Einzelposting: Band 15

Ich bin, ehrlich gesagt, sehr zwiegespalten, was dieses wirklich lang ersehnte Ende einer schier wunderschönen sowie auch sehr dramatischen Liebesgeschichte angeht.
Ich kann nicht behaupten, dass ich unzufrieden bin, da ich tatsächlich schon länger in Verdacht hatte, dass es so mit den beiden zu Ende gehen wird. Dazu muss ich zugeben, dass mich dieses Ende beim Lesen zunächst doch ziemlich irritiert hat, da ich erst beim mehrmaligen Lesen der vorigen Seiten begriff, dass die beiden sich scheinbar das Leben genommen haben. Ich mag mich mit dieser Vermutung auch täuschen, aber das geht aus meiner Interpretation hervor, wobei ich auch anmerken muss, dass mich das auch gleich als ersten Punkt gestört hat.
- Was für ein Ende ist das? Soll sich da jeder selbst etwas zu reimen oder ist es schon wieder so eindeutig, dass es schon wieder uneindeutig wird?! Ich bin da, wie gesagt, nicht ganz schlau 'draus geworden und nehme jetzt einfach mal an, dass die beiden nicht nur aus dem Krankenhaus, sondern auch aus dem Leben entschwunden sind.
Wenn ich ehrlich bin, dann wäre das wohl möglich sogar das plausibelste Ende, denn seien wir mal ehrlich - Die beiden könngten NIE ein normales Leben zusammen führen bzw. das Vergangene in irgendeiner Weise hinter sich lassen.
Koji, der mit seine lieblosen Kindheit, seinem absoluten Egoismus und seiner Selbstsucht nach einer Liebe zu Izumi durstet, hat doch überhaupt keine Chance in dieser Welt, wie es Bd. 13 wunderbar veranschaulicht. Im Grunde hat er doch nur für ihn gelebt und sollte Izumi nicht mehr sein, gäbe es auch für ihn keinen Grund mehr zu leben.
Und Izumi, durch seine furchtbare Vergangenheit geprägt, war sein Leben lang auf den Fußball fixiert, den er nach seinem Unfall nie wieder so ausüben können würde wie zuvor. Mit dem Unfall hatte er schon lange aufgehört zu leben und nur noch sein Körper existierte bis dato noch für Koji. Er hätte sicherlich mit ihm glücklich werden können, wenn der Unfall nicht gewesen wäre, denn ich bin der Meinung, dass für Izumi Koji äquivalent zum Fußball steht, aber das eine nicht ohne dem anderen auskommen kann.
Von daher bin ich überzeugt, dass dieses Ende vielleicht sogar das Beste für die beiden ist, um sie vor weiterem Schaden zu bewahren. Ich mein, allein, was in der ganzen Zeit passiert war, von mehrfachen Vergewaltigungen bis hin zum Selbstmord. Wohl möglich, war es die einzig beste Lösung für beide, denn Izumi konnte nicht ohne den Fußball leben und Koji nicht ohne Izumi.

Meiner Meinung nach, war der absolute Höhepunkt der Moment, in dem auch Izumi seine Liebe gestand. Das war wirklich schön und war auch dringend nötig für dieses Ende und ich bin sehr froh und erleichtert, das lesen zu dürfen. Obwohl ich zugeben muss, dass seine Liebeserklärung fast schon zu beiläufig erwähnt wurde. Dafür, dass Koji jahrelang auf den Moment hingearbeitet hatte, kam es mir trotz seiner Tränen etwas unterkühlt vor, aber ist vielleicht auch nur Auffassungssache.

Hierbei will ich aber auch gleich erwähnen, dass der von mir bisher angesprochene Teil nur die Hälfte des Mangas beansprucht, da es in der anderen fast ausschließlich um Kurauchis und Hiroses Beziehung zueinander geht, die mich - um ehrlich zu sein - nur sehr wenig interessiert. Auch wieder so negativ anzumerkender Punkt, da ich von einem 'letzten Kapitel' mehr von den Hauptprotagonisten erwarte, als von irgendwelchen Nebencharakteren.
Die Geschichte zwischen denen war zwar ganz nett, aber wirkte eher wie ein ziemlich schwach abgewickelter Lückenfüller, was einfach die allgemeine Qualität des Mangas enorm herabsetzt.

Alles in einem muss ich sagen, dass ich weder zufrieden, noch unzufrieden bin.
Ich habe mir das Ende so oder so ähnlich eh schon vorgestellt und von daher erschreckt es mich auch nicht besonders, aber eben auf welche Art Minami Ozaki dort heran gegangen ist, finde ich schon sehr bedauerlich. Alles wirkt so lustlos hingeklatscht, als wenn sie das nur noch nach langen Quengeln der Fans hinter sich bringen wollte und das ist für einen bisher so unglaublichen tollen und schönen Manga einfach nicht angemessen. Es fehle mir einfach dieses direkte Gefühl der verzweifelten Liebe, welches die letzten Bände so wunderbar hervorbringen konnten. Irgendwie war diese Verbundenheit verschwunden und ich bedaure das sehr, weil ich den Manga wirklich sehr gerne und oft gelesen habe.

Letztlich kann und werde ich damit leben (müssen) und bon froh endlich das Ende einer wunderschönen Liebesgeschichte in den Händen halten zu können.

Monami Ozaki, vielen Dank dafür!