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Warum bist du so?

Warum das nächste Kapi immer noch nicht da ist...siehe Kurzbeschreibung
von

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Nachts, wenn du schläfst

In den nächsten Tagen sprach Toshiya kaum mit Daisuke da er gar keine Möglichkeit dazu hatte. Es kam ihm so vor als würde der rothaarige ihm aus dem Weg gehen. Jeden Tag fragte Kaoru, ob er Daisuke schon wegen den Bandproben gefragt hatte und jeden Tag musste er seinen Freund wieder enttäuschen.
 

Am Freitag Nachmittag nahm Toshiya all seinen Mut zusammen um Daisuke zu fragen. Dieser saß auf seinem Bett und spielte Game-Boy. “Du Daisuke,” nervös verhakte Toshiya seine Finger ineinander “Kann ich dich mal was fragen?” Der Game-Boy wurde ausgeschaltet und zur Seite gelegt. “Klar.” Diese Antwort gab Toshiya Mut. Er trat etwas näher an das andere Bett heran. “Also...hättest du vielleicht mal Lust,...also Kaoru, Shinya, Kyo und ich spielen zusammen in einer Band und naja hättest du vielleicht mal Lust mit zu den Proben zu kommen? Weißt du, du spielst so gut und Kaoru wünscht sich schon so lange einen zweiten Gitarristen und vielleicht...” “Nein.” “Was?” Toshiya war gerade etwas verwirrt. “Warum nicht? Du könntest es doch wenigstens mal versuchen!” “Toshimasa, ich will nicht!” “Warum? Bitte sag mir doch einen Grund den ich nachvollziehen kann!” Er sprach leise, war enttäuscht. “Ich kann es dir nicht erklären, es geht nicht. Bitte hör auf zu fragen.” Es war so wie damals in der Mensa. Irgendwas schien Daisuke zu bedrücken. Aber was es war, darüber wollte er wohl nicht reden. Trotzdem schien es ihn sehr zu beschäftigen. “Ok, aber falls du doch mal Lust haben solltest, sprech mich einfach nochmal drauf an ja? Ich würde mich freuen und die Anderen auch.” Er lächelte ihn sanft an. Daisukes Blick haftete einen Moment auf dem braunhaarigen, ehe er ihn wieder abwand.
 

Schmollend verkroch Toshyia sich auf die Fensterbank und rauchte. Er zog an seiner Zigarette. Daisukes Art machte ihn verdammt wütend und er selber hatte richtig Angst irgendwann mal auszurasten. Vor sich hingrummelnd drückte er seine Zigarette aus und verließ das Zimmer. Laut knallte die Tür hinter ihm zu. Daisuke zuckte nicht mal mit den Wimpern.
 

Toshyia stapfte durch den Gang, ging die Treppen runter und klopfte an die Tür vom Zimmer seiner Freunde. Nach der Antwort ging er rein und schmiss sich geradewegs auf Kaorus Bett da Shinyas schon belegt war. Drei verwunderte Augenpaare richteten sich auf ihn. Vorsichtig stand Kyo auf und tippte ihm auf die Schulter. “Lass mich in Ruhe,” grummelte der braunhaarige. “Nix da, wenn du schlechte Laune hast kannst du gleich wieder verschwinden!” “Kyo!” Empört schob Shinya den kleinen von Toshiya weg. Danach setzte er sich auf die Bettkante und strich seinem Freund sanft über den Rücken. “Was ist denn los?” Toshiya drehte sich um, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte die Decke an. “Kao, er will nicht.” Verwirrt blinzelte der Angesprochene bis er verstand was Toshiya meinte. “Warum?” “Ach, was weiß ich...” Kaoru seufzte enttäuscht. “Toshi, nimm dir das alles nicht zu sehr zu Herzen. Vielleicht muss er sich noch etwas eingewöhnen. Es könnte ja auch sein das du ihn einfach etwas überforderst. Du weißt selber wie anstrengend du manchmal bist.” “Ich hab mir aber wirklich Mühe gegeben normal zu sein! Nicht wie sonst manchmal.” “Du weißt aber auch nicht was vorher war, bevor er hierher gekommen ist. Vielleicht hat er seine Gründe, dass kannst du ja nicht wissen. Weißt du, bis jetzt hat er nicht ein Einziges mal telefoniert, mit niemandem geredet. Er ignoriert so gut wie alles und jeden. Ich glaube, er ist sehr einsam.” Und wie recht Shinya damit hatte, wusste keiner von ihnen. Nicht mal Shinya selber.
 

Bis zum Abend hockten sie dann noch zusammen in dem Zimmer. Dann musste Toshiya aber wieder in seins gehen. Daisuke war nicht da. Toshiya kroch unter seine Bettdecke und starrte die Bilder die Daisuke gemalt hatte an. Kurz vor Nachtruhe öffnete sich die Zimmertür leise und wurde wieder geschlossen. Das Licht im Badezimmer ging an. Nach einer Weile kam Daisuke wieder raus, legte sich in sein Bett. Bald schliefen beide.
 

Nachts wurde Toshyia wieder wach. Womit er auch gerechnet hatte. Die ganze Woche war es so gewesen, jede Nacht hatte er an Daisukes Bett gesessen und einfach nur geguckt. Nie hatte er sich getraut ihn anzufassen oder irgendwas anderes zu tun. Leise stand er auf und ging zu dem anderen Bett rüber. Vorsichtig ließ er sich auf die Bettkante nieder und betrachte das gerötete Gesicht vor sich. Zitternd streckte er seine Hand aus. Berührte sanft die Wange des rothaarigen und wischte die dünnen, nassen Linien weg. Die Haut war kühl, doch angenehm weich. Zärtlich strich er über Daisukes Wange und sah wie dessen Hände, die sich vorher noch krampfhaft in die Bettdecke gekrallt hatten, langsam davon lösten und sich entspannten. Ein kleines Lächeln huschte über Toshiyas Lippen und er strich ihm ein Paar verschwitze Haarsträhnen aus dem Gesicht. “Was träumst du da bloß für Sachen?” Innerlich fühlte Toshiya sich zerrissen, so verdammt hilflos. Es tat ihm weh Daisuke so zu sehen. Machte sich Sorgen um ihn. Aber wusste nicht wie er ihm helfen sollte. Ob er sich überhaupt helfen lassen würde? Es war so schwierig. Nichtmal seinen besten Freunden traute er sich davon zu erzählen. Warum wusste er nicht. Sein Herz drückte gegen seine Brust. Er wollte das es aufhört, konnte aber nichts gegen den Schmerz tun. Noch nie hatte er sich über eine Person, die er so wenig kannte, so viele Sorgen gemacht. Gerne würde er ihn kennen lernen aber wie er das anstellen sollte war ihm immer noch ein Rätsel. Es musste doch irgendwas geben womit man ihm zum Reden bringen konnte ! Betrübt atmete er aus, strich ein letztes Mal durch die roten Haare und legte sich dann wieder in sein Bett. Irgendwas musste er tun! Schlafen konnte er nicht. Er hasste sich dafür so feige zu sein und ihn nicht einfach wecken zu können und fragen was mit ihm los ist. Am frühen Morgen schlief er dann erschöpft ein.
 

“Toshiya! Seid wann bist du denn so still?” Besorgt sah Shinya ihn an. “Mhh? Ach nichts, ist alles ok.” Lustlos kaute Toshiya weiter auf seinem Brötchen. Sie saßen zusammen beim Frühstück. Kaoru, Shinya und Kyo hatten Toshiya schon eine ganze Weile beobachtet. Körperlich anwesend war er ja aber der Rest war irgendwo anders. “Huhu!” Wild wedelte Kyo mit seiner Hand vor Toshiyas Augen. “Was,” fauchte der braunhaarige. “Sei nicht gleich so zickig!” “Ich bin nicht zickig,” zischte Toshiya, stand auf und verließ wütend die Mensa. Drei Augenpaare sahen ihm geschockt hinterher. Seit wann rastete er so schnell aus? “Was war das den jetzt bitte,” unterbrach Kyo das Schweigen. Die beiden anderen zuckten nur mit den Schultern. “Wir gehen zu ihm,” bestimmte Shinya, stand auf und brachte seine Sachen weg. Die anderen beiden folgten ihm. Kurze Zeit später standen sie verunsichert vor Toshiyas Zimmertür.
 

Shinya klopfte, bekam aber keine Antwort. Daraufhin öffnete er einfach die Tür. Weinend lag Toshyia auf seinem Bett. “Toshi!” Erschrocken stürzte Shinya auf seinen besten Freund zu, zog dessen Oberkörper hoch und umarmte ihn. Die anderen Beiden setzten sich stumm auf Toshiyas Bett. “Bitte, hör auf zu weinen.” Toshiya sah Shinya mit geröteten Augen an und wischte sich die Tränen weg. Sanft lächelte der blonde ihn an. “Was ist los?” Toshiya schluckte. “Tut mir leid Kyo, ich wollte mich nicht mit dir streiten. Es ist nur ...ach es ist alles so blöd im Moment. So ungewohnt.” “Wegen Daisuke,” fragte Kaoru. Toshiya nickte. “Ja ...er ist so komisch. Ich weiß halt nicht was ich machen soll und das nervt mich. Und er nervt mich auch. Mit seiner Art halt... ihr wisst schon.” “Soll ich mal mit ihm reden?” “Ach Kao, was willst du denn mit ihm reden? Es gibt ja nichts zum reden weil er nicht redet. Jedenfalls nicht wirklich.” Ratlos senkte Kaoru seinen Blick.
 

Ein leises Klicken ließ sie alle aufschrecken. Ihre Blicke wanderten in die Richtung aus der das Geräusch kam. Die Tür. Daisuke stand dort, mit einem Stapel Büchern aus der Schulbücherei in den Armen. Kurz ruhte sein Blick auf den Vieren dann drehte er sich um und verließ das Zimmer. “Häh? Warum geht der denn? Ist doch auch sein Zimmer!” Verwundert sah Kyo auf die geschlossene Tür. “Weil er komisch ist,” war Toshiyas trockenes Kommentar. Shinya sprach leise auf Toshiya ein.
 

Währendessen starrte Kyo gelangweilt durch die Gegend. Kaoru sah sich in dem Zimmer um und blieb mit seinem Blick an den Bildern von Daisuke hängen. Eines davon sprang ihm sofort ins Auge. Er stand auf und kniete sich wie Toshiya vor einigen Tagen auf die Bettkante und betrachte das Bild von Hide. Nachdem Toshiya Shinya zig mal bestätigt hatte, dass alles wieder in Ordnung war, wurde er aus dessen Umarmung wieder frei gelassen. Automatisch sahen sie in Kaorus Richtung. “Was hat der denn,” fragte Shinya irritiert. “Alles um sich vergessen,” gab Kyo augenverdrehend zurück. Toshiya grinste wissend. Es war ja nur eine Frage der Zeit gewesen bis Kaoru dieses Bild entdecken würde. “Er bewundert gerade Daisukes Bild von Hide.” Shinyas Kommentar dazu war ein leises: “Oh.” Kopfschüttelnd stand Kyo auf und zog Kaoru von dem Objekt seiner Begierde weg. Dieser wehrte sich zwar aber gegen den sichtlich genervten Kyo hatte auch er keine Chance. Sehnsüchtige Blicke des pinkhaarigen wurden in Richtung Bild gesendet.
 

Kaoru fing sich schnell wieder, sah auf und lächelte die Anderen drei an. “Wie wär‘s wenn wir mal wieder ein paar DVD’s gucken?” Freudiges Leuchten in den Augen der drei und zustimmendes Nicken. Das DVD gucken war mal wieder einer der verbotenen Dinge die sie taten. Kaoru schmuggelte jedes Jahr seinen Laptop mit in die Schule und manchmal machten sie es sich dann im Dreierzimmer auf Shinya Bett gemütlich, tranken, aßen und schauten nebenbei DVD’s. “Lasst uns so um acht Anfangen,” meinte Kyo. “Habt ihr denn Alkohol?” Toshiya sah Kyo und Kaoru erwartungsvoll an. Shinya hatte ja eh keinen. Er trank nie welchen, außer sie schafften es mal ihn zu überreden. Bei den letzten Malen hatten sie aber gar nichts sagen brauchen. Zu ihrer Verwunderung hatte er freiwillig etwas getrunken. Kaoru nickte. “Kyo und ich holen nachher was aus dem Proberaum.” Der Schrank im Proberaum war ihr kleines Alkohollager. “Kao wollen wir dann noch schnell in die Mediathek?” “Ja stimmt, wäre gut. Na dann komm mein Kleiner,” sagte Kaoru übermütig und bekam dafür gleich Kyos Ellenbogen in die Rippen. Trotzdem grinste er noch und verließ das Zimmer gefolgt von Kyo.
 

“Das wird toll,” freute Toshiya sich “Komm lass uns in euer Zimmer und warten bis die Beiden wieder da sind!” Shinya nickte und stand auf. Gemeinsam verließen sie das Zimmer. Toshiya machte große Augen als er Daisuke neben der Zimmertür lesend auf dem Boden sitzen sah. “Geh schon mal vor ich komm gleich nach,” sagte er leise zu dem blonden. Dieser nickte und ging zu seinem Zimmer. Vor dem rothaarigen ging Toshiya in die Hocke. “Warum sitzt du hier?” Daisuke hob den Kopf. “Du hattest doch Besuch.” “Na und! Das ist genauso dein Zimmer!” “Ist doch jetzt egal.” “Nein! Ist nicht egal. Du kannst dich genauso wie ich in diesem Zimmer aufhalten. Egal ob meine Freund da sind oder nicht.” Daisuke sagte nichts mehr. Toshiya seufzte, blieb aber weiter vor ihm hocken. Die Bilder von den letzten Nächten schossen ihm durch den Kopf genauso wie das was Shinya gesagt hatte. “Ich glaube er ist sehr einsam.” Hatte Daisuke hier Freunde? Es kam Toshiya nicht so vor. “Was ließt du da?” Daisuke hob das Buch hoch so das Toshiya den Titel lesen konnte. “Interessierst du dich für Psychologie?” Der rothaarige nickte, stand auf, nahm die restlichen Bücher die neben ihm lagen und ging ins Zimmer. Toshiya fuhr sich mit der Hand durch die Haare, stand auf und ging zu Shinya.
 

Zusammen warteten sie bis Kyo und Kaoru wieder kamen. Grinsend huschten die Beiden ins Zimmer und sprangen auf Shinyas Bett. Dieser bekam schon wieder leichte Panik das eines seiner Heiligtümer zerstört werden könnte. Kaoru stellte seinen Laptop auf Shinyas Schreibtisch, legte eine DVD ein, krabbelte ans Bettende und lehnte sich zurück. “Kyo-Chan komm zu mir,” sagte er und breitete seine Arme einladend aus. Kyo krabbelte auf Kaoru zu und bohrte seinen Finger in dessen Bauch. “Nenn mich nicht so,” grummelte er, drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an Kaoru. Dieser schlang seine Arme um Kyo und lächelte. Toshiya setze sich neben Kaoru. Rechts neben dem braunhaarigen war die Wand. “Toshi, darf ich zu dir?” Unschlüssig stand Shinya vor seinem Bett. Kyo griff ungeduldig nach Shinyas Arm und zog ihn aufs Bett. Toshiya zog seinen Freund zu sich und so saßen sie mal wieder alle zusammen gekuschelt da, guckten DVD’s, tranken und aßen.
 

Nach Mitternacht wurde Toshiya sanft geweckt. Wann war er eingeschlafen? Verschlafen blinzelte er Kyo an. “Willst du hier schlafen?” Langsam wurde Toshiya wach. “Mhh, ne... ich geh in mein Zimmer.” “Du kannst aber ruhig hier bleiben!” “Nein,” sagte Toshiya und krabbelte aus dem Bett. Den schlafenden Shinya vorsichtig von sich runter schiebend. “Gute Nacht.” Kyo grummelte etwas unverständliches vor sich hin und Toshiya verließ das Zimmer.
 

Leise schlich er über die Flure und schaffte es ohne erwischt zu werden in sein Zimmer zu kommen. Langsam ging er auf Daisukes Bett zu und fand ihn so vor wie er es erwartet hatte. Stumm vor sich hinweinend. Das Gefühl gleich auch anfangen müssen zu weinen kam in ihm hoch. Er setzte sich auf die Bettkante und strich über Daisukes völlig verkrampften Arm. Leise seufzend beschloss er ihn jetzt einfach zu wecken. Was auch immer es war, was Daisuke da träumte musste schlimm sein. Und er schien es jede Nacht zu träumen.
 

Sanft rüttelte er an der Schulter von Daisuke doch dieser drehte ihm einfach den Rücken zu. Toshiya beugt sich über ihn, schüttelte ihn wieder. Der rothaarige drehte sich wieder auf den Rücken und riss die Augen auf. Sein Atem ging schnell und er sah panisch aus. Mit dem Handrücken wischte er über seine Augen, spürte die Nässe. Ängstlich sah er Toshiya an, richtete seinen Oberkörper auf doch wurde wieder zurück auf die Matratze gedrückt. “Lass mich,” sagte er leise mit einem Gesichtsausdruck der völlig emotionslos war. “Nein!” Toshiya war über die Festigkeit seiner Stimme selber überrascht. “Was ist los mit dir? Warum weinst du jede Nacht?” Leicht bebten die Lippen des rothaarigen. “Geh dich doch beschweren wenn es dich stört.” Toshiya schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Er streckte seine Hand aus um ihm über die Wange zu streichen doch zog sie schnell wieder zurück. Daisuke war ja jetzt wach. Außerdem wollte er ihn nicht noch mehr reizen. “Es stört mich ja nicht,” sagte er leise. “Ich mache mir Sorgen um dich. Weißt du, ich sitze schon tagelang jede Nacht an deinem Bett und habe gesehen wie du geweint hast. Man, was ist los mit dir?” “Nichts. Mir gehts gut.” “Klar! Dir gehts gut. Du redest mit niemandem, ignorierst alle, gehst einem aus dem Weg, sprichst nicht wirklich über dich. Sag mal, hast du hier überhaupt Freunde?” Es war ihm bewusst das er Daisuke besonders mit der letzten Frage sehr verletzten konnte. Daisuke hatte hier niemanden. Das wusste er. Er hatte es gesehen und andere auch.
 

Der rothaarige sah Toshyia an und drehte ihm dann den Rücken zu. Toshiya biss sich auf die Unterlippe. Er wollte Daisuke ja nicht verletzten. Dann legte er seine Hand auf die Schulter von ihm, wollte das er ihn wieder ansah. “Lass mich los!” Er zog seine Hand wieder zurück. “Jetzt rede doch mal mit mir! Ich mach mir wirklich Sorgen um dich.” Toshiyas Stimme klang vorwurfsvoll. Daisuke drehte sich wieder auf den Rücken und sah den braunhaarigen an. “Es gibt nichts worüber ich reden möchte und Sorgen brauchst du dir auch keine zu machen. Wie gesagt, mir gehts gut.” Tränen bahnten sich den Weg aus Toshiyas Augen. “Warum machst du das? Denkst du ich will dich verarschen oder so? Ich will doch nur mit dir reden. Verdammt noch mal hast du schon mal in den Spiegel geguckt? Du bist total blass und dünn! Ich will doch nur versuchen dir zu helfen!” “Lass mich in Ruhe! Ich brauche keine Hilfe!” Mit diesen Worten sprang er aus dem Bett und schloss sich im Badezimmer ein.
 

“Verdammt!” Toshiya wischte sich dir Tränen aus den Augen. Was hatte das alle nur zu bedeuten? Er zog sich seine Sachen aus und legte sich in sein Bett. Das Daisuke nach langer Zeit zitternd wieder aus dem Bad kam merkte er nicht.
 

Als Toshiya am nächsten Morgen aufwachte, schoss ihm sofort das Gespräch von letzter Nacht wieder in den Kopf. Verschlafen richtet er sich auf und rieb sich über die Augen. Etwas verwirrt schaute er zu Daisukes Bett rüber. Er saß da, mit dem Rücken an der Wand, die Arme um die Knie geschlungen und schaute irgendwo über Toshiyas Bett an die Wand. Toshiya drehte seinen Kopf so, dass er auch dahin sah wo Daisuke hinsah. Aber er konnte nichts sehen was man so anstarren konnte. Dann wanderte sein Blick wieder zu Daisuke. “Guten Morgen!” Keine Antwort. “Sehr freundlich,” fauchte Toshyia und stapfte ins Bad. //Jetzt geht dieses Ignorieren wieder los.// Zuerst ging er duschen. Dann machte er sich die Haare, schminkte sich und ging wieder zurück ins Zimmer. Unverändert saß der rothaarige auf seinem Bett. Toshyia ging zu seinem Schrank, öffnete ihn und begann in seinen Klamotten zu wühlen. Nach 15 Minuten hatte er sich dann für einen Rock und ein dazu passendes Hemd entschieden. Diese Sachen zog er dann an und verließ immer noch wütend das Zimmer.
 

Kurz bevor er die Mensa betrat bekam er einen leichten Klaps auf den Hintern. Wütend drehte er sich um. Er hasste so etwas. Nur weil er gerne mal Röcke trug und auch sonst auf etwas weiblicheren Kleidungsstyl stand hieß es nicht das man ihn gleich befummeln durfte. Ein verschmitzt grinsender Kaoru stand hinter ihm. “Du,” keifte Toshyia und trat ganz nah an seinen Freund heran. “Nur weil du schon länger keine Freundin mehr hattest und ich heute zufälligerweise einen Rock trage ist das nicht gleich eine Einladung mich zu befummeln.” “Aber wieso denn nicht,” fragte Kaoru mit einem unschuldigen Blick. Manchmal würde Toshiya ihn am Liebsten erwürgen. Als dieser dann noch seine Arme um Toshiya Hüften schlang und ihn noch näher an sich heran zog war Toshyia kurz davor es zu tun. Da er aber wusste wie sinnlos es war und Kaoru eh viel stärker als er selber war, gab er auf und legte seinen Kopf auf die Schulter des pinkhaarigen. “Du bist so nervig,” murmelte er. “Ich weiß,” antwortete Kaoru grinsend. Als Toshiya dann wieder los gelassen wurde, war seine ganze Wut auf Daisuke verschwunden. Toshiya war der Meinung das Kaoru diese Nähe einfach brauchte. Auch wenn er nicht so aussah und für die Meisten nicht so rüber kam, wollte er doch oft kuscheln. Selbst wenn er eine Freundin hatte mussten alle drei dafür herhalten.
 

Kyo und Shinya hatten das ganze stumm beobachtet. Gemeinsam gingen sie dann in die Mensa. Auf seine Freunde wirkte Toshiya zwar fröhlich aber das es in ihm momentan ganz anders aussah wussten sie nicht. Er machte sich so viele Sorgen um Daisuke. Das er ziemlich dünn und blass war, war ihm anfangs gar nicht aufgefallen. Erst in letzter Zeit, als er begonnen hatte sich immer mehr Gedanken um ihn zu machen. Was machte es ihm so schwer über die Dinge zu sprechen die ihn so sehr zu beschäftigen schienen?
 

Der Tag verging recht schnell und ehe Toshiya sich versah war auch schon Abend. Nach der angenehmen, warmen Dusche legte er sich ins Bett. Von dort aus starrte er auf den Rücken des rothaarigen der auch schon im Bett lag. Toshiya fiel in einen leichten Schlaf. Als Daisuke sich Nachts umdrehte wurde Toshiya sofort wach. Da keiner die Vorhänge zugezogen hatte viel ein bisschen Licht in ihr Zimmer. Toshiya musste lächeln. In dem schwachen Licht sah der rothaarige wirklich hübsch aus. Im Allgemeinen fand Toshiya ihn auch hübsch. Wenn er nur nicht so dünn und blass wäre und auch mal lächeln würde. Er würde ihn gerne mal lachen sehen.
 

Erst jetzt bemerkte er, dass Daisuke wieder weinte. Toshiya stand auf, ging leise zu dem Bett rüber und kniete sich davor. Es war ihm jetzt egal ob Daisuke das nicht wollte aber er ertrug es einfach nicht ihn immer so traurig zu sehen. Auch wenn er immer emotionslos guckte, wusste Toshiya das Traurigkeit dahinter steckte. Sonst hätte er keinen Grund nicht zu zeigen, wie er sich fühlte. Zärtlich strich er die Tränen weg und legte dann seine Arme um Daisukes Kopf. So, als wollte er ihn vor irgendwas beschützen. Langsam liefen Tränen seine Wangen entlang. “Daisuke,” schluchzte er “Warum redest du nicht...?” Mit einer Hand strich er über die roten Haare. Er wusste selber nicht warum Daisuke ihn so sehr beschäftigte, warum ihn das alles so mitnahm. Er konnte es sich einfach nicht erklären. Sonst hatte er sich immer nur Sorgen gemacht wenn seine Freunde Probleme oder Kummer hatten. Aber mit Daisuke war er ja nicht einmal befreundet. Er würde gerne eine Freundschaft mit ihm aufbauen aber der rothaarige schien daran kein Interesse zu haben. Das hatte er ja oft genug gezeigt.
 

Er fühlte diese Schmerzen in sich. Jedes mal wenn er Nachts bei ihm saß. Jedes mal wenn er ihn sah. Jedes mal wenn er an ihn dachte. Noch nie hatte er soviel Angst um einen Menschen gehabt. Wovor genau er Angst hatte wusste er nicht mal. Noch nie hatte er sich so viele Sorgen um einen Menschen gemacht. Gegen all diese Gedanken und Gefühle konnte er sich nicht wehren. Es machte ihn verrückt, belastete ihn sehr und deswegen war er auch wegen Kleinigkeiten so schnell ausgerastete und wütend gewesen. Er würde so gerne mit seinen Freunden über das reden was ihn so sehr beschäftigte aber er traute sich nicht.
 

Das Daisuke anfing sich zu bewegen bemerkte er nicht. Erst als er etwas zur Seite geschoben wurde merkte er das Daisuke mittlerweile wach war. Die beiden sahen sich an. “Du solltest mich doch in Ruhe lassen,” sagte Daisuek gebrochen und machte sich nicht die Mühe die Tränen weg zu wischen. Was nutze es schon. Toshiya hatte es ja eh schon gesehen. “Ich kann nicht,” kam leise über die Lippen des braunhaarigen. “Ich kann dich nicht jede Nacht weinen sehen und so tun als wäre nichts. Ich weiß ganz genau, das da was ist, was dich beschäftigt. Es tut dir weh jede Nacht davon zu träumen oder? Aber wenn du mit jemandem darüber sprichst würde es dir gut tun. Glaub mir, es bringt nichts alles in sich hineinzufressen. Das macht dich nur kaputt!” Toshiya war überrascht von seinen Worten. Sie sind über seine Lippen gekommen ohne das er vorher großartig darüber nachgedacht hatte.
 

Daisukes Blick war vollkommen auf Toshiya fixiert und das verwirrte ihn. “Bitte, guck mich nicht so an, du siehst so ...traurig aus.” War traurig das richtige Wort? Wohl kaum. Da war noch viel mehr. Es viel ihm nur schwer es in Worte zu fassen. Hass, Schmerz, Sehnsucht. Hätte er das noch erwähnen sollen? Stimmte es überhaupt oder lag er völlig falsch? Es war so schwer in den schönen, braunen Augen was erkennen zu können. Daisuke blinzelte. “Wie soll ich denn gucken,” war die leise Frage. Es klang schon fast schüchtern. Dieser Blick, wie er von unten zu Toshiya rauf schaute, wirkte eingeschüchtert. “Lächel doch mal.” Toshiya sprach sehr leise wurde aber trotzdem verstanden weil sie sich immer noch sehr nahe waren. Daisuke zog die Bettdecke bis über seine Nase. Immer noch schaute er Toshiya an. Dann antwortete er: ”Geht nicht.” “Warum?” Toshiya hob seine Hand und strich über die roten Haare. Verwundert darüber das ihm das gewährt wurde. Eine Weile schauten die braunen Augen ihn noch an ehe auch diese unter der Bettdecke verschwanden. “Schlaf gut,” flüsterte Toshiya und strich über eine Stelle auf der Bettdecke wo er Daisukes Schulter vermutete. Dann ging er langsam mit einem Lächeln auf den Lippen in sein Bett und kuschelte sich in seine Bettdecke. Wenn das mal kein Fortschritt war.
 

How long it’ll go on?

With every question I become weaker

With every night I become weaker

You don’t know what happens in my dreams

Everytime the same things

What would you think if I tell you?

I have to become stronger!

Much stronger!

How far away is my last day?

The day when I get up and think it’s enough?

I often think it

But never did something

To stop this feeling forever



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  maJinMa0
2007-02-18T22:36:23+00:00 18.02.2007 23:36
nya~
was soll man da noch groß zu sagen XD
ich mag deinen schreibstil...manchmal etwas wackelig aber im großen und ganzen seh schön
*lob*
Von:  yoshi_in_black
2007-01-30T11:09:21+00:00 30.01.2007 12:09
Mir gefällt deine FF auch sehr gut! schreib doch bitte bald weiter! Und sag mir Bescheid, ja? (Ich weiss, wahnsinnig konstruktiv, aber die anderen haben eh schon alles gesagt!)
Von: abgemeldet
2007-01-21T22:07:47+00:00 21.01.2007 23:07
Die FF ist toll, klass,e super, unbeschreiblich!!! Wie sich Toshiya sorgen um Die macht komtm auch überzeugend rüber und ..hahc ist da salles toll XD Bitte,bitte,bitte shcreib gaaaanz shcnell weiter! *wissen will , ob ich mit meiner vermutung über Die Recht hab*^^
Von: abgemeldet
2007-01-13T01:17:18+00:00 13.01.2007 02:17
Hey du, bin froh das ich deine neuen kapis immer schon vor allen anderen lesen darf! und find die bis jetzt alle echt voll gut und bin gespannt wies weiter geht und was noch so passiert. bin mir sicher es wird spannend! HDL .....
(kannst dir ja denken wer ich bin! :0)
Von: abgemeldet
2007-01-12T22:07:53+00:00 12.01.2007 23:07
Erst Mal bin ich sprachlos...
Du hast sehr viel Gefühl in dieses Kapitel gelegt und ich finde es rührend, wie sich Toshiya um Daisuke kümmert und mit ihm leidet...
...wenn er (also Toto) ja noch nicht Mal weis, was Die beschäftigt, oder warum dieser traurig und so zurückhaltend ist...
Was mich natürlich auch brennend interessiert..
Soc hoffe ich doch, das in einem der nachfolgenden Kapitel noch darüber berichtet wird.
Ich freue mich schon wieder wenn es weitergeht und warte auch diesmal gespannt auf eine Benachrichtigung von Dir.....
Lieben Gruß
Aya-chan60 ^____^
Von:  Terra-gamy
2007-01-12T13:21:08+00:00 12.01.2007 14:21
das Kapitels war ist dir richtig gut gelungen. Es zeigt ohne zu beschreiben, was in Dies vorherigen Leben passiert ist, dass es etwas sehr Schlimmes gewesen sein muss, wenn er sogar das Zimmer verlässt, nur weil Toshiyas Freunde da sind.


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