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Feuerberg

von

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Ranas ließ sich erweichen. Als sie wieder zurück waren, war Daron der einzige, welcher abermals am Tor stand.

"Genau wie er hier...", sagte Ranas und schaute streng zu Valerie hinüber, welche neben ihm schritt. "...Er hat die selbe Abscheu gegen mich. Man könnte wirklich meinen, die beiden sind verwandt."

Valerie senkte den Blick. Daron ist Deboras Sohn...", gestand sie ihm kleinlaut.

Der Drachenmensch hob die Brauen. "Wenn das so ist... Das klärt natürlich alles."

"Du tust ihm unrecht!", fiel ihm die Fee jedoch ins Wort. "Er hasst dich nicht."

"Nein? Da habe ich aber einen ganz anderen Eindruck." Der Drachenmensch schaute die Treppe hinauf.

Auch jetzt sah der Feenmann wieder sehr teilnahmslos auf die Beiden herab.

"Er ist krank", flüsterte Valerie, so das dieser ihre Worte nicht versand.

Daron verschwand wieder ins Schoss.

"Lass uns bitte woanders darüber reden."
 

Kurze Zeit später hatte die beiden einen Garten betreten. Er war von hohen Hecken umgeben und übertraf alles, was Ranas hier bis jetzt an Blumen gesehen hatte. Der Drachenmensch war gerade im Begriff eine der Blüten abzupflücken, als Valerie jedoch dazwischen ging.

"Unterstehe dir auch nur eine dieser Blumen zu pflücken!", sagte sie streng.

Ranas nahm sofort die Hände hinter den Rücken.

"Mein Vater hängt sehr an diesen Blumen. Sie sind allein für meine Mutter bestimmt.

Wenn sie schon nicht die Kraft hat sich diese anzuschauen, soll wenigstens ein Strauß von ihnen ihr Zimmer verschönern."

"Entschuldige" , druckste er verlegen. "Das war mir nicht bewusst..."

"Woher solltest du das auch wissen." Valerie lächelte ihn vorsichtig an, doch ihr Blick verfinsterte sich sofort als er erneut das Thema Daron ansprach:

"Du sagtest er sei krank? Auf mich macht er eher den Eindruck, dass ihn nichts und niemand so wirklich interessiert."

"Du irrst dich!", sagte sie ernst und schnupperte an einer der blassrosa Blüten.

Wieder war ihr Blick sehr streng gegen den Drachenmenschen gerichtet.

"Mit seinem Gesicht stimmt etwas nicht", gestand sie ihm endlich. "Ihm fehlt jegliche Mimik."

Ranas schaute sie überrascht an. "Wie kann das denn sein?"

Valerie zuckte mit den Schultern und senkte abermals den Blick.

"Das heißt, dass du ihn noch nie Lächeln gesehen hast?"

"Genau. Kein Lächeln, kein breites Grinsen, kein Faltenziehen..."

Damit hatte der Drachenmensch jetzt jedoch nicht gerechnet. Er schlurfte einige Schritte an Valerie vorbei.

"Das ist ja furchtbar." Sein Mitgefühl war echt. "Bedeutet das, Daron hat auch keinen Humor?"

"Wozu braucht er den Humor, wenn er es ohnehin nicht zeigen kann. Er mag es nicht einmal wenn ich ihn im Gesicht berühre. Er meint, er würde es ohnehin nicht fühlen..."

"Hast du ihn denn wenigstens schon einmal Küssen dürfen?" Diese Frage war wohl eher als Scherz gemeint, jedoch nicht von Valerie aufgefasst worden, denn sie senkte traurig den Blick. Ein unmissverständliches Zeichen für ein Nein.

Diese ebengehörten Worte konnte Ranas nur sehr schwer verkraften. Nie wäre er auch nur auf die Idee gekommen, das dieser ausdruckslose Blick die Ursache einer Krankheit war.

Ranas war gerade im Begriff, sich nach einer der Blüten zu bücken, um an ihr zu riechen, als er eine warme Hand auf seinem Rücken spürte. Valerie strich ihm behutsam über die Schuppen an seiner Wirbelsäule. Der Drachenmensch wollte sich gerade erheben, doch er verharrte in der Bewegung.

"Könntest du mir damit wehtun?", fragte sie unsicher.

Ranas sah zu ihr auf. "Wenn ich mich unachtsam bewege vielleicht, aber das wird nicht passieren."

Er richtete sich auf und sah sie mit einem vorsichtigen Lächeln an.
 

Währenddessen fiel ein Augenpaar auf die Zwei. Keiner der beiden bekam diese Beobachtung mit. Für wenige Augenblicke waren sie wieder verschwunden, doch als sie erneut auftauchten, waren sie feucht - dann verschwanden sie ganz.



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