Geschichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Ally fragte sofort nach.
 

"Was ist passiert?"

"Männer sind ja so was von uneinsichtig. Alec will nicht kapieren, dass Sam und ich nur Freunde sind. Was interessiert ihn das überhaupt?"

"Du kennst ihn doch. Er will dich doch nur beschützen."

"Wie alt bin ich? 5?"

"Reg dich ab und arbeite lieber."

"Jaja."

Also fing Fynn an zu bedienen und Sam sah ihr mit Freuden zu.

"Willst du was trinken Sam?"

"Gerne. Ne Cola wenn du hast."

Fynn lächelte und stellte ihm eine Cola hin. Er wollte sie eigentlich bezahlen, aber Fynn winkte ab.

"Geht auf mich."

"Danke."
 

So verstrichen langsam die Stunden. Sam hatte schon irgendwie die ganze Zeit das Gefühl beobachtet zu werden. Es konnte natürlich auch daran liegen, dass Alec grundsätzlich ein Auge auf ihn hatte. Aber wegen Alec war es nicht. Vielleicht aber bildete er sich das auch nur ein. Nach einer Zeit, tat er das Gefühl dann auch wirklich als Einbildung ab. Hier waren so viele Leute. War also klar das der eine oder andere ihn ansehen würde.

Doch er hätte sich mal besser auf sein Gefühl verlassen sollen, denn während er zur Toilette ging und Fynn Alec etwas zu trinken brachte, passierte etwas, was noch verheerende Folgen haben sollte. [Was wird natürlich noch verraten XD]
 

Es war bereits 2.00 Uhr gewesen, als Fynn endlich mal wieder ein wenig Luft hatte. Hastig trank sie ihr Wasser aus, welches neben dem von Sam stand. Er leerte ebenfalls sein Glas.
 

"Willst du noch was trinken?"

"Nein Danke. Ich brauche im Moment nichts."

"Na gut."
 

Sie zuckte mit den Schultern und machte sich wieder an die Arbeit. Doch nach kurzer Zeit schon fühlte sie sich merkwürdig. Irgendwie sah sie alles doppelt, dass Licht war stärker als sonst und die Musik war ziemlich laut. Ihr war heiß und kalt und plötzlich drehte sich alles. Es war merkwürdig, weil sie doch eigentlich nichts Alkoholisches getrunken hatte.

Plötzlich fing sie an, ununterbrochen zu kichern. Sam machte sich Sorgen.
 

"Fynn? Alles klar mit dir?"

"Sam du süße Schokolade." Sie kniff ihn in die Wangen.

"Fynn? Was ist?"

"Nichts."
 

Sie hüpfte hinter der Theke rum, nahm sich dann eine volle Flasche Wodka und kippte sie sich dann über den Kopf.

"Yeah. Wet Girls."

Sie machte schon Anstalten sich das Oberteil auszuziehen, doch Sam war schon über die Theke gesprungen und umarmte sie so, dass sie ihre Arme nicht mehr bewegen konnte. Sehr zum Leidwesen einiger männlicher Schaulustigen.

"Was hast du?"

"Oho... du willst es gleich hier von mir? Kannst du haben."

Sie machte sich an seinem Gürtel zu schaffen. Schnell hielt er ihre Arme fest.

"Fynn!"

"Jaha... so ist mein Name." Sie kicherte immer noch wie irre geworden. Ally kam gerade wieder.

"Was veranstaltet ihr hier?"

"Allyyyyyyy...", schrie Fynn, befreite sich von Sam und umarmte sie.

"Fynn! Was soll der Scheiß?"

"Lass uns strippen gehen."

"Spinnst du jetzt komplett?"

"Ich liebe dich."

Fynn wollte Ally schon küssen, doch diese schubste sie weg.

"Gott. Was ist mit dir los?"

"Ich hab das Wasser getrunken und jetzt geht es mir prima. Love is in the Air."

Ihr Kichern machte einen noch wahnsinnig. Aber als sie das mit dem Wasser erwähnte, wurden Sam und Ally hellhörig.

"Irgendwer hat ihr Drogen ins Wasser gekippt.", mutmaßte Sam.

"Shit. Was soll das?"

"Keine Ahnung, aber sie muss ins Krankenhaus."

"Quatsch. Die sagen auch nur, dass sie schlafen soll."

"Und nun?"

"Mir egal, aber bring sie hier weg!"

"Okay."

Fynn wollte gerade eine Flasche Rum trinken, als Sam sie an die Hand nahm.

"Sam du hübscher Mann."

"Komm Fynn. Lass uns eine Spritztour mit dem Auto machen."

"Auja. Darf ich auch fahren?"

"Klar doch."
 

Er nahm noch ihre Tasche und dann verließen sie die Disco. Schnellen Schrittes ging er zu seinem Auto mit ihr. Und irgendwie schaffte er es auch Fynn auf den Beifahrersitz zu verfrachten. Dann fuhr er los.
 

"Juhu. Schneller. Fahr schneller."

Er drückte ein wenig mehr aufs Gas.

"Jaaaaa.... noch schneller."
 

Sie kurbelte das Fenster runter und steckte den Kopf raus. Wie ein Hund ließ sie ihre Zunge aus dem Mund heraushängen. Das Kichern versuchte Sam zu überhören.

Der Weg zu ihm nach Hause kam ihn wie Stunden vor, obwohl es nur wenige Minuten waren.

Er war froh als sie endlich ankamen. Mit Mühe und Not schafften sie es in die Wohnung. In der Wohnung angekommen, sprang Fynn auf seine weiße Ledercouch und hüpfte dort herum.
 

"Party, Party."

"Fynn! Beruhig dich doch mal."

"Nee..."

Sie hüpfte weiter und Sam konnte nicht anderes tun, als zusehen.

"Komm mach mit."

"Ich lasse es lieber."

"Bitte, bitte."

"Fynn.. ich..."

"Na los. Oder hast du Angst?"
 

Was sollte er tun? Er wusste ja nicht, was für Drogen sie bekommen hatte und wie sie auf ein ´Nein´ reagieren würde. Also warum auch nicht? Die Couch war eh schon mit ihren Schuhabdrücken übersäht. Er zog sich seine Schuhe aus und hüpfte mit ihr auf der Couch.

Nach 10 Minuten war Fynn aus der Puste und ließ sie auf die Couch plumpsen. Sam setzte sich neben sie. Er war ganz schön außer Atem.
 

"Und hat dir das gefallen Fynn?"

"Jaaaaaaa...."

Wie alt war Fynn doch gleich? 25 oder 5?

"Willst du nicht mal schlafen gehen?"

"Nein. Ich weiß was besseres."
 

Diese leise und verruchte Stimme machte ihm angst. Und ehe er sich versah, saß sie auch schon auf seinem Schoß.

"Fynn was-" Er konnte nicht mehr weiter reden, weil sie ihre Lippen auf seine legte und ihm so jede Möglichkeit des Sprechens nahm. Sie küsste ihn sanft und fuhr durch sein Haar. Doch er wusste, dass sie dies nur wegen der Drogen tat und erwiderte deswegen nicht. Sie merkte es und dachte, dass er vielleicht nicht so auf einen sanften Kuss stehen würde. Deswegen küsste sie ihn stürmischer und versuchte ihre Zunge zwischen seine Lippen zu drängen, doch er ließ seinen Mund geschlossen. Sie löste sich nach mehreren Versuchen und sah ihn mit fragenden Augen an.
 

"Was ist los? Gefällt es dir nicht?"

"Komm doch bitte wieder zur Vernunft."

"Ah ich weiß. Du stehst auf was anderes."
 

Sie grinste und riss sein Hemd förmlich auf. Fynn fing an seinen Hals zu küssen und arbeitete sich schnell zu seiner Brust vor.

"Fynn! Bitte nicht!"

Er konnte es nicht von der Hand weisen, dass es ihm gefiel, nur unter diesen Umständen ging es nicht. Nicht so! Dann kam ihm plötzlich eine Idee.
 

"Willst du nicht erst duschen gehen? Du riechst echt stark nach Alkohol."

Sie hörte auf und sah ihn an.

"Echt?" Sie roch an sich. "Stimmt. Ich geh erstmal duschen und dann machen wir weiter."

Sie stand auf und ging ins Bad. Sam atmete auf. /Hoffentlich hört das bald auf./, dachte er sich.

Doch plötzlich kam Fynn wieder.

"Was hast du?"

"Ich brauch Sachen zum wechseln."

Sie kicherte, wovon Sam schon Kopfschmerzen bekam.

"Ich hol dir was."
 

Er ging die Treppen zur Galerie hoch und kam mit einer Boxershorts und einem weißen Hemd wieder. Er hatte gerade die letzte Stufe gemeistert, als Fynn plötzlich blass wurde und sich mitten im Wohnzimmer übergeben musste. Sam ließ die Sachen fallen und eilte zu ihr.
 

"Fynn! Alles klar?"

Was sollte er machen? Er war damit einfach überfordert. Doch sein weiteres Handeln nahm Fynn ihm ab, denn ehe er sich versah, hatte sie ihn auch schon angebrochen. Sam kämpfte jetzt selbst mit der Übelkeit.

"Geht es wieder?"

"Jaaaaa.."

Sie redete wieder wie ein kleines Kind. Er hob die Sachen auf und gab sie ihr.

"Dann geh jetzt duschen."

"Ja Papa."

Endlich war sie im Bad und Sam hörte das Wasser rauschen. "Na endlich."
 

Erstmal ging er in die Küche und wischte sich notdürftig das Erbrochene vom Bauch und von der Hose. Danach machte er den Boden sauber und versuchte seine Couch zu retten. Um sie vor weiteren Angriffen zu schonen, legte er ein Laken darüber. Dann holte auch er sich Sachen zum wechseln und wartete darauf, dass Fynn fertig wurde. Doch sie kam und kam nicht raus. Das Wasser lief immer noch. Er machte sich schon Sorgen. Sam klopfte an die Tür.

"Fynn? Alles okay?"

Doch statt einer Antwort, machte sie die Tür auf. Sie war nackt, nass und das Badezimmer stand komplett unter Wasser. Sam war einem Herzinfarkt nahe. Sofort rannte er ins Badezimmer und drehte das Wasser ab. Wie gerne er auch geschrieen hätte, er musste sich beherrschen. Also nahm er ein Handtuch und legte es Fynn um die Schultern.
 

"Trockne dich ab, sonst erkältest du dich noch."

"Okay."
 

Sie tat wie ihr gesagt wurde. Und dann zog sie sich auch artig an. Nur was sollte er jetzt machen? Er selbst musste auch duschen, denn er roch immer noch nach ihrem Mageninhalt. Da kam ihm eine Idee. Er ging in die Küche und holte einige alte Zeitungen dort heraus.

"Reiß mir doch ein paar schöne Artikel heraus."

"Auja."
 

Sie machte sich an die Arbeit und er verschwand schnell im Bad. Nachdem er sich in Rekordzeit geduscht und angezogen hatte, versuchte er die Überschwemmung zu beseitigen. Natürlich nicht, ohne Fynn mit Argusaugen zu beobachten. Deshalb zog es sich auch etwas in die Länge, aber bald hatte er es geschafft.

Fynn hatte natürlich im ganzen Wohnzimmer die Zeitungen verteilt, aber das war Sam egal. Es war bereits 4.00 Uhr gewesen und bei Sam machte sich schon Müdigkeit bemerkbar. Aber da war er der einzige. Fynn war quietschfidel und schlafen würde sie bestimmt nicht in Erwägung ziehen. Ganz sicher nicht. Nur was sollte er tun? Er war verzweifelt gewesen. Und er musste sie irgendwie beschäftigen, bevor sie wieder über ihn herfiel. Also fing er an mit ihr ´Mensch- Ärger- Dich- Nicht´, Karten und Kniffel zu spielen. Und Fynn hatte Spaß dabei, keine Frage.

Um 6.00 Uhr schienen die Drogen langsam nachzulassen, denn sie gähnte mehrfach.
 

"Na bist du schon müde?"

"Nein!"

"Wollen wir mal versuchen zu schlafen?"

"Mit Kissenschlacht?"

"Von mir aus."

"Juhu."
 

Gemeinsam gingen sie hoch und ließen die Federn nur so fliegen. Nach der Kissenschlacht lag Fynn dann endlich im Bett.
 

"Dann schlaf mal gut."

"Und du?"

"Ich leg mich unten auf die Couch."

"Nein! Bitte geh nicht."
 

Sie sah ihn mit großen und traurigen Augen an. Und auch ihre Stimme ließ auf Trauer schließen. Er legte sich hin und sah sie an.
 

"Wie geht es dir Fynn?"

"Mir ist zum Heulen."

"Wieso?"

"Weil ich an meine Eltern und die Zeit nach ihrem Tod denken muss."
 

Was war denn nun kaputt? Erst war sie albern und aufgedreht und jetzt verfiel sie in eine Art depressive Phase? Er wusste nicht, was ihm von beidem lieber war. Denn plötzlich fing sie an zu weinen. Sam nahm sie in den Arm.
 

"Ist ja gut. Ich bin bei dir."

"Nichts ist gut. Ich bin ein Nichtsnutz."

"Wie kommst du darauf?"

"Ich habe dir doch von dem Tod meiner Eltern erzählt."

"Ja."
 

Ihre Tränen versiegten zwar, aber ihre Stimme war immer noch sehr dünn. So als ob das Trocknen der Tränen nicht lange andauern würde und sich bald wieder salzige Flüssigkeit aus ihren Augen stehlen würde.
 

"Kannst du dir vorstellen wie schlimm die Zeit nach ihrem Tod für mich gewesen ist?"

"Ja."

"Nein kannst du nicht!", sagte sie mit zorniger Stimme.

"Dann erzähl es mir. Vielleicht kann ich es mir ja dann vorstellen."

"Aber das ist eine sehr traurige Geschichte."

"Egal. Ich höre dir zu."

Sie holte Luft und begann zu erzählen.

"Nach der Beerdigung kam ich zu meinen Großeltern. Sie sind zwar liebe und nette Menschen, aber ich fühlte mich nicht wohl dort. Die erste Zeit weinte ich nur. Meine Klassenkameraden und Lehrer hatten Verständnis dafür, doch das änderte sich bald. Ich war so von meiner Trauer zerfressen, dass ich aufhörte zu sprechen. Es war schon 1 Monat vergangen und die Beziehung zu meiner Klasse verschlechtere sich. Alle Freunde die ich hatte, wandten sich von mir ab und ich wurde zum Außenseiter. Doch ignorieren war ja noch nicht das Schlimmste gewesen. Sie hänselten mich und schlugen auch gerne mal zu."

"Warum hast du dich nicht gewehrt?"

"Weil ich keinen Sinn darin sah. Ich hoffte immer, dass ein Schlag tödlich von ihnen enden würde. Meine Großeltern machten sich natürlich große Sorgen, aber ich erzählte ihnen nie etwas. Sie wollten mich schon von der Schule nehmen, doch das wollte ich nicht. Ich wollte nicht feige sein. Bis ich 16 war, hielt ich eisern durch. Dann wechselte ich auf eine höhere Schule. Ich hatte den Tod meiner Eltern einigermaßen verarbeitet und redete auch wieder. Doch als ich in meine neue Klasse kam, waren dort auch viele aus meiner alten Klasse und sie schafften es, auch die anderen gegen mich aufzulehnen. Bis kurz vor meinem 19. Geburtstag und vor meinem Abschluss schikanierten sie mich. Doch dann hatte ich so eine Art Hoffnungsschimmer. Eine Junge aus meiner Klasse gestand mir seine Liebe. Er meinte, es sei ihm egal was die anderen sagen würden. Allein seine Gefühle für mich zählen für ihn. Erst war ich misstrauisch, doch als er mich vor den anderen dann in Schutz nahm, glaubte ich ihm. Ein böser Fehler."

Sie schluckte schwer. Sam merkte, dass es ihr unangenehm war.

"Wenn du nicht weiter reden willst, ist das okay."

"Nein. Schon gut. Na ja... wir kamen dann zusammen und waren 2 Monate glücklich. Ich konnte ihm alles sagen. Zumindest dachte ich das. Er lud mich dann zu sich nach Hause ein. Seine Eltern waren nicht zu Hause. Und dann erlebte ich dort mein erstes Mal. Doch was ich nicht wusste war, dass einige aus meiner Klasse auch da waren und alles gefilmt hatten. Und auf der Abschlussfeier zeigten sie das Band."

Fynn fing wieder an zu weinen und Sam umarmte sie fester.

"Wie kann man nur so grausam sein?"

"Aber sie hatten doch recht."

"Was? Spinnst du? Sie hatten weder das Recht dich zu schlagen, noch solch grausamen Scherze mit dir zu machen."

"Ist doch egal."

"Nein!"

"Lass gut sein Sam. Es ist okay."

Er versuchte sich zu beruhigen.

"Und wie ging es weiter?"

"Als ich meinen Abschluss hatte, bin ich weggezogen. Hier her. Am Anfang hatten meine Großeltern mich noch finanziert, doch bald stand ich auf eigenen Füßen. Meinen ersten Job hatte ich in der Kneipe. Erst kam ich gar nicht klar und war echt ängstlich. Doch mit der Zeit bekam ich Selbstvertrauen. Hier kannte mich ja schließlich keiner. Ich wurde lockerer und entwickelte eine eigene Persönlichkeit. Eine Neue. Eine Bessere. Und in der Kneipe bekam ich auch meinen Traum."

"Was für einen Traum eigentlich?"

"Ich will Flugbegleiterin werden."

"Jetzt versteh ich gar nichts mehr."

"Na ja. Die Ausbildung kostet eine menge Geld. Deswegen auch die ganzen Jobs."

"Und was hat das mit der Kneipe zu tun?"

"Ich arbeitete gerade mal 2 Monate in der Kneipe, als ein Pärchen an die Theke kam. Irgendwie kamen wir ins Gespräch. Er war Pilot und sie Flugbegleiterin. Sie hatte mir vorgeschwärmt wie toll dieser Job ist und ihre Beigeisterung hat mich angesteckt. Und wer träumt nicht vom Fliegen? So fing das alles an. Ich nahm immer mehr Jobs an um mir meinen Traum erfüllen zu können."
 

Sie lächelte ihn an und er erwiderte es. Ihre Tränen waren versiegt. Nur die feuchten Spuren auf ihren Wangen zeugten noch von ihrer Traurigkeit. Sanft wischte er ihre Wangen trocken.
 

"Und hast du nicht Angst, dass ich genauso sein könnte, wie die aus deiner Klasse?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Nein. Bei dir hab ich das Gefühl, dass du ehrlich zu mir bist und mich nicht hintergehst."

"Danke."

Er lächelte wieder.

"Willst du jetzt schlafen gehen?"

"Ja."

"Dann geh ich auf die Couch."

"Nein. Bitte nicht. Bleib bitte hier."

"Ähm..."

"Bitte!"

"Na gut."
 

Er wusste, dass sie bestimmt einen riesen Aufstand machen würde, wenn sie später wieder aufwachen würde, aber was sollte er auch tun? Also blieb er liegen und Fynn kuschelte sich an ihn.
 

"Mhmm... Das habe ich vermisst."

"Wieso vermisst?"

"Seit dem Tod meiner Eltern habe ich nicht mehr gekuschelt."

"Seit wann hattest du denn keinen Mann mehr im Bett?"

"Darum geht es doch gar nicht. Die Männer, mit denen ich zusammen war, wollten nie kuscheln."

"Na dann. Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung."

"Gut zu wissen."
 

Sie hatte die Augen auch schon geschlossen und von einer Sekunde auf die andere war sie eingeschlafen. Als Sam das bemerkte, konnte er nur mit dem Kopf schütteln.

/Erst machst sie so einen Aufstand und dann schläft sie so schnell ein./, schoss es ihm durch den Kopf. Er gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn.
 

"Schlaf gut, mein Engel.", flüsterte er und schloss dann auch die Augen. Kurze Zeit später war auch er eingeschlafen.
 

ENDE KAPITEL 3
 

So. Fertig. Ich hoffe das Kapitel hat Gefallen gefunden. Okay. Das mit den Drogen war schon ziemlich krass und ich bin sicher das es solche Drogen gar nicht gibt, die solche Dinge hervorrufen, aber das hier ist reine Fiktion. Und ich wollte hier auch zum Ausdruck bringen, wie gefährlich so was sein kann. Stellt sich nur die Frage wer ihr was ins Glas gemischt hat. Und was ist, wenn Fynn sich an alles erinnern kann, was sie Sam angetan hat? *grins*

Also dann sag ich mal fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Bis denn dann
 

BabyG



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  hanni-chan
2006-01-21T21:35:27+00:00 21.01.2006 22:35
*drop*
^^"
hoppla, bin etwas verpeilt gewesen die letzten wochen.....
*das kapi irgendwie trotz ENS voll verpennt hat*
//peinlich!//

also ich muss sagen, das kapitel hat mir -trotz der leichten übertreibung mit den drogen- sehr gut gefallen ^.^
Ich hab da auch schon so meine Vermutung, wer ihr diese ins Glas gemischt hat....
*es aber net sagt*
ich will den andern ja net die spannung nehmen -falls sie keine vermutung haben^^

*froiz*
*knuddl*
bis zum nächsten kapi^^
deine hanni ^-^

PS: Ist net schlecht, dass die kapis jetzt länger werden, auch wenn das schreiben natürlich auch länger dauert!
Von:  josie
2005-12-24T19:15:11+00:00 24.12.2005 20:15
hi!!^^

bin so per zufall auf deine ff gestossen und
ich muss sagen sie gefällt mir sehr gut!!^^
die story ist wirklich interessant!!
würd mich auf ne fortsetzung total freuen!!

ach und frohe weihnachten wünsch ich dir!!^^

lg

josie
Von: abgemeldet
2005-12-24T01:44:49+00:00 24.12.2005 02:44
hey :D ich wünsche dir auch zuerst schöne weihnachten und nen super rutsch^^ also ich habe deine geschichte von anfang an gelesen und ich habe die beiden scho so richtig ins herz geschlossen :) richtig süße charaktere...
mit den drogen war wirklich richtig krass, aber irgenwie auch ein bisschen witzig *hihi* ich würde mich auf jeden fall auf eine fortsetzung freuen, wäre auch total nett, wenn du mich benachrichtigen würdest! tschau


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