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Stadt der Götter

von

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Step 1: Überredungskünste

Vorwort: Ich schreibe abwechslend ein Kapitel hier eins bei 'Fremde Welten', kann also etwas länger dauern, bis es weiter geht ;). Ansonsten noch die Anmerkung, dass Ausureez = Auslese ist.
 

Kapitel 1
 

Noch leicht verschlafen betrachtete Teiou Keika, der dicht an ihn gedrängt und unter mehreren Decken verborgen rechts neben ihm lag und noch fest schlief. Nur seine silbernen Haare waren noch wirklich erkennbar. Der Rest seines Körpers verschwand unter sämtlichen Decken und Kissen, die Teiou gestern im ganzen Haus zusammengesammelt hatte. Sein Gesicht vergrub der Dämon in einem der Kissen, so dass man nur erahnen konnte, dass da noch wer war.

Teiou lächelte. Todesmutig hatte er sich gestern nochmal in das eiskalte Schlafzimmer gewagt und alles an Stoff, Decken, Kissen und was sonst noch irgendwie warm halten konnte da rausgeholt. Ihr Nachtlager hatten sie vor dem Kamin auf dem Boden eingerichtet, weil er der Meinung gewesen war, dass das Sofa zu zweit doch recht unbequem werden würde. Jetzt lagen sie eben nebeneinander auf dem Boden und Teiou war der Meinung, dass es doch sehr bequem war. Vor allem viel wärmer als im Schlafzimmer.

Mit der linken Hand tastete er nach dem Holzkorb, der irgendwo neben dem Kamin stand, angelte darin nach einem Holzscheit und warf dieses auf die niedergebrannte, aber noch vorhandene Glut. Es dauerte einen Moment, aber dann entzündete es sich und das Feuer begann wieder zu flackern und den Raum in ein warmes Licht zu tauchen.

Er sah kurz zum Fenster. Draußen war alles grau und weiß. Es dämmerte noch, aber man konnte bereits wieder einzelne Flocken herabrieseln sehen und ab und zu fegte der Wind einen ganzen Schwung Schnee vom Dach.

Er spürte, wie sich der warme Körper neben ihm langsam regte. Noch völlig verschlafen sah Keika ihn an und murmelte ein doch erstauntes "Du bist schon wach?" vor sich hin. Teiou grinste. "Schon eine ganze Weile." "Du musst krank sein. Das ist nicht normal ..." Der Dämon schloss die Augen wieder und rutschte näher zu ihm. Teiou lachte leise. Es stimmte. Normalerweise war er derjenige, der immer lange schlief, aber heute war er schon ziemlich früh wach geworden. Er beugte sich zu seinem Geliebten und küsste ihn auf die Stirn. "Du bist so gemein Keika."

"Hm... bleib ruhig liegen. Wenn du dich bewegst kommt kalte Luft unter die Decke ..." Wieder musste Teiou grinsen. "Frierst du etwa?" "Bisher nicht. Auch wenn du mich gestern Abend sämtlicher Kleider beraubt hast, aber wenn du nicht ruhig liegen bleibst, dann schon ..." Seine Augen waren zu Schlitzen verengt und er beobachtete den Dunkelhaarigen, der ihn amüsiert ansah. "Ich hab doch gesagt, du wirst nicht frieren. Wenn du mir ab und zu mal glauben würdest." Vorsichtig streckte er eine Hand nach Keika aus und strich ihm durch die feinen, silbernen Haare.

"Teiou ... nicht bewegen!" Lachend zog der Getadelte ihn in seine Arme und drückte ihn fest an sich. "Keika. in diesem Raum ist es warm. Jetzt mach nicht so einen Aufstand ..."
 

~*~*~
 

Mit verschränkten Armen stand Keika vor einem der Fenster und sah hinaus. "Du hast ernsthaft vor da raus zu gehen? Ich meine zum Shuten, das sehe ich ja ein, aber warum müssen wir vorher noch ins Schloss?" Fragend drehte er sich um und sah zu, wie Teiou gerade dabei war seine Stiefel ordentlich anzuziehen. "Weil uns so langsam das Holz ausgeht. Ich habe nicht mit einem Winter gerechnet und wenn du nicht in den nächsten Tagen richtig frieren willst, dann müssen wir vorher ins Schloss, denen ein bisschen Holz abschwatzen."

Keika seufzte. Er war wirklich ungern im Schloss. Da gab es Teious Brüder, die ihn beide hassten. Der eine noch mehr als der andere. Dann gab es da dieses verzogene Kind, Teious Neffen, der ihn schonmal fast mit heiligem Wasser umgebracht hatte und dann noch Teious Vater, der ihm mehr oder weniger wohlgesinnt gegenüberstand. "Du könntest auch mal in den Wald gehen und da was holen." "Ich diskutiere jetzt nicht darüber Keika. Wir gehen ins Schloss und basta. Oder willst du nasses Holz verbrennen? Mal davon abgesehen, dass du es erst unter dem Schnee ausgraben müsstest?" Er sah den Silberhaarigen an, dessen Blick immer noch auf ihm ruhte. "Ich weiß dir ist nicht danach, aber es muss sein."

Mit gesenktem Blick stand Keika da. Er wollte einfach nicht ins Schloss, zumal der Weg zum Tenshu Turm, der Residenz des Shugo Shuten deutlich kürzer war. Wenn sie vorher noch zum Geiten Schloss wollten, wäre das doch ein ziemlicher Umweg, auf den er, auch wegen der Kälte, gerne verzichten wollte. Er sah erst auf, als Teiou ihm einen schweren Umhang um die Schultern legte. "Von mir aus können wir auch erst zu Tia und dann zu meinem Vater ..." Keika nickte dankbar. Der Besuch war zwar nur aufgeschoben, aber besser als nichts.

"Und jetzt komm endlich." Mit einem Ruck öffnete Teiou die Tür, durch die sofort ein kalter Wind blies, der Keika schaudern ließ. "Jetzt sag nicht, dir ist immer noch zu kalt. Du trägst schon drei Hemden und einen Mantel und einen Umhang ... Also komm!" Der junge Prinz griff mit einer Hand nach Keika und zog ihn hinter sich raus ins Freie.

Zu kalt war gar kein Ausdruck. Als Teiou ihn raus in den Schnee, den Wind und die beißende Kälte gezogen hatte, wäre er fast erstarrt, so kalt schien es ihm. Er blieb etwas unschlüssig ein paar Schritte vor ihrem Haus stehen. Teiou war schon etwas weiter durch den Schnee gestapft und drehte sich jetzt zu ihm um. "Keika ... muss ich dich zwingen?" Er bückte sich und hob eine Hand von der weißen Masse auf. Schon beim zusehen fror Keika noch mehr. Wie konnte der den Schnee nur in die bloße Hand nehmen? "Komm jetzt endlich!" Vernahm er Teious mittlerweile recht ungeduldige Stimme.

Ein Schneeball traf ihn etwa auf Brusthöhe. "Teiou untersteh dich noch einen nach mir zu werfen!" Zu spät. Der nächste verfehlte ihn nur knapp und ein dritter traf ihn wieder, zerfiel aber sofort, als er den Umhang berührte. "Halt mich doch davon ab. Beweg dich endlich mal, sonst kommen wir nie an." Jetzt reichte es. Missmutig stapfte er Teiou hinterher, der schon den nächsten Schneeball formte, diesen aber nun fallen ließ.

Als Keika auf Teious Höhe war, zog der ihn in seine Arme und stieß sich vom Boden ab. Fast augenblicklich wurde es wärmer. Der Schnee rieselte nicht mehr auf ihn und auch der kalte Wind war verschwunden. Nur die Kälte blieb bestehen, war alleine aber auch erträglich. Außerdem war Teiou schön warm, an dem er sich nun festklammerte.

Er betrachtete die Landschaft, über die sie hinweg flogen. Alles lag unter einer dichten Schneedecke. Um sie herum tanzten die Schneeflocken und Eiskristalle im Wind. Selbst waren sie vor Wind und Schnee durch Teious Bannkreis geschützt. Keika hatte ganz vergessen, dass Teiou dazu im Stande war. Aber jetzt erinnerte er sich, dass Teiou ihn ganz zu Anfang schon einmal mit seinem Bannkreis vor Schneekristallen geschützt hatte. Das war, als er ihn mit in den Himmel genommen hatte.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Zu Keikas Bedauern ließ Teiou den Bannkreis fallen und der schneidende Wind traf sie wieder. Ohne noch weiter auf Teiou Acht zu geben machte Keika sich eilig zum Eingang des Tenshu Turmes auf. Er wollte schnellstmöglich ins Warme und nicht noch eine Schneeballschlacht mit Teiou machen müssen.
 

~*~*~
 

Sie saßen in einer der Sitzecken und warteten. Die üblichen Schlangen an Bittstellern reihten sich vor dem Arbeitszimmer des Shuten. Teiou nahm einen Schluck von dem Tee, den Keika ihnen besorgt hatte. "Das sind ja noch mehr als sonst." Nachdenklich betrachtete er die Menschenmenge. Keika zuckte nur mit den Schultern. "Was denkst du denn? Das wir beide die Einzigen sind, die sich über das Wetter beschweren wollen? Wohl kaum. Alle vier Länder scheinen betroffen zu sein. Jedenfalls kann man von hier aus in alle Richtungen nur weiß sehen." Er schüttelte sich. "Schnee ... Ich hasse Schnee."

Teiou lachte. "Du kannst dem gar nicht abgewinnen, wie?" Für diese Bemerkung kassierte er einen bösen Blick. "Absolut nicht. Was bitte ist an dieser ständigen Kälte gut?" Gerade wollte Teiou zu einer Auflistung ansetzen, was seiner Meinung nach alles gut war, als zwischen den ganzen Menschen eine hochgewachsene, blonde Gestalt auftauchte. "Ah da ist er ja ..."

Teiou sprang auf und ging eilig auf Tiarandear zu, der mittlerweile auf Höhe der Sitzgruppe, wo er und Keika saßen, angekommen war. Zwei Wachen hielten die ganzen Menschen zurück, die alle ihre Bitten durcheinander hinter dem amtierenden Shuten her riefen. "Tia mit dir ...", er stockte kurz, brachte seinen Satz aber noch zu Ende, "... wollte ich reden. Geht es dir nicht gut?" Fragend betrachtete er seinen Freund, der sehr müde wirkte. "Was auch immer du willst Teiou, stell dich bitte hinten an. Ich brauche einen Moment Ruhe." Mittlerweile stand auch Keika neben Teiou.

"Wie lange habt Ihr letzte Nacht geschlafen? So wie Ihr ausseht gar nicht." Schuldbewusst sah Tia ihn an. "In den letzten Tagen? Vielleicht drei, vier Stunden? Was glaubt ihr eigentlich, wie viele Menschen hier auftauchen, seitdem da draußen das Chaos tobt." Er seufzte. "Ich nehme an ihr seid auch deswegen hier." Teiou nickte eifrig. "Ja. Keika wird es langsam zu kalt." Er grinste breit, bekam aber sofort einen Stoß in die Seite. "Jetzt bin ich wieder alles Schuld oder was?" Keika funkelte den Dunkelhaarigen an, der scharf die Luft einzog. "Du hast echt spitze Ellenbogen, Keika ..."

Tia stand daneben und schaute im ersten Moment etwas ratlos, lachte dann aber doch leise. "Ich seh schon ihr habt Probleme. Na kommt mit. Vielleicht habe ich ja ein paar Antworten auf eure Fragen." Amüsiert betrachtete er seinen Kindheitsfreund. Immer wieder war er überrascht, wie gut Keika den wilden und frechen Teiou unter Kontrolle hatte. Bisher hatte keiner mit dem Prinzen Schritt halten können, aber Keika war immer wieder in der Lage ihm Paroli zu bieten und vor allem war er dabei nicht zimperlich.
 

~*~*~
 

Tia hatte sie mit in sein Zimmer genommen, wo sie wenigstens einen Moment Ruhe hatten. Keika sah sich noch um - er war noch nie hier drin gewesen - während sich Teiou und der Shuten bereits in Sesseln vor dem Kamin bequem gemacht hatten.

"Also? Was weißt du?" Tia zuckte mit den Schultern. "Ernsthaft. Ich habe absolut keine Ahnung, wie es hier schneien kann. Ich habe die Götter befragen wollen, aber die geben mir keine Antwort." Er verzog kurz das Gesicht. "Schon seit Tagen rede ich da gegen eine Wand. Normal haben sie immer geantwortet."

"Ihr redet mit den Göttern?" Völlig erstaunt sah Keika den Blonden an. Er hatte seine grobe Inspektion des Raumes beendet und sich zu ihnen gesetzt. Tia nickte. "Ja. Sie sagen mir, was ich machen soll. Ich bin ihnen auch Berichte und so etwas schuldig. Sie sind also praktisch meine Vorgesetzten." Er lächelte leicht. "Aber in letzter Zeit schweigen sie. Ich habe das Gefühl sie wollen mich testen oder ärgern. Sehen, wie viel Belastung ich gewachsen bin." Teiou lachte. "Ganz sicher Tia. Als ob die in der überirdischen Welt nichts besseres zu tun hätten, als den Shugo Shuten zu ärgern. Das glaubst du doch nicht im Ernst." Etwas resigniert zuckte Tia mit den Schultern. "Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, aber so langsam glaube ich das schon."

Bisher hatte Keika nur völlig verwundert daneben gesessen und zugehört. Er wusste, dass es die überirdische Welt gab, aber dass der Shugo Shuten mit den Wesen dort kommunizierte, wusste er nicht. Keika glaubte auch nicht an Götter. Für die Menschen waren die Himmelsbewohner die Götter, wobei er sich manchmal wirklich fragte, was man zum Beispiel an Teiou so göttliches finden konnte. Aber es schien anscheinend noch ein höher gestelltes Volk zu geben. Ein Volk, das als Götter bezeichnet in der überirdischen Welt lebte.

"Was gedenkst du zu tun?" Teious Worte rissen Keika aus seinen Gedanken und lenkten seine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch. "Ich weiß nicht. Ich habe sämtliche Bücher gelesen, die eventuell darüber Aufschluss verleihen könnten, was hier vorgeht, aber es gibt kein derartiges, vergleichbares Ereignis. Und ich habe alle Aufzeichnungen der vorherigen Shuten gelesen. Ich bin echt ratlos, zumal uns so langsam eine richtige Katastrophe bevorsteht. Es gibt viele Häuser, die so gebaut sind, dass sie nicht beheizt werden können und auch unsere Nahrungsvorräte werden knapp. Zumal wir die nächste Ernte sicher vergessen können. Eigentlich bleibt mir nichts übrig, als zu sehen, dass die Menschenwelt genug Erträge bringt. Für die Menschen und für das Himmelsvolk. Die Tennos haben die Anweisungen schon erhalten."

Eine Weile schwiegen sie alle, dann sprach Teiou wieder. "Warum gehst du nicht in die Götterwelt und erkundigst dich direkt da? Du als Shuten kannst das doch sicher. Wenn du schon mit ihnen reden kannst." Tia schüttelte nur den Kopf. "Ich kann da nicht hin gehen, weil ich dann da bleiben müsste. Ein Shuten steigt nur in die Götterwelt auf, wenn er stirbt." Er sah Teiou lange an. "Aber ich könnte euch beide dort hin schicken. Ihr würdet sicher etwas rausfinden." Seine Augen leuchteten kurz.

"Uns? Mich auch?" Total irritiert sah Keika den Shuten an. "Spinnt ihr denn? Ich bin ein Dämon und wo ich hier schon nicht erwünscht bin, was sagen dann bitte eure Götter dazu, dass ich in deren Welt rumspaziere?" Er warf einen Blick zu Teiou rüber. "Und dass Teiou dieser Aufgabe würdig wäre ist auch äußerst fraglich."

Teiou sah Keika sprachlos an, was Tia wieder ein leises Lachen entlockte. Teiou sprachlos zu machen, dazu gehörte schon verdammt viel. "Ich würde euch bitten, es zu versuchen. Es ist nicht sicher, ob ich in der Lage bin euch dorthin zu schicken, aber versuchen können wir es. Passieren kann Euch da oben eigentlich nichts. Soweit ich weiß wird dort nicht gekämpft." Teiou nickte zustimmend. "Hört sich doch gut an. Da ist es auch ganz sicher warm Keika und keine Kämpfe ... Sollte dir doch ganz recht sein."

Der Dämon verdrehte nur die Augen. "... keine Kämpfe ... keine Kälte ... was noch? Ich bin dagegen!" "Schön, dann können wir ja morgen los oder so. Nicht wahr Keika?" Tia lachte. "Ich gebe euch beiden was zum Lesen über die überirdische Welt. Ich habe nicht viel darüber, aber vielleicht hilft es euch. Und ihr solltet nach Ausureez-sama suchen. Vielleicht kann der euch helfen oder was zu den Vorfällen hier sagen."

Entsetzt starrte Keika die beiden abwechselnd an. "Hört ihr mir nicht zu? Ich bin dagegen!" Seine Stimme war laut und aufgebracht. Wie konnten diese beiden nur seine Meinung einfach übergehen, zumal er doch beteiligt war an dieser Unternehmung.

"Ach Keika. Du willst dich doch nicht dem Befehl des Shugo Shuten widersetzen, der dafür gesorgt hat, dass du überhaupt erst hier bleiben darfst?" Teiou hatte einen Arm um Keika gelegt, drückte ihn sanft an sich und klang sehr einschmeichelnd. Empört stieß Keika ihn von sich weg. "Das ist Erpressung. Sowas lassen ich mir nicht bieten!" Lächelnd saß Tia daneben. "Manche Menschen muss man zu ihrem Glück zwingen. Manche Dämonen anscheinend auch. Du gehst mit Teiou, Keika! Wer sollte sonst auf den aufpassen?" "Genau, wer sollte sonst auf mich aufpassen." Total lieb und völlig unschuldig sah der Prinz Keika an.

"Ich will nicht." Er verschränkte die Arme und starrte die beiden Freunde an. "Redet nur. Ihr könnt machen, was ihr wollte. Ich gehe nicht in die überirdische Welt! Keine Diskussion. Schluss, Aus, Ende!" Verschwörerisch sahen sich der dunkelhaarige Kronprinz und der blonde Shuten an. "Gut Keika. Demnach setze ich dich solange hier im Verließ fest, bis Teiou wieder da ist und auf dich aufpasst."

Im ersten Moment wäre Keika beinahe die Luft weg geblieben. "Ihr wollt was?" Er starrte Teiou an, der nur grinste. Hieß es nicht eben, dass er auf Teiou aufpassen sollte und jetzt durfte er sich nicht mal mehr frei bewegen, weil Teiou nicht auf ihn aufpasste? Was war das für eine verquere Logik?

Zerknirscht sah er die beiden an. Sie wussten ganz genau, dass er auf seine Freiheit bestand. Außerdem war es in den Verließen so schon kalt und jetzt bei den Außentemperaturen. Resigniert senkte er den Kopf. "Was bleibt mir anderes übrig ... ich geh mit ..."
 

~*~*~
 

"Wie kannst du dich nur darauf einlassen? Ich meine die überirdische Welt ... wie viele Himmelsbewohner kennst du, die schonmal dort waren?" Schon die ganze Zeit ging Keika im Zimmer auf und ab, welches Tia ihnen für die Nacht zur Verfügung gestellt hatte. Er war wütend, richtig wütend. Auf Teiou und auch auf Tia. Warum musste ausgerechnet er mit auf dieses Abenteuer? Er warf Teiou kurz einen bitterbösen Blick zu, der auf dem großen Himmelbett lag und in einem der Bücher rumblätterte, die Tia ihm gegeben hatte.

"Hörst du mir überhaupt zu?" "Ja Keika. Du fragtest, wie viele Leute ich kenne, die schonmal da waren." Er klang gelangweilt und blätterte in seinem Buch eine Seite weiter, sah Keika nicht an. "Keinen."

"Keinen ... Du siehst das alles so locker, wie immer. Wir spazieren da rein, fragen mal eben, was die hier veranstalten, bleiben wenn möglich noch zum Essen und gehen dann wieder? Du bist sowas von naiv Teiou! Richtig naiv!" Er stand nun vor dem Dunkelhaarigen und starrte ihn an. "Wieso lässt du dich immer auf sowas ein? Tia hätte sonst wen schicken können. Diesen Af... Ashray. Der kann auch mal was machen."

"Sei doch mal endlich ruhig Keika. Ich versuche zu lesen." Teiou sah auf. "Ich weiß, nicht was du hast. Das ist doch mal eine Abwechslung und ich habe gerne anspruchsvolle Aufgaben. Du wirst schon sehen. Das wird eine völlig neue Erfahrung. Die überirdische Welt ... wer kann behaupten da schonmal gewesen zu sein?" Das Buch zuklappend setzte Teiou sich auf und betrachtete Keika, der immer noch ziemlich geladen war.

"Hast du zugehört? Tia kann, wenn er einmal da ist, nicht mehr zurück. Wer garantiert mir, dass ich das kann? Das wir zurück können?"

"Keika ... das ist die Götterwelt. Weißt du, was das bedeutet?" Mit verschränkten Armen ließ sich Keika rücklings auf das Bett neben Teiou fallen und schloss die Augen. "Ja, jede Menge Ärger für mich, wegen dir ..."

Grinsend betrachtete Teiou Keika, der anscheinend nicht weiter mit ihm reden wollte. Es war auch besser ihn nicht noch mehr zu reizen. Vielleicht war Keika nicht bewusst, wie erpicht der Dunkelhaarige darauf war, einmal die Götterwelt zu sehen. Es war ein Ort, wo noch nie ein anderer war und nebenbei konnten sie die Ursache für diesen plötzlichen und unnatürlichen Winter herausfinden. Es war eine Herausforderung. Nach langer Zeit wieder. Er hatte sich langsam schon gelangweilt, da die Dämonen sich momentan ruhig verhielten und auch sonst nur alltägliche Dinge zu tun waren und er war immerhin Generalfeldmarschall.

Keika wollte zwar anscheinend nicht, aber er kam mit. Was sollte da schon schief gehen? Sie waren bisher ein ungeschlagenes Team gewesen. Lächelnd widmete sich Teiou wieder dem Buch und suchte die Seite, auf der er gewesen war, als Keika ihn zugequatscht hatte.

"Gib mir auch eins." Er drehte sich um und sah den Dämon an, der immer noch mit geschlossenen Augen da lag und nun einen Arm ausstreckte. "Ich sollte wissen, was uns bevorsteht. Wer weiß in welche misslichen Lagen du uns wieder manövrieren wirst." Grinsend drückte Teiou ihm eines der Bücher in die Hand, sagte aber nichts weiter dazu. Eine Weile schwiegen sie beide.

"Sieh es doch mal positiv Keika ... Du musstest heute nicht ins Schloss." Er warf dem Dämon einen kurzen Blick zu, der nun von seiner Lektüre aufsah. Auf seinen Lippen zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab. "Teiou ... du bist manchmal einfach ..." "... toll. Danke ich weiß.", führte Teiou fort. Jetzt musste Keika richtig lachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-03-22T12:25:15+00:00 22.03.2008 13:25
der arme keika *prust*...is wiwie ne richtig süße kleine zicke ^///^
man da sind vll übberredungskünste nötig...
mja mehr fällt mir nich ein, alles was an kritik wäre,n habe ich ja bereits in vorhergegangenen kapiteln erwähnt ^^
ich geh mal weiterlesen ^^
Von:  _Bastet_
2007-08-17T10:18:17+00:00 17.08.2007 12:18
das is gemein, zwei gegen ein *armer Kaika*
dieses kapitel war witzig, hab nen lachanfall bekommen, wie Tia & Teiou versucht haben zu überreden mit zu gehen.
Von:  _bloody_rose_
2007-06-16T18:39:15+00:00 16.06.2007 20:39
lol ^^
echt klasse das kapi XD
ich fands voll witzig und musste sogar lachen
echt genial...^-^
vorallem wo sich tia und teiou verschworen hatten gegen keika...der arme
erst die kälte und jetzt die götterwelt
ich bin gespannt was die beiden noch so schönes erwarten wird ^^
viel glück beim weiter schreiben
und mach ganz schnell weiter!!!
ich bin jetzt schon gespannt XDD
Lg die alex ^-^
Von:  LindenRathan
2007-06-15T20:47:01+00:00 15.06.2007 22:47
Der Anfang der Geschichte ist toll.
Bin gespannt wie es weiter geht.
Von:  Youji_das_Stuntschaf
2007-05-29T18:08:24+00:00 29.05.2007 20:08
Hoi!
Also noch mal KOmpliment, du machst das wirklich super!! Ich mochte es auch, weil ich kann mir richtig vorstellen, wie Tia und Teiou sich gegen Keika verbünden....
Und da schließe ich mich dem "Schnell weiter" doch mal spontan an!
Von: abgemeldet
2007-05-19T18:58:29+00:00 19.05.2007 20:58
Keine kann einem ja richtig leid tun *g*

Wieder ein sehr gutes Kapitel - mir gefällt vor allem wie Teiou und Tia Keika überredet haben und das Streitgespräch zwischen Keika und Teiou. Das hat du wirklich gut geschrieben^^

Ich bin schon gespannt, was den beiden in der Götterwelt so passiert und woran das mit dem Schnee jetzt liegt. Außerdem finde ich es toll, dass du Ausureez vorkommen lassen willst. Ich mochte den Kerl *__*

Schnell weiter x3


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