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Am Ende bleibt nur Schachmatt

Folgen einer Beschwörung
von

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running to you

Kapitel dreizehn - running to you
 

Mittwoch, 12. November 1997 (wie auch im Kapitel zuvor)
 

Hermione sah skeptisch auf ihre Finger. Sie hatte zu viel geschrieben, sie waren ganz taub.

Sie drehte ein wenig den Kopf und blickte zu Draco, der nach wie vor gegen ihre Schulter lehnte.

Der muss doch ein schmerzendes Genick bekommen, dachte sie.

"Der ist hart im Nehmen.", sagte Suzanne.

"Woher willst du das denn wissen?", entgegnete Herm spitz, jedoch ohne ein Laut von sich zu geben.

"Alle Malfoys sind hart im Nehmen. Das liegt in ihrem Wesenszug."

"Was alles in deren Wesen liegt, ist schon erstaunlich.", dachte Hermione sarkastisch.

"Na schön, Kleines, wie wäre das. Ich nehme dich mit in meine Vergangenheit und dann wirst du sehen, was ich meine."

Hermione grinste leicht in sich hinein.

"Heißt das etwa, ich werde noch mehr von deinem Liebesleben erleben?"

"Nicht direkt. Du wirst nur Gast sein."

"Oh bitte, ich bin doch keine Voyeur."

"Doch nicht so.", entrüstete sich Suzanne.

Als wenn das so abwegig wäre, dachte Hermione.

"Das habe ich gehört."

"Schön, und?"

"Ich fange von vorne an. Hast du Lust auf ein Fest? Ich bin Magnus an meinem vierzehnten Geburtstag begegnet."

"Du warst noch ein ... Kind?"

"Ich sagte begegnet, nicht das wir sofort übereinander her gefallen waren.", zischte Suzanne nun in ihr. Das war doch unglaublich, da wollte sie Hermione etwas über sich erzählen und diese dachte nur in den schlecht von ihr.

"Na von mir aus.", zuckte Herm mit den Schulter.

Davon wurde Draco geweckt.

Er runzelte leicht seine Stirn und kniff die Augen fester zusammen.

Irgendwas ist komisch, dachte er. Das fühlte sich gar nicht wie sein Kissen an. Davon mal abgesehen, dass sein Kissen sich auch nicht bewegte.

Außer einmal, als Maeve es verhext hatte, weil er nicht aufstehen wollte, aber es war auch nicht der glatte Panzer einer Schildkröte.

Es war eher eine Schulter.

Wider Willen hob Draco nun doch ein Augenlid.

Wessen Schulter könnte das denn sein?

»Wieder wach?«, fragte da die dazugehörige Stimme und Draco schnellte hoch.

»Verflucht, Granger, musst du mich so erschrecken?«, giftete er und starrte sie an. »Was machst du hier?«

»Nach was sieht es denn aus?«

»Woher soll ich das denn wissen, ich habe ge...« Draco stockte. Erst jetzt schien er die ganze Situation zu begreifen.

»Ich brauche ganze dringend ein ganz langes Bad und Seife. Viel Seife.«, murmelte er und stürzte davon.

Hermione starrte ihn irritiert hinterher. Die Tür klappte zu und da erst begriff sie, was er gerade gesagt hatte.

Eine brennende Wut breitete sich in ihr aus.

Suzanne in ihr hätte sich die Finger in den Ohren gesteckt, denn sie wusste schon vor Herm, das sie gleich laut schreien würde.
 

***
 

Todd McNair sah relativ überrascht zu Malfoy, der an ihm vorbei Richtung Badezimmer der Schulsprecher rannte, als ein Lauter Schrei aus der Redaktion kam.

Hatte er sich verhört?

Nein er war sich ganz sicher, das Hermione Granger gerade: »Bitte mich nie wieder um einen Gefallen, Arschloch!«, gebrüllt hatte.

Nun blieb er doch stehen und beugte sich über das Geländer, wo Draco gerade verschwand. Was war nur passiert?

»Malfoy hat es aber eilig.«, bemerkte Oliver Wood trocken.

»Ja und irgendjemand hat hier rumgebrüllt.«, schüttelte Marcus Flint den Kopf und sah auf seine Uhr.

»Es ist schon spät.«, sagte er.

»Nach zehn.«, nickte Oliver und sah verwundert zu Flint. »Wieso bist du noch hier?«

»Hier?«

»Hattest du um zehn nicht eine Verabredung?«

»Hatte ich?« Marcus sah grübelnd auf, als es ihm plötzlich einzufallen schien.

»Wurde unterbrochen.«, knirschte er verstimmt und ging finster vor sich hinstarrend davon.

»Das wird doch nie was.«, murmelte Todd skeptisch und ging weiter.
 

***
 

Hermione kam durch das Portrait gekrochen. Verwundert sah sie zu Harry hinüber.

»Was machst du hier alleine?«, fragte sie, den Zauberer, der düster in das Feuer starrte.

»Was machst du NICHT allein in der Redaktion?«, kam es als Gegenfrage.

»Ich, ähm... du warst da?«

»Ja.«

»Warum hast du nichts gesagt?«

»Ich wollte nicht stören.«, zischte Harry, stand auf und ging in den Schlafsaal.

»Harry.«, rief sie ihm nach, doch dieser ging unbeirrt weiter.

Hermione lief hinterher und holte ihn in der Tür ein.

»Da war nichts.«, versicherte sie.

Harry sah sie leicht skeptisch an, und schlug ihr dann die Tür vor der Nase zu.

»Dann eben nicht.«, zischte sie das Holz an und drehte sich abrupt um.

Fast hätte sie Ron umgerannt um, der plötzlich hinter ihr stand.

»Suchst du jemanden?«, fragte dieser.

»Nein.«

»Ist irgendwas passiert?«

Hermione seufzte. Was passiert? Vielleicht. Sie wusste es ja selber nicht wirklich.

»Harry ist seltsam, findest du nicht.«

»Mir ist nichts aufgefallen.«

Hermione sah nachdenklich den Freund an.

»Du bist in letzter Zeit auch ständig weg.«, sagte sie

Ron schien verdutzt.

»Ist es nicht eher.«, begann er »dass du in letzter Zeit ständig weg bist? Seit du das Amt der Schulsprecherin inne hast und die Zeitung ins Leben gerufen wurde, bist du immer unterwegs. Und das finde nicht nur ich, sondern auch Parvati und Lavender.«

Hermione war sprachlos. War es wirklich so?

Wortlos ging sie an ihm vorbei in ihren Schlafsaal.
 

Freitag, 14. November 1997
 

Draco lehnte gähnend gegen eine Wand in der Redaktion.

Er konnte nicht fassen, dass er hier war, um diese Zeit!!

Er blinzelte nach draußen. Die Sonne war noch nicht mal aufgegangen.

Doch das Schlimmste war, das er kein Frühstück gehabt hatte.

Wieder sah er auf Hermione, die mit ihrem Zauberstab in der einen und der Bedienungsanleitung in der anderen Hand vor der Druckerpresse stand und ab und zu ein paar Sprüche murmelte.

Wieder gähnte er.

»Kannst du damit mal aufhören?«, fragte Herm gereizt und schwang erneut ihren Stab.

»Ich bin müde.«, knurrte er zurück.

»Dann wärst du eher schlafen gegangen. Oder vorgestern nicht so schnell abgehauen.«, gab sie ungerührt zurück.

»Warum tu ich mir das eigentlich an?«, murmelte Draco leise und wollte gehen, doch Hermione zielte auf seine Füße und er war unfähig auch nur eine Schritt zu tun.

Nun war er hell wach.

»Hast du sie noch alle?«, fuhr er sie an. Doch die Hexe überhörte es. Sie nickte kurz und klappte das Heft zu.

»Jetzt habe ich es. Imobilus papavera aquarius.«, rief sie triumphierend. Ein kurzer Funke schoss aus ihrem Zauberstab und löschte sämtliche Lichter.

»Super.«, sagte Draco trocken. »Lumos.«

Fast unheimlich leuchtete sein Gesicht auf. Er löste die Versteinerung von seinen Füssen und ging.

»Was ist nur schief gegangen?«, überlegte Hermione und begann das Heft noch einmal von vorne zu lesen.

Die Tür fiel hinter Draco ins Schloss. Er schüttelte leicht den Kopf. Nicht zu fassen, das er deshalb aufgestanden war.

Er stockte. Genau genommen war er ja noch nicht mal freiwillig aufgestanden. Missmutig dachte er etwa ein Stunde zurück, als Hermione plötzlich neben seinem Bett gestanden hatte und verlangte er solle sich gefälligst erheben.

Normalerweise wäre er gar nicht darauf eingegangen, doch diese Gryffindor war so nervig, das die anderen in seinem Schlafsaal ihn gezwungen hatten zu verschwinden. Draco war ernsthaft beleidigt gewesen.

Schöne Freunde hatte er da.

Er ging in den Gemeinschaftsraum der Slytherins und überlegte, ob er sich noch eine Stunde aufs Ohr hauen könnte, doch irgendwie war in seinem Haus gerade der Teufel los.

»Was ist denn los?«, fragte er verwundert.

»Da bist du ja.«, rief Millicent und kam zu ihm hinüber. »Hast du das neue Passwort?«

»Warum sollte es ein neues Passwort geben?« Er verstand nicht und was ging Mill das an. Als erstes würden es die Vertrauensschüler doch bekommen.

»Theodor sagt, eine Fremde stand heute Nacht bei euch im Schlafsaal.«, erklärte Mill.

»Die Fremde war der Biber und Nacht ist etwas übertrieben, es war sechs Uhr morgens.«, winkte Draco ab.

»Was hat Hermione denn nachts bei dir am Bett zu suchen?«, mischte sich nun Maeve ein und alle starrten Draco neugierig an.

»Das geht dich nichts an.«, gab er scharf zurück. »Also schön, ich kümmere mich um das neue Passwort. Ist Pancy irgendwo?«

»Die schläft.«, deutete Mill zur Tür zu ihrem Schlafsaal.

»Schöne Vertrauensschülerin.«, murmelte Draco.

»Nun, sie ist doch gar keine Vertrauensschülerin mehr.«, warf Vincent ein und Draco sah verwundert auf.

»Nicht, wer dann?«

»Ähmm, ich?«, meldete sich Millicent. »Du hast mir am Anfang des Schuljahres doch auch das Passwort gegeben.«

Der Junge sah nachdenklich auf. Hatte er? Er konnte sich gar nicht mehr erinnern.

Wie auch immer. Er sah auf die Uhr. Es gab bald frühstück.

Erstmal würde er was essen und dann würde er ihnen allen erklären, wie sinnlos eigentlich das Bestehen auf ein neues Passwort war.

Er wandte sich um und ging wieder hinaus.

Die anderen aus seinem Haus sahen ihn mit merkwürdigen Blicken nach, die jüngeren verstreuten sich, nur die siebte Klasse blieb stehen.

»Schon erstaunlich, das es ihm gar nicht aufgefallen war.«, sagte Millicent leise.

»Erstaunlich?«, echote Maeve und sah von ihrem Sessel auf.

»Er ist so mit Hermione beschäftigt, das er gar nichts mitbekommt, was sonst vor seiner Nase passiert.«, grinste sie.

»Was meinst du?«

»Nun, zum Beispiel, das Pancy längst nicht mehr ständig schläft, oder das...«, Maeve stockte und sah zu Millicent.

»Ebenso Kleinigkeiten.«, sagte sie schnell und sprang vom Sessel auf.

»Sie ist irgendwie unheimlich, findet ihr nicht?«, fragte Mill leise.
 

Sonntag, 16. November 1997
 

Lavender sah sich vorsichtig um, dann schlich sie weiter zum Südturm hinauf.

Sie wollte unbedingt alleine sein.

Sie öffnete die Tür, die leise knarrte und schlüpfte in den Raum. Sie wollte soeben den Brief unter ihrem Pullover hervor ziehen, als sie jäh stockte.

Jemand saß mit dem Gesicht zu Fenster in einem der Sessel.

Das Mädchen wollte schon wieder umdrehen, dann siegte doch ihre Neugierde. Wenn sie schon die vielen Stufen hinaufgeklettert war um alleine zu sein, wollte sie wenigstens wissen, wer da schneller gewesen war.

Sie ging auf den Sessel zu und blickte der Person ins Gesicht.

»Bist du nicht die Schwester von Malfoy?«, fragte sie und Maeve sah eher mürrisch auf.

Sie musterte die ältere und blickte dann wieder zum Fenster.

»Brown, richtig?«, kam sie leise zurück und verschränkte die Arme.

»Ist alles in Ordnung bei dir?«

»Was geht dich das an?«

Lavender musste leicht lächeln. Das war eine gute Frage, was ging sie es schon an?

Sie wusste selber nicht warum, doch sie wollte sich jetzt nicht vertreiben lassen.

Sie schwang sich auf das Fensterbrett und sah Maeve abwartend an.

»Wie gefällt es dir denn in Hogwarts?«

Maeve zuckte nur mit den Schultern. »Wie schon? Jetzt habe ich meinen Bruder vor der Nase und der ist auch noch Schulsprecher.«, gab sie finster zurück und blickte an Lavender vorbei beharrlich aus dem Fenster.

»Oh, ich denke Draco hat genügend eigene Probleme.«, winkte Lavender ab und lehnte sich nun so in das Fenster, das sie auch ihre Füße auf den Sims stellen konnte.

Maeve warf der älteren nun doch einen interessierten Blick zu. Es gab nicht besonders viele Gryffindors, die ihren Bruder beim Vornamen nannten.

Eigentlich kannte sie keinen.

Lavender, die aus dem Fenster geschaut hatte, drehte ruckartig den Kopf herum.

»Woher weißt du eigentlich wer ich bin?«

Maeve lehnte sich zurück und grinste leicht.

»Meine Mutter hat dich mal erwähnt. Sie wusste allerdings nicht, dass ich es zufällig gehört habe. Recherchen, weißt du?«

Lavenders Augenbrauen zogen sich zusammen und Maeves Lächeln wurde kälter.

»Mutter hat ihre Augen und Ohren überall.«

»Das habe ich gehört.«, nickte Lavender und nun war sie es, die kalt lächelnd aufsah. »Nur euren Vater konnte sie nicht retten.«

Maeve schnellte vor und sah finster auf.

»Dein Vater liegt wie ein Toter in seinem Zimmer. Es heißt, das er seit der Nacht nicht mehr geredet hat. Ja kaum bei Bewusstsein ist.«

Maeves Hände ballten sich zu Fäusten und ihre Augen funkelten gefährlich.

»Woher weißt du davon.«, zischte sie leise.

»Recherchen weißt du?«, gab Lavender zurück.

»Alle die davon wissen, würden nie etwas sagen.«

»Bist du sicher?«

Lavender sprang vom Fensterbrett und blickte zu Maeve hinunter.

»Ich kenne nur eine Familie, die solange gefolterte wurde, das sie nicht mal ihren eigenen Sohn mehr erkennen. Euer dunkle Lord würde das doch nicht einem seiner treuesten Anhänger antun, oder?«

Lavender ging wieder zur Tür.

Leise schloss sie diese hinter sich und blieb kurz stehen. Plötzlich nagte das schlechte Gewissen in ihr.

War sie zu weit gegangen? Immerhin konnte Maeve nichts für die Taten ihres Vaters.

Maeve hatte sich wieder zurück gelehnt. Sie zitterte vor Wut.

Woher wusste diese Hexe von ihrem Vater?

Wer hatte es ihr verraten?

Es wusste außer ihrer Familie nur Flint davon und die Professoren Snape, Lestange und Dolohov, doch die würden nichts sagen?

Maeve sprang auf und rannte zur Tür und riss diese auf, aber natürlich war Lavender längst weg.

Sie hatte auch nicht erwartet, die Siebenklässlerin noch anzutreffen.
 

Freitag, 21. November 1997
 

Kalt spiegelten sich die Flammen auf dem Marmor wieder.

Der Platz war in regelmäßige Kästchen aufgeteilt.

Gregory blickte auf das Schachbrett. Soeben war ein Bauer von G6 auf G5 vorgerückt.

Nicht das es ihn erstaunt hätte.

Morgen würde Blaise verheirate sein und es war Mrs Zabini, dieser Bauer, die dafür verantwortlich war.
 

Samstag, 22. November 1997
 

»Ob es wohl vorbei ist?«, fragte Millicent leise und sah in den Kamin, wo ein helles Feuer flackerte.

Pancy saß neben ihr und zuckte mit den Schultern.

»Kannst du dir das vorstellen? Du müsstest jemanden heiraten, den du gar nicht kennst?«

»Nein, aber das muss ich ja auch nicht. Ich werde nicht heiraten, weder jemanden den ich kenne noch jemanden den ich nicht kenne.«, sagte Pancy leise und lehnte ihren Kopf gegen die Lehne.

Wie auch, dachte sie bitter. Wahrscheinlich würde sie einschlafen.

»Fast acht Uhr.«, sagte Millicent. »´Lost in confusion´ fängt gleich an.«

Pancy nickte leicht, doch irgendwie fühlten sich die beiden Mädchen nicht im Stande sich zu bewegen und so blieben sie sitzen und verpassten das erste Mal eine Folge der Soap.
 

***
 

Blaise drehte sich vom Spiegel weg. Sie hatte ihr elendiges Hochzeitskleid ausgezogen und dafür ein schlichteres und dunkles Kleid übergestreift.

Ihr war nach Finsternis zu mute.

Sie sah sich in dem Raum um.

Ein hübsches Schlafzimmer, das musste sie ihren Eltern zugestehen, denn sie hatten es für sie einrichten lassen, und dennoch, wollte es ihr nicht gefallen, denn in dem riesigen Bett würde sie niemals schlafen. Ab Ende des Flurs gab es ein Gästezimmer und dort, so hatte sie beschlossen, würde sie vorerst wohnen, bis ihr was Besseres eingefallen war.

Mit ihrem Ehemann hatte sie kaum drei Worte gewechselt.

Sie hob entschlossen ihren Kopf. Dann wurde es langsam mal Zeit.

Nicht das er sich irgendwelche Illusionen machte.

Sie schloss die Tür und lächelte leicht.

Nein, so schätzte sie Thomas eigentlich nicht ein. Viel mehr hatte sie das Gefühl, das es ihm ähnlich erging wie ihr.

Sie seufzte.

Was für ein Elend.

Wurde Zeit, dass sie mal die Situation klärten und zwar ohne ihre beiden Eltern.

Sie kam die Treppe hinunter und stieß eine Tür leicht auf.

In der Küche saß ihr Ehemann und schien einen Brief zu schreiben.

»Was tust du da?«, fragte sie.

»Ich schreibe meiner Freundin.«, sagte er ohne aufzusehen. »Sie wird bestimmt zu Hause sitzen und vor Eifersucht rasend werden.«

»Du hast eine Freundin?« Blaise sah verwundert auf.

»Sicher.« Er blickte kurz auf und nickte leicht. Dann schob er wortlos eine Feder und ein Pergament hinüber.

»Was soll ich damit?«, wunderte sich Blaise.

»So wie du aussiehst, ist es bei dir bestimmt ähnlich, oder? Ich möchte nicht Attacke eines eifersüchtigen Freundes werden.«

Blaise lächelte und setzte sich.

Sie überlegte kurz, dann begann sie an Antonin einen Brief zuschrieben.

Sie konnte selber nicht sagen, warum sie ausgerechnet jetzt an ihn dachte.

Schließlich war sie zur Zeit eigentlich mit Draco liiert, oder zum mindest glaubte das die Allgemeinheit in der Schule.

Blindfische, dachte Blaise spöttisch.

Als sie fertig war, sah sie auf.

Thomas saß ihr gegenüber und blickte sie an.

»Du hast viel erklärt, wie? Scheint als würde dein Freund einer von den Besitzergreifenden sein.«

»Eigentlich nicht.«, schüttelte sie den Kopf und sah sich um. Verblüfft blickte sie zu den beiden Eulen.

»Zwei?«, fragte sie.

»Habe vorgesorgt.«, erklärte er nur knapp und nahm ihr den Brief ab. Verwundert sah er auf das Siegel, mit dem sie den Brief verschlossen hatte.

»Ein Falke? Kennst du Dolohov näher?«

»Der Brief ist an ihn.«

Thomas schnappte hörbar nach Luft. Fast panisch sah er sich um, als würde der Teufel höchst persönlich auftauchen.

Dann knüpfte er die Briefe an den Füßen der Eulen fest und riss das Fenster auf.

»Fliegt schnell.«, mahnte er und sah ihnen nach, bis sie mit dem Himmel verschmolzen.

Blaise stellte sich neben ihn und lächelte.

»Keine Sorge. Antonin und ich sind... Freunde, sonst nichts.«

»Aber du hast doch...« Er zeigte auf den schwarzen Himmel. Blaise drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Festenbrett.

»Sicher. Aber das hat nichts zu sagen. Er ist über zwanzig Jahre älter als ich und mein Professor.«

Ihr Ehemann zuckte mit den Schultern. »Und?«

Er sah auf die Uhr. »´Lost in confusion` fängt gleich an.«, sagte Thomas und Blaise sah verblüfft auf.

»Das guckst du?«

»Durch Cheryl.«

»Wer ist Cheryl?«, fragte Blaise, hielt dann aber inne und nickte. »Verstehe. Oben ist ein Fernseher.«

»Chips, Cola?«

»Gern.«

Zehn Minuten später saßen sie in friedliche Eintracht auf dem überdimensionalen Bett, um sich Chips und Cola ausgebreitet und starrten in den Flimmerkasten.

»Wie lange wird es wohl noch dauern bis Brad raus findet, das sein Mutter eigentlich seine Schwester ist?«, fragte Blaise und deutet auf die Mattscheibe, wo gerade ein überaus athletischer Mann auf eine Frau zuging.

»Dazu muss Evelyn ersten Mal aus dem Koma aufwachen.«, kommentierte er.

»Ja, das stimmt. Aber dafür muss Dr. Frank das Narkosemittel abstellen.«, nickte Blaise.

»Das kann er doch aber nur, wenn Schwester Liz die Affäre mit Dr. Stein zugibt.«

»Das wird sie aber nie tun, denn Dr. Stein ist eigentlich ihr Bruder.«

»Wessen Bruder?«

»Liz Bruder.«

»Nein. Wann haben sie das gesagt?« Blaise sah schockiert auf.

»Vor zwei Wochen, als Dr. Frank die Affäre mit Liz Mutter beendete hatte.«

»Dr. Frank hatte eine Affäre mit Liz Mutter?«

»Ja, ja. Aber es ist nicht Liz Mutter, eigentlich ist es Evelyns Cousine, die aber Liz Mutter zum verwechseln ähnlich sieht und diese umgebracht hat, damit sie an das Vermögen herankommt.«, erklärte Thomas.

»Dann ist Evelyn gar kein verarmtes Waisenkind ohne Familie?«

»War sie nie gewesen.«

Plötzlich hielten beide Inne und sahen zur Tür. Kurz darauf wurde diese aufgestoßen und ein Schatten verdunkelt die Tür.

»Cheryl.«, rief Thomas und sprang vom Bett.

Blaise lächelte lediglich und stopfte sich eine Handvoll Chips in den Mund.

»Was tut ihr hier?«, fragte da Cheryl misstrauisch.

Blaise, die sich dem Fernseher wieder zugewandt hatte, rief entsetzt auf und zeigte panisch auf die Mattscheibe.

»Brad ist im Krankenhaus bei Evelyn.«

Sofort sahen auch Cheryl und Thomas fasziniert zum Kasten und gingen, ohne ein Blick davon zu lassen zum Bett, um sich neben Blaise zu setzen.

Die beiden Hexen nagten vor Aufregung an ihrer Unterlippe, während Thomas der Story skeptisch folgte.

Als schließlich der Abspann kam, wie immer an der spannendsten Stelle abgebrochen, sanken sie frustriert in die Kissen zurück.

»Schwester Liz wird Brad nie ihre Liebe gestehen, solange sie in den Fängen von Dr. Stein ist.«, seufzte Blaise und die anderen nickten.

»Selbstverständlich nicht.«, kam es da von der Tür und alle drei richteten sich erschrocken auf.

In der Tür stand Antonin, Blaise Brief in der Hand.

»Schwester Liz ist in Wirklichkeit ja auch Richard.«

»Woher weißt du das?«, fragte Blaise, während Thomas und Cheryl panisch ihre Angst zu verstecken versuchten.

»Eine meiner Schwestern kennt den Regisseur.«, sagte er gelassen und kam hinein.

Gerade wurde die Produktionsfirma gezeigt, dann folgte Werbung für den nächsten Tag.

»Ich dachte du wärst zu intelligent dafür, Kleines.« Er sah Blaise mit einer hochgezogenen Augebraue an, ohne den anderen beiden auch nur eine Blick zuschenken.

Blaise richtete sich auf.

»Fängt das schon wieder an?«, fragte sie misstrauisch.

»Ich wiederhole nur deine Worte.«

Thomas und Cheryl hatten sich beruhigt und folgten nun mit Interesse dem Geschehen, das fast so spannend war, wie `Lost in confusion´.

»Na immerhin scheinst du intelligent genug zu sein, um schreiben zu können, aber du hättest nicht mein Siegel verwenden dürfen.«

Cheryl hielt den Atem an und sah zu Thomas, der in einer dramatischen Geste nickte.

Nein, sagte Cheryl tonlos und Thomas nickte noch einmal.

»Diese Schwester ist nicht zufällig eine deiner Betthasen?« Blaise hatte sich nun aufgerichtet und Antonin lächelte spöttisch.

»Selbst wenn, kann es dir doch egal sein, ich bin dir keine Rechenschaft schuldig.«

Blaise hob hochmütig den Kopf. »Stimmt. Solange DU nicht die Schwester bist, die mit den Regisseur schläft?«

Antonin sah sie verblüfft an und lachte dann auf.

»Dir ist dieser Schund wohl zu Kopf gestiegen.«, tippte er mit den Knöchel seines Zeigefingers gegen ihre Stirn, den Blaise verärgert beiseite schob.

»Was heißt hier Schund?«, rief nun Cheryl entrüstet und erstarrte dann unter den Blick des Death Eatern.

»Hab nichts gesagt.«, sagte sie kleinlaut und sank zurück auf das Bett.

Antonin schien einen Augenblick zu überlegen.

»Wer sind Sie eigentlich?«, fragte er dann.

»Das ist meine Freundin Cheryl.«. entgegnete Thomas und stand nun auf.

Antonins Blick ging zwischen den dreien hin und her.

»Ich wusste, doch ich kenne Sie.« Er zeigte auf Cheryl, die atemlos vor Schreck zu sein schien.

»Sie sind neulich aus dem Zimmer der Hebamme gekommen.«

Nun war es Blaise, die, die Luft einzog. Thomas sah seine Freundin verblüfft an und diese wurde rot vor Ärger.

»Oh, hat Ihr Freund davon gar nichts gewusst?«, grinste Antonin spöttisch.

»Mein Ehemann hat eine schwangere Freundin?«, rief Blaise dramatisch.

»Seit wann weißt du davon?«, fragte Thomas.

»Bei allem Respekt, Sir.«, zischte Cheryl und sah nun zu Antonin. »Das hätten Sie nicht sagen dürfen.«

Antonin zuckte lediglich mit den Schultern.

»Ihr zwei habt jetzt sicher viel zu besprechen. Da wollen wir nicht stören.« Kurzerhand packte er Blaise am Handgelenk und zog sie mit sich.

»Berechnender Sadist«, zischte Blaise und Antonin lachte nur leise.
 

***
 

Kalt spiegelten sich die Flammen auf dem Marmor wieder.

Der Platz war in regelmäßige Kästchen aufgeteilt.

Der weiße Bauer, auf dessen Unterseite der Name von Blaise eingraviert war, rückt von F4 auf G5 und schlägt den ihrer Eltern vom Feld.

Vincent lehnte sich zufrieden zurück.

»Wann glaubst du wird Zabini hier wieder auftauchen?«, fragte er und sah Gregory an.

»Ich denke spätestens Mittwoch. Da hat sie Latein.«, grinste er und klappte das Schachbrett zusammen.
 

Sonntag, 23. November 1997
 

»Blaise.«, sagte Severus verblüfft. Bellatrix sah ebenso verwundert drein. Sie standen in der Küche von Dolohovs Haus und starrten auf dieses und den Hausherrn, die bei ihrem ersten Kaffe saßen.

»Was ist mit deiner Hochzeitsnacht?«, fragte sie die Jüngere.

Blaise zuckte mit den Schultern. »Auf unbestimmt Zeit verschoben.«

Severus und Bella sahen sich kurz an und starrten dann zu Antonin, der protestierend aufsah.

»Ich habe sie nicht angerührt.«, schimpfte er.

»Wir haben doch auch gar nicht gesagt.«, konterte Bella.

»Aber gedacht.«

»Na ja, bei deiner Vergangenheit.«

Severus nahm sich die Freiheit sich an den Tisch zu setzen.

»Wenn Ihre Mutter das raus findet, wird es eine Menge Ärger geben.«, gab er zu Bedenken und Blaise seufzte.

»Ich weiß, aber was soll ich tun? Die Hochzeit ist mehr als unmöglich. Wir stürzen damit nicht nur uns ins Unglück, sondern sogar ein ungeborenes Kind.«

»Du bekommst ein Kind?« Bella sah schockiert auf und anklagend zu Antonin. »Also nicht angerührt, ja?«

»Nein, nicht ich.«, winkte Blaise ab und sowohl Bella als auch ihr Hauslehrer atmeten erleichtert auf. »Sondern Cheryl, die Freundin von meinem Ehemann.«

»Woher wissen Sie das?«, fragte Snape.

»Sie kam gestern Abend vorbei und da ist es Antonin mehr oder weniger freiwillig herausgerutscht.«

»Sie ist in deinem Haus?«

»Ja.«

»Mit deinem Ehemann?«

»Den ich nicht haben wollte«, nickte Blaise und setzte schnell hinzu. »Er mich übrigens auch nicht. Ich bin sicher, wir wären fantastische Freunde, aber niemals gute Eheleute.«

Severus nickte nachdenklich und sah aus dem Fenster.

»Das heißt.«, begann er und hatte den Augenblick die gesamte Aufmerksamkeit. »Dieser Thomas hätte nichts dagegen, wenn die Hochzeit rückgängig gemacht wird.«

Blaise nickte.

»Und du auch nicht.«

»Im Leben nicht.«

»Ihr seit noch keine vierundzwanzig Stunden verheirat, ihr könnt die Ehe, wenn ihr euch einig seit, annullieren lassen.«

»Schon.«, mischte sich Antonin ein. »Aber Mrs Zabini wird auf eine neue Hochzeit drängen.«

»Nicht, wenn Thomas verheiratet wäre.«

Blaise sah ihren Hauslehrer verwundert an.

»Aber darum geht es doch, das wir nicht verheiratet sein wollen.«

Severus grinste und Blaise wurde zunehmend irritierter. Sie hatte noch NIE Professor Snape grinsen gesehen.

»Nicht mit Ihnen, sondern mit dieser Cheryl. Wenn sie ein Kind von ihm erwartet, wird sie von einer Ehe nicht abgeneigt sein. Lassen Sie Ihre annullieren und dann heiraten die beiden sofort. Einen neuen Ehemann wird Mrs Zabini nicht so ohne weiteres finden und bis dahin ist die Schule beendet und Sie können sich sonst wohin absetzen.«

»Mit wem auch immer.«, setzte Bellatrix nach.

»Das ist genial.« Blaise Augen blitzen und Bella nickte anerkennend.

»Aber man braucht Zeit für die neue Hochzeit. Niemand traut einen von jetzt auf gleich, wir sind hier nicht in Vegas.«, dämpfte Antonin Blaise Freunde und sofort wurde sie niedergeschlagen.

»Ich denke, du wirst ein paar Argument vorbringen könne.«, winkte Severus ab.

Antonin nickte.

Blaise war aufgesprungen und zog nun Antonin mit sich.

»Los, los komm, mein großer, böser Death Eater.«

Sie schob ihn zum Kamin und streute Flohpulver hinein.

Bellatrix sah versonnen zu Severus. »Und das hast du dir mal ebenso überlegt?«

»Genau genommen habe ich mir das schon vor achtzehn Jahren überlegt.«, sagte er leise.

»Istave hätte dich dafür in den Boden gestampft.«, sagte Bella, die verstand.

»Und genau das hat mich davon abgehalten.«
 

Mittwoch, 26. November 1997
 

Fröhlich bog Antonin Dolohov um die Ecke einer der Flure in Hogwarts.

Es war früh am Morgen und sein Unterricht begann erst halb eins, doch er wollte noch ein paar Arbeiten durchgehen, bevor er sich eine neue nicht übersetzbare Aufgabe für seine Schüler überlegte.

Er hatte einen schnellen Schritt drauf und sein tiefblauer Umhang bauschte sich hinter ihm auf.

Severus hatte Mühe seinen Kollegen einzuholen, doch schließlich hielt er dem Tempo schritt.

»Ich muss mit dir reden.«, sagte er knapp.

Antonin nickte kurz und bog dann schwungvoll in den nächsten Gang. Irgendwie kam Snape sich leicht bescheuert vor und verlangsamte seinen Schritt.

Sollte dieser Möchtgernheiler doch seinen Frühsport auf die Gänge von Hogwarts verlegen, dachte er verärgert.

»Und, hast du es schon gesagt?«, fragte Bellatrix neben ihn leise.

»Nein, noch nicht. Der hat ein Schritt drauf, da kostet jedes unnötige Wort kostbare Kraft.«, murmelte Severus.

Bellatrix sah leicht grinsend auf. Schnell huschte ihr Blick über den Gang, doch es war nirgends ein Schüler zu sehen.

Sie beugte sich zu ihm hinüber und flüsterte ihm leise etwas ins Ohr.

Theodor, der gerade aufsah, dachte er guckte nicht richtig. Schnell ging er einen Schritt zurück und hinter die nächste Ecke.

Er überlegte kurz. Hatte er sich gerade getäuscht?

»Was ist denn los? Was stehst du mitten im Gang?«, zischte Parvati ungehalten hinter ihm.

»Guck mal um die Ecke und sag mir was du siehst.«

Die Gryffindor sah ihn misstrauisch an, riskierte dann aber doch eine Blick.

Sie riss die Augen auf und zog den Kopf zurück.

»Was Padma dazu wohl sagen würde.«, murmelte sie leise.

Theodor sah sie verwundert an.

»Was hat deine Schwester denn damit zu schaffen?«

»Nun ja, Lestrange ist die Hauslehrerin von Gryffindor und Snape, der von Slytherin. Du weißt schon. Die beiden Häuser die unmöglich zusammen kommen können.«, erklärte sie umständlich.

»So, sagt sie das?«, fragte Theodor misstrauisch. Jetzt verstand er auch, warum Parvati immer so abweisend war, wenn sie von ihrem Zwilling kam.

Na, der würde er was erzählen, als wenn er es nicht schon schwer genug hatte.
 

***
 

»Nun, was gibt es denn so Wichtiges?«, fragte Antonin und sah von einem Buch auf.

Snape schloss sorgsam die Tür und kam zu ihm hinüber. Kurz vor dem Tisch blieb er stehen und sah ihn streng von oben her an.

Antonin wartete.

Severus blieb stumm.

»Soll ich raten?«, fragte Dolohov vorsichtig nach. Was war nur in Snape gefahren?

»Ich habe gehört, das Miss Zabini jetzt bei dir wohnt.«, sagte der Zaubertrankprofessor.

»Vorübergehend.«, nickte der Heiler.

»Ich sage es nur einmal und fasse es ruhig als Versprechen auf.«, fuhr Severus fort. »Lass die Finger von diesem Mädchen oder du wirst es bereuen.«

Verwundert sah Antonin ihn an.

»Und das sagst du mir als...?«, lauerte er.

»Ich bin ihr Hauslehrer und trage damit eine gewisse Verantwortung.«

»Eben, du bist lediglich ihr Lehrer, nicht ihr Vater oder Bruder. Lass den Unsinn, Severus. Du willst mir doch nicht ernstlich drohen.«

»Nein, drohen tu ich keinesfalls, Dolohov. Das ist mein Ernst. Und nicht nur ich, auch Bellatrix, wird dich im Auge haben.«, sagte Severus leise und ging.

Antonin war sprachlos, dann fing er laut an zu lachen.

Das konnte doch nur ein Witz sein. Wie kamen die beiden nur darauf, dass er irgendwas mit Blaise anfing?

Sie war doch noch ein Kind.

Oder?
 

***
 

»Mittagspause.«, seufzte Draco und ließ sich in einen Sessel fallen. Er blickte neben sich, wo Theodor saß, doch der starrte finster vor sich hin.

»Was ist los?«, fragte er.

»Diese dämliche Patil.«, knurrte Nott und die Falte auf seiner Stirn vertiefte sich.

»Wer, Parvati?«, fragte Blaise und ließ sich auf die Armlehne von Dracos Sessel nieder. Überrascht sahen alle auf.

»Was machst du denn hier?«, fragte Millicent verwundert.

Die andere lächelte leicht.

»Was glaubst du wohl? Ich gehe hier zur Schule.« Sie sah zum Schulsprecher und zwinkerte ihm zu. »Und wie geht es dir, Draco?«

»Wie soll es ihm schon gehen? Er hat Hunger, er ist müde.«, zählte Vincent auf.

»Und Hermione macht ihm das Leben zur Hölle.«, beendete Gregory die Ausführungen.

»Also alles beim Alten.«, sagte Blaise zufrieden und wandte sich wieder Theodor zu.

»Was ist nun mit Parvati?«

»Nicht Parvati, Padma.«, korrigierte dieser und alle sahen erstaunt auf.

»Sie ist es, warum Parvati sich ständig zurückzieht. Sagt eine Gryffindor und ein Slytherin passen nicht zusammen. Schwachsinn.«, meckerte er vor sich hin.

»Ich denke sie hat damit vollkommen Recht.«, warf Draco ein. Doch er fand keine Zustimmung, eher schüttelten die anderen leicht den Kopf.

»Wir reden in einem Jahr noch mal miteinander.«, wies Maeve den Einwand zurück. Draco drehte seinen Kopf und blickte zu seiner Schwester hinauf, die hinter seinem Sessel stand.

»Was hängst du dich hier rein?«, fragte er ungehalten.

»Ich mein ja nur. Man sollte nicht zu engstirnig sein, sonst verpasst man noch sein eigenes Glück.«, zuckte sie mit ihren Schultern. Sie warf einen Blick in die Runde, drehte sich um und ging wieder.

»Sie kommt nach deiner Mutter, oder?«, fragte Mill vorsichtig.

»Wieso?«

»Neulich hatte sie auch schon so was komisches gesagt, als wenn sie was wüsste.«, erklärte sie weiter.

»Nein, sie hat kein Talent für Hellseherei, das weiß ich sicher.«, winkte Draco ab.

»Was soll ich denn jetzt machen?«, holte Theodor die anderen auf sein Problem zurück. Er litt hier schließlich gerade.

»Wir denken mal darüber nach und werden dann weiter sehen.«, schlug Blaise vor und sah auf die Uhr. Ihre Nase krauste sich leicht und sie stand auf.

»Verflucht, wir haben jetzt Latein.«, murmelte sie.

»Wieso verflucht?«

»Hab ich das noch gar nicht erzählt? Dolohov und ich sind jetzt eine Wohngemeinschaft. Ich bin nicht verheiratet.«, sagte Blaise lächelnd und sah wieder zu Draco.

»Es gibt keinen Ehemann.«

»Oh, verflucht.«, rief da Draco und starrte auf das Buch in seinen Händen.

»Was denn?«, fragte Gregory.

»Meine Hausaufgaben sind weg.«

»Wie können sie denn weg sein? Das ist nicht logisch.«, schüttelte Vincent den Kopf.

»Einmal wird Antonin verzeihen.«, lächelte Blaise. »Wir müssen los, wenn wir nicht zu spät kommen wollen.«

Dolohov verzieh es gerade so.
 

***
 

»Theodor!«, rief Millicent und kam durch die Tür in den Gemeinschaftsraum gestürmt.

Atemlos blieb sie stehen und ließ sich auf die Couch neben Blaise fallen.

»Ich habe die Idee. Padma braucht irgendwas, was sie beschäftigt. Dann kann sie nicht ständig ihre Schwester beobachten.«

Blaise sah sie erstaunt an.

»Du hast gar nicht erzählt, das du mit McNair schon zusammen bist.«, rief sie verärgert.

»Hä, was?« Mill sah sie irritiert an.

»Der Plan kommt doch nicht vor dir.«, fuhr Blaise fort.

»Nein, Jason hat mich darauf gebracht.«, gestand die andere und Blaise nickte verstehend.

»Und warum bist du von der Idee dann so begeistert?«, hackte Draco nach. Wie konnte ein Plan von diesen Durmstrangtrotteln denn gut sein?

»Und wie soll das aussehen?«, fragte nun Theodor.

»Zacharias.«, war alles was Millicent sagte und lehnte sich zufrieden zurück. Sie fand den Plan perfekt.

Auch die anderen nickten nachdenklich. Das könnte klappen.

»Da werde ich aber Hilfe brauchen. Irgendjemand, dem Zacharias nicht misstraust.«, überlegte Nott.

Draco zog ein Stück Papier hervor und suchte nach einem Stift.

»Brauchst du was zum Schreiben?«, fragte Blaise und dieser sah zu ihr hinüber.

Sie zog einen Stift aus ihrer Tasche und reichte ihm den Zauberer.

»Aber ich hätte ihn gerne wieder.«, lächelte sie.

Draco nickte und stutzte.

»Moment mal, ist das nicht meiner?«

»Schon möglich.«

Doch Malfoy zuckte mit den Schultern, eigentlich war es ihm auch egal. Schnell kritzelte er ein Wort auf den Zettel und reichte ihn Theodor.

»Was ist das?«, fragte dieser.

»Das Passwort für Gryffindor. Ich gebe es ja nur ungern zu, aber ich fürchte Potter wäre der Beste für diesen Plan.«

Theodor sah auf die Uhr.

»Ist zehn zu früh?«, fragte er.

»Ich würde noch eine Weile warten, gegen zwölf ist keiner mehr im Gemeinschaftsraum, dieser Höhenluft-Fanatiker.«, schlug Draco vor.

»Und das weißt du weil?«, fragte Vincent, doch Draco grinste nur.
 

***
 

»Potter, aufwachen!«

Harry saß im Bett. Irgendwer hatte ihn recht unsanft geweckt und er würden demjenigen den Hals umdrehen.

Müde wandte er den Kopf und blickte in Theodors Gesicht.

»Was?«, fragte er ungehalten.

»Ich brauche deine Hilfe, also steh schon auf.«, verlangte der Slytherin.

»Hast du sie noch alle? Es ist mitten in der Nacht.«

Nun flammten auch an den anderen Betten die Lichter auf und alle starrten zu Nott hinüber.

»Harry.«, fragte Dean misstrauisch »Gibt es einen Grund, warum ein Slytherin in unserem Schlafsaal an deinem Bett steht und rumbrüllt?«

»Den weiß ich selber nicht. Ist mir auch egal, er soll später wieder kommen.«, gähnte Harry und machte Anstalten sich wieder hinzulegen, doch Theodor ließ das nicht zu. Er hatte lange genug gewartet, auch ein Slytherin verlor irgendwann mal die Geduld.

»Komm schon. Du musst mir helfen Zacharias und Padma zu verkuppeln.« Theodor war unbarmherzig und zog Harry die Decke weg. Nun sprang der Zauberer doch auf.

»Lass den Scheiß, Nott. Warum denn ausgerechnet ich? Gibt es nicht genügend andere, zum Beispiel deine Maulwurffreunde?«

»Nein, geht nicht. Du bist schließlich mit Lisa zusammen, und die ist im Haus von Padma.«

»Du bist mit Lisa zusammen?«, fragte Seamus gähnend. Das war ja sicher interessant, aber musste das jetzt sein?

»Bin ich nicht.«, rief Harry.

»Könnt ihr das nicht später klären?«, maulte Neville. Sie hatten am nächsten Morgen Zaubertränke und er brauchte seinen Schlaf.

»Los, los, wirf dir einen Umhang über und dann auf zu den Rawenclaws.«, befahl Theodor.

»Und wie stellst du dir vor dort rein zukommen, du Spezialist?«, fragte Harry und warf sich tatsächlich eine Umhang über. Theodor würde ja doch keine Ruhe geben. Dieser hielt auch verwundert inne.

»Wie, du weißt das Passwort nicht?«

»Woher denn?«

»Mhmm, dann müssen wir noch mal zu Draco.«, beschloss Theodor, hielt aber kurz inne. »Oder Hermione...«

»Vergiss es, nie im Leben, würde sie so was tun.«

»Adlerflügel.«, kam es da von der Tür. Hermione lehnte im Rahmen und sah streng zu den Jungs hinüber.

»Und jetzt tu mir einen Gefallen und seid leise. Die Mädchen haben sich schon beschwert.«, sagte sie, drehte sich um und ging.

Die Jungs blinzelten verwirrt.

Das war doch nicht wirklich gerade Hermione gewesen.
 

***
 

in der Redaktion.
 

Gloomy: Halt! *Severus finster muster* Das übernehmen wir!
 

Chanti: Ja, ganz genau.
 

Morwie: *schaut zwischen ihren Fingern durch und grinst*
 

Severus: Wartet doch mal, so war das doch gar nicht gemeint.
 

Saturn: Ich bin tief enttäuscht.
 

Severus: Ich hol dieses Vieh zurück?
 

FireTiger: Das wird nicht reichen. Lass dir was einfallen.
 

Gleda: *Tür aufhalte* Was gutes.
 

Tür fällt zu.
 

Saturn: Und jetzt feiern wir. *Sektkorken knall*
 

Blue: Was wird denn gefeiert?
 

Saturn: Wenn man von einer Animestaffel ausgeht, haben wir soeben eine beendet.
 

Blue: Und?
 

Saturn: Was heißt hier, und? Das ist sehr viel.
 

Gleda: Du nennst 182 Seiten viel? Ich bin bald auf Seite dreihundert und habe Kapitel dreizehn.
 

Saturn: Und?
 

FireTiger: Nicht doch. Was heißt hier und? *grins*
 

Saturn: *schmoll* Macht euch nur über mich lustig. Ich finde es ist ein Grund.
 

Knacksi: Du willst doch nur wieder einen Grund haben zum feiern.
 

Saturn: Richtig. Prost.
 

Es klingelt.
 

Gloomy: Wer könnte das sein?
 

Chanti: Die Leser, die sich von ihren Fesseln befreit haben und sich jetzt beschweren?
 

Morwie: Nein, es ist Severus mit Ah-Un.
 

Severus: Bin da!
 

Gleda: Was sitz da auf dem Drachen?
 

Babyate: Das glaub ich ja nicht.
 

Sesshoumaru: Mhmm *zappel, festgebunden ist*
 

Morwie: *fällt in Ohnmacht*
 

Rest: Verflucht, Severus!!
 

Severus: Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht?
 

Sesshoumaru: *befreit sich und flieht*
 

Saturn: So, ein Titel für das nächste Kapitel. Wäre "Wake up, little Lucius, wake up..." zu albern?
 

Rest: JAA!
 

Saturn: Okay, dann ´night is falling´ Mit dem Auftakt: Herm und Draco allein in der Redaktion.
 

Gleda: Was? Die kommen her?
 

Blue: Nein. In der Redaktion von MfG.
 

Knacksi: Was bedeutet das `f´ nun eigentlich?
 

Saturn: *lächel* feat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-04-07T19:06:38+00:00 07.04.2006 21:06
Ich kenne die Auflösung! *eingebildet ist*
(...)
Von Morwie, sie hat dein geheimes Pairing ja erraten!
Gut, dass Blaise aus ihren Eheversprechen wieder entlassen wurde!
Es gibt nur einen Mann für sie! *abarti lach*
Schreib schön weiter.

Gloomy.
Von: abgemeldet
2006-04-04T13:47:30+00:00 04.04.2006 15:47
Hey,

du weißt, ich lieeeeeeeebe deine Kapitel.

Du machst die immer so lang...

Tut mir Leid, dass du deine Prüfung in den Sand gesetzt hast *Keks geb* Nächste wird besser *versprech*

Cool, dass die Ehe annuliert wurde, obwohl ich Thomas für nett halte *smile*

Und Dracos Reaktion war auch lustig^^

Maeve, ein ewiges Rätsel, wenn man das Geheimnis nicht kennt. Aber Andeutungen sind da ja schon drinne.

...»Ich würde noch eine Weile warten, gegen zwölf ist keiner mehr im Gemeinschaftsraum, dieser Höhenluft-Vernahticker.«, schlug Draco vor.
»Und das weißt du weil?«, fragte Vincent, doch Draco grinste nur...

Also, das schreibt man Fanatiker, aber eigentlich egal, viel wichtiger: WOHER WEIß ER DAS???
Würd mich wahnsinnig interessieren.

Ich hoffe, dein nächstes Kapitel kommt auch wieder so schnell *gg*

Cu
Sonni^^
HDGGGGGGGGGGGGGGGGGGGSMDL
Von:  Kim_Seokjin
2006-04-04T07:13:42+00:00 04.04.2006 09:13
Also das mit dem Fluch vor den Füßen war nicht schlecht *Grins* Ich glaube, da wäre ich auch wach gewesen!

Nein, Hermione ist echt der Hammer! *lach* Ich bin echt gespannt, wie dieses Chaoten-Trio zusammenarbeiten soll und kann.. XD

Und Anu hätte recht mit dem Feat *grinsel*
Es ist zwar nicht so schön, dass du eine Prüfung vermasselt hast, aber das du so schnell ein weiteres Kapi hochlädst ist supi! ^-^
Von:  -Anika-
2006-04-03T22:04:34+00:00 04.04.2006 00:04
wuhuuuu ich wusste es ... 'f' bedeutet FEAT! *fett grins*
Muahahahaaa ich wusste es!!!
*wie blöde im zimmer rumhüpf und sich leise freu, weil schon alle schlafen!* ^^

Das Kap war wieder genial ... würde mich wirklich freuen, wenn jeden Tag ein neues on wäre! *hehe*
Zu geil, wie Draco reagiert hat, als er aufgewacht ist und bemerkt hat, an welcher Schulter er geschlafen hat! *gg*

jeah ^^ ... mach schnell weiter, bzw. setz bald wieder ein neues chap online ^^

hab mich extra nomma an den pc gesetzt und habs gelesen, obwohl ich morgen schule hab! ^^
Kannste mal sehen, wie viel mir an deiner FF liegt! XD~

*knuddel* freu mich schon sehr auf das nächste chap mit herm und dray in der redaktion! *gg*

gute nacht *knuffz und wech*
Von: abgemeldet
2006-04-03T18:21:00+00:00 03.04.2006 20:21
Hihi, ich hatte Recht :) Das Chap war wieder spitze, wann kommt denn die Auflösung, wer das Paar war, das Harry überrascht hat?

LG Tarja


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