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Einzelposting: [Connichi] Cosplay-Technik 11


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Von:   abgemeldet 20.09.2008 15:15
Betreff: [Connichi] Cosplay-Technik [Antworten]
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Sooo,

nachdem die Con nun vorbei ist und die Auftritts-CDs zusammen mit den Einlegern ausgewertet wurden, sei zuerst einmal aber ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer ausgesprochen, die, indem sie den Technikregeln gefolgt sind, uns die Arbeit sehr erleichtert haben. Und nun gebe ich hier einmal die Erkenntnisse bekannt.

1. Wahl des Mediums
Durch die Vereinheitlichung auf die Audio-CDs wurde uns eine große Sorge abgenommen. Läuft das Mitgebrachte, Läuft es nicht? Wieviel Verzögerung wird uns böser, böser Technik diesmal angehängt? Diese Fragen konnten wir uns nun sparen.
Das natürlich immer irgendwas ist, zeigte die CD einer Startnummer: Diese brachte ihr Material statt auf einer einfach beschreibbaren CD-R auf einer wiederbeschreibbaren CD-RW gebrannt mit. Dies rächte sich prompt, indem sich die Scheibe erst nach einer merklichen Verzögerung abspielen ließ.
Auch wenn es sich hochnäsig anhört: (Professionelle) CD-Spieler sind nicht da, um auch mit dem letzten Format noch kompatibel zu sein, sondern verlassen sich auf standardkonforme Scheiben, die sie dann aber auch unter widrigen Umständen klaglos abspielen.

2. Wahl des Einlegers
Das einheitliche Aussehen des Einlegers hat sehr geholfen, auch im Schummerlicht des Technikplatzes schnell und verlässlich die Abspielanweisungen zu erfassen. Wenn so ein aufgeräumter Stapel CD-Hüllen mit ausgeklapptem Anweisungsblättern vor einem liegt, macht die Arbeit gleich viel mehr Spaß.
Aber auch hier stachen ein paar Exemplare heraus. Eines war so groß, dass es nur mit Gewalt in die Hülle passte, ein paar andere waren teilweise so klein, dass sie auch ohne Falten komplett sichtbar waren. Bitte, wenn da steht "ohne Seitenanpassung ausdrucken", dann hat das nicht nur kosmetische Gründe. Das größere der Beiden war nicht so sehr das Problem, es sah halt nur etwas knautschig aus nachher. Aber die verkleinerten Versionen war unter den genannten Bedingungen nur mit der Lupe zu lesen.
Eine Handvoll Startnummern haben allerdings auch komplett auf die Vordrucke verzichtet. Und auch wenn eine davon – sehr süß – unseren Vordruck zumindest nachgemalt hat, so gab es für das Verzichten keinen Grund. Am Infostand, an dem man als Cosplayer zwecks Anmeldung vorbeiMUSS, lagen die Vordrucke, welche man dafür hätte verwenden können. Wer aber dann aus Faulheit darauf verzichtet, (die Vorlagenvorschrift war klar bekannt) sollte sich in Zukunft nicht über Punktabzug wundern.

3. Beschriftung der Einleger
War im Großen und Ganzen einwandfrei, weiter so. Nur eines nochmal zur Erinnerung. Aus zeitlichen Gründen bieten wir keine Lichteffekte oder Nebel an. Veranstaltungen wie das WCS mögen Zeit und Manpower genug haben (wie in dem WCS-Video zu sehen war), um für jeden Auftritt ein eigenes Effektsüppchen kochen zu können, bei der Connichi ist das schlichtweg nicht möglich. Toneffekte wie Stimmverfremdungen sind aus dem gleichen Grund nicht drin. Wirklich. Echt nicht.


So, soviel dazu. Nun ein paar Worte zu einer besonderen Tendenz bei dem Audiomaterial selbst. Immer häufiger ist auf diesem bereits der Sprechtext enthalten. Dies hat zwei große Nachteile.
Zum einen, da sicherlich nicht jeder das Geld für ein halbwegs aufnahmetaugliches Mikrofon, geschweige denn für eine brauchbare Abhörmöglichkeit hat, ähneln die Sprachaufnahmen zum Schluss eher einem Telefonanruf als dem, was mit der normal zur Verfügung gestellten Auftrittstechnik erreicht wird. Wir am Pult können daran nichts mehr ändern, wo keine (für die Sprachverständlichkeit notwendigen) Höhen aufgenommen wurden, können wir auch keine mehr verstärken.
Zum Anderen ist das Verhältnis der Lautstärken von Sprache und Hintergrundmusik immens von der Wiedergabetechnik abhängig. Was auf einem Kofferradio vielleicht noch halbwegs verständlich ist, da dröhnende Bässe und ähnliches verschluckt werden, geht bei so einer wildgewordenen Hifi-Anlage, die eine Veranstaltungsanlage nun mal ist, im plötzlich vollständigen Klangumfang völlig unter. Wäre das nicht so, würden wir am Anfang der Veranstaltung nur auf PLAY drücken und einen heben gehen. So aber müssen alle Tonsignale in Klang und Lautstärke ständig aufeinander abgestimmt werden. Wenn aber Stimme und Musik auf derselben Spur liegen ("CD"), können wir an dem Mumpfklang nichts mehr ändern. "Ein Mischpult ist keine Kläranlage. Wenn Scheiße reingeht, kommt auch Scheiße wieder raus." Also Leute, auch wenn die Choreographie mit Mikro vielleicht eine zusätzliche Herausforderung ist, solltet Ihr sie nicht auf Kosten der Klangqualität umgehen. Ihr schießt Euch damit nur selbst ins Knie, wenn am Ende zwar ein Text fehlerfrei aufgesagt wird, er aber schlicht nicht zu verstehen ist. Und WIR werden den Teufel tun und uns dann den schwarzen Peter des schlechten Klangs zuschieben lassen.

Zum Schluss noch eine Bitte um Entschuldigung an die Startnummer 3 des WCS-Cosplays. Bekanntlich hatte diese Startnummer ziemliche Probleme, zum Takt der Musik zu singen. Das war definitiv nicht deren Schuld, sondern (teilweise) meine eigene. Weil ich dank Pukas Teleskop-Mikrofonarm sein Mikro und die Anlage irrsinnig weit aufreißen musste, damit man von ihm überhaupt was hört, habe ich zu spät bemerkt, dass die Auftretenden zu wenig Musiklautstärke auf die Bühnenmonitore bekamen. Diese haben nun zwangsläufig nach allem Anderen gesungen als nach ihrem Lied. Das tut mir sehr leid. Ich habe dies aber auch sofort der Jury mitgeteilt und gebeten, dass ihnen dieses Versingen nicht negativ angerechnet wird.


So, das soll's erst einmal gewesen sein. Ich hoffe, Ihr habt Spaß am Cosplay gehabt.


Gruß
Steffen


Nachtrag: Und nein, wir nehmen wirklich keine Lichtwünsche an. Echt nicht.

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Zuletzt geändert: 21.09.2008 10:23:59

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