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Love hurts

von

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Ankunft

Endlich nach langem Flug war Gackt mit seiner Crew und GacktJob in Deutschland angekommen.

Es waren unter erschwerten Bedingungen fünf Konzerte in Europa von seinem Management organisiert worden. Drei in den deutschen Metropolen Berlin, Frankfurt und München. Nun war er in der Hauptstadt angekommen und begab sich zum Hotel.

Am nächsten Tag war der erste Gig geplant, so das man sich noch vom Jet leg erholen konnte. Doch zur Entspannung brauchte der japanische Superstar erst die Gewissheit, das die Location auch seinen Ansprüchen genügte. Natürlich hatten sich seine Berater schon zuvor ein Bild von der Lage gemacht, aber er musste es selbst sehen.

Während der Rest seines Teams sich unerkannt in Berlin umsah, fuhr er zur Halle und ließ sich vom lokalen Veranstalter alles zeigen und detailliert erklären. Es war perfekt für sein Vorhaben.

Doch seit er vor Jahren den ersten Gedanken gehegt hatte, diese Europatour in die Wirklichkeit umzusetzen, hatte er ein ungutes Gefühl. Er hatte immer wieder von einer Hellseherin hören müssen, das er es nicht tun sollte. Sein Ende wäre nah, wenn er sein Verhalten nicht ändern würde und ihre Ratschläge nicht beachten würde.

Er kannte sie nicht wirklich. Eines Tages hatte er von ihr eine email erhalten, in der sie ihm Dinge aus seiner Vergangenheit offenbart hatte, von denen er nur selbst wusste. Nicht mal seine engsten Vertrauten, wie sein bester Freund You, wussten darüber bescheid, aber sie hatte es in ihren Visionen gesehen.

Anfangs hatte er ihr misstraut, obwohl sie über ihn bescheid wusste, sogar über seine geheimsten Gedanken, doch nach und nach wurde es ihm unheimlich und er folgte ihrem Rat.

Sie riet ihm dringend mit dem Rauchen aufzuhören und einen gesünderen Lebenswandel zu führen, sonst würde er Ende 2006 an Lungenkrebs sterben. Er vertraute ihr und hörte von einem Tag auf den anderen Tag damit auf. Der Entzug machte ihn aggressiv, so das besonders sein bester Freund unter seinen Launen leiden musste. Sein Arzt bestätigte ihm, das er den düsteren Schatten auf seinen Lungen durch diese Maßnahme erfolgreich bekämpfen würde, wenn er sich strikt an die Anweisungen halten würde.

Sie hatte ihm das Leben gerettet, obwohl er nur von ihr wusste, das sie in Deutschland wohnte. Einem fernen Staat in Europa.

Am Anfang ihres Kontakts hatte er versucht sie ausfindig zu machen und hatte sein Management dazu überredet, eine Videoclip in "good old germany" drehen zu können. Er hatte sie gebeten ihn zu treffen, aber sie war nicht aufgetaucht.

Sie hatte ihn danach immer wieder angefleht, nie wieder nach Deutschland zu kommen, egal was passieren würde. Aber als er nach dem Grund gefragt hatte, wich sie ihm aus und wollte ihn nicht offenbaren.

Für ihn war es eine Herausforderung, sich seinem Schicksal zu stellen und ihm furchtlos ins Augen blicken zu können.

Nun war er hier und harrte der Dinge, die da kommen würden.

Er hatte von einem inoffiziellen deutschen Fanclub erfahren und kontaktierte die überraschte Leiterin telefonisch. Höflich bedankte er sich für ihre Arbeit, da er diese in den letzten Monaten unerkannte von ihr verfolgt hatte. Großzügig bot er ihr an, das sie ein Interview mit ihm am nächsten Tag kurz vor dem Konzert führen dürfte und sie den Gig von einer vorteilhaften Position verfolgen durfte, um darüber gut berichten zu können.

Am späten Nachmittag des Ankunftstages erschien er wie gewohnt über pünktlich und akkurat gekleidet beim ersten Fotoshooting. Professionell brachte er den Termin hinter sich und beantwortete anschließend geduldig die Fragen einiger Journalisten von Presse, Funk und Fernsehen.

Geist und Gegenwart

Tiefe Nacht lag über der heißen Stadt, die Luft flimmerte in der Hitze des ausklingenden mitteleuropäischen Sommers. Nackt stand er am Fenster seines Zimmers in der höchsten Ebene des Nobelhotels und sog genüsslich einen kühlen Windhauch in sich. Doch das genügte ihm nicht. Er ließ sich lauwarmes Wasser in die große marmorierte Badewanne ein und setzte sich mit dem Geschenk des Hauses, einer großen Flasche eines exklusiven Rotweins, hinein. Die Abkühlung tat ihm gut.

Plötzlich spürte er in sich wieder dieses negative Gefühl. Es war beklemmend, raubte ihm die Luft und presste sein Herz zusammen. Er atmete heftig, um seine Fassung zurück zu bekommen. Seine Hände zitternden, vor seinen Augen verschwamm die Welt in einem grauen Nebel.

Vor ihm erschien eine erst unerkennbare Person. Ein Geist? Nein! Sie war es.

Tränen glitzerten im Mondlicht auf ihren bleichen Wangen. Sie wisperte: "Warum hast du das getan? Warum bist du her gekommen? Nun müssen wir beide sterben! Ich werde es durch deinen Leichtsinn nicht verhindern können." Mühevoll richtete er sich auf und versuchte nach ihr zu greifen, doch seine Hand glitt durch sie hindurch. Er fragte leise: "Warum müssen wir sterben? Ich will nicht, das es so zu ende geht. Kann ich nichts mehr dagegen tun?" Ihre zarten Finger strichen wie ein Lufthauch über seine Wange: "Nichts! Du hättest nicht herkommen sollen! Doch...auch wenn du stirbst, bedeutet es nicht dein Ende. Doch die Gewissheit viele Unschuldige die an dich geglaubt haben zu einem Leben in Trauer verdammt zu haben, wird dich in alle Ewigkeit verfolgen."

Ein hartes Klopfen an die Zimmertür riss ihm aus dem Nebel der raum- und zeitlosen Unendlichkeit zurück in die Wirklichkeit.

Er erhob sich und öffnete. You schritt sichtlich wütend hinein: "Wieso machst du das? Du hast etwas an der Show geändert ohne es mit mir abzusprechen.", er warf seine Jacke auf die weiße Couch in der Mitte des Raumes, "Und warum haben wir getrennte Zimmer. Ich will nicht, das du allein bist." Gackt setzte sich im Schneidersitz auf einen der Sessel: "Hör auf damit! Ich möchte das nicht mehr mit dir diskutieren. Es ist Schluss. Das erklär ich dir schon seit Jahren. Ich will es nicht mehr.", er senkte verlegen den Blick,"Egal, was du mir einreden willst, du musst mir endlich meine Freiheit eingestehen. Ich bin nicht so wie die anderen...nicht wie Masa, nicht wie Ren...oder alle anderen die du verführt hast...oder sogar für deine Zwecke missbraucht hast. Sieh es ein! Wir sind nur noch Freunde, Geschäftspartner, mehr nicht! Nie wieder! Okay?" You kniete vor ihm nieder und flehte: "Das kannst du mir nicht antun. Ich kann ohne dich nicht leben!", er lehnte seine Stirn auf das Knie des Sängers, "Ich geb zu! Masa war ein Fehler. Das war niederträchtig, ihn dazu zu überreden, dich zu verführen. Aber er hat mir verziehen. Warum kannst du das nicht?" Gackt nahm ihn an den Haaren und zog ihn hoch, so das er ihm in die Augen sehen muße: "Es war das fieseste, was du mir in dieser Situation hättest antun können. Du hast meine und auch seine Lage hinterlistig ausgenutzt. Verzeihen kann ich, aber nicht vergessen und deswegen ist es aus."

You versuchte ihn eindringlich um Verzeihung zu bitten. Gackt nickte: "Es ist gut! Sei still! Ich will nichts mehr hören! Wir werden in Zukunft nur noch Freunde sein. Mehr nicht! Sieh das ein!" Sein engster Vertrauter streichelte zärtlich über seine Oberschenkel und bat unter Tränen: "Schenk mir noch eine Nacht in deinen Armen. Lass mich nur noch ein Mal deine Liebe spüren. Gib mir ein letztes Stück deines unendlich warmen Lichtes der Ewigkeit. Dann wirst du deine Ruhe haben! Das verspreche ich dir! Hoch und heilig!"

Gackt zischte ihn an: "Verschwinde aus meinem Zimmer! Sofort! Oder ich lass dich raus werfen!" Wütend stieß er ihn von sich, so das sein Freund zu Boden fiel. Er konnte sich gerade noch mit den Händen abstützen. Doch er gab nicht auf. You begann sich auszuziehen: "Ich werde heute bei dir übernachten. Und du wirst nichts machen können." Der Sänger versuchte seinen Gitarristen zu stoppen: "Lass das! Zieh das wieder an! Nein, die Hose bleibt an!" Er hielt den Bund fest und presste sich an ihn. You lächelt frech und umarmte ihn mit festen Griff, um ihn dann zum Bett zu schieben, das auf einem Podest stand. Sie fielen über die Stufen und Gackt befreite sich. Während er sich rückwärts krabbeln etwas entfernt, fragte er: "Wie wäre es mit einem Kompromiss? Du darfst hier bleiben, aber mich nicht anfassen. Jeder auf einer Seite des Bettes. Aber ich will meine Ruhe! Wir haben schließlich morgen einen arbeitsreichen Tag vor uns." You schlich sich auf allen Vieren zu ihm und flüstert: "Okay! Geht doch! Ich bekomme doch immer meinen Willen!" So kam es, das die beiden Musiker die Nacht gemeinsam verbrachten. Ganz nah, wie You es wollte. Doch Gackt blieb distanziert.

Geständnisse

Als er am nächsten Morgen erwachte, schmiegte sich You im Schlaf an ihn. Er schob ihn weg, schlussendlich mit den Füßen bis er zu Boden rollte und erwachte. "Hey, was soll das?", murmelte dieser, "Ich war brav. Also sei nett.Immer hast du schlechte Laune!" Er bekam den gestreckten Mittelfinger zu sehen: "Klar, weil du hier bist. Ich will meine Ruhe haben. Kannst du das nicht verstehen? Ich hab so viele Sachen zu tun und Probleme." You setzte sich hin: "Darüber können wir doch reden. Wir können über alles...nein nicht ganz aber fast..." "Sei still!", fuhr Gackt ihn an, "Eben deswegen geht es nicht. Eigentlich dürfte ich gar nicht hier sein. Das hab ich nur dir zu verdanken. Verdammt!" "Nur weil ich gesagt habe, das ich gern mal in Europa auftreten würde, musst du nicht Berge versetzen, um das in die Realität um zu setzen.", er spitze die Lippen, "Außerdem bist du nicht das erste mal hier. Was war den mit dem Konzert in Frankreich? Wenn Yoshiki ruft springst du und lässt die besten Leute daheim zurück." Gackt winkte ab: "Du bist immer noch sauer, weil du nicht mitkommen durftest. Ich wollte mal etwas anderes machen. Das ist mein gutes Recht. Du musst mir nicht ständig am Hosenbein hängen. Das mit den Konzerten hier ist nicht gut. Ich weiß nicht, ob ich dir erzählen kann, warum das so ist. Du erklärst mich doch für verrückt."

You blickte erstaunt: "Es gibt einen Grund dafür, warum du die Gegend seit einigen Jahren meidest? Warum? Ich verspreche dir ich werde es versuchen zu verstehen. So irre ist es sicher nicht." Gackt atmete tief durch und fällte eine Entscheidung. You war der erste, dem er von seinen Erscheinungen erzählt und er tat es in aller Ausführlichkeit. You's Mund stand vor Staunen offen. Doch er zeigte kein Verständnis: "Das ist doch Blödsinn. Weist du was ich denke? Du hattest hier eine Affäre, die hat dich nie losgelassen. Du willst ihr nicht begegnen, weil das alte Wunden aufreißt. Eine Frau ist der Grund! Wie konntest du mir das antun." Er sprang auf und zog sich eilig an. "Du wirst sehen, was du davon hast. Ich liebe dich. Ich hab mein ganzes Leben, meine ganze Energie an dich verschwendet. Keine Frau der Welt kann mir das Wasser reichen. Keine kann dich glücklicher machen wie ich. Wir sehen uns." Mit diesen Worten stürmte er unter Tränen aus dem Zimmer.

Gackt's Enttäuschung über dieses Reaktion ließ ihn auf das Kissen sinken. Kleine salzige Tropfen einer tief verletzten Seele fielen auf den Stoff. Er brauchte Zeit zum Nachdenken, Zeit die er nicht hatte.

Das Geschenk

Wie automatisiert spulte er sein allmorgendliches Programm durch und wurde dann vom Fahrer abgeholt, um die Termine einzuhalten.

Gackt vermied es You zu begegnen und das gelang ihm sehr gut, trotz der Vorbereitungen auf das Konzert. Er war sehr froh darüber die ganze Zeit beschäftigt und nie allein zu sein. Da er bald merkte, das You's Zorn, der ihm aus der Ferne entgegen schrie, immer mehr wuchs. Seine Blicke jagten ihm Angst ein. So hatte er ihn noch nie gesehen.

Der Soundcheck lief einwandfrei über die Bühne und er konnte sich entspannt zurückziehen, um sein letztes Interview vor der Show zu geben.

Die Fanclubleiterin wartete nervös auf ihren Block schauend in dem extra bereitgestellten Raum. Als er diesen betrat, stand sie auf und verbeugte sich höflich vor ihm: "Guten Abend! Es ist eine Ehre dich zu treffen. Willkommen in Deutschland! Wir, die Fans, haben sehr lange darauf gewartet." Er lächelt ermutigend und gab ihr die Hand: "Hallo! Dankeschön! Bitte nimm Platz!"

Sie setzen sich in die gegenüberstehenden bequemen Sessel, neben jedem ein kleiner runder Tisch zur Ablage stand.

Bevor sie ihre Fragen stellte übergab sie ein persönliches Geschenk. Sie überreichte ihm eine dunkelblaue Samtbox: "Dir wurde bestimmt schon von den Fangeschenken berichtet, die ich mitgebracht habe." Er nickte: "Oh ja! Ich hab mir einige schon angesehen. Ich bin immer sehr überrascht wie kreativ meine Fans sind." Sie erklärte weiter: "Das hier ist von mir. Ich hab erfahren, das du Antiquitäten und Schwerter sammelst." Er öffnete inzwischen die Box und fand ein schwarzes Futteral das einen Dolch beherbergte. "Das ist ein Athame. Es ist über 400 Jahre alt. Ich glaub, es ist in dem Jahr entstanden, das du auch immer als dein Geburtsjahr erwähnst." Sie lächelte verlegen. Er lachte: "Oh ja, ich bin ein norwegischer Vampir!" Während sie auf das Messer zeigt, wurde sie detaillierter: "Es gibt dazu eine Legende. Das ist ein zeremonieller Dolch, der im Mittelalter als Ritualgegenstand von einer als Hexe verschrieenen jungen Frau benutzt wurde. Sie hatte zwei Kinder, das eine wurde von den Bewohnern des Dorfes mit diesem Messer getötet. Danach machte man ihr und ihrem zweiten Kind den Prozess. Man ertränkte sie, während das andere Kind von einem hohen Turm gestürzt wurde. Der Sage nach, soll es aber noch ein drittes Kind gegeben haben, was sich versteckt hat. Aber es ist nur eine Geschichte. Es gibt da keine Beweise, die das bestätigen."

Er sah sie entsetzt an: "Das ist eine schreckliche Geschichte.", er suchte kurz nach Worten, "Dankeschön! Es ist ein sehr außergewöhnliches Geschenk. Wo hast du es her?" Sie wich seinem Blick aus: "Das kann ich dir nicht sagen. Ich darf es nicht. Behältst du es trotzdem?" Er nickte: "Oh ja, natürlich! Es ist sehr schön." Sie lehnte sich entspannt zurück: "Das ist sehr selten, da es noch in der Originalhalterung steckt und das sogar die Klinge komplett schwarz ist. Pass auf, es ist zweischneidig!" Er betrachtete es mehrere Minuten eingängig und legte es auf den Tisch neben die Box, in die er das Futteral platziert hatte.

Sie stellte Fragen von Fans, die er geduldig beantwortet.

Verzweiflung

Plötzlich öffnete sich die Tür. Gackt sah auf die Uhr: "Ist es schon soweit?" Überrascht erblickte er You, der bedrohlich auf ihn zu kam, nachdem er den Raum von innen verschlossen hatte. Gackt fragte: "Was machst du hier?" You warf einen verächtlichen Blick auf die verwirrte Interviewerin: "Ist sie das? Warum wolltest du mit ihr allein sein?" Gackt winkte ab: "Ach, hör auf! Ich wollte nur niemanden nerven. Jeder hat da draußen seinen Job zu erledigen. Nun ja...außer du, sonst wärst du nicht hier und würdest meine und ihre Zeit verschwenden. Geh bitte! Sofort!"

Sie blieb verunsichert sitzen, da sie den japanischen Wortwechsel nicht verstehen konnte, aber sie hörte am Tonfall, das es sich klar um einen Streit handelte.

You riss ihr den Block aus der Hand und warf ihn quer durch das Zimmer. Wütend griff Gackt ein. Er erhob sich, drängte seinen Freund an die Wand und zischte: "Raus! Was fällt dir ein? Willst du mich blamieren?" Er wurde zurückgestoßen und stolperte rückwärts. You war wie von Sinnen und schlug nach ihm. Gackt setzte sich zur Wehr. Wild wälzten sich die beiden Streithähne am Boden.

Da sie der Frau bedrohlich nach kamen, stand sie auf und wollte zur Tür gehen, um Hilfe zu holen. Sie hielt die Streitenden im Auge auf ihrem Weg. Einer der Tische wurde umgestoßen und alles fiel herab.

Unfähig eingreifen zu können, musste sie zusehen, wie You nach dem Dolch griff, ihn mit aller Kraft in den Brustkorb des Gegners bohrte und sofort wieder losließ.

Für einen Augenblick schien die Zeit still zu stehen und alle Anwesenden erstarrten.

Gackt's weißes Hemd ertrank in tiefem Blutrot. Seine Lippen begannen zu zittern und sein Schmerzensschrei blieb in seiner Kehle röchelnd stecken.

Geschockt von diesem Anblick blieb sie wie angewurzelt für einigen Sekunden stehen. You entfernte sich. Sein Blick fiel auf sie, wie wenn ein Wolf ein Schaf als Opfer auserkoren hat. Er rannte in ihre Richtung. Sie wich ihm aus und lief zu Gackt.

You wollte aber nicht zu ihr, sondern er riss die Tür auf und schrie wild gestikulierend nach Hilfe.

Sie hockte sich neben den Schwerverletzten und begutachtete die Wunde. Kaum vernehmbar hauchte sie: "Wir dürfen es nicht raus ziehen, dann verblutest du. Oh, nein, wie konnte er das nur tun. Was soll ich nur machen?" Sie drückte ihre Hände um die Stelle und versuchte zu verhindern, das er noch mehr Blut verlor. "Was hab ich nur getan? Ich hätte ihn gar nicht mitbringen sollen!"

Selbst das Atmen fiel ihm schwer und hatte sichtlich große Schmerzen. Er flüsterte schwach: "Es ist nicht deine Schuld! Sondern meine! Ich hätte...", er verdrehte die Augen und ließ erschöpft den Kopf zu Boden sinken. Panik ergriff sie und sie hob ihn wieder hoch. Dabei vergaß sie, das nun das Blut aus ihm strömte und somit sein Leben. "Nein, nein!" flehte sie und schrie dann in Richtung Tür "Hiiilfe, Hiiilfe!"

Er sah sie noch ein Mal an. Sie spürte, das er im Begriff war, sich dem Tod zu ergeben. Seine Augen blickten sie voller Liebe an, was sie sehr verwunderte. Er hauchte: "Du? Du bist...", damit verstummte er und sank leblos nieder.

Erwachen

Der Moment der Ewigkeit zwischen Leben und Tod. In einem Punkt der Zeit war er nichts. Sein Bewußtsein kam zurück im Augenblick zwischen Tod und Leben. Die Schleier hoben sich nur langsam von seinen Sinnen. Er lag still und lauschte seiner Existenz. Ein Herzschlag. Lebte er? Sein Atem war ruhig und regelmäßig. Hatte er alles nur geträumt? Er spürte ganz weichen Stoff auf seiner Brust. Nahm den zarten Duft einer Sommerwiese wahr. Überrascht ertastete er mit seiner suchenden Hand keine Wunde an seinem Körper.

Er öffnete seine Augen und blickte in ein warmes helles Licht. Mit Leichtigkeit richtete er sich zum Sitzen auf und ließ den Blick schweifen. Eine Blütenpracht wie ein Regenbogen überschwemmte seine Sinne. Farbenfrohe und betörend berauschte sie ihn.

In der Nähe roch er frisches Wasser. Er erhob sich und entdeckt nur wenige Meter entfernt einen großen See, dahinter stand geheimnisvoll ein dichter Wald.

Aus diesem trat eine weisses Licht, das auf ihn zu flog. Die Oberfläche des Gewässers warf kein Spiegelbild zurück als der Strahl darüber glitt.

Kurz vor ihm verwandelte es sich in ein Wesen. Wie er aus Fleisch und Blut.

Es war der Geist aus seinen Visionen. Bei ihrem Anblick wurde ihm schmerzlich seine Vergangenheit bewußt und wer dieses engelsgleiche Wesen war. Er fiel vor ihr auf die Knie und sah mit Tränen in den Augen zu ihr auf: "Du, du bist...!" Ihre Hand strich zärtlich durch seine Haare zu seinem Nacken und legte sich dann auf seine Schulter: "Ja!", ihre Stimme wehte ihm wie ein wärmender Sonnenstrahl entgegen, "Ich bin es...deine wahre Mutter! Ich gebar das Licht deiner Existenz aus dem Nichts und begleitete dich viele Leben lang. So hätte es in alle Ewigkeit weitergehen können.", sie senkte ihren Blick, da sie nicht wollte, das er ihre zornige Schuld, die sie mit sich trug, sah, "Doch diese eine Sünde, dieser eine schwache Moment kostete uns so viel..." Sie unterbrach und atmete tief durch. Ob nach Worten suchend oder um den brennenden Schmerz in ihrem Herzen vom Wind wegtragen zu lassen, konnte er nicht sagen, doch er wußte, das sie seine Stärke brauchte.

Er erhob sich und nahm sie in die Arme. Hoffnungsvoll flüsterte er: "Es wird wieder eine Chance geben.", er schob sie an ihren Schultern wenig von sich weg, "Sie wird es dieses Mal..." "Nein!", glitzernde salzige Tropfen rannen über ihre Wangen, "Sie konnte dem Fluch nicht entgehen, genauso wenig wie du deinen Tod verhindern konntest. Du warst so unwissend, so unschuldig. Ich wollte deine lebende Seele nicht mit dem Wissensgift der Wahrheit vergiften. Nun weis ich, das ich es tun muß. Egal was ich dafür opfern muß."

Seine Unterlippe zitterte: "Sie hat es nicht geschafft? Aber...die Gesetze der Welt sind anders. Es gibt Gerechtigkeit." Ihr Zeigefinger streichelte über sein Ohr und suchte sich dann den Weg zu seinem Kinn: "Aber sie hatte keine Chance, diese Gerechtigkeit einzufordern. Er hat es wieder verhindert, wie die Jahrhunderte zuvor."

Er trat einen Schritt zurück und forderte: "Ich will es sehen!"

Sie nahm wortlos seine Hand und führte ihn näher zum See, so das das Wasser ihre nackten Füße leise umspülten. Mit einem Wink ließ sie den Spiegel der Ereignisse nach seinem Tod aufleben: "Sieh hinein und finde das Leid!"



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2010-08-20T12:05:18+00:00 20.08.2010 14:05
die geschichte ist echt sehr gut geschrieben.

nur, dass du you zum monster machst gefällt mir gar nicht.
und diese komische geisterhafte frau...aus irgendeinem grund kann ich diese tussi nicht leiden.

aber, ich werde diese story trotzdem weiterlesen.
Von:  ClaireLight04
2008-06-10T10:49:42+00:00 10.06.2008 12:49
^^mir gefällt die story voll gut wie eine achterbahnfahrt mal sind gute mal nciht so gute momente ist richtig klasse geschrieben^^

bin gespannt wies weitergeht^^
Von: abgemeldet
2008-04-20T23:22:39+00:00 21.04.2008 01:22
Schön das ich von dieser FF informiert wurde....XD
Sie ist schon gleich im ersten Kapitl so spannend, dass ich den zweiten Teil kaum abwarten kann, bis er hochgeladen wird...
Was um Himmelswillen ist mit You los?
...und warum, muss Gackt sterben wenn er in Deutschland ist?
Und diese Hellseherin auch?
Hat das was mit dem Dolch zu tun?
Ist er das dritte Kind von der Frau aus dem Mittelalter?
Man hast Du mich jetzt neugierig gemacht....
Ich hoffe das sich das zweite Kapitel schnell hochladen lässt, damit ich weiter lesen kann ^__^

Lieben Gruß
Aya-chan60 ^__^
Von:  cute-hasi_to_Mars
2007-04-04T23:53:33+00:00 05.04.2007 01:53
yay jetz komm ich "endlich" mal dazu eine ff von dir zu lesen!
aba warum soll gackt denn sterben???? T_T mach mir nich so ne angst, sonst überleg ichs mir vielleicht noch ob ich ihn hier in deutschland sehen will oda nich! *schnief*

und you, der is hier ein böser wah????
würd mich freuen wenn du weiter schreibst! ....irgendwann mal....könntest mir ja auch vielleicht bescheid sagen?!?!
*knuddl*
Von:  chicchai
2006-11-30T17:46:35+00:00 30.11.2006 18:46
uhm..anou..ôo
ich hoff ma, ich hab die ff richtig gelesen..irgendwie...verwirrt sie...*kopf schief leg*
sollte gackt nicht sterben oder so? und..warum taucht you da auf mal auf? und..nya...*nich versteh* ><

aba ja XD ich mag deinen schreibstil..*nick* man kanns gut lesen ^^ nur wie gesagt..ab dem punkt wo you dann auftaucht check ichs nimma @.@


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