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König der Dornen

Eine Romanfassung
von

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5. Kapitel

Kapitel 5 - Das Dornenmädchen
 

Durch den Ruck, kam ich also endlich von meinem Gefängniswerter los und stolperte prompt über eines der vielen Kapel, die hier herumlagen.

"Marco Owen. Also doch!"

"Genau. Jetzt hast du´s doch rausbekommen."

"Wurden Sie nicht geschnappt, als Sie gerade dabei waren, auf illegale Weise ein CIA-Konto zu manipulieren? Was hat Sie hierher verschlagen?"

"Was interessiert dich das?"

Eh...?!

Was...

Über was reden die beiden?

Marco Owen sah zu mir. "Rühr dich nicht vom Fleck." Er zeigte mit dem Schraubschlüssel auf mich und hielt mit dem anderen Arm seinen Gegener in Schach.

"Ja ... okay ..."

Dieser Mann machte mir Angst. Wie konnte jemand zuerst so nett und sympathisch und dann auf einmal so ... widerwärtig sein? Himmel, der Mann hatte mir mein Leben gerettet! Und das nicht nur einmal. Aber nun konnte ich rein gar nichts machen. Nur versuchen, zu verstehen, was da vor sich ging.

Auf einmal befreite sich der Politiker mit einem Ruck aus dem Klammergriff. "Loslassen!"

Das war jedoch ein schwerer Fehler. Marco Owen trat ihn mit voller Wucht weg, so dass der alte Mann gegen die Wand geschleudert wurde. Wütend stand der Tattootyp da, wie ein Rachegeist.

Als sich der Alte so weit erholt hatte, dass er wieder aufstehen konnte, schimpfte er: "Nun zeigen Sie uns ihr wahres Gesicht! Ich kenne solche Typen wie Sie! Sie verfolgen hier nur ihr eigenes Ziel! Ist es nicht so?!"

"Mein Ziel?", fragte Marco ruhig. "Dasselbe wie eures. Ein Mittel gegen das Medusa-Sydrom finden."

"Pah! Wer soll Ihnen das glauben? Jemand wie Sie bringt es mit Leichtigkeit fertig, das computergesteuerte Auswahlprogramm des Cold Sleep Projektes so zu manipulieren, dass unter den 160 Auserwälten Ihr Name auftaucht! Danach mussten Sie nur noch eine Krankenkarte fälschen und schon haben Sie sich in einen Medusa-Patienten verwandelt!"

Was?!

...fäschen...?

...verwandelt...?

"Wollten Sie das Chaos, das durch das Medusa-Sydrom verursacht wurde, nutzen, um Ihre Gefängnisstrafe zu überspringen?! Wenn ja, dann ist Ihnen das gelungen! Aber was haben Sie nun vor?! Los! Antworten Sie!!"

Myrco machte eine kaum sichtbare Handbewegung, so schnell war sie. Gleich darauf knallte der Schraubschlüssel nur wenige Zentimeter vom Kopf des Alten gegen die Wand.

"Noch ein Wort ... alter Mann ..."

Er riss die Augen vor Wut weit auf.

"...und ich bring dich um!"

Ich erschrak. Das meinte er doch nicht ernst, oder? Nein, das konnte nicht sein. Er hatte mich immerhin gerettet! Wie konnte jemand einen Menschen retten und im nächsten Moment einen anderen umbringen?

Doch er hatte es so ernst gesagt ... so glaubwürdig...

"Siehst du?", meinte der Alte aufgeregt zu mir und zeigte auf Marco. "Ich hatte Recht! Du darfst diesem Kerl nicht trauen! Der Kerl ist ein berüchtigter Network-Hacker! Ein gemeingefährlicher Terrorist, der es sich in den Kopf gesetzt hat, die gesellschaftliche Ordnung aus dem Gleichgewicht zu bringen! Das darf nicht wahr sein! Ausgerechnet ein Krimineller musste sich unter uns mischen!"

Ich schwieg betroffen. Konnte das alles stimmen?

"Lass dein selbstgefälliges Geschwätz!", meinte Marco nur.

Dann ging die Türe auf und der Boxer stand da. Wütend.

"Ist das wahr? Was er da sagte... Stimmt es?"

Als niemand etwas sagte und nicht einmal Marco selbt versuchte es zu leugnen, packte der Boxer ihn am Hals und begann ihn mit einer Hand zu würgen. Gleichzeitig hielt er mit der anderen eine Hand vom Tattootypen fest. Die Hand, mit dem Armband...

Er sah auf das Display. Dann verzog sich sein Gesicht zu einer Maske aus Ungläubigkeit. "Sein Display hat keine schwarzen Flecken...!!"

Mich traf das völlig unvorbereitet. Ich hatte bis zum Schluss, bis jetzt an der ganzen Geschichte gezweifelt, hatte gedacht, dass mein Lebensretter aus Stolz nichts verneint hatte. Doch das...

"Es stimmt also..."

"Verd..."

Die beiden begannen sich ordentlich zu prügeln. Ich konnte nicht genau erkennen, was geschah. Einerseit war ich noch immer geschockt von den ganzen Geschehnissen, andererseit machten die beiden so schnelle und geschickte Bewegungen, dass ich einfach nicht mitkam. Am Ende lag Marco jedenfall am Boden und der Boxer war über ihm. "Du hast gar kein Medusa!!!", schrie er ihm spuckend ins Gesicht. Er war wirklich wütend und hatte sich nun nicht mehr unter Kontrolle. Also sich Marco versuchte zu befreien und wieder die Oberhand zu gewinnen, schleuderte der Boxer ihn einfach weg.

"Nein!", kam es unwillkürlich über meine Lippen.

"Heh..." Schadenfroh packte der Politiker den Schraubenschlüssel, der von vorhin noch in der Metallwand steckte, und warf ihm den Boxer zu. Der fing ihn geschickt auf, holte Schwung und...

Also, jetzt ging es mir zu weit! Da konnte doch nicht wahr sein, dass hier Menschen gegenseitig töteten. Vielleicht waren wir die letzten, die es noch gab! Also blieb mir nur eins.

Ich schrie und kreischte mir die Seele aus dem Leib, mit zwei Worten: "HÖRT AUF!!"

Ich war einer Verzweiflung nahe. Das alles war einfach zu viel für mich und ich merkte, wenn diesem Wahnsinn nicht bald ein Ende gesetzt würde, befiel es letztendlich auch mich. Und das wollte ich nicht.

Mein Schrei zeigte zumindest ein wenig Wirkung. Alle Bewegungen im Raum waren eingestellt. Der Boxer hielt das Werkzeug noch immer hocherhoben über sich, sah jedoch mich an. Auch Marco, der Alte und Halbglatze sahen mich an.

"Bitte...! Hört auf damit...", setzte ich etwas lahm dazu. In meinem Kopf herrschte nun eine einzige große Leere. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.

Da kam mir Halbglatze zu Hilfe. "Sie... sie hat Recht. Gewalt ist das falsche Mittel!"

Der Boxer machte ein verächtliches Geräusch, ließ das Werkzeug jedoch sinken. Dann Schlug er mit dem Fuß heftig zu.

"Nein!" Mein Körper bewegte sich wie von selbst. Ich stützte zu meinem Lebensretter und schützte ihn mit meinem Körper. "Das reicht jetzt!"

Der Angreifer grummelte zwar vor sich hin, ließ aber ab von einer weiteren Attacke. "Alles in Ordnung?", fragte ich besorgt, als sich Marco langsam aufsetzte.

"Hör auf, ihn zu beschützen! Der Kerl hat uns die ganze Zeit belogen!", regte sich der Schwarze auf.

"...aber...", protestierte ich, wusste jedoch nicht genau, was ich sagen sollte. Er hatte recht mit seiner Behauptung. Trotzdem...

"Zuerst behauptet er, er habe nicht die Zeit, untätig rumzusitzen... Und dann stellt sich raus, dass er der Einzige unter uns ist, für den Zeit keine Rolle spielt! Das wusste er von Anfang an. Das alles hat er nicht für uns, sondern für sich selbst getan! Während uns die Angst vor dem Medusa-Sydrom halb lähmte ... hast du dir still und heimlich ins Fäustchen gelacht! So war´s doch!!"

Er hatte sich nun wieder so weit in Rage geredet, dass er nochmals mit dem Fuß ausholte und mit voller Wucht auf sein Opfer eintreten wollte. Marco jedoch packte den Fuß geschickt, bevor er sein Ziel erreichen konnte, mit beiden Händen.

"Und wenn´s so wäre? Ob ihr nun über mich bescheid wisst, oder nicht... Das ändert rein gar nichts an eurer Situation."

"Er hat recht!", mischte sich Halbglatze wieder ein. Streit war nun mal nicht sein bevorzugtes Mittel, Lösungen zu finden.

"Shit!" Doch der Boxer ließ von ihm ab, da er übertrumpft worden war.

Marco stand auf, wobei etwas wackelig auf den Füßen stand. "Ihr seid echt erbärmlich! Vier Tote habt ihr schon gesehen ... und trotzdem kriegt ihr´s nicht auf die Reihe, mal klare Entscheidungen zu fällen, wie wir von hier weg kommen. Das Einzige, was ihr könnt, ist an meiner Lebensweise rummeckern.Ich jedenfalls werde von hier verschwinden. Und zwar sofort!", meinte er energisch und mit wildem Blick.

"Wie denn?!", fragte der boxer verächtlich.

"Aber ... es gibt keinen Weg, von hier zu entkommen...", fügte Halbglatze noch hinzu.

"Nur weil ihr denkt, es gäbe keinen."

Ich sah überrascht zu Marco auf.

"Der Kerl ist verrückt!", versuchte der Alte noch einmal die Stimmung aufzuheizen.

"Bin ich das?", fragte marco leise. "Der Kerl, der an der Klippe verreckt ist... Die Tür, die mit ´nem Schlüssel geöffnet werden muss... Der Grund, warum diese Leute hier blieben... als sie wussten, sie würden sterben... Die Rolle, die dieses Gebäude spielt... Anhand dieser Hinweise müsste es euch doch mal dämmern."

"Na?", fragte ich. Was meinte er mit dem Ganzen?

"Kommt ihr immer noch nicht drauf? Wenn diese Leute so wie wir hier angeschwemmt wurden ... wie haben sie´s dann geschafft, die Tür aufzukriegen?"

Der Alte schnaubte missmutig: "Vielleicht war sie ja gar nicht verschlossen..."

"So ein Schwachsinn!"

"Jetzt reicht´s aber!" Der Alte suchte wohl wirklich Streit, wenn er immer so aufbegehrte.

"Verstehe... Die Tür lässt sich nur von der Innenseite ohne Schlüssel aufmachen... Wenn diese vier Toten die letzten waren, die die Tür öffneten, dann würde das bedeuten, dass..." Halbglatze dachte wirklich nach. Ich bewunderte ihn dafür, jetzt so einen klaren Kopf zu haben.

"Genau! Es gibt hier noch ´nen anderen Eingang!"

"Aber das kann nicht sein! Es gibt keinen anderen Eingang. Das war doch das erste, wonach wir gesucht haben!" Der Boxer war noch immer skeptisch und verärgert.

"Ihr habt auch nur ... die Wände abegsucht.", war Marco´s einziger Kommentar. In meinem Kopf machte es sofort Klick!, als ich plötzlich verstand was er meinte. Ich sah auf den Boden und wieder sah ich das Schild ... Caution!

"Eine Bodenluke?!!"

Marco lachte schadenfroh. "Was sagt ihr jetzt?"

"Aber sie wurde verschweißt...! Kommen wir auf diese Weise hier weg?", stellte der Alte die Frage in den Raum.

"Hm... Ich denke schon..." Der Boxer untersuchte die Luke genau.

Halbglatze schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. "Nein. Diese Leute... Sie haben die Klappe nicht ohne Grund verschweißt. Alle Köpfe ruckten in die Höhe. "Welchen Grund sollten sie gehabt haben?!"

"Na, dreimal dürft ihr raten..."

Alle dachten das gleiche. Monster, Ungeheuer...

Ein Zischen ertönte in der plötzliche Stille. Ich drehte mich um und sah Marco ... mit einem Schweißgerät... Er hatte es aufgedreht angezunden...

"Na, dann wollen wir mal!", meinte er unheilvoll.

"H...hey! W...was hast du vor?!!", schrie der Alte entsetzt.

Als der Feuerstrahl das Metall berührte, musste ich plötzlich wegen der aufflammenden Helligkeit wegsehen.

"Ich werde ein Loch reinbrennen!"

"Nein!! Lassen Sie das!! Was machen wir, wenn diese Kreaturen durch das Loch reinkommen?!"

Marco beruhigte ihn einfach mit den Worten: "Große werden da nicht durchpassen."

Nun ja, beruhigend konnte man das nicht nennen. Das schien auch der alte Mann so zu sehen. Er ließ sich dadurch keinesfalls beruhigen...

"Das ist nicht dein Ernst!! Es wird schon einen Grund haben, dass diese Klappe verschweißt wurde!", regte er sich weiter auf.

"Mist!", schimpfte der Boxer und wollte sich wieder auf Marco stürzen. Ein Feuerstrahl, der sich plötzlich auf ihn richtete, hielt ihn von diesem Schritt ab.

"Aus dem Weg!", verlangte Marco entschieden.

"Wer bist du? Und was hast du vor?!", fragte der Boxer noch einmal.

Ich stand hinter Marco und konnte seinen Gesichtsausdruck nicht sehen. Doch das was er als nächstes sagte, ließ mich innehalten.

"Das ist doch egal. Ich tue, was immer ich will!"

Der alte Politiker hatte also recht gehabt.

Ich tue, was immer ich will...
 

Draußen ging die Sonne mit einem glanzvollem Abschied im Meer unter. Das Rauschen, wenn das Wasser gegen die Brandung schlug, war die perfekte dramatische Untermalung dazu. Erst wenn man genau hinsah, konnte man die kleine Gestalt eines Mädchens erkennen, die auf dem Dach des Wasserkraftwerkgebäudes stand. Ihr Langer Mantel war schwarz und hatte eine breite Kaputze, die das Mädchen so über den Kopf gezogen hatte, dass man nur wenig von ihr erkennen konnte. Sie trug Flipp-Flopps. Langsam beugte sie den kopf und meinte dann mit einem leisen Lächeln: "Die Nacht bricht herein."
 

Noch während Marco den boxer mit dem Schweißgerät bedrohte, begann der Boden zu wackeln. Oben im Zimmer, riss die Blondine, die erst vor kurzem aufgewcht war, den keinen Jungen schützend in die Arme.

Der schwarze Boxer schrie entsetzt: "Was ist das?!"

Marco beobachtete finster die Bodenluke. Sie hatte sich wegen der Hitze ein Stück nach innen gebogen. Nun versuchte er angestrengt in der Finsternis, die dahinter herrschte, etwas zu erkennen, was Aufschluss auf die kommenden Gefahren gab.

Doch er musste nicht lange warte. Die Gefahr kam von ganz allein.

Ganz plötzlich, als hätte jemand eine wilde Bestie freigelassen, schoss die Luke nach außen auf undriesige Ranken schlengelten sich mit unglaublicher Geschwindigkeit heraus. In Selundenschnelle breiteten sie sich überall hin aus und überwucherten alles, was ihnen in den Weg kam. Als eine der Pflanzentriebe auf mich zuraste, schrie ich auf und wich geschickt aus.

"Dornen!!", hörte ich den Boxer rufen. "Wie kommt des Zeug hier rein?!"

"Die Ranken werden von niemandem reingedrückt... Sie...sie wachsen von selbst in den Raum hinein!! Deswegenhaben sie die klappe verschweißt!!", meinte Halbglatze entsetzt.

"Das ist doch jetzt egal...", kommentierte Marco.

Das brachte den Boxer wieder in Rage. "Sie! Das ist alles ihre Schuld!!"

"Im Moment sitzen wir alle im selben Boot." Marco wandte sich nun an mich. "Die beiden, die noch oben sind. Bring sie her!"

"O...okay!!" Und schon lief ich los, wobei ich mich unter einer Ranke hindurchduckte.

"Was zur Hölle hast du vor?!", schrie ihn der Schwarze an.

"Das, was ihr auch wollt... Weg von hier!" Und damit warf er das Schweißgerät wieder an und attackierte die dicksten der Pflanzen - die, die am nächsten bei der Luke waren.
 

Ich lief inzwischen zur Türe, die in den Maschinenraum führte. Dicht auf meinen Fersen folgten mir die Ranken. Ich packte keuchend den Türknauf, doch gleichzeitig wickelte sie eines dieser Dornenpflänzchen darum und drückten mir ihre Stacheln ins Fleisch.
 

"Geht´s dir besser?" Der Junge führte die Frau vorsichtig aus dem raum, während er befürchtete, dass sie jederzeit wieder zusammenbrach.

"Ja, schon viel besser... Entschuldigung, wegen vorhin. Mach dir keine Sorgen um mich." Müde lächelte die Blondine ihn an und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab.
 

Ich spürte, wie die Tür in ihren Angeln quietschte. Dann gab sie mit einem kaum zu überhörenden Kreischen nach und wurde aus ihrem Rahmen gerissen.

...ich stolperte unbeholfen hinterher.

Oben konnte ich die Blondine und den Jungen auf der Treppe sehen. "S...seid ihr in Ordnung?", fragte ich aufgeregt.

"Das wollte ich dich gerade fragen. Was ist das?!", zeigte die Blondine auf die Dornenranken.

"Keine Ahnung. Ihr sollte runterkommen."

"A...alles klar!" Sie lief nach einer schnellen Eingabe noch einmal zurück und schnappte sich den Erste-Hilfe-Koffer. Danach packte sie das Kind - von der Hektik, die von mir ausging - und rannte zu mir.

Plötzlich schrie der Junge auf und seine Hand riss sich aus der von der Frau. Entsetzt sah er auf seinen Fuß. Die Dornenranken hatten sich um seine Fessel geschlungen und hielt ihn fest.
 

In dem dornenverseuchten Raum kämpften die Männer weiterhin mit dem Unkraut. "verdammt! Sie haben gleich den ganzen Raum überwuchert!"

Doch Marco ließ sich dadurch nicht abhalten, den Feuerstrahl auf die Dornen zu richten.
 

Gleich nachdem der Junge bemerkt hatte, dass die Pflanze ihn gefangen genommen hatte, wurde er auch schon in die Höhe gerissen.

"Hilfe!"

"Kleiner!" Mit ungläubiger Meine musste ich tatenlos mit ansehen, wie das Kind von immer mehr Pflanzen umschlungen wurde. Die Dornen drückten sich in seinen Bauch und rissen die Haut auf.

"Aarghh! Es tut so weh! H...hilf mir..." Er streckte uns die Hand entgegen und versuchte gleichzeitig, die tötlichen Dornen von seinem Hals fernzuhalten.

"Bin gleich da!", rief ihm die blondine zu und griff sich eine der Rankenenden. Innerhalb von wenigen Sekunden rann auch ihr das Blut aus den Händen herunter.

"Ich komm nicht frei!"Langsam aber sicher zogen sich die Ranken immer stärker um den kleinen Körper. Nun hörte ich nicht mehr Schreie, sondern würgende Geräusche.

"Nein! Du darfst nicht..."

Jedes Mal...

Wieso?

Ich kniff die Augen zusammen, als könnte ich so dem ganzen Wahnsinn hier entrinnen.

Immer wenn es drauf ankommt, fehlt mir die Kraft...

Shizuku ... was soll ich tun? Sag es mir...

In dem Moment hörte ich ein Zischen. Ich schrak auf und blickte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Es war ein Kabel, das zum Teil aus der Verankerung gerissen war. Funken spritzten heraus... Mir kam eine Idee. Ich hastete hinüber und kappte die Verbindung zum Gerät. Dann nahm ich das Kabel und rannte zu den Dornen.

"Achtung! Zur Seite!", schrie ich die Blondine an ... dann steckte ich das ungeschützte Ende des Kabels in die grüne Ranke der merkwürdigen Pflanze. Es leuchtete hell auf und ich wurde von dem Energieschlag zurückgestoßen.
 

Die Ranken hatten aufgehört, zu wachsen und siebewegten sich auch sonst keinen Millimeter mehr.

"Was ist los?"

"Sie wachsen nicht mehr...?!", fragte Halbglatze und sah sich erstaunt um.

Marco grinste leise vor sich hin. Der Kampf gegen diese Monsterpflanze war gewonnen.
 

Der Junge war in Ohnmacht gefallen und drohte nun aus dieser bemerkenswerten Höhe herunter zu fallen, in der er von den nun schlaffen Dornen gefangengehalten worden war.

Die Blondine fing ihn geschickt auf und untersuchte seinen Körper besorgt. Er lebte noch. "Ist er stark verletzt?", wollte ich wissen.

Sie sah michg erleichtert und gleichzeitig traurig an. "Es sind nur leichte Schnittwunden. Er wird wieder..."

"Gut." Ich atmete erleichtert auf.
 

Im Raum, wo die Falltüre war, frummelte der Politiker wieder in alter Manier herum.

"Mist. Dafür tragen Sie die Verantwortung!", stellte er sofort in der eingetretene Stille klar.

Marco Owen antwortete nicht darauf.
 

Draußen auf dem Dach stand noch immer das Mädchen. Sie sah mit leerem Blick auf den Boden. "Wie langweilig...", murmelte sie leise.

Auf ihrem Rücken trug sie einen Rucksack, in Form eines Tieres.
 

Ende - 1. Band
 

¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬

Fortsetzung folgt...
 

Das erwartet euch in Band 2:
 

Die sieben Überlebenden kehren durch einen Tunnel am Meeresboden wieder zurück in die alte Festung, in der sie erwacht sind. Doch auf dem Weg dorthin zurück muss Kasumi mit ansehen, wie einer der Sieben auf schrecklichste Weise ums Leben kommt. Noch immer geschockt von diesem blutigen Erlebnis wird Kasumi auf dramatische Weise von der Gruppe getrennt und ist plötzlich allein. Die Ereignisse überschlagen sich...

Da wäre ja auch noch das rätselhafte Mädchen, das den Überlebenden in keiner Weise zur Hilfe kommt, sondern es scheinbar genießt, wie einer nach dem anderen in sein Verderben läuft. Hat sie vielleicht auch Einfluss auf die urzeitliche Kreaturen aus den Schlossruinen, die mit den Auserwälten auf grausame Weise ,spielen'?



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