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The Final

von

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3.Nacht: Finale

Dritte Nacht: Finale
 

11
 

Entschlossen band er sich die Chucks zusammen, zog sie bis oben auf und verknotete sie sicher. Zu guter Letzt verpasste er seinem Haar den guten, alten Hut, den er echt gern hatte. Keiner wollte etwas davon wissen. Nicht einmal die Folgen, der Öffentlichkeit zu gestehen, wie Dir en Grey ihren Bandleader verloren. Alles was sie wollten war die Freiheit. Endlich weg von diesem Ort, an dem sie die Person verloren, die sie geliebt und beachtet hatten. In guten und in schlechten Zeiten.

Kyo verdeckte zusammen mit Toshiya Kaours Körper, der aussah, als schliefe er bloß fest. Die braunen Haare glänzten noch immer wie gestern, aber innerlich war alles zugefroren. Wirklich alles. Bei dem Anblick hätte Kyo wieder heulen können.

Die tippte ungeduldig auf seinem Handy herum, doch außer langweilig piepen tat es gar nichts. Kein Empfang und nirgendwo ein Anhaltspunkt, wo und wie sie durch den Wald kämen.

"Ey Totchi."

Die bat Toshiya zu sich, der sich neben ihn hockte und sofort tröstend den Kopf auf dessen Schulter legte.

"Wenn wir hier weg sind, wollen wir dann zusammen auf Mihiro und ihr Baby aufpassen?"

Toshiya dachte voerst nach, dann stimmte er ausgiebig zu. "Hai. Das machen wir! Wir beide."

Die lächelte trist und hakte seinen kleinen Finger um den Toshiyas. "Versprochen."

Dann schwiegen sie wieder, unterdrückten ihre traurigen Gefühle. Auch wenn sie dafür eigentlich keine Zeit hatten hier rum zu sitzen, so einfach von hier weg zu gehen war doch sehr schwer. Vor allem Kaoru hier zu lassen, an diesem bizarren Ort. Kyo fiel beinahe in eine Depression und es war das erste Mal, dass sie alle so wenig miteinander redeten.

"Was meinst du... wie das passiert ist..?", fragte Die wispernd und winkelte wieder die Knie an. Toshiya dachte kurz nach.

"Der Alkohol. Vielleicht hat er zu viel getrunken, die Orientierung verloren und ist dann runtergestürzt. Kann sein."

Die schloss beunruhigt die Augen und sprach mit zitternder Stimme. "So ein Blödmann... Kao ey..."

Toshiya ließ Die wieder in seine Arme kuscheln, bevor er mit geschwollenen Augen weiter weinte.

Shinya wollte nicht mehr durch den Korridor, der zur Halle führte. Denn dort verweilte Leader-Sama und der zierliche Drummer vertrug es nicht, Tote zu sehen. Schon gar nicht einer seiner besten Freunde, den er so lieb hatte. Nachdenklich saß er schon fertig angezogen am Küchentisch, schwankte seine Teeschale hin und her und dachte dabei nach.

"Shin-chan, kannst du mal Toshimasa ausrichten, die Klappe zu halten? Auf mich hört er ja nicht!"

"Shinya, mensch trau dich doch mal!"

"Hat jemand meine Plektrons gesehen?"

"Wir ziehen das durch, und wenn wir bis zur Erschöpfung arbeiten!"

"Ich denke, da musst du wohl oder übel auf dein Schätzchen verzichten."

Das Drumset, das damals einen Teil von sich flöten gehen ließ. Die rechte Trommel war geplatzt und beim High-Becken hatte sich die dicke Schraube gelöst.

Shinya würde diese Worte seines Leaders, diese Sätze, nie mehr zu hören bekommen. Sein Tod kam einfach zu plötzlich und zu unerwartet. So schnell kam niemand damit klar. Und sie alle vermissten Kaoru jetzt schon. Nie wieder seine Stimme, nie wieder sein Lachen. Nichts war mehr wie vorher und nichts wird auch in Zukunft mehr so sein, wie es einmal war. Das stand fest.
 

Das Einzige was Kyo noch parat hatte, waren Zigaretten und die brauchte er wahrlich um den ganzen, in seinen Worten "Scheiß" zu überstehen. Seine Entschlossenheit schwand mit jedem bisschen, wenn er an Leader-Sama dachte. Sie mussten hier weg, auch wenn Kaoru nicht mehr zu retten war. Sogar Shinya hatte vorhin gequält ein großes Glas Wodka geschluckt, was den Sänger ziemlich schockte. Shinya und Alkohol war so wie ein Viereck mit fünf Kanten oder eine gerade Kurve auf einem holprigen Pfad.

Niemand hatte eine Idee, wie sie den ersten Schritt aus diesem Tempel wagen sollten. Draußen liefen bewaffnete Rechtsradikale herum und drinnen mussten sie die Zeit mit einem toten Freund teilen. Die bekam man auf jeden Fall nicht so schnell in die Freiheit, auch wenn die weiße Waldlandschaft sehr idyllisch aussah. Man könnte ja an der nächsten Birke erschossen werden.

So verging die Zeit, bis es wieder dämmerte. Spätestens übermorgen mussten sie weg sein, denn der Vorrat an Essen war ausgefallen. Auch eine Frage war, ob sie es, falls sie einen Weg durch den verzweigten Wald gefunden hätten, überhaupt schafften, sich durch die beißende Kälte dort draußen zu kämpfen. Der Mond strahlte zur Hälfte am Firmament, und es wurde schon sehr früh dunkel, wie man es bei so einer Jahreszeit auch kannte.

Die schreckte auf und sah sich um. Dunkelheit. Nichts als Dunkelheit und die Umrisse des Flurs. Er musste eingeschlafen sein, vermutlich sogar unter Tränen. Er blickte hinter sich aber nichts befand sich dort auch nur annähernd. Ein Schlüsselbund klimperte.

Wieder schaute Die herum. "Tosh?"

Keine Antwort. Und als der Gitarrist wieder die Miene der ihm wohl bekannten Person sah, stand er abrupt auf, blieb aber ruhig. Der emotionslose Nazi stand vor ihm, hielt Kaorus Schlüsselbund, an dem Kyos selbstgemachte Fuck-You-Hand aus Plastikton baumelte. Die Schritte mit den Springerstiefeln kamen näher. Teilweise hatte der junge Mann einen recht eingebildeten Blick drauf.

"Was willst du von mir?", bekam Die es zwischen den Zähnen heraus, ging jedesmal einen Schritt zurück und bemerkte hinter sich gleich Shinyas heiser Schrei. Die sah herum, runzelte die Stirn bei dem kreischenden Chibi und schrie selber los, als er dem Nazi direkt in die Augen blickte. Aber ein hübsches, jüngliches Gesicht wie eben hatte er nicht mehr. Die obszöne, bizarre Visage mit psychopathisch, grauenhaften schwarzen Augen, aus denen gleichfarbige Tränen heraus flossen und ein weit aufgerissenes Mundwerk, dessen Anblick schlimmer war als jedes Ungeheuer in dem krassesten Horrorstreifen den Die je gesehen hatte.

Eine gefährlich aussehende Hand suchte wohl irgendein Körperteil des Gitarristen, doch dieser drehte sich wie aus Reflex um und rannte zu Shinya, der mit Herzrasen an der Wand des Korridors stand und wie Espenlaub zitterte. Die widerliche schwarze Hand mit eingebranntem Hakenkreuz zerschlug anstatt Die die hinteren Kommoden, die aus unerklärlichem Grund dann auch anfingen mit blauen Flammen zu brennen.

"Shinya, lauf, lauf!!!", schrie Die, drückte den Kleinen vorwärts und bemerkte, dass auch Toshiya und Kyo aus einem Zimmer kamen und nun gemeinsam einen Zufluchtsort suchten. In dem Flur, der sie zur Küche ließ, blieben sie stehen um zu verschnaufen, das ihnen aber nicht lange gewährt wurde, da Shinya sich aus der alten Samurairüstung die nächstbeste, metallische Axt schnappte und den nazistischen Geist über Dies Kopf traf.

"Shin!"

"Die, nun mach das du da wegkommst!!"

Ein komisches, lautes Heulen durchfuhr den gesamten Korridor, hallte trotz des Holzes wider.

"Totchi, renn mit Kyo und Die weg. Nach draußen, los!"

"Aber Shin..."

"Mach schon!"

Toshiya zerrte Kyo am Ärmel und schon nach ein paar Sekunden waren sie außer Sichtweite. Nun kamen mehr von diesen obszönen Gestalten auf den Drummer zu, fauchten an ihm vorbei. Shinya konnte die schwere Axt wohl gut halten, dank seiner kräftigen Arme als Schlagzeuger. Er schwang sie einmal fest durch das kleine, schwarze Phantom mit den weißen hässlichen Augen und dann blieb sie in der Holzwand stecken. Ein furchtbar langer Arm streifte Shinya an seiner Jacke und wegen des Rauchs konnte er fast nichts mehr sehen. Sein Ärmel fing an sich langsam aufzulösen und blitzschnell schüttelte er das Kleidungsstück ab. Dann zog er die Axt wieder heraus, duckte sich schnell und fuhr sie einmal ausversehen durch die brennende Petroleumlampe. Damit traf er das eklige, schwarze Monstrum, welches vorhin noch Die angegriffen hatte. Shinya wimmerte dabei kläglich, versuchte aber standhaft zu bleiben und traf mit der Axt immer wieder die paar Phantome um sich herum. Durch das Feuer krümmten sie sich kreischend zusammen und lösten sich wie Staub auf. Gleichzeitig versuchte Die sich irgenwie durch das Gewimmel zu drängen. Eine Zeit lang war es wieder still.

Shinya umklammerte fest die Axt, wartete darauf, dass sich wieder etwas von hinten an ihn ranschlich.

Da war etwas.

Gnadenlos stach Shinya die Waffe in den Kopf des schrecklich murrenden, mutierten Nazi, dessen Augen platzten und blutig an die Wände spritzten. Der Drummer heulte dabei auf und schloss selbst die Augen, zitterte unermüdlich und blieb wieder stehen, wollte wissen ob er selbst noch lebte. Sein Atem ging so schnell wie sein Herz und jedes Geräusch konnte er hören. Wieder umklammerte er die Axt nach ein paar hallenden Schritten fest und doch, da musste wieder etwas hinter ihm sein.

"Shin!"

Blitzschnell und mit verheulten Augen drehte Shinya sich um, nachdem er ein paar Fingerspitzen auf seiner nackten Schulter spürte, und rammte wie aus Reflex die schwere Mordwaffe mit gewaltiger Wucht in einen Körper.

Doch der Körper, den er dann sah, war vertraut.

Die Klinge steckte im Halse Daidais. Ein kleiner Blutstrom floss an ihr herunter, tropfte lautlos auf Dies Shirt und dann platzten erste Spritzer heraus. Für ein paar Sekunden realisierte Shinya nicht, was er da gerade getan hatte und schaute Die tief in die dunklen Augen. Als er den Mund öffnete um zu sprechen, rann ihm das Blut aus der Seite heraus und fixierte den Chibi mit erstauntem Blick.

"Shin...ya...", sagte er nur noch abgehackt, bevor er zusammen mit der Klinge im Hals zu Boden sackte und blutend, unermüdlich blutend, liegen blieb. Shinya schlug sich die Hände vor den Mund und weinte bitterlich, ließ sich zu Die fallen und schüttelte ihn.

"Nein!! Die!! Diiiieee!!! Stirb nicht, nein!!!!"

Seine Schreie waren so laut, das sie am Ende heiser wurden und Die bewegte langsam die Augen.

"Shinya... was hast du getan...?", brachte er blutwürgend hervor. Shinya reagierte gar nicht darauf, sondern weinte hemmungslos auf der Brust des Gitarristen. Der Chibi sah auf, in Dies Augen, streichelte ihm die Wangen und gab ihm einen festen Kuss auf die Stirn. Alles mit dem Gewissen, das er ihn so eben getötet hatte.

"Oh Daidai, es tut mir Leid, es tut mir so Leid...", schluchzte er immer wieder bekümmert. Dies Halsschlagader war durchtrennt, ließ das Gehirn langsam sterben.

"Shinya... geh, du musst gehen..."

Die hustete einmal quälend und spuckte dabei eine ganze Masse von Blut aus. "Du..."

"Die, oh Gott, Die... halt durch, bitte..."

Das hörte Die schon nicht mehr. Seine Augen waren halb offen, hatten aber einen toten Glanz und Shinyas Hände, so wie ein Teil seines eigenen Körpers waren nun blutverschmiert. Er achtete nicht darauf, dass er sich in einer Blutlache befand, in Dies Blut.

"Bitte... Die... Die, stirb nicht... nein..."

Der Tod ließ sich nicht verhindern, da konnte Shinya noch so oft um Leben betteln. Dies Herz pumpte das restliche Blut heraus, bis es ebenfalls still stand und Shinya allein in der stillen Dunkelheit ließ. Der letzte Lebenshauch verschwand. Draußen schimmerte das Mondlicht herein. Die Fenster hatten einen bläulichen Glanz um ihren Ramen.
 


 

"He Kao, was machst n du da?"

"Frag nicht so blöd, Daisuke, nach was siehts denn aus?!"

"Ähm... putzen?"

"Ja man, um deine Schmierereien von meiner Kaffeemaschine zu beseitigen!"

"Ich war das nicht!"

"Wer wars dann?!"

"Totchi!"
 

"Die, du Petze!"
 

"Daisuke, hör auf so zu lachen! Das ist nicht witzig!"
 

"Mensch Die, jetzt hör doch mal auf Shinya zu ärgern!"
 

"Verlier nie dein Lachen, Daidai!"
 

"Wie kommst du eigentlich auf die beknackte Idee, dich nackt zu fotografieren?!"
 

"Die, ich mag dein Lachen!"
 

"Daisuki, Daidai!"

"Hora?! So was krieg ich aber selten von dir zu hören, Shinshin!"^^

"Die, du erdrückst mich!"><
 


 

12
 

Wie in einem Käfig kamen sie sich vor. Kyo hatte viele Male versucht eines der Fenster zu öffnen. Toshiya und er versteckten sich in einem Kimonozimmer, wo sie hofften, dass niemand sie verfolgen würde. Kein Fenster ließ sich öffnen, egal wie sehr sie daran ihre Kräfte ausließen.

Wie in einem Käfig kamen sie sich vor.

"Was war das eigentlich eben?"

Kyo ließ vom Fenster ab und rutschte verschnaufend an der Wand hinunter. Toshiya schüttelte den Kopf, musste erst einmal wieder den klaren Gedanken fassen. Was sie vorhin gesehen hatten, auf was Shinya da einprügelte. Sie waren weggerannt, ohne zu wissen, was ihren Freunden bevorstand. Shinya, dachte Toshiya. Shinya musste irgendwo sein, irgendwo. Zusammen mit Die.

"Das ist kein Traum, oder?"

Kyos große, dunkle Augen sahen Toshiya hoffnungslos an. Der Jüngere schüttelte abermals den Kopf und legte den Arm um Kyo. Dieser schmiegte sich etwas an ihn, blickte aber noch immer nervös und aufgebracht im Zimmer um. Diese Bilder, diese Wesen denen sie unten begegnet waren.

"Für einen Traum wäre es zu real.", sagte Toshiya dann schließlich mit seiner beruhigenden Stimme. Doch diese Worte selbst, beruhigten einen überhaupt nicht. "Lass uns schauen, wo die Anderen stecken."

Toshiya stand langsam auf, doch Kyo hielt seinen Arm fest. Er spürte wie das Warumono zitterte und ließ sich dann wieder auf den Boden gleiten.

"Hey komm schon, uns wird nichts passieren."

Kyo lachte sarkastisch. "Aha..."

Mit einem Lächeln schaute er auf seine Füße. "Und wenn doch?"

Toshiya seufzte und umarmte Kyo noch fester. "Vertrau mir."

Schließlich schaffte er es doch, den Sänger aus dem Raum zu bringen, öffnete vorsichtig die Schiebetür und trat in den düsteren Flur. Die Wände dort waren mit Blutspuren geziert. Lange, braunrote Streifen, die bis auf den Boden reichten und sich dort weiter zogen. Kyo stellte sich dicht neben Toshiya, der langsam vorraus ging und dabei in jede Richtung schaute, sowie jedes Geräusch einordnete. Als sie hastige Schritte vernahmen, blieben sie stehen, sagten einander keinen Mucks, sondern lauschten nur. Die Schritte kamen hörbar näher, direkt auf sie zu und Toshiya fixierte eine Gestalt, schwarz aber erkennbar, ungefähr zehn Meter vor sich, den gesamten Flur entlang. Ein Schniefen folgte diesen Schritten und ohne Skepsis waren dies wohl die Tritte eines Geistes. Kyo klammerte sich ängstlich an Toshiya fest und wollte bloß nur noch hier weg.

"Totchi!!"

Überrascht schaute Toshiya auf und die Schritte, die er vorher gehört hatte, waren Shinyas. Der Drummer raste verzweifelt in die Arme Toshiyas, drückte somit Kyo gegen die Wand, während der Bassist den zitternden Körper fest hielt.

"Shinya! Was ist mit dir los?!"

"Totchi!! Daidai!"

"Was?! Was ist mit Daidai?!"

Toshiya hielt Shinya fest an den Schultern und versuchte ihm in die Augen zu sehen. Doch der Chibi zitterte so sehr, dass man ihn als total verstört einschätzen konnte. Seine Hände und Unterarme waren mit Blut gestreift, hatte dicke Tränenspuren und rote Flecken im Gesicht und am Schlüsselbein sowie in den blonden Haaren, eine blutdurchtränkte Hose, die Toshiya nun auch beschmutzte.

Er fühlte sich wahnsinnig.

"Daidai...", schluchzte Shinya unter quellenden Tränen.

"Shin, jetzt sag was!! Was ist?!"

Toshiya hatte gar keine andere Wahl als etwas lauter zu werden, da Shinya sonst nie die Worte mit seinen bebenden Lippen hätte aussprechen können.

"Daidai ist tot!!!"

Geschockt, mit glasigen Augen starrten Kyo und Toshiya ihren Drummer an, wussten nicht, was sie darauf sagen sollten. Das viele Blut an Shinyas Körper schien jedoch ein eindeutiger Beweis zu sein.

"Bitteschön was?!"

Kyo traute sich, trotz der schrecklichen Stille etwas zu fragen und sei es auch nur ein Ausruf des Entsetzens gewesen. Die erste Träne kullerte nun auch ihm herunter, tropfte auf sein weißes, dreckiges Shirt.

"Wo ist Daidai, was ist mit ihm passiert?!", heulte Toshiya nun auch verzweifelt, als er schon wieder den weinenden Shinya sah. Er musste sich zusammenreißen, damit er nicht auf dem Drummer zusammenbrach vor Trauer.

"Ich...", schluckte Shinya schwer und öffnete die mit Tränen benetzten Augen. "Ich... ich hab ihn umgebracht."

Stockend atmend ließ Toshiya Shinya los, doch dieser sprach mit wimmernder Stimme weiter. "Es... es war ein Unfall. Ich wollte das doch nicht..."

Toshiya beäugte Shinya mit glasigen Augen, war anfangs zu geschockt um irgend ein Wort aussprechen zu können.

"Ich habe dich immer ganz anders eingeschätzt Shinya!!!", schrie er, worauf Kyo zusammen zuckte und die Arme vor Kälte um die Schultern legte. "Aber du... du... verdammt, warum tust du sowas?!!! Warum??!!!"

Schreiend schlug Toshiya die Fäuste gegen die Holzwand und Shinya ließ bedauernd den Kopf hängen. Tränen platschten nacheinander auf das alte Holz, flossen in die winzigen Fugen, vermischten sich mit Dies langsam trocknendem Blut.

"Oh Gott, Die... Shinya Terachi... Shinya-kun...", flüsterte Toshiya völlig am Ende. "Sag Shinya... hast du vielleicht auch Kao auf dem Gewissen?!!!"

Kyo schluchzte gleich mit dem ausgesprochenen Satz auf, hielt sich aber die Hände vor das Gesicht.

"Nein!!! Damit hab ich nichts zu tun!! Ich... hab doch gesagt, es war ein Unfall!! Und es tut mir so Leid!!! Ich habe Daidai nicht gesehen, habe wie ein Wahnsinniger versucht ihn vor diesem Monster zu schützen, aber dann... dann habe ich anstatt den Geist... ihn getroffen und..."

Aus Shinyas Augen quoll erneut ein Strom salziges Nass, das ihn am Sprechen hinderte. Obwohl es ein Unfall war, fühlte er nichts als böse Schuld.

"Okay... okay okay... lasst uns einfach nur von hier weg, ja? Suchen wir unten den Ausgang."

Toshiya konnte es zwar noch immer nicht fassen, was Shinya getan hatte, aber der Drummer war ein so schlechter Lügner, dass man ihm da nur glauben konnte. Shinya selbst fühlte sich so beschissen, dass er sich lieber selbst das Leben nehmen wollte. Immerhin hatte er seinen Freund, seinen langjährigen besten Freund totgeschlagen. Wer kam mit solch einer Last schon klar? Niemand. Niemand würde sich wirklich von so einem Schock erholen.
 

Es schien, als wären alle Richtungen nach außen durch Geisterhand verschlossen. Keine Tür nach draußen ließ sich öffnen, kein Fenster aufmachen. Es kam soweit das Toshiya mit Gewalt eine Scheibe versuchte einzuschlagen und sich dabei den kleinen Finger anknackste. Kein Riss im Fenster, nicht einmal ein Kratzer. Vielleicht würde unten die Eingangstür aufgehen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering war.

"Totchi... Kyo..."

Shinya blieb mitten im Gang stehen und rieb sich kurz die Arme. Gänsehaut hatte sich auf ihnen gebildet. Kyo war der Einzige, der sich zu ihm umdrehte und ihn mit nervöser Miene berachtete.

"Was... was sind das für Wesen, die..."

Weiter kam Shinya nicht, denn Toshiya antwortete ihm sogleich. "Da bin ich überfragt. Auf jedenfall müssen wir sie umlegen, falls sie uns in den Weg kommen sollten."

"Dieser Jin-ja ist verflucht.", sagte Kyo. "Vielleicht sind wir die ersten Menschen, die den absoluten Beweis für Übernatürliches gefunden haben."

"Und diesen Beweis werden wir ans Licht bringen.", fügte Toshiya hinzu und ging weiter hinter Kyo her. Auch Shinya tapste zaghaft weiter und fing an über diese Worte nachzudenken. Den Beweis ans Licht bringen, wenn wir überhaupt lebend hier rauskommen.

Den Rest ihres Weges sprachen sie nicht miteinander, sondern lauerten an der nächsten Ecke auf irgendwas Verrücktes. Besser gesagt., niemand wusste, was man hätte sagen können. Kyo lief voran und betrat den Raum der Eingangshalle am obrigen Treppengeländer. Die braune Treppe selbst, sah nun viel, viel brüchiger aus, als das letzte Mal. Überhaupt schien alles so verfallen, als würde der Schrein jeden Moment auseinander brechen.

"Shin-chan!! Totchi, ich hab was gefunden!!!"

Kyo blinzelte auf eine helle Stelle unterhalb der Treppe. Und ohne Zweifel hatte sich die Eingangstür ein bisschen geöffnet, ließ somit die Kälte und das Tageslicht hinein. Den Ausgang schien er schon vor Augen zu haben. Vielleicht kamen sie doch noch lebend raus, vorrausgesetzt ihnen würde nicht dasselbe widerfahren wie Die und Kaoru.

Neugierig und erwartungsvoll trat das Warumono die erste Stufe herunter, wartete noch immer ob sich nicht irgendwo etwas in der Dunkelheit aufhielt. Und er lobte sich selbst dafür, wie mutig er war. So schnell hätte sich das niemand getraut, seiner Meinung nach. Das Licht vor ihm wurde zunhemend heller, sobald er immer weiter runter ging.

"Ich hab den Ausgang gefunden!!"

Toshiya und Shinya schauten sich fragend an und machten sich auf den Weg zum Treppengeländer. Dann ertönte Kyos quälender Schrei und ein lautes durchbrechendes Geräusch erfüllte ihre Ohren. Dann ein dumpfer Aufschlag auf dem Holzboden.

"Kyo!!!"

Panisch blickte Shinya in die Dunkelheit, sah jedoch nicht viel. Weder Kyo, noch das merkwürdige Lichtbündel, welches er gesehen hatte.

"Kyo, wo bist du?!!", rief Toshiya runter, doch als Antwort bekam er nur ein schmerzvolles Stöhnen. Shinya hatte derweil wieder Tränen in den Augen, welche man in der Dunkelheit jedoch nicht sah, während sie lautlos runter rieselten. Er ging an die Brüstung und rief erneut Kyos Namen, bevor er einen Schritt hinunter wagte. Toshiya hielt den Drummer am Arm fest und zog ihn brutal zurück.

"Geh da bloß nicht runter, Shinya!!", schrie Toshiya ihn vollkommen aufgelöst an und Shinya blickte nur perplex. Toshiya zitterte selber und noch nie hatte er ihn so erlebt. Noch nie so angsterfüllt.

"Ich bin hier unten!"

Kyos Stimme ließ beide aus ihrem Konflikt gehen und etwas Erleichterung verspüren.

"Kyo?! Alles klar?!", rief Shinya fragend.

"Ah... Fuck, nein man!! Ich hab mir, glaub ich, das Bein gebrochen, oder so!"

Erfolgreich schafften es Shinya und Toshiya doch noch die düstere Treppe hinunter zu gehen, wenn auch mit Bedenken. Sie fanden Kyo in einer Nische im unteren Raum, direkt unter der eingebrochenen Treppenstufe.

"Geht's?!", fragte Shinya, hob Kyos Oberkörper liebevoll an und schob im selben Moment die Jeanshose am betroffenen Bein hoch. Toshiya hielt das vor Schmerzen fast weinende Warumono fest, während Shinya sich zum Schienbein vortastete. Er konnte nichts sehen, nur fühlen und fand auch nach einiger Zeit die kleine Beule unter dem Knie. Der Knochen musste nach seinem Beschluss wirklich leicht gebrochen oder zumindest zersplittert sein.

"Gib mir mal deinen Gürtel.", bat Shinya ihn hastig. "Wir haben kein Zeug zum Schienen da. Das Einzige was ich tun kann ist den Knochen ein wenig zu drücken, sodass er wenigstens zusammen fixiert wird."

"Scheiß-Treppe...", fluchte Kyo und Toshiya fummelte vorsichtig Kyos dicken Ledergürtel von der Hüfte. "Die sah vorher aber noch viel stabiler aus..."

"Was ist das für ein Ort?!"

Auf die Frage des Bassisten gab niemand Rückmeldung. Nicht, weil sie ihm nicht antworten wollten, sondern weil keiner eine Antwort wusste. Shinya packte den Gürtel und legte ihn sachte auf den oberen Teil von Kyos Schienbein.

"So, jetzt pass auf, das kann ein bisschen weh tun."

Kyo nickte. "Mach's einfach..."

Toshiya half Shinya, in dem er Kyos Bein mit viel Kraft fest hielt. Dann presste der Drummer den breiten, silbernen Gürtel mit viel Armkraft auf den angebrochenen Knochen, worauf Kyo so unerträglich laut schrie, dass man denken könnte, die Wände hätten gezittert. Shinya biss sich auf die Unterlippe und zog den breiten Gürtel fest, sorgte für noch mehr Schreien, bis Kyo sich anfing zu wehren.

"Ich bin gleich fertig!", rief Shinya zurück und band den Gürtel noch einmal fest um das Bein, bevor er los lies und Kyo beruhigte. Dieser wimmerte nur vor Schmerzen und hob den Kopf etwas an. Toshiya blickte nervös im Raum herum, als schwebe eine Aura über ihren Köpfen, die er wirklich körperlich am Leib spürte. Wie ein merkwürdiger Luftdruck durchzog ein Stich das Innere ihrer Ohren, was aber kurze Zeit wieder verschwand. Shinya löste die Hände von seinen Ohren und fixierte zum Schluss Kyos Schienbein mit gekonnten Handgriffen. Es war anstrengend, wenn man nichts, absolut nichts im Dunkeln sah.

"Das müsste ein wenig helfen..."

Toshiya hob Kyo hoch und stütze ihn besorgt.

"Ich hab... vorhin wirklich was gesehen. Ein helles Licht! Das musste die Tür da hinten gewesen sein!"

"Das Tageslicht kann es nicht gewesen sein... wir haben es mitten in der Nacht...", seufzte Shinya ängstlich und trat aus der Nische. "Vorsicht, hier sind Holzlatten von da oben, nicht das ihr stolpert."

"Da vorn müsste die Tür sein, wo wir reingekommen sind."

Toshiya deutete mit einer Hand nach vorn in den Korridor. Eine Petroleumlampe und eine kleine Laterne flackerten schwach in den Gängen. Die Wände zeigten wieder Blut, alte Blutspritzer in Form von aufgemalten Schriftzeichen. Nun nahm Shinya eine Fackel aus einer alten japanischen Vase und zündete sie an, um besseres Licht zu haben. Er achtete stets darauf, das Toshiya und Kyo hinter ihm blieben. Denn sie wollte er nicht auch noch verlieren.

Vorsichtig schlich er voran und stoppte abrupt vor einem Gegenstand, der am Boden lag. Zitternd schaute Shinya runter, strich sein teils blutverklebtes Haar von der Schläfe und ließ seinen Blick über das Fundstück gleiten.

Es war ein Arm.

Ein echter, wahrscheinlich ausgerissener Arm, aus dessen Ende ein Knochen zum Vorschein kam, im Fackellicht glänzte und mit Sehnen besteckt war. Shinya wurde schlecht. Träge trat er zurück, bis auch Kyo mit Würggeräuschen zu ihm stieß. Still betrachteten sie den Weg vor sich, der mit weiteren blutigen Gliedmaßen geschmückt war.

"Das ist Kao's Arm.", flüsterte Toshiya, worauf er beide Gesichter auf sich zog. Shinya legte wieder die Hand auf den Mund und unterdrückte seinen Heulkrampf.

"Schaut euch den Ring am Zeigefinger an."

Auch Kyo zweifelte nicht an dem was Toshiya sagte. Kaoru trug immer diesen silbernen, dicken Totenkopfring am Zeigefinger.

"Oh Gott...", schluchzte Shinya.

"Wer auch immer das angerichtet an, der befindet sich noch in diesem Haus.", sagte Kyo, sichtlich angespannt, als würde jeden Moment etwas passieren. Plötzlich trat eine Totenstille zwischen ihnen ein.

"Lasst uns weiter gehen."

Shinya drehte sich um und ging weiter, schaute aber zurück, als er sah, das Toshiya und Kyo diesen seltsamen heulenden Geräuschen lauschten. Langes Kratzen schlurfte an der Korridorwand entlang. Kratzen aus dem Nichts. Ein Kratzen, dass näher kam, immer näher. Kyo schaute recht konfus.

Ein Kratzen. Ein langes Kratzen an der Wand.

Und plötzlich stand es still.

Der Draht fuhr durch einen menschlichen Körper.

"Shinya!!"

Toshiya schmiss sich runter auf den zierlichen Drummer, drückte ihn zu Boden. Der Kleine kniff die Augen zusammen und fing wieder an zu weinen. Dann wartete er, bis alles vorbei war, bis das kurze Zischen über ihm versiegte. Todesmutig blickte er auf, spürte Toshiyas warmen Körper auf sich. Ein dumpfer Aufschlag vor ihm sorgte dafür, dass Toshiya sich schreiend an die nächste Wand presste. Auch Shinya erschrak, schrie aber nicht so los, als er Kyos entzwei geteilter Körper vor sich liegen sah. Das Blut mischte sich mit dem Dreck des Staubs auf den Fluren.

Die Laterne flimmerte bläulich.

Blau. Blaue Flammen.

"Shin..."

Shinya sah nicht zu Toshiya herauf, sondern blieb schluchzend liegen. "Warum...? Warum?!", schniefte er verzweifelt. Toshiya zog den Drummer am Arm, als Aufforderung zum weitergehen, doch Shinyas Kraft versiegte so langsam.

"Komm... da vorne ist der Ausgang..."

"Oh Totchi!!"

Shinya warf sich vollkommen aufgelöst in Toshiyas Arme, der den Chibi fest hielt und seinen Tränen Gesellschaft leistete. "Ist gut... es sind nur noch ein paar Schritte... los, wir schaffen das..."

"Kyo..."

Die Worte waren einfacher auszusprechen, als sie in die Tat umzusetzen. Shinya war Kyos engster Kindheitsfreund. Aber durch seinen Tod, war der Drummer so verstört, dass er gar nicht viel darüber nach dachte, wer so eben sein Leben verlor.
 

13

Higeki Ha mabuta oroshita yasashiki utsu
 

Nickend und zitternd stand Shinya auf, hob den Kopf an und blieb wie versteinert stehen.

Große dunkle Augen starrten ihn an. Blondes, schick geschnittenes Haar und eigenartige bunte, teils zerrissene Klamotten am Leib. Shinyas Atem stellte sich ein. Wo war Toshiya nur? Wo war er? Wo ist er hin?

Diese Augen gehörten Kyo. Shinyas Tränen kullerten über seine Lippen und tropften zu Boden. Dann schloss er sie behutsam, wollte diese Illusion nicht mehr sehen.

"Shin-chan!"

Diese traurigen Augen waren nicht sehenswert. Zuviel Leid.

"Shin-chan!!"

Ein Ruf drang in Shinyas Ohren, aber das Bedürfnis darauf zu antworten hatte er nicht. Die Aura des Geistes spürte er an seinen nackten Schultern.

"Shinya!!"

Der Schrei wurde lauter. Es war Toshiyas Stimme. Toshiya rief nach ihm.

"Shinya, bist du taub?!"

Shinya hörte zwar seine Stimme, aber etwas hinderte ihn daran, zu antworten, geschweige denn wenigstens einen Laut von sich zu geben. Erneute Tränen tropften hinab, aus geschlossenen Augen. Sein Herz tat weh. Er fühlte sich seltsam abwesend. Als würde er schweben, langsam vom Boden in die Höhe gleiten . Der Weg in die Freiheit. Die Erlösung.

Bilder spielten sich vor seinen Augen ab, Bilder, die er nur zu träumen vermochte. Feuer bahnte sich um seine Haut, eine ganz plötzliche Wärme. Das Gefühl weg zu sein, verschlang ihn noch mehr. Dunkelrotes Blut tropfte aus seinem rechten Nasenloch.

"Shinya, lass den Quatsch!!"

Die Gedanken zerplatzten. Shinya riss die Augen auf und da stand er, den er gesucht hatte. Toshiya hatte die Fackel in der Hand und vor ihm lag ein Haufen glitzerner Asche.

"Totchi..."

"Ich dachte schon du wärst weg!"

"Weg?"

Toshiya wischte sich den Schweiß von der Stirn.

"Ja. Diese Gestalt hat garantiert versucht dich umzubringen."

"Hast du sie auch... gesehen?". fragte Shinya mit halb geschlossenen Lidern und merkte gar nicht, dass er auf Toshiyas Brust lag. Konfus wischte er sich den gestoppten Blutfluß von den Lippen, schaute sich danach die Hand an.

"Sie war da... und sie sah aus wie Kyo."

Toshiya zitterte am ganzen Körper. Der Schrecken saß zu tief, das merkte man auch bei Shinya. Vorsichtig ließ er sich mit dem Drummer auf den Boden sinken, hielt ihn aber weiter im Arm.

"Was ist das hier...? Warum wird uns so etwas angetan?!"

Shinya schluchzte einmal kurz.

"Dies ist ein verbotener Ort.", antwortete Toshiya gewiss. "Denke ich zumindest. Lass uns am besten gar nicht darüber nachdenken. Wir haben hier von anfang an nichts verloren gehabt. Wir sollten nicht hier sein."

"Nicht hier sein...", wiederholte Shinya verstört und schmiegte sich an Toshiya. "Nicht hier sein..."

Das hatte er doch auch zu Kaoru und Kyo gesagt. Anfangs hatten sie noch die Gelegenheit gehabt, von hier weg zu gehen. Doch niemand hatte Shinyas Vorschlag akzeptiert.

"Man kann sie verletzen... mit Feuer."

Toshiya hob die erloschene Fackel an.

"Was das auch immer für Wesen sind, man kann sie mit Feuer zerstören."

Shinya nickte und schaffte es die Augen wieder halb zu schließen. Toshiya streichelte sein verwüstetes Haar, strich die durch Blut und Tränen verklebten Strähnen weg. Dann schaute der Bassist auf. Automatisch griff er nach der Fackel und hielt sie mit lang ausgestrecktem Arm in die Petroleumlampe.

"Vorsicht Shinya..."

Der Kleine sah auch auf, blinzelte einem dunklen Schleier über seinem Kopf entgegen. Toshiya löste sich von ihm und stand auf, zog Shinya hinter sich verpasste dem schwarzen Schatten einen Schlag mit der brennenden Fackel. Ein greller Schrei ertönte und durchfuhr blitzschnell Shinyas zierlichen Körper, der daraufhin schrie, nach hinten stieß und mitten in Kaorus Überreste auf dem Holzboden knallte.

"Ah...mmh...", stöhnte er mit derben Hinterkopfschmerzen und rappelte sich langsam wieder auf.

"Shinya, renn!!"

Nachdem Toshiya gemerkt hatte, dass das mit Feuer doch nicht ganz so klappte, nahm er Shinya an die Hand zog ihn hoch und rannte davon. Er stolperte über ein weiteres lebloses Bein, welches mit Kugeln durchschossen wurde und er ganz klar von Die identifizieren konnte. Toshiya schaute sich angewidert die Handflächen an, stützte sich leise stöhnend vom Boden auf, hinterließ blutige Handabdrücke, schnappte sich Shinya und lief mit ihm weiter durch den Gang bis ans Ende zum Ausgang. Das schreiende Geisterwesen folgte ihnen unermüdlich.

"Es ist hinter uns!!", schrie der Drummer panisch.

"Ich weiß, Shin!!"

Shinya lief fast vor die große Holztür und versuchte sie mit aller Kraft zu öffnen, zog an ihr, rüttelte sie, erblickte hinter sich das grauenhafte schwarze Monster. Die Tür bewegte sich nicht ein Stückchen. Als wäre sie eingefroren oder versteinert.

"Nein!! Sie ist zu!! Totchi, sie ist zu!!", rief er verzweifelt und sackte erschöpft hinunter auf die Knie. Zum Weinen hatte er diesmal kein Bedürfnis, denn der Schreck an sich verdrängte die ganze Trauer.

Toshiya packte Shinya erneut und zog ihn beiseite, als das Wesen sie mit langen, nicht identifizierbaren Armwerkzeugen angreifen wollte. Schwarze Flüssigkeit tropfte auf den Holzboden. Sie glich von der Masse her, wie geschmolzenem Lakritze. Und sie roch eigenartig.

"Komm her!!"

Shinya wurde von Toshiya in eine Nische gezerrt um erst einmal zu verschnaufen. So schnell hatte sein Herz noch nicht einmal bei einem anstrengendem Fußballspiel in der prallen Sonne geschlagen, geschweige denn nach einem durchgehenden Konzert in einer stickigen Halle.

"Wie sollen wir hier rauskommen?", wimmerte Shinya, worauf Toshiya schnell den Finger vor die Lippen legte.

"Psst!! Sei leise!"

Er wartete kurz ein paar Minuten, bis sie nichts mehr hörten. Eine Vase zerschmetterte. Shinya schmiegte sich wieder ganz zaghaft an Toshiya, blieb aber ruhig. Dann trat nur wieder ungeheure Stille ein. Im hintersten Eck brannte ein Ikebanagesteck. Die Eingangstür war nun auch verschlossen. Nur die Frage blieb, warum sie sich nicht öffnen ließ. Wer hatte sie abgeschlossen? Eine der dümmsten Fragen, die sie sich mitlerweile stellen konnten.

"Hast du eine Idee?.", flüsterte Toshiya und streichelte Shinya beruhigend über das Haar.

"Nicht direkt...", antwortete dieser nur mit rauher Stimme.

"Aha...okay."

"..."

"..."

"Sie sind weg."

Toshiya schaute plötzlich konfus den Kleineren an, sah aber dank der Schwärze in der Umgebung nichts.

"Hm?"

"Sie sind alle... gegangen..."

Schimmernde Tränen rannten Shinyas Wangen entlang, als er an seine engsten Freunde dachte, die hier vor ein paar Stunden alle ihr Leben verloren hatten. Wie in einem Horrorstreifen. Er schluckte einmal und biss die Zähne zusammen um nicht laut zu weinen.

"Ja..."

Toshiya ließ Shinya in seine Arme kuscheln.

"Aber wir werden hier rauskommen. Das verspreche ich dir. Und dann werden wir diesen Ort vernichten, egal wie, aber wir werden das tun. Keine Menschenseele darf hier von erfahren, verstehst du? Denn wenn sich noch mehr Leute hierher verirren oder gar aus Neugier dies hier besuchen, dann ergeht ihnen dasselbe wie...Kao... wie Kyo und wie Die."

Der Drummer nickte ein bisschen unbeholfen. "Ich weiß... aber ich habe keine Ahnung wie lange ich das noch durchhalte."

"Shinya, du musst. Ich vertraue dir einfach. Und vertrau mir, dass ich uns hier rausbringe."

Toshiya drückte sanft Shinyas Hand und näherte sich seinem Gesicht. "Komm, du musst jetzt stark sein. Denkst du mir fällt das leicht? Bitte, versuch es einfach."

"Totchi..."

Hilflos suchte Shinya in der Dunkelheit Toshiyas Augen. Er wollte sein erkämpftes Lächeln sehen, wollte aufgemuntert werden durch dieses verschmitzte Lächeln. Toshiya atmete schwer und vergaß für einen Moment die Situation, in der er sich befand. Das jeden Moment wieder etwas Schreckliches passieren könnte.

Er spürte Shinyas Atem an seinem Kinn und dann waren ihre Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt.

"Bleib bei mir, Totchi..."

Zögernd berührte Shinya seine Hand, küsste ganz hauchzart Toshiyas Lippen und genoss die Wärme, die er ihm schenkte. Überrascht wich dieser zurück.

"Shin..."

"Ich hab dich lieb, Totchi."

"Shinya, du..."

Erschrocken strich Toshiya sich über die Lippen, mit denen er soeben den süßen Drummer geküsst hatte. Naja, eigentlich war es eher umgekehrt.

"Ja, ich bleib bei dir, ist doch klar..."

Zärtlich gab er Shinya einen Kuss, fühlte dabei ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch. Verliebtsein. Er liebte Shinya wirklich.

"Liebe zwischen uns ist anormal.", flüsterte Toshiya ruhig, doch Shinya gab ihm erneut einen Kuss.

"Ist das so wichtig...?"

Ohne eine Antwort stupste Toshiya seine Nasenspitze an Shinyas, teilte mit ihm so zärtliche Küsse, dass der Kleine für einen kurzen Moment von der Angst befreit wurde. Liebevoll ging der Bassist mit seiner Zunge voran und erkundete ganz sanft Shinyas Mundhöhle, streichelte ihm vorsichtig die Wangen und beide hatten ihre Augen geschlossen, da sie sowieso nichts sahen. Nur fühlen konnten sie sich gut. Und das reichte allemal.

Der Zungenkuss brach erst ab, als sie keine Luft mehr bekamen und sich etwas benebelt voneinander lösten. Besorgt seufzend sah Shinya weg und umarmte Toshiya danach, suchte erneute Wärme, Schutz und Geborgenheit.

"Ai shiteru, Totchi..."

Toshiya gab Shinya einen Stirnkuss und festigte seine Umarmung. "Ai shiteru mo..."

Diese paar Minuten, die sie miteinander teilten, und wenn es nur ein paar Berührungen am Körper waren, erfüllte sie mit noch mehr Überlebensmut. Zu gerne hätte Toshiya mehr aus Shinya heraus geholt, hätte ihn ganzkörperlich befriedigt, doch die Gedanken an ihre verstorbenen Freunde vertrieben die schönen Gefühle der Wollust und Sehnsucht nach dem Körper des Anderen.

"Shin, wir müssen hier weg...", keuchte Toshiya leicht erregt, als der Kleine ihm leicht in die Halsbeuge biss und mit den Handflächen unter dem Shirt über die Brust strich.

Nach einem Nicken brach er ab und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Sie konnten sich so hier nicht lieben, egal was sie taten. Shinya bemerkte Toshiyas harte Erektion unter der Jeans, fühlte sie bewusst, ließ dann aber trotzdem von ihm ab.

"Okay, lass uns gehen. Oben ist das große Dachloch, da können wir raus.", flüsterte er und Toshiya stand schwer atmend auf. Die eigene Erregung nun unter Kontrolle zu bringen war gar nicht so einfach. Es tat weh.

"Wir müssen über die Treppe hoch... oben ist auch ein ganzer Raum voller Petroleum, da können wir die Fackeln anzünden."

Vorsichtig umschauend nahm Shinya Toshiya fest an die Hand und trat einen kleinen Schritt aus der Nische hervor. Ein paar Holzbrocken fielen herunter, worauf sich ihre Herzen wieder beschleunigten. Im nächsten Moment erlosch die angespannte Atmosphäre und ein Hilferuf ertönte aus dem hinteren Korridor, der zur Treppe hinauf führte. Sofort riss Shinya sich von Toshiya los und folgte dem Hilferuf, da er eindeutig Kyo gehörte.

Planlos lief er den anderen Flur entlang, durch eine Tür, ohne jedoch zu wissen wo dieser Weg hin führte. Toshiya wäre fast wahnsinnig geworden, falls er Shinya verlor.

"Kyo!! Kyo, wo bist du?!", schrie Shinya und rammte die verschlossene Tür mit seinem zarten, jedoch kraftvollen Körper ein.

"Shinya!"

Verwirrt und voller Panik sah der Drummer sich um, hörte wieder Stimmen, die sich förmlich in seinen Kopf reinbohrten. Hilfeschreie, dann Toshiyas Halt an sich.

"Shinya, ich bin hier!!"

Kyo befand sich geschwächt und blutüberströmt an der hölzernen Tür, wenige Meter von Shinya entfernt. Als dieser auf ihn zugehen wollte, wurde Kyo gepackt und durch die Türen der drei, vier Räume mit ganzem Körper durchgezogen. Der Rücken des Sängers war nackt, mit blutenden Rissen übersät und nun steckten auch kleine Holzspäne darin. Shinya lief ihm heulend nach, schlug sich den Arm am Holz an und versuchte das Warumono von diesen kreischenden Geishas zu befreien, in dem er ihn zurückzog und ihn so vor einem weiteren Treppensturz bewarte. Toshiya blieb an Ort und Stelle stehen, denn er konnte das selber gar nicht einordnen. Kyo lebte die ganze Zeit, während sie blind weggerannt waren um den Ausgang zu suchen. Ja, Kyo hatte tatsächlich überlebt. Die blutende Leiche war ein einziges Enigma.

Die runden Laternen am Boden fielen runter und zersprangen explosionsartig, Hitze breitete sich aus und Kyo knallte mit dem Rücken an das brüchige Geländer der Treppe, mit ihm drang der dicke Holzpflock in den kleinen Körper, bevor die Phantom-Mädchen von ihm abließen und in Shinyas Arme fiel.

"Kyo..."

Kyo atmete zittrig, hatte die Augen geschlossen und sich an Shinya geklammert. Er trug ihn wirklich in seinen Armen. Shinya war überglücklich, das Kyo doch tatsächlich lebte. Er lebte. Er lebte noch immer. Und vorerst spürte er keine Schmerzen.

"Wo... wie... hast du...?", fragte er von Tränen erstickt und fühlte Kyos schlagender, lebender Puls, dass doch so starke Herz, welches in seinen Gedanken und Vorahnungen immer langsamer schlug. Zum Sterben froh drückte Shinya den Kleineren fester an sich und lächelte überglücklich, wenn auch unter Tränen.

"Ich... lass mich doch so schnell nicht unterkriegen...", antwortete Kyo atemlos.

"Ja...ich weiß..."

Über dem Kopf des Drummers schwirrten wieder merkwürdige schwarze Schleier, die wohl nur darauf warteten, das Kyo sich erhob. Doch Shinya sah nach oben, holte tief Luft und als die Illusionen näher kamen konnte er sich nicht mehr beherrschen.

"Veeeeerschwiiiiindeeeeet!!!!!", schrie er lange und ausdauernd und tatsächlich wurde der Schleier ein bisschen weniger. Er schien zurück zu weichen.

"Shin...", begann Kyo nach ein paar Minuten wieder. "Ich hab zwar... keinen Plan... was das alles hier ist, aber...diese Wichser suchen nach Körpern, denen sie sich aneignen können...das sind uralte Geister, die eine Form brauchen um überleben zu können... und vorher geben sie keine Ruhe..."

"Kyo...". schluchzte Shinya und ließ die Tränen wieder raus. Das Warumono unterdrückte einen Schrei von Schmerz, als er sich leicht bewegte.

"...hör mir zu. Was meinst du wohl... warum ich noch hier bin. Dieses Arschloch hat vorhin versucht mich wahnsinnig zu machen... Niemand hat hier die Absicht gehabt, jemanden umzubringen... der Typ vorhin unten im Korridor, hat ein Bild von meiner Leiche erschaffen um euch klar zu machen, das ich tot bin... damit er in aller Seelenruhe meinen Körper in Besitz nehmen kann... und wenn ich sterbe, werden diese Was-weiß-ich-Dinger schwächer... das weiß ich, weil sie die Suche dann nach meinem lebenden Körper aufgeben... diese Wesen sind ruhelose Geister von Opfern des zweiten Weltkrieges... die, die hier ihr Leben verloren haben... ihr müsst hier weg, alle beide...die Türen und Fenster sind durch einen uralten Bann verriegelt... die Opfer des Krieges sahen ihren Tod schon drei Tage vor dem Atomangriff an... deswegen hatten wir alle drei Tage Zeit um mit dem Tod zu kämpfen... denn unser Dasein spiegelt diese Seelen wieder, die uns hier die Hölle heiß machen und uns gegenseitig terrorisieren..."

"Kyo... woher weißt du das...?"

Kyo lächelte leicht in Shinyas Umarmung, als er Toshiya vor sich sah, der ihn weinerlich angrinste und streichelte.

"...das Jenseits ist nicht weit, Shin..."

Shinya blickte auf. "Was..?"

Kyo lächelte wieder und seine Stimme war nur noch ein Flüstern. "..du hast es mir gesagt..."

Einen kurzen Moment war es ruhig, bis Shinya sich wieder fing denn er hatte keine Ahnung wovon Kyo sprach. Ob er fantasierte, durch den Schock, oder ob es tatsächlich stimmte. "Ich.. hab es dir gesagt? Nein... das..."

"Doch... ich habe deine Seele vorhin vor mir gehabt... er sah genau so aus wie du, Shin... ich soll dir von ihm diesen ganzen Schmarrn ausrichten... komisch, was...? Hier scheinen wirklich Geister zu wohnen, die uns so ähnlich sind... vielleicht war das unser Schicksal, das wir hier sind... das wir hier sterben... denn du weißt nie, was für Geheimnisse die Welt noch verbirgt... wir sind wohl auf eines dieser verbotenen Geheimnisse gestoßen..."

"Ja, da hast du vermutlich Recht... wir sollten nicht hier sein, denn hier sterben wir..."

Nun lächelte auch Shinya traurig und drückte Kyo noch fester an sich, der mit nun geschlossenen Augen in den Armen des Drummers ruhte.

"Hm...du bist sehr stark, Shin... ich habs ja schon immer gewusst, bist eben meilenweit stärker als ich... lass dich ja nicht umbringen, hörst du...? Sonst... werd ich dir das niemals verzeihen...du Chibi..."

"Oh Kyo!!"

Shinya weinte ununterbrochen in Kyos Halsbeuge, bis sie ganz feucht war. Sein Arm schmerzte noch immer böse.

"Daisuki, Shin-chan... ich geh dann jetzt, okay...? Werd Die und Kao...jaah... werd sie grüßen von euch..." Kyo hustete ein bisschen Blut raus, bevor er mit letzter Lebenskraft weitersprach. "Und wenn du und Toshiya hier raus seid, dann... dann macht euch ja auf den Weg und sucht einen Gitarristen, der seine Arbeit auch mal in schlimmen Situationen ernst nimmt...nen Bandleader, der einen morgens bis um zwölf ausschlafen lässt... und einen Sänger, der mindestens einssiebzig groß ist, nicht so bescheuerte Macken hat wie ich...und dein Möhren-Râmen isst, Shin..."

Kyo lachte kurz, doch für Shinya war das alles andere als zum Lachen. "Du Idiot...", sagte der Drummer leise unter Tränen. "Du Blödmann... ich kann nicht glücklich sein, wenn niemand mehr da ist... mit dem ich mein Leben verbracht habe...und es ist mir egal, wie groß du bist, ob du-"

"Shin, hör auf zu flennen wie ein Mädchen, du bist doch nicht allein, du hast doch Totchi... behalt deine Stärke und mach was draus... aus deinem Leben..."

"Nein, Kyo! Du gehst nicht, verstanden?! Mein Leben ist mir scheißegal... ich möchte mit dir und Totchi leben, deswegen sollst du nicht gehen..."

"Bald ist Tagesanbruch... bis dahin müsst ihr draußen sein... sonst ist's zu spät..."

Shinya heulte erstickt und streichelte Kyo vorsichtig. Eine letzte Berührung, vielleicht sogar ein freundschaftlicher Kuss. Toshiya saß an der Wand, die Beine angewinkelt und weinte lautlos mit ihnen, wischte sich mit den Pulliärmeln das Nass aus den geschwollenen Augen.

"Mach's gut Shinya... die Zeit war schön mit dir, mit euch allen... ihr... wart immer meine Familie...all die Jahre und dafür danke ich euch..."

Kyo atmete noch einmal auf, bevor er keine Luft mehr bekam und weinrotes Blut ausspuckte. Der dicke Holzspan in seinem Rücken hatte eine Stelle des Rückenmarks durchtrennt, was das Laufen nun unmöglich machte. Die Spitze steckte in Kyos Lunge, die sich langsam mit Blut und Gewebsflüssigkeit füllte wurde und ihn ersticken ließ.

Ruhig schloss er die Augen ganz zu, fühlte als letztes nur noch Shinyas Tränen auf seinen Wangen.
 

"Kyo-chan!"
 

"Kyo, du bist kawaii!"

"Halt die Fresse und sprech mich nich mit kawaii an!"
 

"Wuäh... Zwing mich nicht diesen Karottenfraß zu essen! Davon kotz ich!"
 

"Willst du auch Lakritz?"

"Steck dir deine Lakritze sonst wo hin!"
 

"Ey Kyo, sag mir mal ne Zahl für Lotto!"

"Fick dich..."
 

"Der ist doch behindert..."
 

"Kao ist voll wahnsinnig geworden! Der hat unsere Luftmatratze kaputt getreten, zusammen mit Totchi!"

"Die, ich weiß, sowas wie die Beiden gehört weggesperrt..."
 

"Haltet ihr mich eigentlich für total bescheuert?!"
 

"Guck ma Kyo, meine geilen, neuen Haare!"

"Boa, da kriegt man echt Augengeschwüre von..."
 

"Backt mir zu Weihnachten ja ganz viele Plätzchen, sonst fress ich EUCH, muahahaha!!^^
 


 

14
 

The final
 

Toshiya konnte Shinya gar nicht von dem toten Kyo wegbringen. Vorerst nicht. Der Kleine saß noch eine ganze viertel Stunde mit ihm da, kuschelte sich an ihn und beobachtete den Sänger, der aussah, als würde er bloß schlafen. Sein Körper war sogar noch warm. Wie noch vor ein paar Stunden, zusammengerollt in Decken eingekuschelt auf der Matratze schlummernd. Nur dieser Schlaf, war der ewige Schlaf.

"Wir müssen langsam...", flüsterte Toshiya und streichelte Shinya über den Rücken. Dieser nickte und machte sich klar, dass Kyo nun wirklich tot war. Nein, er schlief bloß. Kyo schlummerte in die Ewigkeit hinein.

Vollkommen fertig mit der Welt stand Shinya auf, suchte bei Toshiya Halt, den er auch bekam und warf einen letzten Blick zu Kyo, bevor er sich umdrehte und aus den eingebrochenen Türen ging. In jeder Ecke konnte nun ein Geist lauern, der es auf ihre Körper abgesehen hatte, ganz wie Kyo sagte. Diesmal hatten sie keine andere Wahl, als seinen Worten Glauben zu schenken.

"Durch das große Loch in der Decke müssten wir rauskommen."

Shinya öffnete die ächzende Tür und ihm kam sogleich frischer Wind entgegen. Frische Luft, nach der er sich sehnte. Toshiya spürte schon die Freiheit an sich und ein kleines Glücksgefühl durchströhmte sein Herz. Das Gefühl der Freiheit rückte immer näher.

"Aaaah!!!", kreischte Shinya plötzlich, als er durch den Boden fiel und sich noch gerade fest halten konnte. Toshiya packte ihn rechtzeitig und zog ihn wieder nach oben. Er versuchte es zumindest, denn der Chibi wurde an den Beinen nach unten gezogen.

"Totchi, irgendwas hält mich da fest!!"

"Das.. merk ich doch!!"

Shinyas Beine wurden von langen, kräftigen Pflanzen umwickelt, die ihn auf den Boden des unteren Raumes zerrten.

"Halt mich fest, bitte!", schrie er heulend und Toshiya setzte wirklich alles daran, den Kleinen wieder rauf zu ziehen. Wenn er in die Tiefe fallen würde, wäre dies das Ende für ihn.

"Vorsicht, jetzt halt dich gut fest!"

Mit viel Kraft zog Toshiya den Drummer wieder nach oben und mit einem Ruck befand dieser sich auch wieder auf dem oberen Boden. Shinyas Beine waren leicht gestreift, als hätte man mit Messern in die Haut geschnitten. Sein schwarze Lederhose jedoch bewarte ihn vor noch schlimmeren Wunden.

"Oh mein Gott..."

Zitternd versuchte Shinya sich von dem Schock zu erholen. Er war sehr schnell durch ein Loch gefallen. Der Holzboden schien sich langsam aufzulösen, da er mit Sicherheit schon uralt war. Kein Wunder.

"Vorsichtig...", sagte Toshiya besorgt und half Shinya aufstehen. "Schau besser, wo du hintrittst."

Nickend stellte Shinya sich an das riesige Loch, das einen unteren Raum frei legte.

"Deswegen gibt es unten einen Raum, der einem Innengarten gleicht... die Planzen wachsen alle durch das Loch unten rein.", sagte er und schaute hinüber. Das Wasser, welches vorher noch wie ein Diamant glitzerte, schwappte nur träge und schwarz über die verdorrten Uferpflanzen.

"Also gut."

Toshiya ging ein paar Schritte nach vorn. "Man kann sicher über das Tor da unten raus. Und das sieht ziemlich verschrottet aus. Aber man kommt nur hin, wenn man über diese Felsen da klettert."

"Vielleicht.", antwortete Shinya und schaute Toshiya entschlossen an. Dieser grinste schwach und packte sich ein eine erloschene Laterne, die er dem Kleinen fest in die Hand drückte.

"Mit deinem Arm kannst du nicht klettern, oder?"

Shinya zuckte die Schultern. "Es tut nur weh..."

"Pass auf, ich kletter rüber und du gehst nach unten, während ich dir das Tor öffne, okay?"

"Nein!"

Shinya schüttelte den Kopf. "Nein, ich will dich nicht auch noch verlieren!"

Toshiya seufzte und schloss den Kleinen behutsam in die Arme. "Versteh doch, ich tu das bloß für dich..."

"Wir müssen beide leben, Totchi..."

"Ich weiß, aber wir haben nur einen Weg. Außerdem sieht dieser Boden, auf dem wir hier stehen nicht gerade so aus, als wolle er uns noch lange tragen... das gesamte Gebäude stürzt ein und verschwindet im Nichts, da bin ich mir sicher. Und wir gehen mit drauf, wenn wir nicht schnellstmöglich verduften."

"Also gut.", antwortete Shinya trüb. "Aber pass auf dich auf, ja?"

Toshiya nickte und gab dem Kleinen einen Kuss auf die Stirn. "Klar. Verlass dich auf mich! Ich hab dir doch versprochen, dass ich dich raus bringe!"

Dann tapste Shinya vorsichtig zum Eingang zurück, schaute noch einmal seinen Geliebten an und machte sich dann auf den Weg nach unten. Im Nebenraum goss er brennbares Öl auf die Fackel, um so mit dem Feuer bessere Sicht zu haben.

Währenddessen untersuchte Toshiya den steilen Abhang, wie er am besten rüber käme, um das alte, rostige Eisentor zu öffnen. Er hoffte auch darauf, dass es nicht wie die anderen Ausgänge verriegelt war.

Entschlossen trat er vom zerbrechlichen Boden auf das wulstige Pflanzengewächs. Er musste wirklich aufpassen, dass er nicht runterfiel, denn sonst würde ihn der Sturz das Leben kosten. Mutig kletterte er von einem Ast zum Anderen. Die Bäume ragten in das große Loch des Tempels und so konnte Toshiya einigermaßen bequem die steilen Felsvorsprünge, die mit wucherndem Efeu und anderem Unkraut bedeckt waren, überqueren.

Er merkte am Anfang gar nicht, wie sich die Pflanzen langsam von selbst um seine Beine schlangen. Immer wieder trat er sie von sich, musste dabei übelst aufpassen nicht abzurutschen. Wie sich die Pflanzen selbstständig machen konnten, war ja nun auch kein Wunder mehr, nachdem was alles passiert war.

Und Toshiya hatte jeglichen Gedanken bei Shinya. Auch wenn es gefährlich war, allein zu gehen, hatte er das Gefühl, Shinya würde nichts passieren. Ja, dieses Gefühl der Sicherheit war da, auch wenn es undenkbar schien.

Nach ein paar Sprüngen und vorsichtigem Gekletter, stoppte er kurz vor einem Ast und es waren noch ein paar Meter bis zum Tor. Allerdings hatte sich die Höhe nicht geändert. Er hoffte nur darauf, das die Pflanzen einigermaßen weich waren und seinen Absprung erleichtern.

Unerwartet hörte der Bassist plötzlich ein Rascheln hinter sich. War es Shinya, der ihm folgte? Schnell drehte er sich um, sah jedoch niemanden. Seine Hände froren langsam bei dieser Winterluft, die durch die Baumkronen wehte.

Das Rascheln ertönte wieder. Doch da war nichts. Gar nichts. Nichts, was Toshiya sehen konnte.

Der junge Mann aus dem Gemälde, welches Die und Kaoru untem im Keller fanden, stand direkt hinter Toshiya, konnte ihn sogar bei dieser Nähe mühelos anfassen. Elegante Kleidung schmückte den blassen Körper, ein Federhut verbarg einen Teil seines Gesichts. Ein Junge adliger Abstammung.

Toshiya schaute sich um, merkte jedoch nichts von der Anwesenheit eines bösen Geistes.

"Shin...?", fragte er ungewiss und blickte weiter nach vorn. Ahnungslos fuhr er wieder rum und vergaß für einen Moment seinen geliebten Shinya. Seine Schuhe rutschten auf den nassen Gräsern und Blättern aus, doch seine Hände suchten nach Halt.
 

Shinya kaute nervös auf seiner Unterlippe herum, hielt sein Licht bei sich und achtete auf jedes kleinste Piepen oder Klicken. Es waren nur noch wenige Schritte bis zum Innengarten, da, wo Toshiya auf ihn wartete.

Mit dem rechten Bein stieß der Kleine die Tür auf, anstatt sie zu schieben und betrat den Garten, der von Dunkelheit umschlossen war, jedoch kleine Lichter aus den Seiten hervorkommen ließ. Das Wasser war schwarz und strahlte ungeheure Furcht aus. Niemand wusste, was sich darin befand.

Mit großen Augen ließ Shinya die Fackel fallen.
 

"Chi wo nagasu tabi ni ikiteru riyuu..miidasu kotoba ga azayaka de..."

"Jedes Bluten ist mir Grund zu leben... Die Worte, die ich finde sind frisch und klar..."
 

Blut tropfte auf das faulende Holz. Liebe vergor in dieser Dimension. Lange, schlanke Beine.

Shinyas Körperhaltung war nicht mehr aufrecht. Er stand eingeknickt da, als würde er jeden Moment zusammen brechen. Seine Augen waren leer und glanzlos.

Toshiya, sein Toshiya hing leblos vor ihm, die Augen bluteten, anstatt die Freiheit zu sehen. Efeupflanzen, mit schwarzen Dornen hatten sich um seinen Hals geschnürt. Das Gewächs war kräftig.

Shinya zitterte. Silbrige Tränen perlten über die zarten Wangen und er stand noch immer da, schaute verstört in Toshiyas offene Augen. Er hatte ein Lächeln im Gesicht, ein Lächeln...

Shinya lächelte zurück. Sterben. Er wollte selber sterben. Niemals würde er hier rauskommen. Das Tor wies einen bläulichen Schimmer auf, war also auch mit einem Bann verflucht.

Toshiya befand sich direkt vor ihm. Noch immer. Nein, Shinya, das war kein Traum. Das war echt...
 

"So I can't live, so I can't live..."

"Was so verloren, kann nicht wiedergeboren werden..."
 

Zaghaft berührte Shinya Toshiyas Hüfte, ging weiter über die Arme und merkte nicht, dass hinter ihm das trockene Holz zu Brennen angefangen hatte. Nicht einmal küssen konnte er ihn. Sein Kinn erreichte gerade mal die Oberschenkel des Bassisten...

Nichts ging.

Nur das Lächeln blieb Toshiya bis zum Schluss.

Der Junge aus dem Porträit stand ebenfalls hinter Shinya, versuchte ihn zu umarmen und der Drummer ließ alles mit sich machen. Er hatte ihn genau wieder erkannt. Er wollte sterben. Er wartete nur darauf, wie dieser Geist ihn umbringen würde.
 

"Let's put an end..."
 

Zieh den Schlusstrich, dachte Shinya und heulte wie verrückt. Das hübsche Phantom strich Shinya über die Arme und dieser schloss beruhigt die Augen. Was würde nur passieren? Was nur...?

Shinya öffnete seine Lider vorsichtig und sah das lächelnde Gesicht des Jungen vor sich. Er strich ihm die Tränen weg und ohne Einbildung gab er Shinya einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.
 

"Yes, let's put an end... the final."
 

"Setz dem ein Ende, Shinya."
 

Mit verheultem Gesicht drehte Shinya sich um, wischte sich den Mund ab, rannte durch das Feuer und suchte den Raum mit dem vielen Petroleumöl.

Niemand würde wiederkehren. Er war allein.

Rasend vor Wut schlug er die Tür fast in die Angel und wie im Wahnsinn schmiss er einen Holzkanister nach dem anderen in die Korridore. Das Öl lief über den Boden, verspritzte sich durch das Platzen des Behälters an die Wände und anderen Gegenstände.
 

"Selbst die, die ich liebe, streue ich prachtvoll wie Blütenblätter aus meinen Händen."
 

Shinya packte sich zwei Behälter unter die Arme, öffnete sie und kippte dessen Inhalt einmal quer über die Treppe, über den obrigen Teil des Flurs. Wieder rannte er zurück, und holte die brennbare Flüssigkeit. Geishas rasten an seinem Körper vorbei, schrien ihn förmlich zusammen, doch Shinya hörte nichts mehr. Er musste all dem ein Ende setzen, egal wie ihm dabei geschah.

Für die Liebe zu Toshiya, zu Kyo, zu Die und zu Kaoru.

Sie alle selbst bestanden zu 99 Prozent Schicksal. Und Shinya war das 1 prozentige an Hoffnung.

Ein bisschen bestand immer.

Im wirklich anderen Zustand leerte Shinya die vielen rostigen Ölkanister, bekam selbst kaum Luft, da die gesamte Atmosphäre nach dem brennenden Zeug roch und in der Lunge brannte.
 

"Put an end, Shinya..."
 

Zitternd nahm Shinya die Fackel, hielt sie in eine geschützte Glaslaterne und ohne das er sie nah an die ölbenetzte Wand halten musste, fing ihr Feuer sich an auszubreiten. Immer, immer weiter und Shinya drehte sich um, rannte aus der fast explodierenen Kammer, rannte weiter durch den Flur, ließ dabei immer wieder die Fackel an den Wänden streifen, die alle mit ungeheuerer Geschwindigkeit Feuer fingen.

Sein Rücken schmerzte von der Hitze, zu Letzt schmiss er die Fackel nach oben, worauf der obrige Teil ebenfalls nach einigen Sekunden lichterloh brannte.

Die Sonne ging langsam auf. Mit viel Kraft stürzte Shinya sich aus einem brennenden Fenster, riss sich an dem Glas die Arme leicht auf und fiel in das hohe weiche Gras, welches mit Schnee bedeckt war. Er rutschte unsanft den Abhang herunter, knallte an den Stamm einer Trauerweide und blieb liegen. Seine müden Augen betrachteten das Bild vor ihm, weit vor ihm. Keine fünf Minuten später flammte der gesamte Tempel im feurigen Rot auf und mischte sich mit der aufgehenden Sonne.

Glitzernder, silbriger Staub entkam den riesigen Flammen. Er sah die Gesichter seiner Freunde. Kaoru lächelte ihn wirklich an, zeigte ihm sogar das Victory-Zeichen, Die lachte fast, so fröhlich wie immer und winkte Shinya zu. Kyo schloss sich mit Dies Gesten an und zwinkerte einmal. Toshiya grinste und hob den Daumen, bevor Shinyas Augen durch einen Blitz geblendet wurden. Erschrocken und wie aus Reflex blickte er weg, stand dann aber mit erneuten Tränen auf und stolperte den Abhang herunter, plumpste in den Schnee. Dort blieb er wieder kurze Zeit liegen.

Mit erneuter Kraft schaffte er sich wieder zu erheben und lief blind durch den Wald, der Sonne entgegen.

Freiheit.

Er war frei, frei für immer. Nur wusste er nicht, wohin er gehen sollte. Bis dann ein weiteres Licht auftauchte und ihn in Angst und Schrecken versetzte. Doch das war ein Irrtum.

Kaorus Wagen glänzte frisch und munter im aufgehenden Sonnenlicht vor dem Waldeingang. Und nicht nur das. Auch Polizei und Feuerwehrwagen blinkten mit Aufruhr. Shinya sah die schaulustigen Menschen um das Gebiet. Warum das Stück, welches er rannte, plötzlich nur noch so kurz war, darüber vermochte er nicht nachzudenken.

Er war frei, endlich weg. Und er lebte!
 

"Jedes Bluten ist mir ein Grund zu leben..."
 

Erschöpft und verzweifelt schmiss Shinya sich an den nächsten Baum, hörte nur Worte wie "Hier ist ein Überlebender" und "Ist alles in Ordnung?" und "Sind sie allein?". All diese Fragen...

Doch Shinya heulte nur, schmutzig, mit Brandwunden übersät und blutverschmiert am ganzen Körper, mit schrecklichen Erinnerungen konfrontiert. Er gab verzweifelte Schluchzer von sich und drückte die Personen, die ihm helfen wollten, einfach von sich. Er wollte nichts mehr, gar nichts.

Nichts war so wie es vorher war. Shinya spürte nur nach ein paar Minuten etwas Weiches unter seinem schmerzenden Rücken, leichte Entspannung durchfuhr ihn gänzlich, doch seine Tränen versiegten nicht.

Menschenstimmen übertönten sein Schluchzen.

Der Geruch von Feuer war da und eine Nadel stach sich in seinen Arm, grelles Licht verdrängte seine Sicht.

Und dann waren die Stimmen wieder weg. Er fühlte sich sehr angeschlagen, zerschmolzen und vollkommen fertig mit der Welt. Aber er war gerettet.

Der Alptraum war vorbei. Shinya hatte sich ein Ende gesetzt.
 

"Was wird denn mit ihm passieren?"
 

Shinyas Augen gingen auf, als er Kaorus Stimme vernahm. Sein Leader stand an der Tür des Krankenwagens und unterhielt sich mit dem Sanitäter.

Ja, Kaoru war da.

Und Die war auch da.

Kyo stand besorgt neben dem Gitarristen und Toshiyas Lachen erstarb.

Sie machten sich Sorgen.

Shinya machte sich auch Sorgen und richtete sich auf. Das er nicht träumte, war ihm fast klar. Aber sie waren alle am leben. Jeder von ihnen. Er starrte auf seine teilweise nackten Beine. Sie waren mit blutigen Drähten und Seilen umschlungen, fraßen sich gnadenlos in seine verbrannte Haut. Er konnte mit ansehen, wie sein eigener Fuß von der Ferse fiel, wie seine eigenen Sehnen zerissen. Stück für Stück wurden seine abermals hübschen Beine durch diese Bänder zerfetzt, Stück für Stück...

Blut rann aus Shinyas linkem Mundwinkel, das rasch die weiße Decke, mit der sein halber Körper verdeckt war, betropfte. Seine Augen weiteten sich und dann spuckte er eine ganze Fülle von Blut aus seinem Hals. Die Drähte fraßen sich in sein Unterleib und zerdrückten die Innereien.

Warum taten die anderen nichts?!

Kaoru verschränkte die Arme und lächelte nur nervös, doch Toshiya legte dann ein schadenfrohes Grinsen auf. Seine Augen trafen sofort Shinyas.

Der Drummer kippte nach hinten.
 

Kaoru und Die handelten derweil mit den Journalisten und Reportern. Was wäre die nächste Schlagzeile?

"Die Hoffnung war gegangen. Dir en Grey besteht nun aus hundert Prozent Schicksal."
 


 


 

Owari



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Von:  Vilja
2010-08-29T19:43:39+00:00 29.08.2010 21:43
Mein Herz.
Ich dachte, ich bin Horrorfilme gewöhnt, da ich ein regelrechter Junkie darin bin, doch dass noch diese Dramatik mich dermaßen umhauen würde, hätte ich nicht gedacht. Ganz ehrlich? Ich habe nicht erwartet, dass irgendeiner von ihnen stirbt, deswegen trieb mir Kaorus Tod schon die Tränen in die Augen. Ab dort habe ich wohl nurnoch weinen müssen.
Das ist echt eine der besten FFs die ich jemals gelesen habe!
Vorallem gebe ich dir ein Kompliment an diese Storyline, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass man solche Ideen immer miteinander verknüpfen kann, bzw. man solche Ideen überhaupt mal bekommt.

Dennoch gefiel mir Dais Doppelgänger sehr, dieses Outfit stelle ich mir sehr sexy an ihm vor. Und das du Shinya hier sehr gut betont hast, ist wirklich wunderbar, da ich zu selten FFs finde, wo der Drummer mal seine Extrarolle bekommt und dazu noch mit Toshiya gepairt wird. Genau dies war perfekt. [Zugegeben: Ich bin ein Shinya-Fan].

Naské.
Von:  Sweden_
2009-02-23T00:05:01+00:00 23.02.2009 01:05
Boah!
Ich war ja nie allzugroßer Fan von horrorfilmen, weswegen ich kaum Erfahrung mit habexDDD ergo: Ich kapiers nicht!xDDDDDDDDDDDDDD
Aber ich fands total geil*_*
Ich bin dahingeschmolzen, als sie einer nach dem anderen verreckt sind*___________*
Einfach geilo*___________*
Awwwwww*_*
Ich bin schon total hibbelig>DDDDDDDD
Einerseits ists ja schon tragisch um die Armen ûu aber.. hach*_*XD
Zuuu geil!*__________________*
Von:  ShitShit
2008-12-21T21:13:41+00:00 21.12.2008 22:13
O___o das war echt genial!!!!!!! die geschichte ist übelst packend und spannend und was weiß ich noch was XD

ich bin voll geflasht jetzt XD und ich finds gut das ein paar stellen zum nachdenken anregen das der öeser auch mal was zu tun hat und sich nicht nur so betröppeln lässt^^

aber es ist voll böse das die alle tot sind >_< aber es kann ja nicht immer ein happy end geben ne?^^

Ich schreib jetzt einfach mal auf was ich (zumindest denk ich das)so herausbekommen habe...
der Nazi der aussah wie dai...ich denke er sah so aus weil dai auf einigen alten bildern auch mit einem hackenkreuz abgebildet ist
nya...toshi ist schwer...vielleicht weil du ihn magst und ihn deswegen wie einen reichen prinzen hast erscheinen lassen XD
shinya....war einfach eine liebe reine seele^^ aber ich versteh nich warum er an der quelle unter einem schwarzen umhang lag...ich hätte verstanden wenns ein weißer gewesen waäre...wegen unschuld und reinheit...
das monster im see...Nessi XD nee joke weil es veilleicht die umweltverschmutzung darstellen sollte (würde auch das öl erklären)und die dadurch enstehenden folgen wie eben mutierte fische etc.
die kinderstimmen....zur abschreckung und vielleichthast du blair witch project geguckt XD
shinyas tod... er hat noch eine letzte halluzination bevor er stirbt (ist in einigen horrofilmen zu sehen) und die drähte die in langsam zerfleischen >__< weil er durch das feuer und den rauch höllenqualen erleidet und es ihn langsam zerfrisst (auch von innen heraus) eine ekelhaft vorstellung....

woah voll der mmonstereintrag XD reicht ja locker an unsere gbeinträge XD
naja ich glaub das ich alles unverständliche mit hineingenommen hab...^^

lg und schreib weiterhin solche tollen storys <333
Von:  _bLoOdY_AnGeL_
2007-08-30T09:48:30+00:00 30.08.2007 11:48
*schnief**schluchz**heul*.........
Manno diese ganze Story hat mich echt mitgenommen..........besonders da ich am Ende echt gehofft habe dass es wenigstens Toshi und Shin schaffen, aber also Toshi dann tot vor Shinya hing, da war vorbei.....><*schnief*

Diese FF ist einfach der Hammer, du hast alles sehr gut geschrieben und es ging teiilweise echt unter die Haut was da alles passiert ist.Zwar an einigen......ne eher vielen Stellen sehr verwirrend, aber genau das macht die Geschichte so interesant^^
Ein reisen Lob an dich, das ist echt Wahnsin, du kannst sehr toll schreiben *lob**favo drück*
Von: abgemeldet
2007-08-25T19:54:52+00:00 25.08.2007 21:54
Die Story ist echt der wahnsinn!! Ich lese selten so gute Fanfics, und diese hat mich sogar zum heulen gebracht.... Einige stellen sind mir bekannt vor gekommen. Zb das wo sie das Baby im Zelt weinen hörten, is so ähnlich wie bei Blair Witch. Und dann noch wo Shinya Die unabsichtlich getötet hat, sowas kommt im Film The Descent auch vor. Aber is wirklich eine super Story geworden, sowas bekommt man nicht so oft zum lesen.... auch wenn sie am Schluss extrem trauig war.

Yuzo
Von:  LichterSchrei
2007-08-18T22:59:48+00:00 19.08.2007 00:59
Hm.....
Ich finds echt gut...aber sehr beängsigend..meine Stimmung ist grad total am Kippen, ich würd sagen, innerlich bin ich am weinen, total aufgewühlt.
Das Ende verstehe ich nicht. Sie sind dann alle tott, oder..? Hat Shinya nur Geister gesehen? Oder wie..? Gott..ich hab angst O___o' Sowas sollt man echt nicht nachts Lesen.

Argh..ich versteh so vieles nicht. Einerseits ist das ja voll okay so, aber trotzdem...es macht mir unendlich viel angst..Weil es eben so haltlos ist, du stößt den leser in den Abgrund, ohne Bungee Jumping Seil, nichts hält. Was ist der Hintergrund? Was passiert?

Auf jeden Fall: Du hast extrem viel Fantasie, wenn du dir das alles ohne Vorlagen ausgedacht hast. (Sorry, aber das ist echt sowas von total abstrakt, dass ich es kaum glauben kann, wie du das zusammengesponnen hast..). Meinen Respekt hast du. Aber keinen Favo. Dafür macht mir das zu sehr angst...ehrlich. Ich bin gerade einfach nur noch verstört.

Baibai~ *zunick*
Von:  kikiyaku
2007-07-14T01:53:12+00:00 14.07.2007 03:53
O___o
*hust*
*tränen beschämt wegwisch*
wuha >.< ich sitz hier um 20vor vier und les son horror streifen.. (japan horrorfilm nacht auf vox..erste film konnt man knicken :D da war mir die FF doch sehr viel lieber Oo)
aber..wuhh >_< am anfang saß ich hier nur grisend vor und musst mir das lachen wegen der ganzen witze unterdrücken und jetzt zum schluss musste ich jedesmal wenn einer mehr gestorben ist und dann noch diese sätze aus der erinnerung kamen, das heulen unterdrücken T_T (ok es hat nich geklappt XDDD)
woha..ja..*immer noch ziemlich sprachlos*
das is so heftig mitreißend geschrieben Oo ich konnt mir alles so gut vorstellen und hab wirklich immer mitgefiebert und ahhh ich hät teilweise rumkreischen können XD
nein also echt, super duper klasse geschrieben und so grausam >_<
anfangs dacht ich ja noch die kommen mit nem derben schrecken davon und konnts auch gar nicht glauben das kaoru tot ist T_T (ist dieser geist der ihn da in den keller geführt hat, er?)
und dann musst ich immer daran denken das er ja vater wird und ahhh es hat mich wahnsinnig gemacht >_<
vorallem weil mir durch die kaps vorher alle so ans herz gewachsen sind *grinsel* (find ich übrigens spitze das man nich gleich ins horror geschehen rein geschmissen wurd, sondern das alles lustich anfing XD)
ja... *sigh*
ich versteh den schluss nich >_<
*nun schon 3mal gelesen hat*
ok..es is super spät und ich konnt vor lauter rum heulerei sowieso kaum noch was lesen (uhh *peinlich* >.<)
aber jaaa... ich verstehs dann nich Oo warum passiert das mit shin und warum stehen die anderen da? oder stehen sie als tod da? Oo aber was soll das dann mit dem journalisten? *grad nix mehr check*
und war das der baum wo ihr zeichen dran is?
und was hatte das mit dem wasser fürn grund? hatte das mit dem 2.weltkrieg in japan zu tun? also das verseuchen und so...
uuuuuuund wie bist du darauf gekommen? O_O ich mein das is ja nun ne ziemlich komplexe story mit vielen hintergrund gedanken und so.. einfach aus filmen zusammen gewürfelt oder nur teilweise?

ok keine ahnung ob du diesen roman von kommi liest aber ich bin total feddich mitta nacht und werd jetzt garantiert nen morgen voller albträume haben :D
aber klasse! *_*
fänds toll wenns noch mal sowas gibt auch wenn michs wohl schon vorher gruselt und zittert und ich mit ner box taschentücher anfangen würd zu lesen :D

genial mehr hab ich nich mehr zu sagen XD PUNKT ENDE
*ins bett fallen lass*
LG
gez. vronni ^_^

Von:  Lich
2007-07-12T20:23:45+00:00 12.07.2007 22:23
boha dieses fanfic ist so mega affen gayl ey *___*
aber schade das sie alle sterben mussten
du hast das so gayl rübergebracht XD
das war so als ob ich selber dabei gewesen wäre o.o *angst*
hoffe du schreibst noch mehr solche ff's

aber kann das sein das du die ff ein bisschen aus einen film genommen hast ? O.O
vlt aus den film im dunklen lauert das grauen?
da kommen auch alle um
und die letzte (also im film eine frau) kahm aus der höle auch raus wie shinya aus diesen "Haus"...
aber shinya war ja nicht wirklich in freihei und die frau ja auch nicht o.o

aber trotzdem mega affen gayl *sabba*
Von:  Jeackiie
2007-07-10T13:39:17+00:00 10.07.2007 15:39
boah die ff war ja voll geil aber auch traurig ich hab mich von ihr richtig mit reissen lassen hoffe du schreibst spätrer noch mehr ff´s

liebe grüsse jeackiie
Von:  Kanoe
2007-02-23T14:04:10+00:00 23.02.2007 15:04
ok... das ganze ende hab ich nicht verstanden aber
Verdammt gut geschrieben
ich hab die ganze zeit gerätselt welche situation ich aus welchem film kenne ich bin bei Gosth Ship gewesen ein hauch 13 geister.. und noch einige andere filme (ich kenn zu viele mein mom hatte schon als ich klein war einen faible für horrorfilme) ich finde es klasse.. einfach klasse


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