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Einzelposting: Verfilmung


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Von:   abgemeldet 29.10.2012 18:19
Betreff: Verfilmung [Antworten]
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Verfilmungen sind natürlich immer so eine Sache für sich. Ich habe kein Problem damit, wenn Szenen aus der Vorlage gekürzt werden oder garnicht erst im Film auftauchen. Man kann eben nicht den kompletten Inhalt des literarischen Werks in 120 Minuten pressen. Mir sträubt sich aber dann das Haar, wenn durch diese "abgespeckte Version" die Geschichte und dessen eigentliche Aussage, dessen Kritik und Meinung verfälscht bzw. nicht darstellt werden und man im Grunde genommen förmlich die Seele aus dem Werk des anderen Künstlers reißt. Und genau dies trifft in meinen Augen auf Panem zu.

Ein FSK 12 empfinde ich als komplett unangebracht, besonders dann, wenn in den nächsten Teilen der zerstörerische Krieg losbrechen wird... aber naja, man möchte ja die Masse erreichen. Und was bleibt über? Belangloses Campen im Wald. Gut, als reiner Unterhaltungsfilm für 12-Jährige ist der Film vielleicht garnicht mal so schlecht... das kann ich persönlich nur schwer einschätzen, aber als Verfilmung versagt dieser aber definitiv auf ganzer Linie.

RoteZora:
Besonders Katniss hat mir gut gefallen, fast so wie ich sie mir in den Büchern vorgestellt habe. Vielleicht leider ein bisschen zu "gradlinig" geworden, aber ich denke das liegt auch daran, dass es sich bei dem Buch natürlich um eine Ich-Erzählung handelt, im Film nun mal nicht. Der Blickwinkel ist einfach ein anderer.

"Gradlinig" empfinde ich noch als recht positiv ausgedrückt. Jennifer Lawrence ist in dem Film genauso überflüssig und interessant, wie gelber Schnee. Man hätte dort auch jede x-beliebige Schauspielerin hätte hinsetzen können - eine recht emotionslose Mimik kriegt wohl jeder halbwegs zustande. Und das ist auch teilweise mein größtes Problem: Der Blickwinkel. Die Ich-Erzählung bereichert diesen Charakter im Buch so ungemein. Im Film empfinde ich Katniss so inhaltvoll wie ein Luftballon, da ich mir noch nicht mal sicher bin, ob sie überhaupt ein funktionstüchtiges Gehirn besitzt. Ich lern weder ihre Gedankenwelt noch ihre Meinung kennen - sie ist wie ein Roboter, der Anweisungen befolgt und von A nach B rennt.

Das mag man zwar teilweise der Vorlage verschulden, die natürlich auch hier und dort auch ihre Schwächen aufweißt, trotzdem alldem hätte man wesentlich mehr drauß machen können. Manche Reviews im Netz treffen es ganz gut:

Honest Trailers - The Hunger Games
Fünf Filmfreunde - Reviews: Die Tribute von Panem

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