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Die Katze

-***~Fang mich doch! ~|~ KaRe ~|~ Fröhliche Weihnachten und einen Guten Rutsch! *hohohohohoooooooo* - Aber nicht ausrutschen! ^o^
von

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Vollmond

Moin, Moin! Hier mal wieder einer meiner "Ein-Schüsse"! *jemanden ganz bestimmtes anguck* XD

Die Idee dazu hat mich regelrecht überfahren, als ich irgendso einen unwichtigen 1-Sterne-Rennsport-Film (!!!) auf Pro7 geguckt habe. Fragt mich nicht, wie man dann auf so was hier kommt.

Vielleicht erinnert das eine oder andere an "Mission Impossible", (den ich erst Wochen [!!!] später im TV gesehen hab), aber ich schwöre (óÔV), dass ich alles ohne Hintergedanken an diesen Film geschrieben habe! Lediglich an einer klitzekleinen Stelle hab ich etwas "gemopst". Vielleicht findet es ja jemand! *gg* Belohnung: kP...

Na ja...
 

Titel: Die Katze

Untertitel: Fang mich doch!

Kapitel: Ein einziges! Aber ich schreibe noch Fortsetzungen (1-3 / 4 Kapitel lang) wenn ich denn mal Zeit finde! *vor Ideen nur so strotz*

Genre: Mystery/Action, Shonen-ai

Pairing: KaiXRay

"Warnings:" Laaaaaaaaaaaaaa-ng, ,etwas' verwirrend. Für Leser von "Legend Of The White Tiger" eine ,Fortsetzung' in der Zukunft in ungeahnten Ausmaßen. Teilweise japanische Namen.

DC: Mir gehört nichts! Alles Takao Aokis seins! Ich geb alles hiernach ehrlich und fein säuberlich, geduscht, geföhnt, abgetrocknet und geblitzdingst zurück! Verdiene kein Geld damit, will niemandens Rechte verletzten etc.

Allein die Idee ist in meinem kranken Hirn entstanden, wofür ich alle Nebenwirkungen übernehme (aber nur, wenn's nachweisbar ist ôO Sonst kommt mir demnächst jeder mit seinen "Wehwehchen)! (Hirnverblödung, etc. [bei Unfällen durch Nachmachen der Stunts übernehme ich keine Haftung!!] XD)
 

"Zeichenerklärung":

"..." - Gesprochenes

,...' - Gedachtes

>>...<< - "Lautlose Verständigung"

Fettes - ironisch, sarkastisch etc. klingend

Kursives - mit mehr Betonung (oder Hintergrund)
 

Verdeutlichung des Untertitels:

<(óÔ<) = keiner da?!?

(>^^)><(^^<) = hab dich!

*bg*
 

Ich wünsche allen viel Spaß!

Gewidmet ist dieser OS übrigens meinem Flauschöl Paku! *feierlich überreich* Zu Weihnachten und (sehr verspätet) nachträglich zum B-day! :3
 

<(óÔ<)(>^^)><(^^<)(>^^)><(^^<)(>^^)><(^^<)(>Ôò)>
 

Die Katze
 

-***~ Fang mich doch!
 

Wutentbrannt warf der Silberhaarige die Zeitung auf seinen Schreibtisch, so dass die Unterlagen nur so davon stoben. Die beiden Männer, einer blond, einer blauhaarig, wichen ein paar Schritte zurück und verkrampften ihre Hände in den Tarnmasken. "Das ist schon das vierte Mal!", brüllte er und sah aus dem Fenster.
 

Es regnete in Strömen, die Beleuchtung kam dagegen nicht an, trotzdem war eine Gruppe von jungen Männern am trainieren. Der rothaarige ,Trainer' stand an einer Wand und machte gerade einen schwarzhaarigen Chinesen zur Sau.

"Kon, Sie Idiot! Kommen Sie da etwa nicht rüber? Waschlappen! Strengen Sie sich gefälligst an, sonst steck ich Sie höchstpersönlich in den Innendienst!" Tollpatschig, wie er war, wenn er müde war, hievte er sich mit letzter Kraft über die etwa fünf Meter hohe Holzwand, rutschte auf der anderen Seite völlig entkräftet hinunter und schlug auf dem schlammigen Boden auf. "Kon!", schrie der Rothaarige erneut. "Aufstehen, und dann zack-zack umziehen, bevor wir uns in der Halle wiedersehen! Und ihr anderen: Ab in die Betten! Ich will euch morgen ausgeruht vorfinden!" Mit dem Handrücken wischte er sich den Dreck weg, der ihm ins Gesicht gespritzt war, als der Chinese auf den Boden geprallt ist. "Kon, hören Sie schlecht, oder wie? Aufstehen hab ich gesagt!!!"
 

Der Schwarzhaarige bewegte sich kein Stück, gab nur einen röchelnden Laut von sich. "Kon?" Nun doch etwas besorgt, kniete er sich neben ihn. Vorsichtig griff Yuriy ihn an die Schulter und drehte Rei auf den Rücken. Dreckig - und das im wahrsten Sinne des Wortes - grinste der Chinese ihn an.

"KON!" Schnell rappelte sich Rei auf und rannte im Zick-Zack über das Feld, den Rothaarigen dicht hinter sich.
 

Kopfschüttelnd wandte der Russe sich von diesem Bild ab. Es war einfach immer wieder amüsant, wie dieser Kon Yuriy auf die Schippe nahm. Jeden Tag auf eine andere Weise, und jedes Mal fiel der Rothaarige wieder darauf herein.
 

"Was stehen sie hier noch herum? Gehen sie wieder an ihre Arbeit! Ich will diesen Fall endlich hinter mich bringen!" Rascher, als Kai es ihnen zugetraut hätte, waren die beiden Männer aus seinem Büro verschwunden.
 

Er setzte sich an seinen Schreibtisch. Dieser war über und über mit Akten und Zeitungen bedeckt. Genervt fuhr er sich durch die Haare; Langsam wuchs ihm das alles über den Kopf.
 

Es hatte vor circa vier Monaten mit Einbrüchen in Tierheimen begonnen, wo sämtliche Katzen freigelassen wurden und spurlos verschwanden. Die ersten Vermutungen waren, dass sie für illegalen Pelzhandel gestohlen wurden. Doch wie sollte man über eintausend Katzen unbemerkt aus dem Land schmuggeln? Das war schier unmöglich!
 

Dann kam die Einbruchsserie in die am stärksten bewachten Gebäude der Stadt, doch nie wurde etwas gestohlen. Das Einzige, was die Polizei fand, war ein einzelnes schwarzes Haar - jedes Mal eines von einer anderen Frau - und ein Körbchen mit einer Katze und ihren Jungen. Die Muttertiere stammten aus einem der Tierheime, wie die Ermittlungen ergaben, und fanden in dem jeweiligen Gebäude ein neues Zuhause. Ob beim Hausmeister oder weil die Kinder, die dort wohnten, sich strikt weigerten, die süßen Kätzchen wieder herzugeben.
 

Soweit war das alles ja noch harmlos, doch als bekannt wurde, dass Die Sieben Opale in die Stadt kämen, brach förmlich die Hölle aus. Sämtliche sechs Museen, die je einen Stein erhalten sollte - außer das im Zentrum der Stadt, es bekam zwei der begehrten Steine -, wurden mit den besten Überwachungssystemen ausgestattet und rund um die Uhr bewacht.
 

Einer alten Legende nach sollten diese Sieben Opale vom Himmel gefallen sein und einem Weißen Tiger zum Sieg verholfen haben. Was immer das hieß...
 

Doch auch das beste System konnte dem Diebstahl nicht standhalten. Innerhalb von vier Wochen wurden ebenso viele der Opale gestohlen, und jedes Mal waren die Einsatzkräfte machtlos.

Das Überwachungssystem wurde einfach überlistet. Nach mehreren Fehlalarmen über Stunden und Tagen hinweg wurden die Polizisten der Sache überdrüssig. Irgendwie hatte die Katze des Hausmeisters diese immer ausgelöst, aber beim x-ten Mal, als die Vermutung eines Fehlalarms wieder nahe lag und die Einsatzkräfte völlig gelangweilt der Sache nachgingen, war der Stein verschwunden.
 

Beim zweiten Raub war es fast der selbe Ablauf, nur beim dritten und vierten war die Diebin, noch gewiefter an die Sache herangegangen.
 

Diese beiden Male brach sie ohne Vorwarnung ein - und wieder war die Polizei machtlos gewesen. Hunderte von Katzen hatten ihnen den Weg versperrt, doch sie alle aus dem Weg zu räumen, hätte ihnen eine Klage wegen Tierquälerei eingebracht, was sie sich nicht leisten konnten.
 

Die Katze, wie die Zeitungen sie mittlerweile nannten, orientierte sich auch an der Größe der Steine; Mit dem kleinsten hatte sie angefangen und steigerte sich dann immer weiter. So wussten sie zumindest, wo sie als wahrscheinlich nächstes einbrechen würde.
 

Aber die Ermittlungen hatten bis jetzt noch nichts Konkretes ergeben - nicht mal, wer die Täterin (oder Täterinnen) war. Es gab zwar nicht viele Frauen, die solch lange Haare hatten, doch jede von ihnen hatte ein wasserdichtes Alibi. Immer wenn Die Katze unterwegs war, waren diese Frauen unter Beobachtung, unbemerkt natürlich, aber keine von ihnen schien es zu sein.
 

"Verdammt!", fluchte der Russe und schlug mit der Hand auf den Tisch. Dadurch fiel sein Blick auf das Foto, das beim letzten Raub zufällig von einer nicht deaktivierten Kamera aufgenommen wurde. Der Anblick dieses Bildes ließ einen wirklich glauben, diese Frau sei eine Katze: geschmeidig bewegte sie sich unter den stillstehenden Laserschranken hindurch, die Augen funkelten golden unter der mit Katzenzügen verzierten Maske hervor. Das schwarze Haar fiel ihr geschmeidig auf die Schultern.
 

"Sie muss mit dem System vertraut sein", flüsterte er leise. "Jedes Mal bleibt nur ein einziges Haar zurück, aber immer von jemandem anderen..." Er blickte noch einen Moment auf das Bild. "Die verarscht uns doch nach Strich und Faden!!!" Haareraufend sprang Kai auf und warf einen Blick auf die Uhr, bevor er mit einem fiesen Grinsen aus dem Büro lief, dem Braunhaarigen mit der riesigen Brille einen guten Feierabend wünschte, und den Weg zur Halle einschlug. Irgendwie klärte es seine Gedanken, wenn er Yuriy dabei zusah, wie er den Chinesen zum Äußersten brachte.
 

Er schob gerade die Tür auf, als dieser an ihm vorbeirannte. Kurz sah er dessen Augen aufblitzen, bevor er an ihm vorbeirauschte, das schwarze Haar hinter ihm herwehend.

"Klar, es könnte auch einer von uns sein", murmelte Kai, lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand - und verzog schmerzhaft das Gesicht, als Kon in eines der Hindernisse hineinstolperte und unter den Teilen des Kastens begraben wurde. "Vielleicht doch nicht..."
 

"KON!" Mit hochrotem Gesicht rannte Yuriy auf diesen. zu. "Sagen Sie mal, können Sie denn rein gar nichts? Ist ja nicht zu glauben! Warum sind Sie überhaupt hier?" Er hievte einige der Bauteile zur Seite, um dem Chinesen zu helfen. Langsam stemmte sich dieser stöhnend hoch und hielt sich den Kopf.

"Kon? Sie bluten!" Erschrocken weiteten sich Kons Augen, als er auf die blutverschmierte Hand starrte, und ohnmächtig zusammensackte.
 

Der Rothaarige lachte auf. "Jetzt hören Sie aber auf! Zweimal falle ich bestimmt nicht darauf herein!" Er stupste ihn leicht mit dem Fuß an, doch er bewegte sich nicht. Kopfschüttelnd beugte er sich zu ihm hinunter. "Los, aufstehen! Nur noch aufräumen und dann Schluss für heute!" Unberührt von dem Geschehen stapelte er die ersten Teile wieder aufeinander, aber der Chinese rührte sich immer noch nicht.
 

Das beunruhigte den Russen dann doch etwas. Zwar war es für Kon typisch, so etwas zu spielen, aber gab er seine ,Tarnung' nach wenigen Augenblicken dann doch meist wieder auf. Er stieß sich von der Wand ab und ging auf ihn zu. "Kon, hören Sie mich?" Vorsichtig tätschelte er ihm die Wange. Keine Reaktion. "Yuriy? Der ist wirklich weg!"
 

Sofort ließ Yuriy alles stehen und liegen und half Kai den Chinesen hochzuheben, doch der Russe konnte ihn locker allein halten. Er wog fast so gut wie nichts. Der Rothaarige schob die Tür auf, und zusammen gingen sie zur Krankenstation. Ein kaltes Licht erhellte den Raum, der wenig angenehm gestaltet war. Natürlich, denn die Männer sollten ja so schnell wie möglich wieder raus hier.
 

"Oh Gott, was habt ihr denn jetzt wieder angestellt?", kreischte die Krankenschwester schon hysterisch und funkelte sie beide wütend an. "Legt ihn da hin!" Die Pinkhaarige deutete auf eines der Betten. Kai kam der Aufforderung sofort nach, bevor er sich wieder nervös durch die Haare fuhr; Der Chinese war zwar tollpatschig, aber wenn es darauf ankam, zeigte er schnell, was in ihm steckte. Um es anders auszudrücken: Kon war sein bester Mann.
 

"Was steht ihr hier noch herum? Raus, raus, RAUS!!!" Mit einer Kraft, die man der zierlichen Frau nicht zugetraut hätte, schob sie die Russen im Handumdrehen aus dem Raum und schlug die Tür hinter ihnen zu. Eine Weile starrten sie noch auf diese, ehe der Russe wieder zur Besinnung kam.
 

"Verdammt! Wieso musst du ihn auch immer so hart drannehmen?" Er packte Yuriy am Kragen und zog ihn zu sich heran. In seinen Augen brannte eine ungeheure Wut. Der Rothaarige lachte nervös. "Was? Der wird schon wieder! Reg dich bloß nicht so künstlich auf! In ein paar Stunden ist der wieder topfit!" Genervt löste er Kais Hände und verschwand in den Gängen.
 

"Und wenn Die Katze wieder auftaucht?", rief er ihm hinterer. "Ohne ihn sind wir fast so gut wie machtlos, das hast du beim letzten Mal schon gesehen!"
 

"Hiwatari! Geben Sie endlich Ruhe!", drang es durch die Tür. Der Silberhaarige war noch einen Blick über die Schulter, in die Richtung, in die Yuriy gegangen war, und lief im Laufschritt zu seinem Zimmer.
 

Behutsam tupfte sie über die Platzwunde an Reis Schläfe, der schmerzhaft die Zähne zusammenbiss, und klebte die Wunde mit ein paar weißen Streifen. Sie strich ihm nochmal über die Wange und packte die Verbandsmaterialien zurück. "Meinst du, sie haben was gemerkt?", fragte sie beunruhigt und setzte sich wieder zu ihm.
 

Rei schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht. Aber das nächste Mal schaff ich das nicht. Sie werden es merken. "Dann musst du halt da bleiben. Wir haben keine andere Wahl." "Und dann?" Geheimnisvoll zwinkerte sie ihm zu und half ihm auf. Begleitete ihn zur Tür und flüsterte ihm zu: "Lee übernimmt deinen Part - ...!" Grinsend, jedoch mit einem unwohlen Gefühl in der Magengegend, ging er in den Schlafsaal seiner Abteilung.
 

Stimmen drangen aus Kais Zimmer. Um diese Zeit eher ungewöhnlich - im Übrigen sowieso unmöglich, da er allein lebte. Aber wie es klang, waren die Personen nicht sehr erfreut. "Ich will, dass das endlich zu den Akten gelegt werden kann, haben Sie mich verstanden?" "Ja, Sir. Ich werde mich darum kümmern!" "Dann bewegen Sie ihren Arsch hier raus und tun Sie es!"
 

Kai hörte Schritte, dann wurde die Tür aufgerissen und ein Violetthaariger trat ziemlich angeschlagen hinaus. "Pass bloß auf!", raunte er ihm noch zu, ehe der Silberhaarige, auf alles gefasst, ins Zimmer ging. Es war abgedunkelt, nur der Dia-Projektor mit den Aufnahmen der Überfälle lief. Ein Bild folgte dem anderen.
 

Vorsichtig schlängelte er sich durch die verstreuten Akten, die er hier ebenfalls überall verteilt hatte, um darauf zurückgreifen zu können, wann immer ihm etwas einfiel, was auf die Täterin weisen könnte. "Du kommst spät!", kam es murrend von dem Sessel, der neben dem Projektor stand. "Es gab einen Zwischenfall, der nicht vermeidbar war", gab er ebenso zurück, öffnete den Kühlschrank und griff nach einer Flasche.
 

"Deine Aufgabe ist es, genau so etwas zu verhindern!" Er schaltete den Projektor aus. "Ich habe mit Bryan gesprochen." Kai öffnete die Flasche und setzte sich neben ihn. "War nicht zu überhören..." "Dann weißt du auch, dass wir, wenn ihr beim nächsten Einsatz keinen Erfolg habt, die Ermittlungen abgeben müssen? Und hör endlich mit dem Trinken auf!" Er griff nach der Flasche und riss sie ihm aus der Hand. "Ja", brummte Kai.

Er stand auf und ging zur Tür. "Mach es das nächste Mal richtig!"
 

"Groß-... Voltaire?", fragte der Silberhaarige vorsichtig, ohne aufzublicken. "Wir haben alle Mittel zur Verfügung!" Als Kai sich umdrehte, war sein Großvater schon gegangen. Er griff wieder nach der Flasche und nahm einen tiefen Schluck, warf sie dann - leer - in Richtung Spüle, verfehlte diese nur knapp.
 

"Ich sollte wirklich damit aufhören..." Er stand leicht schwankend auf und torkelte ins Schlafzimmer. Die Unterlagen flogen nur davon, als er über sie stolperte und aufs Bett fiel. Regungslos blieb er darauf liegen und war kurz darauf eingeschlafen.
 

<(óÔ<)(>^^)><(^^<)(>^^)><(^^<)(>^^)><(^^<)(>Ôò)>
 

"Los, los, los, los, LOS! Ausrücken, Männer!" Ununterbrochen schlug der Silberhaarige gegen die Seitenwand des Transporters, doch ging es fast unter in dem ohrenbetäubenden Lärm. Die vier Helikopter umkreisten ständig das Museum, die Scheinwerfer auf den Platz davor oder das Gebäude selbst gerichtet. Die Einsatzleiter, sprich Bryan, Yuriy und er, versuchten ihre Männer auf ihre Positionen zu schicken.
 

"Yuriy, ihr nehmt den Südeingang! Kai, ihr den Nordeingang! Bryan, positionier deine Schützen auf den umliegenden Dächern! Schießt auf sie, wenn es nötig ist, aber wir brauchen sie lebend!", brüllte Voltaire, warf den Zigarrenstummel aus dem Wagen. "Und macht mir keine Dummheiten!" Der Motor des Wagens heulte auf, als der Fahrer ihn startete und davonfuhr.
 

Kai sah dem schwarzen Auto wütend hinterher. Das war typisch: Befehle geben, sich in ihre Pläne einmischen und dann einfach verschwinden! Es war schon immer so gewesen und würde sich so schnell auch nicht ändern.
 

Schnaubend klemmte er sich seinen Helm unter den Arm und stapfte zu dem kleinen Transporter, in dem unzählige Gerätschaften aufgestapelt waren.
 

"Wie sieht's aus? Warum wurde der Alarm diesmal ausgelöst? Hat sie einen Fehler gemacht?", fragte er missmutig und sah auf einen der Monitore. Es war nur ein Schwarz-Weiß-Bild, doch konnte man die Diebein - wenn es denn wirklich eine war - genau erkennen: Sie quetschte sich gerade unter dem zweiten Gatter hindurch, bevor sie zu ihrem Ziel gelangen konnte.
 

Der Braunhaarige rückte seine Brille zurecht. "Nun ja, wie soll ich sagen!? Ich hab eher das Gefühl, dass sie es mit Absicht getan hat. Wie du siehst, scheint sie sich ihrer Sache ja ganz sicher zu sicher zu sein. Sie hat noch keine Anstalten gemacht zu fliehen."

"Und die Katzen?"

"Hiwatari - Da sind diesmal keine", sagte er und fummelte wieder an seiner Brille.

"Was? Aber das ist.."

"Untypisch? Ich denke auch, das da was nicht stimmt. Ihre Bewegungen sind so - anders." Diesmal nahm er die Brille ab.
 

Das kam Kai auch seltsam vor. "Wissen es die anderen schon?"

Der Braunhaarige schüttelte den Kopf, wobei er sich die Brille wieder aufsetzte.

Was hatte er bloß damit? "Das ist ja wieder ganz toll!", rief er. "Und warum sind noch keine drinnen?"

"Weil der Alarm ausgelöst wurde. Die Gitter versperren uns den Weg!"

"Aber...", begann Kai.

"Wenn wir nicht reinkommen", fuhr Yuriy fort, der sich inzwischen hinter ihn gestellt hatte.

"Kommt sie auch nicht raus, oder?", beendete Bryan.

Kenny zuckte mit den Schultern, was wohl soviel wie >Hab keine Ahnung!< heißen sollte.
 

Haareraufend ging Kai zu seiner Gruppe. Was war das bloß für ein Typ, der ihm das nicht sagen konnte? Es war sowieso ein ungünstiger Moment. Die Sicht außen war schlecht, die Technik stellte sich gegen sie und einer ihrer Männer - Lee - war ausgefallen.
 

"Verdammt!" Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht, das stand für den Russen fest. Es war nicht typisch für sie, den Alarm auszulösen und ohne ihre Leibgarde aufzutauchen. Aber dass sie so ruhig blieb, obwohl ihr keine Fluchtmöglichkeit blieb, ließ ihn noch mehr grübeln. Nur wenn sie sich total sicher war, fliehen zu können, hätte sie den Alarm absichtlich ausgelöst.
 

Aber, wieso?
 

"KON!" Es brachte nichts, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen. Sie mussten die Diebin auf alle Fälle dingfest machen, sonst war er diesen Fall los. "Hiwatari?" Völlig lautlos war er an ihn herangetreten. Eine von Reis Fähigkeiten, die bei solchen Einsätzen besonders von dem Russen geschätzt wurden - aber nur, wenn es darauf ankam, nicht, wenn er selbst Opfer davon war.
 

"Sie kommen mit mir!" Seine Haare fielen ihm ins Gesicht, verdeckten seine nachdenklichen, besorgten Züge. "Holen wir sie uns!" Rei nickte und folgte seinem Vorgesetzten, sich die schwarze Maske und den Helm aufsetzend und stellte sich mit dem Rücken neben den Eingang.
 

"Yuriy?" Eine Pause, erfüllt von dem Rauschen des Funkgerätes und dem umliegenden Geschehen folgte. Es klang ungeheuer laut unter dem Helm und das Mikro an seiner Wange kratze bei jeder Bewegung.
 

"Kai? Ich höre!" "Wir gehen rein. Gebt uns Rückendeckung, wir wissen nicht, was uns erwartet. Nimm meine übrigen Männer mit und gib Bryan den Befehl notfalls zu schießen, falls wir versagen!" Hektisch sah Kai sich um und deutete dem Chinesen mit einem Kopfnicken, dass es klar ging. Rei nickte ebenfalls. Jetzt mussten sie ohne Worte auskommen - aber nicht ohne Verständigung.
 

Sie richteten ihre Waffen auf den Boden, blickten durch die gläsernen Türen und schlichen sich hinein. Schon nach wenigen Schritten standen sie vor den Gittern. Rei sah sich um und griff dann nach einem Messer, das er im Stiefel trug, quetschte den Arm durch die Stäbe und warf das Messer direkt auf eine Wand, in der es verschwand. Das Gatter öffnete sich, glitt ein Stück nach oben, sodass die beiden darunter entlang kriechen konnten, bevor es schwer wieder auf den Boden prallte. Rasch riss Rei noch das Messer aus dem versteckten Mechanismus. Sie gingen weiter.
 

Es schien alles ruhig zu sein, doch etwas stimmte nicht, fand Kai. ,Es ist >zu< ruhig!'

Er umfasste seine Waffe mit einer Hand fester und deutete mit der anderen auf den Chinesen. Dieser blickte ihn durch das dunkle Glas seines Helmes an. Natürlich sah man nichts von seinem Gesicht, doch Kai schien es, als ob er für einen kurzen Augenblick dessen goldene Augen aufblitzen sähe.
 

Unwirsch, so sah es zumindest für Außenstehende aus, bewegte er seine Hand, deutete in verschiedene Richtungen. >>Sie gehen den Westgang, ich nehme den östlichen. In der Mitte treffen wir uns wieder. Falls etwas passieren sollte, wissen Sie, was zu tun ist.<<
 

Der Chinese ballte seine linke Hand zur Faust. >>Verstanden!<<
 

Seine Hände umschlossen wieder den Griff seiner Waffe und er sah um die Ecke. Nichts. Kon war auch schon verschwunden. ,Zumindest einer, auf den man sich in solchen Situationen verlassen kann!' Mit diesem Gedanken schlich er sich durch den Gang, eng an die Wand gedrückt.
 

In jedem Gang versicherte er sich, dass dort niemand - oder etwas - war, richtete seine Waffe auf verdächtig wirkende Schatten, doch fand er nichts. Fast am Ende sah Kai durch zwei große Zierfenster den Schwarzhaarigen völlig lautlos auf der anderen Seite durch die Schatten gehen, seine Waffe auf etwas vor sich gerichtet. Plötzlich bückte er sich, sah noch kurz in Kais Richtung, als ob er gewusst hätte, dass er dort stand, und verschwand im Dunkeln.
 

Es war schon seltsam, wie viel Vertrauen er dem Chinesen entgegenbrachte. Sogar die Lautlose Verständigung hatte er ihm beigebracht, obwohl es nur unter ihm, Bryan und Yuriy hätte bleiben sollen. Im Großen und Ganzen vertraute er Kon recht viel. Schon merkwürdig...
 

Ein aggressives Fauchen ließ ihn aufhorchen.
 

,Shit!' Er hatte nur für einen Moment nicht aufgepasst, seine Pflicht vernachlässigt. Auf der anderen Seite sah er unruhige Bewegungen, kurz darauf tauchte der Schwarzhaarige wieder hinter dem Fenster auf. Er hatte seine Waffe in einer Hand, in der anderen eine kleine Betäubungspistole. Vor dem Einsatz hatte Yuriy diese verteilt, um sich im Notfall die Katzen vom Hals zu halten.
 

>>Alles in Ordnung!<<
 

Erleichtert atmete Kai aus. Zum Glück war nichts weiter passiert, nur die Katzen...
 

Die Katzen! Sie waren wohl da! Und das hieß, dass sie mittendrin waren!
 

In einer raschen Bewegung zog er ebenfalls die Betäubungspistole. Gerade noch rechtzeitig. Schatten huschten mit einem Mal um ihn herum und schienen ihn einzukreisen. Seine Schritte kamen ihm unnatürlich laut, im Gegensatz zum Schleichen der Tiere, vor. Der Griff um seine Waffen verstärkte sich; die Handschuhe gaben ein protestierendes Geräusch von sich. Seine Atemzüge wurden schneller, ihm wurde heißer, je weiter er vordrang.
 

Vorsichtig sah er um die nächste Ecke, blieb ruckartig stehen. Der Chinese war umringt von den Tieren, einige hatten sich in seine kugelsichere Weste festgekrallt, eine andere hatte ihre Krallen in die Hand mit der Betäubung geschlagen; Er schien wirklich Probleme zu haben.
 

Kai schulterte das Gewehr und zog die zweite Pistole, sprang hervor, zielte blindlings auf die Katzen - schoss. Sie fauchten wütend auf, taumelten noch ein paar Schritt, ehe sie im Tiefschlaf zu Boden fielen. Zwei, drei weitere Male brachte er die Tiere ins Land der Katzenträume, dann war das Magazin leer. In reiner Routine ließ er die leeren aus der Waffe gleiten und schob die neuen hinein.
 

Diese kurze Zeit der Unaufmerksamkeit nutzen die Katzen aus. Einige sprangen ihn von hinten an, bissen ihm in Arme und Beine; eine erwischte seine Archillessehne - und fauchte laut auf, als das Leder sie hinderte. Sie brachten ihn ins Stolpern, direkt in die anderen fauchenden Fellknäuel hinein. Bevor er sich versah, biss ihm eine von ihnen in die Hand, eine andere krallte sich in seinen Arm.
 

Es war einfach unglaublich, wie er von Katzen - das musste man sich mal vorstellen! - überwältigt wurde, wobei er mit anderen, weitaus schlimmeren Kriminellen - und das waren garantiert keine Katzen! - spielend leicht fertig wurde. Von Katzen! Der Spott war ihm sicher. Sein so wohlgehüteter Stolz hatte schon einen gewaltigen Knacks weg.
 

Und mit einem Mal waren sie weg. Verschwunden, einfach nicht mehr da. Wie vom Erdboden verschluckt. Eine unruhige Stille breitete sich aus.
 

>>Sie haut ab! Sie hat ihn!<<
 

Durch Reis Worte wieder in die Realität geholt, sprang der Russe auf die Füße, griff nach seinen Waffen - und keuchte vor Schmerz auf. Blut tropfte auf den beigen Boden und besprenkelte ihn mit feinen Tropfen. Ohne zu Zögern riss Rei den Ärmel seiner Jacke ab, beugte sich zu ihm und zog Kais Handschuh aus.
 

Kai konnte in seine Augen blicken, sein Visier war hochgeklappt. Sie waren auf ihn gerichtet. Blind griff Rei wieder nach seiner Hand, fuhr mit dem Finger darüber, wohl um die Wunden zu ertasten und wickelte den dünnen Stoff darum. Dem Russen lief ein kalter Schauer über den Rücken. Dieses intensive Gold machte ihn fast wahnsinnig. Wie hypnotisiert schob er sein Visier ebenfalls hoch. Das splitternde Geräusch von Glas schreckte beide auf.
 

>>Waren das Bryans Männer?<<

>>Nein ... es hörte sich eher ... an, als ob jemand durch ... Glas gesprungen ... wäre!<< Die Bewegungen schmerzten und Kai stockte bei komplizierteren Bewegungen, doch der Chinese verstand trotzdem.

>>Schaffen Sie das?<<

>>Es wird gehen ... müssen!<< Ein weiteres Mal griff er nach seinen Waffen, die Pistolen verstaute er wieder in den Taschen. >>Wir müssen uns ... beeilen!<<
 

In einer fließenden Bewegung standen die beiden weder auf, legten ihre Gewehre an und liefen Rücken an Rücken im Laufschritt zur Großen Ausstellungshalle, immer hektisch umsehend. Dort angekommen stoppten sie vor den stillstehenden Lasern.

>>Ich mach das!<< Rei drückte ihm seine Waffe in die Hand, legte alle sperrigen Ausrüstungsteile ab. Nur die Maske und seine enganliegende Kleidung - Hose, Shirt und Stiefel - behielt er an. Seine schwarzen Haare waren ihm auf den Rücken gefallen, als er den Helm abgenommen hatte.

Bewundernswert anmutig bückte Rei sich, gelang durch eine einfache Vorwärtsrolle zwischen den ersten Schranken hindurch, verharrte in der Hocke und sprang mit ungeheurer Kraft wieder ab, rollte sich im Sprung zusammen und verfehlte den Laser, der sich in vier Meter Höhe befand, nur haarscharf. Mit von sich gestreckten Armen stand er zwischen dem schweren Teil vor und dem leichten Teil hinter sich. Er ließ sich zur Seite fallen, hielt sich mit einem Arm über eine weitere Bodenschranke, schob langsam ein Bein nach dem anderen unter dem Netz aus roten Lichtern hindurch, stütze sich im allerletzten Moment mit der rechten Hand ebenfalls ab und schob sich weiter.
 

Es war knapp, sehr knapp und es fehlte nicht viel, dass der Chinese irgendwie an die Laser kam. Doch was sollten sie machen? Das System konnte man von außen nicht deaktivieren, da sich Diebe zunutze machen könnten.
 

Rei sprang auf und lief seitlich durch eine schmale Lücke im Netz der Laserstrahlen. Der Sicherungskasten befand sich jetzt direkt hinter ihm, der verglaste Kasten, in dem der Stein gelegen hatte, vor ihm. Rei war die Anspannung anzusehen. Flüchtig warf er einen Blick über die Schulter und sprang. Der Rückwärtssalto sah waghalsig aus, doch für den Chinesen schien es Routine zu sein. Dennoch leicht schwankend kam er auf einem breiten Bilderrahmen auf.
 

Das Bild war nicht echt, nur eine Attrappe, um dahinter die Sicherungen zu verbergen. Es war die Idee Reis gewesen, und sie war gar nicht mal so schlecht.
 

Und dann geschah alles viel zu schnell: Rei griff nach der Kamerahaltung, die über ihm angebracht war, zog sich daran hoch, verhakte die Füße in einer kompliziert aussehenden Drehung darin und hing kopfüber herunter. Durch das Gewicht an der Halterung löste sich das Schloss und das Bild glitt nach unten. Er öffnete den Kasten, der keine weitere Sicherung besaß und schaltete die Laser aus.
 

Kai ergriff die Gelegenheit, schnappte sich die Ausrüstung des Chinesen und warf sie diesem zu. Inzwischen hatte er sich aus der Halterung befreit und die Haare aus dem Gürtel hervorgezogen, die er während der ganzen Aktion irgendwie dort hineingestopft haben musste.
 

>>Beeilen sie sich!<< Ein stechender Schmerz durchzuckte Kais Hand, drückte sie sich an die Brust und hielt nur mit der rechten die Waffe, sicherte vorläufig die Gänge.
 

Rei war ihm schon wieder auf den Fersen und deutete auf einige Glassplitter auf dem Boden und dann auf das gläserne Dach darüber.

>>Die ist von innen nach außen gesprungen!<<, gab der Chinese ihm zu verstehen und zeigte den möglichen Weg, den Die Katze genommen haben könnte.
 

Er führte über einen schmalen Balken unter dem Glasdach entlang. Dieses war an der niedrigsten Stelle durchbrochen. Sicher, dass im Museum außer ihnen keiner mehr war, liefen sie die Treppe hinauf, die in Verbindung mit dem Balken stand, hievten sich übers Geländer und balancierten über das Holz, schlugen störendes Glas aus dem Rahmen und kletterten hinauf aufs Dach.
 

Eine starke Windböe ließ Kai zur Seite taumeln. Durch Zufall - oder nicht - entdeckte er dadurch eine feine Blutspur - mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit die der Diebin.

Sein Funkgerät rauschte. "Kai? Das ging aber schnell!" Der Russe schüttelte den Kopf. Wo waren sie denn? In einer Talkshow? "Sie ist direkt vor euch. Wir können nicht schießen, wir würden nur das Gebäude zerstören. Ihr müsst sie fassen! Ich schicke dir Yuriy noch hinterher!"
 

"Danke, Bryan!", zischte er. Auf den hätte er auch verzichten können!
 

"Kon!", flüsterte er leise. Worte waren hier draußen eher angebracht. Durch ein einfaches Nicken deutete er ihm, wo Die Katze saß und durch ein paar gezeigte Worte, wie er dort hinkommen konnte. Zur Antwort erhielt er eine an die Brust gedrückte Faust.
 

Kai riss sich zusammen, ging weiter. Von vereinzelten umliegenden Dächern sah er die roten Laser der Waffen von Bryans Männern, die alle auf ein fast geschlossenes Mauerwerk gerichtet waren. Was dieses bewirken sollte, war ihm schleierhaft.

Ununterbrochen behielt er die einzige Lücke in der Mauer im Visier und ging darauf zu. Nur noch wenige Meter und er würde das Ganze endlich hinter sich haben. Nie wieder ein Einbruch, der von einer Frau gegangen werden würde, die sich ihre Leibgarde aus Katzen zusammengestellt hatte. Endlich würde er den Lohn für seine Arbeit bekommen; Der Anblick dieser Frau hinter Gittern.
 

"Geben Sie auf! Sie sind umstellt!" Er richtete die Waffe auf sie, ein roter Punkt auf ihrer Brust gab zu erkennen, dass er sie genau im Visier hatte. Die Katze fauchte und sprang hervor, schlug mit der bloßen Hand gegen das Gewehr.
 

So schnell konnte der Silberhaarige nicht reagieren, da versetzte sie ihm einen Handkantenschlag unter den Helm, der seinen Kopf in den Nacken schnellen ließ, so dass die Knochen knackten.
 

"Kon, halten sie sie auf!", quetschte er hervor und riss sich den Helm und die Maske vom Kopf. Ein Schwall Blut floss ihm aus den Mund. "Jetzt machen sie!" Er sah, wie Rei zitternd dastand, die Waffe angelegt und auf die Diebin zielte. Sie stand stocksteif da: Es hab keinen Weg zur Flucht. "Schießen Sie!"
 

Kopfschüttelnd ließ er die Waffe sinken, hechtete über das gläserne Dach ohne irgendwo einzubrechen und erreichte Die Katze schneller, als sie es hätte erahnen können, verpasste ihr einen einfachen Schlag in den Nacken und fing die Bewusstlose auf.
 

Binnen kurzer Augenblicke waren auch Yuriy und seine Männer da, die die Diebin nach draußen brachten. Kai und Rei folgten ihnen, die Gesichter befreit von der störenden Ausrüstung. Anerkennende Blicke der gesamten Abteilung galten ihnen, doch sie wollten nur weg. Der Einsatz hatte nicht lange gedauert, aber es war einfach genug für diesen Tag.
 

"Und jetzt: Wer verbirgt sich hinter dem Namen Die Katze?", fragte Yuriy höhnisch und griff nach der Maske der Frau. Mit einem Ruck riss er sie ihr ab. Das Entsetzten war groß.
 

"Lee? Du?"

"Wie kannst du nur?"

Unter den verächtlichen Blicken seiner Kameraden warf man ihn förmlich in den Transporter, der ihn sofort in die JVA fuhr, wo er noch verhört werden würde.
 

Was man nicht sah, war, wie Rei die Tränen fortwischte und seine Ausrüstung fallen ließ.

Nur Kai sah von Weitem, wie er auf die Knie fiel und in einer verzweifelten Geste auf den Boden schlug.
 

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Nervös lief der Russe in dem Raum auf und ab, hielt oft an dem Fenster an und sah in den Raum, wo Yuriy und Bryan den Chinesen in die Mangel nahmen. Der behauptete steif und fest nur diesen einen Coup gemacht zu haben, um zu helfen. Dem Rothaarigen war das nicht Antwort genug.
 

Durch einen Lautsprecher bekam Kai das Geschehen mit. Yuriy war außer sich vor Zorn. Der Stein war verschwunden.
 

"Sie haben also nur diesen einen Diebstahl begangen, um jemandem zu helfen?" Der Schwarzhaarige nickte. "Und wem?" Ihm war anzusehen, dass Lee ihn auf die Palme brachte. "Ich höre?" "I-ich kann es nicht..." Nervös blickte er immer wieder in dem hellen Raum umher, als ob er jenen anderen sehen würde. "Ich hab's ihm geschworen..."
 

"Ihm? Also noch ein Typ. Na wunderbar! Und ich dachte schon, wir wären hinter einer Frau her!" Yuriy sprang auf; der Stuhl, auf dem er gesessen hatte, kippte um. Seiner Finger krallten sich in den Tisch. Er sah aus, als ob er jeden Moment vor Wut platzen würde. "Wie kamt ihr überhaupt auf so eine perfide Idee? Andere unschuldige Frauen mit hineinzuziehen? Du und dein Komplize, oder wie auch immer ihr zueinander steht, werdet für eure Taten büßen!" Er hechtete um den Tisch herum und wollte nach dem Kragen des Chinesen greifen, doch Bryan hielt ihn auf.
 

"Nicht!", raunte er ihm zu und zog ihn aus dem Raum. "Ich mach den Rest!" Der Rothaarige wehrte sich noch, bis der Russe ihm die Tür vor der Nase zuschlug. "Scheiße! Das wirst du bereuen, Lee! Uns alle zu hintergehen und deine Viecher auf deine Kameraden zu hetzen! Komm mir bloß nicht in die Quere, ich mach Hackfleisch aus dir! Hörst du? Du mieses Schwein!" Ununterbrochen schlug er gegen das Metall. Kai konnte sehen, wie der Schwarzhaarige zusammenzuckte. Frustriert wandte er sich ab.
 

Das alles brachte rein gar nichts. Solange sie Lees Komplizen nicht hätten, würde er nichts sagen. "Yuriy, komm, hör auf! Reg dich ab, das nützt doch nichts!" Er packte ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich herum. "Lass uns von hier verschwinden; irgendwo einen trinken gehen!"
 

Im ersten Moment sah es aus, als würde der Rothaarige zum Schlag gegen ihn ausholen, besann sich aber eines Besseren und nickte niedergeschlagen. "Okay!" Er stockte kurz und sah Kai an. "Sollten wir nicht vielleicht Kon mitnehmen? Er sah wahnsinnig mitgenommen aus. Immerhin war Lee sein bester Freund."
 

"Tze, Yuriy, auch wenn wir uns schon so lange kennen,", er legte ihm einen Arm um die Schultern und zog ihn zu sich, "überrascht du mich immer!" "Du mich aber auch!" Lachend nahm er Kai in den Schwitzkasten und rieb ihm mit der Faust über den Kopf.
 

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Die hatten Lee und es war seine Schuld! Er hatte ihm das eingebrockt; war ein feiger Idiot. Wenn er doch nur auf diese idiotische Idee gekommen wäre! Wieso hatte er es getan? Nur, weil er auf einen Traum gehört hatte, von dem er gefesselt worden war? Wegen einem Traum? Wie bescheuert konnte man eigentlich sein?! Auf sein Gefühl zu vertrauen! Völlig hirnrissig!
 

Verraten, hintergangen, im Stich gelassen, sein Versprechen gebrochen. Er war so ein mieses Schwein, ein riesiges Arschloch, ein unwürdiger Freund.
 

Freund... Das Wort brannte ihn seiner Kehle. Es klang so wahnsinnig ironisch. Er und Lees Freund! Schwachsinn! Das einzige, was er war, war ein Verräter und ein hinterhältiger noch dazu! Er verdiente es nicht als Freund Lees bezeichnet zu werden, noch nicht mal als flüchtiger Bekannter. Er war nichts weiter als ein verlogener und missratender, kleiner...
 

"KON! Komm rauuu~s, lass dich feiern!", rief ein ziemlich angetrunkener Yuriy. Kurz darauf hämmerte er gegen die Tür des vollkommen leeren Schlafsaals seiner Einheit - ausgenommen von ihm, dem Verräter. Sie alle waren ausgeflogen, um die gelungene Festnahme zu feiern - alle, außer ihm. Er war schuldig...
 

"Jetsch komm schon...", lallte der Rothaarige, mittlerweile in der offenen Tür stehend. "Kai kommt auu~ch mi-mit!" Er prostete ihm mit einer Flasche zu, schmiss sie in eine Ecke des Zimmers, als er merkte, dass sie leer war und ging auf ihn zu. "Mach hinne! Zieh dir was and'res an und dann geh'n wa' was aufreiß'n, was hältscht davon?"
 

Ziemlich irritiert den Russen so... so - halt so ui sehen, schüttelte er den Kopf, zog sich dennoch um; Yuriy sah ihm neugierig zu. Es würde nichts bringen, hier zu sitzen und zu versauern, außerdem würde es auffallen, wenn er nicht feiern würde, sondern Misstrauen erwecken. Auch, wenn er Lees Freund war.
 

"Yuriy~? Wo bleibst du denn?" Torkelnd kam der Silberhaarige auf sie zu, als sie gerade die Tür hinter sich geschlossen hatten. "Ah, da seit ihr ja!" Er lehnte sich gegen die Wand, drohte sonst umzukippen, was ihn jedoch nicht daran hinderte weiter voranzugehen. Was er nicht merkte war ein Gang, der neben ihm auftauchte. XD~ Hihi!
 

Reflexartig sprang Rei vor, vergaß glatt Yuriy, der den Arm um seine Schultern gelegt hatte und stützte den Russen. Doch Kai war zu schwer für ihn, und der Schwarzhaarige brach unter der Last zusammen. Sein Vorgesetzter fiel direkt auf ihn.
 

Rei konnte den Atem auf seiner Haut spüren und sah in Kais Augen. Sie sahen ein wenig glasig aus. Auf dessen Zügen lag ein ,wahnsinniges' Grinsen. "Weißt du eigentlich!", flüsterte er leise, hob er seine Hand und strich ihm mit dem Handrücken über die Wange, "wie ver - verdammt süß du aus - aussiehst?"
 

Eine dunkle Röte stieg ihm ins Gesicht, doch fasste sich der Chinese schnell. "Hiwatari, Sie sind betrunken!" "Nein, nein, bin nicht betrunken. Vielleicht ein gansch kleines bisschen, aber nur so kann ich - kann ich..." Verzweifelt schüttelte Kai den Kopf, als ob er damit irgendetwas vertreiben wollte. Dann stockte er plötzlich und sah den Chinesen fest an. Es schien, als würde er irgendetwas in Reis Augen suchen.
 

Verlangen?
 

Unsicherheit?
 

Abscheu?
 

Rei war es egal. Er wollte nur noch weg. Das war ihm doch zu nah. Nicht, dass es ihm unangenehm war, ganz im Gegenteil, doch...
 

"Du wirsch ja gansch rooo~d!", kicherte Kai.
 

,Okay, das ist jetzt genug!' So gut es ging, stemmte Rei sich gegen ihn, schaffte es sogar, ihn ein wenig hochzuhieven, doch mehr auch nicht. Schwer fiel der Russe wieder auf ihn, und der Chinese riss die Augen auf. Das war nicht wahr!
 

Durch eine Kurzschlussreaktion scheuerte er Kai eine, der mit Schmerzestränen in den Augen sich die Wange rieb. "Wasch sollte ´n das?", nuschelte er niedergeschlagen.

Rei fuhr sich mit den Fingern über die Lippen. Sie brannten immer noch, schmeckten leicht nach Alkohol - und Kai. "Hi - Hiwatari, das - das ist nie vorgefallen!"

Der Russe legte den Kopf schief und sah ihn fragend an. "Was'n? Weiß von nichts!" Taumelnd rappelte er such auf und zog Rei ebenfalls mit. "Und jetsch geh'n wa' einen draufmach'n!" Er legte ihm einen Arm um die Schulter. Yuriy, der die ganze Szene mit angesehen hatte, grinste und stützte sich ebenfalls auf den Chinesen.
 

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Mit einem Kater, der sich gewaschen hatte, riss ihn das Gebrüll von Ivanow aus dem Schlaf.

"Guten Morgen, ihr Memmen! Es herrscht wunderbares Wetter! Es regnet aus Eimern, und die Kälte bringt einen fast um. Aber davon lassen wir uns ja nicht unterkriegen! Also raus aus den Betten, und rein in die Klamotten! Wird's bald? Wer nicht in zehn Minuten draußen auf dem Platz ist, wird die nächsten Tage draußen pennen, und zwar nur in den Sachen, die er jetzt anhat!", brüllte der Rothaarige und riss die Tür zu ihrem Quartier auf. "Holla! RAUS HAB ICH GESAGT!"
 

Schlagartig standen die restlichen elf ihrer Einheit stramm vor ihren Betten. Alle mit einem solchen Kater, der sie nach nicht mal einem Augenblick schwanken ließ. "Geht doch!", schrie er weiter. "Ach, Kon! Sie sollen zu Hiwatari ins Büro. Er will Sie sprechen!"

Der Chinese erschauderte, als Yuriy so nahe vor ihm stand. "Ja, Sir!"
 

Er sah ihn noch eine Weile an, ehe er auf dem Absatz Kehrt machte. Die Tür schlug er donnernd hinter sich zu. Was der Russe wohl von ihm wollte? Obwohl, eigentlich konnte er sich das schon denken...
 

So schnell er konnte, zog er sich um und schnürte gerade den Stiefel, als die Tür ein weiteres Mal aufflog. "Denken Sie aber ja nicht, dass Sie sich damit vor dem Training drücken können!", brüllte Ivanow. Noch bevor seine Schritte nicht mehr zu hören waren, brachen seine Kameraden in schallendes Gelächter aus.
 

"Der Liebling vom Chefchen wird von dessen besten Freund zur Sau gemacht!", gackerte der Blauhaarige und wischte sich die Lachtränen weg. "Halt' s Maul, Takao!" Er warf ihm einen hasserfüllten Blick zu und ging im Laufschritt zu Hiwataris Büro. Davor angekommen zögerte er anzuklopfen.
 

"Kommen Sie rein, Kon. Ich habe Sie schon gehört!" Noch ein tiefer Atemzug, dann drückte Rei die nur angelehnte Tür auf.

Zuvor war er nie im Büro seines Vorgesetzten gewesen. So wurde er von dem vollgestopften Raum fast erschlagen; Regale ragten bis an die Decke, vollgestellt mit Ordnern, losen Papierstapeln und Zeitungen. Nur die Wand hinter dem Schreibtisch des Russen war halbwegs frei. Bis auf ein paar Auszeichnungen für besondere Leistungen, sowie Fotografien, auf denen immer die drei Russen in allen Lebenslagen und von früher - als sie noch jünger waren - bis jetzt oder die verschiedensten Einsatz- und Trainingsorte abgebildet waren, befand sich nur noch das einzige Fenster in diesem Zimmer, das einen Blick auf den Ausbildungsplatz gab.
 

Der Silberhaarige saß hinter dem Tisch, der im Gegensatz zum Zimmer aufgeräumt wirkte, und las in den Protokollen und Papieren des letzten Einsatzes. Er trug eine Brille mit sehr dünnen trapezförmigen Gläsern, dessen kürzere Seiten sich unten befanden. Das Gestell hatte eine dunkelblaue Färbung und stand in starkem Kontrast zu seinen Augen, die halb über den Rahmen zu ihm aufblickten.
 

Augenblicklich wurde Rei sich seines Ranges bewusst. "Guten Morgen, Sir!", kam es leicht gequetscht von ihm. "Wie man es nimmt", erwiderte er. "Stehen Sie bequem!"

Er sah den Russen nicht mehr an, sondern aus dem Fenster auf den Platz, wo seine Kameraden von Ivanow gedrillt wurden.
 

"Wissen Sie, warum ich Sie sprechen wollte?"

"Ja, Sir!"

"Verstehe. Dann wissen Sie wohl auch schon, dass Lee nichts von sich gibt." Er schob ihm die Unterlagen zu, die er zuvor in einen beigen Hefter geschoben hatte. Obenauf stand "Spezialeinheit ,Die Katze'" in fein säuberlicher Schrift. "Kon, Sie fahren gleich in die JVA und sprechen mit ihm! Vielleicht gibt er dann etwas von sich!"
 

Nun sah er Hiwatari doch an. "Aber, Sir, ich habe nicht die Befugnis-" "Jetzt haben Sie sie!" Der Russe stand auf, nahm die Brille ab, die er vorsichtig in eine Schublade legte, diese zuschob und abschloss. "Sie haben nichts gesehen!"
 

Rei legte den Kopf schief. Sollte er es darauf ankommen lassen? "Ich weiß von nichts!", grinste er, doch Hiwatari reagierte nicht darauf. Er hatte den Vorfall von gestern Nacht wohl vergessen. "Ich werde Sie begleiten", sagte er stattdessen.
 

Verwirrt blieb er für einen Moment stehen. Wieso wollte er ihn begleiten? Vermutete er irgendetwas? Nein, bestimmt nicht! Woher denn auch? Er atmete noch einmal durch, drückte die Mappe mit beiden Händen gegen den Oberkörper und holte den Russen wieder ein, der mit strammen Schritten durch das Gebäude nach draußen eilte, wo sie in einen der Jeeps einstiegen.
 

Es war kein weiter Weg bis zur JVA, wurde jedoch länger als geplant, da irgendwo ein Unfall die Straße blockierte. So mussten sie eine Umleitung nehmen, doch diese führte sie erst ins Nirgendwo, bevor sie ihr Ziel erreichen würden. Rei machte sich währenddessen seine Gedanken.
 

Ob der Russe wirklich nichts ahnte? Es sah jedenfalls danach aus. Oder aber konnte er sich so gut verstellen, wie immer von ihm behauptet wurde? Er warf einen Blick in die Mappe. Das, was er dort durch Zufall aufgeschlagen hatte, ließ sein Herz für einen Moment aussetzen. Da stand, dass Lee hundertprozentig einen Komplizen haben musste, der eine ähnliche Ausbildung hatte, wie er. Und weil Lee eigentlich nie bei den Einsätzen gefehlt hatte, beziehungsweise, dass er jemanden haben musste, der seinen Platz als Bodenschütze einnahm, lag die Vermutung nahe, dass es einer aus ihrer Abteilung sein musste. Als Verdächtiger stand dort niemand, aber Rei konnte sich so schon denken, wen die drei Russen an erster Stelle sahen - ihn. Obwohl er sich sicher war, dass keiner es gemerkt haben konnte...
 

"Schon schlau daraus geworden?", fragte Hiwatari schroff, wovon Rei aufschreckte.

"Nein, Sir. Aber sind Sie sich wirklich sicher, dass es einer von uns ist? Ich meine, wie sollten die das Ganze denn dann anstellen? Irgendwer würde dann doch immer fehlen!" stellte er die Gegenfrage und beantwortete sie sich selbst. ,Eigentlich ganz einfach...'

"So, wie es aussieht, nimmt irgendwer für Lee den Platz ein, dessen Ausbildung die gleiche sein muss."
 

,Fast richtig, Hiwatari', dachte der Chinese nervös.
 

"Also liegt es nahe, dass es einer von uns sein muss. Aber sie haben Recht. Einer muss immer fehlen, doch es waren immer alle da, bis gestern. Daraus lässt sich schließen, dass unser Kleines Expertenteam gewusst haben muss, dass wir ihnen auf die Schliche gekommen sind. Bryan und Yuriy haben ebenfalls ihre Männer überprüft, war jedoch kein Fremder dabei. Ich denke also doch eher, dass irgendjemand, den wir nicht kennen, mit Lee unter einer Decke steckt und immer dessen Platz einnimmt!"
 

Rei sah ihn an. Er schloss ihn doch aus. Dann hatte der Plan funktioniert. Nur, für welchen Preis? Und wie kamen er und Lee aus dem ganzen Schlamassel wieder heraus? Wenn sie herausfänden, dass er das alles eingefädelt hatte, dann würden sie ihn fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel!
 

"Rei, geht es Ihnen gut? Sie sind so still - und blass!" Das war das erste Mal, dass Hiwatari ihn mit Vornamen angesprochen hatte. "Ja, Sir!", war seine knappe Antwort.
 

Wieder verfielen sie in Schweigen. Meinte der Russe es wirklich so, wie er es gesagt hatte, oder wollte er ihn nur in Sicherheit wiegen? Wollte Hiwatari, dass er sich sicher fühlte und einen Fehler machte?
 

Unsicher schaute er zu seinem Vorgesetzten auf. Ihm fielen wieder die Ereignisse des letzten Abends ein. Ob der Russe es wirklich vergessen hatte? Oder hatte er es im Rausch des Alkohols nicht einmal wahrgenommen? Würde er ihn für einen vollkommenen Vollidioten abstempeln, wenn er ihn danach fragen würde, oder gar nichts sagen? Letzteres schien ihm am wahrscheinlichsten, doch sicher war er sich da nicht. Vielleicht würde er auch überreagieren - oder ihn dermaßen fertig machen (und das dann mit aller Wahrscheinlichkeit vor der ganzen Mannschaft), dass er den Stützpunkt vor lauter Scham verließ.
 

Er wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als der Russe den Jeep anhielt. Ein leises Rauschen erklang. "Wir haben sie schon erwartet, Sir!", kam es aus dem kleinen Lautsprecher, dann öffneten sich die großen Eisentüren und der Silberhaarige fuhr auf den Innenhof. Dort sprang er sofort aus dem Wagen.
 

"Beeilen Sie sich, Kon. Ich hasse es hier zu sein", grummelte er leise, marschierte auf jenen Trakt zu, in dem Lee saß. Ein Beamter mit dunkeln Ringen unter den Augen führte sie durch ein Wirr - Warr von Gängen.

Vor einer eisernen Tür ließ er sie beide allein.
 

Nervös blickte Rei auf diese, dann zu dem Russen. "Sir, könnte ich vielleicht allein mit ihm reden? Es... ich soll ihm etwas von seiner Schwester ausrichten. Geht das? Ohne, dass Sie die ersten Minuten das Gespräch aufnehmen?" Hiwatari sah ihn eiskalt an, bevor er zustimmend nickte. "Aber beeilen Sie sich. Sonst kommen wir in Teufels Küche!"
 

Dankbar lächelnd öffnete Rei daraufhin die Tür. Er sah nicht, wie der Russe leicht errötete - und ein wissendes Grinsen aufblitzen ließ. Er ging in den Nebenraum und beobachtete das Ganze durch eine Scheibe, die ihn hinein-, die Chinesen aber nicht zu ihm herausgucken ließ.
 

Unsicher ließ Rei sich gegenüber seines besten Freundes auf den Stuhl sinken. Dieser sah ihn aus trüben Augen an. In sein blasses Gesicht fielen ihm seine zerzausten schwarzen Haare. Kurz: Er sah schlecht aus, doch konnte Rei darauf keine Rücksicht nehmen; Er musste sich beeilen.
 

"Es tut mir Leid!", fing er leise an. "Deine Schwester lässt mich ausrichten, dass sie dich vermisst." Lee blickte ihn an, als wäre er nicht anwesend - Luft.

"Aber deswegen bin ich nicht hier - zumindest nicht so, wie Hiwatari sich das vorgestellt hatte. Er wird für in paar Minuten das Tonband auslassen. So bleibt mir Zeit, dir alles zu erklären."
 

Der Schwarzhaarige regte sich, lächelte ein wenig. Rei wusste, dass dies nur gespielt war, um dem Russen draußen weis zu machen, dass sie beide über private Dinge sprachen - er hoffte es zumindest.
 

"Also, erstens: Hiwatari ist sich anscheinend sicher, dass ich nichts mit all dem zu tun habe, Mariah hat er überhaupt nicht im Visier. Doch sicher bin ich mir nicht. Es kann auch alles anders sein, als vermutet! Zweitens: Wir wissen nicht, wie wir an die letzten Opale kommen sollten, denn spätestens dann fliegt alles auf. Mariah kann nicht meinen Platz einnehmen, also muss ich das in den nächsten paar Stunden durchziehen. Lee, ich weiß, es ist alles sehr riskant, aber glaube mir, sobald wir die Sieben Opale haben, wird alles besser! Wir können es schaffen! - Und wenn nicht, werden wir es sowieso nicht mehr mitbekommen", fügte er leise hinzu.
 

Der Chinese strich sich fahrig durch die strähnigen Haare, wobei er den Kopf schief legte und grinste. Rei sah nervös auf die scheinbar unsichtbare Scheibe, doch er wusste, dass der Russe dahinter stand und ihm vielleicht sogar zunickte. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, schlug er den Hefter ein weiteres Mal auf. Lee verspannte sich augenblicklich. Nach Reis Meinung etwas zu offensichtlich.
 

"Lassen wir das nette Getue", fing er ruhig an. "Wie kamst du bloß auf so eine bescheuerte Idee? Ich meine, du bist mein bester Freund, wir kennen uns seit Kindestagen, und dann machst du einen solchen Scheiß? Direkt vor meinen Augen? Du enttäuscht mich! Ich dachte, ich könnte dir vertrauen, und dann so was! Warum, Lee? Warum hast du das getan? Sag es mir!"
 

Filmreif schleuderte er Lee die Unterlagen entgegen, der - völlig überrascht davon - zusammenzuckte. Eigentlich hätte Rei einen Oscar dafür verdient - in der dann neueingeführten Kategorie "Bestes Arschloch".
 

"Rei, ich - ich kann es nicht!", stotterte der Chinese, rieb sich die zitternden Hände. "Nein? Wieso denn nicht? Weil du jemanden verraten könntest? Würdest du mir es noch nicht einmal sagen, wenn ich dir sage, wie gut deine Schwester doch eigentlich ist?" Das war die Reaktion, die Rei erwartet hatte: Lee sprang wutentbrannt auf. Ob er es wusste, dass es eine Lüge war? Oder dachte er, Rei würde die Wahrheit sprechen?
 

"Du!", schrie er, drohend mit dem Finger auf ihn zeigend. "Wenn du ihr nur ein Haar gekrümmt hast, bring ich dich um!" "Ich sag dir die Wahrheit über all das, wenn du mir meine Frage endlich beantwortet hast!" Der Chinese krallte die Finger in den Tisch, die Knöchel stachen weiß hervor. Er schien mit sich zu ringen, was er sagen, wie er reagieren sollte.
 

"Es... es ist nicht so einfach-" "Alles ist einfach, wenn man es sich nicht selbst zu schwer macht!", schrie Rei ihm dazwischen.
 

Stille: bedrückend und fast zum Greifen nah. Eine Ruhe, wie kurz vor dem großen Sturm.
 

"Es klingt vielleicht verrückt, aber", fing er leise an, setzte sich wieder hin, "ich tat das alles, um - um diese Welt vor einem Unheil zu bewahren, das sie heimsuchen wird. So wie es vor Jahren - Was sag ich da?! Jahrhunderten! - prophezeit wurde!"
 

Rei hatte das Gefühl, dass der Russe sich jetzt schlapp lachen würde, und stand auf. Kehrte Lee den Rücken zu, als er vor der Tür stand und umklammerte die wiederaufgesammelten Unterlagen. "Ist das alles?", fragte er. Er wusste, dass Lee nur nickte. "Deiner Schwester geht's gut. Ich habe sie nicht einmal angefasst."
 

Kai sah, wie der Chinese die Tür hinter sich zuzog, Lee zitternd zurückließ. Kopfschüttelnd steckte er die zweite Kassette ebenfalls ein. Er hatte es gewusst.
 

Er fand Rei am Boden an der Tür gelehnt sitzen; Er zitterte.
 

"Kon, stehen Sie auf!" Er wollte ihn hochziehen, stattdessen ließ er sich - wider seiner Natur - neben ihn sinken. "Nehmen Sie es nicht so schwer. Wir werden ihm seine gerechte Strafe geben!" Der Chinese sah zu ihm auf, mit geröteten Augen und Wangen, die durch die Tränen im kalten Neonlicht glitzerten.
 

"Ich wollte das nicht." Völlig aufgelöst rieb er sich mit dem Handrücken über die Wangen. "Ich wollte ihn nicht anlügen..." Kai sah sich hektisch um, hievte Rei auf die Beine. Dieser verkrampfte sich schluchzend in dessen Hemd, wollte ihn nicht loslassen. Am liebsten wäre es dem Russen gewesen, ihn zusammenzustauchen, so, wie er es immer tat, wenn der Chinese versagte. Doch er legte ihm stattdessen einen Arm um die Schultern, führte ihn hinaus.
 

Der warme Mittagswind trocknete den Rest seiner Tränen, als sie auf demselben Weg zurückfuhren. Und Rei wusste jetzt, dass sein Vorgesetzter auch mitfühlend sein konnte. Was er nicht wusste, war, dass er alles mit angehört hatte.
 

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Vorsichtig entfernte Mariah die weißen Streifen von seiner Schläfe, warf einen prüfenden darauf, bevor sie ihm aufmunternd über die Wange strich und sich hinter ihm aufs Bett setzte, um seine Haare zu flechten.
 

"Du musst aufpassen. Nur irgendeine kleine Verletzung am Glas oder anderem, ein Tropfen Blut, ein Haar oder auch nur eine winzige Hautschuppe und die finden deine Identität heraus. Dann wirst du wegen schweren Diebstahls in fünf Fällen, Einbruchs in mehr als zwanzig Fällen und der Anstiftung der Mittäterschaft zu mindestens lebenslanger Haft verurteilt!", zählte sie ihm beiläufig auf, während sie das Band um den Zopf wickelte.
 

"Schön, dass du immer an mich glaubst! Hab' herzlichen Dank!", grummelte der Schwarzhaarige und schnürte die leichten Stiefel zu. "Du musst nicht immer damit prahlen, dass du Jura studiert hast - und die selbe Ausbildung wie ich besitze!"
 

Kichernd klopfte sie ihm auf die Schulter. "Na, na, da ist aber jemand schlecht gelaunt, wie?" "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr! Immerhin weißt du, warum!" Sie nickte schwer seufzend, schob ihn von der Bettkante. Nur allzu gut wusste sie, was geschehen würde. Doch gab sie die Hoffnung nicht auf, dass sie es schaffen konnten.

Prüfend sah sie Rei an, der, noch etwas zitternd, das Headset zurecht rückte, an dem, links und rechts an seinem Kopf, eine kleine Lampe und eine Kamera angebracht waren; das Mikro an seiner rechten Wange etwas verbog, damit es ihn nicht kratzte. Der Knopf in seinem Ohr gab ein Rauschen von sich - der Chinese verstellte die Lautstärke und Frequenz.
 

"Fertig", gab er seufzend von sich, schob den Gürtel mit den unzähligen kleinen Taschen, mehreren Karabinerhaken und - nur für den Notfall - der Waffe zurecht, warf sich den schwarzen Mantel über die gleichfarbige enge Kleidung, zog die Kapuze tief ins Gesicht, und band ihn zu. Im Notfall musste er sich schnellstmöglich davon trennen.
 

"Sicher?", fragte die Pinkhaarige, wusste die Antwort aber schon. "Dann wie abgesprochen. Ohne viel Aufsehen zu erregen steigst du ein. Wenn es Probleme gibt, sag' es mir. Wenn du Hilfe brauchst, gebe ich sie dir. Und vergiss nicht: Ich sehe und höre alles, was um dich herum geschieht", fügte sie, auf sein Headset deutend, hinzu.

Rei rührte sich für einen Moment nicht. Doch dann hob er eine der vorsorglich schwarz verbundenen Hände, zog Mariah zu sich und küsste sie.
 

Noch bevor sie reagieren konnte, was geschehen war, war der Chinese aus dem Fenster hinaus in die Nacht geflüchtet. Bete für mich hatte er ihr noch zugeflüstert. Ein Zeichen, dass er Angst hatte - Angst hatte zu versagen.
 

Jemand klopfte wild gegen die Tür zur Krankenstation. Hastig versteckte Mariah den Laptop und alle möglicherweise belastenden Indizien.
 

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Eigentlich war es eine viel zu schöne Nacht, um eine solch schreckliche Tat zu verüben.

Seinen Mantel schmiss er davon, der flatternd durch die Nacht flog. Er würde nur stören...
 

Der Himmel war so klar, dass man den noch so kleinsten Stern erkennen konnte. Der fast perfekt runde Mond gab ihm das Gefühl der Unbesiegbarkeit. Doch seine Hände zitterten, als er das Seil durch die Karabiner zog, sich selbst sicherte.

Durch die Kanalisation kam er hier nicht, dafür hatte er dummerweise selber sorgen müssen, dass da keiner hindurchkam. Der normale Eingang war für ihn dieses Mal tabu. Er musste schnell und ungesehen hinein- und wieder herauskommen, ohne viel Schaden anzurichten. Also hieß die Bilanz: Übers Dach einsteigen.
 

Das ohrenbetäubende Kratzen des Messers auf dem Glas, das das Dach bedeckte, stellte ihm die Nackenhaare auf. Langsam schob er die Riegel des Fensters auf, schob sich vorsichtig über die Öffnung. Mit Händen und Füßen hielt er sich über den Abgrund, konnte sein Ziel unter sich ausmachen: in mehr als fünfundsiebzig Meter Entfernung.
 

Ein Ruck ging durch die sensible Seilkonstruktion. Sie war nicht dafür gemacht, von nur einer Person bedient zu werden. Rei hätte aber auch nie gedacht, dass er sie gebrauchen würde...
 

Es knarrte wieder. Der Chinese verlor den Halt, fiel, ohne diesen wiederzufinden.

Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit raste er dem Boden zu, bis er plötzlich auf etwas prallte. Schmerzerfüllt schrie er auf. Ihm wurde schwarz vor Augen, schmeckte etwas metallisches. Blut quoll über seine Lippen. Ängstlich wischte er es sich mit dem Handrücken weg, stemmte sich an dem Gitter hoch, kam schwankend zum stehen.

Es konnte nicht sein! Das war nicht im Überwachungssystem verzeichnet! Irgendwer musste gepfuscht haben! - Oder wusste, dass er heute Nacht einbrechen würde. Was dann zwangsläufig heißen musste, dass Hiwatari...
 

"Dieses Schwein!", flüsterte er heiser. Ein weiterer Schwall Blut lief ihm über die Lippen. Musste denn immer alles schief gehen?

Hastig löste er das Seil aus den Haken. Automatisch zog es sich von selbst nach oben. Wieder etwas, dass nicht eingeplant gewesen war! Über das Gitter balancierte er zu dem Geländer. Es sah, dass er die Hälfte der gesamten Strecke gefallen war, als er das Schild mit dem Stockwerk sah.
 

"Verdammt!", fluchte er weiter, während er sich die schmerzenden Rippen rieb.

Mehr oder weniger elegant kletterte er über das Geländer auf die Galerie, die sich um eins der Hauptausstellungsstücke in schwindelerregender Höhe erhob.
 

Wie war das Gatter nur dort hingekommen? Bevor er losgegangen war, hatte er sich mit Mariah die Videoüberwachung der letzten Tage angeschaut. Da war es noch nicht angebracht gewesen! Ebenfalls wunderte es ihn, dass kein Alarm ausgelöst wurde, als er mit voller Wucht auf die Absperrung geprallt war. Es stank ihm gewaltig.
 

Nicht nur, dass der Russe ihn ausgetrickst hatte - obwohl er selbst Schuld daran war -, er war auch noch direkt in seine Falle getappt!
 

"Mariah?", flüsterte er leise. Als Antwort erhielt er nur ein leises Rauschen. Jetzt war auch noch die Ausrüstung Schrott! Immer noch leise vor sich herfluchend, schaltete er die kleine Lampe an. Zumindest funktionierte diese.
 

Völlig lautlos sprang er auf die andere Seite des Ganges und kam auf der etwas zu breiten Fußleiste auf, setzte sich seinen Weg eng an die Wand gedrückt fort. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen.
 

In den oberen Stockwerken waren keine Kameras angebracht, da ab dem fünften Stockwerk nur ,unwichtige' Büros ihren Platz hatten. Die Sicherung war hier ganz simpel: im Boden. Schon bei der kleinsten Berührung wäre er geliefert - oder einer zu langen. Wenn er schnell genug war, konnte er das System überlisten.
 

Lichtkegel huschten plötzlich an ihm vorbei. "Ich glaub', dass war hier gewesen!"
 

Rei kannte diese Stimme. Sie gehörte einem von Kuzenows Männern - Brooklyn. Kurz darauf kam Garland um die Ecke. Hastig schaltete der Chinese die schwachleuchtende Lampe aus. Die Tür keine zwei Mannslängen vor ihm war seine einzige Rettung. Lautlos balancierte er zu der Tür, hielt sich nur mit den Zehen auf der Leiste fest, während er den Körper in den Rahmen drückte.
 

Sein Atem raste, als die beiden unbehelligt erst einmal, dann ein zweites Mal an ihm vorbeiliefen, um zurückzukehren. "Musst dich geirrt haben!", raunte Garland. Sie waren wieder verschwunden.
 

,Wenn ich mich beeile, schaff ich's vielleicht noch!', dachte Rei sich, setzte einen Fuß auf den Boden. Nichts geschah. Mit der Geschmeidigkeit und Schnelligkeit einer Katze lief er bis zum Ende des Ganges, sprang wieder auf die Galerie. Ein leises Piepen erklang. Der Alarm für die Bodensicherung war wieder an. Doch Rei ließ das jetzt kalt, er hatte eine Schwachstelle im Gitter entdeckt: Schrauben.
 

Aus einer der Taschen holte er sein liebstes Spielzeug heraus - ein Allzweckmesser. Mit dem darin enthaltendem Messer schraubt er diese hinaus, nahm es zwischen die Zähne und das dünne, aber sehr strapazierfähige Ersatzseil von der Schulter, legte es um den Stützbalken neben sich und ließ die beiden Enden in die Tiefe fallen. Während er, unter dem Gatter hängend, die Luke von der anderen Seite wieder zuschraubte, versuchte er weiter zu der Chinesin Kontakt aufzunehmen. Sie meldete sich nicht. Es nützte nichts; Er musste ohne sie auskommen.
 

Mit geschultem Blick sah Rei, dass das Seil nur bis in den zweiten Stock reichte, wo er, mit den Füßen auf dem Geländer in der Hocke sitzend, die Karabiner öffnete und sich an einem Ende des Seils festhielt. Dann sprang er.
 

Auf Händen und Füßen kam er auf einer kleinen Fläche zwischen den Bodenlasern auf; Das Seil fiel ihm auf den Rücken. Er stand leicht schwankend wieder auf und legte sich den durch die Reibung erhitzen Strick um die Schulter - sein Ziel war direkt vor ihm.

Er konnte sich sicher sein, dass ihn niemand sehen würde. Zuvor hatte er durch einen kleinen ,Trick' die Kameras ,ausgeschaltet'; technische Manipulation seines eigenen Systems. Pech für die anderen. Sie würden nur Bilder sehen, die wenige Minuten zuvor aufgenommen worden waren.
 

Trotzdem - und immer noch mit Bedacht - setzte er einen Fuß nach dem anderen auf den Boden, darauf achtend, nicht die roten Lichtschranken zu berühren, nahm das Messer, sowie Bruchstücke des Glases, das er zuvor aus dem Dachfenster herausgeschnitten hatte, in die Hand und lenkte den Laser am Fuß des Sockels damit um, um die Schneide des Messers dort hineinzurammen. Ein leises Klicken erklang und die Glaskugel hob sich einen Spalt breit. Genug, damit Rei die Hand hindurchschieben konnte, um nach dem Opal zu greifen.
 

Voller Bewunderung strich er über diesen - diesmal roten - ovalgeformten glatten Stein, in dessen Auge sich eine katzenhafte Pupille befand. Daher auch der andere Name der Sieben Opale: Die Siebenfarbigen Augen der Hoffnung.
 

Doch er durfte nicht trödeln, verstaute den roten Stein in einen freien Beutel an seinem Gürtel, zog das Messer und die Glasscheiben aus dem Boden - und sprang. Seinen Halt fand er an einem Balken über sich, der eigentlich nur zur Zierde gedacht war, aber Rei zog einen anderen Nutzen daraus: Um dem System zu entgehen.
 

Zahlreiche rote Lichtstrahlen tauchten plötzlich von überall und nirgends auf, hinderten ihn daran, auf dem Boden weiterzugehen. Ein Mechanismus, den er selbst eingebaut hatte, um seine eigenen Leute notfalls auf eine falsche Spur zu bringen; Der ihn aber fast daran hinderte weiterzukommen.
 

Spielerisch kletterte er auf den Balken, kroch darauf auf die gegenüberliegende Seite des Raumes. Das letzte Katzenauge war am anderen Ende des Museums untergebracht, um die Besucherscharen zu verteilen, die sich um beide Ausstellungsstücke drängten. So, wie sie es angelegt hatten, war die Überwachung sicherer - nur für ihn war es umständlich. Es zögerte alles hinaus. Er hatte darauf bestanden, beide Opale in einem Schaukasten auszustellen, da es doch faszinierender wäre, als sie sich einzeln anzusehen. Doch man hatte seine Meinung links liegen gelassen. Sollte er sich doch nur um das Sicherheitssystem kümmern und nicht um den Aufbau.
 

Ein überlegendes Lächeln legte sich auf seine Züge, als er mit einem waghalsigem Sprung über den Gang wegsetzte, dabei die Kameras in der vorherigen Halle ein- und die in der jetzt kommenden ausschaltete, wieder auf dem Geländer aufkam, nochmal absprang, um mit einer zweifachen Rolle schlitternd auf allen Vieren auf einer Art Brücke, die quer über die zweiten Halle führte, ankam. Der Boden bestand aus bruch- und kugelsicherem Glas, so konnte man die Exponate sogar von hier oben betrachten. Rei nutzte es für seine Zwecke.
 

Da das Geländer nur aus Eisenstreben bestand, konnte er bequem hinüberklettern, vier kleine, saugnopfartige Vorrichtungen an Hände und Füße schnallen, um kopfüber zu seinem Ziel zu gelangen. Das Seil und seine eigenen Haare hingen bedrohlich nah an der Sicherheitsvorrichtung. Würde er mehr Abstand zum Glas über ihm haben, wäre er geliefert.
 

Nur wenige Meter musste er sich auf diese Art fortbewegen, bevor er die Hände aus den Griffen löste, das Seil hindurchfädelte, sich ein wenig verrenkte, um es durch die Karabiner zu ziehen und über das Geländer zu werfen.
 

Mit dieser Art von Flaschenzug konnte er sich - mit den Füßen in der dadurch entstehenden Schlaufe - ohne große Mühe und Kraft nach unten abseilen und, wenn nötig, sich auch nur mit einer Hand auf Höhe halten. Knapp an den Lasern vorbei.
 

Doch Rei hatte nicht damit gerechnet, dass man etwas am System verändert hatte.

Plötzlich ertönte das ihm nur zu bekannte Läuten des Alarms, sämtliche Lampen gingen an, die Platte, an denen seine Konstruktion befestigt war, zitterte plötzlich - brach berstend. Rauch stieg auf.
 

Der Chinese fiel, einer der Sauggriffe rutschte an dem Seil herunter, bis er an seinen Gürtel kam, nicht durch den Haken passte. Er keuchte schmerzerfüllt auf, zog sein Messer, um das Seil durchzuschneiden.
 

Unkontrolliert fiel er auf den Boden, sich den Bauch haltend. Rei sah sein Blut über die Hände laufen; Ein Stück Glas, das an dem Griff hängen geblieben war, hatte ihm die Haut aufgerissen.
 

Er krümmte sich vor Schmerzen zusammen, ihm wurde wieder schwarz vor Augen.

Wieder hatte er versagt...
 

"Na, wen haben wir denn da?", fragte eine, ihm wohlbekannte Stimme, hämisch lachend hinter ihm. "Wenn das man nicht unser Schmusekätzchen ist. Erwischt, kann ich da wohl nur sagen!"
 

Rei drehte sich, die Zähne zusammenbeißend, um, sah den Russen vor sich, wie er seinem Kollegen - und bestem Freund - seine Dienstwaffe an die Schläfe drückte, den freien Arm um dessen Hals geschlungen.

"Yu - Yuriy?", brachte er stöhnend hervor.
 

Der Rothaarige stieß einen verächtlichen Laut aus. "Was fällt dir ein, mich bei meinem Vornamen anzusprechen, Kon?" Er verpasste dem Silberhaarigem einen Schlag in den Nacken, worauf dieser ohnmächtig zusammensackte.
 

,Dann bleiben Sie doch auch bitte beim siezen!', hatte er ihm entgegenwerfen wollen, wurde aber von seinem eigenen Keuchen unterbrochen.

"Woher? Und warum?", fragte Rei stattdessen. Seine Worte mussten für jeden anderen unverständlich sein, nicht für Yuriy.
 

"Wieso? Weil ich immer im Schatten des Ach-so-großen Kai Hiwatari stand! Immer kassierte er den ganzen Ruhm, obwohl ich die meiste Drecksarbeit gemacht hatte. Deshalb! Und da kam mir euer kleines Techtelmechtel von gestern Abend gerade recht!" Er beugte sich zu Rei hinunter, zog ihn hoch, sodass er schwankend auf den Knien zum Sitzen kam, und fasste ihn grob am Kinn. "Übrigens: hübsche Maskerade!", grinste er fies und riss ihm die mit Katzenzügen versehende Maske vom Gesicht - und erschrak. Rei hatte das Gesicht vor Wut verzerrt. Seine Augen waren zusammengekniffen, doch sie strahlten seine solche Bedrohung aus, dass Yuriy einige Schritte zurückwich.
 

"Wenn du gewusst hättest, was du angerichtet hast, würdest du es dann noch einmal tun?", fragte er.
 

"Was?", gab er wütend zurück. "Dass ich euch hier zurücklasse? Den Ruhm einstecke? Und ihr hier elendig verbrennt? Bestimmt nicht!" Er zog einen kleinen schwarzen Sender aus der Tasche. "Das hier löst einen Kurzschluss aus. Glaub mir, keiner wird herausfinden, dass ich ihn ausgelöst habe! Es wird wie ein normaler Kurzschluss aussehen!", fügte er noch hinzu, betätigte den Auslöser, während er vorsprang und dem Chinesen einen Schlag in die Magengegend versetzte, ihm den Stein vom Gürtel riss. "Ach, und das mit Kai: Alle Welt wird glauben, du hättest ihn bewusstlos geschlagen, um an den Opal zu kommen. Ich hab noch versucht, ihn aus den Flammen zu retten, doch kam ich nicht mehr durch die ,Wand'! Aber das hier wird reichen, um meine Unschuld zu beweisen!" Verächtlich winkte er ihnen zu, mit dem Katzenauge in der Hand. Durch die Feuerwand sah Rei es nur verschwommen.
 

Das Wüten des Feuers verschlang alles um sie herum. Die kostbaren Exponate, die nicht hinter dem Sicherheitsglas aufbewahrt wurden, verbrannten auf ewig bis zur Unkenntlichkeit.
 

Berstend brachen die ersten Wände ein, die nur aus dünnen Holzplatten bestanden, um Räume einzuteilen. Der Kreis zog sich immer enger um sie, die Hitze würde unerträglich.

Sich stöhnend aufrichtend rieb Kai sich den Nacken, kam taumelnd zum Stehen. Zuerst nahm er die Umgebung nicht wahr, bis er fast über den zusammengekrümmten Chinesen stolperte. In der Blutlache, in der er lag, spiegelte sich die Feuersbrunst. Ein Schauer lief über Kais Rücken.
 

Geschickt hob er ihn hoch, sah sich suchend um. Es musste doch einen Ausweg geben!
 

Soweit er es erkennen konnte, stand das ganze untere Stockwerk in Flammen. Er musste hier heraus - mit Rei - , koste es, was es wolle! Zuviel stand auf dem Spiel!
 

Kleine Glassplitter fielen ihm auf die Schulter. Klar, die Überführung! Wieso war er nicht gleich darauf gekommen?!
 

Vorsichtig setzte Kai sich in Bewegung, die Treppen suchen. Der Chinese regte sich, krümmte sich immer wieder zusammen, krallte sich in seiner Kleidung fest. Ein Fieberschub nach dem anderen ließ ihn zittern. Die Bauchwunde musste so schnell wie möglich verarztet werden!
 

Am Treppenabsatz sah er sich wieder um. Wenn er sich beeilte, würde er noch die andere Seite erreichen, bevor sie eingeschlossen werden würden. Kai holte tief Luft - rannte los. Genau in der Mitte der Brücke setzte er zum Sprung über das Loch an, das durch eine spezielle Sprengladung entstanden war. Gerade kam er sicher auf der anderen Seite an, als das Feuer lodernd in die Höhe schlug.
 

Schweiß perlte von seiner Stirn. Auf die Dauer wurde Rei doch zu schwer für ihn, kam jedoch die nächsten Stockwerke leichter hoch, da er wusste, dass der Chinese in Lebensgefahr schwebte, während er nach der ,Einsatzzentrale' ihrer Einheit suchte. Dort liefen alle wichtigen Leitungen zusammen. Auf einem Tisch legte er Rei ab. Er sah blass aus - sehr sogar.
 

Der Russe zog ihm das Headset vom Kopf, welches kurz darauf zusammen mit dem Waffengurt auf dem Boden landete. Kais Hände fingen an zu zittern, als er mit seinem Messer das Oberteil Reis aufschnitt, um an die Verletzung zu kommen. Sie war nicht sehr tief, verlief ,nur' einmal von dessen linken zur reichten Seite unterhalb seines Bauchnabels. Doch wenn sie nicht bald richtig medizinisch versorgt werden würde, sähe es nicht sehr rosig aus.
 

Im Raum suchte er fluchend nach dem Verbandskasten. Kai wusste, dass einer vorhanden sein musste. Er hatte sogar selbst dafür gesorgt - aber er war nicht da.
 

Nach einem - seiner Meinung nach - viel zu langem Suchen, stellte er endlich die Box neben Rei auf den Tisch. Vorsorglich wischte er das Blut weg, desinfizierte sie und klebte sie mit kleinen weißen Streifen - nähen durfte er nicht -, band schließlich einen Verband darum.
 

Als er sich den Schweiß aus dem Gesicht wischte, bemerkte er zahlreiche große blaue Flecken auf Reis ganzem Oberkörper, teilweise blutunterlaufen. Hoffentlich hatte Rei sich bei den Stürzen nichts gebrochen. Das könnte er sich nie verzeihen.
 

Immer mit einem Blick auf ihn, versuchte Kai Kontakt zu seinen Männern herzustellen. Doch die Leitungen blieben tot. Yuriy hatte ganze Arbeit geleistet - in sehr kurzer Zeit.
 

Wieso hatte er das bloß getan? Immer wieder stellte er sich diese Frage. Er konnte es einfach nicht begreifen. Von seinem besten Freund listig hintergangen! Aber warum?

"Nicht zu fassen!" Wütend warf er das Funkgerät in die nächstbeste Ecke, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, setzte sich neben Rei, der wieder wach war und den Blick auf die Decke gerichtet hatte.
 

"Das war's dann wohl", flüsterte er heiser. "Hier kommen wir nicht mehr heraus."

Kai sah ihn emotionslos an. "Ich gebe so schnell nicht auf. Yuriy wird nicht erreichen, was er will. Und du kannst mir sagen, warum er das alles getan hat!"
 

"Er war nur eifersüchtig auf dich", erwiderte er. Das ,Du' von dem Russen hatte ihn erschaudern lassen. "Jetzt ist er zu allem fähig. Und nur wegen mir..." Langsam richtete er sich auf, zog die Beine, so weit es ging, an den Körper. Da der Silberhaarige nichts erwiderte, fuhr er fort: "Nur, weil ich auf einen Traum gehört habe, der einfach nur lächerlich klingt. Aber mir war klar, dass ich es tun musste. ,Die Menschheit hat der Welt etwas gestohlen, was nie von dort hätte genommen werden dürfen. Das Unheil wird kommen.'" Seine Stimme hatte einen unheimlichen Unterton. Ein Summen, nicht von dieser Welt - nicht aus dieser Zeit. Ich will gar nicht wissen, was dieses Unheil ist, nur verhindern möchte ich es, um die Menschen zu retten, die mir lieb und teuer sind. Auch wenn sie alle vergessen werden, was ich in den letzten Monaten alles verbrochen habe." Eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht. "Aber ich habe versagt."
 

In den unteren Stockwerken brach etwas zusammen, Flammenzungen schlugen in die Höhe. Die Schatten wurden für einen Moment kürzer.

"Wir müssen hier weg!" Wie selbstverständlich schob Kai einen Arm unter die Kniekehlen des Chinesen, stützte mit der anderen dessen Rücken, hob ihn schließlich hoch. Erst wollte Rei protestieren, doch bei der kleinsten Überanstrengung durchfuhr ihn ein brennender Schmerz.
 

"Meine Ausrüstung", quetschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.

Es war schon ein kleines Kunststück, wie der Russe in die Hocke ging, seinen Arm unter Reis Beinen wegzog - sodass dieser auf dessen Beinen saß -, nach dem Gürtel und dem Headset griff und wieder - mit Rei auf beiden Armen - aufstand, ohne umzukippen oder ein kleines Zittern oder Zögern zu zeigen. "Danke!"
 

Ein kaum merkliches Lächeln schlich sich auf Kais Züge. Da der Schwarzhaarige an dem Mikro herumfummelte, bekam er es nicht mit.
 

Es war unerträglich heiß auf den Gängen. Die Feuersbrunst hatte sich bis ins 10. Stockwerk vorgearbeitet. Nur zwei Etagen unter ihnen. Kai beeilte sich. Sie mussten so schnell wie möglich aus diesem Gebäude heraus und Yuriy für seine Tat schwedische Gardinen sehen lassen.
 

"Ich hab wieder Kontakt!", rief Rei und setzte sich das Headset auf. "Mariah? Hörst du mich?" Rauschen - minutenlang. Er wollte die Hoffnung schon wieder aufgeben. "Rei? Bist du das?", fragte die Pinkhaarige plötzlich flüsternd. Ihre Stimme klang verängstigt.

"Ja. Unversehrt und auf dem Weg nach draußen! Aber was ist bei dir passiert? Du warst einfach weg!" Er hörte, wie sie tief Luft holte, spürte, wie Kai verkrampfte. Fragend sah Rei ihn an, doch der blickte nur stur geradeaus.
 

"Kurz nachdem du gegangen warst, tauchte Hiwatari bei mir auf. Er fragte gehetzt, wo du wärst und das du bloß nicht auf die Idee kommen solltest, jetzt die letzten Opale zu holen! Dann flog die Tür wieder auf und Ivanow stand mit seinen Männern im Rahmen, just in dem Moment musst du gefallen sein, denn die Geräusche waren so laut aus dem Laptop zu hören, dass Ivanow ihn sofort entdeckte und sich die Aufnahmen ansah und Hiwatari niederschlug. Mich ließen sie gefesselt und geknebelt zurück. Na ja, bis gerade eben jedenfalls. Oberbefehlshaber Hiwatari hat mich gefunden. Er müsste gleich da sein!" Sie holte nochmal tief Luft. "Aber geht's dir wirklich gut? Das sah alles so schlimm aus, und..." Sie stockte.
 

"Was?", fragte der Chinese alarmiert. "Ich sehe nur gerade, dass ja auch-", aber sie brach wieder ab. Rei konnte sich vorstellen, was in ihr vorging. Denn er wusste, wen sie sah: Hiwatari. Also musste die Kamera auch noch funktionieren.
 

"Ja!", gab er nur zurück. Plötzlich rauschte es nur noch, das Licht am Headset flackerte. "Rei... Batterie leer... komme... pass auf..." Der Kontakt brach ab.
 

Seufzend schaltete der Schwarzhaarige die Verbindung aus. "Danke!" Kai sah ihn verwundert an. "Wofür?" "Dafür, dass du zu mir stehst! Aber warum tust du das?"

Wie zufällig lehnte sich der Russe im Treppenhaus gegen die Wand, ließ Rei neben sich zum Stehen kommen. Er schwankte und krallte sich zitternd in Kais Hemd fest.

"Hier", raunte dieser, legte dem Chinesen den schwarzen Mantel um die Schultern. "Der flog so durch die Nacht."
 

Fragend zog Rei eine Augenbraue in die Höhe. Was war das eigentlich für ein Typ? Er hatte gedacht, dass er den Russen kannte, doch er erschien von Moment zu Moment merkwürdiger.
 

"Yuriy kam plötzlich zu mir ins Büro gestürmt, schrie mich an und meinte, ich solle ihm die Kassetten geben. Wer weiß, wie er davon erfahren hat. Als er sie sich anhörte, bin ich zu Mariah gestürmt. Doch du warst schon weg." Kai stemmte sich von der Wand ab, ging die Treppen weiter hinauf. Sie müssten bald auf das Dach gelangen.
 

"Hilfst du mir?", fragte Rei ein zweites Mal. Der Russe tippte sich gegen die Stirn. Seine einzige Antwort. Sollte das jetzt negativ oder positiv gemeint sein? Rei folgte ihm, blieb jedoch nach nur wenigen Stufen stehen. Das Atmen fiel ihm schwer. Schwindel breitete sich in ihm aus. Er schwankte. Kai sah sich nach ihm um, bemerkte, wie er drohte zu fallen. Schwungvoll hievte er sich über das Geländer, kam neben ihm zum Stehen, fing ihn auf.
 

"Sag doch, wenn's dir schlecht geht!" Wieder hob er ihn hoch, auch wenn es ihn anstrengte. Aber es waren nur noch wenige Stockwerke bis ganz nach oben.

Plötzlich gab es eine Explosion, die Tür nur knapp neben ihnen wurde aus ihren Angeln gerissen und an die gegenüberliegende Wand geschleudert, wo sie ein riesiges Loch hinterließ.
 

Kai riss den Chinesen mit sich, zusammen fielen sie die Treppe hinunter, Flammen schlugen durch den Rahmen, neben dem sie kurz zuvor noch gestanden hatten. Durch den Qualm der mit dem Feuer gekommen war, husteten und würgten sie, doch jedes Mal krümmte sich der Schwarzhaarige, schrie schmerzerfüllt auf. Unter allen Umständen mussten sie aus dem Gebäude heraus, sonst würden sie qualvoll ersticken.
 

"Komm hoch!", keuchte er, stand schwankend auf, tastete nach dem Chinesen. "Rei? REI!?" Durch den Rauch geblendet sah er nichts, tastete sich weiter. Aber Rei war nicht da! Hustend stieg er die Treppe soweit es ging wieder hinauf, fand ihn aber nicht und die Hitze zwang ihn, die Stufen wieder hinunter zu gehen.
 

"Rei!", schrie er, sich die geröteten Augen reibend. Er musste sich beeilen. Wenn ihm jetzt etwas zugestoßen war! Sich an der Wand abstützend lief er die Treppe weiter hinunter, vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend. Plötzlich stieß er gegen etwas.

"Verdammt!" Rei lag quer auf der Treppe, mit dem Gesicht zum Boden, Blut sickerte ihm aus einer Kopfwunde.
 

Der Russe ließ sich neben ihn sinken, hob ihn vorsichtig hoch, Rei gab keinen Laut von sich, hing nur schlaff in seinen Armen. Sein Brustkorb hob und senkte sich ungleichmäßig, sein Atem rasselte. Wenn Kai ihn nicht rechtzeitig nach draußen brachte, würde er in seinen Händen sterben. Aber daran sollte er nicht einmal denken!
 

Schwankend, immer wieder mit der Schulter gegen die Wand stoßend, lief er die Treppen hinunter, suchte nach einer Tür, die ihn aus dieser Hölle herausführte. Doch immer waren sie verschlossen oder glühten schon von der Hitze außerhalb. Verflucht sollten sie sein!
 

Kai sah in das Gesicht Reis. Es war blass, die Züge verzerrt. Ihn verwirrte es, dass er ihm so viel bedeutete. Er war doch 'nur' einer seiner Soldaten - nicht mehr, und nicht weniger, oder?
 

Und doch krampfte sich jedes Mal sein Herz zusammen oder es stach tief darin, wenn Rei ihn seiner Nähe war. Ob er wirklich? Und wenn, würde das nicht auf Abneigung stoßen? Aber hieß es auch nicht, dass Zuneigung alle Hürden überlebte? Es hieß doch so, oder? Oder wollte er es einfach nur verdrehen, um dieses eine Wort nicht einmal denken zu müssen?
 

Verwirrt schüttelte er den Kopf und warf sich noch einmal gegen eine Tür - seine letzte Hoffnung. In den unteren Stockwerken konnte er schon die Flammen des Feuers sein. Und sie sprang tatsächlich auf! Kühle Nachtluft schlug ihnen entgegen.
 

Erleichtert seufzte der Russe auf, als sich einer der Scheinwerfer auf sie richtete. Er sah sich um. Es war besser, die Feuerleiter hinunter zu laufen. So setzte er sich seinen Weg über die eisernen Stufen nach unten, seine Beine drohten langsam unter dem Gewicht des Chinesen und der Anstrengung wegzuknicken. Als er dann endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, brach er wirklich in die Knie, ließ Rei jedoch nicht los.
 

Plötzlich richteten sich augenblicklich die Scheinwerfer sämtlicher Helikopter aus sie. Einer landete vor ihnen, Bryan sprang heraus, nahm ihm den Chinesen ab, der in einen fiebrigen Schlaf gefallen war.
 

"Alles in Ordnung?", fragte er mit leicht besorgtem Blick. Kai nickte benommen, stützte sich an ihm , um nicht umzukippen. Seine Beine zitterten, als ob er einen fünffachen Marathon gelaufen wäre, obwohl es ,nur' vierundzwanzig Stockwerke gewesen waren, die er - mit dem Chinesen auf den Armen - auf das Dach gestiegen war. Und das sogar mehrmals - man bedenke das Hinauf- und Hinabsteigen!
 

"Hey, penn nicht ein!" Er spürte nur noch, wie jemand ihn in den Helikopter hievte, dieser leicht schwankend abhob.
 

<(óÔ<)(>^^)><(^^<)(>^^)><(^^<)(>^^)><(^^<)(>Ôò)>
 

Es war hell - zu hell. Ein Licht am Ende eines langen dunklen Tunnels. Ein unendlicher Weg bis zum Ende.

Aber von was?

Was für ein Ende?

Es konnte noch nicht vorbei sein!

Das war nicht wahr!

Sein Leben hatte seinen Sinn noch nicht erfüllt!

Er blinzelte. Alles war verschwommen. Er fiel.
 

Erschrocken richtete er sich auf, ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Kopf. "Kai!", rief der Violetthaarige. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Züge. "Du bist wach!" Der Russe grummelte vor sich hin. Konnte der denn nicht leiser sprechen?
 

Er rieb sich die Stirn, wobei er den Verband verschob. "Was ist passiert?" Kai sah, wie sich Bryan erhob, nervös im Raum umherlief. Was war nur geschehen? Was war verdammt nochmal los?
 

"Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll." Bryan, unsicher und nervös. Wie lange hatte er wirklich geschlafen? "Yuriy ist weg. Irgendwie ist er uns entwischt. Und mit ihm die Sieben Opale. Alle! Verstehst du? Alle! Sir Hiwatari wird durchdrehen! Dann kippst du auch noch um, verschläfst mehrere Tage. Und Kon lag im Fieberwahn! Sag mir, Kai: Was ist da drinnen passiert?" Sein Gemüt hatte sich sprichwörtlich um 180° gedreht. Er umklammerte das Fußende des Bettes. "Sag es mir!"
 

Verdutzt sah Kai ihn an. Hatte er den nicht die Videoaufnahmen gesehen, die Reis Kamera aufgenommen hatte? Im Hintergrund sah er die Chinesin mit einer Schüssel Wasser und durchgebluteten Verbänden vorbeilaufen. Sie sah ihn an, schüttelte den Kopf. Die Ereignisse überschlugen sich in Kais Gedanken.
 

"Ich habe Kon in das Museum geschickt, um Yuriy auszuspionieren. Doch irgendetwas lief schief." Er wusste, dass das eine glatte Lüge war, doch der Rothaarige sollte büßen für das, was er getan hatte - wenn sie ihn denn fassten -, und der Chinese sollte nicht für etwas bestraft werden, was der Welt half. Stockend fuhr er ab einem Punkt mit der Wahrheit an.
 

Der Russe nickte. "So ist das verständlich..." Einen Moment sah Kai ihn ungläubig an. Bryan vermutete nichts von seinem Schwindel? Besser für ihn - und Rei. Dessen Name hallte irgendwie immer wieder nach: wie ein Echo.
 

"Wie geht es ihm?" "Wem?" "R- ich meine Kon! Wie steht es um ihn?", fragte der Silberhaarige ein zweites Mal. Wieso wich Bryan immer mit Gegenfragen aus? Wie so oft mied der Violetthaarige seinen Blick. "Er - er lag, wie gesagt, im Fieberwahn, labert all davon, dass er noch etwas zu erledigen Hätte. Aber-" Er unterbrach sich selbst, in dem er unvorsichtigerweise über seine eigenen Füße stolperte.
 

"Aber durch die Verletzung am Bach hat es weitere Komplikationen gegeben. Einige innere Organe sind verletzt worden. Aber er wird es-" "Wo ist er?" Panisch stand Kai schwanken auf, Bryan deutete auf das Bett neben seines.
 

Er hatte nicht bemerkt, dass der Chinese dort lag. Sein Blickwinkel war leicht eingeschränkt. Doch was er jetzt sah, ergriff ihn - merkwürdigerweise - tief: Die Pinkhaarige und ihr Bruder, der nach den Anschuldigungen gegen Yuriy freigelassen wurde, saßen stillschweigend an Reis Seite.
 

Dessen Gesicht war nicht mehr so blass, aber sonderlich gesund sah er auch nicht aus. Sein Oberkörper war komplett bandagiert, die Arme nur teilweise. An der Schläfe hatte sich die Wunde wieder geöffnet. Schwarze Fäden hielten die (alte) neue Naht geschlossen.
 

Trotz alle dem: Rei war wach, starrte ausdruckslos an die Decke. Der Russe brachte es nicht, ihn anzusprechen. Wie würde er reagieren? Würde er ihn einfach ignorieren? Oder einen seiner flotten Sprüche loslassen, die er immer parat hatte, egal, wie schlecht es ihm ging?!
 

Zögernd setzte er sich auf die Bettkante. Es brachte nichts in Selbstzweifeln zu schwelgen. Ein Hiwatari musste handeln! Augenblicklich standen die Geschwister auf. Fast schon schützend nahm ihr Bruder sie in den Arm. Wie, um sie vor dem Unheil, das die Welt ereilen würde, zu schützen. Mariah sah den Chinesen noch einmal lächelnd an. Ihre Arbeit hatte sie gekündigt. Nie wieder würde sie auf der Krankenstation dieses Stützpunktes einem Verletzten helfen. Es ging ihr einfach zu nahe. Kurz darauf waren sie zur Tür hinaus. Bryan folgte ihnen.
 

Jäh wurde Kai aus seinen Gedanken gerissen, als der Chinese leise aufseufzte. Es war so viel Trauer und Schmerz darin enthalten, dass ihm unwillkürlich ein Schauer über den Rücken lief. "Ich habe versagt", flüsterte Rei heiser. Tränen liefen ihm übers Gesicht. "Alle werden sterben, nur weil ich zu unfähig war! Das halt ich nicht aus!" Wie unter Schmerzen krallte er die Hände in seine Haare, schüttelte sich. "Meine Schuld! Verstehst du mich? Es ist meine Schuld, weil ich zu unfähig war, etwas zurückzubringen, das ,Mutter Erde' gehört!"
 

Der Russe war erstaunt über sein Verhalten. Er hatte gedacht, Rei würde weiterkämpfen, bis zum bitteren Ende. Doch er hatte aufgegeben; Er ließ sie alle im Stich. "Dann kann mir alles andere jetzt auch egal sein!" Plötzlich richtete er sich auf. Kai spürte dessen Hände in seinem Nacken und auf der Wange. Spürte Reis Lippen auf den seinen. Es war nur ein kurzer Kuss, doch fuhr Kai schien es eine Ewigkeit zu dauern.
 

Dann war es vorbei. Er sah noch, wie der Chinese mit geröteten Wangen aufsprang und davon rannte. Kai wollte ihm nach, blieb jedoch stehen, hob die Hand und fuhr sich mit zitternden Fingern über die brennenden Lippen.

Was war nur geschehen-?
 

Es traf ihn wie ein Blitz. So schnell er konnte, rannte aus dem Krankenflügel. Gerade, als er die Tür geöffnet hatte, warf Bryan ihm seine schwere Jacke zu, zog sie an und sprang in den nächstbesten Jeep, startete ihn. Einer von denen fehlte schon. Hoffentlich stellte der Chinese jetzt keine Dummheiten an!
 

Vorausschauend schaltete er das GPRS-Gerät ein; Reis Wagen war als ein roter Punkt auf einer der Landstraßen ins Gebirge verzeichnet. Kai fuhr ihm hinterher. Es war eiskalt, der Wind zerwühlte ihm die Haare. Doch es war eine sternenklare Nacht und ein voller runder Mond stand am Himmel. Plötzlich durchfuhr ihn ein stechender Schmerz in der Brust.
 

Das Hochgebirge erstreckte sich vor ihm, es war unheimlich - unheimlich dunkel.
 

Benommen schlug Rei die Augen auf.
 

Wo war er? Hastig sah er sich um. Stimmt, in der Höhle.
 

Er war zusammengebrochen, nachdem er ziellos durch die Gänge gestolpert war. Wie lange er wohl einfach nur da gelegen hatte?
 

Rei fuhr sich mit der Hand durch die zerzausten Harre, er hatte versagt. Alle, die er liebte, oder versuchte zu lieben, würden sterben. Nur, weil er demjenigen vertraut hatte, den er unter allen Umständen hatte retten wollen. Doch der hatte ihn verraten, egal, wie er die Wahrheit auch zu verbiegen mochte. Kai hatte ihn verraten!
 

Tränen liefen ihm ununterbrochen über die Wangen, verzweifelt schlug er gegen die Felswand der Höhle, in der er sich befand. Ein sanftes Klingen hallte durch die verwinkelten Gänge, beruhigend fingen die Wände an zu leuchten?! Rei wischte die Tränen weg und folgte dem Licht, dass ihn immer tiefer in den Berg hineinführte. Durch einen Gang, den er zuvor nicht bemerkt hatte.
 

Stolpernd kam er voran, das Leuchten in einiger Entfernung immer im Blick behaltend. Mit einer Hand stützte er sich an den Felsen ab, den anderen Arm hatte er um den schmerzenden Bauch geschlungen.
 

Es war seltsam. Schon oft war er hier gewesen, doch nie war dieses Phänomen aufgetaucht. Ob es daran lag, dass Rei versagt hatte? Dass die Höhle trauerte? Um das, was man ihr geraubt hatte und nicht wiedergeben wollte? ,So ein Schwachsinn!' Wahrscheinlich war nur der Gang dort zu Ende und - Ja, was? Die Sonne war schon lange untergegangen, der Mond war zu schwach, die Stadt kilometerweit entfernt! Also was war es? Eine Halluzination?
 

Das Ende kam immer näher, bis er im gleißenden Licht stand, geblendet die Augen zusammenkniff. Den Arm noch schützend hob, doch plötzlich war es wieder dunkel.

Rei sah sich um. Hoch über ihm klaffte ein riesiges Loch, so, dass er die Sterne sehen konnte. Der Mond schob sich langsam über den Rand und erhellte den Krater.

Vom Rand bis auf den Boden glitzerten sieben verschiedenfarbige Linien. Mal waren zwei von ihnen ineinander verschlungen, mal unterbrach sich ihr Lauf kurz. Es war atemberaubend schön.
 

Bedächtig tat er einen Schritt vorwärts. Der sanfte Ton von vorhin erklang wieder. Eine der Gesteinsadern leuchtete leicht auf, als er auf sie trat. Erst jetzt sah er, wie die Adern von den Wänden zur Mitte der Höhle verliefen, an einer unförmigen Säule aufeinander trafen.
 

Hier war es! Der Ort, an dem die Sieben Opale ihren ersten Kontakt mit der Erde dieser Welt gehabt hatten, von wo sie geraubt und in alle Welt verstreut worden waren, ehe sie irgendwann durch einen eifrigen Sammler wieder zusammengefunden hatten.
 

Von irgendwo her blies ein leichter Wind, der Mond schob sich weiter über den Krater.

Erschrocken wich der Chinese zurück, als sie die ,Säule' plötzlich erhob, sich umdrehte. Blutrot leuchteten drei Opale auf. Um ihn herum glitzerten auf fast allen Enden der Adern die dazu passenden Steine.
 

Unbewusst, wie von diesen Augen magisch angezogen, ging er auf ihn zu. Bevor er noch irgendetwas tun, geschweige denn sagen konnte, packte ihn der Russe am Handgelenk, zog ihn zu sich in den Kreis, ließ den letzten Opal fallen.
 

Seine Hände zitterten, als er Rei durchs Gesicht strich, sich langsam zu ihm hinunterbeugte. Es war einfach ein Moment, der die Welt veränderte.
 

"Ich will nicht vergessen", flüsterte Kai heiser, strich mit seinen Lippen langsam über die Reis. Der Mond hatte sich vollkommen über die geschoben, ließ die Adern von oben herab anfangen zu glühen, bis zu den Opalen, die grell aufleuchteten.
 

Menschen sahen einen Moment verwirrt drein, schüttelten die Köpfe - vergaßen, was geschehen war. Dokumente verschwanden spurlos. Doch wer brauchte sie, wenn keiner wusste, worum es darin ging?
 

Reis Leben war gereinigt, frei von jeder Sünde. Erleichtert löst er seine Anspannung. Gab sich der langersehnten Sühne willenlos hin.
 

Was war geschehen, in der fernen Vergangenheit ihrer Vorfahren?
 

<(óÔ<)(>^^)><(^^<)(>^^)><(^^<)(>^^)><(^^<)(>Ôò)>
 

So, das war's...

Es erinnert wirklich etwas an "Mission Impossible", aber na ja.

Und, verwirrt? Durcheinander? Nichts verstanden? Dann einfach die Fortsetzung lesen! (Momentaner Titel: Rückkehr der Katze -***~ Kennst mich noch? [Kann sich noch ändern ;) ] )

Die Abteilung, die Kai, Yuriy und Bryan übrigens leiten, könnte man mit dem Deutschen SEK (Spezialeinsatzkommando) oder dem Amerikanischen S.W.A.T - Team vergleichen. Nur so nebenbei gesagt, damit man sich vorstellen kann, wie Kleidung, Waffen, etc. aussehen. ^.- Nur sind sie hier auch für Systemüberwachungen und so verantwortlich!

Jedenfalls, wer Fragen hat, der soll sie einfach stellen... Ich beantworte sie 100%ig! Entweder per ENS oder in der Fortsetzung.
 

Auf jeden Fall werden im Sequel dann Antworten auf folgende Fragen beantwortet:

Woher wusste Kai, was er zu tun hatte?

Wie ist er an die Opale gekommen?

Warum der stechende Schmerz in seiner Brust, als er in den Vollmond schaute?

Woher stammte der Traum, den Rei hatte?

Und; Welche gemeinsame Vergangenheit ist gemeint???

->Fragen über Fragen, auf die (meistens) nur ich eine Antwort weiß! XD
 

Zudem möchte ich noch anmerken, dass die Idee mit der "Katzenleibgarde" von meiner Schwester stammt. Ich wollte es ihr ausreden, denn zuvor meinte sie, es wäre doch toll, Tiger einzubauen! *drop* Jetzt hab ich's einfach bei den Katzen belassen! Wir wollen hier jetzt mal nicht übertreiben! óÔV *Kia knuddel* Eigentlich hat sie doch ganz gute Ideen, und es verpasst dem Ganzem doch eine kleine ,humorvolle' Ader, oder nicht?
 

Ich hoffe doch, dass ich Lesern von "LOTWT" einen kleinen Vorgeschmack gemacht habe, auf das, was noch kommt. (In der Fortsetzung "Return Of The White Tiger -***~ Final Fight)
 

Wir sehen uns in beiden Sequels!

Eure Kurai ^_____^
 


 

P.S.: Ach ja, hab mir ´ne Belohnung ausgedacht für denjenigen, der herausfindet, was das ,Gemopste' ist! Das Originalmanuskript von dieser Fanfic! XD Liegt mir sehr am Herzen, darum gebe ich's auch nur heraus, wenn jemand mir genau sagt, was ich denn ,geklaut' hab! (Pro Leser ein Versuch!!!) Ist übrigens nicht sehr auffallend ;)

(Manuskript besteht aus mindestens 36 Karoblättern (entspricht 71 beschriebenen Seiten) und ist mit sämtlichen Fehlern, Überlegungen und Texteinfügungen versehen! ^^
 

Aber ihr findet es eh nicht heraus! *irre lach* WAHARHARHARHARHARHAR!

*trotzdem 8^-^8 Daumendrück*



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Gessilein
2007-04-27T11:16:25+00:00 27.04.2007 13:16
die ff ist wirklich der wahnsinn, doch das ende hat mich sehr verwirrt und bin nicht wirklich mitgekommen ;_;

aber mach weiter so
mfg gessi ^^
Von: abgemeldet
2006-05-07T17:45:56+00:00 07.05.2006 19:45
Moin Moin

Waaaah...was soll ich sagen?
Bezaubernd? Grandios ? Super? Klasse? Atemberaubend?

Alles viel zu wenig! ><

Ich freue mich schon sehr auf des Sequel (schon on?)
hrr....gemeinsame vergangenheit....da kribbelts bei mir !! XD

Das einzige , wa smich wirklich betrübt ist,
das dein Masterpiece so wenig zulauf findet.
Schade.

Aber wozu gibt es schliesslich mundpropaganda? XD~

In diesem Sinne:

Schreibe froh, schreibe munter,
auf das die Opale werden bunter!´
Das Sequel möge noch besser sein,
und einfallslos, wie ich bin, fällt mir nichts mehr ein.

XD~ himmel hilf .....*sich schnell verzieh*

Chu
Lilie
Von:  Eiji
2005-12-28T18:56:57+00:00 28.12.2005 19:56
*poke* Hättest mir ja wenigstens ma Bescheid geben können, dass die FF on is. Nachdem ich sie in so mühevoller Kleinarbeit gebetat hab XD~

Nyo, im Grunde weißt du ja schon, was ich von der FF halte. ^^ Ich find sie einfach toll. Wirklich schön geschrieben. n.n

Liebe Grüße, Kata ^^
Von: abgemeldet
2005-12-27T13:18:26+00:00 27.12.2005 14:18
Boah, krass!! *o*
Ich bin sprachlos... O.O
Einfach wunderschön *.*
Und ich LIEBE FFs in denen Rei ein Dieb (der nur zum nutzen der Menschheit versteht sich) ist und Kai der Polizist oder ähnliches dazu ist!!
Die FF ist einfach HIMMLISCH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
ICh freu mich schon tierisch auf die Fortsetzung!!
GLG Kiara-_-_-chan
Von: abgemeldet
2005-12-23T18:56:56+00:00 23.12.2005 19:56
Die FF musst du unbedingt weiterschreiben!
... ich würde mal denken, das das "Gemopste" vielleicht Schlickerkram ist (könnten Haribo Bärchen sein; je Farbe Bär = je Farbe der Opale) liege aber wahrscheinlich falsch...
bitte schreib mir wieder ne ENS, wenn du die Fortsetzung schreibst!!!
LG *knuddl*
Dreamy
PS: Frohe Weihnachten
Von:  salud01
2005-12-22T20:23:53+00:00 22.12.2005 21:23
also ich bin echt sprachlos!!!!diese ff ist DER hammer!echt geil!!!
nur,....das ende versteh ich nicht ganz!naja, aber meine fragen werden ja ohnehin bald beantwortet!!
ich freue mich auf eine fortsetzung!!!
mfg


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