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Die Geschichte vom regnenden Zug Deutsche Bahn, Mollusken, Regen

Autor:  Technomage
Immer wenn man glaubt, man kennt schon alle Surrealitäten des Alltags, dann lernt man z.B. einen regnenden Zug kennen.
Ich saß - bzw. stand, da pünktlich zum Schulferienstart eine Armee von Urlaubern die Züge mit übergroßen Koffer abdichtet - am Freitag morgen auf dem Weg zur Uni im Zwischenabteil eines Zuges. Schon beim Einsteigen verwunderlich war die Tatsache, dass der Boden für die lauschig zähflüssigen 20° aufwärts draußen ziemlich nass war, aber was weiß man schon, wie die Bahn sich so an ihren Zügen verlustiert. Nach ca. 15 Minuten Fahrt bzw. der ersten stärkeren Bremsung des Zuges wurde ich dann reizenderweise von der Entität Zug selbst deutlich darauf hingewiest, wie sein Fußboden flüssig werden konnte: Bei besagtem ersteren und jedem weiteren Bremsvorgang ergoss sich ein verspielter Wasserfall von gut 1-3 Litern aus den Rändern der Kabinendecke. Das sieht nicht nur erstaunlich aus und schafft epiphanische WTF?!?-Momente bei Menschen wie mir, sondern macht auch Riesenspaß in einem eng belegten Stehraum, in dem alle anderen Passagiere, besagter Urlauberabschaum, panisch hechtend, obwohl das nicht wirklich geht da keiner einen größeren Platzspielraum als 10-20 cm hat, versuchen ihr Gepäck, besagte übergroße Koffer, in Sicherheit zu bringen.
Aber das Einprägsamste war das Gesicht des Mannes, der durch die Tür einsteigen wollte, welche ich beim nächsten Halt zur beherzten Flucht aus diesem Abteil verließ, bei meinen Worten: "Ich würde woanders einsteigen, hier drin regnet's." Natürlich mit Wasserschwall aus dem Hintergrund, der meine These bekräftigte, und allem drum und dran.
Gott schütze die Regenfälle des Alltags. USA! USA!


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